Armut

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  • "Ich verstehe Wirtschaft besser, als Leute, die ihr ganzes Leben dazu forschen, und Filme besser, als die Leute, die sie gemacht haben."

    - Gucky, 2022


    Aber findest du es wirklich so unverständlich, dass Leute keinen Bock auf viele Arbeiten haben? Egal ob du in den meisten Büros oder an der Kassa (vor allem im Großhandel) sitzt etc., du kriegst oft nichts zurück, außer ein paar Scheinchen, damit du nicht verhungerst und dir ein bisschen was leisten kannst.

    Vor allem ist es ja nun einmal so, dass da eine Vielzahl von Umständen zusammenkommen. Zum einen, in welche Arbeitsbereiche man gedrängt wird, zum anderen, dass höhere Bildung oft den Reichen vorbehalten ist und dass speziell auch in diversen Berufen unnötige Hürden dafür aufgebaut werden, wer sie ausführen darf. Ich denke da halt nur an meinen eigenen Ausbildungsbereich: Informatik. Ich kenne so viele Leute, die Informatik studiert haben, aber dennoch simpelste Programmieraufgaben nicht gebacken bekommen - und so viele Leute, die das Studium nicht haben, aber richtige Top Programmierer*innen sind. Fast so, als wäre es total mies, Jobeignung an Abschlüssen festzumachen.


    Und Leute, die halt aufgrund von Behinderungen oder Ursprünglicher Arbeit keine Möglichkeit zu einer Ausbildung haben, sind halt auf ewig in irgendwelchen unterbezahlten Putz- und Kassenjobs fixiert, unabhängig von ihren Fähigkeiten und Talenten.


    Ich sehe ja nichtsdestotrotz den Sinn finanzieller Vergütung, weil es auch viele wichtige Jobs gibt, die man meistens nur notgedrungen machen würde und nicht aus Liebe zur Arbeit. Aber hier müssen diese Jobs, vor allem systemrelevante Jobs, dementsprechend gut vergütet und gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden.

    Na ja, hier muss ich tatsächlich sagen, dass ich nicht glaube, dass wir da finanzielle Vergütung brauchen. Ich beziehe mich da auf das Buch "Bullshit Jobs" von David Graeber. Effektiv ist es so, dass sie Systemrelevanten jobs größtenteils Jobs sind, die tatsächlich auf eine intrinsische Art und Weise entlohnend sind - eben weil man dabei weiß, wofür man arbeitet. Da diese in der aktuellen Wirtschaft allerdings als "unwichtig" angesehen werden, da sie selten einen Gewinn erwirtschaften, sind diese eben aktuell unterbezahlt (was Graeber als "Shit Jobs" bezeichnet) - was eben auch der Grund ist, warum diese Jobs aktuell so massiv viele Arbeiter*innen verlieren.


    In einer Gesellschaft, in der es eben nicht nur um die "Wirtschaft" (aka "Rich people Yacht money") geht, sondern um die Gemeinschaft, würden diese Jobs automatisch mehr Anerkennung erfahren - weswegen diese Jobs (zusätzlich zur intrinsischen Motivation) eben auch ihren Anreiz hätten.


    Ich meine, wenn man drüber nachdenkt, ist es halt mit Kapitalismus eh schon irrsinnig, dass die Finanziellen Anreize eben nur für Bullshit Jobs (also Jobs, die wenig intrinsischen Sinn haben und einzig zum Schaffen von Kapital dienen, von denen der Arbeitende allerdings selbst nichts sieht - selbst wenn die Jobs besser bezahlt sind, als Shit Jobs) gegeben sind.


    Ich finde sowieso, dass das Argument, Gewalt, Diebstahl und andere als illegal deklarierte Handlungen seien nicht die Lösung, in erster Linie das Argument der herrschenden Klasse ist, die vom Status Quo profitiert. Historisch betrachtet waren gewaltsame Revolutionen aber immer der effektivste Weg zur Besserung. Damit das aber effektiv und auf globaler Ebene gelingt, muss die Arbeiterklasse aber halt auch global mobilisieren, um das System zu kippen. Das scheitert aber zum einen am fehlenden Bewusstsein vieler, die sich mit dem System abgefunden haben und es als naturgegeben ansehen - sogar glauben, sie profitieren davon (ist ja gängig, dass die Mittelschicht die Armen blamed statt die Reichen), zum anderen aber auch, dass sich viele nicht ohne den nötigen backup aus der Gesellschaft trauen würden, Widerstand zu leisten, weil es heißt, "entweder klappt der Widerstand, oder ich lande im Knast oder bin tot".

    Das!


    Genau deswegen halte ich es eben auch für so wichtig, eben mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, warum das System aktuell ungerecht ist und wie halt auch jede*r Einzelne unter dem aktuellen System massiv leidet (bis eben auf die finanzielle Elite)

  • In einer theoretischen Welt mit endlosen Ressourcen, wo jeder alles haben kann was er will, würde sich auch niemand darüber definieren.

    Diese theoretische Welt müsste allerdings auch unendlich groß sein, weil so ziemlich jeder (zumindest sehr viele) nur zu gerne ein Haus samt großem Grundstück hätte (damit kein Nachbar nervt), statt ein kleines Arbeiterschließfach zu bewohnen.

    Abgesehen davon ist mir das zu sehr verallgemeinert. Gibt heute schon genügend Leute, die sich Werte zulegen, die vielleicht nie jemand zu sehen bekommt, einfach weils ihnen gefällt und sie es gerne besitzen, andere sind reich und fahren nur ein kleines Auto oder haben keines.


    Historisch betrachtet waren gewaltsame Revolutionen aber immer der effektivste Weg zur Besserung. Damit das aber effektiv und auf globaler Ebene gelingt

    Sorry, aber wird gleichzeitig auf globaler Ebene nicht passieren. Und wenns in tausend Jahren doch passiert, wirst du mir nicht mehr sagen können, dass du letztlich doch recht hattest. :haha:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Was Informatiker*innen können oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber Leute, die nicht bloß Ausbildungen in der Pädagogik haben, sondern auch Mastertitel, und dann jeden Tag gefrustet sind, weil sie Kinder nicht leiden können. Zumindest könnten sie bloß Kinder leiden, wie sie sich diese vorgestellt haben, diese 24/7-Engel aus Kitschfilmen und so. xD


    Ja und wenn du den Großteil des Tages mit irgendeinem Bullshit Job verbringst, hast du auch keine Zeit und Energie mehr dich auf deine eigentlichen Fähigkeiten zu konzentrieren.


    Ich sehe ja nichtsdestotrotz den Sinn finanzieller Vergütung, weil es auch viele wichtige Jobs gibt, die man meistens nur notgedrungen machen würde und nicht aus Liebe zur Arbeit. Aber hier müssen diese Jobs, vor allem systemrelevante Jobs, dementsprechend gut vergütet und gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden.

    Na ja, hier muss ich tatsächlich sagen, dass ich nicht glaube, dass wir da finanzielle Vergütung brauchen. Ich beziehe mich da auf das Buch "Bullshit Jobs" von David Graeber. Effektiv ist es so, dass sie Systemrelevanten jobs größtenteils Jobs sind, die tatsächlich auf eine intrinsische Art und Weise entlohnend sind - eben weil man dabei weiß, wofür man arbeitet. Da diese in der aktuellen Wirtschaft allerdings als "unwichtig" angesehen werden, da sie selten einen Gewinn erwirtschaften, sind diese eben aktuell unterbezahlt (was Graeber als "Shit Jobs" bezeichnet) - was eben auch der Grund ist, warum diese Jobs aktuell so massiv viele Arbeiter*innen verlieren.


    In einer Gesellschaft, in der es eben nicht nur um die "Wirtschaft" (aka "Rich people Yacht money") geht, sondern um die Gemeinschaft, würden diese Jobs automatisch mehr Anerkennung erfahren - weswegen diese Jobs (zusätzlich zur intrinsischen Motivation) eben auch ihren Anreiz hätten.


    Ich meine, wenn man drüber nachdenkt, ist es halt mit Kapitalismus eh schon irrsinnig, dass die Finanziellen Anreize eben nur für Bullshit Jobs (also Jobs, die wenig intrinsischen Sinn haben und einzig zum Schaffen von Kapital dienen, von denen der Arbeitende allerdings selbst nichts sieht - selbst wenn die Jobs besser bezahlt sind, als Shit Jobs) gegeben sind.

    Preach... natürlich kenn ich ein paar Pädagog*innen, bzw hab dann auch privat ein paar kennengelernt, und die fühlen sich alle komplett verarscht und nicht wertgeschätzt.


    Das!


    Genau deswegen halte ich es eben auch für so wichtig, eben mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, warum das System aktuell ungerecht ist und wie halt auch jede*r Einzelne unter dem aktuellen System massiv leidet (bis eben auf die finanzielle Elite)

    Aber Hauptsache, du bleibst beim Status Quo und hältst dich an Gesetze, selbst wenn es absolut keinen Schaden verursacht Dinge zu stehlen, die ohnehin weggeworfen werden würden oder etwa ein Haus zu besetzen, das in nächster Zeit ohnehin nicht vermietet hätte werden soll, und all solche Dinge.


    Und wie sehr du dich an Gesetze halten musst, richtet sich am Ende eh nach deinem Vermögen. Ein Milliardär, hust Mark Zuckerberg, darf auch Land von den indigen Menschen in Hawaii stehlen, weil es einfach nur der Kauf eines Grundstücks dargestellt wird und nicht als Diebstahl und Konzerne dürfen Sklaverei in anderen Ländern betreiben, nur weil sie es nicht als Sklaverei darstellen.


    Und Milliardäre sollten ohnehin enteignet und gestürzt werden, wenn du mich fragst. Wenn du kein kompletter Psychopath bist, kommst du nicht soweit. Bin immer für Eat The Rich. ^^


    Es mag zwar sein, dass du durch ehrliche Arbeit vielleicht eine Million oder zwei ansparst, vor allem eben Akademiker*innen, aber was darüber hinausgeht, hast du erhalten, weil du ein Arschloch bist, nicht weil du "hart arbeitest" oder "gut wirtschaftest".

  • Abgesehen davon ist mir das zu sehr verallgemeinert. Gibt heute schon genügend Leute, die sich Werte zulegen, die vielleicht nie jemand zu sehen bekommt, einfach weils ihnen gefällt und sie es gerne besitzen, andere sind reich und fahren nur ein kleines Auto oder haben keines.

    Klar, Leute legen sich Luxusgüter auch zu, wenn sie nur wenige zu Gesicht bekommen (dass sie niemand, nicht mal der enge Kreis zu sehen bekommt, halte ich für sehr unwahrscheinlich; um welches Luxusgut sollte es sich da handeln, welches sich nur durch seinen Anschaffungswert definiert und nicht etwa seine Funktionalität), aber die Tatsache, dass man sich besagtes Luxusgut anschafft, um sich für eine erbrachte Leistung oder Gehalt zu belohnen, bedeutet ja im Grunde trotzdem, dass man seinen Mehrwert über dieses Gut definiert. Wenn man sich jetzt den 50.000$ Champagner kauft, tut man dies, weil er besser schmeckt, oder weil man sich über den Anschaffungswert definiert?

    Sorry, aber wird gleichzeitig auf globaler Ebene nicht passieren. Und wenns in tausend Jahren doch passiert, wirst du mir nicht mehr sagen können, dass du letztlich doch recht hattest. :haha:

    Der Einzelne und die Gesellschaft könnten trotzdem tun, was gerade in ihrer Macht liegt, gemessen an ihren materiellen und intellektuellen Ressourcen. Dass es jetzt unrealistisch ist, heißt ja nicht, dass es kein erstrebenswertes Ziel ist. Der Weg ist hier das Ziel.

  • Es ist am Ende jedoch deine Lebenszeit / jener Person, die du kritisierst, für irgendeinen Scheiß draufgeht, der dich geistig und körperlich auslaugt.

    Na ja, zum Glück ist nicht jeder Mensch so egoistisch, denn sonst würden wir früher oder später alle ganz alt aussehen.

  • Wenn man sich jetzt den 50.000$ Champagner kauft, tut man dies, weil er besser schmeckt, oder weil man sich über den Anschaffungswert definiert?

    Naja, ich würde mir aber schon ganz gerne mal eine Flasche gönnen, schon um da mitreden zu können. Und schließlich kostet sie mich ja nix, warum soll ich sie also anderen überlassen? :unsure: Der Ausweg wäre, sowas nicht herzustellen.


    Der Weg ist hier das Ziel.

    Ist mir schon klar. Trotzdem ist es nicht mein Weg, er erscheint mir persönlich schlicht zu lang und ich weiß nicht, ob mir das Ende des Weges überhaupt gefallen würde.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Dieses System hat nicht nur sehr effektiv seine Hierarchien etabliert, sondern denjenigen, die in der Hierarchie ganz unten sind eingeredet, dass es schon ok und richtig so ist. "Mit harter Arbeit schafft's jeder nach ganz oben".

    Das erinnert mich an Kim Kardashian, die neulich an arbeitende Frauen appellierte "get your ass off and do some fucking work" xD So sehr out of touch muss man erstmal sein.

    Aber da ist halt schon was Wahres dran. Ohne Fleiß und harte Arbeit komme ich nicht an mein Ziel ran. Mein Vater kommt zum Beispiel aus einer sehr armen Familie und hat nur durch seinen Fleiß ein Stipendium für ein Studium im Ausland bekommen und allein deswegen bin ich hier. Anderes Beispiel: wenn ich mich nicht zusammenreiße, meine Faulheit überwinde und ins Fitness-Studio gehe, werden ich nicht einfach so fitter.


    Ich sehe ja die Probleme ein, die es in der Gesellschaft heute gibt und leide auch darunter (kenne sehr viele privilegierte, klassistische Menschen an meiner Uni und habe ständig ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu Hause bin und actually Spaß habe), aber zu Hause sitzen und alles scheiße finden, wird meine Probleme auch nicht lösen, zumal ich nicht glaube, dass sich das alles bald ändern wird. Ich musste mich auch als Student bisher ausbeuten lassen und habe 40 Stunden in der Woche unbezahlte Arbeit geleistet, wofür ich nicht mal geschult werde, nur um am Ende ein Stück Papier zu bekommen und dabei trifft mich das nicht mal so hart, da ich für mein Studium finanziert werde und ich wäre eine Idiot, wenn ich das geil gefunden hätte, aber ich musste da durch, so wie alle anderen Studenten, die ich kenne. Was haben wir denn sonst für Alternativen? Zu Hause sitzen und abwarten, bis sich die Gesellschaft verändert? Wir sehen doch schon auf der Welt, wie sich alles verändert. Klimawandel, Krieg und Pandemie, also das sieht nicht danach aus, dass wir bald noch alle unser BGE bekommen werden.

    Eine Gesellschaft, wo jeder BGE bekommt und wo jeder das macht, was er wirklich will und unter menschenwürdigen Bedingungen, klingt mir nach einer Utopie.

    Es ist sowieso ein Privileg, die Möglichkeit zu haben zu Hause zu sitzen und das so zu tun, wofür man sich interessiert und finanziert zu werden. Das kann sich nicht jeder leisten, gerade wenn man auch auf andere Länder guckt (gerade wenn ich an mein Heimatland nachdenke). Auch ich bin privilegiert, weil ich genug Zeit dafür habe, mich auch mit einem Hobby zu beschäftigen. Klar ist es ein Grundbedürfnis, aber nicht jeder hat diese Möglichkeit.

  • Es ist am Ende jedoch deine Lebenszeit / jener Person, die du kritisierst, für irgendeinen Scheiß draufgeht, der dich geistig und körperlich auslaugt.

    Na ja, zum Glück ist nicht jeder Mensch so egoistisch, denn sonst würden wir früher oder später alle ganz alt aussehen.

    Hast du die anderen Beiträge überhaupt gelesen? :unsure:


    But oh well, dann sind diese Leute halt egoistisch. Ich glaube, die meisten sind schon als etwas Schlimmeres bezeichnet worden als als Person, die genügend Selbstwert hat, um nicht ihr ganzes Leben zu verkaufen. xD


    Und zum Verständnis: klar muss es auch Leute geben, die Büroarbeiten machen und es kann auch Spaß machen im Verkauf zu arbeiten. Kommt drauf an wo und unter welchen Bedingungen.


    Es geht darum nicht ausgenutzt zu werden und es gibt so viele Studien darüber, dass die typische 40-Stunden-Woche Menschen eher unproduktiv und öfter krank macht.

    Andere Systeme sind auch schon ausprobiert worden, aber eww... Veränderungen!


    Ich finde es tbh eher egoistisch, wenn man sich Änderungen in den Weg stellt, nur weil man für das derzeitige Wirtschafts- und Wertesystem der Gesellschaft ein good girl / boy / pal spielen will, und sich diesem ansimped.


    Statt einer Änderung nähern wir uns sogar näher dem Hyperkapitalismus der USA an.

    Normale Klamlottenläden müssen zb auch nicht bis 21 Uhr offen haben und doch ist dem mittlerweile an manchen Wochentagen so.

    Manche Leute sind auch noch solche Arschgeigen und gehen um diese Uhrzeit noch einkaufen, also geben dem System und dem Ausnutzen der Angestellten damit Recht.

  • Aber da ist halt schon was Wahres dran. Ohne Fleiß und harte Arbeit komme ich nicht an mein Ziel ran. Mein Vater kommt zum Beispiel aus einer sehr armen Familie und hat nur durch seinen Fleiß ein Stipendium für ein Studium im Ausland bekommen und allein deswegen bin ich hier. Anderes Beispiel: wenn ich mich nicht zusammenreiße, meine Faulheit überwinde und ins Fitness-Studio gehe, werden ich nicht einfach so fitter.

    Ich meine, das erreichen eines jeden Ziels braucht Fleiß und Arbeit, mal mehr, mal weniger. Aber hier gewinnst du ja den Mehrwert daraus, dass du dir oder der Gesellschaft einen Dienst erweist. Ziehst du das Training im Fitnessstudio durch, ist dein Lohn eine höhere Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden. Von Lohnarbeit ziehst du persönlich aber keinen Mehrwert; du arbeitest, um das Recht haben zu dürfen unter menschenwürdigen Zuständen zu leben - und selbst das klappt nicht immer. In den USA gibt es teilweise Leute, die haben zwei Jobs und nicht genug Geld für Wohnung und Essen. Und natürlich sinkt die Lust, etwas sinnvolles und erfüllendes zutun auch, wenn man nebenbei noch in nem scheiß Job Vollzeit arbeiten muss. 8 Stunden Arbeit, Hin und Rückweg, Haushalt und sonstige Verpflichtungen, ob man da noch die Muße hat, in den 3-4 Stunden Freizeit die einem übrig bleiben, etwas zustande zu bringen? Ist halt im Endeffekt ein Hamsterrad.

  • But oh well, dann sind diese Leute halt egoistisch. Ich glaube, die meisten sind schon als etwas Schlimmeres bezeichnet worden als als Person, die genügend Selbstwert hat, um nicht ihr ganzes Leben zu verkaufen. xD

    Nur weil Menschen arbeiten gehen haben diese nicht automatisch kein Selbstwertgefühl oder verkaufen ihr Leben. Arbeiten ist kein Muss, wenn du dich deiner wertvollen Freizeit beraubt fühlst dann gehe eben nicht arbeiten oder eben nur auf Teilzeit. Du tust auch gerade so, als gäbe es nur 8h Arbeit am Tag und das Vollzeit mit 40 Stunden Woche. Es gibt zurzeit genügend Teilzeitkonzepte oder auch flexible Arbeitszeiten und das ist auch etwas, was erst die letzten Jahre mehr Stellenwert bekommen hat eben weil Menschen gerne flexibler sein möchten und auch Wert auf ihre Freizeit legen. Trotzdem wollen sie gerne arbeiten und in der Regel macht man eben auch das, was einem persönlich Spaß macht und einen "erfüllt". Wenn man sich selbst in einen Job drängt der einen nicht glücklich macht, dann sollte man sich da einfach selbst hinterfragen. Nicht alle Arbeitgeber sind Arschlöcher die einen ausnutzen. Wenn man ausgenutzt wird, dann sollte man eben genügend Selbstwertgefühl haben und dies nicht so zulassen, also effektiv kündigen und sich eine andere Arbeitsstelle suchen.

    Ich selbst war auch nicht glücklich mit meiner Vollzeitstelle, habe dann auf 75%, also 30h Woche reduziert und mir gehts finanziell trotzdem gut. Auch meine Mentalität hat sich ziemlich verbessert und habe trotzdem mehr als genug Freizeit. Wie gesagt, diese Konzepte werden irgendwann bestimmt auch besser, aber soetwas passiert nicht von heute auf morgen, sondern eben langsam.


    Außerdem ist man kein gesellschaftlicher Simp oder ein Good Girl/wasauchimmerfüreinscheißbegriff nur weil man arbeiten geht. Die Tatsache, dass Arbeiten an sich wichtig für alle Menschen auf dieser Welt ist ist aber nicht gleichzusetzen mit der Tatsache, dass Gehälter und Arbeitsbedingungen teils einfach unhumanitär sind. Das sind aber ganz andere Probleme und JA, an den letzteren Punkten muss ich definitiv etwas ändern. Das kommt auch ganz langsam in Zukunft weil man sich nicht mehr alles gefallen lässt, aber man wird auch nicht alles zum Positiven verändern können, da muss man einfach rational und relaistisch denken.

  • But oh well, dann sind diese Leute halt egoistisch. Ich glaube, die meisten sind schon als etwas Schlimmeres bezeichnet worden als als Person, die genügend Selbstwert hat, um nicht ihr ganzes Leben zu verkaufen. xD

    Nur weil Menschen arbeiten gehen haben diese nicht automatisch kein Selbstwertgefühl oder verkaufen ihr Leben.

    Das hat nie jemand gesagt, aber ja, okay then. Du hast verschiedenste Posts durch den Fleischwolf gezogen und einfach nur komplett parodiert.

  • Das hat nie jemand gesagt, aber ja, okay then. Du hast verschiedenste Posts durch den Fleischwolf gezogen und einfach nur komplett parodiert.

    But oh well, dann sind diese Leute halt egoistisch. Ich glaube, die meisten sind schon als etwas Schlimmeres bezeichnet worden als als Person, die genügend Selbstwert hat, um nicht ihr ganzes Leben zu verkaufen. xD

    Du parodierst selbst mit deinen Aussagen und deiner Ausdruckweise.

    Das ist vielleicht auf dich selbst bezogen, aber gleichzeitig machst du damit andere Menschen schlecht weil diese ja im Gegensatz zu dir kein Selbstwert haben weil sie ihre Freizeit für anderes opfern. "Wenn man Arbeiten geht hat man ja nichts Besseres zu tun" suggeriert dies bei mir.

    Andere Systeme sind auch schon ausprobiert worden, aber eww... Veränderungen!

    das z.B. ; niemand hat sich bisher ganz konkret oder schlecht gegen Veränderungen geäußert. Was ich eher als Meinung bei den Nutzern gelesen habe war die Tatsache wenn man nicht arbeitet (Anmerkung: Nut weil Faulheit, nicht weil Krankheit oder aus wichtigen Gründen arbeitsunfähig) und dann eben noch mehr Geld oder anderes verlangt.

    Ich finde es tbh eher egoistisch, wenn man sich Änderungen in den Weg stellt, nur weil man für das derzeitige Wirtschafts- und Wertesystem der Gesellschaft ein good girl / boy / pal spielen will, und sich diesem ansimped.

    Das ist genauso wenig sinnvoll.

    Die meisten tuen es nicht für die Gesellschaft an sich, sondern für sich selbst oder die Familie die sie versorgen wollen und müssen. Das hat nichts mit simpen zu tun und ist daher in meinen Augen einfach nur ein falscher Ausdruck und parodiert wesentlich mehr wie meine Beiträge. Ich finde meine Beiträge nicht parodierend.


    Ich halte Veränderungen im Sinne für Arbeitnehmer für sehr gut, nur sehe ich es teils nicht als realistisch an. Ist aber sehr komplex das Thema.

  • Das hat nie jemand gesagt, aber ja, okay then. Du hast verschiedenste Posts durch den Fleischwolf gezogen und einfach nur komplett parodiert.

    But oh well, dann sind diese Leute halt egoistisch. Ich glaube, die meisten sind schon als etwas Schlimmeres bezeichnet worden als als Person, die genügend Selbstwert hat, um nicht ihr ganzes Leben zu verkaufen. xD

    Du parodierst selbst mit deinen Aussagen und deiner Ausdruckweise.

    Das ist vielleicht auf dich selbst bezogen, aber gleichzeitig machst du damit andere Menschen schlecht weil diese ja im Gegensatz zu dir kein Selbstwert haben weil sie ihre Freizeit für anderes opfern. "Wenn man Arbeiten geht hat man ja nichts Besseres zu tun" suggeriert dies bei mir.

    Ja also, das ist dann dein Problem, wenn bei dir diese Aussage suggeriert wird.

    Aber gut, ich hab for sure gesagt, dass jeder einzelne Mensch seine Arbeit niederlegen soll, egal wie sehr er sie mag und für wichtig und erfüllend er sie hält.


    Ich hab an zwei Stellen geschrieben, dass ich sehrwohl immer wieder Teilzeitarbeiten annehme, so ist das kein "im Gegensatz zu dir..." ich hab keine Ahnung woher du das hast.


    Ich finde es tbh eher egoistisch, wenn man sich Änderungen in den Weg stellt, nur weil man für das derzeitige Wirtschafts- und Wertesystem der Gesellschaft ein good girl / boy / pal spielen will, und sich diesem ansimped.

    Das ist genauso wenig sinnvoll.

    Die meisten tuen es nicht für die Gesellschaft an sich, sondern für sich selbst oder die Familie die sie versorgen wollen und müssen. Das hat nichts mit simpen zu tun und ist daher in meinen Augen einfach nur ein falscher Ausdruck und parodiert wesentlich mehr wie meine Beiträge. Ich finde meine Beiträge nicht parodierend.


    Ich halte Veränderungen im Sinne für Arbeitnehmer für sehr gut, nur sehe ich es teils nicht als realistisch an. Ist aber sehr komplex das Thema.

    Ja sicher, aber so ziemlich alle sehen es normal an, dass sie teilweise sogar Vollzeit arbeiten gehen und trotzdem eher schlecht als recht über die Runden kommen, erst recht wenn sie eine Familie haben, und selbst wenn sie erkannt haben, dass ihnen Unrecht geschieht, verteidigen sie das scheiß System auch noch.


    Wie Raito schon gesagt hat, ist es in der Mittelschicht auch noch Gang und Gebe auf Leute hinzutreten, die weniger verdienen und nicht auf die wirklich Reichen.


    Du parodierst selbst mit deinen Aussagen und deiner Ausdruckweise.

    Anmerkung: Nut weil Faulheit, nicht weil Krankheit oder aus wichtigen Gründen arbeitsunfähig) und dann eben noch mehr Geld oder anderes verlangt.

    Es geht dich aber nichts an.

    Bei jedem anderen Menschen wird akzeptiert, dass er ein Recht auf Privatssphäre hat.

    Menschen, die (derzeit) keine Arbeit haben, werden behandelt, als sei ihr Privatleben Sache der Allgemeinheit und als hätte man kein Recht darauf diese Gründe für sich zu behalten. Selbst wenn jemand aufgrund einer Krankheit nicht arbeiten kann, geht es keinen was an was da genau los ist.

  • Wie Raito schon gesagt hat, ist es in der Mittelschicht auch noch Gang und Gebe auf Leute hinzutreten, die weniger verdienen und nicht auf die wirklich Reichen.

    Das stimmt. Umgekehrt keht aber auch sehr gut. Teilweise darf man auch nicht sagen wenn man viel Geld verdient weil man dann immer etwas Neid abbekommt obwohl man ehrliche Arbeit leistet.

    Ja sicher, aber so ziemlich alle sehen es normal an, dass sie teilweise sogar Vollzeit arbeiten gehen und trotzdem eher schlecht als recht über die Runden kommen, erst recht wenn sie eine Familie haben, und selbst wenn sie erkannt haben, dass ihnen Unrecht geschieht, verteidigen sie das scheiß System auch noch.

    Kennst du wirklich Leute, die das System so wie es ist gut finden? Ich jetzt konkret nicht, an sich findet es jeder scheiße so wie es aktuell läuft. XD Ich denke viele würden auch gerne ihre Arbeitszeit reduzieren wenn sie es könnten, aber leider müssen sie Vollzeit arbeiten gehen weil es finanziell am Ende des Monats nicht ausreicht. Hier liegt es aber wieder eher am System als an den Arbeitnehmern.

    Es geht dich aber nichts an.

    Bei jedem anderen Menschen wird akzeptiert, dass er ein Recht auf Privatssphäre hat.

    Menschen, die (derzeit) keine Arbeit haben, werden behandelt, als sei ihr Privatleben Sache der Allgemeinheit und als hätte man kein Recht darauf diese Gründe für sich zu behalten. Selbst wenn jemand aufgrund einer Krankheit nicht arbeiten kann, geht es keinen was an was da genau los ist.

    Es geht mich nichts an, korrekt. Aber will ich es denn wissen? Nein.
    Du ziehst dir gerade auch irgendetwas aus meinen Posts heraus, was nie gesagt worden ist (ergo machst du es dann nicht besser). Ich habe lediglich ganz allgemein gesagt, dass ich es komplett verstehen kann wenn ein Mensch aufgrund von Krankheit nicht arbeiten gehen kann. Natürlich gibt es noch andere Gründe wie Krankheit, letztendlich müssen nur die Ämter es wissen weil du von denen dann das Geld am Ende bekommen solltest. Trotzdem habe ich ein Recht auf meine Meinung, dass ich es nicht in Ordnung finde wenn Menschen "ohne Grund" nicht arbeiten möchten. Diese Personen gibt es wie wir festgestellt haben zwar weniger, aber es gibt sie.

  • Ich denke auch, dass Menschen grundlegend etwas tun wollen. Die wenigsten werden wirklich Faul sein und nichts produktives machen wollen. Und ich denke, grade auch in Diskussionen um das BGE, sind viele von den Leuten, die genau in der Faulheit der Leute die Gesellschaft scheitern sehen und selbst sagen "also ich würde dann nur noch PC Spiele spielen den ganzen Tag und nichts mehr machen" auch nicht so drauf, wenn es tatsächlich real werden würde. Vielleicht würden viele so für nen Monat oder zwei tatsächlich "faul sein", bevor sie sich dann auch wieder produktivere Beschäftigung suchen würden. Wobei man natürlich definieren müsste, was genau eigentlich als produktive Beschäftigung gilt und was nicht. Bin ich nur produktiv, wenn ich etwas für die Gesellschaft tue? Bin ich produktiv wenn ich an eigenen Projekten arbeite, die dann von anderen konsumiert werden können? Bn ich produktiv, wenn ich Videospiele spiele und damit dafür sorge, dass es mir mental gut geht? Bin ich produktiv, wenn ich Geld ausgebe um Leute, die Produkte erschaffen, zu unterstützen?


    Generell stimme ich aber zu, dass dieses Leistungsprinzip wie wir es in Deutschland haben nicht gut ist. Vollzeit zu arbeiten, selbst in einem Job den man liebt, wird auf Dauer ermüdend, einfach weil es keinen Job gibt, von dem man wirklich 100% jeden Tag super erfüllend findet. Teilzeitmodelle werden zu wenig gefördert, weil man dann ja mehr Mitarbeiter hat, die mehr Geld wollen und damit teurer für Unternehmen sind als Vollzeitarbeitende und das will man ja nicht. Leute die nicht direkt mit 25 schon ihren Master in der Tasche haben (oder jede andere tatsächlich fertige Berufsqualifikation, nur ist das gefühlt in akademischen Bereichen schlimmer) werden aufgrund ihres Alters benachteiligt, weil sie ja, oh mein Gott, 2 Jahre weniger Produktiv für das Unternehmen sind. Und insbesondere bei leuten um die 40/50, die sich umschulen lassen, kommt dann oftmals ein "oh nein, jetzt müssen wir Energie investieren, um die Person in unsere Firma einzulernen, die dann danach "nur noch" ca 20 Jahre bei uns arbeiten kann und keine 50". Das ist eine wirklich ekelhafte und menschenunwürdige Einstellung, die sich leider durch unser ganzes kapitalistisches System zieht und die sich dringend verändern sollte. Und davon sind nicht nur Großkonzerne betroffen, sondern auch die ganzen Läden, die sich "Mittelständige Familienunternehmen" schimpfen und ihre Mitarbeiter genauso wie Dreck behandeln.


    Auch das Sozialsystem braucht definitiv eine Reform. Nicht nur, dass man viel zu schwer und umständlich an irgendwelche Leistungen kommt, die man effektiv braucht, in vielen Situationen fühlen sich die Stellen dann auch einfach nicht zuständig für dich, weil doch noch X andere Stellen da sind, was du dann auch erst erfährst, nachdem du dich nen Monat lang mit denen rumgeschlagen hast. Die Hilfen sind deutlich zu niedrig. Harz4 ist ein Witz, Bafög wird dir gestrichen, sobald deine Eltern auch nur einen Cent mehr verdienen, ganz egal ob das Geld ihnen grade mal so reicht und sie dich effektiv nicht unterstützen können, elternunabhängiges Bafög existiert zwar, aber um das zu beantragen müssen die Stellen trotzdem erstmal durch deine Eltern durch und dann noch 3 Wochen darauf warten, dass die sich tatsächlich nicht zurückmelden. Solange man seine bahnbrechenden 200€ Kindergeld bekommt kann man eh vergessen, bei irgend ner Stelle durchzukommen, weil dann sollen halt deine Eltern für dich sorgen. An 100 Stellen gibt es theoretisch irgendwelche Gelder und Zuschüsse zu holen, aber dran kommt man trotzdem nicht. Daher bin ich auch ein großer Unterstützer der Herangehensweise, mit einem BGE alles an Sozialleistungen zu kappen und das Geld was man da einspart (durch die ganzen Gelder die zwar theoretisch da sind, aber praktisch keiner sieht sowie durch die ganzen Bearbeiter, weil man ja für jede Sozialleistung seine extra 3 Berater PRO Amt braucht und die dann wegfallen würden) als BGE für jeden zur Verfügung zu stellen, ohne irgendwelche Hürden, einfach als Grundabsicherung, damit keiner mehr Existenzangst haben muss. Denn schlussendlich ist es die Existenzangst, die viele Leute in extreme psychsiche Probleme oder schädliche Beziehungen stürzt und dafür sorgt, dass sie noch weniger Leistungsfähig sind und in extreme Abhängigkeiten fallen. Wäre Armut "nur", dass du dir keinen Luxus leisten kannst oder halt keine großen Urlaube 3x im Jahr machen kannst, aber tatsächlich so in der Realität deine Grundbedürfnisse in einem menschenwürdigen Zustand abgedeckt wären, dann wäre das ein deutlich kleineres Problem.

  • Wie Raito schon gesagt hat, ist es in der Mittelschicht auch noch Gang und Gebe auf Leute hinzutreten, die weniger verdienen und nicht auf die wirklich Reichen.

    Das stimmt. Umgekehrt keht aber auch sehr gut. Teilweise darf man auch nicht sagen wenn man viel Geld verdient weil man dann immer etwas Neid abbekommt obwohl man ehrliche Arbeit leistet.

    Die wirklich reichen Leute leisten aber keine ehrliche Arbeit. ^^'


    Ich glaub die Wenigsten werden sagen, also wenn ich auch von meinem damaligen Uniumfeld zb ausgehe: "Weißt du wer das eigentliche Problem ist? Unser Physikprofessor, der etwas mehr als der Durchschnitt verdient, der sich aber sein Geld eindeutig verdient und den wir alle mögen!"


    Mittlerweile denke ich schon, dass es klare Obergrenzen dessen geben sollte, was sowohl eine Einzelperson wie auch dessen was ein Konzern, im Jahr verdienen darf.


    Ja sicher, aber so ziemlich alle sehen es normal an, dass sie teilweise sogar Vollzeit arbeiten gehen und trotzdem eher schlecht als recht über die Runden kommen, erst recht wenn sie eine Familie haben, und selbst wenn sie erkannt haben, dass ihnen Unrecht geschieht, verteidigen sie das scheiß System auch noch.

    Kennst du wirklich Leute, die das System so wie es ist gut finden? Ich jetzt konkret nicht, an sich findet es jeder scheiße so wie es aktuell läuft. XD Ich denke viele würden auch gerne ihre Arbeitszeit reduzieren wenn sie es könnten, aber leider müssen sie Vollzeit arbeiten gehen weil es finanziell am Ende des Monats nicht ausreicht. Hier liegt es aber wieder eher am System als an den Arbeitnehmern.

    Darum ging es mir ja. ^^'

    Man sollte auch mit 20, 25 h genügend verdienen, um zumindest die Lebensgrundlagen und die Miete einer Wohnung zu zahlen, die halt für einen angemessen ist. Dass man als Einzelperson keine 90 m² braucht sollte klar sein, aber man sollte ohne Probleme zumindest eine 30-40 m² Wohnung plus Lebensgrundlagen mit einem Teilzeizjob bezahlen können.


    Und viele Leute jammern zwar immer wieder darüber, dass sie selbst Vollzeit schlecht über die Runden kommen (ohne dass sie besonders verschwenderisch wären), aber es haben sich wohl die meisten schon damit abgefunden wie abgefucked alles ist.


    Man wird auch in seinen eigentlichen Fähigkeiten, sowie in seinem Sozialleben, durch viele der Vollzeitjobs plus Überstunden eingeschränkt.

    Wenn jemand quasi sein Hobby zum Beruf gemacht hat, ja Glück, aber auch dieser wird einem ziemlich madig gemacht. Egal ob man nun Pädagog*in und komplett unterbezahlt und unterbesetzt ist oder wie gesagt in der Wissenschaft arbeitet und dauernd um Geld für Projekte betteln muss.


    Es geht dich aber nichts an.

    Bei jedem anderen Menschen wird akzeptiert, dass er ein Recht auf Privatssphäre hat.

    Menschen, die (derzeit) keine Arbeit haben, werden behandelt, als sei ihr Privatleben Sache der Allgemeinheit und als hätte man kein Recht darauf diese Gründe für sich zu behalten. Selbst wenn jemand aufgrund einer Krankheit nicht arbeiten kann, geht es keinen was an was da genau los ist.

    Es geht mich nichts an, korrekt. Aber will ich es denn wissen? Nein.
    Du ziehst dir gerade auch irgendetwas aus meinen Posts heraus, was nie gesagt worden ist (ergo machst du es dann nicht besser). Ich habe lediglich ganz allgemein gesagt, dass ich es komplett verstehen kann wenn ein Mensch aufgrund von Krankheit nicht arbeiten gehen kann. Natürlich gibt es noch andere Gründe wie Krankheit, letztendlich müssen nur die Ämter es wissen weil du von denen dann das Geld am Ende bekommen solltest. Trotzdem habe ich ein Recht auf meine Meinung, dass ich es nicht in Ordnung finde wenn Menschen "ohne Grund" nicht arbeiten möchten. Diese Personen gibt es wie wir festgestellt haben zwar weniger, aber es gibt sie.

    Das war nicht nur auf dich bezogen, sondern auch allgemein gesprochen. Wenn du gesagt hast, dass du momentan keine Arbeit hast, wird immer eine Erklärung gefordert, selbst wenn die Person dich nicht kennt, und wenn du darauf hinweist, dass es sie nichts angeht, sind die meisten angepisst.

    Das wird eben gefragt, weil die Leute entscheiden wollen, ob sie so großzügig sein und "Verständnis" für dich haben möchten oder nicht ... und lol, Ämter sind oft alles andere als fair.


    An sich sollte man vielleicht auchmal überdenken was "Arbeit" überhaupt bedeutet. Nur weil jemand in keinem klassischen Beschäftigungsverhältnis ist, starrt er nicht 24/7 die Wand, oder passiv irgendeinen Bildschirm, an und wenn dem so ist, dann haben die meist ohnehin irgendeine Art von psychischer Erkrankung, meist eben Depressionen uä.


    Manche Leute entscheiden sich auch lieber bei ihren Kindern zu bleiben (oder würden es, wenn sie sonst nicht zu wenig zum Leben hätten), und / oder gehen lieber gewissen Fähigkeiten und Interessen, die sie haben, nach. Oder würden es gerne.

    Man lernt aber von klein auf das nichts als Arbeit zu betrachten ist, das dem Staat keine Steuern und Arbeitskraft einbringt.


    Btw. diese typischen Beschäftigungsverhältnisse, wie wir sie heute haben, gab es vor der Industrialisierung kaum. Die sind ja nicht naturgegeben.

    Solche Arbeitsverhältnisse kamen auf, um vor allem Fabrikarbeiter*innen, die oft ausgenutzt wurden bis nicht wenige einfach tot umfielen, an den Arbeitgeber zu binden. Es ist kein Zufall, dass zu dieser Zeit auch der Kapitalismus geboren wurde.

  • Mittlerweile denke ich schon, dass es klare Obergrenzen dessen geben sollte, was sowohl eine Einzelperson wie auch dessen was ein Konzern, im Jahr verdienen darf.

    Sprichst du hier von Einnahmen oder Umsatz?

    Bei Einnahmen wird das Problem sein, dass man das nicht umsetzen kann. Einfach weil du nicht kontrollieren kannst, welche Produkte von Menschen überwiegend konsumiert werden. Und das ist ja im Grunde genommen das, wodurch die meisten Unternehmen ihr Geld machen.
    Wenn es um den Umsatz geht, könnte man natürlich Regelungen einführen, dass es eine Umsatzobergrenze gibt und alles darüber muss dann entsprechend verteilt werden. Das wird dann aber in den wenigsten Fällen dazu führen, dass der Überschuss als Bonus an die Mitarbeiter geht oder sogar generell Löhne angehoben werden, sondern in den meisten Fällen werden einfach mehr Ausgaben und Anschaffungen gemacht. Dann bekommt der Vorstand eben noch einen zweiten Tesla als Firmenwagen und es wird nicht nur 3x sondern 5x eine Vorstandsfeier auf der Yacht gefeiert. Realistisch gesehen der beste Fall wäre noch, wenn dann Aktionäre mehr Geld für ihre Aktien bekommen, aber davon sehen dann auch in erster Linie wieder eh schon reiche Leute und Vorstände (die meistens in so Großkonzernen auch schon ihre beachtlichen Mengen an Geld machen) dann was und die tatsächlichen Mitarbeiter, die das ganze Konstrukt überhaupt am Leben halten stehen immer noch schlecht da.


    Also versteh mich nicht falsch, ich finde den Gedanken ja schön, wenn dann mehr Geld an die Arbeiter und in die Verbessung von Arbeitsbedingungen geht, aber das wird einfach nicht passieren ohne extreme Einschnitte in die Autonomie von Unternehmen. Und das sehe ich nicht passieren.


    Was deutlich besser möglich wäre, wenn es denn politisch umgesetzt werden wollen würde (aber es gibt ja Lobbyismus) sind die Konzerne entsprechend über Preisgrenzen zu deckeln, die Grundstoffe liefern. Also zum Beispiel Strom, Gas und Internet würde ich heutzutage auch mit reinzählen, weil man inzwischen doch in vielen Fällen darauf angewiesen ist. Genauso wie Mietpreisdeckel, damit Mietunternehmen nicht mit 18,50€ pro Quadratmeter ankommen (das war beim googlen das erste Ergebnis von München aus 2021). Selbst wenn du dann nur deine 30qm möchtest (was auch für eine Person schon etwas klein ist meiner Meinung nach. Also ja, man kann darin leben, aber es ist halt absolut nicht toll) bist du schon bei 555€ und dann kommen noch Nebenkosten drauf, einfach nur für eine winzige Wohnung in der du vermutlich nicht mal genug Platz hast, um jemanden zu Besuch zu haben.

  • Jein? Also bei Großkonzernen hängt der Umsatz bzw. danach der Gewinn, ja nicht nur von den direkten Verkäufen ihrer Produkte ab, sondern auch davon wie sehr die mit ihren Aktien schachern und wie stark die Menschen in Entwicklungsländern, wie auch hier, von ihnen ausgenommen werden.

    Mitarbeiter*innen und die Arbeiter*innen in (meist) Entwicklungsländern müssten demnach ebenfalls sehr viel stärker an den Gewinnen beteiligt werden und da dem nicht so ist, könnte man einen Deckel über alles, was das über einer gewissen Summe liegt, stülpen.

    Wovon wir halt weit entfernt sind. Amazon zahlt hier ja nichtmal Steuern lol.



    Jokes on you btw. Man kann auch neun Leute auf 38 m² haben, oder auch mehr, wobei etwa sechs bei einem übernachten. Hat zwar so einiges an unerwünschter Erotik, aber es geht. Wurde persönlich getestet (vor Corona natürlich). xD

    Das war nicht meine Wohnung, sondern die eines befreundeten Paares, die nun zum Glück eine größere Wohnung haben und die ein Wohn-Schlafzimmer mit einem Tisch hatten, bei dem man die Tischplatten auf beiden Seiten einklappen konnte. Hat sehr geholfen. xD



    Hab bis vor kurzem in einer WG gewohnt, wo wir alle ca. 300-320 € warm gezahlt haben (also insgesamt etwa 900-960 €), abhängig vom Verbrauch, also ja... das geht.

    Meine Mitbewohnerin ist nun mit ihrem Freund zusammengezogen und ich bin daweil wieder bei meiner Mutter und helf ihr nebenbei sehr im Haushalt, geh einkaufen (weil sie bei den hohen Coronazahlen nicht so oft einkaufen gehen will), deswegen verlangt sie kaum was und ich kann natürlich dennoch tun was ich will.



    Ich bin jetztmal für zwei bis vier Monate persönliche Assistenz von jemanden im Rollstuhl und diese Person hat eben verschiedene Erkrankungen, weswegen sie auch nicht unbedingt unnötig rauswill. Wie lang ich das machen werde, hängt davon ab wann Verwandte diese Dinge wieder übernehmen. Es ist nichts Pflegerisches, sondern ebenfalls Einkäufe und das Erledigen von Amtsgängen.

    Wenn es sich ergibt, bin ich auch beim House/Dogsitting wie in der letzten Woche ein paar Tage oder ich hab auch einige Male Nachhilfe gegeben oder gebabysittet und davor einige Zeit in einer pädagogischen Nachmittagsbetreung und in einem Merchladen; aber eben alles ca. 18-27 h je nachdem, und wegen ein paar verschiedener körperlicher und psychischen Sachen merke ich, dass das perfekt für mich ist.


    Ich bin zwar noch ein-zweimal wöchentlich in meiner ehemaligen WG und bei einem anderen, befreundeten Paar und ja... es lebt sich so ganz gut. Zumindest wenn man nicht so hohe Kosten hat.

    Eigentlich wollte ich mich schon seit Längerem gerne aufs Schreiben konzentrieren, aber man wird von allen Seiten demotiviert, sobald es sich um etwas Künstlerisches ohne festen Arbeitsvertrag handelt, und man selbst hat das ebenso verinnerlicht und hat es selbst verlernt es als "richtige" Arbeit, oder eben als etwas Ernstzunehmendes, zu betrachten.


    Ich kann mich darauf jedoch nur darauf konzentrieren, wenn ich nur Teilzeit arbeite und es Arbeiten sind, wo ich zb. Zeit mit einem Hund beim House/Dogsitting verbringen, und dann mich auf meine eigenen Sachen konzentrieren, kann, wenn er schläft.


    Da verdient man bei allem natürlich nicht viel und man kann von Privatpersonen selbstverständlich nicht mehr verlangen. Der Merchladen, in dem ich je nach Bedarf seines Besitzers, 10-25 Stunden gearbeitet habe, war ja auch nur ein kleiner Laden.

    Aber ja... von großen Unternehmen und dem Staat könnte man sehrwohl verlangen, dass Menschen mit einem Teilzeitjob, erst recht mit einem Vollzeitjob, davon ordentlich leben können.

    Nun, THEORETISCH könntest du auch in kleineren Unternehmen ein höheres Gehalt bekommen, wenn diese wiederrum entsprechende Förderungen erhalten würden.

  • Mitarbeiter und die Arbeiter in (meist) Entwicklungsländern müssten demnach ebenfalls sehr viel stärker an den Gewinnen beteiligt werden und da dem nicht so ist, könnte man einen Deckel über alles, was das über einer gewissen Summe liegt, stülpen.

    Wovon wir halt weit entfernt sind. Amazon zahlt hier ja nichtmal Steuern lol.

    Da stimme ich dir komplett zu. Ich hab ja auch nicht gesagt, dass es grundlegend falsch wäre, sondern einfach nur dass es meiner Meinung nach ein Umsatzdeckel realistisch nicht tun würde, eben weil es viele Wege gibt, zusätzliche Ausgaben (und damit weniger Umsatz) zu generieren, von denen dann die Leute, die es wirklich brauchen, nichts sehen. Und ja, das ist ein Problem. Es ist ein Problem, dass Leute Geldmengen von jenseits gut und böse haben und ihre Mitarbeiter maßlos unterbezahlen und Arbeitsbedingungen aus der Hölle haben.

    Ja, Menschen müssen fair bezahlt werden, Menschen müssen von einem Vollzeitjob vernünftig leben können. Ich gehe sogar so weit, dass ich denke, dass von einem Vollzeitjob nicht nur eine Person, sondern 2-3 Leute leben können sollten (dann vielleicht nicht mehr mit so viel Luxus wie allein, aber auf jeden Fall in menschenwürdigen Umständen), weil ich es ein Unding finde, dass Elternteile, die bei ihren Kindern bleiben wollen (egal ob Vater oder Mutter das will), das finanziell nicht können, weil es für ein Kind schon fast 2 Vollzeitjobs braucht, oder zumindest Vollzeit+Teilzeit, je nachdem wo du wohnst und wie gut die Stellen bezahlt werden. Und jetzt mal Hobbys und persönliche Erfüllungen mal abgesehen (die natürlich auch wichtig sind und wofür man Zeit und Mittel haben sollte), als Elternteil nicht bei seinem Kind bleiben zu können, wenn man eben seine Zeit mit dem Kind verbringen will, halte ich definitiv für eine sehr große emotionale Belastung.


    Jokes on you btw. Man kann auch neun Leute auf 38 m² haben, oder auch mehr, wobei etwa sechs bei einem übernachten. Hat zwar so einiges an unerwünschter Erotik, aber es geht. Wurde persönlich getestet (vor Corona natürlich). xD

    Das stelle ich mir jetzt wirklich nicht sonderlich toll vor, wenn ich ehrlich bin. Also ja, es geht viel wenn man will, aber wirklich für einen angenehmen Zustand halte ich das nicht. Und dafür muss man auch der Mensch sein, grade wenn du von "unerwünschter Erotik" sprichst. Wenn man kein Problem damit hat, mit anderen zu kuscheln, dann ist das sicher nicht so schlimm, aber ich kenne genug Leute, die damit extreme Probleme haben würden, einfach weil sie aus verschiedenen Gründen so nahen Kontakt zu anderen Personen nicht aushalten.

    Aber ja, ich habe auch 2 Jahre lang in einem winzigen WG Zimmer gewohnt (12-15 quadratmeter etwa), man kann da schon drin wohnen. Wirklich gut gefühlt habe ich mich da trotzdem nicht und Besuch, der über Nacht bleiben wollte, war quasi unmöglich weil Möbel den meisten Platz weggenommen haben.

    Mir ist durchaus bewusst, dass Leute auch noch in viel kleineren Wohnungen klarkommen. Ich erinnere mich an eine Doku aus New-York, in der es darum ging, dass da komplette Wohnungen von 5-10 quadratmeter verkauft werden. Zu wahnsinnigen Preisen natürlich. Da können auch Leute wohnen, ja. Tun es auch und sie schaffen es irgendwie. Aber da ist wieder die Frage, wie menschenwürdig das alles noch ist.


    Aber ja... von großen Unternehmen und dem Staat könnte man sehrwohl verlangen, dass Menschen mit einem Teilzeitjob, erst recht mit einem Vollzeitjob, davon ordentlich leben können.

    Absolut. Und so nervig es auch sein mag, ich finde es immer gut, wenn eben die leidenden Berufsgruppen streiken um bessere Bedingungen zu bekommen. Und ja, ich stimme dir zu, dass das eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass man angemessen bezahlt wird, doch leider ist es nicht so. Die Lebenserhaltungskosten steigen schneller als die Löhne und da generell schneller nachzuziehen sollte eine Aufgabe des Staates sein. Aber dann kommt das Problem zum tragen, dass wir den Status Quo kennen und sobald Leute mehr Geld bekommen, die Preise weiter steigen und man aus der Spirale schlecht rauskommt, weil Kapitalismus in solchen Ausmaßen nicht gut ist und sich selbst erhält, bis alles in sich zusammen bricht.

    Korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege. Ich sehe nur eben keinen wirklich realistischen Weg, das ganze zu lösen.


    Nun, THEORETISCH könntest du auch in kleineren Unternehmen ein höheres Gehalt bekommen, wenn diese wiederrum entsprechende Förderungen erhalten würden

    Theoretisch stimmt das. Praktisch kann man allerdings auch nicht jedes Unternehmen fördern, zum einen weil das eine Menge Geld kostet (und man hat ja bei den Corona-Hilfen für Selbstständige und Kleinunternehmer gesehen, dass es nicht wirklich funktioniert) und zum anderen auch einfach, weil du nicht jedes Produkt retten kannst. Wenn ein Unternehmen ein Produkt verkauft, dass nicht gut genug angenommen wird, dann kannst du Leute nicht zwingen, das trotzdem zu kaufen, auch wenn sie keinen Bedarf daran haben oder Konkurrenzprodukte besser finden.


    Mal so als fiktives Beispiel: Angenommen, von der Bevölkerung hätten nur 1% der Bevölkerung eine Sehschwäche (anstatt den etwa 2/3), dann würden Optiker in dem Ausmaß nicht existieren. Es würde vermutlich einen Optiker in jedem Ballungszentrum geben (maximal) und sonst nichts. Das Handwerk wäre so ungefragt, es gäbe kaum Möglichkeiten, den Beruf zu erlernen und früher oder später wäre das so unattraktiv, dass selbstständige Optiker keinen Nachwuchs mehr finden können und zu machen müssten, während dann der eine Optiker, der Glück hat, dass er noch Nachwuchs findet, expandieren kann und ein Monopol bekommt. Zwar kein großes, weil ja immer noch Bedarf da ist, aber eben nicht viel.

    Müsste man den jetzt staatich fördern? Ja klar, weil es eine Gesundheitsleistung ist. Aber was, wenn es kein Optiker wäre, sondern irgendeine Form der Unterhaltung. Was, wenn nur 1% der Leute lesen könnten und es sich um Buchläden handeln würde? Muss man das dann fördern oder müssen die wenigen Betroffenen dann einfach in Kauf nehmen, weite Strecken zu fahren, weil nur noch ein einziger Buchladen im Land existiert, der sich grade so mit den 1% der Leute über Wasser halten kann?


    Das ist jetzt sehr überspitzt, ich weiß. Und so ist es in der Realität selten. Aber man sollte schon hinterfragen, ob das Produkt, dass die Firma herstellt bei der man arbeiten will, auch tatsächlich angenommen wird. Denn, so fair muss man ja auch sein, wenn ich bei jemandem arbeite, der nicht viel verdient, kann ich auch kein hohes Gehalt erwarten. Und wenn derjenige sein Geld mit etwas verdient, was nicht zwingend lebensnotwendig (und damit schon fast luxus) ist, dann stellt sich eben auch die Frage, warum der Staat es fördern sollte, wenn es kaum Abnehmer gibt.


    Was aber natürlich ungeachtet dessen absolut stimmt ist, dass die Möglichkeiten, ein eigenes Unternehmen zu Gründen, meistens extrem undurchsichtig und schwer sind (nicht zuletzt in der Steuererklärung). Und ja, es gibt Existenzgründungskurse, die auch ganz hilfreich sein können, wenn man an einen guten kommt, aber die sind teuer. Denn am Ende ist es wieder "Luxus", Selbstständig zu werden, es gibt ja genug Festanstellungen, die du genauso nehmen kannst. Zumindest bin ich mir inzwischen sehr sicher, dass genau das die große Mehrheit der Menschen denkt und der Staat genau danach handelt.

    Würde man Selbstständigkeit einfacher und zugänglicher machen, insbesondere von künstlerischen Selbstständigkeiten die unfassbaren Vorurteile wegnehmen und so zumindest mal jeder Idee eine faire Chance auf dem Markt lassen, wäre sicher schon vieles besser. Es gibt genug Leute, die gerne lokale Läden unterstützen wollen, aber es nicht können, weil es entweder keine gibt, oder die entsprechenden Kleinunternehmen in so einem verworrenen finanziellen Netz feststecken und recht schnell Gewinn erwirtschaften müssen, um überhaupt überleben zu können, dass sie von Großkonzernen massiv unterpreist werden und es sich Leute daher nicht leisten können, bei den lokalen Läden zu kaufen. Aber da spielt dann auch wieder der Umstand rein, dass eben Großkonzerne die Preise so drücken können, weil sie furchtbare Arbeitsbedinungen haben.


    Es ist alles nicht so einfach, weil doch alles extrem miteinander zusammen hängt. Versteh mich nicht falsch, ich finde es so wie es ist absolut nicht gut und würde mich freuen, wenn es sich ändert. Ich wüsste nur keine tatsächich realistisch umsetzbare Lösung des Problems. Ich lasse mich aber gerne aufklären, wenn du eine kennst.

  • Und wer entscheidet auf welcher Basis wieviel Gewinn ein Unternehmen machen darf? Du?

    Oder wie viel Geld jemand verdienen darf? Ab wann gilt jemand als „zu reich“ und wann ist man „zu arm“?

    Davon abgesehen, dass es für manche Bereiche schon Richtwerte gibt, hätte ich da eine relativ simple Idee, wie man eine Gehaltsobergrenze im Unternehmen festlegt, nämlich relativ. Soll heißen: Der Bestverdiener des Unternehmens darf nur maximal x mal soviel verdienen, wie der Geringstverdiener. Ich hielte hier den Faktor 1000 für völlig ausreichend. Dann kann der CEO gern soviel verdienen, wie er möchte, es führt automatisch dazu, dass den Angestellten des Unternehmens ein entsprechender Lohn ausgezahlt werden muss. Wenn Jeff Bezos im ersten Pandemiejahr mal eben 85 Milliarden Dollar Vermögenszuwachs hat, dann hieße das eben, dass auch der schlechtestbezahlte Angestellte 85 Millionen Dollar verdienen müsste. Natürlich wird das nicht passieren, aber die 85 Milliarden würden sich so besser auf alle aufteilen, als es derzeit der Fall ist.

    Und wirklich niemand kann mir erklären, irgendjemand leiste eine so viel bessere Arbeit, dass das mehr als das 1000fache an Entlohnung irgendwie rechtfertigen würde. Kein Know How und keine Ausbildung dieser Welt rechtfertigt solche Einkommensunterschiede.

    Ab wann kann man es sich nicht leisten und ab wann kann man einfach nicht mit Geld umgehen und wer entscheidet das?

    Das frage ich mich ja nicht, wenn wir über Armut reden, sondern eher, wenn mal wieder Unternehmen Staatshilfen beantragen, während sie ihren Aktionären Milliardendividenden auszahlen. Gerade in der Pandemie ist es geradezu absurd, wie jedes Kleinstunternehmen Geld auf der hohen Kante gespart haben sollte, aber riesigen Konzernen darf man nicht abverlangen, dass sie ein Jahr überstehen, selbst wenn die Geschäfte mal nicht so rosig laufen.

    du kannst aber nicht erwarten (willkommen in der Realität), dass Sie sich jetzt die teuersten Markenklamotten kaufen können

    Nun, vielleicht doch, wenn diese teuren Klamotten nötig sind, damit man mir statt eines schlechtbezahlten Jobs als Kloputzer einen ordentlich bezahlten Job im Bereich, den ich gelernt habe, zu bekommen. Man sagt doch "Kleide dich für den Job, den du willst." Blöd halt, wenn ich zum Bewerbungsgespräch halt nur den ausgefransten Anzug anziehen kann, weil ich mir keinen ordentlichen leisten kann, den ich aber für den Job bräuchte.

    Aber man ist als arbeitende Person dann der Böse, weil man in den meisten Fällen, sich nicht wesentlich mehr leisten können.

    Reicht ja nicht wenn ich im Monat schon spende, ich bin ja weiter ein Arschloch, wenn ich nein dazu sage, NOCH MEHR Geld zu spenden.

    Ich opfere mich natürlich als Einzelperson gerne für den ganzen Rest auf, arbeite dafür noch Vollzeit und kann mir dann auch nur noch das nötigste leisten, aber ja ich bin ein böser Mensch, wenn ich der Meinung bin, dass sich Ärmere nun mal nicht alles leisten können, genauso wie sich reichere Leute mal schämen sollten, dass Sie sich mehr leisten können als ich…

    Dann beschwer dich bei den Unternehmen, dass du nicht angemessen bezahlt wirst, nicht bei Armen, dass sie nicht noch ärmer sind.

    Ich bin im Übrigen kein Freund von Spenden, weils einfach nur bescheuert ist, dass damit letztlich Staatsaufgaben privatisiert werden. Ich will nicht, dass solche Dinge von der Gunst von Milliardären abhängen.

    Natürlich kann es denen egal sein. Primär ging es mir nur um die Sparte an Leuten die eben keinen Bock haben zu arbeiten. Dies ist natürlich die Minderheit von alldem, aber ich finde dass ich diesbezüglich ein gutes Recht habe mich etwas aufzuregen.

    Nehmen wir für einen Moment an, es gibt tatsächlich eine kleine Minderheit an Arbeitslosen, die einfach zu faul zum Arbeiten sind. Dann frage ich mich doch, warum wir in unserem derzeitigen Sozialsystem die große Mehrheit von Menschen, die arbeiten wollen, schikanieren, wenn doch nur eine Minderheit relevant ist. Zumal diejenigen, die wirklich einfach zu faul sind, dann schon ihre Maßnahmen ergreifen werden, damit sie am (Sanktions-)System vorbeisteuern. Sprich: Man schikaniert am Ende nur diejenigen, die arbeiten wollen, während die paar, die nicht wollen, schon ihren Weg finden. Da kommt mir viel logischer vor, dass man diese MInderheit an "Faulen" einfach aushält und dafür die überwiegende Mehrheit an zweifelsfrei nicht faulen Menschen nicht länger völlig unnötig schikaniert.

    und allein deswegen bin ich hier.

    Das finde ich spannend, denn die Erkenntnis müsste sein: Du profitierst vom Status deiner Eltern (zumindest deines Vaters), doch stattdessen scheinst du zu glauben, es wäre die harte Arbeit, die sich ausgezahlt hätte.

    Ich bin kein Fan von Superheldenfilmen, aber einen Punkt bringen sie ganz gut vor: Um dabei zu sein, musst du entweder richtig reich erben (Grüße gehen raus an Bruce Wayne), völlig übermenschlich leisten (die Masse an Superhelden) oder unfassbar viel Glück haben (unter zehntausenden in einem Losverfahren di_er eine sein, di_er ausgewählt wird). Das entspricht ziemlich genau den Möglichkeiten reich zu werden.