Kampf der Götter

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  • Lool, ich lach mich krank XD Kali ist echt der Hammer^^ Und ich habe auch schon so eine Vermutung, oder ne, an sich einen Vorschlag wie es denn mit der Vereinigung von Raum und Zeit gehen könnte...und diesmal nicht abgedreht. Jedenfalls war's Kapitel etwa langweilig, wennauch lustig. Viel komt ja nicht gerade vor. Und dass Kali Simon nicht gehorcht beweist wieder mal dass es schlecht erzogen worden ist XD Allerdings- ein kleiner stilistischer Fehler ist mir diesmal doch aufgefallen.

    Zitat

    Wir befanden uns in seinem Haus und planten unsere bevorstehende Reise.

    Tja, da du auch bei mir immer so genau schaust werd ich das auch mal tun XD Jedenfalls ist de facto der Satz einfach nur abgehackt. Irgendwie hättest du diese Info eleganter rüberbringen können als in einem extra dafür gedachten Satz.


    Ansonsten war's aber mal wieder super, jedenfalls gefällt's mir einfach nur herrlich wie Simon sich da abplagt XD Und Mann/Frau- Klischees hast du ja auch genügend reingebracht, lol^^

  • Das Pokémon auch nie das machen, was man ihnen sagt ^^
    Jedenfalls wieder ein schönes Kap, obwohl keine Spannung drin war. Dafür waren schöne Beschreibungen, obwohl man vielleicht noch hinzufügen könnte, dass der Atem der Drei in Wölkchen sichtbar wurde oder so, aber schließlich entscheidet jeder selbst was er schreibt =) Ich bin schon sehr gespannt, was Kali da entdeckt hat, hoffentlich kein schlafendes Krawumms *gg* Genaugenommen kann ich zum Inhalt nicht viel sagen, da nicht sehr viel passiert ist, aber die Be- und Umschreibungen haben es mir wie gesagt angetan ^^ Rechtschreibung und Grammatik - super...*nichts mehr dazu sagen kann* Schon wieder war der dumme Schrank da weg *schief guck* Dein Stil gefällt mir wie immer gut bis auf den von Draggi genannten Satz ^^
    *auf das kurze Kommi guckt* :/ Naja, beim nächsten Mal schreibe ich mehr, schließlich war es ja auch nur ein Übergangskap ^^ Freue mich schon auf die Fortsetzung!

  • @ Draggi: Ja, viel kommt nicht vor, aber darüber redeten wir ja bereits ^^ Trotzdem, nächstes Mal werde ich so ein "Übergangskapitel" einfach an das nächste bzw. vorherige dranhängen, damit ihr nicht ein inhaltloses Kapitel kommentieren müsst. Bisher habe ich die Kapitel meistens einfach nach ca. eineinhalb Seiten abgeschnitten, aber in Zukunft werde ich erst bei einem wichtigen neuen Handlungsschritt die Kapitelgrenze ziehen.
    Wenn du denkst, dass Kali schlecht erzogen ist, kennst du Cathys Vulnona noch nicht ^^ Aber mehr dazu in Kapitel 9. Kali ist übrigens eine sie ^^


    @Glazi: Kali hat schon ihre Gründe, warum sie wegläuft. Nochmal: Kali = weiblich, du wirst aber gleich erfahren, was ihr Name bedeutet ^^


    Luxy: So kurz ist dein Kommi doch gar nicht ^^ Ja, die Bschreibungen könnte man noch verbessern, aber allein das jetzige Beschriebene ist schon eine Höchstleistung für meine Verhältnisse ^^


    Ihr habt es bestimmt schon geahnt, in diesem Kapitel geht es um Kali. Merkt euch gut, wer sie ist, denn sie wird gegen Ende der Geschichte noch eine Rolle spielen (auch wenn sie sich ansonsten wie ein ganz normales Hundemon aufführt ^^).



    Kapitel 8: Ein Gespür für den Tod, oder: Kalis Geheimnis

    Mir war nichts anderes übrig geblieben, als ebenfalls dem Hundemon nachzulaufen. Was war jetzt schon wieder los? Kaum war ich fast zu Hause, gab es irgendeinen Grund, der mich wieder von dort fernhielt.
    Kali rannte in die Tiefen des Kraterberges hinein, immer weiter und mit mühelosen Sprüngen, während wir erschöpft hinter ihr her stolperten. Kali schien keine Rücksicht darauf zu nehmen, ob wir ihr Tempo halten konnten, aber andererseits lief sie uns auch nicht davon, obwohl sie das sicher mit Leichtigkeit hätte tun können. Dann blieb sie plötzlich stehen, fing an zu winseln und machte eine Geste, als ob sie graben würde. Schwere Felsbrocken lagen dort auf einem Haufen, wie nach einem Einsturz. War dort etwa jemand verschüttet worden?
    Simon war anscheinend zu dem gleichen Schluss gekommen, denn er rief: "Los, hilf mir graben! Ich glaube, da drunter ist jemand!" Mit einiger Mühe stemmten wir die Steine hoch. Nachdem wir vier Steine weggeräumt hatten, sah ich ein Stück eines Panzers unter dem Geröllhaufen hervorlugen. Schnell hatten wir ein paar weitere Steine entfernt und holten ein kleines Schiggy hervor. "Lebt es noch?", fragte ich hoffnungsvoll. "Ich weiß nicht...", murmelte Simon. "Aber es ist kein gutes Zeichen, dass es noch nicht mal seinen Kopf aus dem Panzer gestreckt hat. Außerdem kann ich so seinen Puls nicht ertasten." Er setzte sich traurig auf den Gesteinshaufen und Kali kam zu ihm hin.
    Erst dachte ich, das Hundemon wollte Simon trösten, doch dann merkte ich, dass Kali etwas ganz anderes vorhatte. Zuerst stupste sie den Panzer behutsam an, dann setzte sie sich und begann zu jaulen, wobei "jaulen" eigentlich das falsche Wort dafür war. Es hörte sich ganz anders an als erwartet. Nicht traurig, nicht unheimlich, nicht einmal unmelodisch. Es war wie Gesang, der aus weiter Ferne zu kommen schien. Und er war wunderschön.
    In diesen kurzen Augenblicken, in denen Kali sang, lief mir ein wohliger Schauer über den Rücken. Die Melodie weckte ein seltsames Glücksgefühl in mir, dass ich auf diese Weise noch nie gespürt hatte. Ich spürte den Wind draußen wehen und den Schnee fallen, obwohl ich hier im Felstunnel war. Ich spürte die sanfte Wärme des Erdbodens, der die Wurzeln der Pflanzen vor dem Frost schützte und der schlummernd den Frühling erwartete... Kalis magisches Lied erzählte vom werden und vergehen, vom leben und sterben. Es schien eines besonders hervorzuheben: Wir sind eins...
    Der Gesang verebbte. Erwartungsvoll stupste die Hündin den Panzer des Schiggys an. Verschlafen streckte es den Kopf ins freie, danach seine Beine und Hände. Es schien vollkommen unverletzt zu sein.
    "Es lebt!", freute Simon sich. Das Schiggy begann zu strampeln und er setzte es ab. Schiggys zogen sich im Winter oft in Höhlen zurück, wo sie sich windgeschützte Stellen zum Überwintern suchten. Die Gefahr durch Steinschläge war da natürlich immer gegeben.
    Anscheinend wurde unsere Gesellschaft dem Schiggy schon wieder zu viel, denn nun lief es davon. Bestimmt hatte es irgendwo eine Familie, die auf es wartete. Simon stand auf und meinte: "Komm, lass uns gehen."
    "Okay." Ich nickte. Vorher musste ich ihn aber noch etwas fragen. "Simon, sag mal, was war das vorhin eigentlich?" Simon sah mich ernst an. "Ich denke, es bringt nichts, dich mit einer schlechten Story abzuspeisen", seufzte er. "Also, hör zu und ich sage dir, was ich weiß, auch wenn ich selbst nur wenig Ahnung habe..." Während wir in den Haupttunnel zurückkehren, begann Simon seine Geschichte mit einer Frage: "Zuerst einmal: Weißt du, was Kalis Name bedeutet?" "Nein." Ich wunderte mich, was der Name des Hundemons mit ihrem seltsamen Gesang zu tun hatte. "Kali ist der Name einer Totengöttin. Und er passt perfekt, wie du gesehen hast..." "Willst du damit sagen, dass Kali das Schiggy von den Toten erweckt hat?", flüsterte ich atemlos. "Ich vermute es."
    Mein Blick glitt zu Kali hinüber. Sie lief schwanzwedelnd neben uns her und beachtete uns ansonsten nicht weiter. Sie tat so, als wäre überhaupt nichts gewesen.
    "Kali hat das schon einmal gemacht", fuhr Simon fort. "Weißt du, in meiner Heimat in Sandgemme gab es einmal eine alte Frau. Eines Tages erlitt sie einen Schlaganfall. Die Ärzte konnten nichts mehr für sie tun, ihre beiden erwachsenen Enkel waren untröstlich über ihren Tod. Aber dann kam Kali. An jenem Tag war sie noch ein Hunduster und hörte auf den Namen Blacky. Ich hatte sie erst vor kurzem gefangen und ihr auch gleich einen Spitznamen gegeben." Er machte eine Pause und verlor sich in seinen Erinnerungen.
    "Ich erinnere mich noch gut an jenen Abend", meinte er dann, "Blacky war ganz aufgeregt und scharrte immerzu an der Tür, bis meine Mutter sie schließlich rausließ. Ich aber wollte sehen, was sie tat, und schlich ihr nach. Sie lief geradewegs zu dem Haus dieser Frau, spazierte einfach durch die offene Tür hinein. Die Sanitäter wollten sie daran hindern, aber Blacky war einfach zu schnell für sie. Ich übrigens auch." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Dann sah ich wie Blacky an das Totenbett der Frau ging. Frau Kramer hieß sie, glaube ich. Und dann begann sie ihr Lied zu singen. Es klang anders als das heute, aber doch irgendwie ähnlich... Die Frau war noch nicht lange tot, weißt du. Vielleicht ein paar Minuten. Als Blacky fertig war, wachte sie wieder auf. Sie war ein wenig verwirrt, wieder zurück zu sein. Dann aber sagte sie: "Danke, dass du mich ein letztes Mal zurückgeholt hast, Kali." So nannte sie mein Hunduster. Und nachdem ich herausfand, was das bedeutet, hat sie den Namen beibehalten."
    "Das ist eine erstaunliche Geschichte", brachte ich nach einer Weile heraus. Inzwischen hatten wir den Felstunnel verlassen und stiegen den Weg zu meinem Haus hoch. "Haben die Leute sich nicht gewundert, dass sie plötzlich wieder gelebt hat?", fragte ich und blieb vor der Haustür stehen. "Gewundert ist gar kein Ausdruck. Die Enkel nannten es ein Wunder, die Ärzte verstanden die Welt nicht mehr. Es gab noch einiges an Wirbel um die Frau, das kannst du mir glauben. Sie hat danach noch ein Jahr gelebt."
    "Also spürt Kali den Tod nicht nur, sie kann ihn auch besiegen." Ich wagte kaum, diese unglaublich klingenden Worte auszusprechen.
    "So ist es."

  • Wow... in dem Kapitel ist zwar nicht wirklich viel passiert, aber super geschrieben war es trotzdem... Ich kann mir selten bei einer Story alles so gut vorstellen^^.
    Aber... ein Hundemon, das schön singt? Okay, das will nicht so recht in meinen Kopf rein xD Und ich finde, Blacky passt eher zu einem männlichen Hunduster... Aber das ist ja Interpretationssache ^.^
    Wie kommst du auf solche Ideen? (Die Fantasie will ich auch haben!)
    Keine Rechtschreibfehler, soweit ich sehe... war ja auch zu erwarten^^ Deine Story ist einfach genial! :thumbsup:
    (Auch Mythos des Schreckens... Hab ich nach den ersten paar Kapiteln natürlich auch lesen müssen :D )

  • Homdidom...wie wär's wenn einer von den Menschen abkratzt, damit einer von Dialga und Palkia stirbt und danach Kali wieder alle hui machen kann mit ihrem Totengesang? Oder was, wie, wo wer...imo ist noch so ziemlich alles unklar, und ich kapiere einfach nicht wie man sich so was ausdenken kann und es dann auch noch benutzen kann dass es nach etwas aussieht! >.<
    Nun, ich muss schon saen: dieses Kapitel wirft wieder so einen Haufen Rätsel auf, die besser hätten unangetastet sein sollen weil ich mir onst den Kopf drüber zerbreche >.< Aber war wieder mal cool- ic konnte zwar diesmal nicht so genau lesen wie sonst, bin einfach nicht konzentriert genug heute, aber war wieder super, das kann ich mit Sicherheit sagen^^

  • Kaum ist man einen Tag nicht on, schon rutscht KDG auf die 2. Seite :/
    Egal, jedenfalls war das Kapitel schön, geheimnisvoll...öhm, und schön! xD Den Gesang von Kali hast du schön beschrieben, aber vielleicht hättest du noch hinzufügen können, wie es mit dem Licht in der Höhle stand (hatten Simon und Cathy Taschenlampen?). Außerdem - Kalis Äußeres hättest du auch noch ein wenig erläutern können: Das Hundemon stand ohne sich zu rühren da, die Augen hatte es geschlossen. Oder so nach dem Motto jedenfalls. Außerdem gefällt mir dieser Satz hier stilistisch nicht gerade sehr gut:

    Zitat

    Nachdem wir vier Steine weggeräumt hatten, sah ich ein Stück eines Panzers unter dem Geröllhaufen hervorlugen.

    *auf dem Nebensatz da vorne zeig* Es klingt mir sehr...mechanisch. Man hätte daraus einen eigenen Satz machen sollen, wo vielleicht auch noch herauskommt, dass die beiden Mühe hatten und Simon durch seinen Rucksack ziemlich behindert war. Außerdem habe ich "Panzer" in dem Fall total falsch verstanden - ich dachte an einen Militärpanzer und als dann von einem Schiggy die Rede war, habe ich mich sehr gewundert, bis ich ersteinmal verstanden habe, um was es eigentlich geht. Vielleicht hättest du schreiben können: Plötzlich sah ich den Panzer eines Pokémon unter dem Geröll hervorlugen. Ansonsten fand ich alles sehr schön, die Geschichte mit der alten Frau in Sandgemme hast du dir gut ausgedacht =) Rechtschreibung, Grammatik, Stil - kurz und bündig: einfach nur wunderbar und schön zu lesen.
    So, dann freue ich mich mal aufs nächste Kap ^^

  • Blitza: Hey, ein neuer Leser ^^ Wenn du auch eine PN bekommen willst, sagst du's mir, okay?
    Jetzt zu deinem Kommi: Blacky ist ein geschlechtsneutraler Name, finde ich. Okay, vielleicht klingt es seltsam, dass Kali singt, aber in einem anderen Buch, dass ich gelesen habe, gab es auch eine wolfsähnliche magische Kreatur, die singen konnte. Kali ist schließlich kein gewöhnliches Pokemon, sie ist eine Art Göttin. Außerdem singt sie nicht direkt selbst, ich schrieb ja "Gesang, der aus weiter Ferne zu kommen schien" und genauso meinte ich es auch ^^"


    @Draggi: Nein, so einfach ist das auch wieder nicht ^^ Kali kann die Toten nur dann zurückholen, wenn sie 1. noch nicht lange tot sind und 2. ihr Körper noch größtenteils intakt ist (sie könnte z.B. niemanden erwecken, der z.B. zerstückelt wurde oder so. Ja, ich weiß, dass das ein krasser Vergleich war ^^). Zudem kann sie nur diejenigen zurückholen, die auch wollen. Aber zum Leben nach dem Tod in meiner FS kommt in einem späteren (sehr späten) Kapitel noch mal was.


    Luxy: Jaa, die Beschreibungen, mein größtes Problem. Ich geb mir ja Mühe damit, aber meistens hab ich einfach keine Lust auf ewig lange Beschreibungen ^^ Zum Panzer: Okay, ich dachte das wäre klar. Nächstens mal pass ich besser auf doppeldeutige Wörter auf. Zu den Beschreibungen, siehe zwei Zeilen drüber ^^


    Nach dem eher ernsten Kapitel, wird es nun wieder lustiger ^^ Viel Spaß!


    Kapitel 9: Wie Hund' und... Fuchs

    "Aber wie hat sie das Schiggy gefunden? Oder die Frau? Woher wusste Kali, dass sie gerade gestorben ist", fragte ich. Es war mir immer noch unerklärlich, wie es ein Wesen wie Kali geben konnte. "Ich habe keine Ahnung", gab Simon zu. "Aber es ist eine Tatsache, dass sie es kann. Wie genau sie das macht, weiß ich auch nicht. Und wie sie die Toten erwecken kann, weiß ich erst recht nicht. Kali ist einfach ein Mysterium. Ich akzeptiere das und zerbreche mir nicht den Kopf darüber. Manche Dinge sind einfach zu komplex, als das wir sie begreifen könnten." Ich hatte ihm nachdenklich zugehört. Was er sagte, klang richtig. Vielleicht war der Tod einfach etwas, dass ein Lebender nicht verstehen konnte. Aber irgendwann würden wir verstehen. Nur dann konnten wir es niemandem mehr mitteilen...
    Ich öffnete die Haustür. Im nächsten Augenblick sprang ein Fellbündel an mir hoch: Vulnona. Ich streichelte sie sanft über den Kopf, so wie sie es mochte. Ihr warmes Fell war eine Wohltat für meine steif gefrorenen Hände. Glücklich gab Vulnona eine Art Schnurren von sich, als ich ihr mit den Händen durch ihr Brustfell fuhr. Doch ihre Freude hielt nur so lange an, bis sie Kali erblickte. Sofort entwand sie sich meinen streichelnden Händen und musterte den Neuankömmling. Ihre Nackenhaare sträubten sich augenblicklich und ein Knurren entwich ihrer Kehle. Sogar ihre neun Schwänze stellten sich drohend auf.
    "Was hat er denn?", fragte Simon überrascht. "Sie", verbesserte ich. "Sie mag keine fremden Pokemon, aber bring Kali trotzdem rein. Das hier ist mein Haus und nicht das von Vulnona."
    Während wir sprachen, wollte Kali an Vulnona vorbei ins Haus gehen, doch das Fuchspokemon stellte sich ihr provokant in den Weg. Einige Sekunden lang starrten sich die beiden herausfordernd an. Das Hundemon fletschte die Zähne und knurrte, doch Vulnona wich keinen Zentimeter zurück.
    "Soll ich Vulnona mit nach oben nehmen?", fragte ich besorgt. Zwei rivalisierende Feuerpokemon waren nicht wirklich das, was man unbedingt in einer aus Holz gebauten Hütte haben sollte...
    "Ach was", meinte Simon. "Die werden sich schon vertragen."
    Zweifelnd zog ich die Augenbrauen hoch. "Wenn du meinst... Aber dann passt du kurz auf die beiden auf, ich gehe jetzt ein Bad nehmen." "Keine Sorge, ich passe auf", erwiderte er und setzte sich in einen Sessel. Ich machte einen Schritt auf die Treppe zu. "Vulnona, mach keinen Unsinn", meinte ich und drehte mich nochmals um. "Keine Feuerattacken in meinem Haus, hörst du?"
    Die beiden Pokemon gifteten sich immer noch an und ich war mir nicht sicher, ob Vulnona überhaupt zugehört hatte. Ich seufzte. "Auf deine Verantwortung, Simon!", erinnerte ich ihn ein letztes Mal, bevor ich nach oben ging.

    Ich ließ mir Zeit. Endlich ein heißes Bad! Darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Langsam ließ ich meinen durchgefrorenen Körper ins Wasser gleiten. Es war ziemlich heiß, aber genau richtig.
    Mein Haus lag zwar abseits, aber es gab trotzdem eine Gasleitung zu mir hinaus. Mein Herd funktionierte mit Gas - und meine Heizung auch. Der Kamin im Wohnzimmer war lediglich ein hübsches Einrichtungsstück, aber nicht unbedingt notwendig. Höchstens wenn ich die Gaspreise irgendwann nicht mehr bezahlen konnte... Ich hatte eine Zeit lang in Jubelstadt gearbeitet und dabei Geld gespart. Genauer gesagt, ich hatte bei der Lotterie mitgespielt. Als ich fast alles verspielt hatte, zog ich das große Los. Zwar nicht den Hauptgewinn, aber dennoch ein hübsches Sümmchen mit dem ich mir dieses Haus gekauft hatte und auch so sehr gut leben konnte. Trotzdem war mir die Zeit vor meinem Gewinn eine Lehre gewesen, ich würde niemals mehr Glücksspiele betreiben, das hatte ich mir geschworen.

    Langsam kühlte das Wasser ab. Zeit, wieder zu den anderen zu gehen. Vorsichtig stieg ich aus der Wanne und zog den Stöpsel. In diesem Moment öffnete sich die Tür.
    Blitzschnell riss ich das Handtuch hoch, das am Rand der Wanne gelegen hatte und drückte es an mich. Gleichzeitig drehte ich mich um.
    Simon. "Ich hoffe, du hast einen guten Grund, dass du hier so einfach reinplatzt!", rief ich ihm wütend entgegen.
    "Ich... ähm... ich..." Sein Kopf war hochrot. Trotzdem konnte er wohl nicht anders, als mich weiterhin anzustarren. Leider hatte ich keine Zeit mehr gehabt, das Handtuch vollständig aufzuklappen und mich darin richtig einzuwickeln... "Würde es dir etwas ausmachen, dich umzudrehen?", fragte ich ungeduldig.
    Froh, etwas richtig zu machen, gab er meiner Forderung sofort nach. Jetzt, wo er nicht mehr von meiner nackten Schönheit geblendet war, konnte er wohl auch wieder klarer denken, denn er rückte endlich mit der Sprache raus: "Cathy... Etwas Furchtbares ist geschehen!" "Stimmt, du bist ohne anzuklopfen in mein Badezimmer gestürmt", kommentierte ich trocken.
    "Nein! Ich meine ja, auch, tut mir leid, aber Vulnona ist gerade dabei, dein Haus anzuzünden..." "Bitte was?? Und das sagst du mir erst jetzt?!" Sofort faltete ich das Handtuch auf und schlang es eng um mich herum, bevor ich an Simon vorbei die Treppe hinunter rannte.
    Bereits auf der Treppe schlugen mir dichte Rauchschwaden entgegen.

  • Looool! Cathy muss nackig das Häuschen retten, ich lach mich schlapp! ^o^

    Zitat

    Jetzt, wo er nicht mehr von meiner nackten Schönheit geblendet war,
    konnte er wohl auch wieder klarer denken, denn er rückte endlich mit
    der Sprache raus: "Cathy... Etwas Furchtbares ist geschehen!" "Stimmt,
    du bist ohne anzuklopfen in mein Badezimmer gestürmt", kommentierte ich
    trocken.

    Und dann auch noch ironisch- ehrlich, ich hab mir den Bauch halten müssen! Ein herrlich gelungenes Zwischenkapitel, das muss man die lassen^^ Und genau das ist wieder eine Szene, die die beiden näherbringt XD
    Ehrlich, ich muss mal meinen Lachanfall kurieren...OmG...*sich Lachtränen aus Augenwinkeln wisch*
    Nun...ahem...also zum Inhalt des Kapitels muss ich ja wohl kaum noch was sagen, nicht? Zum Schießen! Rechtschreibung und Stil warn auch wieder herrlich....tja, was soll man da noch groß sagen? Wunderbar halt^^

  • Ich habe mir schon gedacht, das etwas derartiges einfach passieren MUSS... -.- Naja, zum Kapitel, kann es sein, dass es etwas kürzer war, als die Kapitel davor? Außer diesem kleinen "Lacher-Kracher" war es eigentlich nur ein Übergangskapitel. Trotzdem habe ich keine Rechtschreibfehler gefunden und auch der Stil war wieder klasse. Dank deiner Geschichte fange ich langsam an, Cathy zu mögern, mit der Verbindung zu Palkia, aber vor allem wegen ihrem Humor... ^^ Ich freue mich wirklich auf das nächste Kapitel.

  • @Draggi: Schön, dass es so gut rübergekommen ist. Ich bin ja selbst ein großer Fan von Ironie, nur leider schaffe ich es nicht immer, sie richtig unterzubringen. Aber dieses Mal anscheinend schon ^^


    @Glazi: Ja ja, Übergangskapitel. Ich habe nur leider das Gefühl, dass meine FS ständig solche langweiligen Übergangskapitel bietet, weil die besten Szenen und die meiste Spannung eigentlich erst ganz am Schluss kommen. Obwohl, schon etwas früher, ungefähr ab Fleetburg. Bis dahin muss ich halt noch irgendwas einbauen, damit das Herumgereise nicht gar so langweilig wird ^^


    Eragon: Ja, ein neuer Leser! (jetzt sinds schon 5 ^^) Ach, es liegt gar nicht so sehr an Kali, dass Vulnona sich so aufführt. Sie ist einfach ein sehr stolzes Pokemon, dass seinen "Besitz" nicht mit anderen teilen will und "Eindringlinge" nicht tolerieren kann. Aber Kali lässt sich auch nichts gefallen ^^



    Kapitel 10: Feuer

    Im Wohnzimmer brannte mein Teppich bereits lichterloh, während Vulnona Kali durch die Küche jagte.
    "Vulnona!", schrie ich. "Nein, beide! Sofort AUFHÖREN!!!" Augenblicklich blieben die beiden Pokemon stehen und starrten mich überrascht an. Es kam nicht oft vor, aber wenn ich einmal jemanden anschrie, dann richtig.
    Ich wusste nicht, wer von den beiden meinen Teppich angefackelt hatte, aber das würde noch ein Nachspiel haben. Jetzt aber war das Feuer wichtiger. Die Flammen hatten sich schnell über den ganzen Teppich ausgebreitet und strahlten unerträgliche Hitze ab. Der Qualm brannte in meinen Augen und ich unterdrückte den aufsteigenden Hustenanfall nur noch mit Mühe.
    Ich besaß einen Feuerlöscher, nur war der leider hinter dem Kamin, auf der anderen Seite des brennenden Teppichs... Ich konnte unmöglich direkt durch die Flammen gehen. Aber Vulnona konnte es.
    "Vulnona, bring mir den Feuerlöscher! Sofort!" Das letzte Wort blieb mir fast im Hals stecken, als ich krampfhaft husten musste. Das Fuchspokemon fauchte leise, setzte sich aber in Bewegung. Sie mochte es nicht, wenn ich im Befehlston mit ihr sprach, aber das war jetzt mein geringstes Problem. Ich beobachtete, wie Vulnona fast gleichgültig über den brennenden Teppich schritt. Ihr blondes Fell fing bereits nach kurzer Zeit Feuer, doch sie schien es nicht einmal zu bemerken. Dank ihrer Fähigkeit Feuerfänger schienen die Flammen nur fröhlich auf ihr herumzutanzen, ohne das ihr hübsches Fell abbrannte.
    Einen winzigen Moment lang war Vulnona vollkommen in den Flammen verschwunden, dann sprang sie mit einem eleganten Satz mit dem Feuerlöscher im Maul zurück zu mir. Ihr Fell war vom Ruß schwarz gefärbt und stand immer noch in Flammen. So schnell ich konnte nahm ich ihr den Feuerlöscher ab, wobei ich aufpasste, dass ihr Feuer nicht auf mich übersprang, und sprühte den weißen Schaum über den Teppich. Nach und nach erloschen auch die größten Glutnester. Der Teppich war natürlich nicht mehr zu retten, aber wenigstens stand mein Haus noch. Das hätte wesentlich schlimmer ausgehen können.
    Erleichtert registrierte ich, wie Simon die Tür und die Fenster öffnete. Bei dem Qualm hier drin konnte ich kaum noch atmen. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Vulnona nach draußen lief und sich im Schnee wälzte. Es gab zischende Geräusche, als die Flammen in ihrem Fell erloschen. Trotzdem "badete" sie noch so lange draußen, bis auch der schwarze Ruß sich löste und ihr Fell wieder seine ursprüngliche Farbe zurückgewann. Vulnona hasste es, schmutzig zu werden. Kali unterdessen setzte sich vorsichtig wo sie war und starrte betreten zu Boden. Ich war mir sicher, dass sie Vulnona zusätzlich noch provoziert hatte, andernfalls wäre dieser Kleinkrieg nur in Kratzen und Beißen ausgeartet. Aber wenigstens schämte Kali sich für das, was sie getan hatte. Mein stolzes Fuchspokemon würde sich nicht mal ein klein wenig schuldig fühlen...
    Ein Windstoß fuhr durch den Raum und nahm einen Großteil des Qualms mit sich. Mich aber brachte er zum Frösteln. Ohne ein weiteres Wort ging ich zurück nach oben. Irgendwie war mir jetzt nach einer warmen Dusche...

    Erfrischt und angezogen kam ich die Treppe herunter. Überrascht blieb ich an der Schwelle zum Wohnzimmer stehen. Simon schloss gerade das Fenster wieder. Der Teppich war samt Löschschaum entfernt worden, nur noch ein paar dunkle Flecken auf dem Holzboden zeugten von dem kürzlichen Brand. Im Kamin flackerte ein kleines Feuer und daneben lagen... Ich traute meinen Augen kaum: Vulnona und Kali. Friedlich lagen sie auf dem nackten Holzboden vor dem Feuer, zwar mit einigem Abstand, aber dennoch... Mein Blick wanderte weiter. Der alte Holztisch war noch ganz - kein Wunder, auf so altes, dickes Holz war eben noch verlass. Auf dem Tisch stand eine Kerze und zwei Schüsseln mit dampfender Suppe.
    "Respekt", war alles, was ich herausbrachte. Da hatte sich jemand aber angestrengt! Simon drehte sich um. Er lächelte ein wenig. "Als kleine Wiedergutmachung dafür, dass ich vorhin einfach so in dein Badezimmer marschiert bin und dass mein Pokemon fast dein Haus abgebrannt hätte...", meinte er. "Na, ich denke doch, dass mein Vulnona auch ihr Feuer im Spiel hatte", erwiderte ich amüsiert. "Der andere... hm... Vorfall ist sowieso unverzeihlich." Ich lachte über Simons entsetzten Gesichtausdruck. "Beziehungsweise, er wäre es, wenn es kein Notfall gewesen wäre", verbesserte ich schmunzelnd. Eigentlich war ich immer noch sehr ärgerlich darüber, dass er mich halbnackt vor der Badewanne stehend gesehen hatte, aber das war angesichts des Brands im Wohnzimmer eher unbedeutend. Wenn ich mir vorstellte, was passiert wäre, wenn ich nicht rechtzeitig den Teppich gelöscht hätte... Mein ganzes Haus hätte abbrennen können!
    Wir setzten uns an den Tisch, Simon auf den Sessel, ich auf das Sofa. Die beiden Möbelstücke waren glücklicherweise weit genug von dem Feuer entfernt gewesen.
    Neugierig tauchte ich meinen Löffel in die Suppe und kostete. "Hm... Das kann man ja essen!", witzelte ich. "Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst." "Na ja, das war nicht allzu schwer. Auf der Tüte stand ja genau, was man machen muss", gab Simon zu. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Tütensuppe - das war ja so typisch Mann! Gut, ich musste zugeben, dass natürlich ich die Tütensuppe gekauft hatte, aber es war eher die Ausnahme, dass ich so ein Fertig-Zeugs aß. Während wir Suppe löffelten, fragte ich: "Sag mal, wer von den beiden Pokis hat eigentlich zuerst Feuer gespien?" "Du meinst, wer den Teppich angezündet hat?", erwiderte Simon. "Die haben so ziemlich glechzeitig losgelegt. Kali hat Vulnona getroffen, sie aber Kali verfehlt und stattdessen den Teppich erwischt. Danach hat sie gleich die Verfolgung aufgenommen." Ja, so kannte ich mein Vulnona... Reizbar und extrem rachsüchtig. Es wunderte mich immer noch, dass die beiden sich auf einmal so "gut" vertrugen. Wahrscheinlich hatten sie nur für die Dauer ihres Aufenthalts im Haus Waffenfrieden geschlossen. Aber andrerseits: Hätten sie nach all dem, was passiert war, immer noch gestritten, hätte ich die beiden eiskalt vor die Tür gesetzt.

  • Zitat

    Tütensuppe - das war ja so typisch Mann!

    Jhust pro Forma und Info: ich bin ein Typ, kann kochen, bügeln, putzen, waschen, gärtnern- was Dame beliebt.(nur aufräumen hasse ich*lach*) Und ich kenne eine ganze Reihe Mädels die nicht kochen können- von daher: Stereotypen ade! XD

    Zitat

    Eigentlich war ich immer noch sehr ärgerlich darüber, dass er mich
    halbnackt vor der Badewanne stehend gesehen hatte, aber das war
    angesichts des Brands im Wohnzimmer eher unbedeutend.

    Halbnackt? Lol, wie geht die denn baden? Mit Hose und so? XD Tuch gilt net, ne? :} Ich denk mal Simon hat's nicht so geärgert XD


    Und wieder mal: Cathy ist super beschrieben, alle Gefühle da, und Simon? Der wird nur runtergemacht! Und ich geb mit Mühe, Kashis Gedanken freine Lauf zu lassen...bah! Nja, macht nix: das gibt dem Ganzen einen herrlich gepfefferten Geschmack*sich Lippen leckt* Eine gutgepfefferte Story- herrlich^^ Und super beschrieben. Allerdings- löffelt Cathy denn nun nackig die Suppe oder wat? O.o Im vorigen Kapitel hast du nämlich nicht geschrieben dass sie sich angezogen hätte...Zeit dazu hatte sie ja nicht. Und in diesem auch nicht. Allerdings- das erklärt das Frösteln an der Außenluft XD
    Na, ich fand's wieder toll- was R&S anbelangt weißt du ja, was Sache ist ;)

  • Zitat von Espeon

    Erfrischt und angezogen kam ich die Treppe herunter

    Zitat von Ancalagon the Black

    Allerdings- löffelt Cathy denn nun nackig die Suppe oder wat? O.o Im vorigen Kapitel hast du nämlich nicht geschrieben dass sie sich angezogen hätte...

    Höh? Hat sie nicht? Okay... oO
    Jedenfalls wieder ein super Kapitel^^
    Da ich ja nicht zu den Leuten gehöre, die überall eine Romanze wollen/vermuten (>.>), äußere ich mich jetzt mal zu etwas anderem: Mir gefiel diese Beschreibung von Feuerfänger... ehrlich gesagt hatte ich mir noch nie genauer Gedanken darüber gemacht, aber so kann ichs mir richtig gut vorstellen^^
    Keine Fehler... und super geschrieben, eh klar^^


    PS: Was heißt eigentlich R&S? R denk ich mal Rechtschreibung, aber S?
    Edit: @Unten: Ich hab ja nix gegen Romanzen (im Gegenteil!) aber es muss ja nicht immer sein... Finde ich halt oO

  • *rumhüpf* Yay ^^
    Wirklich tolles Kap, Kompliment! =) Es war mir ein Riesenspaß es zu lesen, echt! *noch immer grins*
    Öhm, fange ich erst einmal beim vorigen Kap an, das ich noch nicht kommentiert habe. Der Titel war ja schon sehr ansprechend, das Kap selber auch ^^ Die Szene mit Cathy in der Badewanne war einfach köstlich, genauso ihre Reaktion auf Simons Hereinplatzen. Grund genug hatte er ja, aber er hätte trotzdem anklopfen können - theoretisch. Wäre unlogisch gewesen, wenn, insofern hast du es mal wieder schön realistisch gemacht. Auch die Beschreibung von Vulnonas und Kalis Misstrauen/Zank war schön. Rechtschreibung, Grammatik und Stil fasse ich zusammen, wenn ich auch mit Kap 10-kommentieren fertig bin ^^
    Sooo, dann fange ich mal an...Beschreibungen! *freuz* Richtig schöne Beschreibungen, an denen ich...nichts nörgeln kann :/ Hm, ich glaube ich schaffe es diesmal nicht, einen Kritikpunkt zu finden *recht apathisch schau* Menno xD Besonders gut gefallen hat mir, wie du Vulnona durch das Feuer gehen ließest, genauso wie Cathy den Befehlston angeschlagen hat. Hach, dein Stil ist auch so herrlich sarkastisch *schwärm* Männer und Tütensuppe...ich bin auch kein Kochprofi, aber etwas mehr würde ich wohl auch schaffen, denke ich. Naja, bei so viel Aufregung ist's vielleicht besser, sonst lässt er noch was anbraten *gg* Warum Vulnona und Kali plötzlich so ruhig sind...mh, vielleicht bahnt sich da eine Freundschaft an, mal schaun. Ich bin jedenfalls mal gespannt, was als nächstes kommt. Jaa, nun kommen Rechtschreibung, Grammatik und Stil...letzteres ist ja wie gesagt wunderbar =) Einfach schön zu lesen. R+G - alles perfekt, auch keine gerafften Sätze - noch einmal ein ganz großes Kompliment!
    *noch immer traurik ist wegen keiner Kritik* xD

  • Hui, so viele Kommis! ^^


    @Draggi: Pech für Simon ^^ Aber ich schreibe nun mal in der Ich-Form direkt aus Cathys Perspektive. Würde ich Simons Gedanken auch beschreiben, wäre das ein wenig seltsam. Meine Cathy kann halt keine Gedanken lesen ^^ Ansonsten hast du dieses Mal ja einiges falsch verstanden. Aber Blitza und Eragon haben die ganzen Missverständnisse ja schon aufgeklärt, also sag ich jetzt nichts mehr dazu.


    Eragon: freut mich, dass die Story so humorvoll rüberkommt, wie sie gedacht ist ^^


    Blitza: Danke für dein Lob ^^ Ja, die Fähigkeit Feuerfänger ist durchaus praktisch, wenn man ein Pokemon durchs Feuer gehen lassen will und gleichzeitig logisch erklärt, warum es nicht verbrennt.


    @Glazi: Keine Missverständnisse! Auch wenn ich schreibe "typisch Mann", das hat Cathy gesagt, nicht ich! ^^ Zum Duschen: Nein, es ist immer noch der gleiche Abend. Aber würdest du nicht auch nochmal gerne unter die Dusche hüpfen, nachdem du Rauch und Ruß aushalten musstest, anschließend mit Löschschaum um dich gesprüht hast und schließlich von der Außenluft völlig durchgefroren bist?


    Luxy: Keine Kritik? Hey, dann hab ich ja endlich mal alles richtig gemacht! ^^


    So, nun kommt endlich das letzte der allseits verhassten "Übergangskapitel", die ja leider notwenig sind, wenn Cathy und Simon in eine neue Stadt weiter müssen (das waren ursprünglich sogar zwei Kapitel, aber ich will euch ja nicht so lange mit dem Herumreisen hinhalten ^^). Aber versprochen, nach dem Kapitel hier gehts wieder mit Spannung, Gefahr und Mysterien der Pokemonwelt weiter ^^

    Kapitel 11: Ewigenau

    Müde öffnete ich die Augen einen Spalt breit. Draußen war es noch dunkel. Eigentlich hatte ich keine Lust, jetzt schon aufzustehen, aber wir mussten bald weiter, wenn wir jemals in Fleetburg ankommen wollten.
    Nach unserem "Tütensuppen-Abendessen" am Vortag war ich schließlich zu Bett gegangen, während Simon auf dem Sofa im Wohnzimmer geschlafen hatte. Viel miteinander geredet hatten wir nicht mehr. Der gestrige Tag hatte uns alles abverlangt und ich war unglaublich müde gewesen.
    Langsam stand ich auf. Vulnona knirschte protestierend mit den Zähnen, als ich die Bettdecke unter ihr wegzog und zusammenfaltete. Seit ich das Haus hatte, schlief das Fuchspokemon auf meinem Bett. Ich hatte auch nichts dagegen einzuwenden, denn Feuerpokemon waren besser als jede Wärmeflasche. Und gerade im Winter war es sehr angenehm, seine Füße unter Vulnonas Schwänze zu schieben. Leider war mein Vulnona aber ausgesprochen verwöhnt und hasste frühes Aufstehen. Ihr Pech.
    Nachdem ich im Bad gewesen war und mich angezogen hatte, spazierte ich die Treppe hinunter. Simon war ebenfalls schon auf den Beinen und packte gerade seine Sachen zusammen.
    "Bist wohl ein Frühaufsteher?", fragte ich ihn. "Früher war ich es nicht, aber seit Kali bei mir ist, bleibt mir gar nichts anderes übrig", meinte er. Das Hundemon war schon ganz wach und sprang fröhlich von einem zum anderen. Sie schien den Aufbruch gar nicht mehr erwarten zu können. Aber so bald würde ich noch nicht losgehen. Jetzt hatte ich erst einmal Hunger.

    Nach dem Frühstück war es Zeit für mich, ebenfalls meine Sachen zu packen. Ich kramte den größten Rucksack den ich finden konnte unter meinem Bett hervor und fing an, ihn systematisch mit den unterschiedlichsten Dingen zu füllen. Viel warme Kleidung, Geld, Proviant, Pokemonfutter und diverse andere Dinge ... Der Rucksack wurde immer voller und eigentlich war ich noch längst nicht fertig, aber ich hatte dann doch keine Lust, so ein zehn Kilo schweres Ding wie Simon herumzuschleppen und packte schweren Herzens einiges wieder aus. So weit war es schließlich auch wieder nicht bis nach Fleetburg. Übernachten würden wir sowieso in Pokemoncentern, anders war es bei dieser Kälte auch nicht möglich. Sollte etwas dazwischen kommen, würde ich eher die ganze Nacht durch laufen, als draußen zu schlafen und dabei zu erfrieren... Dann war ich endlich fertig.
    Das Geschirr war schnell abgespült und die Küche aufgeräumt. Ich überprüfte nochmal alle Fenster, ob sie auch geschlossen waren. Im Kamin war das Feuer heruntergebrannt und die Glut restlos erstickt worden. Alles in Ordnung. Ich zog meinen Mantel und meine Stiefel an und ging nach draußen. Simon folgte wenig später mit Kali. Das Hundemon lief wie immer frei neben ihm her. Vulnona hingegen war vorerst in ihrem Pokeball, aber ich wusste, dass sie es nicht lange dort aushalten würde. Sie langweilte sich schnell.
    Ich sperrte die Haustür ab und warf nochmal einen letzten Blick zurück. Wie lange würde ich wohl fort sein? Ich wusste es nicht.

    Wir stapften durch den Schnee. Den Felstunnel hatten wir bereits hinter uns gelassen und waren nun auf dem Weg nach Ewigenau. Heute schneite es nicht mehr und der Himmel war strahlend blau. Auf der Westseite des Kraterbergs war es jedoch noch dunkel. Der Berg war so hoch, dass er die im Osten und noch niedrig stehende Sonne einfach verdeckte. Die Luft war schneidend kalt.
    Wir legten ein zügiges Tempo vor. Nach Ewigenau gab es keine Stadt mehr und somit hatten wir keine andere Wahl, als bis nach Flori zu gehen, das weit hinter dem Ewigwald lag. Doch selbst bis dahin war es noch ein gutes Stück.
    Plötzlich spürte ich in Gedanken Palkias Gegenwart. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und ging weiterhin gleichgültig neben Simon her. Wenig später nahm Palkia das Gespräch auf.
    Guten Morgen. Das war erst einmal alles.
    Palkia? Ist irgendetwas passiert?, fragte ich gleich besorgt nach. Er wusste doch, dass ich mit Simon unterwegs war, warum meldete er sich überhaupt bei mir? Vermisst du mich etwa schon, Palkia? Ich schmunzelte in Gedanken.
    Ach, Quatsch. Ich mache mir nur Sorgen um dich.
    Palkia, ich bitte dich, ich bin erwachsen! Du musst dir keine Sorgen machen.
    Werdet ihr von Dialga verfolgt?

    Diese Frage war so was von typisch! Nein, werden wir nicht. Außerdem ist doch Simon bei mir. Warum also sollte sie uns verfolgen?
    Dialga ist alles zuzutrauen... Okay, dann verfolgt sie euch eben nicht. Aber sei bitte trotzdem vorsichtig, ja?

    Natürlich. Entnervt beendete ich das Gespräch. Irgendwie war es ja süß von Palkia, dass er sich Sorgen um mich machte, aber ich konnte wirklich auf mich selbst aufpassen. Er musste einfach lernen, dass ich ihn nicht ständig um mich herum haben musste... und vielleicht auch nicht wollte. Ich warf Simon einen Blick zu. Er schien unser Gespräch nicht bemerkt zu haben. War auch besser so.

    Nach einer Weile erreichten wir Ewigenau. Ewigenau war eine kleine historische Stadt im Nordwesten Sinnohs, die bekannt dafür war, ein Gleichgewicht zwischen Geschichte und Moderne zu bilden. Um in die eigentliche Stadt zu gelangen, musste man erst einmal einen kleinen Hügel im Westen der Stadt überqueren, auf dessen Spitze die Statuen von zwei Pokemon angebracht waren. Dialga und Palkia.
    All das war mir äußerst vertraut, ich hatte einmal hier gelebt. Es kam mir vor, als wären es Erinnerungen aus einem früheren Leben, obwohl es höchstens sechs Jahre her sein konnte. Es waren Erinnerungen an die Zeit vor meinem Gedächtnisverlust. Inzwischen wusste ich wieder alles über meine Vergangenheit, doch ich erinnerte mich nicht gerne daran zurück. Zu schmerzhaft war es, mir all meine Fehler zurück ins Gedächtnis zu rufen. Ich wollte Team Galaktik und meine Vergangenheit endlich vergessen und hinter mir lassen.
    "Erinnerungen?", riss Simon mich aus meinen Gedanken. Ich nickte. "Ich möchte aber nicht darüber sprechen." Simon sah mich neugierig an, dann zuckte er nur die Schultern und ging weiter die Treppe hoch.
    Auf dem kleinen Hügel angekommen begrüßte uns nun endlich die Wintersonne und brachte den Schnee zum glitzern. Glücklich schloss ich die Augen und wandte mein Gesicht der Sonne zu. Sie war gerade eben über die vereisten Hänge des Kraterbergs gekrochen und schenkte der Welt nun die Illusion von Wärme.
    Auf der anderen Seite des Hügels breitete sich Ewigenau in der Dunkelheit aus. Der ganze Ort lag immer noch im Schatten des Kraterbergs. Ein letztes Mal atmete ich tief die klare Winterluft ein, dann öffnete ich die Augen und sagte: "Gehen wir weiter." Mein Blick streifte kurz die beiden Statuen, die sich gegenüberstanden und sich mit zornfunkelnden Augen zu mustern schienen. Der Künstler hatte das Wesen der beiden Pokemon perfekt getroffen...
    Wir stiegen die Treppe Richtung Ewigenau hinunter. Ich stellte fest, dass das Team Galaktik Gebäude verschwunden war. Also hatte die Stadt es nach der Auflösung des Teams endlich abgerissen... Das war gut. Früher hatte das Gebäude stets einen bedrohlichen Schatten auf die Straße geworfen. Nun war dort ein kleiner Park angelegt worden, in dem fröhlich ein paar Kinder spielten. Ansonsten war noch kaum jemand unterwegs.
    Als wir am Pokemoncenter vorbeigingen, spürte ich, wie sich der Pokeball in meiner Manteltasche öffnete und ein roter Strahl auf der Straße Gestalt annahm. Vulnona. Sie war überraschend lange im Pokeball geblieben, wahrscheinlich hatte sie noch einiges an Schlaf nachgeholt. Sie gähnte und bestätigte damit meine Vermutung. Dann sah sie sich neugierig um. Auch sie kannte Ewigenau, denn Vulnona war schon sehr lange bei mir. Genauer gesagt, seit ich meine Heimat in Kanto verlassen hatte. Sie hatte vorher meiner Mutter gehört und davor meiner Großmutter und selbst sie hatte sie schon als Vulnona gehabt. Keiner meiner Familie hatte sie je als Vulpix kennengelernt. Sie musste schon unglaublich alt sein. Aber ich wusste, dass Vulnonas an die tausend Jahre alt werden konnten, deshalb wunderte es mich nicht, dass sie trotz all den Jahren noch so jung wirkte.
    Wir hatten keine Zeit für eine Stadtbesichtigung. Das war aber nicht weiter schlimm, so interessant war Ewigenau auch wieder nicht. Außerdem kannten sowohl Simon als auch ich die Stadt in und auswendig.

    Wir verließen die Stadt über die Weststraße. Vulnona lief neben mir her, während Kali neben Simon ging. Die beiden Pokemon verhielten sich immer noch misstrauisch dem anderen gegenüber, aber wenigstens hatten sie nicht mehr gekämpft. Eigentlich waren sie den ganzen Tag bis jetzt angenehm ruhig gewesen.
    Der Steg führte über einen zugefroren See, an dem trotz der Kälte ein paar Angler an Eislöchern saßen. Amüsiert schüttelte ich den Kopf über sie. Auch Wasserpokemon hielten Winterruhe, sie hatten sich bestimmt auf den Grund des Gewässers verzogen und kümmerten sich nicht um die Köder an den Angelschnüren. Ein paar der Angler sahen uns nach, als wir über den See gingen, aber keiner sprach uns an. Vermutlich waren sie selbst für einen Pokemonkampf schon zu durchgefroren...
    "Den Anglern da drüben muss schon sehr viel an ihrem Hobby liegen", sprach Simon meine Gedanken aus. "Ja, vielleicht mögen sie tiefgefrorenen Fisch lieber als frischen", kicherte ich. "Dumm nur, dass gefrorene Fische nicht mehr anbeißen können", erwiderte Simon. "Vielleicht hoffen sie ja, dass einer zu fällig am Haken festfriert." Lachend stolperten wir weiter, während uns die Angler verständnislos nachstarrten. Eigentlich war es gemein von uns, uns so über sie lustig zu machen, aber sie sahen wirklich zu komisch aus mit ihren hochkonzentrierten Mienen und Blicken, mit denen sie versuchten, das halb durchsichtige Eis zu durchdringen.
    "Vielleicht angeln sie auch gar nicht, sondern führen Tests von Angelhaken bei extremen Temperaturen durch", mutmaßte Simon gespielt ernst, nachdem wir längst weitergegangen waren. "Das wäre diesen Angelfreaks echt zuzutrauen", lachte ich. "Wo du hinschaust, an jeder Route mit noch so kleinem See stehen die Typen rum und angeln bei jedem Wetter. Und wenn du Pech hast, fordern sie dich mit ihrer Karpador-Armee heraus", meite ich trocken. Wieder lachte Simon. "Der war gut!" "Na ja, über irgendwas muss man ja lachen, sonst friert man noch ein." Das war nicht einmal gelogen. Jetzt, wo wir uns dem schattigen Ewigwald näherten, fror ich wieder stärker als in der Sonne auf dem Hügel. Aber jedes Mal, wenn ich lachte, flutete eine heiße Welle durch meinen Körper und ließ mich die Kälte zumindest für einen kurzen Augenblick vergessen.
    Nun standen wir direkt vor dem Eingang zum Ewigwald. Selbst die Bäume am Waldand waren beeindruckend hoch. Der Wald mochte im Sommer eine willkommene Erfrischung sein, und im Frühling war er mit Sicherheit eine wunderschöne grüne Oase, aber jetzt im tiefsten Winter wirkte er fast unheimlich. Die Äste der Laubbäume reckten sich wie lange Krallen gegen den Himmel. Hier am Rand des Waldes fiel das Sonnenlicht noch fast ungehindert auf den gefrorenen Boden. Aber je weiter der Weg in den Wald führte, desto stärker wurden die kahlen Laubbäume durch hohe Nadelbäume verdrängt. Sie verdeckten den Himmel und tauchten den Wald in ein düsteres Zwielicht.
    Wieder ernst geworden und in Schweigen versunken betraten wir den Wald.

  • Hmmm....njoooaah...^^"
    Ich denk mal ich kritisier einfach mal um des Kritisierens Willen, sonst krieg ich nie Kritik rein und es wird langweilig XD
    Also: diese Szene mit den Anglern- das klang mir irgendwie zu gepresst. Zu gezwungen, wenn man denn so will. So ein bisschen nach dem Stil: Gagsuche. Aber da es wie gesagt keine erste Kritik ist überflieg das hier lieber und konzentrier dich auf mein Lob XD


    Also: ich kann dich wie immer an sich nur loben. Keine Rechtschreibefehler, keine Grammatikalischen, keine Stilistischen...kurzum, Fehlerfrei. Imo ist's eben wie gesagt so ein Übergangskapitel, die ich auch bei meiner FS hasse und deswegen außen vor lasse weil ich einfach keinen Bock habe mich mit so was zu plagen und auch die Leser damit zu langweilen- was aus irgendeinem Grund bei dir nie der Fall ist XD
    Na, ich lass dich dann mal über diesen äußerst kryptischen Kommi brüten, und wenn was geschlüpft ist sagst du nicht Bescheid XD(Menno, das hört sich ja an als ob ich blau wär... -.-")

  • So, weiter geht's, vergesst das letzte Kapitel ^^


    @Draggi: Gagsuche?? Och, das liegt nur an der Kälte xD
    Nein, natürlich weiß ich selbst, dass der Witz Mist war. Aber mir ist einfach nichts besseres eingefallen, um die leeren Zeilen in meinem Zwischenkapitel zu füllen ^^


    Eragon: Danke für dein Kommi. Zu den schlechten Witzen, siehe oben ^^


    Ich sehe gerade, das KDG bereits jetzt schon länger als sein Vorgänger MDS ist, ich sagte ja, dieses Mal hör ich nicht mehr so schnell auf^^


    Kapitel 12: Die Gefahren des Ewigwalds

    Der Boden des Ewigwalds bestand hauptsächlich aus matschig-braunen gefrorenen Pfützen. Der Schnee lag hier alles andere als hoch, da kaum etwas zwischen den dichten Ästen der Nadelbäume hindurch gekommen war. Es war absolut still im Wald. Man hörte keine Vogelpokemon, nur die knirschenden Schritte von Simon und mir. Der Wald war absolut leer, kein Wesen begegnete uns. Irgendwie war die Stille unheimlich.
    Selbst Kali und Vulnona schritten einträchtig und leise neben einander her. Es war ihnen sogar zum Streiten zu kalt. Plötzlich hörte ich ein leises Knacken, das eindeutig nicht von uns oder unseren Pokemon gekommen war. Simon blieb stehen, anscheinend hatte auch er das Geräusch vernommen.
    "Ist da jemand?", fragte ich mit zittriger Stimme in den Wald. Nur das leise Rascheln der Nadeln, wie unter einem Windstoß, antwortete uns. Dann war es wieder vollkommen ruhig. Wir sahen uns an. Nein, wir hatten uns das Geräusch bestimmt nicht eingebildet. "Gehen wir einfach weiter", schlug Simon leise vor. "Es bringt ja nichts, wenn wir hier stehen und lauschen."
    Nach wenigen Schritten hörte ich wieder ein Geräusch, diesmal näher als vorhin. Ängstlich griff ich nach Simons Hand. Wir trugen beide Handschuhe, aber allein das Gefühl, nicht alleine zu sein, gab uns wieder Mut zum Weitergehen. "Wir haben ja Kali und Vulnona", versuchte Simon uns beide aufzumuntern, was nicht wirklich gelang. Ich spürte, dass er sich selbst auch fürchtete.
    Eine kalte Berührung strich meine Wange entlang. Blitzschnell fasste ich mit der Hand an die Stelle, aber da war nichts. Wenn ich mich vorhin nur ein wenig gegruselt hatte, so bekam ich es nun wirklich mit der Angst zu tun. "Komm, gehen wir schneller!", rief ich Simon zu. "Ich will endlich raus aus diesem verdammten Wald!" "Ich auch", gab mein Begleiter zu, "aber ich bin mir sicher, dass es noch mindestens eine, wenn nicht zwei Stunden dauert, bis wir hier durch sind!" Trotzdem legten wir einen Zahn zu.
    Ich spürte, wie sich etwas um meine Füße schlang und mich zum Stolpern brachte. Reflexartig griff ich nach oben, um einen Sturz zu verhindern, und erwischte Simons Arm. Durch mich aus dem Gleichgewicht gebracht, rutschte er auf einer gefrorenen Pfütze aus und fiel ebenfalls hin. Aus den Augenwinkeln sah ich einen Schatten davonhuschen.
    "Sorry", entschuldigte ich mich, aber Simon fragte nur: "Hast du dich verletzt?" "Nein, geht schon wieder." Ich war nur mit den Knien auf das Eis gefallen. Das würde noch einen ordentlichen blauen Fleck geben, aber es würde mich nicht am weiterlaufen hindern. "Hast du auch den Schatten vorhin gesehen?", fragte ich ihn, nachdem ich mich aufgerappelt hatte. "Einen Schatten, sagst du?" Er sah mich ängstlich an. "Ja. Vorhin, als ich "gestolpert" bin. Ich hatte eher das Gefühl, jemand hätte mich festgehalten." "Bist du sicher?", fragte er atemlos. "Natürlich!" Simon überlegte. "Das hört sich verdammt nach einem Geistpokemon an." Ein Geistpokemon! Da hätte ich auch früher drauf kommen können... "Und was machen wir dagegen?", fragte ich. "Geistpokemon sind doch unsichtbar, oder?" "Schon, aber wir könnten es sichtbar machen, wenn wir es von unseren Pokemon angreifen lassen. Ich habe auch schon eine Idee, wie es gehen könnte. Stellen wir uns alle um Kali herum", meinte er. Ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte, stellte mich aber trotzdem dicht neben das Hundemon. "Und jetzt Finsteraura!", rief Simon und Kali sprang ein Stück in die Luft und ließ eine schwarze Welle ihrer Energie in alle Richtungen über unsere Köpfe hinwegfluten. Das Geistpokemon hatte keine Chance auszuweichen.
    Mit einem lauten Kreischen wurden zwei Alpollo sichtbar, während die Unlichtattacke durch sie hindurch rauschte. Die Augen der beiden Pokemon zogen sich hasserfüllt zu Schlitzen zusammen.
    "Verdammt, das sind Alpollo!", schrie Simon - überflüssigerweise, wie ich mir dachte. "Ich hab auch Augen im Kopf", erinnerte ich ihn spöttisch, aber er starrte mich nur fassungslos an. "Das sind Alpollo", wiederholte er. Was war denn jetzt kaputt? Glaubte er, dass ich schwerhörig war oder was? "Ja, und? Wo ist das Pro..." Ich verstummte. Eiskaltes Grauen packte mich, als ich eine sehr unangenehme Berührung im Nacken spürte. Es fühlte sich an, als würde etwas durch mich hindurch gehen. Im nächsten Moment fing ich am ganzen Leib an zu zittern. Meine Beine gaben unter mir nach und ich fiel - doch bevor ich den Boden erreichte, verlor ich das Bewusstsein.

    Ich öffnete die Augen. Nur verschwommen nahm ich meine Umgebung wahr. Das Erste, was mir auffiel, war, dass ich über mir keinen Himmel sehen konnte. Unter mir war auch kein Schnee, sondern ein Holzboden. Wo um alles in der Welt war ich? Ich setzte mich auf. Mir war schwindlig, aber wenn ich mich mit den Händen abstützte, konnte ich mich mühsam aufrecht halten. Mein Blick wurde schärfer. Ich erkannte, dass ich mich in einem Raum befand. Das war also der Grund für den fehlenden Himmel... Der Raum wirkte irgendwie merkwürdig auf mich...
    Meine Gedanken flossen so langsam wie zähflüssiger Honig. Ich war unglaublich erschöpft, ohne zu wissen, warum. Nun erkannte ich, dass der Raum so ungewohnt für mich war, da er keine Möbel enthielt. Nicht nur das, es befand sich außer mir absolut nichts im Raum - selbst mein Rucksack fehlte...
    Was war nur los mit mir? Ich fühlte mich, als hätte ich einen Schlag auf den Kopf bekommen. Reflexartig fasste ich mir an den Hinterkopf. Kein Blut und kein Schmerz, wie ich erleichtert feststellte. Ich atmete tief durch. Denk nach, erinnere dich! Langsam fiel mir das Denken wieder leichter. Etwas kaltes hatte mich berührt und ich war daraufhin ohnmächtig geworden. Hatten die Alpollo etwa ihre Finger im Spiel? Der Gedanke erschreckte mich, aber ergab Sinn. Das könnte der Grund gewesen sein, warum Simon plötzlich so komisch gewesen war.
    Simon! Die Pokemon! Die Erkenntnis, dass sie nicht da waren, kam wie ein Schwall eisigen Wassers über mich. Für einen kurzen Augenblick hielt mich die Angst in ihrem lähmenden Griff gefangen.
    Nachdem der erste Schock abgeklungen war, machte sich Wut in mir breit. Diese Geistpokemon würden noch ihr blaues Wunder erleben. Niemand legte sich ungestraft mit mir an! In einem plötzlichen Anfall von besinnungslosem Zorn stand ich mit einem Ruck auf. Gewaltsam verdrängte ich mein Schwindel- und Schwächegefühl. Zum Ausruhen blieb mir keine Zeit, wer wusste schon, was die Alpollo inzwischen mit meinen Begleitern anstellten? Nein, jetzt musste ich handeln. Allein.

  • Na, um ehrlich zu sein- dieses Kapitel war fader als das Letzte...nicht bös gemeint, aber es ist einfach so...lala, wenn du verstehst was ich meine^^" Sozusagen gar keine Handlung. Also vom Inhalt her: das erste Minus der gesamten Story.
    Par contre, vom Stil her- coool! Wunderbar beschrieben, wie Si und Cat durch den Wald durchlaufen XD Klar, ein paar Logikfehler, aber sonst- kann nicht meckern. Hmm...vielleicht nur ein bisschen zu Standardmäßig? Also, so nach dem Stil zu ser nach dem owgdj(Oh, was geshieht denn jetzt)-Prinzip? Frag nicht nach...aber mit irgendwas muss ich doch mein Kommi füllen XD Jedenfalls das Ende des Kapitels. Oder nee, ich denk eher dass es so ist: fast alle Gruselszenen sind mit Geistpokémon verbunden. Zumal mit dem Knacken- ich hätte mir zumindest ein Magnayen erwartet*ein klein bisschen enttäuscht sei XD*
    Na, ich denk mal das müsste vorerst reichen...oder ich kritisier einfach ab jetzt ein bisschen härter, was meinst du? XDjk

  • Sorry das ich beim letzten Kap wieder zu faul war ein Kommi zu schreiben...^^ Naja, dann kommentiere ich eben beide:
    Simon wohnt doch in Ewigenau, nicht? Also sind die beiden von Ewigenau nach Elyses und wieder zurückgewandert? Nirgendwo hast du erwähnt, dass sie wieder den selben Weg zurückgehen und die Umgebung also kennen. Ist aber nicht weiter schlimm. Die Sache mit den Anglern - wie Draggi schon sagte - es klingt ein wenig erzwungen. Insgesamt finde ich merkwürdig, dass Cathy und Simon so ausgelassen sind, schließlich könnten sich ja Palkia und Dialga doch wieder angreifen und sie verletzen...gut, eigentlich ist das unlogisch, aber trotzdem...öhm, es ist ja kein Zuckerschlecken Darkrai aufzusuchen. Ansonsten gefiel es mir ganz gut - Übergangskap eben. Rechtschreibfehler - einmal hast du statt Glut "Gut" geschrieben, aber Tippfehler die Word nicht erkennt lasse ich durchgehen *gg* Grammatik und Stil - wie immer - schön.
    So, jetzt komme ich mal zu diesem Kap...mysteriös ^^ Alpollo haben die beiden anscheinend entführt - und der Raum ist in der alten Villa? Könnte ich mir vorstellen, ich weiß nur nicht, wie sie die beiden und die Pokémon dahin gebracht haben sollen, es sind schließlich Geister. Nun, ich lasse mich mal überraschen. Im Wald hättest du allerdings Cathys Angst noch besser beschreiben können, mit sowas wie "Schwieß lief ihr über die Stirn, aber nicht vor Anstrengung. Es war Angstschweiß." Außerdem glaube ich kaum, dass Simon das mit den Attacken eingefallen wäre, Angst macht blind, oder? ^^ Jedenfalls weiß ich nicht, ob er daran gedacht hätte in so einer Situation... R&G&S=super ^^


    Hm, irgendwie kommt mir's Kommi kurz vor o_o

  • So, es geht weiter. Dieses Mal versuche ich ein wenig Horror zu erzeugen. Ob's mir gelungen ist oder nicht, hängt ganz von eurer (Un)Empfindlichkeit ab ^^ Ich selbst lese keine Horrorbücher, da ich das Zeug nicht besonders gut vertrage (besonders, da ich gerne nachts lese), aber wenn ich selbst "gruselige" Sachen schreibe, finde ich es sogar witzig. Ich hoffe, ihr nicht, sonst hab ich das Thema wohl weit verfehlt ^^


    Eragon: Oh nein, das ist kein Logikfehler sondern pure Absicht. Alpollos erzeugen gerne unheimliche Geräusche, um ihre Opfer zu ängstigen. Aber mehr zu ihren "Panik-Strategien" im nächsten Kapitel ^^
    Zu Palkia: Er ist nicht k.o. gegangen, so viel verrate ich mal. Warum nicht? Nun, die beiden teilen nur ihre körperlichen Verletzungen, das was Cathy passiert ist, ist aber ein wenig anders. Was genau eigentlich los war, werdet ihr aber erst im 15. Kapitel erfahren ^^

    @Draggi: Bitte was? Noch fader als das letzte Kapitel? Ich geb ja zu, dass das letzte relativ schlecht war, aber ich selbst fand dieses Kapitel gut. Und gar keine Handlung? Der kurze Kampf gegen einen Geist und der Angriff auf Cathy sind also keine Handlung? Sorry, aber ich weiß nicht, was du noch erwartest (Darkrai wird nicht auf dem Weg zur Neumondinsel auftauchen, falls du darunter Handlung verstehst).
    Du hättest mindestens ein Magnayen erwartet? Was hat ein süßes schwarzes Wölfchen in einem Gruselkapitel zu suchen? Du wirst dich noch wundern, was die grässlichen Alpollos noch so drauf haben. Glaub mir, die sind wesentlich schlimmer als ein Magnayen.
    Und was meinst du eigentlich mit oh-was-geschieht-denn-jetzt-Prinzip? Ich merks, du bist gelangweilt, aber im nächsten Kapitel (das übrigens mehr als doppelt so lang ist) wird sich das schon wieder ändern ^^

    Luxy: Wie ich schon sagte, die Ausgelassenheit kommt von der Kälte ^^
    Zu Simons Ideen: Oh, bevor er nicht wusste, dass die Geister Alpollos sind, hatte er noch nicht besonders viel Angst ^^ Und auch Geistpokemon können Personen berühren. Zudem können sie auch Psychokinese benutzen.
    Danke für dein nettes Kommi, Luxy. Und es ist definitiv nicht zu kurz ^^


    Ja, wie gesagt, ich habe keine Lust mehr auf "Baby-Kapitel". Das meine ich sowohl auf die Länge, als auch auf die Altersfreigabe bezogen. Ich hoffe, dass ich euch wenigstens ein bisschen schocken kann (erwartet keinen perfekten Alpträume verursachenden Horror, ich schreibe zu selten in diesem Genre, um auch nur halbwegs gut zu sein ^^).


    Kapitel 13: Das Geisterhaus

    Entschlossen ging ich zu der einzigen Tür im Raum und drückte die Klinke herunter. Die Tür blieb verschlossen. Abgesperrt. Ich seufzte, das war ja zu erwarten gewesen. Es wäre wohl auch seltsam, wenn die Alpollos - falls sie es überhaupt waren - ihre Opfer zuerst entführten und sie anschließend ungehindert wieder gehen lassen würden. Aber so schnell gab ich nicht auf. Ich ging zu der Fensterseite des Raumes zurück. Schnell stellte ich fest, dass bei den Fenstern ausnahmslos die Griffe abgeschraubt waren. Verdammt!
    Langsam machte sich das unangnehme Gefühl, eingesperrt zu sein, in mir breit. Unruhig huschte mein Blick durch das Zimmer. Vielleicht gab es irgendwo etwas, mit dem man eine Fensterscheibe einschlagen konnte? Fehlanzeige. Ich stöhnte genervt auf. Dieses Haus hier musste schon uralt sein, wie man an der abgeblätterten Farbe an den Wänden erkennen konnte, aber es lag nichts herum, dass man auch nur im entferntesten Sinn als Waffe benutzen konnte. Es lag überhaupt nichts herum! Der Boden war zwar schmutzig, aber aufgeräumt. Und das Zimmer war absolut leer. Keine Schränke, keine Bilderrahmen, keine Teppiche, nicht einmal ein Kamin. Die Leere des Raumes drohte mich zu erdrücken.
    Wütend und verzweifelt versuchte ich, die Tür mit einem kräftigen Tritt aus dem Weg zu räumen, aber das Schloss hielt. Ich machte einen Höllenlärm, schrie und hämmerte gegen die Tür, aber niemand kam.
    Schließlich konnte ich nicht mehr. Meine Stimme war heiser und meine Arme und Beine schmerzten von der ungewohnten Anstrengung. In dem alten Haus schien es nichts und niemanden zu geben, der mir helfen konnte. Ich war vollkommen allein. Allein und hilflos. Hoffnungslos setzte ich mich auf den Boden und ließ meinen Tränen freien Lauf. Was würde mich hier noch erwarten? Einsamkeit und Tod, flüsterte eine unbarmherzige Stimme in meinem Innern.
    Nein, so durfte es nicht enden! Wo waren meine Freunde, wenn ich sie brauchte? Hatten sie mich im Stich gelassen? Oder saßen sie selbst fest, allein und verlassen in irgendeinem verfluchten Raum dieses Hauses? Ich wollte mir keines der beiden Szenarien ausmalen.

    Minuten später. Nichts hatte sich verändert. Immer noch saß ich alleine auf dem Boden und dachte nach. Ich hatte bereits alles versucht, um frei zu kommen. Es blieb mir nichts weiter zu tun, als auf Rettung oder Tod zu warten. Es verunsicherte mich, dass ich nach der kurzen Zeit, die ich in diesem Haus verbracht hatte, schon an den Tod dachte. Gab es wirklich gar keine Hoffnung mehr? Doch... Ein Gedanke stieg in mir auf. Es gab jemanden, der mir helfen konnte. Wieso war ich nicht früher darauf gekommen?
    Gerade als mir diese neue Erkenntnis wieder Hoffnung gab und ich schon Palkia herbeirufen wollte, hörte ich etwas. Die Stille vorhin war mir unerträglich gewesen, deshalb nahm ich das Geräusch sofort wahr. Leise kratzende Laute näherten sich. Sie kamen mir seltsam vertraut vor. Und dann erkannte ich sie: Dieses Geräusch machten Vulnonas Krallen auf einem Holzboden.
    "Vulnona!", rief ich und sprang auf. Mit einem Satz war ich bei der Tür. Neugierig sah ich durch das Schlüsselloch, in dem kein Schlüssel steckte. Mein Herz machte einen Satz vor Freude. Dort, direkt auf der anderen Seite der Tür, stand mein treues Fuchspokemon. Noch nie war ich so glücklich gewesen, sie zu sehen. "Vulnona, setz den Flammenwurf gegen die Tür ein", rief ich und zog mich ein Stück zurück. Ich hörte ein Geräusch wie von einem Bunsenbrenner, doch nichts passierte. Misstrauisch näherte ich mich wieder der Tür. Durch das Schlüsselloch sah ich lodernde Flammen gegen die Tür branden, doch diese fühlte sich nur ein wenig warm an. Das Holz war dick und alt, vielleicht auch mit einer feuerfesten Schicht überzogen, jedenfalls wollte es einfach nicht anbrennen. Schließlich versiegte der Feuerstrom. Ich hörte Vulnona leise keuchen. Sie konnte unmöglich einen Flammenwurf mehrere Minuten durchhalten.
    Was sollte ich tun? Sollte ich sofort Palkia rufen, nachdem ich ihm vorhin noch klargemacht hatte, dass ich auf mich selbst aufpassen konnte? Lieber nicht, dazu hatte ich später immer noch Zeit. Ich konnte Vulnona wegschicken, um nach Simon zu suchen, aber ich fürchtete mich davor, wieder alleine zu sein.
    Ich hörte, wie Vulnona leise winselte. Wie gerne hätte ich sie jetzt in den Arm genommen und gestreichelt! So stand ich nur hilflos vor der Tür. "Vulnona, meine Süße... Du kannst doch nichts dafür, dass die Tür nicht abbrennen will", versuchte ich sie zu trösten. Meine Stimme klang dabei aber seltsam erstickt. Ich war schon wieder den Tränen nahe. Warum musste auch alles schief gehen? Warum war ausgerechnet ich von den Geistpokemon angegriffen worden?
    Plötzlich leuchtete der winzige Spalt unter der Tür in rotem Licht auf. Anscheinend kam es vom Gang her, dort wo mein Fuchspokemon stand. Ängstlich wich ich von der Tür zurück. Das Leuchten wurde stärker. Ich hörte, wie das Schloss sich mit einem leisen Klicken öffnete. Angespannt drückte ich mich gegen die Mauer hinter mir. Im nächten Moment sprang die Tür wie von selbst auf und donnerte gegen die Wand, wo sie aus den Angeln brach und zu Boden krachte.
    Bewegungslos starrte ich durch den leeren Türrahmen. Mein Pokemon stand in der Tür und war von einer mysteriösen rötlichen Aura umgeben. Vulnonas Schwänze waren bedrohlich aufgestellt. Ihre roten Augen glühten. In diesem kurzen Moment fürchtete ich mich vor ihr.
    So schnell wie sie gekommen war, verschwand meine Angst, als das Glühen erlosch und Vulnona fröhlich auf mich zu gelaufen kam. Ich ließ mich auf die Knie sinken, um sie zu umarmen. Weich und warm kuschelte sie sich in meine Umarmung und gab zufriedene Laute von sich.
    Ich hatte einmal davon gehört, dass das Pokemon Vulnona angeblich entstanden war, als neun Zauberer zu einem verschmolzen und ihre Kräfte sich vereinigten. Bisher hatte ich die Geschichte immer für ein Märchen gehalten, aber nach diesem Ereignis musste ich meine Meinung wohl revidieren. Vulnona hatte mit ihren übernatürlichen Kräften die Tür geöffnet, daran bestand kein Zweifel. Sie hatte sie wie Psychokinese benutzt, aber ich wusste, dass ein Vulnona diese Attacke nicht erlernen konnte. Außerdem glaubte ich zu wissen, dass Psychokinese blaues Licht abstrahlte, auch wenn ich die Attacke bisher nicht hatte beobachten können.
    Nach einer Weile erhob ich mich. Ich musste Simon und Kali suchen gehen. Mein Instinkt sagte mir, dass auch sie in Gefahr waren. Wären sie in Ordnung gewesen, hätten sie bestimmt schon nach mir gesucht...

    Leise schlich ich durch die Gänge des alten Hauses. Es musste unglaublich groß sein, es gab so viele Gänge und noch mehr Türen. Überall lag Staub auf dem Boden und meine Schritte hinterließen frische Abdrücke darin. Aber ich hatte jetzt wichtigere Probleme.
    Zögerlich näherte ich mich einer Tür, die genau wie die aussah, die Vulnona aus den Angeln gerissen hatte. Allerdings sahen alle Türen genau so aus... Ich drückte die Klinke herunter. Überraschenderweise öffnete sich die Tür. Misstrauisch blieb ich auf der Schwelle stehen. Der Raum war unverschlossen gewesen? Ich wollte das Zimmer nicht betreten, sah mich aber genau um. Abgesehen von einem uralten Schrank, den dämonenartige Schnitzereien verunzierten, war der Raum leer. Der Schrank wirkte wirklich unheimlich. Alle Augen der geschnitzten Wesen schienen auf mich gerichtet zu sein. Wie hatte sich nur jemals ein Mensch hier wohlfühlen können?
    "Vulnona, lass uns weitergehen." Vorsichtig und leise schloss ich die Tür wieder und probierte die nächste daneben aus. Auch sie war unverschlossen. Dieses Mal hatte ich ein Badezimmer erwischt. Zögerlich machte ich einen Schritt hinein. Das Waschbecken war niedrig und vollkommen verdreckt, eine Toilette gab es nicht. Der Wasserhahn über dem Waschbecken wirkte, als könnte er sich im nächsten Moment in eine metallene Schlange verwandeln. Wer hatte hier nur leben können? Alles wirkte so... unheimlich. Mein Blick wanderte weiter zu einem beschlagenen Spiegel, dessen goldener Rahmen auf zwei Löwenfüßen stand. Daneben befand sich eine alte Badewanne. Auch sie war äußerst dreckig, und braune Schlammspuren beschmutzten ihre Wände. Aus den Augenwinkeln sah ich eine Bewegung. Blitzschnell fuhr ich herum. Einen winzigen Moment lang glaubte ich, in große dunkle Augen zu blicken. Dann waren sie wieder verschwunden. Hatten mir meine überreizten Nerven einen Streich gespielt?
    Ich sah auf den Gang hinaus. Vulnona saß immer noch treu auf der Schwelle und sicherte meinen "Fluchtweg" aus dem Bad. Als mein Blick erneut den Spiegel streifte, sah ich wie sich vor meinen Augen ein Riss langsam durch das Spiegelglas schlug. Mit einem knackenden Geräusch brach eine Scherbe aus dem Rahmen. Verwirrt starrte ich darauf. Seit wann fingen Spiegel an, von alleine auseinander zu brechen? Lag das etwa daran, dass er schon so alt war? Während ich die Scherbe noch anstarrte, begann plötzlich Blut daraus hervorzuquellen. Dunkel und dickflüssig bahnte es sich einen Weg durch den Staub auf den Fliesen. Angewidert wich ich einen Schritt zurück. Der getrocknete Schlamm an den Badewannenrändern verwandelte sich unter meinem erschrockenen Blick in Blut und lief in dünnen Strömen auf den Boden. Und in der zuvor leeren Badewanne lag nun etwas. Im Wasser der Wanne lag eine Frau, ihre Haare breiteten sich langsam um sie herum aus, ihre Haut war sehr blass. Leere Glubschaugen starrten zu mir empor. Eine Leiche! Ich kreischte zu Tode erschrocken auf und raste aus dem Badezimmer. Panisch rannte ich davon, wahllos wählte ich meinen Weg durch das verfluchte Haus. Schließlich kam ich an eine Treppe und lief ohne zu zögern hinunter. Endlich tauchte ein großes Portal vor mir auf, die Eingangstür. Sie stand weit offen.
    Ich sah schon den frischen Schnee draußen und ein kühler, aber angenehmer Windstoß verkündete mir die nahe Freiheit. So schnell ich konnte, rannte ich darauf zu. Von beiden Seiten der Treppe kamen dämonenartige Schattenwesen auf mich zu geflogen. Ich versuchte, sie nicht zu beachten, und die Furcht verlieh mir fast Flügel.
    Die Torflügel begannen sich erst langsam, dann immer schneller zu schließen. Die Schattenwesen, die mir immer noch hinterher schwebten, begannen erst leise und höhnisch zu kichern, dann wuchs ihr Lachen zu einem ohrenbetäubenden Lärm an. Von allen Seiten schienen sie auf mich zu zu fliegen, ihr Lachen dröhnte durch die gesamte Eingangshalle. Voller Panik gab ich nochmal alles. Gerade als ich dachte, ich würde es schaffen, schloss sich das Tor mit einem lauten Krachen. Meine Hände verhinderten gerade noch einen Aufprall auf das alte Holz.
    "Nein!!", schrie ich inbrünstig. Meine Fingernägel krallten sich in die Torflügel. So dicht war ich davor gewesen - so dicht an der Freiheit! Ich spürte, dass die Schattenwesen immer näher kamen. Was wollten sie bloß von mir? Verschwommen registrierte ich, dass Vulnona mir nachgelaufen war und mich mit der Schnauze in die Seite stupste. "Was ist denn?", motzte ich genervt. Vulnona knurrte mich an und sah mit rot glühenden Augen zu mir empor. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie ebenfalls anzustarren. Alles verschwamm vor meinen Augen und schärfte sich kurze Zeit später wieder. Verwirrt sah ich mich um. Das Lachen der Geister war verstummt, sie waren fort. Einer der Torflügel war offen und erlaubte mir einen Blick auf die verschneite Welt draußen. Hatte ich alles nur geträumt? Unmöglich!
    "Vulnona", fragte ich, "was ist eigentlich passiert?" Vulnona fauchte leise und wütend. Ich spürte, dass ihr Zorn nicht mir galt. Zu Schade, dass Pokemon nicht sprechen konnten! So wusste ich nur, dass ihr das, was eben geschehen war - was immer es auch sein mochte - nicht gefiel.
    Das Fuchspokemon scharrte auf dem Boden. Ich beobachtete, wie sie eine Art Zeichnung in den Staub wischte. Neugierig beugte ich mich darüber. Eine ovale Form hob sich vom weißen Staub ab und offenbarte den dunklen Holzboden darunter. In der Mitte der Form befand sich ein ausgemalter Kreis, um das Oval herum breiteten sich kreisförmige Wellen aus. Es sah aus wie ein Auge, das von seltsamen Kreisen umgeben war. Was meinte sie damit? Die Kreise waren ähnlich wie die Wellen, die entstanden, wenn man einen Stein in seichtes Wasser warf. Aber wie standen sie mit dem Auge in Zusammenhang? Blitzartig durchzuckte mich eine Erinnerung. Die seltsamen Ereignisse hatten begonnen, nachdem ich etwas im Spiegel gesehen hatte. Es war mir wie Augen vorgekommen...
    "Achso! Das willst du mir sagen!" Endlich kam mir die Erkenntnis. Ich war hypnotisiert gewesen! Das war die Bedeutung der Wellen um das Auge herum: Hypnose! Anscheinend hatte ich einem Alpollo - oder auch einem Nebulak, vielleicht sogar einem Gengar - in die Augen geblickt, und es hatte mich prompt hypnotisiert. Aber wozu das Ganze? Machte es diesen Geistern etwa Spaß, Menschen in Todesangst zu versetzen? Oder hatten sie etwa noch schlimmere Absichten?
    Ein kalter Windstoß trieb mir ein paar Schneeflocken ins Gesicht und weckte mich aus meinen Gedanken auf. Ich hatte die Wahl, es war mir erlaubt zu gehen. Aber ich konnte Simon nicht im Stich lassen. Mit Sicherheit war er hier, ich spürte das einfach. Ich konnte ihn an einem solchen Ort nicht zurücklassen! Und sein Hundemon auch nicht. Nicht einmal meinen größten Feind würde ich in diesem Haus lassen. Und erst recht nicht meine Freunde! Ich brauchte sie. Wenn Simon starb, würde Dialga tödlich erschöpft sein. Ich glaubte zu wissen, dass unser Tod die Pokemon, mit denen wir verbunden waren, nicht umbrachte, sondern nur extrem schwächte. Ich traute es Palkia zu, dass er seine Chance ergreifen würde. Doch das musste ich verhindern! Ich glaubte, dass das Gleichgewicht zwischen Zeit und Raum durch den Tod eines der Pokemon stark gestört werden würde, auch wenn Dialga und Palkia das Gegenteil behaupteten.
    Aber auch wenn Simon nicht mit Dialga verbunden wäre... Ich mochte ihn einfach. Er war ein guter Freund und eigentlich... Vulnona stupste mich an. Sie hatte Recht: Wir konnten nicht ewig hierbleiben.
    Entschlossen wandte ich mich von der verlockenden Tür ab. Sollte ich Treppe zurück hinauf gehen? Nein, die Leiche war mir noch lebhaft in Erinnerung. Lebhaft - welch bescheuerte Wortwahl! Ich grinste gequält.
    Der linke Gang sah doch ganz in Ordnung aus. Ich beschloss, erst einmal die Räume dort abzuchecken. Auch hier war keines der Zimmer verschlossen, aber die Räume sahen um einiges besser aus, als die oberen. Die Schränke waren zwar auch von einer dicken Staubschicht überzogen, wirkten aber nicht so dämonisch. Trotzdem warf ich in jeden Raum nur einen kurzen Blick bevor ich weiterging. Ich hatte keine Lust, ein zweites Mal hypnotisiert zu werden... Leider konnte ich Simon nirgendwo entdecken.
    Schließlich hatte ich alle Räume durch und kam nun wieder an der Eingangshalle raus, allerdings von der anderen Seite aus. Ich hatte inzwischen einen recht guten Überblick über den Bauplan des Gebäudes. Es war rechteckig um einen ziemlich großen Innenhof herumgebaut. Deshalb war es klar, dass ich wieder dort ankommen musste, wo ich hergekommen war. Ich glaubte nun nicht mehr, dass das Haus selbst verflucht war. Es war zwar teilweise sehr seltsam eingerichtet und besaß mehrere Räume, deren Sinn ich einfach nicht erkennen konnte, aber es war doch ganz okay. Nur die Geister machten das Haus zu einem Horrortripp. Zum Glück hatte ich seit meiner letzten Begegnung keinen von ihnen mehr gesehen. Trotzdem fühlte es sich an, als würde jeder meiner Schritte von unsichtbaren Augen verfolgt werden.
    Ich seufzte. Unten hatte ich nun alle Räume überprüft. Nun blieb mir nichts anderes übrig, als in den ersten Stock zurückzukehren. Ich fluchte leise und stapfte verbissen die Treppe empor.

  • *angestrengt guck* Mhhhhh...
    Ersteinmal möchte ich dir einen sprachlichen Fehler unter die Nase reiben, dann beginne ich zu kommentieren ^^

    Zitat

    Voller Panik gab ich nochmal alles.

    "Nochmal"...gut, ich gebe zu, dass ich ich auch verwende, aber nur in gesprochener Sprache. Um es aber korrekt zu schreiben, solltest du "noch einmal" benutzen. Nichts schlimmes, aber ich sehe es als guten Einstieg zum Kommischreiben xD
    Soooo...die alte Villa also. Die Stellen mit Vulnona haben mir sehr gut gefallen, dort bei der Eingangs- und Zimmertür. Sie wusste anscheinend gut über die Geister Bescheid ^^ Das mit diesem Wellenauge und der Hypnose war auch schön...kreativ =) Allerdings solltest du mehr auf Cathys Gefühle eingehen. Irgendwie schreibst du ein wenig distanziert zu ihr, was auch nicht so gut zur Ichform passt. Für mich müsste da ein wenig Panik sein "Pure Angst ließ mein Herz bis zum Hals schlagen". Würde jedenfalls mehr Atmosphäre schaffen, Gruselatmosphäre. Die Umgebungsbeschreibung fand ich toll, hast dir meine Kritik sehr zu Herzen genommen, das freut mich <3 Ansonsten...du machst es spannend, was nun mit Simon und Kali ist - guuuut, macht so einen "Weiterles-Effekt". Öhm, R&G - schöööön <3, zum Stil habe ich ja schon das mit den Gefühlen gesagt...jep.
    Freue mich aufs nächste Kap! =)