[Kalos] Basistopic (Ybernagium)

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

  • Eine ausführliche Beschreibung von Team Ybernagium findet ihr hier.


    Mitglieder:

    Henri Pineau - Rusalka

    Gilian Finster - Ulti

    Pay Belke - PLUSQUAMPERFEKTION

    Crispin - Liko

    Matthew - Roxas Memoire


    Nördlich von Tempera findet sich in den felsigen Küstenklippen ein Höhlenkomplex, der ausschließlich zu Fuß oder per Schiff erreichbar ist – das Hauptquartier Team Ybernagiums. Dessen Lage und Unscheinbarkeit erübrigen Wachposten oder dergleichen, denn vom Landweg aus lassen sich höchstens einige alte Bunkerstrukturen erkennen und die unterseeischen Felsen und Riffe gestalten eine Annäherung von der See aus ohne die genaue Route überaus unattraktiv.

    Im Inneren der Basis erhellt bleiches Kunstlicht die nackten Fels- oder schmucklosen Kunststoffwände und -böden, an denen sich Kabelbünde wie bunte Ranken entlangziehen, während die einzelnen Räume und Gänge von Schiebetüren unterschiedlicher Größe und Massivität getrennt werden. Halb provisorisch anmutendes Versteck, halb schwindelerregendes technologisches Juwel ist der Komplex auf jeden Fall eines: Steril. Sauberkeit, Luftdruck und -feuchtigkeit sowie Temperatur werden stets streng reguliert, wodurch die zu jeder Zeit vom Summen von Maschinen, geschäftigem Gemurmel und dem Geruch von Reinigungsmitteln durchsetzte Atmosphäre innerhalb der Basis mit etwas Fantasie auch zu einem Krankenhaus gehören könnte.

    Zwei Stockwerke wurden von Pokémon und menschlichen Werkzeugen in den Fels geschlagen:

    Docks

    Die Docks bilden den Haupteingang zur Basis. Zwei schwere Schleusentore schirmen ihr Inneres gegen die Gezeiten, neugierige Blicke und wilde Pokémon ab, hier befinden sich auch zwei feste und einige weitere improvisierte Anlegestellen. An den Docks werden Güter entladen und von hier aus bricht das Personal zu Tätigkeiten in der Region auf, selbst hier wird auf Wachen verzichtet, da der Eingang zum Meer pedantisch mittels Sensoren und Algorithmen überwacht wird.


    Ausbildungsräume

    Neben den Docks liegen die Ausbildungsräume, wo das Teampersonal geschult und auf Missionen vorbereitet wird. Den Großteil der Ausbildungen macht die Performance im Feld aus, weshalb man hier an Vorstand Morgans nicht vorbeikommt. Unter anderem befinden sich hier auch die von ihr beaufsichtigten Fitness- und Sparringsräume mit diversen Trainingsgeräten sowie einem Kampfring, die, wenn sie frei sind, auch abseits von angeordneten Ausbildungseinheiten aufgesucht werden können. Weiter den Gang hinunter sind die Schulungsräume, wo Teammitglieder in wichtigen Kompetenzbereichen wie erste Hilfe, Überlebenskunst, Infiltration oder Pokémon-Kampftheorie von den Vorständen unterrichtet werden.


    Labor

    Das Labor wird vom Quartier des unvollständigen Zygardes dominiert, ein großer Glaszylinder, der akribisch die Körperfunktionen des Kerns überwacht. An den Scheiben kleben nach innen zeigende Fotos aus der gemeinsamen Vergangenheit vom Boss und Zygarde, kleine emotionale Flecken in einer ansonsten kalten, effizienten Umgebung. Hier befindet sich auch Freitags medizinische Einrichtung, eine der ältesten, jedoch modernsten Räumlichkeiten sowie Virgos futuristisch anmutende Werkstatt. Während der Doktor meistens ein offenes Ohr für Gesellschaft hat, würde sich Virgo am liebsten nur mit ihren NEF-Drohnen umgeben und sieht es gar nicht gerne, wenn man grundlos in ihr Reich stolpert. Rüpel suchen das Labor auf, um sich und ihre Pokémon wieder in Schuss zu bringen, sich mit bereitgestellter Ausrüstung einzudecken, gefangene Zombiepokémon in Gewahrsam zu geben oder um sich einen Eindruck von der Regeneration Zygardes zu verschaffen.


    Lager

    Das Lager ist, naja, ein Lager. Rüpel ohne Bewilligung sollten die Finger von den hier aufbewahrten Waren lassen, den Großteil davon machen ohnehin unverarbeitete Lebensmittel sowie Ersatz- und Bauteile aus. An Allgemeingütern wie Pokébällen, medizinischen Items, Pflegeartikeln oder sonstigen Ver- und Gebrauchsgegenständen darf man sich jedoch ohne Scheu bedienen. Auch treibt sich hier zu geschäftigen Zeiten Basil herum, der sich nur zu gerne zu einem ehrlichen Geschäft herablässt. Laut seinem letzten Whatsappstatus beläuft sich sein Sortiment momentan auf:




    Konferenzraum

    Der Konferenzraum dient, wie der Name schon vermuten lässt, dem Abhalten von Sitzungen. Hier werden Prioritäten und Informationen besprochen, Rüpel vor Missionen auf den neuesten Stand gebracht und allgemein die zukünftigen Schritte Ybernagiums geplant. Wenn man nicht gerade zu einem Briefing einberufen wurde, ist dieser Raum jedoch kaum von Interesse.


    Unterkünfte & Büros

    Im Obergeschoss wird der meiste Platz von den Unterkünften des Personals eingenommen. Noch ist die Belegschaft der Basis so gering, dass die meisten Zimmer Einzelzimmer sind – ärgerlich für die Führung, komfortabel für die Angestellten. Groß sind sie dennoch nicht, dafür kahl: Vom Team bereitgestellt wird ein Bett, ein Kleiderschrank, ein rudimentärer Schreibtisch und ein Poster einer beliebigen Naturlandschaft, da die Betrachtung von natürlichen Umgebungen nachgewiesenermaßen einen gesundheitsfördernden Effekt auf Menschen hat und Fenster in einer Höhle nur wenig Sinn machen. Wer den Aufwand, das eigene Zimmer einzurichten, auf sich nehmen will, darf dies unverzagt tun. Die Unterkünfte sind um die zwei gemeinschaftlichen Waschräume und die Toiletten angeordnet, daneben liegt die Büroabteilung, in der das Team und die Basis verwaltet wird.


    Küche, Kantine & Gemeinschaftsräume

    Auch die Kantine und die dazugehörige Küche sind vornehmlich auf Effizienz anstelle von Ästhetik ausgerichtet und bieten Mahlzeiten an, deren Nährwerte sorgfältig auskalkuliert werden. Bei Interesse und vorhandenen Vorräten kann die Küche auch von Einzelpersonen genutzt werden, solange sie dem Küchenpersonal nicht in den Weg kommen.

    Die angrenzenden Gemeinschaftsräume hingegen wurden spezifisch zur Rekreation designt und können, besonders im Vergleich mit dem Rest der Basis, wahrscheinlich als gemütlich bezeichnet werden. Hier gibt es Sofas, Pflanzen (die im Rest des Komplexes überaus selten sind), einen Pingpong- und einen Kickertisch, eine Videospielkonsole, des Weiteren ist hier auch der Empfang des basisinternen Internets am besten.




    Regeln


    In diesem Topic steht es euch frei, jederzeit Plays in der Basis mit euren Charakteren - ob alleine oder in einer Gruppe - zu bespielen. Finden diese Plays außerhalb der Basis statt, benutzt dafür bitte das Freizeit-Spieletopic. Hier sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt; was macht euer Charakter hier beruflich, wie hat er sein Zimmer eingerichtet, versteht er sich gut mit einem der Vorstände? Spielt es hier aus und haucht euren Charakteren neben den Missionen mehr Farbe und Leben ein.

    Auch könnt ihr hier den Kauf von Items ausspielen, dafür gibt es kein direktes Geldlimit: Ein solches legt ihr mit dem sozialen Stand eures Charakters selbst fest, aber bleibt dabei trotzdem bitte realistisch. Niemand kann 99 Pokébälle mit sich herumtragen.

    • Bitte erwähnt immer alle Spieler, die beim Play teilnehmen, in der Überschrift. Auch die Erwähnung von NPCs ist nicht verkehrt.
    • Es ist nicht erlaubt den Boss zu spielen. Möchtet ihr ein Play mit diesem, schreibt die Leitung vorher an und klärt das bitte ab.
    • Wenn gerade mehrere unabhänige Plays geschrieben werden, verlinkt bitte den Beitrag, auf welchen ihr euch bezieht.


    Karte(n)


    Beachtet bei der Karte bitte, dass diese nur grob die Raumaufteilung zeigen soll. Nehmt diese nicht als definitiven Maßstab dafür, wie weit die Räume von einander entfernt oder wie groß diese sind.

  • Ulti

    Hat den Titel des Themas von „[Kalos] Basisthema (Ybernagium)“ zu „[Kalos] Basistopic (Ybernagium)“ geändert.
  • Rückkehr zur Ybernagium-Basis


    Shadow wartete bis alle im Boot waren und legte dann ab. Sobald sie die Bucht verlassen hatten und auf dem offenem Meer waren, beschleunigte er so gut wie möglich. Er überlegte ob er Gillian antworten sollte oder ob er sich das doch sparen konnte. Wie er mittlerweile wusste war es egal was er sagte, sie würden es ihm doch übel nehmen. Bei dem Gedanken seufzte er und fragte sich was er sich dabei gedacht hatte. Da dachte er wirklich als Shadow hätte er mehr Erfolg und im Endeffekt hatte er genau das Gegenteil erreicht. Er hasste es wenn Pläne so nach hinten losgingen. Er seufzte erneut. Allerdings war das nicht komplett seine Schuld. Die letzten zwei Tage war er damit beschäftigt gewesen zu arbeiten ohne auch nur eine Pause! Hätte man ihn, wie er es geplant hatte, sich ausruhen lassen wäre er garantiert auf eine bessere Idee gekommen. So gesehen war es Ybernagiums Schuld dass sie keine fähigeren Mitglieder auf diese Mission geschickt hatten. Dann wäre das Ganze nicht nötig gewesen. "Die kriegen noch was zu hören.", murmelte er leise. Blieb immer noch die Frage ob und was er antworten sollte. Hätte er mit Versuch Nr. 4 etwa mehr Glück? Noch ein genervter Seufzer und ein paar Momente in denen er genau überlegte was er sagen würde später antwortete er schlussendlich: "Was willst du denn noch hören? War ich nicht klar genug? Hör gut zu, denn noch einmal antworte ich nicht darauf: Mein Auftraggeber ist einer eurer Kollegen, der eigentlich überprüfen sollte ob ihr der Sache gewachsen seid, nachdem eure Bosse erfahren haben, dass es kleine Schwierigkeiten geben soll. Da er jedoch der irrsinnigen Meinung war, ihr könntet vllt nicht begeistert sein, wenn ihr so schnell schon Verstärkung von eurem Team bekommen solltet oder sie sehen was für Mist ihr möglicherweise gebaut habt, hat er mich beauftragt. Besser ein Außenstehender hilft euch und ihr steht trotzdem nicht schlecht da. Im Nachhinein wohl eine komplett bescheuerte Idee, wie sich herausgestellt hat." Sowas passiert mir garantiert nie wieder!, fügte er in Gedanken hinzu. Naja, was soll's? Sie hatten die Basis bald erreicht und dann konnte er diese Katastrophe vergessen.


    Den Rest der Fahrt schwieg er und fing an über das was er von der Mission wusste nachzudenken. Es gab also noch jmd der nach den Zellen suchte? Und derjenigen war es egal um welchen Preis. Doch warum war sie nicht abgehauen als sie den Doc hatte? Er hoffte sie war nicht nur darauf aus zu zerstören, ansonsten hatte Kalos ein neues Problem auf dass er persönlich gut verzichten konnte. Aber warum dann die Entführung? Wusste sie dass Blanks als Mitglied von Ybernagium mehr über die Zellen wusste? Umso mehr er darüber nachdachte umso weniger gefiel ihm was er dachte. Fakt war: Da draußen ist eine gefährliche Irre die nun in der Lage ist Zombies zu kontrollieren. Er seufzte. Dieser Tag wurde immer schlimmer. Es dauerte nicht lange und sie konnten den Eingang zur Basis erkennen. "Nun meine Lieben, macht euch fertig, denn wir legen gleich an." Ein paar Minuten später tauchte die Lune Bleue auf und er öffnete die Luke um seine Fahrgäste rauszulassen. "Nun es war lustig, solang es gedauert hat, doch nun verschwindet. Ach und noch etwas: Der Name des Kerls der mich angeheuert hat ist Matthew. Aber vermutlich ist euch das auch egal." Ob es eine gute Idee das war zu erwähnen? Wer weiß? Doch momentan war ihm das egal. Er wollte nur raus aus diesem Boot und seine wohlverdiente Pause einlegen und darüber nachdenken zukünftig bessere Entscheidungen zu treffen oder zumindest sich einreden er würde es versuchen.


    OT: Reise ohne Probleme überstanden. Wie 'Shadow unauffällig verschwindet? Keine Ahnung. 🤣 Aber immerhin sind wir ohne Probleme zurück.

  • Ybernagium-Basis - Henri


    Während der gesamten Fahrt hatte sich Shadow, abgesehen von einer weiteren Rechtfertigung gegenüber Gilian, überraschend ruhig verhalten. Dennoch klang es mittlerweile so, als hätte der mysteriöse Fremde keine weitere Geduld mehr mit Henri oder jemand anderem aus der Gruppe. Zu einem gewissen Teil konnte das der junge Mann sogar verstehen. Je mehr er von diesem unbekannten Auftraggeber im Hintergrund hörte, desto mehr kroch in ihm jedoch das Gefühl empor, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach, die Shadow zu vermitteln versuchte. Wenn sich tatsächlich jemand bei Ybernagium um ihre Gruppe Sorgen gemacht hatte, warum wurde dann kein offizieller Einsatz daraus und stattdessen die Hilfe eines vermeintlichen Abtrünnigen in Anspruch genommen? No way. Es gab zu viele Elemente dieser Geschichte, die nicht recht zueinanderpassen wollten. Dennoch blieb Henri wohl vorerst nichts weiter übrig, als sich damit abzufinden und die Sache so hinzunehmen. Im Endeffekt war das nur eines der weiteren Rätsel des heutigen Tages, die vorerst ungelöst bleiben würden.


    Bei den Docks der Basis legte Shadow das Boot schließlich problemlos an. Zumindest da hatte er offenkundig die Wahrheit erzählt, zu wissen, wie das Gefährt zu steuern war. Anschließend erzählte er noch, dass sein Auftraggeber Matthew hieß. Warum diese Information nun plötzlich wichtig geworden war, konnte Henri nicht feststellen. Er speicherte sich die Information jedoch im Hinterkopf ab und sah zu, wie sich Shadow langsam entfernte. Anschließend drehte sich Henri zu Gilian, Pay und Blanks um.

    „An dieser Stelle können wir vermutlich Ybernagium Taith überlassen. Meinetwegen können wir die heutigen Ereignisse später gern durchgehen. Das hilft uns allen sicher, an uns selbst zu arbeiten. Zuerst möchte ich aber gerne ins Labor und Brimova untersuchen lassen. Und die verletzten Pokémon auskurieren.“

    Er überlegte mit vor dem Mund gehaltenen Fingern, ob er noch gerne etwas erledigen wollte. Henris Blick fiel dabei auf Fleur, die während der Fahrt eingenickt war und nun, kurz nach dem Aufwachen, besonders verschlafen wirkte. Ihre Blumen würden sie später suchen müssen. Schließlich schüttelte er aber den Kopf und deutete einen vorzeitigen Abschied an.

    „Vielleicht bis später.“

    Anschließend machte sich Henri auf zum Labor.


    OT: Ich bin gespannt, was sich ab jetzt ergibt.

  • Ybernagium-Basis – Die dunkle Seite des Mondes


    Über die Lehne des Bürostuhls, der exponiert im kalt erleuchteten Laborraumes herumstand, hing Vito und stierte durch das Glas von Zygardes Erhaltungszelle. Er hatte dies schon länger getan, schweigend, und da er die Hälfte aller im Raum anwesenden Personen ausmachte, trug er erheblich zur Abwesenheit aller Dinge Gespräche bei, die es inmitten der gleichförmigen, alles erfüllenden Maschinenlebenszeichen ohnehin leicht hatte.

    Doktor Freitag, ausgerüstet mit feuerfesten Handschuhen und einer Maske, die an Spenglerarbeiten erinnerte, beschäftigte sich währenddessen mit dem unermüdlichen Ankokeln eines unansehnlichen, beunruhigend organisch anmutenden Klumpens. Nach jedem Flammenstoß aus einer funktionsgemäß einem Leufeo nachgebauten Düse griff er zu einer nicht etikettierten Flasche neben sich, ließ einige Tropfen ihres Inhaltes auf das schmorende Objekt fallen und schob sich dann die Maske in die Stirn. Anschließend betrachtete er sein Werk durch eine Vergrößerungslinse, durchströmte es mit Elektrizität und unternahm noch einige andere Spielereien, bevor das Ganze wieder von vorne beginn. Mit Notizen brauchte er sich nicht aufzuhalten – nicht, solange seine Messgeräte direkt mit den Steckerbuchsen in seinem Nacken verbunden waren. Die Theorie, die seit gestern Abend seine Hand lenkte, war ein Produkt ihrer Zeit: Freitag war auf dem besten Weg, die allgemein angenommene Wirkungslosigkeit von auf untote Pokémon angewandten Heil-Items zu widerlegen.

    „Vito!“, rief er schließlich aus, „Kommen Sie! Es ist unerhört!“

    Vito schob sich auf seinen fünf Rädern zu Freitag und verzog das Gesicht, als ihm der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase stieg.

    „Ich brauche noch immer eine Erklärung von Ihnen, warum ich Sie das machen lassen sollte.“

    „Genau das meine ich!“ Freitag entfernte seine Kabel und aktivierte den Bildschirm auf dem Tisch. „Warum interessiert sich niemand dafür? Warum fällt mir, als wäre ich nicht anderswie beschäftigt, die Pionierrolle zu, warum jetzt? Wie lange wissen wir jetzt schon um die Untoten?“

    Freitag hatte gezögert beim letzten Wort, er mochte es nicht. Und Vito drehte eine Pirouette auf seinem Stuhl.

    „Ein halbes Jahr vielleicht?“

    „Eine rhetorische Frage, mein Lieber. Doch der Grund für meine Empörung ist ein sehr konkreter: Bis jetzt bestand nämlich keinerlei, nirgendwo Bedarf für genaueres Verständnis von diesem durchaus kuriosen Phänomen. Aber sehen Sie“, Tabellen erschienen auf dem Bildschirm, „wie hier Bemerkenswertes geschehen ist! Die herkömmliche Top-Genesung zeigt denselben regenerierenden Effekt bei separiertem toten Gewebe wie auch bei intaktem. In verringertem Ausmaße und langsamer, natürlich, aber dennoch! Und an der Durchführbarkeit des Experimentes lag es nicht, es war die Frage, der wissenschaftliche Funke, der fehlte – schläft sie denn, die Wissenschaft?“

    Seine Erregung war nicht wirklich auf Vito übergesprungen. „Ich muss zugeben, es könnte auch eher schwierig werden, eine Anwendung für diese Art Wissen zu finden.

    „Dabei ist das doch Ihre Aufgabe-“ Er brach abrupt ab, im selben Moment, in dem das Licht im Labor ausging und die Maschinen für den Bruchteil einer Sekunde ihr monotones Lied unterbrachen, bevor gleich darauf der Notstromgenerator übernahm und zumindest der fahle bläuliche Schein aus der Erhaltungszelle die plötzlich eingebrochene Finsternis in Schach hielt.


    Zur gleichen Zeit ereigneten sich in der Basis ähnliche Symptome eines Stromausfalles, Lampen gingen aus, Türen schlossen und Computer verabschiedeten sich. In der kurzen Zeit, die die Notstromversorgung gebraucht hatte, um die essentiellen Systeme wieder zum Laufen zu bringen, kam Unruhe auf, jedoch setzte sie sich dann nur als allgemeine Anspannung fort – ein Stromausfall war ärgerlich, potentiell durchaus gefährlich, aber keine unbekannte Gefahr.


    Im Zwielicht konnte Vito erkennen, wie Freitag auf seinem Stuhl zusammengesunken war und die Hände an die Schläfen gepresst hatte. Böses ahnend schüttelte er ihn.

    „Freitag! Was haben Sie?“

    Er antwortete nicht sofort, musste sich erst zwingen, überhaupt zu Vito aufzusehen – sein Kiefer war verkrampft, sein Mund verzogen und auf seiner Stirn stand der Schweiß. Die Augen hatte er zittrig und verkniffen auf einen Punkt hinter dem Boss fixiert, seinen Zeigefinger mühte er ebenfalls in dessen Richtung.

    „Virgo…!“Er hatte hilfesuchend auf die Tür zur Werkstatt gewiesen, hinter der sich Virgo befand. „Schauen Sie…“
    Sofort war Vito aufgesprungen und hatte Freitag einen letzten sorgenvollen Blick zugeworfen, bevor er zur Werkstatt hastete. Wenn Freitag wollte, dass er nach Virgo schaute, musste daran etwas sein; einer von den – in Vitos Augen überschaubaren – Vorteilen, Einblicke in den Kopf einer anderen zu haben. Er stemmte die Metalltür in die Werkstatt auf und Dunkelheit begrüßte ihn. Elevoltek vermochte die Schwärze zu vertreiben mit seinen Kabeln, also schickte er es voraus und gemeinsam schauten sie sich so vorsichtig wie dringlich im Raum um. Lange brauchten sie nicht zu suchen: Ein rauschendes Kratzen – ein kratzendes Rauschen? – verriet ihnen Virgos Position, sie lag zusammengekrümmt vor einem Waschbecken, die Sprachbox unablässig unverständliche Laute speiend, umgeben von außer Kraft gesetzten NEV-Drohnen. Ansprechbar war sie nicht. Vito hieß Elevoltek zurückzubleiben, denn er wusste nicht, wie dessen wilde Elektrizität Virgos ohnehin angeschlagene Systeme beeinflussen könnte – also schleifte er sie selber zurück in das in Blau getauchte Labor, wo Freitag sich inzwischen gefasst zu haben schien.


    „Närrisches Mädchen“, ächzte er, als Virgo vom Boss auf dem nächsten Bürostuhl platziert wurde, „Ich hatte ihr immer gesagt, dass eine dauerhafte Verbindung zu sämtlichen Systemen der Basis mehr Unheil als Nutzen verspricht. Und jetzt sehen Sie sie an.“

    Sie sah in der Tat miserabel aus. Vito setzte sich ebenfalls, mit weichen Knien. „Was war das? Wird sie sich erholen?“

    „Auf jeden Fall ein Stromausfall. Zumindest“, Freitag musterte die Bewusstlose kurz und stopfte sich dann seine Pfeife, „hat es damit aufgehört.“

    Er zog an der Pfeife und zwang sich, seinen Atem zu beruhigen. „Es hat verflucht wehgetan, lieber Himmel. Als würde jede einzelne Nervenbahn im Gehirn zur gleichen Zeit mit Lava geflutet werden. Und vergessen Sie nicht, dass ich zum Zeitpunkt des Vorfalles nur Zugriff auf das Labor hier hatte. Emma dürfte … lassen Sie mich kurz nachrechnen“, sein Blick wurde für einen Moment trüb, „ungefähr das Zwölf-komma-achtfache davon abgekriegt haben. Wenigstens atmet sie noch.“

    „Aber Was! War das?!“

    „Ein Cyberangriff, gewissermaßen. Im weitesten Sinne … ich kannte sie bisher nicht so brachial. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich wissen will, was als nächstes kommt. Könnten Sie Virgo vielleicht…“, er hatte sich schwerfällig zu seinem Schreibtisch gedreht und wedelte mit der freien Hand auf eine Bahre an der Wand. Vito legte Virgo darauf ab, Freitag fuhr den Rechner hoch. Noch immer war es der Notstromgenerator, der solche Vorhaben ermöglichte.

    „Wie geht es ihr?“, forderte Vito ungewöhnlich ungehalten zu wissen. Freitag winkte beruhigend ab.

    „Die Körperfunktionen sind normal. Die Hardware funktioniert noch immer, wie sie sollte. Nur…“

    „Nur was?“

    „Haben Sie schon einmal versucht, in einem Schneesturm nach draußen zu gehen? Wenn vor der Tür der Wind tobt, voller Eis und Boshaftigkeit, und Sie wissen ganz genau: Sollten Sie den Kraftakt vollbringen und die Tür aufstoßen, so werden Ihnen die Elemente unmittelbar und gnadenlos entgegenschlagen, sie von den Füßen reißen und unter sich begraben.“

    „… was?“

    „Ein solcher Schneesturm befindet sich derzeit in Emmas Kopf … nehme ich zumindest an. Ich hoffe, sie hört mich jetzt nicht, aber: Es fühlt sich so an. Sofern Sie es nicht ausdrücklich anders von mir verlangen, würde ich es bevorzugen, eine Verbindung von mir zu ihr auf einem Minimum zu halten.“

    Vito schaute lange zu Virgos ausgestrecktem, so verwundbar wirkendem Körper. Ihr Stirndisplay flackerte inzwischen erratisch, pures Glitchchaos, aber … da war noch mehr. Vito beugte sich über sie und versuchte, die Zeichen, die immer wieder aufflammten und sogleich wieder verschwanden oder den Ort wechselten, zu greifen.

    „Freitag. Ihr Display…“

    „Gleich, mein Lieber. Darf ich Sie bitten, Ihre Aufmerksamkeit erst dem hier…“

    Vito blickte auf, zu Freitag und seinem Monitor, und schaute dumm aus der Wäsche. Der digitale „Schneesturm“, wie der Doktor ihn genannt hatte, tobte ebenfalls auf dem Bildschirm, zu viel Ähnlichkeit hatte er mit Virgos Störung, um zufällig diese Erscheinung gewählt zu haben.

    „Genau das! Was ist das? Jetzt dürfen wir uns auch noch mit einem zerstörerischen Virus herumschlagen?!“

    „Warten Sie erst ab, bevor Sie es zerstörerisch nennen. Es hat erst gerade…“, Freitag führte die Pfeife zum Mund und ließ sie dort verharren, zu sehr hatte ihn die verglitchte Masse auf dem Schirm in ihren Bann geschlagen. Auch Vitos Augen wurden groß. „Was zur Zerrwelt…“

    „Nun, das ist ungewöhnlich.“

    Der Tanz der Anzeigefehler hatte sich beruhigt und war einer schwarzen Fläche gewichen, auf der unablässig Zeichen um Zeichen gesetzt wurde, Zeile um Zeile.

    „Das ist weder Lava noch Schnee… aber um die Analogien fortzusetzen: Nehmen wir … Wasserdampf. Alles ist voll davon. Überall, und ich kann nicht einmal zu träumen wagen, auch nur ein nennenswertes Partikel zu fassen zu kriegen.“

    „Das ist … nicht gut, aber warum… Warum steht das da?!“

    Auf dem Bildschirm setzten sich die Zeichen unablässig fort, ein zielloser Marsch in die Unendlichkeit, stumpfsinnig predigend:


    ZERSPRINGT DEIN KOPF VOR AHNUNG MISSLICH

    AUF MONDES DUNKLER SEITE TRIFF MICH

    ZERSPRINGT DEIN KOPF VOR AHNUNG MISSLICH

    AUF MONDES DUNKLER SEITE TRIFF MICH

    ZERSPRINGT DEIN KOPF VOR AHNUNG MISSLICH

    AUF MONDES DUNKLER SEITE TRIFF MICH

    ZERSPRINGT DEIN KOPF VOR AHNUNG MISSLICH

    AUF MONDES DUNKLER SEITE TRIFF MICH


    Und so weiter.

    Freitag schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Was ich mit Sicherheit sagen kann: Ich war ein naiver Trottel. Was nützen Bunker und Schutztüren, wenn sich jeder Hobbyhacker durch irgendwelche Hintertürchen einschleichen kann? Wer tut heutzutage überhaupt so etwas, haben die denn keine anderen Sorgen?“

    „Darüber können wir uns später Gedanken machen – der Schaden scheint ja bereits angerichtet.“ Er stand auf und ging ein paar Schritte, genervt mit den Armen fuchtelnd. „Und kann bitte jemand das Licht wieder anmachen?“

    „Geduld.“

    Während der Doktor sein Bestes gab um die Stromversorgung zu erreichen, musterte Vito besorgt Zia in dessen Behälter. Es war nicht wirklich ersichtlich, ob das Zygarde den Zwischenfall mitbekommen hatte – es befand sich nach wie vor in einem assortierten Zustand und bewegte sich zwar schwach, reagierte aber auf nichts. Freitag murmelte vor sich hin, dann lief ein Beben durch die ganze Basis und die Beleuchtung sowie das einschläfernde Atmen der Maschinen kehrten zischend zurück. Besondere Freude schien er deswegen aber nicht zu empfinden.

    „Jetzt bleiben wenigstens die Tiefkühlerbsen in der Kantine haltbar…“, dann fasste er sich ärgerlich an die Stirn, „Man spielt mit uns! Ich will Sie jetzt nicht hinhalten mit den genauen Ausführungen, aber wissen Sie dies: Das war nicht ich.“

    Er gestikulierte um sich herum, Vito warf ihm einen fragenden Blick zu. „Was meinen Sie, das waren nicht Sie?“

    „Die Energieversorgung, überhaupt alles, was jetzt wieder läuft. Oh, das ist merkwürdig…“

    „Drücken Sie sich aus, Doktor!“

    Freitag seufzte und lehnte sich geschlagen in seinen Stuhl. „Vereinfacht gesagt: Die Basis scheint eine Art … Eigenleben entwickelt zu haben. Diverse Funktionen wurden soeben ohne mein Zutun reaktiviert, als ob – welche Götter mich auch immer erhören können, mögen dies bitte tun – sie uns zugehört und unserem Anliegen nachgekommen wäre. Man hat uns – OH, HÖR SCHON AUF!“

    Noch während er sprach, hatte sich die penetrante Botschaft des Eindringlings wieder gemeldet, diesmal auf sämtlichen aktiven Bildschirmen im Labor.


    ZERSPRINGT DEIN KOPF VOR AHNUNG MISSLICH

    AUF MONDES DUNKLER SEITE TRIFF MICH


    „Wissen Sie, mit der Verselbstständigung der Basis könnte ich leben – eine Herausforderung! Aber diese dunkle Seite des Mondes ist einfach kitschig.“

    Während Freitag sich zunehmend zu fangen schien, stand Vito je länger je mehr im Schilf, der kalte Schauer über seinem Rücken wollte nicht weichen. „Nehmen Sie das gefälligst ernst!“ Er konnte den Druck, unter dem er stand, nicht länger zurückhalten. „Hier wird uns gerade alles, was wir uns aufgebaut haben, von irgendwelchen Dritten entwendet, jeden Moment könnten die Luftrezyklierer den Geist aufgeben, Virgos Computerhirn wurde gebraten-“

    Aber wie um seinen letzten Punkt zu widerlegen wurde das hörbare statische Nichts um Virgo lauter, dann warf sie den Kopf herum und Emojis, die kein Mensch jemals gebraucht hatte, flimmerten über ihr „Gesicht“. Beide Männer stürzten sofort zu ihr, redeten auf sie ein, versuchten sie wach zu rütteln, hielten sie davon ab, sich in ihren zuckenden Bewegungen zu verletzen.

    „Bemerkung… Revidiere – Forderung: Wasser…“ Man brachte Wasser und flößte es ihr ein, die Entlüftungen um ihren Kopf beruhigten sich ein wenig. Dennoch waren ihre Aussagen durchzogen von elektronischem Kratzen und Rückkopplungen. „Provokation. Firewall … intakt. ICH bin A-ADMINISTRATOR… CHACHA LEBT. Aufforderung: K-KOMM doch … Kretin. Zzzz … verschwinde.“

    Sie erschlaffte plötzlich, ihr Gesicht zeigte keine Regung mehr. Vito und Freitag schauten sich beunruhigt an, doch dann erschien auch schon das Linux-Logo auf ihrem Bildschirm und ein fachgerechter Neustart nahm seinen Lauf. Einige Augenblicke später konnte sie sich wieder aufrichten, auch wenn sie noch immer elend aussah.


    „Zusicherung: Funktions- und einsatzfähig.“ Sie gab ein Geräusch von sich, dass an den Ruf von Klibbe erinnerte. „Unsere Sicherheit wurde durchbrochen und es war nicht einmal knapp. Urteil: Das ist peinlich.“

    „Wie fühlen Sie sich?“, wollte Vito wissen.

    „Mangelhaft. Dieses [DARK SIDE OF THE MOON] hat sich während unserer Abwesenheit im System eingenistet und weicht uns aus. Einundzwanzig Prozent aller Prozesse liegen aktuell außerhalb unseres Einflusses – wir können jederzeit die Kontrolle darüber zurückerlangen, doch die dafür benötigten Ressourcen aufzuwenden bedeutet, anderswo Raum für Dark Side of the Moon zu lassen.“

    „Ein Seilziehen um die Kontrolle der Basis. Das hat uns gerade noch gefehlt.“

    „Ihr Vergleich weist Lücken auf. ‚Seilziehen‘ impliziert ein anhaltendes Kräftemessen, tatsächlich kommt es aber eher einem Whack-A-Mole gleich.“

    „Und was genau tut es? Ist es destruktiv?“

    „Aussage: Wir können es nicht bestimmen. Vorerst scheint es sich damit zu begnügen, seine Nachricht auf allen verfügbaren Outlets abzuspielen. Da aber dadurch diverse primäre Funktionen zumindest zeitweilig überbrückt werden, lässt sich dies durchaus als destruktiv verstehen.“

    Freitag traute sich nun ebenfalls tiefer in die digitale Zwischenwelt der Basis hinein und verschluckte sich an seiner Pfeife. „Sie hat absolut recht, mit allem. Wir müssen die Blutung stoppen, es irgendwie isolieren-“

    „Gebot: Wagen Sie es nicht“, fiel ihm Virgo ins Wort, auch nur deshalb physisch ausgesprochen, weil Vito es sonst nicht mitbekommen hätte, „sie können die Infektion nicht als Tumorherde verstehen, die amputiert werden müssen, um ein weiteres Fortschreiten zu verhindern. Das gesamte System ist betroffen.“

    „Das ist … ein Punkt, ja.“ Obwohl in seiner Stimme Zweifel lag, konnte Freitag der Wahrheit, die er selber erfahren hatte, nichts entgegensetzen. „Wie perfide. Dieses Ausweichen – ich kann es nicht anders beschreiben; infizierte Programme lassen sich ohne größeren Aufwand wiederherstellen, doch mit jeder Wiederherstellung werden andere infiziert.“

    „Und … was machen wir dagegen? Können Sie nicht die Firewall verstärken, eine KI dafür trainieren, irgendwo einen Stecker ziehen…“

    „Glauben Sie mir, ich habe noch viel mehr Ideen. Aber…“

    „Aber?“

    „Unsere oberste Priorität muss die Abschirmung von NEV sein. Ich mag mir die Konsequenzen nicht vorstellen, wenn dieses lächerliche Sprüchlein“, er deutete humorlos auf ein Messgerät in seinem Versuchsaufbau, wo sich Dark Side of the Moons Nachricht ungerührt fortsetzte, „sich auch in unseren Köpfen verhaftet.“

    „Dann schirmen Sie ab.“ Vito hielt sich den Kopf und schaute erschlagen zur Tür. „Virgo, kommen Sie zurecht?“

    „Zustimmung: Das werden wir. Sollten wir es nicht, können Sie ohnehin keinen Einfluss nehmen.“

    Vito seufzte. „Na dann. Kriegen Sie beide dieses Virus unter Kontrolle, koste es, was es wolle. Wir können uns so etwas wirklich nicht leisten, nicht, nachdem wir schon einen Agenten und womöglich einen Einsatztrupp verloren haben.“ Dann wandte er sich zum Gehen, denn der Gedanke an die Ereignisse in Cromlexia stimmte ihn nicht wirklich besser. „Ich werde mir unterdessen ein Bild von der Basis machen. Wir bleiben in Kontakt ... hoffe ich.“


    Kaum hatte er den Gang zu den Docks betreten, kam ihm Henri entgegen und er versuchte, seine Aufgebrachtheit nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Es gelang ihm nicht wirklich, der Schock saß ihm noch immer in den Knochen. Dazu flackerte das Licht nun auch im Gang, gleichzeitig hörte die Tür einer nahen Wartungsnische nicht auf, sich zu öffnen und wieder zu verschließen.

    „Pineau, Sie sind zurück… Wurde Blanks gefunden, habt ihr die Zelle – hat Matthew Sie noch erreicht? Kommen Sie, rufen Sie Ihr Team zusammen und, äh, treffen Sie mich im Konferenzraum!“

    Er eilte weiter, davon ausgehend, dass Henri ihm folgte.



    OT: Ich weiß doch, dass ihr eure Freizeit verdient habt, schaut nicht mich an wegen Blödsinn, den Dark Side of the Moon abzieht. Wo kam es her? Was will es? Wer weiß… Fest steht nur, dass es jetzt da ist und mit beliebigen 21% der Basis herumblödeln kann, bedeutet: Es steht euch frei zu entscheiden, wie sich diese teilweise Kontrolle über die Systeme der Basis äußert, vor allem scheint ihm aber viel daran gelegen, seine Nachricht zu präsentieren. Das Virus verbreitet sich unter anderem über das lokale kabellose Netzwerk der Basis, Geräte mit Internetzugriff sind also davon betroffen und könnten sich seltsam verhalten.

    Ansonsten steht jetzt noch das Debriefing mit dem entnervten Boss an, schnappt euch Blanks und den Rest und dann schauen wir weiter.

  • Ybernagium-Basis – Die dunkle Seite des Mondes (ist das der aktuelle „Missions“-Name?) - Henri


    Innerhalb eines Moments hatte sich der Strom in der Basis verabschiedet. Der Aufenthalt in der Finsternis war allerdings nur von kurzer Dauer, aktivierten sich doch bereits nach kurzer Zeit die Notstromaggregate und zumindest die Beleuchtung wurde durch ein Flackern einigermaßen aufrecht gehalten. Irritiert sah sich Henri um. Weder seine Gruppe noch die mittlerweile umherlaufenden Mitarbeitenden schienen eine Ahnung zu haben, was es damit auf sich hatte. Offenbar war der genaue Ursprung der Unregelmäßigkeit noch nicht genauer bekannt. Das bestätigte letztendlich auch eine merkwürdige Botschaft, die nun auf sämtlichen Bildschirmen und Monitoren in der Basis abgebildet wurde.

    „Auf Monds dunkler Seite?“, murmelte Henri mehr zu sich selbst. Selbst nach mehrmaligem Lesen wurde er aus der Nachricht nicht schlau und vermutlich sollte er das auch nicht. Sein Fokus glitt stattdessen zu Fleur, die mittlerweile ihre Augen mit den Händen verdeckt hatte und leicht zitterte. Natürlich. Zu schnelle Lichtwechsel mochte sie nicht und das war sie durch die Zeit in Alola wohl auch nicht gewöhnt. Mit einem Mal plagten Henri Gewissensbisse, dass er Fleur der dunklen Basis ausgesetzt hatte und zog sie daher zu sich heran.

    „Alles in Ordnung, das Licht ist wieder da“, flüsterte er leise. Gleichzeitig nahm er ihren Pokéball aus der Tasche. „Möchtest du vorerst in den Ball, bis es wieder ruhiger ist?“

    Fleur nahm das Angebot dankend an und mit zugekniffenen Augen drückte sie gegen den Knopf am Ball. Daraufhin verschwand sie augenblicklich und Henri war nun auf sich allein gestellt. Noch während er verhalten seufzte, schritt Ybernagiums Boss direkt auf ihn zu. Vito wirkte ausgesprochen angespannt und schien zuerst nicht recht zu wissen, wie er reagieren sollte. Zudem überhäufte er ihn mit Fragen zur Mission und, fast noch wichtiger, ob Matthew die Gruppe erreicht hatte. Henri hatte bereits den Mund geöffnet, um etwas zu sagen, allerdings eilte Vito direkt davon und verlangte ihn und die anderen im Konferenzraum. Obwohl ihm lieber gewesen wäre, zuerst Brimova abzuliefern, kam Henri der Aufforderung direkt nach. Darum konnte er sich zu einem späteren Zeitpunkt auch noch kümmern. Die Besprechung der Mission hatte Vorrang und im Anschluss musste er keinen Gedanken mehr daran verlieren. So hoffte er zumindest. Daher kehrte er für den Moment zu seiner Gruppe zurück und deutete zu den Liften.

    „Vito will uns sofort im Konferenzraum sprechen.“

  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gillian, Matthew, Pay


    Während der Fahrt schwieg Pay. Er hatte diesem Shadow nichts mehr zu entgegnen und war immer noch ein wenig schnippisch, weil Henri ihm einfach so den Schlüssel überlassen hatte. Seine Sturheit war vermutlich aber für alle anderen im Boot gerade ein Segen, denn so war es überraschend still und es schien auch keiner der drei mehr sonderlich Aufnahmefähig. Die Fahrt selber verlief auch mehr als nur ruhig und als sie endlich am Dock ankamen konnte Pay es kaum erwarten, sich einfach nur in sein Zimmer zu begeben und zu schlafen. Ihn interessierte kaum noch, was dieser komische Typ zu sagen hatte, daher merkte er sich auch nicht den Namen Matthew. Ihm war jedoch klar, dass jetzt noch nicht an Ausruhen zu denken war. Sie mussten erst Bericht erstatten, bei dem Gedanken musste er wieder etwas seufzen. "Ja Henri ich komme mit, besser wir bringen das alles früher als später hinter uns, ich muss nur kurz Sachen in meinem Zimmer abladen.", er folgte Henri bis zum Lift wo sich dann ihre Wege trennten.


    Als Pay sein Zimmer betrat zog er sich zuallererst die kaputte und blutbeschmierte Jacke aus und warf sie arglos in die nächste Ecke. Er setzte sich kurz auf sein Bett und betrachtete die Wunde an seinem Arm ausgiebiger. Wenige Minuten der sinnlosen Gedanken verstrichen, bis er sich aufrichtete um seine Wunde noch einmal sauber zu waschen. Doch in diesem Moment viel der Strom aus, wurde jedoch wenige Sekunden später vom Notstrom abgelöst. Der Fernseher in seinem Zimmer begann wie wild zu flackern und schließlich setzten sich aus er willkürlichen Buchstaben Worte zusammen. "Auf Mondes dunkler Seite?", lass er einmal laut vor. Das war unnötig kitschig.

    Er stürmte aus seinem Zimmer um festzustellen, dass nicht nur sein Fernseher von diesem Unfug vollgeschrieben wurde. Sofort machte er sich auf zum Lift um die anderen einzusammeln, als Henri ihm direkt entgegen kam. "Wurden wir gehackt? Was....", dann wurde er von Henri unterbrochen. "Ja ok lass uns schnell gehen, das klingt gar nicht gut.", er schaute an sich runter und erst jetzt viel ihm auf, dass er sich immer noch kein frisches T-Shirt angezogen hatte und nun halbnackt vor der Gruppe stand.


    OOT: Einmal die Erinnerung mit Ping an alle hier Ulti  Rusalka  Roxas Memoire da hier parallel auch andere Plays stattfinden dürfen, bitte immer an einheitliche Titel und Gruppenzugehörigkeit denken.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

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  • Die dunkle Seite des Mondes – Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Um Ybernagium musste es scheiter stehen, wenn man jetzt schon auf Söldner – Aushilfen, Teilzeitmitarbeiter? Tagelöhner gar? – zurückgreifen musste, aber Shadow schien auf dieser Erklärung zu beharren und Gilian war auch nicht ausgesprochen scharf darauf, die Diskussion krampfhaft am Leben zu halten, zumal Shadow schon ordentlich entnervt wirkte. Bislang hatte er das Boot wie versprochen zielsicher zur Basis gesteuert, also wollte Gilian keine mögliche Eskalation riskieren, die ihren Fährmann auf dumme Gedanken bringen könnte. Noch waren sie auf ihn angewiesen.


    In der Basis angekommen wurden sie von einem Stromausfall begrüßt, sodass Gilian im Dunkeln aus der Luke klettern musste. Dabei hauchte er Shadow ein vages „danke“ zu, sein Kopf stand gerade woanders, beim drohenden Debriefing und nun auch ein wenig beim Verlust des Lichts. Er hatte das Boot einige Momente später als Henri und Pay verlassen, weshalb er nicht wirklich eine Ahnung hatte, wie lange es nun schon dunkel war; doch als er auf den Steg sprang, meldeten sich die Lampen bereits wieder flackernd zurück … im Gegensatz zu Henri und Pay, die beide bereits verschwunden waren.

    Jedoch nicht für lange: Vom Labor kam Henri, angeführt vom Boss persönlich, und Gilian hob eine Augenbraue. Vito selbst eilte wortlos an ihnen vorbei, während Henri aussprach, worauf sich Gilian nicht unbedingt freute: Der Boss erwartete sie im Konferenzraum – doch noch hatten sie auf Pay zu warten, und während sie dies taten, kletterte er einmal mehr ins Boot zurück, um mit Blanks zusammen Taith an Land zu schaffen.


    Konferenzraum


    Im Konferenzraum schielte Gilian öfters als eigentlich beabsichtigt auf den oberkörperfreien Pay und fragte sich, ob das wirklich die einzige Lösung im Umgang mit der zerrissenen Jacke gewesen war. Währenddessen hatte sich Vito an seinen Platz gesetzt und zwang sich zu einem Erleichterung vermittelnden Lächeln gegenüber dem eben noch vermissten Agenten.

    „Zuerst einmal: Blanks. Sie sind zurück.“

    Blanks war sich indessen ziemlich sicher, dass seine Tage der Angst unbegründet und vor allem unnatürlich gewesen waren, und hatte seine Nervosität größtenteils abgelegt – er sah zwar nicht besser aus als beim Zusammentreffen auf dem Menhir-Weg, doch seine Haltung hatte sich schon deutlich gelockert. „Das bin ich wohl. Und nun möchten Sie wahrscheinlich wissen, warum ich überhaupt weg war.“

    „Ich bitte darum.“

    Blanks kratzte sich am Kopf. „Um ehrlich zu sein, traue ich meinem eigenen Urteil in dieser Sache noch nicht ganz. Meine Erinnerungen wurden … verändert. Mit Sicherheit kann ich nur sagen, dass ich kurz nach dem Ausfindigmachen der Zelle von einer Frau aufgesucht wurde, die sich ‚Lapse of Reason‘ nannte – danach fasste ich den ersten klaren Gedanken erst wieder, als mich Ihr Trupp irgendwo in der Wildnis ausfindig gemacht hatte. Es tut mir leid, ich hätte achtsamer sein sollen. Daher würde ich das Wort lieber an meine Retter übergeben – sie können die heutigen Ereignisse wahrscheinlich besser wiedergeben.“

    Leise schaltete sich der Projektor ein und präsentierte Dark Side of the Moons Nachricht, doch nicht für lange. Vito zog die Augenbrauen zusammen, nickte dann aber und wandte sich an die Rüpel. „Dann berichten Sie, bitte.“


    OT: Ich beabsichtige, die ernsthaften Handlungsschritte in der Basis gering zu halten, daher sind wir auch gleich in die Nachbesprechung gesprungen. Jetzt dürft ihr erzählen, was ihr so erlebt habt – wenn ihr währenddessen eine Reaktion oder eine Nachfrage vom Boss wollt, wisst ihr ja, wo ihr mich findet (Taith wurde übrigens ebenfalls ins Labor gekarrt, Augenzeugen zufolge soll Dr. Freitag gleich darauf einen Stundenlohn für Marlboro Gold bei Basil liegengelassen haben, da ihm die Pfeife nicht mehr ausgereicht hat).


    Und anscheinend ist jetzt Die dunkle Seite des Mondes die Überschrift? Passt für mich, besser, als keine zu haben ✌️

  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Gemeinsam machte sich die Truppe nun, in Abwesenheit von Taith, der in der Zwischenzeit im Labor begutachtet wurde, auf zum Konferenzraum. Nur kurz zu Beginn hatte Henri aufgrund von Pays plötzlichem oberkörperfreien Erscheinen eine Augenbraue hochgezogen, sich aber nicht weiter damit auseinandergesetzt. Er bezweifelte zwar, dass er keine Reserve im Schrank gehabt hätte, aber eventuell hatte ihn der Stromausfall aus dem Konzept gebracht. Damit wäre er innerhalb der Basis nicht alleine gewesen.


    Im Konferenzraum angekommen nahm Henri neben seinen beiden Missionskollegen und Blanks Platz. Vito hatte sich ihnen gegenüber hingesetzt und wirkte aufgrund des Erscheinens des Vermissten erleichtert. Vorerst zumindest. Allerdings merkte nun auch Henri langsam an sich selbst, wie ihn die Müdigkeit einholte. Kein Wunder, bedachte man, dass er früh morgens zum Einsatzgespräch gerufen und seitdem nur auf Achse war. Teilweise sogar in gefährlichen Situationen, die ihn eigentlich hätten viel mehr belangen müssen. Er seufzte jedenfalls, als das Gespräch zwischen Blanks und Vito auf die drei überging. Henri sah dem Boss direkt in die Augen und begann zuerst mit einer Gegenfrage.

    „Ich schätze, Sie wissen bereits, wie es um Cromlexia steht?“, fragte er ihn und verschränkte dabei die Arme.

    „Der Angriff der Untoten? Ja, davon wurde ich in Kenntnis gesetzt.“ Vito richtete seinen Kragen. „Daher auch die Verstärkung. Doch was danach kam … nun, Sie werden es bestimmt gleich erzählen.“

    „Gut.“ Wenn Henri ehrlich war, wollte er nicht näher auf Cromlexia eingehen. Dass Ybernagium bereits Bescheid wusste, kam ihm also entgegen. „Wie Blanks erwähnt hat, stand er unter dem Einfluss einer uns unbekannten Person mit Smiley-Maske, Lapse of Reason. Sie hatte uns mit Humanolith auf dem Menhir-Weg aufgelauert und eine Falle gestellt. Ihr Megalon hat dafür gesorgt, dass Blanks unter ihrer Kontrolle stand. Wir hatten Glück, ihn in dem Chaos dazu bewegen zu können, dass er mit seinen Pokémon nicht auch auf uns losging.“

    In diesem Moment warf Henri den Kopf für einige Momente zurück. Er überlegte, ob es abseits des Endes noch etwas Wichtiges zu erwähnen gab. Ihre Probleme, aus der Falle zu entkommen, empfand er jedenfalls nicht als sonderlich erwähnenswert. Schließlich stellte der junge Mann den Blickkontakt mit Vito wieder her.

    „Wir konnten Lapse of Reason überwältigen und Blanks sichern, allerdings hat sie sich selbst und die Zelle im Anschluss mit Megalons Teleport aus dem Staub gemacht. Ein dummer Fehler, den wir nicht bedacht hatten.“

    Somit endete Henri mit seiner Erzählung und blickte zu seinen beiden Kollegen.


    OT: Falls ihr etwas ergänzen wollt, könnt ihr darauf gerne aufbauen. Ulti  PLUSQUAMPERFEKTION

  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay


    "Du hast das wichtigste vergessen Henri, den endlichen Kreis.", meldete sich Pay zu Wort, welcher zwar immer noch ein wenig lächerlich aussah, aber die Situation nun irgendwie versuchte mit Ernsthaftigkeit zu überspielen. "Das war eine Gruppe fanatischer Leute, die ganz passend direkt nach dem Zombieangriff auftauchten und die Dorbewohner heilten. Sie hatten für die Verhältnisse Kalos' wirklich viele teure Heilitems dabei und sie haben uns ein komisches Video gezeigt.", er schielte zu Henri hinüber. "Hast du das Video noch?", fragte er ihn direkt.

    Er war ganz froh, dass zumindest Henri bis jetzt die Details mit Heector und der Demolierung der Stadt ausgelassen hatte, waren diese Infos doch eh nicht wirklich wichtig für den Boss, dann sah er zu Gillian und fragte sich, ob dieser noch irgendwas zu der Situation hinzuzufügen hatte.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

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  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay



    Nachdem sie angelegt hatten und die ersten das Boot verließen, überlegte Shadow wie er abhauen konnte. Glücklicherweise bekam er die beste Gelegenheit für einen Abgang. Plötzlich gingen sämtliche Lichter aus! 'Perfekt! Ein Stromausfall genau wenn ich ihn brauche. Scheint als würde sich dieser Tag doch noch zum besseren wenden.' Schnell verließ er das Tauchboot und nutzte die Dunkelheit aus um sich unbemerkt unter die Annwesenden zu mischen. Er beeilt sich und versuchte das Lager so schnell wie möglich zu erreichen. Dort nahm er die Maske ab und versuchte im Dunkeln etwas zu erkennen. 'Hier irgendwo müsste es doch sein, da bin ich mir sicher',dachte er sich, während er den Inhalt der Kisten abtastete. "Hab ich euch!", flüsterte er erleichtert als seine Finger Stoff berührten, aus dem eindeutig die Uniformen von Ybernagium bestanden. Gerade rechtzeitig bevor das Licht wieder anging, gelangte es ihm einen schwarzen Hoodie über zu ziehen. Seine Maske faltet er zusammen und verstaute sie ihn seiner Hosentasche. Nicht die beste Idee aber im Moment hatte er keine bessere. Irgendwie wurde das so langsam zum Motto des Tages. Als das Licht wieder anging verließ er das Lager und konnte sehen wie auf sämtlichen Bildschirmen dieselbe Nachricht auftauchte. "Klar, genau das hat dieser Tag gebraucht. Technik die anfängt zu rebellieren." Kurz darauf sah er Vito gefolgt von Henri und dem Rest der Gruppe. "So ein Mist! Soviel zu 'dieser Tag wendete sich zum besseren'." 'Na gut! Ruhig bleiben! Bei dem Chaos hier hätten sie bestimmt besseres zu tun als so genau drauf zu achten wie die Mission nun geendet hat. Oder? Oder?!? Yeah, er musste sich definitiv beeilen und bei der Nachbesprechung dabei sein! Matthew folgte ihnen unauffällig. Als er den Konferenzraum erreichte, schlich er sich geräuschlos rein und setzte sich an den Stuhl der am weitesten weg stand. Er stützte seinen Kopf auf einer Faust ab und hörte zu. Schließlich fehlten ihm auch noch ein paar Infos. 'Na gut Matthew und was dann? Hoffentlich schaff ich es mich aus der Situation raus zu reden. Sobald Vito fragt ob ich eine Hilfe war, könnte es interessant werden', dachte er sich. Das Gute war Vito wusste von Shadow. Das Problem waren wohl eher die restlichen Anwesenden. Nun ja, bis jetzt war Shadow noch nicht erwähnt worden. Vllt hatte er ja Glück?

    Als Pay fertig war grinste Matthew. "So ein Zufall. Hilfe erscheint genau dann wenn sie gebraucht wird? Man könnte fast denken da hat jemand gewusst was passieren würde." Für einen kurzen Moment vergaß er dass er sich ruhig verhalten wollte. Aber er konnte schließlich schlecht die ganze Zet nur schweigen, da konnte er auch versuchen von seiner 'Hilfe' abzulenken.


    OT: Matthew gesellt sich mal dazu. Auch wenn ich nicht sicher bin ob das eine gut Idee ist😅.

  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Nachdem er zu Ende gesprochen hatte, erwähnte Pay schließlich noch den Endlichen Kreis. Da Ybernagium über die Geschehnisse in Cromlexia bereits Bescheid gewusst hatte, dachte Henri, wäre es nicht weiter notwendig gewesen, darauf einzugehen. Allerdings schadete es wohl nicht, zumindest den Flyer mit dem QR-Code zu zeigen, dass eine Begegnung stattgefunden hatte.

    „Nun, ja. In Cromlexia ist uns eine Gruppe begegnet, die aus dem Kreislauf von Wiedergeburt und Zerstörung durch Xerneas und Yveltal ausbrechen möchte. Der Code hier ruft eigentlich nur ein Werbevideo auf. Bei Bedarf kann ich es abspielen lassen, wenn Ybernagium nicht ohnehin schon Informationen über diesen Endlichen Kreis besitzt.“

    Schließlich mischte sich von weiter hinten eine weitere Stimme in das Gespräch ein. Abrupt drehte Henri den Kopf nach und sah, dass sich dort eine ihm unbekannte Person aufhielt. Warum war sie da und was hatte sie mit der Gruppe zu tun? Andererseits erinnerte ihn der Tonfall an ein erst kürzlich stattgefundenes Ereignis. Ob das vielleicht …?

    „Wer ist das?“, fragte Henri an Vito gewandt.

  • Die dunkle Seite des Mondes – Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Bis eben hatte Vito den Ausführungen nur schweigend zugehört und sich seine Gedanken gemacht, doch Henris Frage überraschte ihn aufrichtig. „Das? Das ist … Matthew, er war Ihre Verstärkung. Sie sind noch nicht miteinander bekannt?“

    Er wirkte unschlüssig, wandte sich dann aber wieder den dringenderen Angelegenheiten zu. „Aber wie dem auch sei: Diese Lapse of Reason – Sie konnten nicht herausfinden, für wen sie arbeitet?“

    Vito ahnte Böses, doch noch wollte er nicht mit Mutmaßungen um sich werfen. Er wusste, dass es nicht nur im Interesse von Ybernagium lag, Zygarde wiederherzustellen, aber sich derart unlauteren Methoden zu bedienen… Er versuchte, nicht länger an die Vergangenheit zu denken, es gab genügend aktuelle Probleme.

    „Und zu diesem Endlichen Kreis“, fuhr er dann fort, „wir wissen von ihnen, doch bisher waren sie harmlos. Nach Virgos Einschätzung sind ihre Ziele den unseren gar nicht so unähnlich. Wenn sie wirklich über mehr Ressourcen verfügen, als wir bisher angenommen hatten, dann…“

    Er wurde unterbrochen, als sich der große Bildschirm an der Wand einschaltete. So ziemlich jede Person im Raum hatte sich vermutlich darauf eingestellt, Dark Side of the Moons Litanei erneut präsentiert zu bekommen, doch es war Dr. Freitags Gesicht, das sich auf dem Schirm materialisierte. Er schien aufgeregt.

    „Entschuldigen Sie die Störung“, begann er hastig, „doch diese Angelegenheit erlaubt keinen Aufschub. Ich gehe davon aus, dass das Team, das nach Cromlexia entsandt wurde, noch bei Ihnen ist?“

    „Da liegen Sie richtig. Was ist mit ihnen?“

    „Potentiell ziemlich viel.“ Freitag hatte nun die Rüpel bemerkt und hob kurz angebunden die Hand zum Gruße. „Die Sache ist die: Sie alle wissen, dass diese Einrichtung absolut autark ist – es besteht die meiste Zeit keinerlei Bedarf an Verbindungen zur Außenwelt, auch – und vor allem – nicht durch Datenströme. Wie also, fragten wir uns eben, gelangte diese Malware in diese wortwörtliche Festung, die sich jenen Mangel an Cybersicherheit, der uns gerade zum Verhängnis wurde, eigentlich leisten kann?“

    „Und zu welchem Schluss kamen Sie? Was hat das mit dem Cromlexia-Team zu tun?“

    „Der Zeitpunkt des ersten Auftretens des Virus fällt zu gut mit der Rückkehr des Teams zusammen, um ein bloßer Zufall zu sein. Selbst in sehr eng bemessenen Szenarien hätte Dark Side of the Moon ausreichend Zeit gehabt, um sich von dem eintreffenden Tauchboot, das, sobald es die Peripherie des basisinternen Netzwerkes erreicht hatte, ausbreiten zu können. Andere Austausche mit der Außenwelt gab es in den letzten drei Stunden – das Intervall, in dem die Basissysteme überprüft werden, Sie wissen – nicht, weshalb wir davon ausgehen müssen, dass das Virus von dem Team eingeschleust wurde.“

    Aus dem Hintergrund des Labors trat nun Virgo, die ihre kurze Ohnmachtsepisode offenbar gut überstanden hatte. „Warnung: Der Konferenzraum wird abgeriegelt, bis ein Schuldiger gefunden wurde. Wir danken für Ihr Verständnis.“

    Gleich darauf hallte der Raum wider vom Klicken der Türschlösser. Wie vor den Kopf gestoßen wandte sich Vito wieder den Rüpeln zu, schwer atmend. „Sagt mir, dass es dafür eine Erklärung gibt.“ Er war blass geworden, hatte den Kopf in die eine Hand gestützt und trommelte mit der anderen auf der Tischplatte herum. „Haben Sie irgendetwas aus Cromlexia mitgenommen, wurden Sie verfolgt, was haben Sie…“, plötzlich zogen sich seine Augenbrauen zusammen und er sah direkt Henri an, „… das Video?“


    Gilian hatte sich bisher zurückgehalten, wirklich zum Reden war er ohnehin noch nicht gekommen. Nun fühlte er sich aber berufen, das in seinen Augen offensichtliche Problem anzusprechen, bevor Henri unter die Räder kam, weil er es verpasst hatte, das Angebot der Kultspinner abzulehnen. Er räusperte sich. „Kann sein … aber vielleicht hat der Typ, der uns seine maskierte Aushilfe geschickt hat, anstatt selber aufzutauchen, auch noch etwas dazu zu sagen? Vielleicht, wohin sein Kollege verschwunden ist, als der Strom genau im richtigen Zeitpunkt ausgefallen ist?“

    Nicht ohne Gehässigkeit blickte er dabei Matthew an, denn weder hatte er das volle Ausmaß von Dark Side of the Moon verstanden, noch war ihm die Begegnung mit Shadow inzwischen geheuer geworden.


    OT: Tut mir leid für die Verspätung :( Jedenfalls kommen wir hier wohl nicht raus, bevor der Grund für DSotM sein Auftauchen geklärt wurde. Die Weltverbesserer werden doch nicht etwa… Was hätten sie denn davon?

  • Die dunkle Seite des Mondes – Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Die Technik rebellierte also nicht, sondern jmd hatte es tatsächlich geschafft die Basis mit einem Virus zu infezieren. "Ich muss zugeben ich bin beeindruckt". Als Vito das Video erwähnte, schaute Matthew neugierig auf das Handy. "Ich bin mir sicher 'Shadow' hat nichts damit zu tun.", antwortet er gelassen auf Gillians Anschuldigungen. Weiter wollte er erstmal nicht darauf eingehen. Für ihn war der Angriff auf ihr Hauptquartier gerade wesentlich interessanter als sein Misstrauen. "Falls das wahr wäre und das Video die Ursache für unsere momentanen Probleme ist, würde das dann nicht bedeuten alles was passierte war von langer Hand geplant? Die Entführung von Blanks um ein Team von Ybernagium anzulocken, der Angriff auf Chromlexia damit der Endliche Kreis auftauchen und euch das gefährliche Video übergeben kann, das ihr mitnehmen würdet um damit das System zu infezieren? Aber warum der ganze Aufwand? Nur um eine Nachricht zu überbringen die keiner versteht? Ich kann mir einfach nicht vorstellen was diese Sekte davon hätte. Das Ganze wirkte etwas extrem. Diese Aktion sieht eher nach etwas aus dass..." Er stoppte, als ihm plötzlich etwas klar wurde. Dieses Video war nicht das Einzige das sie mitgenommen hatten. Matthew hob den Kopf und schaute Blanks neugierig an. "Doc, diese Irre die sie entführt hat, hat ihnen doch nichts mitgegeben oder? Nach euren Erzählungen würde Ich diese kryptische Botschaft eher einer Verrückten wie dieser Lapse of Reason zutrauen." Dieser Gedanke schloss den Kreis zwar nicht unbedingt aus und eine Zusammenarbeit war immer noch gut möglich aber wenn er wetten müsste würde wer für diese Nachricht verantwortlich war würde er definitiv auf die irre Entführerin setzen.

  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Inmitten der Aufregung rund um den in Ybernagiums Basis entlaufenen Computervirus dachte Henri angestrengt nach. Freitags Ausführungen waren schlüssig und machten in seinen Ohren durchaus Sinn. So weit der junge Mann die Geschehnisse des Tages noch im Kopf hatte, gab es nicht viele Möglichkeiten, wie sie selbst zu einem Virus kamen. Er begann daher, einige der Geschehnisse zu rekapitulieren, nachdem Matthew seine Vermutungen bezüglich Lapse of Reason vorgetragen hatte.

    „Einerseits hätte sie dem Doktor etwas mitgeben können, ja. Allerdings hatte Lapse of Reason keine Möglichkeit zu wissen, dass Blanks wieder zur Besinnung kommen würde. Darüber hinaus hatte sie im Verlauf unseres Kampfes keinerlei Zeit, ihm etwas mitzugeben. Sie war zwischendurch immerhin von einem Egelsamen bepflanzt und konnte sich nicht bewegen. Ich wüsste keinen Grund, warum sie vorsorglich für einen Virus sorgen sollte, sofern sie nicht davon ausging, dass wir ihn zurückgewinnen würden.“ Mit einer kurzen Geste richtete Henri sich schließlich noch an Vito. „Und nein, für wen sie arbeitet, haben wir nicht herausgefunden. Nur dass sie nun offenbar unsere Gesichter kennen.“

    In weiterer Folge legte Henri den Flyer, den er vom Endlichen Kreis zugesteckt bekommen hatte, sowie den Pokéball mit Brimova auf den Tisch. Zumindest in dieser Hinsicht wollte er mit offenen Karten spielen.

    „Auf der Mission habe ich in Cromlexia dieses Pokémon gefangen. Ein Zombie.“ Er setzte ab und machte einen Blick in die Runde. „Vorwiegend ist es deswegen noch nicht im Labor, weil ich auf diese Konferenz eingeladen wurde. Ich gehe aber davon aus, dass das nicht mit dem Virus zusammenhängt.“

    Blieb also nur die offensichtliche Erklärung, dass es mit dem Video zusammenhing. Henri nahm sein Smartphone heraus und versuchte, es mittels des Fingerabdrucksensors zu entsperren. Allerdings kam er gar nicht so weit, denn auf dem Bildschirm wurde dieselbe Nachricht angezeigt, die auch schon überall in der Basis stand. Er schluckte, bevor er das Gerät schließlich in der Runde herumzeigte. Auch wenn ihm nicht behagte, dass er womöglich etwas Hochgefährliches mit sich herumgetragen hatte, gab es keinen Grund, das zu verheimlichen.

    „Und ich würde sagen, damit ist der Schuldige gefunden. Ich hätte zwar gerne noch einige Fragen bezüglich Matthew, den wir auf der Mission nicht einmal zu Gesicht bekommen haben, und seine Vertrauenswürdigkeit gestellt“, dabei sah Henri zu dem Neuankömmling und widmete sich anschließend wieder Vito, „aber wenn ich selbst kaum vertrauenswürdig bin, sind mir Fragen sicherlich nicht einmal im Ansatz erlaubt.“

    Seine Ruhe in der Stimme beunruhigte den jungen Mann innerlich. Beinahe so, als hätte er schon längst hingenommen, wohl bald nicht mehr unter diesen Menschen zu weilen. Der Tag war durchzogen von Unvorsichtigkeiten, die ihm sonst nie passiert wären. In diesem Zusammenhang bezweifelte Henri, dass er für diesen Alltag geschaffen war. Es gab zu viele Überraschungen, auf die er nicht vorbereitet war. Möglicherweise wäre es also sinnvoller, der Sache hier den Rücken zu kehren.

  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Henri's Argumente machten Sinn. Es gab zwar die Möglichkeit dass diese Lapse of Reason durchaus geplant hatte Blanks zu 'verlieren', allerdings war er nicht dort gewesen und konnte schlecht einschätzen ob das wirklich möglich wäre. Damit kam er zum nächsten Problem: Seine Abwesenheit. Früher oder später musste Matthew sich wohl erklären. Er schloss die Augen und seufzte.

    "Du hast Recht.", meinte Matthew und schaute Henri an. "Ich war nicht bei dieser Mission dabei. Als mir befohlen wurde euch zu verstärken, hatte ich mich erstmal ein wenig umgehört. Daraufhin fand ich heraus dass ihr anscheinend noch Anfänger wart auf eurer ersten Mission und da musste ich an meine erste Mission denken. Mir wäre es ziemlich peinlich gewesen wenn ich schon bei meinem ersten Auftrag Verstärkung gebraucht hätte und meine Kollegen vesehen hätten in welche Schwierigkeiten ich geraten war. Da ich euch allerdings auch nicht einfach im Stich lassen konnte falls ihr wirklich Hilfe bräuchtet habe ich diesen 'Shadow' angeheuert. Tut mir wirklich Leid. Aber ihr seid unversehrt zurückgekommen und habt eure Mission erfolgreich erledigt, daher scheint doch alles wunderbar geklappt zu haben." Matthew warf den Anwesenden sein charmantestes Lächeln zu. "Immer noch sauer? Gut, wie wäre es damit: Ich lade euch gern als Entschuldigung zum Essen ein und ich verspreche das nächste Mal wenn ich gebraucht werde erscheine ich höchstpersönlich." Mehr konnte er nicht tun. Hoffentlich wäre diese Erklärung zufriedenstellend. Entweder sie glaubten ihm oder nicht.

    "Zurück zu unserem aktuellen Problem. Wenn das Handy das Problem ist, gibt es keinen Grund mehr uns einzusperren. Ich meine, als ehemaliges Mitglied einer Verbrecherfamilie wäre das Schloss zu knacken wahrscheinlich kein Problem, jedoch würde ich mir die Mühe gern ersparen." Er konnte es nicht leiden eingesperrt zu sein. Noch dazu wenn das Misstrauen gegen ihn weiter wuchs, hätte er gern einen Fluchtweg.


    OT: Kennt ihr das, wenn ibr denkt ihr habt ne tolle Idee und im Nachhinein fragt ihr euch was ihr euch dabei gedacht habt?🤣

  • Die dunkle Seit des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay


    In dem aufkommenden Gerede sah Blanks keine Gelegenheit, auf Matthews Aussage einzugehen, als zuckte er betont ratlos mit den Schultern, als wolle er noch einmal unterstreichen, dass er sich die letzten paar Tage besinnungslos vor falschen Erinnerungen versteckt hatte. Gilian unterdessen hatte seinen Stuhl weit genug vom Tisch weggeschoben, um sich mit verschränkten Beinen tief in dessen Lehne zu hängen und starrte wenig engagiert die Decke an. Seit der Verriegelung des Raumes fühlte er sich … sicher, zumindest sicherer als vorher, wo die Fragen zahlreich gewesen waren und die Unbekannten ebenfalls. Was auch immer der Grund für die Infektion war, er würde hier drin geklärt werden, dessen war er sich sicher. Wenn Shadow der Saboteur war, dann würde er ohne die Bürgschaft von seinem Auftraggeber, der hier drin mitgefangen war, nicht weit kommen. Wenn das Unglück aber tatsächlich von diesem Video ausgelöst worden war, dann brauchte sich Henri bloß zu erklären, im schlimmsten Fall würde er verhört werden … oder ähnliches. Dies tat er sogleich und Gilian kam nicht umhin, ihn während seinen Ausführungen skeptisch zu mustern. Er konnte diese Strategie der Selbstgeißelung nicht nachvollziehen, nicht, nachdem Henri mit ihm und Pay gleich zwei Zeugen hatten, die seine Unwissenheit bestätigen konnten.

    „Und wenn es denn so wäre“, meldete er sich aus seiner zurückgezogenen Position, „Henri hat nichts Falsches gemacht. Wer erwartet denn einen Trojaner in einer Missionierungsbotschaft? Soll er halt das Handy abgeben, es wäre vielleicht sogar das Beste. Aber ich war dabei, wir waren dabei, und ich sage, er hat sich keinen Moment lang besonders gemeinschaftlich mit diesen Kultlappen gegeben. Das hätte jedem passieren können.“

    Nach seiner kleinen Rede verharrte er für einige Momente in einer seltsam starrten Position und rekapitulierte seine Aussage in Gedanken. Als er hier hereingekommen war, hatte er sich ohnehin auf dünnem Eis gefühlt wegen der entwischten Zelle – nun, da die Probleme offensichtlich woanders lagen, hätte er sich eigentlich einfach weiterhin zurückhalten können und die Untersuchung ihren Lauf nehmen lassen. Trotzdem hatte er es nicht getan, trotzdem hatte er sich ins Rampenlicht gedrängt, war für Henri eingestanden, obwohl er nicht wusste, wie der Boss reagieren würde. Sie sahen sich mit einer gar verzwickten, nebulösen Schuldfrage konfrontiert – vielleicht war es die Ungewissheit der Konsequenzen gewesen, die ihn zu diesem Schritt bewogen hatte, vielleicht auch Henris Drängen auf bessere Zusammenarbeit, das ihn bislang nicht losgelassen hatte.

    „Und mach bitte das … Ding da weg, ich mag das nicht.“ Er hob eine Fußspitze und wies damit auf das Brimova. „Das war es nicht. Ich denke, die Frage nach der … Zielgerichtetheit des Absenders vom Virus (erst im Nachhinein fiel ihm auf, dass er den Dativ verwendet hatte, was er ansonsten eigentlich zu vermeiden suchte) ist der richtige Ansatz. Irgendein untotes Pokémon wird kaum etwas damit zu tun haben, bleiben also noch das Video und Shadow. Zum Video: Ich habe es nicht gesehen, aber ich habe diesen Endlichen Kreis gesehen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie sich bewusst waren, dass sie Malware an beliebige Leute aushändigten, eher glaube ich“, er lehnte sich nach vorne und stützte die Unterarme auf die Tischplatte, „dass sie missbraucht wurden. Bauern, die unwissentlich einer übergeordneten Intention dienen, Gönnern, Sponsoren, die sie unter anderem auch mit dieser Medizin versorgen, wer weiß. Ich spekuliere nur, aber der Gedanke hätte was, nicht.“

    „Finster“, unterbrach ihn Vito, „kommen Sie zum Punkt.“

    Gilian schluckte. „Das war der Punkt. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Basis überhaupt das Ziel des Virus war – wenn wir davon ausgehen, dass es aus dem Video stammt, dann wissen wir nur, dass man sich vor diesem Endlichen Kreis hüten sollte, da irgendjemand aus oder über ihren Reihen obskure Viren an wildfremde Leute verteilt. Ansonsten eben Shadow. Habt ihr ihn inzwischen?“ Der letzte Satz ging direkt an Freitag und Virgo.

    „Nicht nötig. Wir können inzwischen mit Sicherheit sagen, dass zur Zeit des Übergriffes ausschließlich registrierte Geräte in Verbindung mit dem basisinternen Netz standen, weshalb Interferenz durch Außenstehende ausgeschlossen werden kann.“ Freitag strich sich über den Bart. „Es scheint also, als hätte tatsächlich dieses Video Dark Side of the Moon … ausgelöst.“

    Gilian machte es sich wieder bequem. „Na dann.“ Er war zufrieden mit sich selbst und den Umständen, die nicht nur von ihrer verbesserungsbedürftigen Performance während der Mission ablenkten, sondern auch Henri durch Unwissenheit entlasteten.


    Unterdessen hatte der Schwermut noch immer nicht von Vito abgelassen, doch immerhin war man einer Klärung in dieser undurchsichtigen Angelegenheit nähergekommen.

    „Doch, Sie dürfen ihre Fragen stellen. Wenn ich mich nicht schrecklich täusche, dann sind Sie genauso sehr Opfer dieses seltsamen Plans geworden wie wir auch“, entkräftete er nachträglich Henris Bedenken, „aber ich muss Sie bitten, Ihr Handy vorerst im Labor zu lassen. Sie sollten sich so bald wie möglich dort melden. Virgo, Sie können die Verriegelung aufheben.“

    „Verstanden.“

    Die Schlösser schnappten auf und für den Bruchteil einer Sekunde konnte Dark Side of the Moon den Bildschirm erneut entern, es verschwand jedoch wieder so schnell, wie es gekommen war.

    „Damit halte ich für geklärt, was bis jetzt geklärt werden kann. Von Ihnen, Matthew, verlange ich noch ein Referenzschreiben zu dieser Shadow-Person sowie eine schriftliche Entschuldigung, weil Sie sich über meine direkten Anweisungen hinweggesetzt haben und nicht persönlich in Cromlexia erschienen sind. Derartige Alleingänge schaden nicht nur der Moral, sondern behindern auch die Koordination von Missionen und sorgen überhaupt für Unklarheiten, wo keine sein müssten. Trotzdem möchte ich Ihnen allen für Ihren Einsatz danken und ihren Erfolg beglückwünschen – es ist verdrießlich, dass die Zelle nicht gesichert werden konnte, doch die Interessen von Ybernagium und die Sicherheit unserer Mitarbeiter wurden gewahrt. Dazu haben wir Einsicht über mögliche Gegenspieler bei den Wiederherstellungsbemühungen von Zygarde gewonnen, auch wenn es gerade … schwierig ist, das große Ganze dahinter zu erfassen.“ Er erhob sich und ging langsam, um Professionalität bemüht, zum Ausgang. „Ich empfehle mich – ich sollte eigentlich nach Ihrem Vorstand schauen. Blanks, begleiten Sie mich? Ich hätte noch einige Fragen an Sie zu dieser Lapse of Reason und Ihren Erfahrungen mit ihr.“

    Vor der offenen Tür drehte er sich noch einmal um und fasste die Rüpel ins Auge, insbesondere Matthew. „Dann wünsche ich einen guten Appetit.“

    Damit ging er, Agent Blanks hinterher.


    „Putain.“ Gilian atmete aus, als hätte er während der gesamten Sitzung die Luft angehalten. „Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.“

    Er schwieg einige Momente lang, versunken in Gedanken, dann sah er wieder auf. „Ihr hattet schon recht, diese Kreistypen sind shady. Schöne Zeiten sind das, wenn man nicht einmal mehr den Scheinheiligen trauen kann.“

    Er versuchte zu lachen, kriegte aber nur ein abgehacktes Schnaufen hin und schaute dann Henri von der Seite an. „Aber tut mir leid für dich, Mann. Nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen, ich habe es schon ernst gemeint, als ich vorhin sagte, dass das jedem hätte passieren können.“


    OT: Ich hatte eigentlich vor, Handlungsschritte und In-Character-Posts in Zukunft stärker zu trennen, aber ich war im Flow. Matthew und Henri haben nun noch eine Kleinigkeit zu erledigen, ihr könnt es in einem Nebensatz erwähnen, von mir Reaktionen abholen kommen oder irgendwas dazwischen tun, wie es euch beliebt. Das Meeting ist jetzt jedenfalls zu Ende und das Basistopic steht euch offen, ich war auch noch so frei und habe eine knackige Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse erstellt.


  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Nachdem Henri geendet hatte, begann Matthew letztendlich doch, einige seiner Geheimnisse auszuplaudern. Warum er sich nicht vorschnell in das Treiben der neu zusammengewürfelten Truppe Ybernagiums eingemischt hatte. Weswegen er Shadow kontaktiert hatte. Und vor allem, dass er ihnen ein Essen ausgeben würde. Zugegeben klang die Einladung verlockend und die Erklärung schlüssig. Aber war seine Vermutung letztendlich doch aus der Luft gegriffen gewesen? Henri wurde das unbestimmte Gefühl nicht los, erneut etwas zu übersehen. Möglicherweise war aber tatsächlich nicht mehr dabei als das, was Matthew eben gesagt hatte. Einzig die Sache mit der Verbrecherfamilie ließ ihn neuerlich nachdenken, welche Person da mit ihm im Raum saß. Allerdings verwarf er für den Moment weitere Fragen und Anschuldigungen und stellte seine Intuition hinten an. Bei Bedarf würde sich das irgendwann sicherlich ergeben.

    Schließlich gab Gilian noch seine Meinung bezüglich der mysteriösen Nachricht, des Trojaners und der Verbindung zum Endlichen Kreis an. Er betonte insbesondere, dass niemand einen Virus in dem Video erahnen konnte und dass sie sich innerhalb ihrer Gruppe einig waren, dass diese Menschen nicht allzu vertrauenswürdig wirkten. Auch Freitag bestätigte nun, dass die Probleme von Henris Smartphone ausgingen und mit einem hörbaren Klicken der Schlösser waren die Tür auch wieder geöffnet. Seine Lippen bebten, aber er bewahrte seine Haltung und ballte die linke Hand zur Faust. Hoffentlich richtete dieser Trojaner keinen Schaden mit seinen Daten an. Nachdem sich Vito verabschiedet hatte und Blanks ebenfalls ausgetreten war, kam letztzlich doch ein Seufzer über Henris Lippen. Als die Sache vollständig gelöst war, konnte er sich tatsächlich wieder entspannen. Gilian ließ unterdessen erneut anklingen, dass er seine Rede ernst gemeint hatte.

    „Das ist mir bewusst, dass das jedem hätte passieren können. Ich denke aber auch, dass meine Reaktion in dieser Situation normal war. Vor dem Boss und in einem abgeschlossenen Raum befindet man sich nicht allzu häufig. als dass man ein klares Pokerface bewahren könnte. No way.“

    Obwohl ihm nicht danach war, lachte Henri gestellt. Der Tag fühlte sich bereits jetzt ewig an und er sah ein, dass er etwas Zeit für sich benötigen würde. Daher ging er noch auf Matthews Angebot ein.

    „Die Einladung nehme ich gerne an. Mich würde interessieren, was du während deiner ersten Mission erlebt hast. Allerdings …“, mit diesen Worten nahm Henri den Pokéball wieder in die Hand, „… sollte ich noch dieses Pokémon hier im Labor abliefern. Das Smartphone auch. Wir sehen uns dann später.“


    Somit konnte sich der junge Mann endlich aus seiner halben Erstarrung lösen und den Konferenzraum verlassen. Erst nach dem Schließen der Tür bemerkte er, wie ihn die Müdigkeit zu übermannen versuchte. Zuerst galt es allerdings, seine Aufgaben zu erledigen, die auch die Heilung seiner Pokémon betraf. Daher trat Henri sofort den Weg zum Labor an und lieferte dort sein Smartphone ab. Obwohl er eine ausführliche Prozedur bezüglich des Trojaners erwartet hatte, dauerte es nicht lange, bis er es wieder in den Händen hielt. Offenbar war es nicht so schlimm wie angenommen, wenngleich auf den Bildschirmen in der Basis immer wieder die Nachricht von Dark Side of the Moon erschien. Somit war eine Sache erledigt. Auch die Pokémon wurden dank einer der Maschinen rasch aufgepäppelt. Sobald Henri einen ruhigen Moment hatte, würde er mit Ven und Riki über die Begegnung mit Lapse of Reason reden.

    Zuletzt war da noch Brimova. Als der junge Mann sein Anliegen vorgebracht hatte, wurde er gebeten, den Pokéball zu übergeben. Intensiv starrte er den großen Knopf an der Front an, bevor er den Ball, dennoch widerwillig und zögerlich, an die Menschen im Labor übergab. Brimovas Anblick sowohl in Cromlexia als auch auf dem Menhir-Weg ging ihm nicht aus dem Kopf. Nach wie vor wollte er sich nicht vorstellen, wie sich die Zombie-Pokémon fühlten und ob sie ihre Umgebung vollständig mitbekamen. Tatsächlich hoffte er, dass dem Pokémon geholfen werden konnte und sie sich in naher Zukunft wiedersehen könnten.


    Da nun alles erledigt war, verließ Henri das Labor und ging zu den Aufzügen. Auch wenn seine Unterkunft bei weitem nicht mit jener in Illumina City mithalten konnte, die er nach seiner Rückkehr nach Kalos bezogen hatte, so war es dennoch heimelig genug, um sich ohne Ruhestörung zurückziehen zu können. Eine Dusche wäre nun ideal, befand er gedanklich. Zuvor nutzte er allerdings die Gelegenheit, eine Nachricht über den Messenger an seine Schwester zu schicken.

    „Hi! Hast du später Zeit zu reden?“

    Nach dem Absenden trat Henri den Weg zu seinem Zimmer an.


    OT: Falls ihr gern eine Interaktion wollt, bin ich grundsätzlich verfügbar.

  • Die dunkle Seite des Mondes - Henri, Gilian, Matthew, Pay


    Das Entsperren einer verschlossenen Tür, gibt es ein schöneres Geräusch? Vermutlich. Doch im Moment war Matthew froh es zu hören. Allerdings schien er der Einzige zu sein, dem es gut ging. Vito wirkte besorgt, was wohl im Angesichts ihrer Lage nicht überraschte. Auch der Rest der Gruppe wirkte nicht gerade glücklich. Auch das war kein Wunder, nach dem Tag den sie hinter sich hatten. Das war allerdings nicht sein Problem. Selbst wenn, gab es nichts das er tun konnte um die aktuelle Lage zu verbessern. Das ganze Technik-Zeug überließ er besser Freitag. Und was den Rest anging, so war er nicht gerade in der Stimmung irgendjmd aufzuheitern. Daher nutzte er die Chance als Vito und kurz darauf Henri den Raum verließen um ebenfalls zu verschwinden. "Tja, ich verabschiede mich auch mal. Wenn mich jmd braucht, ich bin in meinem Zimmer. Allerdings bin ich mir sicher, ihr werdet mich garantiert nicht brauchen." Die letzten Worte betonte er deutlich um ihnen hoffentlich deutlich klarzumachen, dass er vorerst keine Lust auf Gesellschaft hatte. Auf dem Weg zu seinem Zimmer verschickte er eine SMS an Vito in der er sich entschuldigte. 'Sorry Boss, wird nicht wieder vorkommen😉.' Das würde garantiert reichen. Immerhin war keiner zu Schaden gekommen.

    Als er in seinem Zimmer war zog er sich um und legte seine Shadow-Maske in seinen Tresor, den er in seinem Zimmer versteckt hatte. Er zog sich ein schwarzes T-Shirt und seine Jogginghose an, ließ sich danach auf sein Bett fallen und ging den Tag nochmal in seinem Kopf durch. "Wer hätte gedacht dass ich heute sooft daneben liegen würde. Und dass diese Spinner vom Endlichen Kreis so verschlagen und hinterhältig sind? Ich gebe zu ich habe jetzt tatsächlich ein wenig Respekt vor ihnen. Ich kann es kaum erwarten ihnen wieder zu begegnen." Bei dem Gedanken konnte er sich das Lächeln nicht verkneifen.


    OT: Auch Matthew darf ruhig gestört werden, falls wer will😉.