@Mogelbaum
Für richtigen Mord würde ich die Todesstrafe nehmen. Bei der Fahrlässigen tötung würde ich evtl. je nach Einzelfall zwischen Lebenslänglich oder Todesstraffe wählen, obwohl ich eher zu Todesstrafe tendiere
Okay, das war jetzt amüsant, was ist deine wirkliche Meinung? Ernsthaft, ich kann mir nicht vorstellen, dass du das Thema auch nur halbwegs ernsthaft durchdacht hast, weil man diese Meinung meiner Ansicht nach schlicht und einfach nicht ernsthaft vertreten kann.
Nur zur Info: Fahrlässige Tötung hat in Deutschland in etwa den gleichen Strafrahmen wie vorsätzlicher Diebstahl. Härter Bestraft werden unter anderem alle Qualifikationen des Diebstahls, alle Qualifikationen der Körperverletzung, Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch, Raub und räuberische Erperssung und vieles, vieles mehr. Und das ist so absolut gerechtfertigt, denn in Vorsatzstraftaten liegt nahezu inherent ein höherer Unrechtsgehalt als in fahrlässigen Vergehen, das sind nämlich par definitionem VERSEHEN. Was hältst du von der Todesstrafe für Diebstahl? Oder am besten gleich für Falschparker?
Lebenslänglich für fahrlässige Tötung ist absolut verfehlt, die präventive Wirkung wäre gleich null und du würdest Leben en masse zerstören, was sich wahrscheinlich nicht gerade positiv auf die Gesetzestreue der Bevölkerung auswirken würde. Ganz zu schweigen davon, dass sich solche dämlichen Law-and-order-Ansätze mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung schlicht unvereinbar sind. Von der Todesstrafe will ich gar nicht erst anfangen, wie kommt man auf solche Ideen?
Deine Meinung darfst du natürlich haben, versteh mich nicht falsch, aber ich glaube nicht, dass du die Konzeption des deutschen Strafrechts und seine Dogmatik auch nur im Ansatz verstehst. Ich würde dich wirklich bitten, dich mal etwas darüber zu informieren und dir eine fundierte Meinung zu bilden, bevor du hier mitdiskutierst, dann müsste man dir nicht erklären, was der Unterschied zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit oder was der Unterschied zwischen Vergeltung und Rache oder was der Unterschied zwischen General/Individualprävention und Strafe als Selbstzweck ist.
Ich müsste dir dann mit Hinblick auf deinen letzten Post auch nicht erklären, dass die meisten Mordfälle im engsten Bekanntenkreis passieren und "Schutz der Bevölkerung" deswegen in den meisten Fällen kein gutes Argument ist. Mord ist tatsächlich eines der Delikte, bei denen es am unwahrscheinlichsten ist, dass Menschen zu Mehrfachtätern werden, denn man kann z.B. seine Exfrau gar nicht zwei mal umbringen.