Und wer entscheidet auf welcher Basis wieviel Gewinn ein Unternehmen machen darf? Du?
Oder wie viel Geld jemand verdienen darf? Ab wann gilt jemand als „zu reich“ und wann ist man „zu arm“?
Und wenn alle gleich viel haben, sollten dann trotzdem alle Güter frei für jeden zur Verfügung stehen? Auch wenn es sich einer nicht leisten kann weil man zu viel möchte weil man denkt man braucht es? Ab wann kann man es sich nicht leisten und ab wann kann man einfach nicht mit Geld umgehen und wer entscheidet das?
Ist halt bis zu nem gewissen Punkt echt nicht umsetzbar und es wird immer wieder darauf hinauslaufen dass sich nunmal nicht jeder Mensch alles leisten können wird was er gerne hätte. Und da rede ich jetzt explizit von Unterhaltungsmedien oder Luxusgütern.
Ich finde schon, dass diese Sachen umsetzbar wären. Bei dir klingt es so, als ob Alaiya jetzt auf einmal einen kompletten Wirtschaftsplan aus dem Hut zaubern muss, obwohl es eigentlich Aufgabe der Politik sein sollte, soziale Ungerechtigkeiten zu beseitigen.
Die Fragen die du stellst, müssten im ganz kleinen Detail natürlich von Expert*innen ausgearbeitet werden, also ab wann jemand zu reich ist. Trotzdem bin ich davon überzeugt und sage ganz klar, dass z.B. Milliardär*innen nicht existieren sollten. Um Milliardär*in zu werden reicht es nicht, einfach clever zu wirtschaften; ein so dermaßen hoher Reichtum geht immer auf Kosten der Menschen und der Welt, wenn man sich z.B. die Zustände in den Amazon-Hallen von Jeff Bezos ansieht.
Und nur weil das eine komplexe Thematik ist, heißt das nicht, dass man sie nicht irgendwie anpacken sollte, oder? Denn das Problem wird sich mit zunehmender Automatisierung ja nur verstärken. Immer weniger Leute werden mit der Zeit noch Jobs haben, die sie ausüben können. Sollen die dann (jetzt frech zurückgefragt ;P) deiner Meinung nach sich irgendwann alle einfach damit abfinden, dass sie ihr Leben mit Hartz IV immer knapp unter dem eigentlichen Existenzminimum fristen?
Und ich finde auf jeden Fall, dass Hartz IV (und ja, ich habe auch eine Weile davon gelebt) zu niedrig ist. Da zitiere ich immer gerne das hier:
Zitat
Nach einem aktuellen Gutachten im Auftrag des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ist die geplante Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes verfassungswidrig – denn sie geht nicht weit genug. Die Anhebung der Regelbedarfe von monatlich 446 auf 449 Euro für Alleinstehende läute vor dem Hintergrund der anziehenden Inflation eine "neue Stufe der Unterschreitung des menschenwürdigen Existenzminimums" ein.
Sag mal, unter welcher Annahme arbeitest du eigentlich? Du weißt, das effektiv egal was du kaufst, die Leute, die dafür gearbeitet haben, eh praktisch nicht dafür bezahlt. Egal ob wir jetzt von Anime oder Lebensmittelproduzenten sprechen. Viele Leute in der Produktion von Anime haben nicht mal genug, um sich eine Wohnung zu leisten. Und auch die eigentlich Lebensmittelproduzenten leben größtenteils von Hungerlöhnen. Am Ende verdienen da nicht die eigentlichen Arbeiter*innen dran, sondern irgendwelche CEOs von irgendwelchen großen Unternehmen.
Technisch gesehen stehlen diese Unternehmen von ihren Arbeiter*innen (und diversen Bereichen auch von ihren Verbrauchern - das gilt vor allem für die Bereiche, in denen die Kund*innen keine Wahl, außer zu kaufen haben, wie Energie, Lebensmittel etc.) - entsprechend ist es moralisch wenigstens neutral von ihnen zu stehlen, besonders, wenn sie sich eben nicht bemühen, den Konsument*innen entgegen zu kommen.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den du da ansprichst. Die allermeisten Menschen werden für ihre Arbeit ja sowieso nicht fair entlohnt oder fair am Gewinn beteiligt. Wenn Mega-Unternehmen wie Amazon jedes Jahr neue Rekorde brechen und Jeff Bezos immer reicher wird, wieso müssen die Mitarbeitenden in den Lagerhallen dann unter menschenunwürdigen Zuständen (und wenn du schon für eine zu lange Toilettenpause gefeuert werden kannst, ist das für mich menschenunwürdig) schuften und bekommen keine entsprechenden Gehaltserhöhungen?
Ich bin um ehrlich zu sein erschrocken, als ich gesehen habe, mit welcher Vehemenz hier (zumindest kommt es mir so vor) der aktuelle Status quo in Schutz genommen wird; den ich persönlich überhaupt nicht okay finde. ^^"
Das ärmere Leute saubere und ganze Klamotten haben sollen, dass Sie in die Glotze schauen dürfen und sich auch Essen kaufen können, ohne dass Sie haargenau auf den Cent gucken müssen, du kannst aber nicht erwarten (willkommen in der Realität)
Äh, also, dass alle Menschen, auch arme (wie sich das schon anhört), nicht zerrissene Kleidung haben, genug zu Essen haben und ein wenig Unterhaltung haben sollten, finde ich um ehrlich zu sein schon. Findest du allen ernstes, dass ein Mensch, egal welcher Mensch, das nicht verdient hätte? O_O
Das ist um ehrlich zu sein eh ziemlich wenig. ^^"
Aber man ist als arbeitende Person dann der Böse, weil man in den meisten Fällen, sich nicht wesentlich mehr leisten können.
Reicht ja nicht wenn ich im Monat schon spende, ich bin ja weiter ein Arschloch, wenn ich nein dazu sage, NOCH MEHR Geld zu spenden.
Ich opfere mich natürlich als Einzelperson gerne für den ganzen Rest auf, arbeite dafür noch Vollzeit und kann mir dann auch nur noch das nötigste leisten, aber ja ich bin ein böser Mensch, wenn ich der Meinung bin, dass sich Ärmere nun mal nicht alles leisten können, genauso wie sich reichere Leute mal schämen sollten, dass Sie sich mehr leisten können als ich…
Zum ersten Satz: Da ist wieder das Problem: Wenn du als arbeitende Person dir nicht viel mehr als das Existenzmiminum leisten kannst, dann ist das doch kein Zustand, der auch noch in Schutz genommen werden sollte, oder? O_O
Ich habe auch eine Weile in München unter dem Existenzminimum gelebt, einfach weil ich als Berufseinsteiger*in nur in der Großstadt einen Job gefunden habe, und die mir echt wenig gezahlt haben. Und ich habe die Zeit überlebt, ja, aber zu keinem Zeitpunk wäre ich auf die Idee gekommen, dass das System, welches unter anderem so absurden Mietpreiswucher zulässt, auch noch schützenswert ist, sondern dass sich was ändern sollte. ^^"