Abstieg zur Kammer der Leere - Cécile
Ein Glück schaffte einer der Anwesenden es, die Polizisten zu beruhigen, damit sie zumindest nicht mehr an ihm herumwürgten. Aber was danach gesagt wurde… Natürlich. Natürlich sagten sie erneut, er sei verrückt. Er sähe so aus, als sei er aus einer Irrenanstalt geflohen. Cécile ließ seinen Kopf hängen und starrte den Boden zu seinen Fußspitzen an. Er wusste nicht länger, was er dazu sagen sollte. Das Adrenalin, das ihn nach Pythias Wahrsagung angetrieben hatte, war wie auf einen Schlag verebbt. Ein dicker Klumpen steckte jetzt stattdessen in seiner Brust fest und erschwerte ihm das Atmen. Wie deprimierend…
Cécile musste jedoch aufhorchen, als sich eine der jungen Frauen an ihn wandte. Ihre Worte waren so… ungewohnt verständnisvoll. Sie sagte, dass es schwer sei, zu solchen Zeiten normal auszusehen. Cécile begutachtete wie dafür mit glänzenden Augen. Schon dieser klitzekleine Funke an Verständnis - Grundgütiger! Das war er schon gar nicht mehr gewohnt. Er zitterte. Tränen blitzten in seinen Augenwinkeln, die er noch mit aller Macht zurückhielt.
Kurz darauf wies sie ihn darauf an Pythia zurückzurufen, die immer noch eine aggressivere Haltung gegenüber der Polizisten einnahm. Unbeholfen hob er daraufhin seine Hände.
„N-nun, sie mag es überhaupt nicht im Ball zu sein, aber…“, stammelte Cécile hervor. Das ließe sich jedoch auch einfacher regeln. Er ließ seinen Blick zu seiner Partnerin schweifen. Ich glaube nicht, dass wir uns noch direkt wehren müssen, übermittelte er ihr mental.
Daraufhin ließ das Fennexis seinen Ast sinken. Pythia blickte zwar nach wie vor mürrisch drein, doch sie verstaute ihren Ast im Fell ihres Arms. Ihr Ausdruck zeugte allerdings davon, dass sie bei der kleinsten Bedrohung für ihren Trainer wieder bereit war, ihn zu zücken.
Als die freundliche junge Frau dann auch meinte, dass sie tatsächlich über das „Windproblem“ reden wollte, konnte Cécile nicht anders, als noch einmal kräftig zu blinzeln. Und da rollten die Tränen auch schon seine Wangen herunter. „W-was…? Wirklich?!“, brachte er hervor. Die Tränen flossen stumm, er schluchzte nicht, seine Stimme blieb ruhig. Aber trotzdem wollten sie nicht aufhören zu fließen. Was sollte er denn dazu nun sagen? Jemand wollte ihm tatsächlich zuhören?!
„D-das ist… lieb, danke…!“ Er fuchtelte unbeholfen mit beiden Händen vor sich her, im Versuch seine Schüchternheit zu verbergen. Er konnte dieser lieben jungen Dame nicht ins Gesicht sehen. Dann fiel es ihm allerdings wie Schuppen von den Augen. Klar, sein Anliegen, war äußerst dringlich, aber…! „Ihr, ihr seid aber auch wegen etwas beim Bürgermeister, nicht…? Ich habe es zwar eilig, aber… mich so vordrängeln… das wollte ich nun auch nicht! Bitte, ihr zuerst!“
Wie angespannt die Situation war entging ihm nur nach wie vor.