Armut

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Und wer entscheidet auf welcher Basis wieviel Gewinn ein Unternehmen machen darf? Du?

    Oder wie viel Geld jemand verdienen darf? Ab wann gilt jemand als „zu reich“ und wann ist man „zu arm“?


    Und wenn alle gleich viel haben, sollten dann trotzdem alle Güter frei für jeden zur Verfügung stehen? Auch wenn es sich einer nicht leisten kann weil man zu viel möchte weil man denkt man braucht es? Ab wann kann man es sich nicht leisten und ab wann kann man einfach nicht mit Geld umgehen und wer entscheidet das?


    Ist halt bis zu nem gewissen Punkt echt nicht umsetzbar und es wird immer wieder darauf hinauslaufen dass sich nunmal nicht jeder Mensch alles leisten können wird was er gerne hätte. Und da rede ich jetzt explizit von Unterhaltungsmedien oder Luxusgütern.

    Ich finde schon, dass diese Sachen umsetzbar wären. Bei dir klingt es so, als ob Alaiya jetzt auf einmal einen kompletten Wirtschaftsplan aus dem Hut zaubern muss, obwohl es eigentlich Aufgabe der Politik sein sollte, soziale Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

    Die Fragen die du stellst, müssten im ganz kleinen Detail natürlich von Expert*innen ausgearbeitet werden, also ab wann jemand zu reich ist. Trotzdem bin ich davon überzeugt und sage ganz klar, dass z.B. Milliardär*innen nicht existieren sollten. Um Milliardär*in zu werden reicht es nicht, einfach clever zu wirtschaften; ein so dermaßen hoher Reichtum geht immer auf Kosten der Menschen und der Welt, wenn man sich z.B. die Zustände in den Amazon-Hallen von Jeff Bezos ansieht.


    Und nur weil das eine komplexe Thematik ist, heißt das nicht, dass man sie nicht irgendwie anpacken sollte, oder? Denn das Problem wird sich mit zunehmender Automatisierung ja nur verstärken. Immer weniger Leute werden mit der Zeit noch Jobs haben, die sie ausüben können. Sollen die dann (jetzt frech zurückgefragt ;P) deiner Meinung nach sich irgendwann alle einfach damit abfinden, dass sie ihr Leben mit Hartz IV immer knapp unter dem eigentlichen Existenzminimum fristen?

    Und ich finde auf jeden Fall, dass Hartz IV (und ja, ich habe auch eine Weile davon gelebt) zu niedrig ist. Da zitiere ich immer gerne das hier:

    Zitat


    Nach einem aktuellen Gutachten im Auftrag des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ist die geplante Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes verfassungswidrig – denn sie geht nicht weit genug. Die Anhebung der Regelbedarfe von monatlich 446 auf 449 Euro für Alleinstehende läute vor dem Hintergrund der anziehenden Inflation eine "neue Stufe der Unterschreitung des menschenwürdigen Existenzminimums" ein.

    Hier die Quelle.

    Sag mal, unter welcher Annahme arbeitest du eigentlich? Du weißt, das effektiv egal was du kaufst, die Leute, die dafür gearbeitet haben, eh praktisch nicht dafür bezahlt. Egal ob wir jetzt von Anime oder Lebensmittelproduzenten sprechen. Viele Leute in der Produktion von Anime haben nicht mal genug, um sich eine Wohnung zu leisten. Und auch die eigentlich Lebensmittelproduzenten leben größtenteils von Hungerlöhnen. Am Ende verdienen da nicht die eigentlichen Arbeiter*innen dran, sondern irgendwelche CEOs von irgendwelchen großen Unternehmen.


    Technisch gesehen stehlen diese Unternehmen von ihren Arbeiter*innen (und diversen Bereichen auch von ihren Verbrauchern - das gilt vor allem für die Bereiche, in denen die Kund*innen keine Wahl, außer zu kaufen haben, wie Energie, Lebensmittel etc.) - entsprechend ist es moralisch wenigstens neutral von ihnen zu stehlen, besonders, wenn sie sich eben nicht bemühen, den Konsument*innen entgegen zu kommen.

    Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den du da ansprichst. Die allermeisten Menschen werden für ihre Arbeit ja sowieso nicht fair entlohnt oder fair am Gewinn beteiligt. Wenn Mega-Unternehmen wie Amazon jedes Jahr neue Rekorde brechen und Jeff Bezos immer reicher wird, wieso müssen die Mitarbeitenden in den Lagerhallen dann unter menschenunwürdigen Zuständen (und wenn du schon für eine zu lange Toilettenpause gefeuert werden kannst, ist das für mich menschenunwürdig) schuften und bekommen keine entsprechenden Gehaltserhöhungen?


    Ich bin um ehrlich zu sein erschrocken, als ich gesehen habe, mit welcher Vehemenz hier (zumindest kommt es mir so vor) der aktuelle Status quo in Schutz genommen wird; den ich persönlich überhaupt nicht okay finde. ^^"

    Das ärmere Leute saubere und ganze Klamotten haben sollen, dass Sie in die Glotze schauen dürfen und sich auch Essen kaufen können, ohne dass Sie haargenau auf den Cent gucken müssen, du kannst aber nicht erwarten (willkommen in der Realität)

    Äh, also, dass alle Menschen, auch arme (wie sich das schon anhört), nicht zerrissene Kleidung haben, genug zu Essen haben und ein wenig Unterhaltung haben sollten, finde ich um ehrlich zu sein schon. Findest du allen ernstes, dass ein Mensch, egal welcher Mensch, das nicht verdient hätte? O_O

    Das ist um ehrlich zu sein eh ziemlich wenig. ^^"

    Aber man ist als arbeitende Person dann der Böse, weil man in den meisten Fällen, sich nicht wesentlich mehr leisten können.

    Reicht ja nicht wenn ich im Monat schon spende, ich bin ja weiter ein Arschloch, wenn ich nein dazu sage, NOCH MEHR Geld zu spenden.

    Ich opfere mich natürlich als Einzelperson gerne für den ganzen Rest auf, arbeite dafür noch Vollzeit und kann mir dann auch nur noch das nötigste leisten, aber ja ich bin ein böser Mensch, wenn ich der Meinung bin, dass sich Ärmere nun mal nicht alles leisten können, genauso wie sich reichere Leute mal schämen sollten, dass Sie sich mehr leisten können als ich…

    Zum ersten Satz: Da ist wieder das Problem: Wenn du als arbeitende Person dir nicht viel mehr als das Existenzmiminum leisten kannst, dann ist das doch kein Zustand, der auch noch in Schutz genommen werden sollte, oder? O_O

    Ich habe auch eine Weile in München unter dem Existenzminimum gelebt, einfach weil ich als Berufseinsteiger*in nur in der Großstadt einen Job gefunden habe, und die mir echt wenig gezahlt haben. Und ich habe die Zeit überlebt, ja, aber zu keinem Zeitpunk wäre ich auf die Idee gekommen, dass das System, welches unter anderem so absurden Mietpreiswucher zulässt, auch noch schützenswert ist, sondern dass sich was ändern sollte. ^^"

  • Joa, und Minimalismus ist cool, aber nur, wenn man irgendwo damit angeben kann, was man sich alles leisten könnte, es jedoch nicht tut. ^^'


    Kann es sein, dass du einfach nur deinen Job hasst und dann lieber auf andere hintrittst? Jetzt... ehriche Frage, es wirkt so.


    Und nein, normalerweise fliegen halt die meisten Sozialhilfe-Empfänger*innen nicht in 5-Sterne-Urlaub in die Karibik für zwei Wochen.

    So funktkoniert auch Armut in Mitteleuropa nicht, dass man entweder am trockenen Brot knabbert, oder gleichmal gejudged wird, wenn man sich irgendwas kauft, das nicht für's nackte Überleben notwendig ist.


    Wie gesagt in meiner Welt ist es normal etwa 300 € im Jahr (nicht Monat!) für Kleidung auszugeben, weil auch Leute, die es nicht so dicke haben, es verdienen nicht wie ein Kartoffelsack rumzulaufen und lächerlich auszusehen. Klamotten gehen nunmal auch manchmal kaputt, duh. Man versucht sie zwei-dreimal zu nähen, aber irgendwann gehen sie obviously kaputt.


    Ich glaube nun nicht, dass irgendwer bezweifelt gibt, dass es ab und an Schnorrer-Persönlichkeiten gibt, aber ja, so stellst du das nicht da.


    PS: Was verstehst du an "divers" eigentlich nicht?

  • Äh, also, dass alle Menschen, auch arme (wie sich das schon anhört), nicht zerrissene Kleidung haben, genug zu Essen haben und ein wenig Unterhaltung haben sollten, finde ich um ehrlich zu sein schon. Findest du allen ernstes, dass ein Mensch, egal welcher Mensch, das nicht verdient hätte? O_O

    Das ist um ehrlich zu sein eh ziemlich wenig. ^^"

    Ähm hör bitte auf irgendwelchen Unfug zu interpretieren, ich habe nirgends gesagt, dass Sie darüber froh sein sollen, ich habe geschrieben, dass sollte definitiv für die Leute da sein.

    Achso und bevor das im Wortkrieg endet, weil ich es nicht politisch korrekt geschrieben habe, wie soll ich diese Leute nennen, "finanziell schwächer gestellte Leute"?, die Frage ist im übrigen ernst gemeint, wir haben hier im Forum so ein paar Spezialisten, die in Ihrem Wahn einem noch unterstellen, man würde, weil man nicht das richtige Wort schreibt, diese irgendwie willentlich denunzieren.



    Und ich habe die Zeit überlebt, ja, aber zu keinem Zeitpunk wäre ich auf die Idee gekommen, dass das System, welches unter anderem so absurden Mietpreiswucher zulässt, auch noch schützenswert ist, sondern dass sich was ändern sollte. ^^"

    Und auch nochmal für dich, dass man da was ändern sollte schließe ich nicht aus, ich bin selbst der Meinung, dass viele unserer Steuern in Dinge fließen, die "unnötig" (ist ja Ansichtssache) sind.

    100 Mrd. in die Bundeswehr wäre jetzt so der neuste Punkt wo ich den Kopf schütteln würde, einfach allein aus der Sicht, dass Budneswehr zu Kriegsspielchen verwendet werden kann und ich mir im Jahr 2022 immer noch an den Kopf fasse, dass man in den letzten Jahrzehnten nichts daraus gelernt hat.

    Vllt. kannst du mir allerdings einen Vorschlag machen, womit man genug Menschen mobilisieren kann (ich wäre auch dabei), dass man das System mal stürtzt und mal was neu aufsetzt, das Problem hierbei ist allerdings das gleiche wie bei uns auf der Arbeit, wenn der Chef wieder Dinge bringt die so nicht im Ansatz gut sind, man der Meinung ist in geschlossener Truppe vor zu gehen und am Ende vorm Chef steht, sich umdreht und aufeinmal keiner mehr da ist.

  • Indem man den Content klaut, schadet man auch niemandem anderen als der Arbeiterklasse. Bevor die Unternehmensführung es aus der eigenen Tasche zahlt, baut sie eher Stellen ab.

    Kommunismus. (Duh.)

    Ob Kommunismus die Lösung ist? Eher nicht. Der Kommunismus hat von sich selbst den Anspruch, eine Utopie zu sein, die aus dem Sozialismus heraus entspringt, und zwar dann, wenn ein kollektives Bewusstsein entsteht. Der Staat existiert hier nur übergangsweise und ist in einer kommunistischen Gesellschaft obsolet.


    Deshalb sind kommunistische Staaten, bzw. Staaten die sich als solche bezeichnet haben, in der Praxis auch so totalitaristisch gewesen. Weil man den Kommunismus innerhalb eines Nationalstaats oder eines postkolonialen Vielvölkerstaats ohne gemeinsame Identität versucht hat zu etablieren, zudem in einer relativ kurzen Zeitspanne. Und einer der Grundaspekte des Kommunismus, bzw. beim Übergang zu ebendiesem, ist, "majority rules without restraint". Zunächst ist dies das Proletariat, während es die Bourgeoisie gewaltsam zu entmachten gilt. Problem: Nachdem die Bourgeoisie (in der Moderne die Kapitalisten) gewaltsam gestürzt wurden, kommt der Moment, wo auch das Proletariat politische und gesellschaftliche Entscheidungen treffen muss. Hier kommt es zwangsläufig zu derselben Dynamik von Mehrheit vs. Minderheit, und in dem Sinne wird dann auch hier die Minderheit die sich dem Willen der Mehrheit nicht beugen will, zerschlagen.


    Deshalb war auch die Soviet Union unter Stalin so totalitaristisch. Nicht, weil er den Kommunismus falsch verstanden hat, sondern schlicht und ergreifend, weil sich der Kommunismus in der Form nicht umsetzen lässt.

  • Das, was ich hier lese, klingt tbh nur nach Ausreden, um nicht arbeiten zu gehen :confused: Ob wir es nun Faulheit nennen, oder nicht, einige Menschen nutzen Chancen aus, während andere sich lieber weiter Ausreden suchen und die Schuld in literally allem der Gesellschaft zuweisen (nur sie selbst nicht).

    Wie ich vorher bereits erwähnt habe, gehört ein Job auch zur sozialen Teilnahme dazu, immerhin ist das doch auch sozial isolierend, wenn alle im Umfeld arbeiten geht, man aber das selbst nicht tut, aber Marvel-Filme gucken ist dann wichtiger?

    Abgesehen davon ist es wissenschaftlich bestätigt, dass Arbeit auch antidepressive Wirkungen hat.

  • Das, was ich hier lese, klingt tbh nur nach Ausreden, um nicht arbeiten zu gehen :confused: Ob wir es nun Faulheit nennen, oder nicht, einige Menschen nutzen Chancen aus, während andere sich lieber weiter Ausreden suchen und die Schuld in literally allen der Gesellschaft zuweisen (nur sie selbst nicht).

    Wie ich vorher bereits erwähnt habe, gehört ein Job auch zur sozialen Teilnahme dazu, immerhin ist das doch auch sozial isolierend, wenn alle im Umfeld arbeiten geht, man aber das selbst nicht tut, aber Marvel-Filme gucken ist dann wichtiger?

    Abgesehen davon ist es wissenschaftlich bestätigt, dass Arbeit auch antidepressive Wirkungen hat.

    Nope?

    Ich hab immer wieder, wenn es sich ergibt, Teilzeitarbeiten. So what. Die haben auch Spaß gemacht / machen Spaß und passen auch besser zu meinem eigenen Tagesrhythmus, aber eigentlich würde ich mich gerne auf meine kreative Arbeit konzentrieren, weshalb ich eben von mir aus keine Vollzeitarbeit haben möchte, wenn ich nicht unbedingt muss.


    Sprich, wenn ich nicht halb verhungere ... und ich weiß sehr gut, wie man mit 500-600 € oder so im Monat auskommt, inklusive davon Miete und alles zu bezahlen.

    Bin nur meiner Mom dankbar, dass ich eben zu Weihnachten ein Jahresabo von Crunchyroll geschenkt bekomme und Netflix zb. teile ich mir mit jemanden.


    Und natürlich hast du Recht, dass Arbeit eine antidepressive Wirkung haben kann, aber bloß, wenn man sie als sinngebend versteht und diese nicht das gesamte Leben einnimmt.

    Viele Menschen, vor allem jene, die irgendwelche Büroarbeiten etc. haben, oder Überstunden machen, sehen dann aber nichts Sinngebendes darin.


    Ein anderes Ding ist: Nicht die Arbeit an sich hat eine antidepressive Wirkung, sondern das Produktivsein und das Sich-Gebraucht-Fühlen. Produktiv und aktiv kannst du in allen möglichen Bereichen sein und gebraucht kannst du dich auch in deinem sozialen Umfeld fühlen.


    Indem man den Content klaut, schadet man auch niemandem anderen als der Arbeiterklasse. Bevor die Unternehmensführung es aus der eigenen Tasche zahlt, baut sie eher Stellen ab.

    Ja, aber deswegen muss man ihnen doch nicht hinten reinkriechen?

    Und gerade wenn wir von Anime reden: Anime sind heute so beliebt wie noch nie und waren noch nie so leicht und legal zugänglich wie heute, aber die Artists werden dennoch behandelt wie ein Stück Dreck. :/

  • Wirklich? Natürlich gibt es Leute die Hartz IV ausnutzen, genauso wie es auch faule Menschen gibt. Genauso gibt es Menschen die wirklich an der Armut leiden und Leite die das System ausnutzen um sich Dinge zu kaufen die sie definitiv nicht „brauchen“. Als ich damals mit zwei Minijobs dastand und ALG I bekam, aber es trotzdem nicht reichte, bin ich zum Arbeitsamt gegangen. Mir wurde von meinen beiden Jobs immer wieder Geld weggenommen bzw. das ALG I weggekürzt und so kam es dann, dass ich fast kein Geld mehr hatte um meine Miete, meine Nebenkosten, mein Essen zu bezahlen. Alles Dinge für die man mit ALG I nahezu keine Zuschüsse bekommt. Ich wurde sogar zur Arche geschickt bevor man mir mehr Geld geben wollte. Und das obwohl ich gearbeitet habe.


    Irgendwann kam die Aussage von meiner Betreuerin, dass mein einziges Großes Pech meine Minijobs und mein ALG I sind. Wäre ich komplett arbeitslos und würde nach meinem Jahr ALG I ins Hartz IV abrutschen, dann würde es mir besser gehen. Denn so einiges was ich bis dato zahlen musste, würde dann übernommen werden. Fand ich das kacke und ungerecht? Definitiv, denn ich konnte mir trotz Arbeit fast nix mehr leisten. Hab ich deshalb erwartet dass mir alles bezahlt wird? Nein. Ich hab weitergemacht bis ich wieder einen Job hatte und bessere Lebensumstände.


    Ja es gibt Menschen die können aufgrund verschiedener Umstände nicht Arbeiten. Es gibt aber auch genug Menschen, die vielleicht nicht alle ihre Möglichkeiten nutzen um da wieder rauszukommen.


    Da jetzt pauschal zu sagen solche Leute gibts nicht ist weird. Denn andere Menschen haben auch einen Bekanntenkreis und eigene Erfahrungen und können das auch ein Stück weit beurteilen.


    Dass man an bestimmten Bereichen was tun muss streite ich überhaupt nicht ab. Ich hatte nur was gegen die Aussage dass es völlig okay ist, sich Dinge zu besorgen (auf illegalem Wege) die man sich nicht leisten kann lol. Ist es nicht. Weil es schon immer Menschen gab die sich nicht alles leisten können werden und das wird auch immer so sein. Keinem Menschen steht per se alles zu was man gerne hätte. Und again: ich rede dabei nicht von lebensnotwendigen Dingen wie Essen sondern um auf die ursprüngliche Unterhaltung zurückzukehren: von einem Anime Streamingdienst der zum Teil (!!!!) kostenpflichtig wird.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Das, was ich hier lese, klingt tbh nur nach Ausreden, um nicht arbeiten zu gehen :confused: Ob wir es nun Faulheit nennen, oder nicht, einige Menschen nutzen Chancen aus, während andere sich lieber weiter Ausreden suchen und die Schuld in literally allem der Gesellschaft zuweisen (nur sie selbst nicht).

    Wie ich vorher bereits erwähnt habe, gehört ein Job auch zur sozialen Teilnahme dazu, immerhin ist das doch auch sozial isolierend, wenn alle im Umfeld arbeiten geht, man aber das selbst nicht tut, aber Marvel-Filme gucken ist dann wichtiger?

    Abgesehen davon ist es wissenschaftlich bestätigt, dass Arbeit auch antidepressive Wirkungen hat.

    Logo. Die Leute haben Lust zu Arbeiten, was zu erschaffen, sich selbst zu verwirklichen. Aber dazu gehört nicht, in 'nem 8 to 5 Job die Akten von links nach rechts zu tragen, nur um sich was zu Essen und ein Dach über dem Kopf leisten zu können. Die Leute würden eben nicht faul rumliegen, wenn ihre Grundbedürfnisse abgedeckt wären. All die Fortschritte in Natur- und Geisteswissenschaften kamen nicht von Leuten, die auf einen Gehaltscheck gewartet haben, sondern aufgrund der Begeisterung an der Thematik. Und wenn wir jetzt eine Atmosphäre schaffen, in der die Bedürfnisse der Menschen dahingehend abgedeckt werden, dass sie sich keinen Kopf darum machen müssen, wie sie ihre Miete, das Essen oder sonstige Grundbedürfnisse finanzieren, werden sie erst recht die Muse haben, was zu erschaffen. Und selbst wenn's "nur" gemeinnützige Arbeit oder das lernen eines Instruments ist. Die Leute, die dann den ganzen Tag vor der Playstation sitzen, werden da auch keinen Unterschied machen.

  • Das, was ich hier lese, klingt tbh nur nach Ausreden, um nicht arbeiten zu gehen :confused: Ob wir es nun Faulheit nennen, oder nicht, einige Menschen nutzen Chancen aus, während andere sich lieber weiter Ausreden suchen und die Schuld in literally allem der Gesellschaft zuweisen (nur sie selbst nicht).

    Wie ich vorher bereits erwähnt habe, gehört ein Job auch zur sozialen Teilnahme dazu, immerhin ist das doch auch sozial isolierend, wenn alle im Umfeld arbeiten geht, man aber das selbst nicht tut, aber Marvel-Filme gucken ist dann wichtiger?

    Abgesehen davon ist es wissenschaftlich bestätigt, dass Arbeit auch antidepressive Wirkungen hat.

    Logo. Die Leute haben Lust zu Arbeiten, was zu erschaffen, sich selbst zu verwirklichen. Aber dazu gehört nicht, in 'nem 8 to 5 Job die Akten von links nach rechts zu tragen, nur um sich was zu Essen und ein Dach über dem Kopf leisten zu können. Die Leute würden eben nicht faul rumliegen, wenn ihre Grundbedürfnisse abgedeckt wären. All die Fortschritte in Natur- und Geisteswissenschaften kamen nicht von Leuten, die auf einen Gehaltscheck gewartet haben, sondern aufgrund der Begeisterung an der Thematik. Und wenn wir jetzt eine Atmosphäre schaffen, in der die Bedürfnisse der Menschen dahingehend abgedeckt werden, dass sie sich keinen Kopf darum machen müssen, wie sie ihre Miete, das Essen oder sonstige Grundbedürfnisse finanzieren, werden sie erst recht die Muse haben, was zu erschaffen. Und selbst wenn's "nur" gemeinnützige Arbeit oder das lernen eines Instruments ist. Die Leute, die dann den ganzen Tag vor der Playstation sitzen, werden da auch keinen Unterschied machen.

    Eben das. Vielen von denen wurde auch vorgeworfen nutzlos zu sein, weil sie keiner 9-5-Arbeit nachgegangen sind.


    Das andere Ding ist, dass unser Bildungssystem und der Staat an sich oft die Begeisterung aus Leuten rausprügelt lol

    Mein Exfreund in Irland genauso wie jemand anderer aus meinem ehemaligen Bio-Bachelor, arbeiten an Forschungsprojekten in ihren jeweiligen Uni-Instituten und müssen dauernd um Förderungen betteln. Meine Professor*innen haben eben dasselbe gesagt.


    Du kannst auch an einem Forschungsprojekt an Lungenkrebs forschen, wie eben ein ehemaliger Professor von mir, und musst trotzdem bei der Politik Stiefellecken gehen, damit du ein bisschen mehr an Förderungen erhältst.

    Sie sehen das einfach nicht als förderungswürdig genug an und stecken ihr Geld lieber Lobbyfreundchen und so zu.



    Und dann gibt es so Arbeiten, die viele per se als nicht besonders sinngebend betrachten. Hab mich mit einer Bekannten aus Amerika unterhalten und die arbeitet im Retrail, weil sie eben muss. Es ist echt traurig, wenn die dann in etwa sagt: Ich seh die Leute, die ich hasse (also vor allem Kund*innen, die sich daneben benehmen) täglich viel länger als meinen eigenen Mann und meine Kinder.

    Das geht mir echt nicht aus dem Kopf, da es quasi schon als Normalzustand akzeptiert wurde.


    Also ja, wenn man sich all das so vor Augen führt... unsere Gesellschaft ist absolut zum Kotzen und viele simpen auch noch für dieses System, weil sie denken, dass es ihnen eher in die Hände spielen wird, wenn sie immer brav nach diesen Regeln spielen ... Und sie lassen sich gegen andere Menschen, die schlechter als sie dastehen, ausspielen.


    Aber das Problem ist doch, dass du nicht genügend mit zwei Minijobs verdient hast, um auch ohne Amt über die Runden zu kommen; das Problem sind nicht die Leute, die Sozialleistungen beziehen?

  • Indem man den Content klaut, schadet man auch niemandem anderen als der Arbeiterklasse.

    Tatsächlich nicht. Das haben diverse Studien ergeben. Macht auch Sinn, wenn man darüber nachdenkt: Wenn ich mir Content illegal besorge, weil ich ihn mir legal nicht leisten kann, entsteht kein Schaden. Warum? Weil ich den Content allgemein sonst auch nicht konsumiert hätte. Und speziell beim illegalen Streamen/Laden von digitalem Content (seien es nun Filme, Serien, Manga, Anime, Videospiele) entsteht eben auch so kein Schade, weil eben dem Verkäufer kein Stück fehlt. Denn technisch gesehen gibt es unendlich Waren. Es besteht also keine Knappheit. Tatsächlich ist es sogar so, dass es sich positiv auf die Firmen auswirkt, weil es eben Buzz generiert. (Also jetzt einmal abgesehen davon, dass es auch Studien gibt, dass die Leute, die illegal Content laden dennoch meist mehr Geld, als der Durchschnitt, in ihren Medienkonsum investieren.)


    Wie gesagt: Ich sehe es total ein, wenn wir von Indie-Studios reden, bei denen die Existenz davon abhängt. Aber nicht wenn wir von Disney sprechen - oder Crunchyroll. (Wir dürfen nicht vergessen: Die meiste Arbeit, die von Crunchyroll selbst getragen wird, ist das Hosten und das Übersetzen, die Übersetzer sind unterbezahlt. Crunchyroll ist nur Lizenznehmer - von den Abonennten sehen letzten Endes die Animationsstudios selbst nichts.)


    Und bei Lebensmitteln ist es sowieso, wie Bastet sagt, so, dass oft fast die Hälfte der Güter im Supermarkt weggeschmissen wird. Also wenn da Leute, die's sich nicht leisten können, klauen ... Ja, ne, kein Schaden. Eher im Gegenteil. Ich sehe es als Gewinn für die Gesellschaft, wenn weniger Produkte weggeworfen werden. (Gilt natürlich doppelt für's containern.)



    Deshalb war auch die Soviet Union unter Stalin so totalitaristisch. Nicht, weil er den Kommunismus falsch verstanden hat, sondern schlicht und ergreifend, weil sich der Kommunismus in der Form nicht umsetzen lässt.

    Hier muss ich dann doch als Anarchokommunist mal Klugscheißen: Es ist in der kommunistischen Szene größtenteils die Meinung, dass, ja, Stalin sehr wohl Kommunismus falsch verstanden hat - weil letzten Endes sein Modell stark vom kommunistischen Grundmodell abweicht. (Ich meine, wir können uns jetzt auch über Lenin streiten, aber Lenin hat Stalin als große Gefahr für den Kommunismus gesehen.)


    Und die meisten sozialistischen Staaten soweit sind durch westliche Intervention (also in 80% der Fälle Intervention durch die USA) gescheitert. Das dürfen wir nicht unterschlagen. Was mich eben auch fragen lässt: Wenn Sozialismus/Kommunismus "sowieso nicht funktionieren kann", warum haben die kapitalistischen Staaten so eine Angst davor, dass sie lieber demokratisch gewählte Regierungen umnieten und extremistische Coup d'Etats unterstützen?


    Wie ich vorher bereits erwähnt habe, gehört ein Job auch zur sozialen Teilnahme dazu, immerhin ist das doch auch sozial isolierend

    Wie andere schon geschrieben haben: Wenn es eben kein 9-5 Job ist, der Job nicht überfordert und der Job eben auch Sinngebend ist. Jobs, die nicht sinngebend sind oder überfordern, fördern sogar Depressionen in Form von Burn Out.


    Und wie schon gesagt: Es ist keine "Faulheit", wenn man sagt: "Für ein menschenunwürdiges Gehalt, arbeite ich nicht." Das ist Selbstachtung.

  • Bastet wo habe ich denn gesagt, dass die Leute die Sozialleistungen beziehen das Problem sind? Nirgendwo. Ich habe nur gesagt dass es auch Leute gibt die besagtes Sozialsystem ausnutzen und faul sind. Davon habe ich ebenfalls welche kennengelernt.


    Und nein, für menschenunwürdiges Gehalt sollte man nicht arbeiten gehen, einige gehen aber auch für normale Jobs ned raus. Und ja, solange da keine Krankheit hintersteht ist das Faulheit.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Und die meisten sozialistischen Staaten soweit sind durch westliche Intervention (also in 80% der Fälle Intervention durch die USA) gescheitert. Das dürfen wir nicht unterschlagen. Was mich eben auch fragen lässt: Wenn Sozialismus/Kommunismus "sowieso nicht funktionieren kann", warum haben die kapitalistischen Staaten so eine Angst davor, dass sie lieber demokratisch gewählte Regierungen umnieten und extremistische Coup d'Etats unterstützen?

    Ja, an sich bin ich vom Sozialismus gar nicht abgeneigt, Kommunismus wie er ursprünglich gedacht war halt ich für schwieriger (nicht, weil die Idee scheiße ist, sondern weil die Gesellschaft noch nicht dieses Bewusstsein entwickelt hat). Dass Sozialismus gescheitert ist, ist in der Tat nur kapitalistische Propaganda. Zumal, wie definieren wir "gescheitert"? Wann ist ein Staat gescheitert? Gibt auch kapitalistische Staaten, die wirtschaftlich gescheitert sind und totalitaristisch waren. Und wenn man den Erfolg eines Staates an Dingen wie Lebensqualität, Gesundheit, Umweltbewusstsein und wissenschaftlich-technischem Fortschritt misst, dann machen kapitalistische Staaten da auch nen scheiß Job, weil Profit über Menschen. Es heißt ja immer, "Kapitalismus = Innovation", dabei leidet die Wissenschaft enorm unter dem Leistungsdruck und der Profitgier des jeweiligen Instituts. Da werden unbezahlte Überstunden gemacht und zum schlampigen Arbeiten ermutigt, weil es Vorrang hat möglichst schnell irgendwas zu Papier zu bringen um Fördergelder einzukassieren.

  • Bastet wo habe ich denn gesagt, dass die Leute die Sozialleistungen beziehen das Problem sind? Nirgendwo. Ich habe nur gesagt dass es auch Leute gibt die besagtes Sozialsystem ausnutzen und faul sind. Davon habe ich ebenfalls welche kennengelernt.


    Und nein, für menschenunwürdiges Gehalt sollte man nicht arbeiten gehen, einige gehen aber auch für normale Jobs ned raus. Und ja, solange da keine Krankheit hintersteht ist das Faulheit.

    Das sind vergleichsweise so wenige, die sollten nicht ins Gewicht fallen und es gibt eben in der Pädagogik eine mittlerweile ziemlich einstimmige Meinung darüber, dass es nur wenig tatsächlich faule Menschen gibt.

    Die meisten Personen, die faul wirken, haben Depressionen, oder sie sehen keinen Sinn in gewissen Tätigkeiten, die sie ausführen sollen.

    Klar gibt es auch solche Leute, die sich für gar nichts im Leben motivieren lassen, aber das sollte nicht so sehr ins Gewicht fallen.


    Und selbst wenn... es ist doch krank, dass sich jeder in dieses seltsame, nach dem Uhrwerk gestellte Arbeitsleben pressen muss, nur damit er nicht als faul gilt?

    Manche verrichten vielleicht privat andere Arbeiten in allen möglichem Sinne und ich denk mir auch... klar, einerseits versteht man es, dass das Amt wissen will, was du daweil gemacht hast, um Förderungen zuzugestehen ... andererseits sollte ihnen sehr Privates gar nichts angehen.

    Ich musste da mal einen Seelenstriptease hinlegen und der Schulkollegin war es auch unangenehm zu sagen, dass sie ihren Vater gepflegt hat und dann zu diskutieren, dass sie bei ihren Kindern daheimbleiben will, einfach nur weil.

    Der Staat agiert eben so, als wärst du sein Eigentum. Was du eigentlich auch bist.

  • Naja, ob andere Leute einen Krampf bekommen und wofür diese Verständnis haben, kann der Person selbst ja erstmal wurst sein und mir geht's tbh auch sonstwo vorbei... schon alleine, weil es keine Faulheit gibt, oder nur die allerwenigsten Leute tatsächlich faul sind.

    Natürlich kann es denen egal sein. Primär ging es mir nur um die Sparte an Leuten die eben keinen Bock haben zu arbeiten. Dies ist natürlich die Minderheit von alldem, aber ich finde dass ich diesbezüglich ein gutes Recht habe mich etwas aufzuregen. Aufregen ist eigentlich auch das falsche Wort, weil ich eigentlich selten darüber nachdenke oder so, ich fände es halt einfach nicht fair. Das ist alles.


    Und hättest du meinen Beitrag richtig gelesen, dann wüsstest du auch, dass ich tatsächlich Verständnis habe wenn Leute durch Krankheit oder anderen wichtigen Gründen nicht arbeiten gehen können. In deinem Falle wenn dieser jemand einen Angehörigen pflegt kann ich dies auch nur unterstützen, denn dies ist nun wirklich nicht einfach. Von daher sind da alle Leistungen auch gerechtfertigt.


    Und dann immer dieses So Whaaaaat. XD

    Doch. Weil es eben zur sozialen Anteilnahme gehört. Bei der sozioalen Anteilnahme ist gerade das "an aktuellen Diskussionen" (wie bspw. zu Medien) Teilnehmen zu können ein zentraler Punkt. Kannste auch Googeln, wenn du mir nicht glaubst.

    Trotzdem finde ich es nicht in Ordnung wenn dann weniger verdienende Menschen alles for free bekommen sollten. Wenn dann bitte Gleichheit für alle, egal ob man nun viel Geld hat oder nicht.


    Und es gibt aktuell schon viele Möglichkeiten, um günstiger an Lebensmittel heranzukommen. Dass viele Lebensmittel einfach weg geschmissen werden finde ich auch nicht okay, aber mittlerweile arbeiten viele Supermärkte dagegen und dann kann man sich auch diese Lebensmittel günstiger holen. Und Hilfsorganisationen in Städten gibt es auch, die Lebensmittel für jene besorgen, die es schwieriger haben.


    Bei Medien habe ich schon erwähnt, dass es eben auch bereits Wege gibt irgendwie heran zu kommen. Aber man muss auch einfach mal Prioritäten setzen und nicht alles direkt verlangen.

    Und deswegen sollten lieber Aufgeben und nichts tun und uns lieber über die Leute aufregen, die illegal Filme schauen oder Lebensmittel stehlen. Verstehe schon.


    Immer nach unten treten ist halt schon viel einfacher, als sich Gedanken über das System zu machen (selbst wenn das System der Grund ist, warum wir sowieso wahrscheinlich in 100 Jahren aussterben. Fun.)

    Hier ständig zu schreiben und zu diskutieren bringt genau so wenig weil es nicht dort ankommt um etwas zu ändern.


    Dann sollte man echt was machen, wenn es einen so extrem zu stören scheint. Ich schiebe nichts von mir weg, ich habe mir mit meinem Beitrag Gedanken dazu gemacht und man kann auch jetzt nicht von anderen erwarten selbst tätig zu werden.

    Ich bin um ehrlich zu sein erschrocken, als ich gesehen habe, mit welcher Vehemenz hier (zumindest kommt es mir so vor) der aktuelle Status quo in Schutz genommen wird; den ich persönlich überhaupt nicht okay finde. ^^"

    Ich bin gerade eher erschrocken diese Unterstellung zu lesen. Bislang habe ich hier keinen Beitrag dazu gelesen dass es jemand gut findet oder sogar beschützt. Ich finde es absolut gar nicht in Ordnung, dass Arbeiter*innen für ihre harte Arbeit zu wenig Lohn bekommen und das noch unter schlechten Arbeitsbedingungen.


    Es ist einfach schwierig, dagegen müsste auch etwas unternommen werden. Ich habe dafür natürlich auch keine Lösung. Dieses System funktioniert eben nur weil es Menschen dahinter (oder darunter, ganz unten) gibt, die eben unter diesen Bedingungen Tag für Tag arbeiten.

  • Und die meisten sozialistischen Staaten soweit sind durch westliche Intervention (also in 80% der Fälle Intervention durch die USA) gescheitert. Das dürfen wir nicht unterschlagen. Was mich eben auch fragen lässt: Wenn Sozialismus/Kommunismus "sowieso nicht funktionieren kann", warum haben die kapitalistischen Staaten so eine Angst davor

    Hachja, der Traum vom Sozialismus und dem daraus logischerweise entstehenden Kommunismus... :grin:

    Ist halt eine wirklich schöne Idee und ganz ehrlich fand ich die Idee (zumindest vom Sozialismus) nie verkehrt, nur warum hats noch nie funktioniert? Lag das wirklich nur an den USA (die halt tatsächlich eine schon fast absurd lächerliche Panik davor haben)? Ich glaube eher nicht, wobei deine 80% eigentlich worauf genau beruhen? Damals war der Ostblock, wenn ich das mal so nenne, sicherlich stark genug, um sich aus eigener Kraft gegen die westlichen Länder behaupten zu können. Es war militärisch alles einigermaßen im Gleichgewicht, Rohstoffe waren ausreichend vorhanden, Menschen sowieso und keine Ahnung, ob ich noch was vergessen habe. Dummerweise liegt es am Ende an den Menschen selbst und genau die haben irgendwie nicht so richtig funktioniert, wollten sich scheinbar keine ideale Welt aufbauen (und warum nochmal hat die ideale Matrix am Ende zum Chaos geführt, so dass sie neu gestartet werden musste?). Der herrschende Teil hat nach und nach entdeckt, wie schön man als König mit einem arbeitenden Volk lebt, die Arbeiter hatten irgendwann keine Lust mehr da mitzumachen, weil sie erkannt haben, wie das alles läuft und dass selbst ein arbeitsloser Wessi irgendwie ein besseres Leben führt. Klar, Grundnahrungsmittel konntest du in den 80ern noch zum gleichen Preis kaufen wie in der 50ern und ich werds wohl nie vergessen, dass man im Moskau die Metro den ganzen Tag für 3 Kopeken rauf und runter fahren konnte. Leider hatten die Menschen irgendwann genug davon, von Grundnahrungsmitteln zu leben und sich kein Auto leisten zu können, falls sie es überhaupt hätten kaufen können.

    Nach der Wende wäre die Möglichkeit gewesen, sich ein Land aufzubauen, das viel besser ist und diesmal alles richtig macht, so richtig echter Sozialismus. Nur wollte von dieser Idee niemand mehr etwas wissen, weil es viel leichter war, einfach mal den Kapitalismus zu versuchen. In Deutschland wars wohl alternativlos klar, aber auch in den restlichen Ländern hat niemand einen anderen Weg gewählt, obwohl der denen ja offengestanden hätte.

    Es ist wohl zwangsläufig, dass nach einer gewissen Zeit die alten Ideen wieder aufgewärmt werden, weil sich alles wiederholt und irgendwie klingts ja auch gut. Trotzdem wird das auf absehbare Zeit nicht passieren. Und so gut ich mir das vorstellen könnte, grauts mir vor dem Staat, den du, Alaiya im Sinn hast: Ein mehr oder weniger anarchistisches Staatsgebilde ohne Polizei, das Unternehmen dazu zwingt, den meisten Gewinn abzugeben und in dem geistiges Eigentum zum Allgemeingut erklärt wird. Das Ergebnis wäre eine massive Abwanderung von Menschen und Unternehmen. Wobei... würde man die Weltherrschaft erreichen, könnte man das auf der ganzen Welt umsetzen und niemand könnte mehr einen Ausweg finden. Vielleicht wäre das ja dann die ideale Welt. Niemand wäre reich, dafür aber auch keiner arm und es wird immer so bleiben, auf ewig.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Gibt auch kapitalistische Staaten, die wirtschaftlich gescheitert sind und totalitaristisch waren.

    Es ist tatsächlich aktuell so, dass diverse Beobachter auch bereits in den USA viele Anzeichen eines gescheiterten Staates sehen. Dort haben wir:

    • Eine nicht länger funktionierende Demokratie
    • Kein Vertrauen der Bevölkerung in den Staatsapparat
    • Hohe Korruption
    • Hohe Kriminalität
    • In diversen Gegenden kann die Infrastruktur nicht aufrechterhalten werden (oder ist gar nicht vorhanden)
    • Gewalt gegen einfache Bürger und andere Menschenrechtsverstöße
    • Hohe Armut und große Obdachlosigkeit

    Unter Trump war es sogar so, dass das Land nicht länger auf Augenhöhe mit anderen Ländern interagieren konnte, womit technisch gesehen alle wichtigen Faktoren für einen "Failed State" gegeben wären.


    Trotzdem finde ich es nicht in Ordnung wenn dann weniger verdienende Menschen alles for free bekommen sollten. Wenn dann bitte Gleichheit für alle, egal ob man nun viel Geld hat oder nicht.

    Deswegen bin ich ja für Kommunismus und so.


    Wobei BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) definitiv ein Anfang wäre.


    Bei Medien habe ich schon erwähnt, dass es eben auch bereits Wege gibt irgendwie heran zu kommen. Aber man muss auch einfach mal Prioritäten setzen und nicht alles direkt verlangen.

    Ja, allerdings sind diese Wege eben offiziell illegal (oder graulegal).


    Und wie gesagt: Es ist eben nicht in Ordnung, das zu verurteilen - vor allem unter Anbetracht der Tatsache, dass eben den etwaigen Firmen dadurch kein Schaden entsteht.


    Hier ständig zu schreiben und zu diskutieren bringt genau so wenig weil es nicht dort ankommt um etwas zu ändern.

    Ja, doch eben schon. Prinzipiell ist Aufklärung einer der wichtigsten Faktoren - eben weil so viele Leute eben in diesen Kapitalistischen Denkweisen gefangen sind.


    Ist halt eine wirklich schöne Idee und ganz ehrlich fand ich die Idee (zumindest vom Sozialismus) nie verkehrt, nur warum hats noch nie funktioniert? Lag das wirklich nur an den USA (die halt tatsächlich eine schon fast absurd lächerliche Panik davor haben)? Ich glaube eher nicht, wobei deine 80% eigentlich worauf genau beruhen?

    Nur rede ich dabei nicht von der Sovietunion, sondern von sozialistischen und kommunistischen Bewegungen in ehemaligen Kolonien. Sehr, sehr viele Kolonien haben sich zum Kommunismus hingezogen gefühlt (was zum einen daran lag, dass dieser eher indigene Lebensweisen widerspiegelt, zum anderen aber auch daran, dass sie eben bereits unter dem Kapitalismus massiv ausgenutzt wurden), und so ziemlich überall gab es interventionen.


    Ich empfehle dringendst die Lektüre unter anderem von Naomi Klein, die wirklich viele gut recherchierte Bücher dazu geschrieben hat.


    und warum nochmal hat die ideale Matrix am Ende zum Chaos geführt, so dass sie neu gestartet werden musste?

    Äääääähm ... Du weißt schon, dass die Matrix eine Metapher für Kapitalismus (im speziellen neoliberalen Kapitalismus) ist, ja? Neben der trans Metapher ist Kapitalismuskritik und der Kampf gegen den Kapitalismus der Kern der Matrix-Filme. (Und die Filme sind dabei so subtil wie eine Abrissbirne.)


    Und bevor du das anzweifelst: Das haben Lilly und Lana selbst gesagt.


    Ein mehr oder weniger anarchistisches Staatsgebilde ohne Polizei, das Unternehmen dazu zwingt, den meisten Gewinn abzugeben und in dem geistiges Eigentum zum Allgemeingut erklärt wird. Das Ergebnis wäre eine massive Abwanderung von Menschen und Unternehmen. Wobei... würde man die Weltherrschaft erreichen, könnte man das auf der ganzen Welt umsetzen und niemand könnte mehr einen Ausweg finden. Vielleicht wäre das ja dann die ideale Welt. Niemand wäre reich, dafür aber auch keiner arm und es wird immer so bleiben, auf ewig.

    Also erst einmal: Und was ist daran so schlimm?


    Zweitens: Nein, keine Unternehmen. Und unter Kommunismus auch keine Besteuerung mehr. So funktioniert Kommunismus nicht.


    Drittens: Staaten und Anarchismus schließen sich übrigens ohnehin aus.

  • Ich empfehle dringendst die Lektüre unter anderem von Naomi Klein, die wirklich viele gut recherchierte Bücher dazu geschrieben hat.

    Nee danke, dazu will ich wirklich nichts lesen. Letztlich bringt das niemanden wirklich weiter.

    Warum manche dieser Länder sich in diese Richtung gezogen fühlten war wohl eher die Unterstützung, die sie Seitens des Ostens bekommen haben. Schließlich wollte man nach und nach die ganze Welt zu dieser Gemeinschaft hinzufügen. Warum du der Meinung bist, ehemalige Kolonien hätten das Ganze viel besser umsetzen können, bleibt letztlich ein Rätsel. Oder lass mich raten, steht alles in den genannten Büchern...


    Zweitens: Nein, keine Unternehmen. Und unter Kommunismus auch keine Besteuerung mehr. So funktioniert Kommunismus nicht.


    Drittens: Staaten und Anarchismus schließen sich übrigens ohnehin aus.

    Na wunderbar, dann ziehen sich sämtliche Unternehmen in Länder zurück, in denen sie wirtschaften können, wie sie wollen. Und dreimal darfst du raten, wohin es dann die Bevölkerung zieht...

    Deswegen sprach ich auch von einem Staatsgebilde. Irgendwas in der Richtung sollte es am Ende ja schon sein, wenn nicht jeder auf sich allein gestellt sein soll.


    PS: Vielleicht haben Lilly und Lana am Ende ja ihre eigene Matrix nicht verstanden. :wink:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Wie gesagt ganz nette Gedanken aber es wird so nicht umsetzbar sein. Wie Gucky schon sagt, wenn bei uns kein Gewinn mehr erwirtschaftet werden kann, dann geht man halt dahin wo es geht und ab gehts. Würde den internationalen Handel deutlich erschweren und unterm Strich wird es trotzdem immer so sein dass sich nicht jeder Mensch alles leisten kann was er will.


    Selbst wenn jeder ein BGE bekommt (wofür ich übrigens absolut bin) wird es immer Dinge geben für die auch das nicht ausreichen wird. Dieser Gedanke: es sollte nie einer ausgegrenzt werden und an alles ran können, zur Not eben illegal, das wird einfach nix.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Naja, ob andere Leute einen Krampf bekommen und wofür diese Verständnis haben, kann der Person selbst ja erstmal wurst sein und mir geht's tbh auch sonstwo vorbei... schon alleine, weil es keine Faulheit gibt, oder nur die allerwenigsten Leute tatsächlich faul sind.

    Natürlich kann es denen egal sein. Primär ging es mir nur um die Sparte an Leuten die eben keinen Bock haben zu arbeiten. Dies ist natürlich die Minderheit von alldem, aber ich finde dass ich diesbezüglich ein gutes Recht habe mich etwas aufzuregen. Aufregen ist eigentlich auch das falsche Wort, weil ich eigentlich selten darüber nachdenke oder so, ich fände es halt einfach nicht fair. Das ist alles.

    Aber findest du es wirklich so unverständlich, dass Leute keinen Bock auf viele Arbeiten haben? Egal ob du in den meisten Büros oder an der Kassa (vor allem im Großhandel) sitzt etc., du kriegst oft nichts zurück, außer ein paar Scheinchen, damit du nicht verhungerst und dir ein bisschen was leisten kannst.


    Du musst nicht dein halbes Leben, oder eher acht Stunden täglich davon, wegwerfen, nur weil es gesellschaftlich so gefordert wird und die Leute sind eben fucking unreflektiert und fordern es nur, weil sie gelernt haben, dass man das tun muss, um ein*e gute*r Bürger*in zu sein.


    Es ist am Ende jedoch deine Lebenszeit / jener Person, die du kritisierst, für irgendeinen Scheiß draufgeht, der dich geistig und körperlich auslaugt.

  • und unterm Strich wird es trotzdem immer so sein dass sich nicht jeder Mensch alles leisten kann was er will. (...) Dieser Gedanke: es sollte nie einer ausgegrenzt werden und an alles ran können

    Den meisten Menschen geht es ohnehin nur um die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse, wie etwa Essen, ein Dach über dem Kopf und soziale, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe. Dieser hohe Drang nach materiellen Gütern und Luxus ist nur Ebenbild einer kapitalistischen Gesellschaft, die sich über eben diese Dinge definiert und in der der Wert des Menschen praktisch daran bemessen wird. Leute wollen keinen Sportwagen, weil er sie effizienter von A nach B bringt als ein Golf, sondern weil es Statussymbol ist. In einer theoretischen Welt mit endlosen Ressourcen, wo jeder alles haben kann was er will, würde sich auch niemand darüber definieren.


    Ich sehe ja nichtsdestotrotz den Sinn finanzieller Vergütung, weil es auch viele wichtige Jobs gibt, die man meistens nur notgedrungen machen würde und nicht aus Liebe zur Arbeit. Aber hier müssen diese Jobs, vor allem systemrelevante Jobs, dementsprechend gut vergütet und gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden.


    Ich finde sowieso, dass das Argument, Gewalt, Diebstahl und andere als illegal deklarierte Handlungen seien nicht die Lösung, in erster Linie das Argument der herrschenden Klasse ist, die vom Status Quo profitiert. Historisch betrachtet waren gewaltsame Revolutionen aber immer der effektivste Weg zur Besserung. Damit das aber effektiv und auf globaler Ebene gelingt, muss die Arbeiterklasse aber halt auch global mobilisieren, um das System zu kippen. Das scheitert aber zum einen am fehlenden Bewusstsein vieler, die sich mit dem System abgefunden haben und es als naturgegeben ansehen - sogar glauben, sie profitieren davon (ist ja gängig, dass die Mittelschicht die Armen blamed statt die Reichen), zum anderen aber auch, dass sich viele nicht ohne den nötigen backup aus der Gesellschaft trauen würden, Widerstand zu leisten, weil es heißt, "entweder klappt der Widerstand, oder ich lande im Knast oder bin tot".


    Dieses System hat nicht nur sehr effektiv seine Hierarchien etabliert, sondern denjenigen, die in der Hierarchie ganz unten sind eingeredet, dass es schon ok und richtig so ist. "Mit harter Arbeit schafft's jeder nach ganz oben".