Das Erbe der Drachen – Licht und Schatten

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Eines vorweg, liebste Leser: Fröhliche Weihnachten! <3
    Und zur Feier dieses Tages kommt heute auch ein neues Kapitel, Nummer 37, um genau zu sein. Ich entschuldige mich, dass es ein Übergangskapitel ist, ich habe dafür versucht, sehr auf Beschreibungen einzugehen, um euch darüber hinwegsehen zu lassen. Dennoch bin ich nicht zufrieden, noch unzufriedener wäre ich allerdings, wenn ich es auslassen würde und gleich mit dem nächsten Kapitel weitermachen würde... Ich hoffe, ihr findet es nicht zu schrecklich.
    Zum Ausgleich will ich auch noch den Untertitel des zweiten Teiles verraten, auch wenn es noch lang hin ist. Er wird Feuer und Flut lauten, wenn ihr wollt, könnt ihr ja interpretieren!


    [align=center]37. Kapitel: Großstadtdschungel


    Zwei Tage später traf ein Schiff morgens in Dukatia City ein.
    In jener Nacht war ich ziellos umhergewandert, obgleich die Müdigkeit ein ständiger Begleiter gewesen war. Meine Beine aber hatten mich ganz von alleine getragen, nicht einmal auf den Schein der Taschenlampe hatte ich geachtet. Raikou war es gewesen, der mich sicher zurück nach Anemonia City geführt hatte, wie mir später klar geworden war – die Blitztafel hatte ich nämlich die gesamte Zeit über in der Hand gehalten, und eine andere Erklärung fand ich nicht. Im Morgengrauen erst war ich in der Inselstadt eingetroffen, hatte nur müde das Pokémoncenter aufgesucht und mich auf das Bett fallen lassen, als Sara und Eva noch schliefen. Groß musste ihre Überraschung beim Aufwachen gewesen sein, doch von all dem hatte ich nichts mitbekommen, so tief war mein Schlaf gewesen.
    Am Nachmittag erwachte ich schließlich und erfuhr, dass des Nachts eine Fähre nach Dukatia City gehen sollte. Saras Mutter wollte noch in Anemonia bleiben, um den Strand zu nutzen und Urlaub zu machen, während Sara darauf brannte, in die Hauptstadt Johtos aufzubrechen. Erfahren hatte sie nämlich, dass dort in nur kurzer Zeit ein Wettbewerb stattfinden würde, und diese Chance wollte sie sich nicht entgehen lassen, obschon sie erst vor Kurzem einen gewonnen hatte. Ich entschloss, sie zu begleiten, denn in Anemonia herumzusitzen, um auf Solniza zu warten und nebenbei Evas immerfort guter Laune ausgeliefert zu sein, wollte ich nicht. Zwei Tafeln der legendären Raubkatzen besaß ich, und die dritte derer war die Partnerin meine Reisegefährtin – so sollten die Bestien wohl in der Lage sein, der Sonnenkatze mitzuteilen, wohin sie zu gehen hatte.
    Außerdem hatte ich vor, die Arena von Dukatia, die dafür bekannt war, eine recht kindische Leiterin zu besitzen, herauszufordern und dabei die Gerüchte auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Dabei konnte ich auch gleich testen, ob ich mich bisher zu sehr auf Solnizas Stärke verlassen hatte.
    Seltsam verlassen fühlte ich mich ohne das hellviolette Geschöpf, das so gerne seine ironischen Bemerkungen abgab. Was, so fragte ich mich, sie gerade machte? Hoffentlich hatte sie eine Diskussion mit Suicune – oder mit Lukas. Idealerweise mit beiden... Ich seufzte, doch dieses Geräusch ging im Hafenlärm unter.
    Nur einen kleinen Teil der Schiffanlegestelle Dukatias hatten Sara und ich zu Gesicht bekommen, denn zu weitläufig war die Anlage aus unzähligen Tonnen Betons. Ein fürchterlicher Gestank von Schiffsdiesel lag in der Luft, und ein ständiger Lärmpegel herrschte, da wahre Menschenmengen – Arbeiter, Reisende, Schaulustige, Abholende, Wegbringende – sich auf den Kais drängten. Überall fanden sich Koffer, die irgendwo abgestellt worden waren und nicht selten hörte man jemanden entsetzt „Meine Brieftasche!“ rufen hören. So hielt ich meine Umhängetasche fest umklammert, während meine Reisegefährtin ihren Rucksack verkehrt herum angeschnallt hatte und die Arme vor der Brust verschränkt hielt. Direkt an die Wand eines kleinen Gebäudes drückten wir uns, um dem Menschenstrom nicht vollkommen ausgeliefert zu sein.
    Sorgfältig studierte ich den Stadtplan, in den auch der Verlauf der U-Bahn Dukatias eingezeichnet war. Ein wenig Wissen über diese Möglichkeit der Fortbewegung hatte ich beim Lesen eines Romans angeeignet und diese Informationen Sara bereits mitgeteilt. So gab es drei Linien in der Stadt: Eine verlief kreisförmig, eine andere aus der nordwestlichen Ecke Dukatias nach Südosten, die dritte schnitt diese im Zentrum, wo sich das Pokémoncenter und das berühmte Einkaufzentrum befanden, rechtwinkelig. Die Linien, die durch das Zentrum führten, endeten an der kreisförmigen, nur eine Ausnahme aber gab es: In südöstliche Richtung verliefen die Geleise bis zum Flughafen der Stadt, der der einzige Johtos war.
    Die kreisförmige Zirkellinie hatte vier Schnittpunkte; im Nordwesten nahe des Radioturms, im Nordosten bei der Arena, im Südosten in der Nähe der Wettbewerbshalle und schließlich an unserem Standpunkt, dem Hafen, im Südwesten. Es galt aber zuerst, die Station zu finden, um überhaupt in den Genuss der Benützung zu kommen.
    „Ich schlage vor, wir besorgen uns dann ein Wochenticket, das ist sicherlich günstiger als jede einzelne Fahrt zu berappen“, erklärte ich der jungen Koordinatorin, während ich mit dem Finger dem Verlauf der Zirkellinie folgte. Deutlich war das Meer eingezeichnet, wie auch wichtige Gebäude in der Stadt, die mehrere Millionen Einwohner beheimatete und damit zu den größten Städten der Welt zählte. „Hätten die das nicht besser einzeichnen können?“, fauchte ich schließlich, bevor ich umblätterte, sodass ich den genaueren Plan der U-Bahn betrachten konnte, allerdings unfähig war festzustellen, wo genau sich einzelne Haltestellen befanden. „Der Kindertarif gilt für Kinder bis vierzehn Jahre“, fügte ich nach eingehender Betrachtung eines kurzen Textes hinzu und nannte Sara den Preis, den sie wohl zu bezahlen hatte, während für mich der doppelte Betrag galt. Dann schlug ich den Reiseführer mit einem Stoßseufzer zu. Es hatte keinen Sinn; wohl mussten wir jemanden fragen oder einfach die Augen aufbehalten – auf irgendeine Weise mussten die Zugänge zu den Stationen gekennzeichnet sein.

    Eine knappe halbe Stunde später war es tatsächlich vollbracht – direkt vor unseren Nasen fuhr ein stark mit Graffiti besprühter Zug am Bahnsteig ein. Stickige Luft herrschte so tief unter der Erde, wo sich Hunderte von Menschen nun an den Rand der Betonerhebung drückten und durch den Fahrtwind des öffentlichen Verkehrsmittels wurde diese nicht besser, im Gegenteil.
    Neugierig blickte ich durch die Fenster des stark ramponierten Waggons, der so gar nicht zu den kunstvollen, alten Gewölben passen wollte. Vom Alter her schienen diese beiden Komponenten zwar aufeinander abgestimmt zu sein, aber eine Verbindung zwischen Mauern, die besser in einen Schlosskeller voller Weinflaschen passen würden und einem ramponierten, graffitibesprühten Zug konnte ich keine herstellen.
    Dann glitten die Türen zur Seite und wahre Menschenströme ergossen sich aus dem Inneren. Kaum konnte ich glauben, wie viele Lebewesen nur dort hineinpassten, aber noch größer wurde meine Verwunderung, als ich sah, dass sich die Wartenden bereits hineindrängten, als nur wenige ausgestiegen waren. Dies widersprach vollkommen dem, was ich in meinem Roman gelesen hatte – dort war die Situation nämlich dargestellt worden, als ob die Leute auf dem Bahnsteig immer warteten, bis genug Platz zum Einsteigen verfügbar war.
    Auch Sara und ich wurden von dem stetigen Drücken, Stoßen und Drängen mitgezogen, bis wir ehe wir uns versahen, im stickigen Inneren des Waggons standen. Unangenehm wurde ich gegen eine der Stangen, an denen man Halt finden konnte, gedrückt, während meine Reisegefährtin zwischen den Mitreisenden eingezwängt war.
    Schließlich schlossen sich die Türen nach einem Warnsignal mit einem lauten Krachen und die Garnitur nahm rasch Fahrt auf. Noch stärker wurde ich gegen die blau lackierte Stange gedrückt, als die Trägheitskraft zu wirken begann. Glücklicherweise war dies nur von kurzer Dauer, denn schnell hatte die U-Bahn ihre Höchstgeschwindigkeit erreicht und raste durch einen stockdunklen Tunnel.

    Einige Zeit – und mehrere Stationen – später schallte schließlich die erlösende Durchsage gesprochen von einer mechanisch wirkenden Stimme durch den Waggon: „Nächster Halt: Zentrum. Pokémoncenter. Spielhalle. Kaufhaus. Ausstieg rechts. Umsteigen zu Linie A.“ Sara, die mich fragend ansah, warf ich einen bestätigenden Blick zu. Ja, tatsächlich hatten wir unser Ziel für den Moment erreicht.

    Auch in Zentrum waren wahre Menschenmassen auf den Straßen. Zielstrebig suchen sie ihre Ziele auf, während meine Reisegefährtin und ich versuchten, uns einen Weg zum PokéCenter zu bahnen, was sich als leichter als erwartet herausstellte. Viele Trainer waren auf dem Weg dorthin, sei es, um ihre Pokémon zu heilen oder ein Zimmer zu nehmen, weil sie – wie wir – auf der Durchreise waren.
    Bereits von außen machte das Gebäude mit dem roten Dach einen imposanten Eindruck. Gut und gerne zehn Stockwerke besaß es, während andere Center höchstens drei vorweisen konnten. Auf der automatischen Glastür waren aufwendige Gravuren für jeweils wenige Sekunden zu sehen, da sie andauernd auf- und zuging. Mehrere Chaneira waren darauf zu sehen, die den Eintretenden freundlich zuwinkten. Wohl sollte dies ein Aufruf sein, seine Pokémon untersuchen zu lassen, wie ich vermutete.
    Auch das Innere wirkte recht pompös – mit Fliesen aus Marmorimitation war der Boden verlegt, während die Wände weiß gestrichen waren und farbenfrohe Bilder auf ihnen zu sehen waren. Die Decke hingegen bestand aus einem überdimensionalen Spiegel, der wohl die optische Raumhöhe vergrößern sollte. In Wirklichkeit aber spiegelten sich in ihm nur die vielen Menschen, die sich im Eingangsbereich aufhielten.
    An der Rezeption befanden sich gleich fünf Schwester Joys, wobei eine nur für die Zimmerschlüssel zuständig zu sein schien, während die anderen sich um die Pokémon der Trainer kümmerten. An allen vier Schaltern hatten sich mehr oder wenig lange Schlangen gebildet, wie ich mit einem Seufzen feststellte. Sinn machte es allerdings keinen, zu jammern, weshalb sich Sara und ich einfach an das Ende der Schlange zu den Schlüsseln stellten. Um die Wartezeit auszunützen, holte ich meinen Reiseführer erneut aus der Tasche und schlug das Austragungsdatum des Wettbewerbes nach – wobei ich eine Überraschung erlebte. „Der Dukatia-Wettbewerb erstreckt sich über die Dauer von zwei Tagen“, stellte ich erstaunt fest, „und der, an dem du teilnehmen willst, beginnt in vier Tagen.“
    Die junge Koordinatorin versuchte erstaunt, einen Blick in das Buch in meinen Händen zu werfen, sodass ich ihr es hinhielt. „Das wusste ich gar nicht“, bemerkte sie wenig geistreich, als sie mir den Reiseführer zurückgab.
    Ich blätterte zu den genauen Informationen über Wettbewerbe, um dort das passende Kapitel zu überfliegen. „Es scheint, als ob mit einer so großen Menge an Teilnehmern gerechnet wird, dass am ersten Tag nur Vorführungen stattfinden, allerdings acht anstatt vier Koordinatoren in die nächste Runde vorrücken“, las ich vor. „Am zweiten Tag finden schließlich die Kämpfe statt, wobei der erste und der letzte den normalen Regeln entsprechen, während in der zweiten Runde das Pokémon vom Vortag eingesetzt werden muss.“ Kurz ließ ich mir diese Regel durch den Kopf gehen. „Es bedeutet also, dass man ab dem Halbfinale bessere Chancen zur Berechnung des Gegners besitzt.“ Einen neuerlichen Blick warf ich auf das bedruckte, gebundene Papier, um eine Ahnung, die mich beschlichen hatte, zu überprüfen. „Die Kampfpaarungen werden allerdings erst kurz vor den Kämpfen selbst ausgelost, und auch die Gegner im Halbfinale werden durch Los entschieden“, murmelte ich. „Viel Zeit, sich eine Strategie zu überlegen, bleibt also doch nicht.“ Ein gutes System war es, das sich die Veranstalter da ausgedacht hatten, wie ich zugeben musste.

    Elegant war das Zimmer, zu dem wir die Schlüssel bekommen hatten; es lag auf dem achten Stock, sodass man einen relativ guten Ausblick über die Stadt in Richtung Osten hatte, wo hinter den Gebäuden der Stadt ein flaches, bewaldetes Hügelland lag, das man durch Lücken zwischen höheren Häusern recht gut betrachten konnte. Das Fenster selbst war auch recht groß, wie ich mit einem Lächeln feststellte; öffnen ließ es sich allerdings – wohl aus Sicherheitsgründen – nicht.
    Auch das – wenngleich einer wenige – Mobiliar war in einem ausgezeichneten Zustand. Ein aus Holz gefertigtes Stockbett, dessen obere Etage Sara sogleich für sich beanspruchte, fand sich direkt gegenüber des Fensters, vor dem wiederum ein Sofa aufgebaut war. In einer Ecke des Raumes stand ein schmaler Schrank, der wohl eher als Zierde gedacht war und auch ein Tisch mit zwei Stühlen war vorhanden. Auf der Tischplatte befand sich außerdem ein Radio, auf das ich zuging und es in Betrieb nahm. Sogleich war die Luft von den Klängen eines mir unbekannten Liedes erfüllt.
    Als ich mich bereits wieder von dem Gerät abwenden und meine Tasche auf das untere Bett legen wollte, bemerkte ich einen bedruckten Zettel, auf dem die Überschrift Gewinnen mit Radio Johto prangte. Neugierig griff ich danach und überflog den Text, in dem die Rede von einer Live-Show war, bei der man durch Beantwortung von fünf Fragen ein Radiomodul für den PokéCom gewinnen konnte.
    Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch – schon öfters hatte ich im Radio während der Arbeit verfolgt, wie jemand bei dieser Show einen dieser Zusätze gewonnen hatte. Ein Blick auf die Terminliste zeigte mir, dass eine Teilnahme tatsächlich ohne Anmeldung und täglich möglich war, sodass ich spontan beschloss, teilzunehmen.
    „Was hältst du davon, wenn wir morgen zur Arena gehen, in den folgenden beiden Tagen die Stadt besichtigen und du dann am Wettbewerb teilnimmst?“, fragte ich Sara, die gerade mit dem Magazin Trainergeschichten, auf dessen Cover die Arenaleiterin Olivianas, Jasmin, zu sehen war, beschäftigt war. „Es wäre doch sicherlich ganz nett, die Großstadtatmosphäre in sich aufzunehmen.“
    Die Blauhaarige blickte auf; Verwirrung spiegelte sich in ihren hellen Augen. Wohl hatte sie mir nicht zugehört, da sie zu tief in Trainergeschichten vertieft gewesen war. Einen kurzen Blick warf ich auf die von Fotos übersäte Doppelseite, auf der die Überschrift Großes Festival in Hoenn – Herausragende Auftritte prangte. Auf all den Bildern, die mit kurzen Texten über zwei Zeilen versehen waren, konnte man lachende Gesichter, gepflegte Pokémon und natürlich das, was als „herausragend“ bezeichnet wurde, erkennen. Klar war mir, dass die junge Koordinatorin eher auf ihr Magazin geachtet hatte als meinen Worten zu folgen. So wiederholte ich das Gesagte schnell, fügte allerdings hinzu, dass wir Dukatia auch gut alleine unter die Lupe nehmen konnten.
    „Ich hatte eigentlich vor, für den Wettbewerb zu üben“, murmelte meine Reisebegleiterin schließlich. „Immerhin hatte ich bisher keine Zeit, mir großartige Gedanken darum zu machen. Deinen Arenakampf würde ich aber trotzdem gerne ansehen, das lasse ich mir nicht entgehen. Und wer weiß, vielleicht kommt mir ja auch eine gute Idee?“ Sara lachte auf, dann sah sich mich mit ungewohnt ernster Miene an. „Willst du wirklich nicht am Wettbewerb teilnehmen? Auch, wenn Solniza jetzt... nicht da ist, bin ich sicher, dass du gut abschneiden würdest.“
    Nur mit einem entnervten Blick antwortete ich, wollte bereits ein bestimmtes „Nein“ fauchen, als mir etwas auffiel. „Warum sprichst du eigentlich nicht über das, was in den Bergen bei Anemonia vorgefallen ist?“, fragte ich, denn seltsam fand ich es, dass sie ohne Weiteres akzeptiert hatte, dass ihre Partnerin Suicune sie als unqualifiziert bezeichnet hatte.
    „Du redest ja auch nicht darüber“, versuchte Sara, sich herauszureden.
    Schweigend legte ich den Zettel wieder zurück auf den Tisch, dann lehnte ich mich gegen die Wand gegenüber des Betts, sodass ich meiner Reisegefährtin, die ihre Beine vom oberen Bett baumeln ließ, genau in die Augen blicken konnte. „Eine Verbindung mit einem Legendären eingehen bedeutet nicht, sich immer den Befehlen fügen zu müssen – vor allem in deinem Fall nicht, wenn die Raubkatzen so bedacht auf die Formulierung ‚Partnerschaft‘ sind. Und selbst wenn – denkst du dir gar nichts dabei?“ Ihren Vorwurf aber ließ ich unbeantwortet – mit Solniza hatte ich mich ja bereits des Öfteren unterhalten.
    Das Mädchen aber zuckte nur die Schultern und griff wieder nach seiner Illustrierten. „Sollen all diese Legendären doch machen, was sie wollen“, murmelte die junge Koordinatorin. „Um ehrlich zu sein, ist es mir egal, was Suicune passiert und was sie tut – und warum sie etwas tut.“ Vollkommene Gleichgültigkeit lag in diesen Worten – kindliche Naivität!
    Meine Gedanken rasten; was hatte sich diese dämliche Raubkatze nur eingebildet, eine Zehnjährige auszuwählen? Viel konnte der Tochter des Nordwindes nun wirklich nicht an ihrer Partnerin liegen, wenn diese so über sie sprach. „Sara, ist dir klar, was alles auf dem Spiel steht?“, fragte ich, und war überrascht, dass kein Funken Wut in meiner Stimme lag, obschon ich innerlich kochte.
    Mein Gegenüber aber ließ sich nicht das Geringste anmerken. Seltsam war es, wie kindlich Sara sein konnte – ganz normal also für ihr Alter. Dann dieses zeitweise enorme Selbstvertrauen, wenn sie von Suicune unterstützt wurde – auch nachvollziehbar, da in diesen Momenten dann die Raubkatze viel dazu beitrug, wie sie sich verhielt. Nur zu gut kannte ich solche Situationen aus meiner Beziehung zu Rayquaza – auch wenn er bisher nur zweimal die komplette Kontrolle über mich an sich gerissen hatte.
    Aber was war mit der Blauhaarigen los, dass sie so reagierte, so komplett gleichgültig? Irgendetwas konnte nicht stimmen. Ich entsann mich des Aufbruchs von Anemonia – auch dort war der zeitweilige Abschied von ihrer Mutter alles andere als ein Gefühlsausbruch gewesen. Eva hingegen hatte theatralisch geschluchzt, sodass ich mich gefragt hatte, ob sie schon einmal darüber nachgedacht hatte, die Schauspielerei zu betreiben. Nur ein seltsam einsilbiges „Bis später“ hatte die überdrehte Blondine von ihrer Tochter zu hören bekommen, und dazu nicht einmal eine Umarmung. Da war mein vorsichtiger Handschlag schon herzlicher gewesen...
    Was war also los mit Sara? Beinahe sicher war ich mir, dass Suicune ihre Pfoten im Spiel hatte. Aber was sollte ich auch dagegen tun? Möglicherweise lag es ja daran, dass die Raubkatze ihre Partnerin – wie sehr ich doch dieses Wort hasste! – schützen wollte, während sie zwischenzeitlich mit Solniza zusammenarbeitete. Besser sollte ich nicht zu sehr über das Problem nachdenken, sondern lieber überlegen, welche Pokémon ich im morgigen Kampf einsetzen sollte.
    Wie es aber meine Art war, grübelte ich aber dennoch über Sara nach.

  • Hallo Maj,
    leider konnte ich dir seit einiger Zeit keine Kommentare mehr da lassen. Weshalb ich das nicht tun konnte, hatte ich dir ja (soweit ich mich erinnern kann) erklärt. Doch nun nachdem sich mein Leben etwas normalisiert hat (na ja für meine Verhältnisse ist es jetzt eigentlich zu normal ), habe ich nun endlich wieder Zeit DEdD zu kommentieren.
    Da ich aber etwas mit dem kommentieren hinterherhinke, werde ich heute nur dein neuestes Chapter kommentieren, bei den von mir noch nicht kommentierten, wird entweder bald ein nachträglicher Kommentar folgen oder ich werde sie auslassen, mal sehen. Aber genug zu meiner Lebensgeschichte.


    Ach ja, frohe Weihnachten dir auch (na ja, was heißt auch ich feiere dieses Fest ja gar nicht, aber egal)! Ich wünsche dir noch schöne Ferien und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Nun aber endlich zum Kapitel xD


    Kapitel 37: Großstadtdschungel


    Erst einmal schöner Name Maj. Er passt perfekt zu den Verhältnissen, die sich in einer Großstadtmetropole, wie Dukatia es in deiner Geschichte ist, widerfinden lassen, wie zum Beispiel die rasenden Menschenmengen, die überfüllten U-Bahnen usw.
    Den Anfang des Kapitels finde ich auch gelungen; weiter zu beschreiben, wie Maj durch die dunklen Berge geirrt wäre, hätte nicht zum Rest des Kapitels gepasst und hätte es nur unnötig in die Länge gezogen, ohne irgendetwas auschlaggebendes zu verändern. Aber es ganz wegzulassen, wäre auch etwas doof gewesen, weshalb deine Lösung es einfach nebenbei zu erwähnen eine elegante Wahl war.
    Obwohl es sich "nur" um ein Übergangskapitel handelt, finde ich es persönlich doch sehr interessant, da es zum Beispiel darauf hinweist wie es in den nächsten Kapiteln weitergehen könnte und auch Freiraum für einige Spekulation lässt. Zum Beispiel warum der Wettbewerb erst in ein paar Tagen beginnt. Wieso lässt du Maj und Sara so viel Zeit, um sich in der Stadt umzusehen? Was könnte großartig in dieser Stadt passieren? Ich bin schon gespannt, was mich in den nächsten Kapiteln erwarten wird. Hoffentlich aber nicht wieder Team Rocket, denn von denen hab ich fürs Erste genug xP. Persönlich vermute ich, dass es etwas mit den Legendären zu tun hat *bete das Solniza so schnell wie möglich zurückkommt*. Aber nun denn weiter im Text.
    Dieses Kapitel wirft auch einige Fragen auf. Saras Verhalten sticht da sehr heraus, warum ist es Sara nur so egal was mit Suicune ist. Die Raubkatze betont ja immer wieder, dass sie und ihre Verbündeten Partner seien und so, aber trotzdem lässt sie Sara eiskalt hängen nur weil sie sie für zu schwach hält, um die ihrer aufgetragenen Aufgabe zu erledigen. Und Sara ist das Ganze auch noch vollkommen egal! Irgendwie glaube ich dass da mehr dahinter steckt. Bei Partnern ist es ja normalerweise nicht üblich, dass die Partner sich egal und jederzeit ersetzbar sind. Irgendwie glaube ich, dass die Ereignisse in den Bergen etwas damit zu tun haben, als Rayquaza von Maj Besitz ergriffen hat. Oder Sara möchte Maj nicht weiter belasten, da sie denkt, dass sie es durch die Abwesenheit von Solniza scher genug hat, aber so ein erwachsenes Verhalten, würde ich der jungen Koordinatorin nicht zutrauen. Aber wie gesagt lassen wir uns überraschen.
    Maj will sich also ein Radio-Modul für den PokeCom holen? Hmmm, irgendwie kann ich das nichts rein interpretieren, außer das dass ein sehr langweiliger Hauptplot für ein Kapitel wäre xDD. Spaß beiseite, hoffen wir mal das eine Riesenüberraschung im Radioturm lauert *an G/S/K/HG/SS denk*.
    Gut das bald wieder ein Arenakampf stattfinden wird *g*. Ich bin gespannt was du dieses Mal in den Kampf einbaust, um ihm etwas Besonderes zu verleihen. Hoffentlich muss Bianka ganz furchtbar weinen *muhahahahaha*. Nein wieder mal Scherz beiseite (ich hab heut voll den witzigen tag ). Da Solniza weg ist werden hoffentlich mal andere Pokémon im Kampf glänzen, ich hatte Dich doch Mal darauf angesprochen, dass ich es schade finde, dass Aquana und Blitza nicht so oft kämpfen, oder? Wenn nicht habe ich es ja hiermit wieder getan. Apropos Pokemon die oft von Maj verwendet werden, was ist jetzt eigentlich mit Dragonir. Da es ja eins der wichtigsten Pokemon von Maj ist, hätte es schon ein paar Sätze verdient, ob es wieder in Majs Team ist und ob sie es abgeholt hat und so. Ich hätte es schon schön gefunden, aber es liegt ja immer noch in deinem Befinden, ob du etwas für unwichtig oder relevant hältst. Oder hast du es erwähnt und ich habe es einfach überlesen? Wenn ja, dann ignoriere den letzten Teil einfach okay?
    Ich glaub das war es jetzt für das Kapitel. ich könnt jetzt noch ausschweifend erklären wie schön du alles erklärt hast und so, aber da ich das glaub ich in jedem Kapitel erwähne, lass ich es einfach.


    Ach ja. noch etwas xD. Schön zu erfahren, wie der nächste Teil heißen wird, für einen kleinen Interpreten, der in allen einen höheren Sinn sieht ist sowas ja immer toll. (Na ja, ich liebe zwar sehr oft falsch mit meinen Zukunftsblicken, aber trotzdem macht es Spaß). Irgendwie hört es sich für mich so an, als würde es Sicht auf neue Legendäre beziehen, die mitmischen werden. Ich mein das "Licht und Schatten", könnte sich vielleicht ja auf Rayquaza und Cresselia beziehen und das "Feuer und Flut", könnte sich vielleicht auf Ho-Oh-Lugia oder auf Kyogre-Groudon beziehen, Naja, keine Ahnung, ich wollte es nur mal dazu schreiben, damit mein Kommentar mal etwas länger wird und nicht so kurz ist wie immer.


    Alles Gute, Ty

  • Hallööööö,


    wieder einmal hast du es geschafft, die Stimmung und Athmosphäre sehr gut rüber zu bringen. Tja, in einer Stadt wie Dukatia City kommt halt die punktgenaue Beschreibung von Umgebung und Gefühlen, was ja bei dir Standard ist, dem auch stark zugute. Ich in mal gespannt auf Maj´s nächsten Arenakampf und auf Sara´s nächsten Wettbewerb. Hoffe doch stark, dass sich bei der Koordinatorin jetzt nicht alles nur um ihr Sniebel drehen wird, schließlich könnte Endivie mal etwas an Erfahrung sammeln, um sich zu entwickeln und für Panzaeron gab es in seinem beiden Kämpfen auch nicht viel zu holen. Das schreit nach Wiedergutmachung. Auch interessiert mich brennend die Frage, ob nun Solniza´s Platz im Team ersetzt wird. Natürlich nur zahlmäßig, da es ja für sie keinen wirklichen Ersatz gibt. Hoffe, wir sehen die Tochter des Sonnenstrahls wieder ;( . Bin jedenfalls gespannt, wie das nächste Kapi aussehen wird und wie es mit der Hauptstory weitergeht.

  • So viel also dazu. Kommen wir aber nun zum Kapitel, das mal etwas länger ist - sechs Seiten nimmt es in Word ein, das sind 4.580 Wörter, gute siebenhundert Wörter länger als ein durchschnittliches Kapitel. Dabei beinhaltet es aber nicht einmal den ganzen Arenakampf (denn davon handelt das Kapitel), die letzte Phase - und damit wohl die spannendste - folgt erst im nächsten Kapitel, ansonsten wäre das Kapitel noch um beinahe zwei Seiten länger geworden.
    Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ihr morgen auch noch einen Ferientag genießen könnt.


    [align=center]38. Kapitel: Pink und Rosa


    Die leuchtend rote Sonnenscheibe erhob sich hinter den bewaldeten Hügeln, schien die Bäume zu entflammen, als sie zwischen den Lücken, die man vom Fenster des Zimmers aus kaum erkennen konnte, hindurchschien. Der wolkenlose Himmel hinter der Sonne wies die Farben eines Regenbogens auf. Zuunterst war er orange, doch ging diese Farbe dann in einen schmalen gelben Streifen über. Diesem folgte Grün, dem schon mehr Platz zugebilligt wurde, sich aber dann langsam in ein helles Blau auflöste. Dieses wiederum wurde immer dunkler, je weiter es sich von der Lichtquelle entfernte. Doch in das Schwarz eines Nachthimmels verwandelte es sich nicht, zumindest nicht in dem Bereich, den ich durch die Glasscheibe hindurch bewundern konnte.
    Es war noch sehr früh; etwa sieben Uhr. Lange hatte ich nicht schlafen können, wohl hatte ich zu viel Ruhe in den letzten Tagen gehabt.
    Trotz des wunderschönen Naturschauspiels, das sich vor meinen Augen abspielte, war mir nach Weinen zumute. Wie gerne hätte ich in diesem Moment mit Solniza geredet, abgesprochen, wie sie gewillt war, beim Arenakampf vorzugehen. Aber nein, sie hatte es ja vorgezogen, mit Suicune zu gehen und Ho-oh zu helfen.
    Bei diesen Worten fiel mir etwas ein: Als Regenbogenvogel war das legendäre Pokémon bekannt, und Solniza gehörte einer Pokémon-Art an, die eng mit der Sonne verbunden war; stark sogar mit dem Sonnenaufgang. Gerade hatte ich mich vom Fenster abgewandt, als mir dies bewusst war, und erneut wurden meine Augen an die gleißend rote Scheibe, umhüllt von den Farben des Regenbogens, geheftet. „Sonne...“, hauchte ich begreifend, „und Regenbogen.“ In diesem Moment waren sie Eines, gehörten zusammen wie das Licht und der Schatten. Viel hatte die Sonnenkatze, zumindest ihren eigenen Worten nach, Ho-oh zu verdanken – und deshalb war es ihre moralische Pflicht, mit den Raubkatzen zu gehen. Zusammengehörigkeit... Ich seufzte.
    Nun bemerkte ich, dass meine rechte Hand instinktiv zur Grünen Kugel gewandert war. Wann war das geschehen? Rayquaza, dachte ich, ich bin sicher, du vernimmst meine Worte. Denk daran: Solniza hat allen Grund, die Raubkatzen zu unterstützen – deshalb brauchst du mir nicht vorzuschreiben, wen ich mir als Verbündeten aussuchen soll.
    Vollkommen überrascht war ich, als mit der Drache tatsächlich antwortete. Maja, es ist mir klar, dass du die Probleme nicht so langfristig betrachten kannst wie ich. Denk daran, dass ich praktisch unsterblich bin – und auch deine ach so wichtige Solniza über eine längere Lebensspanne verfügt als du. Ihr Menschen seid einfach schrecklich kurzlebig... und überdenkt eure Probleme nur auf höchstens wenige Jahrzehnte. Das Problem aber besteht darin, dass dieses Psiana durch dich mit mir verbunden ist – und so ein schwacher Bund zwischen Ho-oh und mir entsteht. Dieser schränkt gewisse Handlungen stark ein, zumindest für die Zeit, in der Solniza auf der Erde wandelt. Und wenn der Regenbogenvogel einmal in einen offenen Konflikt treten würde, gegen den ich ankommen müsste... Dann würden große Irrungen entstehen, die nur schwerlich behebbar sind. Bedenke auch das, Maja. Ruhig waren diese unüblich informationsreichen Worte aus der Kugel geflossen. Überrascht wandte ich mich schnurstracks vom Fenster ab. Was ich da tat, wusste ich selbst nicht, aber plötzlich hatte ich ein unglaubliches Verlangen, den Arenakampf zu bestreiten. Hatte da mein Meister seine Klauen im Spiel? Wenn ja, dann hatte ich wohl das Rätsel über Saras seltsames Benehmen gelöst. Denn wohl besaßen in einem solchen Falle alle Legendären ähnliche Fähigkeiten.

    Als knallpink gestrichen stellte sich die Arena heraus. Es handelte sich um ein rundes Gebäude mit Kuppeldach, das oberhalb der Tür eine Reihe aus direkt nebeneinander gesetzten Fenstern besaß. Diese Glasscheiben waren mit rosafarbenen Herzen bemalt, während das Eingangstor mit einem großen roten verziert war.
    Wohl aufgrund dieser grausamen Farbe – wer konnte ein solch kräftiges Pink schon lange ertragen? – war die Arena der Stadt auch das einzige Gebäude in einem Umkreis von gut zweihundert Metern. Erst in dieser Entfernung war der Ausgangsbereich der U-Bahnstation errichtet worden, scheinbar hatten es auch die Arbeiter nicht ausgehalten, das Gebäude lange zu betrachten. So war es auch möglich gewesen, entlang dem breiten, asphaltierten Weg zum Eingangstor hin Bäume zu pflanzen und auch die weiten Parkanlagen, die sich rund um das Gebäude erstreckten, schienen dazuzugehören. Wohl hatte diese Arenaleiterin viel Zeit oder Geld, um Angestellte, die sich um die Rasenflächen kümmerten, zu entlohnen.
    Mir war die ganze Umgebung suspekt; den Kampf hoffte ich schnell erledigen zu können. Sara hingegen schien begeistert von dem Anstrich zu sein, auch die akribisch zurechtgestutzten Grashalme schienen es ihr angetan zu haben, sofern ich ihren verträumten Blick, den sie auf all das richtete, richtig deutete. Fast wünschte ich, eine Sonnenbrille dabeizuhaben; diesen Gedanken aber auszusprechen, wäre recht unhöflich gewesen. So beschleunigte ich einfach meine Schritte, um so schnell wie möglich die knalligen Wände nicht mehr betrachten zu müssen.

    Das Innere war glücklicherweise in sanfteren Farben gehalten. Auch hier war die klischeehafte Mädchenfarbe vorherrschend, doch wiesen die Wände nur einen Pastellton auf, während die Kuppel – scheinbar bestand die Arena nur aus dem Kampfraum, da man zur Rundung emporblicken konnte und auch keine Türen erkennbar waren – mit rosafarbenen Bildern ähnlich wie die Fenster verziert war.
    Das Kampffeld war umgeben von einer mehrreihigen, ansteigenden Tribüne, die aus hellen Holzbänken gefertigt war. Die Sitzflächen selbst waren mit pinkfarbenem Stoff ausgelegt, der allerdings beinahe komplett verwaist war. Nur zwei Frauen saßen in der vordersten Reihe und schienen sich angeregt zu unterhalten.
    Das Eingangstor fiel mit einem lauten Krachen hinter mir zu, sodass die beiden aufblickten. Die eine, jüngere von etwa zwanzig Jahren, hatte ihre passend zur Arena rosafarbenen Haare zu zwei kurzen, abstehenden Zöpfen gebunden, dazu trug sie eine weiße, kurzärmelige Weste mit zinnoberroten Streifen und gelben Knöpfen, dazu dunkelblaue Hotpants. Ihre Kniestrümpfe waren schwarz und blau gestreift, während die Turnschuhe die gleichen Farben wie die Weste aufwiesen. Am rechten Handgelenk trug die schlanke junge Frau, die ich als die Arenaleiterin Bianka einschätzte, ein rotes Schweißband.
    Die Ältere schätzte ich auf Ende Vierzig, denn die braunen Haare, die zu einem strengen Knoten gebunden waren, waren bereits von einigen grauen Strähnen durchzogen. Eine Brille trug sie ebenfalls und auf dem Gesicht zeigte sich bereits eine kleine Anzahl von Falten. In Anbetracht des grünen Pullovers mit dem aufgedruckten Pokéball nahm ich an, dass es sich bei ihr um eine Schiedsrichterin handeln musste, was recht ungewöhnlich war – eher selten nahmen Frauen diesen Beruf an, weshalb man eher Männer finden konnte. Zu dem Pullover kam ein knöchellanger, weiter Jeansrock, unter dem braune Stiefel mit niedrigem Ansatz hervorschauten.
    Nun sprang die mit den rosafarbenen Haaren auf. „Hallo!“, rief sie sogleich, „Bist du eine Herausfordererin?“ Schon wollte ich eine bestätigende Antwort geben, doch ließ mich die junge Frau nicht zu Wort kommen: „Ich bin die Arenaleiterin Bianka, und ich warne dich: Meine Normal-Pokémon haben einiges auf dem Kasten, weshalb ich schon seit Längerem nicht mehr besiegt worden bin! Wir werden einen Drei-gegen-drei-Kampf austragen, im Einzelmodus. Die kämpfenden Pokémon können nicht ausgetauscht werden, ein Zurückrufen kommt einem Besiegtwerden gleich. Bist du mit diesen Regeln einverstanden?“ Hell und jugendlich war ihre Stimme, außerdem wirkte sie sehr offen und freundlich. Beinahe schon zu freundlich.
    Ich unterdrückte mir ein Seufzen ob dieses Redeschwalls. Wozu, fragte ich mich, wollte sie nur wissen, ob ich gegen sie kämpfen wollte, wenn sie doch sofort weiterplapperte? Eine Antwort gab ich dennoch: „Erstens: ja, ich habe vor, gegen dich zu kämpfen, und zweitens: ebenfalls ja, ich bin mit den Regeln einverstanden.“ Hätte es überhaupt einen Effekt gehabt, wenn ich verneint hätte? Wohl kaum. „Könnten wir sofort beginnen? Ich habe zwar den ganzen Tag Zeit, doch steht mir der Sinn nicht nach stundenlangem Plausch.“
    Wie zum Unterstreichen dieser Worte fiel das Eingangstor erneut mit einem Krachen zu. Ein kurzer Blick bestätigte mir, dass Sara ihren Blick endlich von dem Äußeren der Arena losreißen hatte können und diese betreten hatte, um meinem Kampf beizuwohnen. „‘Tschuldigung“, murmelte die junge Koordinatorin peinlich berührt.
    Bianka sprang plötzlich in die Höhe und rief begeistert aus: „Noch eine Herausfordererin! Was für ein stark frequentierter Tag heute doch ist!“
    Nun schon wurde mir diese Arenaleiterin ein wenig unsympathisch, da sie so voreilig und quirlig war, außerdem ungern Erklärungen abzuwarten schien, die ich ihr aber dennoch gab: „Hier liegt ein Missverständnis vor“, seufzte ich. „Bei ihr“, mit einer Handbewegung wies ich auf meine Reisebegleiterin, „handelt es sich um eine Koordinatorin, die nur meinen Kampf sehen will. Selbst kämpfen liegt allerdings nicht in ihrer Absicht.“
    Merklich sank die Laune der Arenaleiterin beim Vernehmen dieser Worte. „Ach...“, flüsterte sie enttäuscht, dann aber schien sie sich meiner Herausforderung zu entsinnen: „Dann lass uns kämpfen!“ Begeistert klangen diese Worte, während ich nur die Augenbrauen hochzog. Sehr suspekt war mir mein Gegenüber, wenn die junge Frau zu solchen Gefühlsschwankungen neigte.
    „Nun denn“, seufzte ich und zückte sogleich einen Pokéball, während ich auf das Kampffeld, das aus lehmiger Erde bestand – wie der gesamte Bereich des Raumes, der nicht von der Tribüne eingenommen wurde – trat. Normal-Pokémon setzte Bianka ein, sodass meine Wahl nur natürlich war, denn ich besaß gerade einmal einen einzigen Kämpfer, der eine Attacke mit Vorteil auf solche Wesen beherrschte.
    Bianka griff ebenfalls nach einer der rot-weißen Kapseln, während mich die Schiedsrichterin fragend anblickte. Schnell nannte ich ihr die Informationen, die sie sicherlich wissen wollte; warum konnten die Arenen nicht elektronisch vernetzt sein, um solche Daten über Herausforderer auszutauschen?
    Schweigend verharrte ich, während die ältere Frau ihre kurze Rede hielt, in der sie die Regeln erneut vortrug.
    Kaum hatte die Braunhaarige fertiggesprochen, warf die quirlige Arenaleiterin mit Schwung die Kapsel, die sie zur Hand genommen hatte, wobei sie laut „Los, Pixi!“ ausrief. Aus rötlichem Licht materialisierte sich ein – welch Wunder – rosafarbenes Pokémon, was ich mit einem Stoßseufzer kommentierte. Größer war das recht stämmige Wesen, als man von seinem Erscheinungsbild her annehmen würde, denn mit dem eingedrehten Schweif und den Flügeln, die an Feen in Märchen erinnerten, sah es eher aus wie eine Puppe. Die Locke zwischen den spitzen Ohren mit schwarzen Enden verstärkte diesen Eindruck noch.
    Unspektakulärer schickte ich meinen Kämpfer in den Kampf. „Blitza“, erklärte ich nur leise, als ich den Knopf auf dem Pokéball drückte. Daraufhin erschien mein gelbes, vierbeiniges Elektro-Pokémon. Das statisch elektrisch aufgeladene Fell stand in Stacheln ab, wobei der Kragen, dessen Fell weitaus länger war, auch längere Stacheln ausbildete. Um einen guten halben Meter überragte sein Gegner das féline Wesen, was mich allerdings nicht beunruhigte. Zu sehr musste sich das Normal-Pokémon auf direkte Angriffe verlassen, während das Geschöpf mit dem gelben Fell auch auf Attacken, die es aus der Ferne abfeuerte, zurückgreifen konnte. Auch wenn das nicht meiner Taktik entsprechen würde. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als ich daran dachte.
    Nicht lange zögerte meine Gegnerin, den ersten Angriff zu befehlen. „Duplexhieb!“, rief sie aus. Sogleich begann ihr pinkfarbenes Pokémon, so schnell zu laufen, wie es ihm möglich war – das aber war alles andere als flink. Immer wieder stolperte es über den Boden, der kaum Unebenheiten aufwies. Ob es nicht besonders kampferprobt war?
    Nach dieser Entdeckung entschied ich mich, sofort Ernst zu machen und befahl Blitza die Attacke, aufgrund derer ich mich für es entschieden hatte. „Doppelkick“, sprach ich samtweich aus. Wozu stressen, wenn der Gegner so langsam war? Das féline Wesen schien dies anders zu sehen, denn sogleich sprang es auf und sprintete auf den Gegner zu, der plötzlich vor Angst erstarrt schien. Flink vollführte das vierbeinige Geschöpf auf meiner Seite eine halbe Drehung im Sprung, um mit den kräftigeren Hinterbeinen zweimal zutreten zu können. Wohl hätte es noch mehrere Treffer landen können, doch die Arenaleiterin reagierte.
    „Metronom!“, rief sie aus. Pixi streckte daraufhin die kurzen Arme in die Luft, um mit ihnen im Gleichtakt zu wackeln. An den Spitzen der weggestreckten Zeigefinger begannen sich daraufhin, kleine, blau leuchtende Punkte zu bilden. So schnell, wie man es bei seinem Namen vermuten konnte, ließ Blitza ab und brachte sich mit einigen langen Sprüngen in scheinbar ausreichender Entfernung in Sicherheit, als sich das sanfte Blau in durchdringendes Weiß verwandelte – und ein Schauer aus vielfarbigen Blättern auf das Elektro-Pokémon gefeuert wurde.
    Es handelte sich um Zauberblatt, wie ich erkannte – eine Attacke, bei der das Ausweichen unmöglich war. Nervös biss ich mir auf die Lippe; gegen einen solchen Angriff hatten meine Pokémon noch nie zu kämpfen gehabt, weshalb ich keinen Schimmer hatte, wie ich vorgehen sollte. Einfach abwarten und schließlich einen Gegenangriff starten? Ein Plan begann, in meinem Kopf Gestalt anzunehmen.
    Laut jaulte Blitza auf, als es von dem Sturm aus Blättern getroffen wurde, und siegessicher jubelte Bianka, zumindest, bis sie einen Blick auf das Angesicht meines Kämpfers warf. Wut blitzte in den dunklen Augen des gelben Wesens auf, und wenige Funken entluden sich an den Spitzen der Fellstacheln. Ich grinste nur; es war in perfekter Stimmung!
    „Donner“, sprach ich emotionslos. Es war ein riskantes Manöver, die stärkste Attacke, die Blitza einsetzen konnte, nun schon zu verwenden, doch blieb mir nichts anderes übrig – später war mein Kämpfer unter Umständen nicht mehr in der Lage dafür.
    Ein ohrenbetäubendes Brüllen stieß das Elektro-Pokémon aus, als es die Spannung aus seinem Fell sog. Merklich schrumpften die Stacheln, wenngleich sie noch so ausgebildet blieben, dass man sie als solche bezeichnen konnte.
    Dann wurde die gesammelte Elektrizität mit einem Mal entladen; solche Mengen Strom schossen auf das pinkfarbene Pokémon zu, dass die Luft knisterte und selbst ich, obschon ich mehrere Meter entfernt stand, ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut verspürte. Das Pixi aber wurde von dem Schlag voll getroffen; laut kreischte es auf, und ebenso tat es seine Trainerin, als sich der Angriff legte. Zwar stand das Normal-Pokémon noch, es schwankte allerdings beträchtlich. Das zuvor noch glänzende Fell stand nun büschelweise ab – zu kurz war es, um einen Effekt wie Blitzas zu erzielen. „Stopp!“, rief Bianka, „Ich lasse Pixi in diesem Zustand nicht mehr weiterkämpfen, sondern rufe mein nächstes Pokémon in den Kampf!“ Kaum hatte die Arenaleiterin diese Worte ausgesprochen, war das Feen-Pokémon von dem roten Lichtstrahl erfasst und in die Kapsel gesaugt worden.
    Einen kurzen Kommentar zum Zwischenstand gab die Schiedsrichterin ab, dann schon schickte Bianka ihr nächstes Pokémon in den Kampf. Weder an der Farbe noch am Typen änderte sich etwas, denn der zweite Kämpfer der Arenaleiterin war ein Knuddeluff. Noch kürzere Arme und Beine als das Pixi hatte dieses Wesen, dafür war es aber auch ein wenig kleiner – Blitza überragte es dennoch mit seinen langen Ohren, die wohl recht sensibel waren. Eine weitere Gemeinsamkeit mit dem vorherigen Pokémon Biankas war die Locke auf der Stirn; die Augen mit den runden hellblauen Pupillen waren aber um ein Vielfaches größer als die Pixis. Auf dem Bauch erkannte man außerdem einen großen weißen Fleck. Weicher wirkte das Pokémon als das andere, doch der Blick verriet auch mehr Stärke und Schlagkraft. Ich nahm nicht an, dass mein Kämpfer auch diesen Gegner aus dem Weg räumen konnte; einiges an Vorarbeit konnte Blitza aber dennoch sicherlich noch leisten, bevor es aus dem Kampf ausscheiden würde.
    So befahl ich dem Elektro-Pokémon, sogleich einen Angriff zu starten – Donnerblitz diesmal. Ich wollte nicht riskieren, dass das féline Wesen durch eine Attacke, die ihm zu viel Kraft abverlangen würde, kampfunfähig wurde – ebenso vermied ich es, einen Befehl zum direkten Attackieren auszusprechen, denn ein solcher würde sein Ziel wohl kaum erreichen. Zu agil schien der Gegner trotz seiner rundlichen Körperform zu sein.
    Das gelbe Geschöpf versuchte daraufhin erneut, die Elektrizität in seinem Fell zu sammeln, um einen gefährlichen Stromstoß aussenden zu können, doch alles, was sich ergab, waren wenige schwache Funken. Sogleich erkannte ich die Fakten: Zu erschöpft war Blitza, um sich noch weiterhin im Kampf messen zu können – und damit war der Stand wieder ausgeglichen. „Zurück“, bemerkte ich kurz, als ich den Pokéball hob und den Strahl roten Lichtes aussandte. Die Zwischenbemerkung der Schiedsrichterin wartete ich geduldig ab, bevor ich nach meinem nächsten Kämpfen schickte.
    „Du wirst wohl deine Freundin vertreten müssen“, murmelte ich der rot-weißen Kapsel zu, während ich sie vom Gürtel pflückte. Laut fügte ich hinzu: „Satmen, du bist an der Reihe!“
    Aus dem Lichtstrahl, den der Ball ausstieß, als ich ihn betätigte, stieg die Gestalt, schwarz wie die Nacht. An Ohren, Beinen, Stirn und Schweif glänzten die gelben Ringe, die nun, im hellen Tageslicht, nicht leuchteten. Umso gefährlicher aber funkelten die tiefroten Augen, die mich sehr an die Suicunes in jener Nacht auf der Insel erinnerten. Tief aus der Kehle stieß der Mondkater ein dumpfes Knurren aus; überhaupt nicht schien es ihm zu behagen, dass er sich nicht in einem Doppelkampf an der Seite Solnizas messen konnte. Ich konnte mir beim Anblick des Sohnes des Mondscheins ein gutmütiges, verstehendes Lächeln kaum unterdrücken; auch er wollte es nicht wahrhaben, dass Solniza zurzeit nicht in der Nähe war.
    „Entschuldige, Satmen“, flüsterte ich dem félinen Wesen leise zu, sodass seine Ohren sogleich nach hinten gerichtet wurden. Die Aufmerksamkeit der tiefroten Augen blieb aber vorne, auf den Gegner, gerichtet. „Aber wir können nicht beeinflussen, was Solniza tun und lassen möchte. Ich bitte dich, deinen Frust bei diesem Kampf auszulassen, wenn du schon die Gelegenheit dazu hast, Sohn des Mondscheins.“ So leise sprach ich, dass wohl kein Mensch in der Arena diese Worte vernehmen konnte; das Knuddeluff aber, dessen Ohren durch ihre Größe sehr empfänglich waren, zuckte mit diesen. Und wenn schon, hatte es eben zugehört – wem sollte es all das schon mitteilen, vor allem, wenn nun Satmen in den Kampf stieß? „Finte!“, rief ich sogleich.
    In einem schwarzen Schemen entschwand das Unlicht-Pokémon, sodass sich sein Gegner verwirrt umblickte und überrascht quiekte. Ach, dachte ich, wie praktisch ein solcher Angriff doch ist. Schaden zufügen, ohne gesehen zu werden. Ein großer, nicht unerheblicher Vorteil – weshalb diese Attacke praktisch immer zuerst traf. „Jetzt“, hauchte ich, als ich einen geeigneten Moment erkannte: Das rosafarbene Pokémon blickte gerade zur Decke auf.
    Aus dem Nichts hinter Knuddeluff erschien das Nachtara, und auch die erschrockene Warnung seiner Trainerin konnte nicht verhindern, dass das Normal-Pokémon getroffen wurde. Die dicke Fettschicht aber, die sich zweifellos unter dem dichten Fellkleid verbarg, reduzierte die Schaden auf ein Minimum – wohl würde ich zu härteren Mitteln greifen müssen, um Satmen zu einem Sieg zu führen.
    Meine Gedanken rasten, als Bianka einen Duplexhieb von ihrem Kämpfer verlangte. Schneller als man es dem plumpen rosa Fellball mit Ohren zutrauen würde, stolperte das Normal-Pokémon in einer Mischung aus Laufen und Hüpfen auf das schwarze, vierbeinige Wesen zu. Dabei schlug es mit seinen kurzen Armen auf eine Art und Weise durch die Luft, bei der ich an Schattenboxen denken musste – denn genauso sah diese Bewegung aus. Nicht umhin konnte ich, zu kichern – wie tief musste ein Pokémon sinken, um eine solch traurige Figur bei einem Kampf abzugeben? „Mach schon“, gelang es mir schließlich zu prusten, als der Gegner schon nahe bei meinem Kämpfer war, „weich aus, und das schnell – Ruckzuckhieb.“ Die kräftigen Beinmuskeln sah man deutlich hervortreten, als sich Satmen zum rechtzeitigen Sprung zur Seite bereit machte, die grimmigen Augen voll konzentriert auf Knuddeluff gerichtet – was hatte der Mondkater vor? Noch nie hatte ich es erlebt, dass er ein solches Risiko eingegangen war. Ob das schwarze Wesen plante, den Gegner den lehmigen Boden des Kampffeldes schmecken zu lassen?
    Dann sprang das Nachtara vor, als es zum Ausweichen bereits zu spät war – direkt auf den Gegner zu, den Kopf gesenkt wie ein Tauros, das auf ein Hindernis zuhielt. Ich bemerkte einen seltsamen weißlichen Schimmer um die Stirn meines Pokémons – eine neue Attacke? Wenn ja, was für eine?
    Als Satmen das Haupt mit voller Wucht in den Bauch des Gegners rammte, sodass dieser ein ordentliches Stück zurückgeschleudert wurde, erkannte ich den Angriff, bei dem es sich um Kopfnuss handeln musste. Doch seltsam – wann hatte der Sohn des Mondscheins gelernt, sein Haupt auf eine derartige Weise zu gebrauchen?
    Vernachlässigte ich das Training meiner Pokémon zu sehr und konzentrierte mich viel zu viel auf Solniza? Wie hatte ich es dann geschafft, meine bisherigen vier Orden zu gewinnen? Natürlich – das letzte Wort hatte immer die Sonnenkatze gehabt, während all die anderen nur als „Kanonenfutter“ gedient hatten, um die ersten Kämpfer eines Arenaleiters aus dem Weg zu räumen. Schmerzlich wurde mir erneut bewusst, dass ich nun nicht auf meine beste Kämpferin zurückgreifen konnte, wenn das schwarze Geschöpf besiegt werden würde. Nervös umfasste meine Hand automatisch den leeren Pokéball der Sonnenkatze. Wie dumm war ich gewesen! Hatte ich nun überhaupt eine Chance, den Sieg gegen Bianka zu erringen? Ich entsann mich eines Gerüchts – behauptet wurde, dass sie ihr stärkstes Pokémon häufig gegen Herausforderer, die sie unterschätzten, einsetzte, nachdem sie zwei schwache Kämpfer in den Ring gehen hatte lassen. Waren Pixi und Knuddeluff diese schwachen Wesen oder machte sie Ernst mit mir? Keine der Möglichkeiten wollte mich beruhigen, denn durfte ich nicht vergessen, das diese Kämpfe nur ein Vorgeschmack auf den letzten sein würden. Und ich hatte keine Möglichkeit, auf Solniza zu bauen – stattdessen musste ich ein anderes Pokémon nach Satmen einsetzen müssen. Doch welches?
    Ein lauter Aufschrei holte mich zurück in die Gegenwart. Knuddeluff, das von der Kopfnuss umgeworfen worden war, rappelte sich auf. Keine zu schweren Verletzungen schien es davongetragen zu haben, denn wütend stand es sicher da und fuchtelte mit den Ärmchen. Die ansonsten kreisrunden blauen Augen waren zu Ellipsen geworden, als es seinen Gegner aufgebracht fixierte. Gar nicht wollte dieser Gesichtsausdruck zu dem rundlichen, scheinbar sanften Pokémon passen, sodass eine böse Vorahnung in mir aufstieg. Was kam nun?
    „Ampelleuchte!“, rief die Arenaleiterin mit den pinkfarbenen Haaren schließlich aus. Ich zuckte zusammen – eine Attacke, die dem Käfer-Typ zugehörig war – und somit recht gefährlich für ein Unlicht-Pokémon wie meinen Kämpfer. Was ich brauchte, war ein Plan – ein guter und schneller Plan.
    Beinahe augenblicklich entschied ich mich für einen Angriff, der volles Risiko bedeutete, denn noch nicht hatte der Mondkater ihn gemeistert. Sollte es aber klappen, dürfte zumindest ein Gutteil der gegnerischen Attacke im Sande verlaufen. „Eisenschweif.“ Nicht mehr als ein Flüstern war dieses Wort, als ich es aussprach, doch es reichte. Metallisch grau leuchtete der Schweif des Sohnes des Mondscheins auf, doch der gelbe Ring erhielt eine weiße, helleres Licht abstrahlende Farbe. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht; es funktionierte tatsächlich!
    Doch schnell verflog meine Freude, als ich meinen Blick erneut auf die gegnerische Seite lenkte. Weit hatte die rosafarbene Kugel ihr Maul aufgerissen, um eine pulsierende Lichtkugel zu enthüllen. Just in dem Moment, in dem aus dieser Kugel ein strahlend grün und unheimlich rot gefärbter Strahl hervortrat, sprang Satmen in die Luft, sein Körper beschrieb einen halben Salto, sodass der Schweif vor seinem Körper platziert war. Das Rot und Grün der Ampelleuchte schlang sich derweil ineinander, verband die beiden Bestandteile immer fester.
    Laut zischte es, als der metallene Schweif des Mondkaters in die Attacke des Gegners eintauchte und diese spaltete. Die Flanken des schwarzen Geschöpfs wurden dennoch von den Hälften, von denen die eine grün und die andere rot war, getroffen. Schmerzerfüllt knurrte das féline Wesen auf, wand sich aber nicht vor Schmerz, den es sicherlich empfand. Ich spürte, wie mein Herz bis zum Halse schlug – würde es tatsächlich gelingen?
    Sicher setzte das Nachtara zuerst die Vorder-, dann die Hinterpfoten auf dem lehmigen Boden auf, bevor es wieder absprang, da Knuddeluff in der Zwischenzeit scheinbar sein ganzes Pulver für den Moment verschossen hatte. Die leuchtende Kugel war wieder verschwunden.
    Hoch reichte der Sprung nicht – ich vermutete, dass Satmen sicherlich ärgere Schmerzen verspürte, als er zeigte – aber weit genug, um erneut eine halbe Drehung um die eigene Achse zu beschreiben. Mit dem eisenharten Schweif voraus fiel der Mondkater auf seinen Gegner nieder, traf ihn mit voller Wucht.
    Dann fielen beide der Gegner gleichzeitig und blieben kampfunfähig liegen. Ein Remis hatte dieser Kampf ergeben.
    Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen holte ich den Pokéball Satmens hervor. „Gut gemacht, Sohn des Mondscheins“, flüsterte ich, als ich das Unlicht-Pokémon zurückrief. Ja, er hatte sich äußerst gut geschlagen, und damit meinte ich nicht, dass er es geschafft hatte, einen Gegner auszuschalten. Viel eher dachte ich an die beiden Attacken, die er gezeigt hatte.
    Unentschlossen schwebte meine Hand über meinem Gürtel; wen sollte ich für das entscheidende Duell wählen? Drei Kämpfer hatte ich zur Auswahl, doch fragte ich mich, welcher von ihnen wohl die beste Wahl war.
    Auf dem anderen Ende des Kampffeldes tat sich Bianka weitaus leichter mit der Entscheidung. Ein blau-weißer Ball mit zwei roten Streifen wurde von ihren Fingern fest umschlossen, als sie zu sprechen anhob: „Ich muss zugeben, du hast mich bisher sehr gefordert. Es ist in letzter Zeit selten passiert, dass meine beiden stärkeren Erstkämpfer besiegt wurden und ich auf mein stärkstes Pokémon zurückgreifen musste. Um ehrlich zu sein – der letzte Herausforderer war dein Bruder, Maja Drachenmeister.“
    Hätte ich bereits einen Ball in der Hand gehabt, läge er nun am Boden. Überrascht blickte ich die junge Arenaleiterin an. „Wie?“, stieß ich aus. „Aber... woher-?“ Weiter brauchte ich nicht zu stammeln, denn die junge Frau gab mir bereits eine Antwort.
    „Die Ähnlichkeit des Äußeren ist möglicherweise nicht besonders groß, aber eure Kampfstile ähneln sich sehr, obgleich sie grundverschieden sind. Und Gerüchte machen zurzeit zu Genüge die Runde – vor allem in einer so großen Stadt wie Dukatia kann man vieles hören und es auch überprüfen.“
    Entschlossen griff ich nach einem bestimmten Pokéball, auf dem ich den kleinen, eingravierten Buchstaben spürte. Diesen Kampf musste ich unter solchen Voraussetzungen mit einem gewissen Kämpfer bestreiten; als ehrenhafte Drachentrainerin blieb mir keine andere Wahl. Dennoch wartete ich ab, bis meine Gegnerin ihr Pokémon rief; so sollte es nach den offiziellen Regeln sein, aus denen sich doch ohnehin kaum jemand einen Hehl macht – außer ungewöhnlich bürokratischen Schiedsrichtern, wie ich annahm.
    Nun schleuderte mein Gegenüber den Superball – und aus blauem Licht, wie es für diese Art von Ball üblich war, materialisierte sich das Pokémon. Erneut war es rosafarben; erneut handelte es sich um ein recht kompaktes Wesen, das auf den Hinterbeinen laufen konnte. Die Größe entsprach ungefähr der von Pixi, vielleicht war Biankas dritter Kämpfer auch ein wenig größer. Schwarze Hufe zeichneten jeden der Füße und auch der Kopf war auf eine Art schwarz gefärbt, dass es wirkte, als ob das Wesen eine Kapuze trüge, die unterhalb des Halses zusammenlief. Kleine Hörner waren neben den Schlappohren erkennbar. Gutmütige blaue Augen blicken mich an, und eine kleine schwarze Nase schnupperte nach Gegnern. Ein langer hellgelber Schweif mit einer schwarzen Kugel am Ende wuchs aus dem Steißbein des Normal-Pokémons, doch das Bemerkenswerte an ihm waren die vier zartrosafarbenen Zitzen auf dem hellgelb gefärbten Bauch. Am Rücken befanden sich, wie ich wusste, schwarze Flecken in derselben Anzahl. „Miltank!“, blökte das stärkste Pokémon der Arenaleiterin träge.
    Selten waren diese Wesen, das war mir bekannt. Doch noch ungewöhnlicher war das Auftauchen des Geschöpfs, das ich nun einsetzen würde, zumindest außerhalb meiner Heimatstadt. „Auf meine Ehre als Drachentrainerin“, murmelte ich leise, sodass es niemand vernehmen konnte, „rufe ich einen Drachen in den Kampf gegen einen Gegner, der mich erkannt hat als eine Drachentrainerin von Ebenholz City. Möge der Kampf verlaufen, wie das Schicksal ihn bestimme.“ Automatisch waren diese rituellen Worte, die heutzutage kaum verwendet wurden, aus meinem Munde geflossen.
    Dann war ich mit besonderem Schwung Dragonirs Pokéball, sodass sich die blau geschuppte, fliegende Schlange aus dem roten Licht erhob. Im Licht der Arena funkelten die Schuppen der Haut wie hunderte von Diamanten, und die leuchtenden Kugeln an Hals und Schweifspitze fingen dieses Licht zusammen mit dem Schein der Sonne, die durch die dekorierten Fenster drang, auf. Einen unglaublich anmutigen Anblick bot der mystische Drache, der wenige Zentimeter über dem lehmigen Boden schwebte. Gutmütig, doch voller Ernst starrten die dunklen Augen auf den Gegner herab; wie ich wusste, hatten meine rituellen Worte den Drachen in seiner Behausung erreicht. Ein Lichtstrahl fiel auf das glänzende, kurze Horn auf der Stirn Dragonirs, sodass der Kampfraum kurz in gleißendes Licht getaucht war. Die entscheidende Phase des Arenakampfes war damit eingeleitet. Tief holte ich einmal Luft; würde ich ohne Solniza dieses Duell gewinnen können?
    Mein Stolz zumindest verlangte es von mir.

  • Hallo Maj, schön dass so schnell ein neues Kapitel von dirda ist [Das erste Kapitel im Jahre 2011]. Der Titel ist etwas ungewöhnlich, aber ich mach mich mal ans Lesen ran. Und natürlich darfst du mich Ty nennen.


    Kapitel 38 - Pink und Rosa


    Als ich den Titel in meinem Gästebuch sah, war ich erstmals etwas verwirrt. Ohne das Kapitel zu lesen, sieht man den Zusammenhang einfach nicht und Farben sind auch nicht gerade aussagekräftig [soll jetzt keine Kritik sein, wollte es nur erwähnen]. Aber hat man den Chapter gelesen, merkt man, dass der Titel wie die Faust aufs Auge, diese Farbe prägt ja irgendwie auch das ganze Kapitel. Die pinke Arena, dies rosahaarige Arenaleiterin und die pinken Arenapokemon. Auch passt rosa einfach zu so einer ich sag mal "Tusse" wie Bianka.
    Den Sonnenaufgang am Anfang hast du wundervoll beschrieben... Besonders das Farbenspektakel, welches sich am Himmel abgespielt hat, konnte man sich großartig vorstellen *g*. Man merkt wirklich, dass Du bei Umgebungen wirklich in Deinem Element bist. Aber auch die Gefühle kommen bei deinen Hauptcharakteren nicht zu kurz. Man kann sich echt in Maj hineinversetzen - dass sie die Sonne mit Solniza assoziiert ist verständlich - ,die Sehnsucht nach ihrer besten Freundin muss echt unerträglich sein. Generell scheint durch die Abwesenheit von Solniza so einiges aus den Fugen zu geraten. Sogar Rayquaza spricht nicht in Rätseln, er spricht sogar sehr ausführlich. Zum Beispiel das mit der Lebensdauer der Menschen, so welche Abschweifungen hätte sich der grüne
    Drache sonst nicht erlaubt. Was du da vielleicht noch hättest einfügen können wäre, wie lange den ein Pokemon so lebt oder was es macht, wenn der Trainer, während es in seinem Besitz ist, stirbt oder vielleicht auch, dass ein Pokemon, bevor der Trainer es fängt, schon ein langes abenteuerreiches Leben geführt hat. Halt so in Verbindung mit Maj und Solnizia, dass es ihr etwas Trost
    spendet zu wissen, dass Solniza vielleicht sehr viel mit Ho-Oh erlebt hat und ihm deshalb so treu ist und es ihm nicht nur ein paar Monate oder so diente. Aber das liegt alles in deinem Ermessen, war nur so eine Idee für später vielleicht Mal, dieses Kapitel ist ja so auch schon lang genau ^^.
    Jetzt zu der Arena; Da hast Du dir aber was ausgedacht, ein Alptraum Arenagebäude in Pink:ugly:. Du hast die Arena und die Anlage rum herum wirklich gut beschrieben. Besonders die Arena konnte man sich gut vorstellen, obwohl ich das bei so welchen Farben eigentlich gewollt hätte. Aber wenn man bedenkt wie Bianka so ist, dann passt das aber auch. [Wie gesagt Beschreibungen von Orten scheinen dein Ding zu sein^^ ] Auch dass Du so kleine Details wie das in der näheren Umgebung kein Gebäude zu finden ist, weil niemand diesen Anblick aushalten kann, zu finden ist, find ich immer wieder toll, denn besonders so welche Kleinigkeiten bringen etwas Witz in deine Kapitel. Auch das Sara noch 'ne Runde draußen stehengeblieben ist, um sichnochmal in der pinken Umgebung ist auch ganz witzig. Nun zu P[ink]ianka. Ich finde du hast ihren Charakter zu getroffen. Eine heitere quirlige junge Frau, ihr Alter hat mich etwas überrascht, 20 hätte ich ihr nicht zugetraut, aber eine Arenaleiterin unter 18 wäre wohl auch etwas komisch, welche ihre Gefühle sehr offen zeigt [wie als sie dachte, dass Sara auch gegen sie kämpfen wird], mit pinken süßen Pokemon, von denen man denken könnte, sie seien nicht sehr Kampf erfahren. Aber den Pokemon, die sie einsetzte, traut man generell nicht sehr viel zu...
    Wie schon gesagt, kannst du echt gut beschreiben, auch bei Kämpfen gelingt dir das, doch man merkt bei ihnen immer ein bisschen, dass es dir nicht so genehmist sie zu beschreiben, da sie manchmal doch recht kurz ausfallen. Bei diesen Kämpfen war das Problem jedoch nicht erkennbar. Aber ich gehe mal etwas genauer darauf ein.
    Erstmals der Kampf Blitza vs. Pixi. Da war ich anfangs verwirrt, weil Maj erwähnt hat das sie ein Pokemon einsetzen wird, welches Kampfattacken einsetzen wird und mir fiel einfach nicht ein, welches sie meinen könnte und da war es noch so einfach; Blitza Doppelkick! Schön dass du auch an die unpopulärsten Attacken denkst, wenn es um kämpfen geht. Der Kampf an sich war auch gut, er war diesmal nicht zu kurz, da die Vorkämpfen bei Arenaleitern ja eigentlich immer nur so ein Vorgeplänkel bis zum Hauptgegner sind und das Kampfende war auch logisch, denn nach einem sehr effektiven Doppelkick und seinem starken Donner war es klar, dass Pixi K.O. geht. Den zweiten Kampf fad ich auch toll, er war nicht zu kurz und nicht zu lang. Außerdem hatte er einige Überraschungen in sich, zum Beispiel, dass Majs Pokemon anscheinend auch so neue Attacken erlernen ohne das sie diesen jene Attacke antrainiert. Auch das Knuddeluff eine Attacke wie Ampelleuchte beherrscht war sehr überraschend, wir gesagt man traut ihm nicht allzu viel zu. Hier hast du auch wieder schön hervorgehoben, dass Solnizas Fehlen sich auch auf die Pokemonfreunde von ihr auswirkt. Eins wollte ich noch anmerken; Du hast geschrieben, dass Normalpokemon nicht über sehr viel Reichweite oder so verfügen, doch Normalpokemon sind doch eigentlich die Art von Pokemon, die halt so Attacken wie Donnerblitz, Psychokinese, Aquawelle, Flammenwurf, Eisstrahl, Ampelleuchte, Fokussstoß und was weiß ich welche Attacken erlernen oder ?
    Oder bezogst du das einfach auf die STAB-Attacken von denen, halt die ganzen Normalattacken wie Duplexhieb, Bodyslam und kA ? Wenn ja, dann vergiss das grade geschriebene :P Weiterhin aufgefallen ist mir, dass Bianka gesagt hat, der Kampfstil von Maj und Siegfried würden sich ähneln. Hast du nicht vor ein paar Kapitel [Ich glaubdamals wurde der Fluch gebrochen] geschrieben, dass Maj irgendwie überlegt kämpft und Siegfried einfach seine Pokemon in den Kampf schickt und kämpft, oder irre ich mich da?
    Auch schön finde ich es, dass Maj "Fehler" die sie gemacht hat, ich meine jetzt nur Solniza zu trainieren, selbst einsieht, obn sie sich verändern wird, steht offen, aber ich find es schön, dass du es wenigstens erwähnst anstatt dass sie sich einfach so plötzlich ändert.
    Du hast wieder schön etwas spezielles in den Arenakampf eingebaut, dass ihn besonders macht. Siegfried hat auch gegen sie gekämpft, das heißt es geht bei diesem Kampf um die Ehre [außerdem passt dieses Getratsche über alles möglichen Trainer sehr gut zu Bianka], besonders gut finde ich, dass du diesen alten, wie nanntest du es gleich, Spruch oder so eingebaut hast, dass verleiht der ganzen Sache noch einen besonderen Nachdruck.
    Ich freu mich schon echt auf das nächste Kapitel :)
    Also, ein echt tolles Kapitel, was Spannung auf das nächste Kapitel macht. Und bei der Dauer der Kämpfe machst du auch gute Fortschritte.
    Man hab ich jetzt viel geschrieben8o.


    Alles Gute, Ty

  • Hiho Maj ^^


    Ja bei dem Namen Pink und Rosa war ich ja auf einiges gefasst, aber nicht auf so was.
    Also das hat mich ja glatt aus den Latschen gehauen, soviel Pink, und du scheinst selber auch nicht viel von Pink zu halten, wen man das so liest.
    Alles in diesem Kapi wa ja Pink, Arena, Pokemon und auch Arenaleiter. Und die Pokemon erst. Eins soll eine mehr als komische Fee sein, und das andere ein übergroßer Wattebausch, mal ehrlich wer würde so was ernstnehmen als Gegner? Aber sie haben sich trotzdem gut geschlagen. Aber Maja scheint ja ohne ihre Sonnenkatze ziemlich in Bedrängnis zu geraten oder?
    Auf jeden fall haben sich Ihre anderen zwei Pokemon wirklich gut geschlagen, auch wen sie dann aus gewechselt wurden.
    Ich wa schon überrascht als Satmen aufeinmal eine neue Attacke zeigte.
    Is Sara jetzt unter die Hobbygärtner gegangen oder warum wa sie so vom Garten fasziniert?
    Und eine frage hab ich noch, wird der leere Platz im Team aufgefüllt werden, oder kommt Solniza wieder zurück, und wen nicht welches Pokemon wird dann der oder die neue vertraute von Maja?


    SO zum Ende sag ich noch danke, das du diese Geschichte schreibst, und on stellst, damit wir sie lesen können.
    Du schreibst wirklich toll und es macht einem Freude das zu lesen, ich freue mich jetzt schon auf das nächste Kapi ^^.

  • Hallo, Maj,


    zu aller erst muss ich auch mal ein Lob dafür ausprechen, dass deine Kapitel - berücksichtigt man ihre Länge - sehr schnell kommen. Bei meiner eigenen Story sind die Kapis um einiges kürzer, aber viel schneller als deine kommen sie doch nicht in die Startlöcher. Darum kann man dich nur beneiden^^.


    Nun zum Inhalt.Ich finde es sehr passend, dass Maj, nun, da sie unweigerlich in eine Situation gerät, in der sie die Anwesenheit von Solniza gewohnt ist, immer wieder an ihre Freundin denken muss und diese Gedanken sie auch noch beinahe von ihrem Arenakampf ablenken. Auf der anderen Seite ist es vielleicht mal ganz gut, dass sie jetzt regelrecht dazu gezwungen ist, ein stärkeres Band zu ihren anderen Pokémon aufzubauen. Aber der Verlust ist nicht nur der eines Kämpfers, sondern vielmehr der einer Freundin und genau diese Tatsache lässt mich richtig mitfühlen. Das sogar Rayquaza sich zu diesem Anlass ausnamsweise mal etwas deutlicher ausgedrückt hat, zeigt, dass er ebenfalls wenigstens ein bisschen mit Maj zusammen leidet. Man kann, alles in allem, nur gespannt sein, wann, wo und unter welchen Umständen Solniza wieder auftauchen wird. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es aus jeden Fall ein Wiedersehen geben wird, kann mir nicht vorstellen, dass das jetzt einfach so stehen gelassen wird.


    Dann möchte ich noch ein allgemeines Lob loswerden, denn deine Story ist zusammenfassend einfach toll bis hierhin. Du schaffst es immer wieder, den Leser zum Nachdenken und zum Mitfühlen zu bringen. Maj´s Sorgen, Probleme, Gedanken usw. werden zu den eigenen, wenn man gebannt nach Hause kommt und als allererstes nachsieht, ob ein neues Kapi vom Erbe der Drachen online ist, nur um dieses dann gleich rauf und runter zu lesen. Hier muss ich mal eine Frage zur Stoy loswerden, da diese ja ziemlich lang und umfassend ist: Hast du dir die story komplett allein ausgedacht oder hast du irgend eine Quelle der Inspitration oder so? Denn mit den ganzen Ideen könnte man locker zwei Fanstorys verfassen. Ist aber schon gut so, dass du dich hier auf die eine konzentrierst.


    Ich hoffe, das nächste Kapi kommt genau so schnell, wie das hier und du kannst sicher sein, dass ich es voller Freunde erwarten und natürlich auch lesen werde!^^

  • [align=justify]So, dieses Kapitel hat etwas gedauert (geschrieben ist es ja bereits seit längerer Zeit), weil ich bisher keine Zeit hatte, auf all eure Kommis (<3) einzugehen. Aber nun folgt es, auch wenn es kürzer ist, der Durchschnitt von 38 und 39 ergibt aber die durchschnittliche Kapitellänge.


    @ Ty
    Wow, das ist ja wirklich ein langes Kommi! Danke, schon einmal im Voraus dafür.
    Ja, einmal ein etwas anderer Kaptitel, was? ich muss zugeben, die Idee habe ich mir abgeschaut - von Kitty, die ein Kapitel ihrer Story Elements "So rot" genannt hat. Die Idee ist mir im Kopf hängen geblieben, daher... Ja, und passend ist der Titel ja zweifelsohne - muss er immer aussagekräftig sein? Das denke ich nicht, hin und wieder experimentiert man doch recht gerne.
    Als Tusse aber würd ich Bianka nicht unbedingt bezeichnen, eher als sehr kleinmädchenhafte Zicke.
    Abgesehen davon, dass ich Sonnenuntergänge eben liebe, war es an dieser Stelle einfach passend, irgendwie - und so ein Sonnenuntergang mit Regenbogenfarben (auch wenn dieser im Sommer eher selten ist) war eben meiner Meinung nach ein deutliches Zeichen, wie ich es gerne von Zeit zu Zeit einstreue.
    Wie lange ein Pokémon lebt, ist so eine Sache - ich denke nämlich, dass es von der Art abhängt, wie lange ein Pokémon lebt - so glaube ich, dass Psycho- oder Drachen-Pokémon eine längere Lebensspanne haben als Pflanzen- oder Käfer-Pokémon, während Stahl- oder Gestein-Pokémon noch länger leben. Jetzt abgesehen von den Legendären natürlich, die sind ja praktisch unsterblich, würde ich sagen.
    Ja, Umgebungsbeschreibungen liegen mir, zumindest wird mir das gesagt - und ich liebe sie auch, wobei mir die Natur zu beschreiben mehr Spaß macht als Städte. Majs recht sarkastische Gedanken, die mich beim Schreiben oft kichern lassen, fließen eigentlich einfach von selbst ein, da kann ich nicht einmal was dafür - das machen meine Finger ganz alleine. *g*
    Sara mag einfach alles "Süße", "Niedliche" und "Schöne" - sie ist erst zehn, immerhin. Da wird man eben noch sehr leicht abgelenkt, und wenn ihr das eben gefällt, dann schaut sie sich das eben an.
    Biankas Charakter habe ich eigentlich aus den Spielen übernommen - immerhin hat dort sie Arena sogar die Form eines Piepis, warum also sollte sie dann nicht auf Herzchen und vor allem jene Farben stehen?
    Bei den Kämpfen habe ich mir immerhin auch sehr versucht die (bzw. vor allem deine) Kritik unterzubringen. Ich muss zugeben, es war nicht einfach, einen längeren Kampfverlauf zu schreiben, aber ich freue mich, dass es gut angekommen ist. ^^ Nur: Was ist an Doppelkick unpopulär? Ich persönlich habe sie sogar recht gerne, wenn ich auf einer Edition ein Blitza habe, lasse ich es immer diese Attacke erlernen - sie ist immerhin nicht übel.
    Nun, ich habe mich auf die Attacken bezogen, die die Normal-Pokémon bei Levelanstieg erlernen können - Ampelleuchte etc. sind schließlich TM- bzw. Tutorenattacken, von daher denkt Maj nicht automatisch an sie. Daher also diese Aussage.
    Der größte Unterschied zwischen Majs Kampfstil und dem ihres Bruders ist der, dass Siegfried den ersten Angriff nutzt, während Maj (normalerweise) reagiert. In diesem Kampf aber hat sie Blitza und Satmen - beide - gegen Knuddeluff zuerst angreifen lassen, nur im ersten Duell ist sie ihrer gewöhnlichen Strategie gefolgt. Von daher also besteht schon die Ähnlichkeit, die Bianka erkennt. Aber an sich hast du recht.
    Rituelle Worte sind es (wobei, kaum mehr als eine steife Floskel), die Maj ausspricht - da ich es nur natürlich finde, wenn ein Ort mit einer solchen Tradition wie Ebenholz solche Rituale hat. Ansonsten hätte sich das Drachentrainertum kaum so lange in der Stadt halten können. Noch dazu darf man nicht vergessen, welche gesellschaftliche Position die Arenaleiterfamilie Ebenholz' bekleidet.


    @ Yellow
    Nun, die Arena in den Spielen sieht auch nicht anders aus - und Bianka hat eben auch einmal eine gewisse Ausstrahlung wie auch Pokémon im Team, daher hatte ich nicht viel Spielraum in eine andere Richtung. Von daher kam mir das Klischee ganz recht, weshalb ich auch darauf zurückgegriffen habe...
    Ja, Maj hat ohne Solnizka so ihre Probleme. Wer nicht denken will, muss eben auf diese Art und Weise bemerken, was er so an Fehlern beim Training begangen hat. Und, das muss ich zugeben, habe ich sie auch kaum einmal trainieren lassen... Mein Fehler, aber an dieser Stelle einfach gut zu nutzen. Von Zeit zu Zeit müssen Attacken auch sein - vor allem bei Satmen, der ja seiner geliebten Solniza damit imponieren will. Wo kämen wir denn hin, wenn die Frau den Mann beschützen muss (vor allem, wenn der Mann auch noch im Typvorteil gegenüber der Frau ist)? Ja, der Gute ist ein rechter Macho, sowas kann er nicht so lassen.
    Sara ist zehn Jahre alt, Koordinatorin und leicht zu begeistern. Wenn da so eine Gartenanlage anzuschauen ist, muss sie das natürlich machen. Sie kann nicht anders.
    Solniza ersetzt? Gott bewahre! Nie und nimmer - das wird aber noch erwähnt werden, in einem kommenden Kapitel.
    Und natürlich danke für das Kommi. ^^


    @ aiguL
    Ich hoffe, auf die Nummer darf ich verzichten? ^^
    Um ehrlich zu sein, schreibe ich momentan an Kapitel 47, das sich bereits dem Ende zuneigt. Im November nämlich habe ich über 50.000 Worte geschrieben - NaNoWriMo - weshalb ich mir ein ordentliches Polster geschaffen habe. Außerdem habe ich mir das Ziel gesetzt, täglich 500 Worte zu schreiben, in diesem heurigen Jahr. Und all diese Masse an Text kann ich ja nicht veröffentlichen. Würde euch Leser sicherlich sehr erschlagen, was ich ja nicht will. Irgendjemand muss ja Kommis schreiben. *g*
    Natürlich wird es ein Wiedersehen mit Solniza geben - ich hab mir ja nicht grundlos die Mühe gemacht, ihren Charakter so auszuarbeiten. Und ja, Maj vermisst die Sonnenkatze sehr - aber wen wundert es? Sie haben eine emotionale Verbindung, was nicht gerade wenig wiegt. Selbst Rayquaza, auch wenn er das nicht gar so zugeben will, sieht das ein. Warum sonst sollte er sich melden?
    Danke für das Lob. ^^
    Inspiration? Die nehme ich von überallher - Sonnenunter- und -aufgänge, Musik, Gespräche (vor allem in der Schule)... in all dem sind so viele Ideen versteckt, man muss sie nur erkennen, vor allem, da ich nicht plane. Ich habe natürlich einzelne Punkte, aber das Verbinden ist eine Sache, die ich nicht planen kann - weil ich dann nie auf das komme, was ich plane. Es funktioniert aber doch, von daher arbeite ich auch so...
    Mehrteilig wird die Story aber ohnehin, daher kann man eigentlich ohnehin von mehreren Storys schreiben. Und Kinshal Jaschmi schreibe ich auch nicht gerade grundlos.


    So, genug des langweiligen Getratsches, nun kommt sogleich das neuste Kapitel! Viel Spaß beim Lesen wünsche ich.

  • [align=center]39. Kapitel: Stolz


    Vollkommen ruhig war es im Kampfraum geworden, so still, dass man wohl sogar einen Stecknadel hätte fallen hören können – sofern der Boden hart genug dafür gewesen wäre. Die Stimme der braunhaarigen Schiedsrichterin kündigte aber schließlich das finale Duell an. „Wir kommen nun zur letzten Runde dieses Arenakampfes. Beide Trainer haben nur mehr ein Pokémon zur Verfügung, und die beiden Kontrahenten stehen sich bereits auf dem Kampffeld gegenüber. Miltank gegen Dragonir, Sieger ist, wer den Gegner ausschalten kann. Beginnt mit dem Kampf!“
    Kaum hatte die ältere Frau die letzte Silbe ausgesprochen, so rief die Arenaleiterin ihrem Pokémon den ersten Befehl zu: „Walzer!“ Es schien, als habe sie nur auf diesen Moment gewartet – diesen Angriff befehlen zu können. Zumindest glaubte ich, das in dem Gesicht der jungen Frau ablesen zu können.
    Die rosafarbene Kuh muhte einmal laut auf, sprang ein wenig in die Luft – mehr war bei ihrer Masse wohl auch nicht möglich – und rollte sich zu einer rosa-schwarzen Kugel zusammen. Kaum dass diese wieder auf der lehmigen Erde aufgesetzt hatte, rollte sie bereits mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit auf Dragonir zu.
    Ich warf der blauen Schlage einen schnellen Blick zu – seit ich es nach der Nacht in den Bergen um Anemonia aus dem dortigen Polizeipräsidium geholt hatte, hatte ich es nicht mehr gerufen, um mit ihm zu trainieren – geschweige denn, zu kämpfen. Was, wenn es mir dieses Verhalten übel nahm und nicht gehorchen wollte?
    Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen – viel zu loyal war das blau-weiße Geschöpf mir gegenüber.
    Eine kurze Handbewegung meinerseits reichte aus, um dem Drachen zu verstehen zu geben, dass er höher steigen sollte. Vollkommen geräuschlos folgte er auch meiner Anweisung; ein kurzes Schnippen seiner Schweifspitze reichte und schon glitt die blaue Schlange empor.
    Umso lauter aber rumpelte die zweifarbige Kugel, die der Gegner war, über den unebenen Boden. Schon fragte ich mich, wie dieser Angriff einen fliegenden Kämpfer treffen konnte, aber da sprang Miltank einfach – ohne sich auszurollen – senkrecht nach oben und damit direkt auf Dragonir zu.
    Zum Reagieren war es zu spät, und schon wurde das majestätische Wesen am Bauch getroffen. Es knurrte, denn anscheinend war der Angriff nicht sonderlich stark gewesen. Natürlich – nun entsann ich mich, dass Walzer immer stärker wurde, je öfter hintereinander der Gegner getroffen wurde.
    „Feuerodem“, fauchte ich. Ich hätte damit rechnen müssen, dass sich Miltank nicht nur am Boden bewegen würde, und das hatte mich veranlasst, nur allzu unvorsichtige Befehle zu erteilen. Sollte Bianka doch sehen, dass ich mich nicht einfach geschlagen geben würde, selbst ohne Solniza.
    Sogleich öffnete der Drache sein Maul, um einen heißen grünlichen Strahl auszustoßen. Bei diesem Anblick konnte ich nicht umhin, ein kleines Lächeln aufzusetzen – unglaublich schnell stieß der furchtbare Atem der schwebenden Schlange auf die Kuh zu, und nicht erwartete ich, dass sie ausweichen konnte. Denn noch immer rollte Miltank, wohl, um den Schwung nicht zu verlieren, in einem engen Kreis, auf den mein Kämpfer nun gezielt hatte.
    Doch zu früh hatte ich mich gefreut – nicht einmal ein Kommando Biankas war nötig, um dem Strahl zu entgehen. Schneller, als ich es erwartet hatte, änderte das rosafarbene Wesen seine Bahn und zog nun wirre Schleifen über das Kampffeld, um kein so leichtes Ziel abzugeben.
    „Nicht umsonst schaffe ich es meist, meine Gegner nur mit Miltank zu besiegen!“, rief mir da die Arenaleiterin von der anderen Seite des Feldes zu. Meine Antwort bestand aus einem wütenden Blick – den sie natürlich aus der Ferne nicht deuten konnte. So lachte sie einfach.
    Daraufhin presste ich den Kiefer zusammen, versuchte, nicht mit den Zähnen zu knirschen, als ich mir eine unhöfliche Bemerkung unterdrückte. Was nur bildete sich diese Frau nur ein? Dass sie sich als Arenaleiterin alles erlauben konnte? Oder lag es daran, dass ihr die Arena der Hauptstadt unterstand?
    Ein plötzliches schmerzerfülltes, wütendes Brüllen riss mich aus meinen Gedanken – erneut hatte es der Gegner geschafft, einen Treffer zu landen, der nun heftiger als der erste ausgefallen war. Natürlich, immerhin hatte der Walzer jetzt mehr Schwung – und daher mehr Durchschlagskraft.
    Kaum den Angriff ausgeführt, flüchtete sich die rollende Kuh wieder in ihre chaotischen Bahnen. Nur nachvollziehbar war dieses Verhalten – hinderte es auch daran, zu erkennen, wann und aus welcher Richtung es angreifen wollte. Bianka nämlich gab nun keine Befehle mehr, stattdessen beobachtete sie mit siegessicherer Miene das Kampfgeschehen.
    Ich aber warf meinem Drachen einen kontrollierenden Blick zu – er war erschöpft und verletzt, doch hatte noch genug Kraft, um zu kämpfen. Beide Male musste der gegnerische Angriff die gleiche Stelle getroffen haben, denn dort klebte ein wenig der lehmigen Erde. Scharf überlegte ich – nur noch einen, höchstens zwei Treffer konnte die blaue Schlange überstehen, wenn es nicht gelänge, das andauernde Rollen der rosafarbenen Kuh zu stoppen. Wäre nun Solniza auf dem Feld, schoss mir da durch den Kopf, würde eine einfache Konfusion reichen. Was aber sollte ich in diesem Falle machen?
    Nach kurzem Nachdenken kam mir die Erleuchtung, denn ich entsann mich des Kampfes gegen Isobel bei Anemonia. Eine andere Wahl hatte ich wohl kaum – und so rief ich den nächsten Befehl laut aus: „Drachenwut.“
    Erneut öffnete das mystische Wesen seinen Schlund, stieß diesmal aber glühende Felsbrocken aus, die zu Boden fielen, ein jeder auf Miltank zu. Aufgrund der enormen Geschwindigkeit, die die Kugel aber inzwischen erreicht hatte, konnte es allen Brocken geschickt ausweichen. Nun – etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Vollkommen unvorbereitet aber traf es mich, dass der Kuh diese Hindernisse nichts auszumachen schienen – problemlos schlug es enge Kurven ein, vollführte teilweise sogar halbe Umdrehungen, um die Richtung in die genau entgegengesetzte zu ändern. Leise knurrte ich; an solch einer gefinkelten Taktik schien ich verzweifeln zu müssen. Was sollte ich machen? Ohne Rücksicht auf Verluste angreifen? Beunruhigt beobachtete ich die Bahnen, die Miltank nun zog – schien es nur so, oder wurden sie immer enger? „Verdammt noch mal“, murmelte ich mir selbst zu und bemerkte, wie mir ein einzelner Schweißtropfen über die Stirn lief. Erfolglos versuchte ich, meine Nervosität auszublenden und mich stattdessen vollkommen auf den Kampf zu konzentrieren.
    „Windhose“, wagte ich schließlich einen neuerlichen Versuch. Wohl wäre es einfacher, die Niederlage einfach abzuwarten, aber dies ließ mein Stolz nicht zu. Wehren würde ich mich bis zum bitteren Ende.
    Blitze funkelten um die Kugel an Dragonirs Hals und erste Windböen traten auf. Ich schloss instinktiv die Augen, konzentrierte mich nur auf das immer lauter werdende Rauschen der bewegten Luft, lauschte dem steten Rumpeln des Miltanks, das seine Bahnen über das Kampffeld zog... und öffnete sie in dem Moment, als sich beide Geräusche vollkommen veränderten.
    Das Rumpeln war einem Knall gewichen; ein entsetzter Blick bestätigte mir, dass die rosafarbene Kuh einen der inzwischen leicht abgekühlten Felsbrocken als Rampe benutzt hatte und ihr es so gelungen war, einen noch stärkeren Treffer zu landen. Die Windhose war inzwischen zu einem mächtigen Wirbelsturm, der bis zur Decke aufragte und lehmige Erde wie Staub hoch empor schleuderte, angewachsen. Überrascht beobachtete ich, wie Miltank von der Naturgewalt erfasst und wild herumgeschleudert wurde.
    Doch sein Flug währte nicht lange; mein Drache stürzte einfach so ab. Erneut war er an derselben Stelle getroffen worden, und dies hatte den Kampf besiegelt.
    Besiegt. Keinen Blick hatte ich für die Arenaleiterin, die mich geschlagen hatte, übrig und noch weniger für die Schiedsrichterin, die schon zu einem endgültigen Ausspruch die Stimme erhob. Alles um mich herum ignorierte ich stillschweigend.
    Fassungslos wie auch wortlos rief ich den geschlagenen Drachen zurück. Verloren hatte ich! Zum ersten Mal hatte ich einen Kampf verloren. Das konnte doch nicht wahr sein! Tatsächlich musste ich meine Pokémon abgesehen von Solniza stark vernachlässigt haben. Wie sollte es auch anders sein?
    Schweigend verließ ich die Arena, beachtete Sara nicht – nicht einmal interessiert war ich, was die junge Koordinatorin machen wollte. Wozu auch? Einfach meine Ruhe wollte ich haben, mich in Selbstkritik suhlen. Mitleid wollte ich momentan nicht vernehmen, wozu auch? Ich war schuld, und daran konnten auch die nettesten Worte nichts ändern – es war doch alles nur zum Schein!

    Als ich in den Gängen der U-Bahnstation bemerkte, dass sie recht leer für eine Stadt wie Dukatia waren, beschloss ich einfach, mit der Zirkellinie zu fahren, bis ich mir über meine weiteren Pläne Gedanken gemacht hatte. Einfach nur mit finsterem Blick auf einem der knallgelben Plastiksitze lümmeln und grübeln – was brauchte ich schon mehr in der gegenwärtigen Situation? Trainieren musste ich meine fünf Pokémon, die ich bei mir hatte – und das dringendst. In zwei Tagen, das war mir klar, konnten sich meine Teammitglieder aber unmöglich so sehr verbessern, dass ich eine neuerliche Herausforderung planen konnte. Ich musste mir Zeit lassen.
    Als ein mit Graffiti besprühter Zug auf dem unterirdischen Bahnsteig einfuhr, öffnete ich meine Tasche und suchte nach dem Reiseführer, um etwas zu überprüfen.
    Ein Platz in dem Waggon war schnell gefunden, denn nur wenige Menschen befanden sich in ihm. All diese aber warfen mir verstohlene, vorsichtige Blicke zu, denn mit schnellen Schritten, als könnte mir jemand zuvorkommen, ging ich auf den Plastiksitz zu. Kaum hatte ich mich hingesetzt, schlug ich das Buch in meinen Händen bereits auf und suchte nach den Austragungsdaten des Großen Festivals und der Spezial-Silberkonferenz. Schnell waren die gesuchten Informationen gefunden, und ich war beruhigt. Zuerst würde der Wettkampf der besten Koordinatoren Johtos stattfinden, sodass ich die Arena auch zu diesem Zeitpunkt herausfordern konnte. Denn selbst wenn Sara es nicht schaffen würde, die benötigten fünf Bänder zu gewinnen – zusehen würde sie sicherlich wollen.
    Beim Nachschlagen bemerkte ich aber auch etwas anderes. Wie mir bekannt war, unterschied sich die Spezial-Silberkonferenz in nur einem Punkt von der normalen: Der Amtierungsdauer des Siegers, die normalerweise ein Jahr – bis zum nächsten Wettkampf – anhielt. Bei der Spezial-Silberkonferenz aber, an der ich teilzunehmen gedachte, hatte man einen Kampf mehr zu bestreiten, denn der Sieger des Turniers trat gegen den amtierenden Champ, dem die Top Vier unterstanden, an. Gewann er, so galt er als neues Haupt der Top Vier, bis er bei einer neuen Spezial-Silberkonferenz – denn dann musste er sich jährlich stellen, um seinem Titel gerecht zu werden – besiegt wurde.
    Mein Plan war es, an dieser speziellen Form des Turniers teilzunehmen, um herauszufinden, ob ich stärker als mein Bruder war.
    Das Interessante aber war, dass genau dieser Kampf – der des Champs gegen den Sieger des Turniers – am sechzehnten Mai angesetzt war. Unserem Geburtstag.
    Sämtliche Wut über mich selbst verflog oder wurde zumindest in einen der hinteren Winkel meines Kopfes verbannt, als ich dies bemerkte. Wenn ich es doch nicht einmal schaffte, eine gewöhnliche Arenaleiterin zu besiegen, wie sollte ich dann etwas anderes fertig bringen? Nicht war der Zeitpunkt gekommen, um zu grübeln – Handeln war angesagt, Training, um genau zu sein.
    Ein Lächeln stahl sich dennoch auf mein Gesicht. Das Quiz im Radioturm würde ich mir trotz allem nicht entgehen lassen.
    Ich seufzte, packte den Reiseführer wieder ein und versuchte, die neugierigen Blicke der Mitreisenden zu ignorieren. Warum nur waren sie so interessiert an mir? Saß ich so auffällig oder war ich bloß interessant, weil ich bei der Arena zugestiegen war? Wollten sie beobachten, wie eine Fremde in der Stadt zurechtkam?
    Wütend funkelte ich schließlich alle an, die es wagten, mich gar zu neugierig anzustarren, dann stand ich einfach auf und stellte mich an die Tür des Waggons. Vielleicht hatte ich eher meine Ruhe, wenn ich blind durch die Straßen lief – und mich dabei verirrte?
    Hinaus starrte ich durch das verdreckte Glas, durch das man, selbst wenn es sauber gewesen wäre, nichts erkannt hätte. Dunkel war es draußen – üblich für einen Tunnel, in dem sich eine U-Bahn im Normalfall bewegte. An nicht die kleinste Kleinigkeit versuchte ich zu denken, einfach meinen Kopf zu leeren und mich stattdessen auf die Finsternis dort draußen zu konzentrieren.
    Als mir es beinahe gelungen war, wurde es hell – eine Station hatte der Zug erreicht, was mich überraschte, denn von einer Durchsage hatte ich nichts bemerkt. Auch gut, sagte ich mir, und entschied, auszusteigen. War es nicht egal, wie ich meine Zeit nun totschlug?
    Der Ring aus LED-Lampen wandelte seine Farbe von Rot zu Grün, als die U-Bahn zum Stillstand kam. Kaum hatte diese Änderung stattgefunden, hieb ich auch schon auf den Knopf, auf dem diese Leuchten angebracht waren – es handelte sich um den Türöffner.
    Mit einem Klacken öffnete sich die doppelte Schiebetür, und ich trat hinaus auf den betonierten Bahnsteig. Nur am Rande streifte mein Blick das Schild, das den Namen der Station verkündete – es handelte sich tatsächlich um den Radioturm. Nur mit Mühe konnte ich meine Überraschung unterdrücken – ich hatte es nicht bemerkt, dass ich doch eine so lange Strecke mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zurückgelegt hatte.
    Andererseits war das ja perfekt – sogleich konnte ich an dem Quiz teilnehmen, denn die große Uhr, die neben der Ankunftszeit für die nächste Garnitur angebracht war, zeigte mir, dass die Sendung in etwa einer halben Stunde stattfinden würde. Warum also sollte ich die Gelegenheit nicht ergreifen und so auch auf andere Gedanken kommen?
    Die Treppen, die hinauf in die Straßen Dukatias führten, betrat ich mit einem viel leichteren Gefühl.

    Als leicht hatten sich die Fragen herausgestellt, wie ich überlegte, als ich den Radioturm, ein gläsernes vielstöckiges Gebäude, an dessen Spitze eine große Anzahl von Satellitenschüsseln angebracht war, verließ. Drei waren mir gestellt worden und alle hatte ich ohne große Probleme beantworten können. Es war darum gegangen, die sieben Entwicklungsformen Evolis sowie die Bedingungen zur Entwicklung aufzuzählen, danach war mir aufgetragen worden, fünf Sendungen des Radiosenders zu nennen. Die letzte Frage aber hatte ich als die größte Beleidigung empfunden: als ob es irgendjemandem in Johto, der zumindest acht Jahre alt war, nicht in der Lage wäre, die Arenaleiter und die Namen ihrer Orden aufzuzählen.
    Schwieriger hatte ich diese Sendung in Erinnerung gehabt, doch möglicherweise hatte mir das Schicksal einfach leichtere Fragen zugelost. Interessiert betrachtete ich das Display meines PokéComs, denn sogleich wollte ich testen, wie gut der Radioempfang mit dem kleinen Gerät tatsächlich war.
    Genau in diesem Moment aber schaltete sich das unangenehme Piepen, das ich als Klingelton eingestellt hatte, um schneller abzuheben, ein. Vor Überraschung wäre mir beinahe das Kommunikationsgerät aus der Hand gefallen; gerade konnte ich dies aber noch verhindern und warf einen Blick auf den Anrufer. Dies aber machte meine Verblüffung noch größer. Warum rief mich Sara an? Neugierig bestätigte ich, um abzuheben.
    „Maj!“ Schrill hallte die Stimme der jungen Koordinatorin aus dem Lautsprecher. Glücklich schien sie zu sein, und aus irgendeinem Grunde auch vollkommen perplex. Schon wollte ich zu einer Erwiderung ansetzen, doch kam ich nicht dazu. „Du wirst es nicht glauben!“, lautete der kryptische Hinweis, der sogar Rayquazas Geheimnistuerei in den Schatten stellte. Was nur hatte das Mädchen angestellt?
    „Was hast du denn?“, fragte ich schließlich seufzend. Blieb mir denn auch etwas anderes übrig?
    Sogleich kam es zur Antwort: „Es hat sich entwickelt!“ Jubelnd sprach Sara diese Worte aus, schrie beinahe schon. „Endivie, meine ich!“
    Einen Stoßseufzer konnte ich mir nicht unterdrücken. „Die meisten Pokémon haben die Angewohnheit, sich früher oder später zu entwickeln“, erklärte ich geduldig. „Von daher brauchst du nicht auszurasten, als ob Weihnachten und Ostern auf das gleiche Datum gefallen wären.“
    „Aber es war die erste Entwicklung eines meiner Pokémon! Weißt du, wie Endivie jetzt aussieht? Viel größer und stärker... Ich kann sogar auf ihm reiten!“ Unüberhörbar war die Begeisterung der jungen Koordinatorin. Ich schätzte, dass sie nun beschlossen hatte, welches ihrer Pokémon sie zwei Tage später beim Wettbewerb zum Einsatz bringen würde.
    „Sara, du kannst mir glauben, dass ich weiß, wie ein Lorblatt aussieht“, war also meine einzige Antwort auf die Begeisterungsstürme, die mich durch den PokéCom erreichten. Glücklich war ich in diesem Moment, nicht zu Pokémoncenter gegangen zu sein. Was ich dort erlebt hätte, wollte ich mir lieber nicht ausmalen. Lieber wartete ich ab, bis die Blauhaarige sich wieder beruhigt hatte...
    „Aber...“ Scheinbar war es dem Mädchen unbegreiflich, dass ich mich von seiner Freude nicht anstecken ließ.
    „Glaub mir, ich habe schon einige Entwicklungen gesehen – mit der Zeit findet man nichts Besonderes mehr, es passiert eben. Manche freuen sich, andere hassen es... dabei ist eigentlich kaum etwas dahinter. Das Pokémon verändert sein Aussehen, sein Wesen bleibt aber vollkommen gleich. Stärker im Kampf ist es auch, schön und gut. Aber das war schon alles. Willst du sonst noch etwas?“, fügte ich gereizt hinzu.
    Kleinlaut fiel die Antwort aus. „Nein“, flüsterte Sara leise. „Aber warum bist du denn so gereizt?“ Aufrichtig klang diese Frage.
    So aufrichtig, dass ich antwortete, ohne nachzudenken. „Ich habe in einem fairen Kampf noch nie verloren, wenn du es genau wissen willst“, knurrte ich. „Und es nun gerade gegen diese verrückte Arenaleiterin zu tun, zehrt stark an meinem Ego. Von daher lass mich einfach in Ruhe.“
    Beinahe hatte ich schon die Taste gedrückt, um aufzulegen, als Sara antwortete: „Aber es war doch ein Unentschieden?“
    Erneut entging mein PokéCom nur knapp dem Kaputtgehen durch Hinunterfallen. „Wie?“, fragte ich überrascht. Wie kam die junge Koordinatorin auf diese Behauptung?
    „Bianka hat es zumindest gesagt, als auch ihr Miltank bewusstlos wurde. Hast du das nicht mitbekommen? Da warst du doch noch in der Arena.“
    Fakt war, dass ich alles um mich ausgeblendet hatte – gut möglich war es aber schon. Um mich aber davon zu überzeugen, dass Sara nicht versuchte, mich aufzumuntern, hakte ich nach: „Was bedeutet das für den Kampf?“
    „Die Schiedsrichterin meinte, dass später ein Wiederholungskampf angesetzt werden kann, ein Pokémon gegen eines. Welches verwendet wird, ist egal. Und wann du kämpfen willst, auch. Das wird irgendwo gespeichert.“ Naiv klang die Stimme des Mädchens; aber es war die korrekte Vorgehensweise bei einem Unentschieden, wie ich wusste.
    Warum aber stimmte mich dies nicht glücklich? Es beruhigte mein zuvor wütendes Gemüt ungemein; aber das war auch schon alles. Ein Glücksgefühl, weil ich doch keine Niederlage zu verbuchen gehabt hatte, blieb dennoch aus – denn ein Sieg war es dennoch nicht gewesen, was sich für einen Drachentrainer im insgeheimen Kampf um die Ehre nicht geziemte. Einen Vorteil aber hatte dieses ganze Theater dennoch, denn nun musste ich bei einer neuerlichen Herausforderung – zu der ich wohl wirklich erst während des Großen Festivals schreiten wollte – nur einen Gegner besiegen. Bei diesem würde es sich wohl höchstwahrscheinlich um Miltank handeln, aber zumindest würde ich dann auf Solniza vertrauen können. Was also wollte ich mehr? „Vielen Dank für die Information“, sprach ich recht förmlich zu Sara, dann legte ich auf. Eine Frage aber blieb noch:
    Wie sollte ich mir den Rest dieses Tages noch vertreiben?

  • Heyhey,


    hat ja ne Weile gedauert, bis das Kapi da war, aber bei deiner Story lohnt sich das Warten auch. Ist zwar jetzt nicht sooooo viel passiert, aber ma efährt wieder etwas über Maj, nämlich, wie sie zu Niederlagen steht. Kann mir gut vorstellen, wie si in ihrer Lage alles um sich herum ausblendet, is bei mir manchmal ähnlich^^. Bin ja mal gespannt auf den Rückkampf, doch der wird ja wohl noch etwas dauern.


    Was mich in diesem Kapi etwas gestört hat, ist dass sich Saras Endivie eher nebensächlich entwickelt hat, und man weiß nicht einmal, warum bzw. was der Anlass dafür war. Aber da Sara ja nur ein Nebencharakter ist, kann man es auf der anderen Seite auch verstehen, dass man nicht imme jedes Detail genau erläutern kann.


    Dass Maj nun endlich einsieht, dass sie mit ihren anderen Pokémon mehr trainieren und arbeiten muss, wird ja auch langsam mal Zeit. Generell stellt sie ja eine ziemlich interessante Figur dar. Sie ist selbstbewusst, unerschütterlich, hat eine bewegte Vergangenheit, hat natürlich auch ihre Schwächen und schlchten Angewohnheit und ist anderen Menschen gegenüber manchmal regelrecht gefühlstot, obwohl sie innerlich doch mit so vielen Emotionen ringt. Mal schauen, ob oder besser gesagt wie sie sich noch im Lafe der Story ihren Gefühlen hingibtund sie ausdrückt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie durchweg so gefühlsneutral bleben wird, aber wir werde sehen.


    Zum Schluss noch eine kleine Bitte: Pack mich doch bitte in die Liste für die PN Benachrichtigungen!


    Hoffe, das nächste Kapi dauert diesmal nicht ganz so lange, sonst brech ich noch zusammen vor Spannung^^


    Bis dahin, viele Grüße von mir^^

  • Wunderschönen Tag, Maj :)
    Hier kommt endlich mein lang versprochener Kommentar. Er kommt doch erst jetzt, denn das Wochenende war doch nicht so locker, wie ich gedacht hatte. Aber du sagst ja immer, dass du dich über jeden Kommentar freust, egal wann es kommt. Und sei nicht überrascht, wenn ich die ganze Zeit von einer Niederlage spreche, da Maj ja auch die ganze Zeit denkt, dass es eine Niederlage ist.


    Kapitel 39 - Stolz

    Bevor ich zum Kapitelinhalt komme, möchte ich noch zu etwas Anderem kommen.
    Schön zu sehen, dass du die Darstellweise deiner Kapitel geändert hast und nun die Kommikommentare und das Kapitel in zwei verschiedene Post tust. Vorher war beides in einem Post in zwei Spoiler gequetscht; so sieht das sehr viel ordentlicher aus und so. Gute Entscheidung es nun so zu machen. Blos vorher hast du immer etwas zum Kapitel geschrieben, was dich dazu inspiriert hat oder woher der Titel kommt. Dieses Mal hast du es weggelassen. Ich fand diese kleinen Infos eigentlich immer ganz interessant und hoffe, dass du das jetzt nicht ganz streichst. Fände ich perönlich schade, aber es liegt in deinem Ermessen.
    Den Titel hast du wieder sehr passend gewählt. Ein-Wort-Titel finde ich ja immer toll. Ich benutze sie zwar nicht, weil mir nie ein Wort einfällt, dass zum ganzen Inhalt des Kapitels passt, aber dir gelingt das anscheinend sehr gut. Ich finde er verleiht dem ganzen auch einen Nachdruck, weil man die ganze Zeit im Kopf hat, dass es für mein um ihren Stolz und ihre Ehre als Drachentrainerin geht.
    Wow, in punkto Kämpfen wirst du ja immer besser ;). Ein echt gelungener Kampf. Erstmal war ich von der Länge her wieder besser. Für einen Hauptkam der Arena müsste er zwar etwas länger sein, aber wenn man bedenkt, wieder er abgelaufen ist. Es ist sehr gut rüberkommen wie verzweifelt Maj in diesem Kampf war. Sie hat immer versucht irgendwelche Attacken abzufeueren -die du sehr gut beschrieben hast-, die aber rein gar nichts bewirkt haben. Du hast dich sehr an den Anime gehalten. Eben, dass die ersten Pokemon von Bianka nicht sehr schwach waren und Miltank so gut wie unbesiegbar. Einersetis hättest du möglicherweise lieber etwas eigenes mitreingenommen, aber andererseits passt es auch, weil Maj durch einen so überstarken Gegner merkt, wie nötig es sie hat, dass ihre Pokemon trainiert werden.
    Maj macht mal endlich eine persöbliche Entwicklung durch <3
    Wie ich dir glaub ich mal gesagt habe, finde ich es wirklich wichtig, dass so etwas mal passiert. Es ist gut, dass Maj nicht über Nacht einfach einsieht "Hey, ich muss auch meine anderen Pokemon trainieren", ohne einen ersichtlichen Grund. Der Kampf gegen das übermächtige Miltank passt hier wieder sehr gut. Eine schmerzhafte Niederlage ist ein guter Auslöser dafür, um etwas einzusehen.
    Auch wird klar, wie verloren Maj ohne Solniza ist. Endlich sieht man mal auch wie Maj reagiert, wenn sie einen Kampf verliert. Anscheinden ist sie wohl eine sehr schlecht Verliererin oder es fällt ihr einfach so schwer damit umzugehen, weil sie so selten verliert.
    Die ganze Atmosphäre die du aufbaust, passt auch sehr zu dieser Niederlage. Die sonst so volle Großstadt Dukatia ist auf einmal sehr leer und Maj hatte Ruhe, um sie zu beruhigen und um über einige Dinge nachzudenken, wie zum Beispiel die Spezial-Silberkonferent, die sie ja anstrebt. Schöne Idee, dass es zwei Konferenzen gibt im Anime wurde ja nicht geklärt wie man sich dazu qualifizieren kann gegen Siegfried zu kämpfen.
    Zudem findet diese große Ereigniss dann noch an deren beider Geburtstag statt. Mal gucken ob Maj es schafft sich an ihren Geburtstag ihren großen Wunsch zu erfüllen. (Außerdem ein gutes kleines Extra um Maj von ihrer Wut abzulenken :P)
    Was mich etwas verwirrt hat war, dass Maj sich unbedingt das große Festival ansehen wollte. Betonte sie nicht immer, dass sie Wettbewerbe eigentlich nicht mag, aber das Festival möchte sie nicht verpassen. Vielleicht hättest du etwas erklären können, wieso sie es sich anschauen will, einen Grund muss es doch geben.
    Irgendwie kam es mir beim Lesen so vor, als würde da jetzt irgendwas passieren. (Vielleicht, dass da TR-Mitglieder saßen und sie plötzlich angreifen oder so). Es kam mir einfach so komisch vor, dass alle sie angestarrt haben und das Fehlen der Ansage spräche, meiner Empfindung nach, auch für so etwas, aber es hätte von der Geschichte dieser Story ja irgendwie nicht gepasst, wenn da aufeinmal TR aufgetaucht wäre.
    Sie muss ja wirklich in ihrer Wut versunken sein, wenn sie nicht gemerkt hat, wie lange sie im der U-Bahn gesessen hat.
    Ein wunderlicher "Zufall", es gibt aber ja bekanntlich keine Zufälle, dass sie ausgrechnet im Radioturm landet. Aber gut, dass sie sich so abreagieren kann.
    Du hättest die Show ruhig etwas mehr beschreiben können, oder wenigstens vielleicht auf Sara lenken können. Du wechselst ja ab und zu die Perspektive. Dann hättest du auch die Entwicklung von Endivie zu Lorblatt beschreiben können. Aber dazu später mehr.
    Gut fand ich, dass du die Fragen nicht aus dem Spielen übernommen hast und dir stattdessen selbst fragen ausgedacht hast.
    Das Saras Endivie sich entiwckelt hat, war nur einer der Überraschungen gegen Ende. Ich fand es schade, dass du keinen Grund für diese Entwicklung gibt. Es ist seit dem Prolog die erste Entwicklung die in deiner Geschichte vorkam und du hättest, da der Leser ja nicht "dabei" war, wenigstens bergründen können, denn einfach so entwickeln sich Pokemon ja nicht...
    Das sich am Ende herausgestellt hat, dass es doch "nur ein Unentschieden" war, war eine gelungene Überraschen. Das war das letzte, was ich erwartet hatte.
    Nur einen Punkt hab ich nicht verstanden (vielleicht hab ich mich ja verlesen, wenn ja dein verzeih), aber hat Maj nicht gesagt, dass sie das Festival sehen will?
    Und am Ende sagte sie dann doch, dass sie wenn das große Festival stattfindet, wieder gegen Bianka antreten will. Das wiederspricht sich doch schon... Ich glaube zwar, dass ich mich verlesen hab, aber ich hab grad zu starke Kopfschmerzen, um nochmal nach zu lesen, sorry.
    Das Maj am Ende gesagt hat, dass sie Solniza im Kampf gegen Bianka einsetzen will, sollte hoffentlich nicht heißen, dass ihre anderen Pokemon jetzt doch nicht trainiert. (Ich bin grad etwas erkältet, der Besuch, den wir hatten, hat mich wohl angesteckt... und das ist mein Hirn etwas merkwürdig und kommt auf merkwüridge Schlüße).


    Okey das wars. Ich hoffe mein Kommentar enttäuscht dich nicht.
    Alles Gute, Ty

  • Hey Maj,
    hier kommt endlich auch mein Kommi.


    Einen Fehler habe ich entdeckt: ...Amtierungsdauer des Siegers, die normalerweise eine Jahr – bis zum nächsten Wettkampf – anhielt...


    Ich fand dass Kappi sehr spannend, du hast den Kampf wirklich gut beschreiben.
    Ich hoffe, dass Maj jetzt auch schön viel mit ihren Pokis trainiert, um das Rematch zu gewinnen.
    Klar, ihr Bruder ist der Champ, aber wie ist er denn so stark geworden? Hatten die im Prolog nicht auch so einen Kampf, den Maj gewonnen hat?
    Naja, jedenfalls hat sie ja auch nicht wirklich gegen Bianka verloren, sondern immerhin einen Gleichstand erreicht.
    Ich kann Saras Aufregung, als sich Endivie entwickelt hat, gut verstehen, ich meine, das erste Mal ist das bestimmt etwas besonderes, man freut sich das erste Mal eben oft über Dinge, die eigentlich ganz normal sind...
    Was mich auch gewundert hat, war der Schluss. Warum wird sie denn dann auf Solniza vertrauen können? Will sie ihr Team trainieren, um die Pokis so stark wie Solniza zu machen? Oder hat sie etwa vor, Solniza zurückzuholen?


    Nun denn, ich befürchte, das wars schon...
    LG
    MewFoli

  • [align=justify]Dann wollen wir mal in die Kapitelnummerierungen, die mit Vier beginnen, starten! Aber zuerst will ich natürlich noch auf eure lieben Kommis eingehen. <3


    @ aiguL: Ich wollte einfach warten, ob noch Kommis kommen... rein theoretisch könnte ich ja auch gleich das 41. Kapitel veröffentlichen - 42 noch nicht, weil da noch ein Teil in der Mitte rausfehlt. Ja, und irgendwann vergess ich dann auch, wann ich das letzte Kapitel ongestellt hab. Das sind halt immer nur spontane Entscheidungen, ob da jetzt was kommen soll oder nicht.
    Der Rückkampf wird jedenfalls noch länger auf sich warten lassen, da vermutest du ganz richtig.
    Streng genommen habe ich Endivies Entwicklung nur als "Vorwand" gebraucht, um ein Gespräch zustandezubekommen. Außerdem war es schön langsam Zeit, dass sich da was tut, wenn man bedenkt, wie lange Sara ihr Endivie (bzw. Lorblatt) jetzt schon hat. Ich gebe zu, an dieser Stelle war ich etwas schlampig.
    In die Charakterentwicklung Majs habe ich auch viel Zeit gesteckt, und inzwischen handelt sie oft von alleine, schreibt selbst weiter sozusagen. Zeitweise ist es also nicht einmal mein Verdienst, was sie da so anstellt. ^^' Wie sie sich also weiterhin verhalten wird, ist sogar für mich schwer zu sagen. Hinzu kommt schließlich noch, dass ich keine Plotterin bin, sprich, ich hab einen ungefähren Handlungsverlauf, aber der Rest ergibt sich komplett beim Schreiben.
    In die Liste hab ich dich gepackt - und ich hoffe, du hast die Spannung ausgehalten. *g*


    @ Ty: Wow, das Kommi kann man mit Recht als sehr lang bezeichnen. Als ich den Text zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich mal "Huch?", ganz ehrlich.
    Inzwischen - eben weil du es gesagt hast - habe ich alle Kapitel so umgeändert. Die Kommikommentare stehen halt im Spoiler, weil es nicht anders ging... Aber ich dachte, wenns andere auch auf zwei Beiträge aufteilen, warum sollte ichs nicht machen? Und es hat den Vorteil, dass man durch die Links direkt zum Kaptitel kommt, ohne zuerst runterscrollen zu müssen. Das, was du erwähnst, ist natürlich ein willkommener Nebeneffekt. ^^
    Ich bin ja eher so der Fan von Zweiworttiteln (wie man auch an KJa merkt), aber Einworttitel sind auch nett, ja. Mit dem Finden tu ich mich eigentlich recht leicht, sofern ein Kap auch einen solch ausdrucksstarken Titel verdient. Das neuste Kap darf sich aber nicht dazuzählen, wichtig ist es dennoch.
    Ja, an meinen Kämpfen versuche ich zu arbeiten. ^^ Nur hab ich immer im Hinterkopf, wie lang meine Kaps eben sind - und dann durch lange Kämpfe (vor allem mit meinen Beschreibungen) noch länger werden. Das wiederum stört mich, weshalb ich mich meist unbewusst kurz halte mit Kämpfen. Aber wie gesagt, ich versuche, mich in dieser Hinsicht zu bessern. Schön, dass man schon etwas davon merkt, das sind schließlich noch immer die Kapitel, die ich noch im November, während des NaNoWriMos geschrieben habe.
    Wenn ich mich an den Anime gehalten habe, dann ist das unbeabsichtigt. Ich gebe zu, ich kenne diese Folgen, aber sie sind nur mehr sehr verschwommen und großteils transparent in meiner Erinnerung zurückgeblieben. Dass Miltank so stark ist, hab ich mir eher aus dem Spiel abgekupfert, immerhin will ich mich zumindest lose an eine Vorlage halten, wenn es um Dinge geht, die eigentlich Nintendos geistiges Eigentum sind. Künstlerische Freiheit aber muss natürlich erlaubt sein.
    Ja, Maj ist eine äußerst schlechte Verliererin. Weil sie das nicht gewöhnt ist - wie auch? Eigentlich ist sie sogar erfolgsverwöhnt, was in dieser Hinsicht natürlich viel Raum ermöglicht. Äußerst praktisch, das kannst du mir glauben... vor allem, da sie auch noch zum Überreagieren neigt.
    Die Leute in der U-Bahn waren nur von ihrem seltsamen Auftreten überrascht, nichts weiter.
    Der Perspektivenwechsel ist etwas, das ich nur selten anwenden will - die wenigen Male, bei denen ich aus Saras Sicht geschrieben habe, dienten einzig und alleine dem Üben von Wettbewerbsbeschreibungen - und bei Solniza ist es eben etwas anderes. Nebenbei bemerkt ist es auch Absicht, dass ich momentan nicht zu Solniza springe, weil ich die Geschehnisse einfach im Dunkeln lassen will, wird eh noch früh genug aufgeklärt. Zumindest zum Teil.
    Unbedingt anschauen möchte sie sich das Festival nicht, sondern sie denkt, dass Sara hingehen wird - und die darum betteln wird, dass sie sie begleitet. Dachte eigentlich, dass das eh recht deutlich ersichtlich ist und nebenbei zeigt, wie sehr Sara Maj ans Herz gewachsen ist - auch wenn die das nicht zugeben will, nicht einmal vor sich selbst. Und warum nicht die Pflicht mit dem eigenen Nutzen verbinden? Aber wieso widerspricht sie sich, wenn sie gegen Bianka kämpfen will, wenn das Festival stattfindet? Das Festival findet ja nicht von 0 bis 24 Uhr statt, und die ganze Zeit rumhocken muss sie auch nicht. Es gibt sicherlich genug Zeit, in der sie sich um den Orden kümmern kann.


    [font='Segoe Print']@ MewFoli: Wie schön, dass du dich auch wieder meldest! ^^
    Wie Siegfried so stark geworden ist? Mit Training natürlich, wie denn sonst? ^^ Der Kampf im Prolog ist ein denkbar schlechter Vergleich, da Siegfried sein Dratini damals erst erhalten hatte, während Maj Solniza - bzw. damals noch Evoli - schon seit längerer Zeit kannte. Und Solniza hatte es ja schon in ihrer Vergangenheit nicht leicht gehabt.
    Solniza ist ja nur momentan abwesend, die Gute wird ja wieder zurückkommen - zumindest ist es so ausgemacht von den beiden. Und ganz ehrlich - würdest du gerne länger als nötig mit Suicune rumhängen wollen, während sich nebenbei Rayquaza aufregt?


    So... was gibts zum neuen Kapitel zu sagen? Nicht viel, leider. Wettbewerb nur, daher ziemlich 0815, voraussehbar und... ja. Zeitweise doch ganz lustig, denk ich. Der Titel ist auch nur ein 0815-Einfall, aber ich halte ihn für ganz gut gewählt.
    Die ausstehende Zusammenfassung wird nachgeliefert, nur brauch ich mal Zeit, um die hinzukriegen.

  • 40. Kapitel: Glänzende Vorstellungen


    [align=justify]Übertrieben groß wirkte die Halle, in der der Wettbewerb stattfinden sollte – bis man erkannte, wie viele Zuschauer von dem Event angezogen wurden. Bis auf den letzten Platz war der Raum, der in seinen Dimensionen an ein Stadion erinnerte, besetzt. Ich selbst hatte beschlossen, nicht zu sitzen, da ich nicht wusste, wie lange ich Lust haben würde, mir dieses Spektakel anzutun. Eher skeptisch lehnte ich an der Wand, direkt neben mir befand sich ein Ausgang, durch den noch immer begeisterte Menschen strömten, obschon die in Grün gekleidete, braunhaarige Moderatorin bereits die Bühne betreten hatte. Ebenso hatten die drei Jurymitglieder – zwei ältere Herren sowie eine Schwester Joy – ihre Positionen hinter dem schmalen, erhöhten Tisch bezogen. Ich seufzte – sollte ich doch noch gehen, bevor ich es bereute? Andererseits war Sara unter den ersten Koordinatoren, die ihre Vorstellung zum Besten geben würden. Die wenigen Teilnehmer zuvor würde ich höchstwahrscheinlich überleben.
    Noch während ich diese Gedanken im Kopf hatte, wurde der Bildschirm, der zuvor die Animation eines Pokéballs, der sich öffnete und glitzernde Partikel freiließ, angezeigt hatte, umgeschaltet. Nun zeigte er das strahlende Gesicht der Moderatorin, die mit überschwänglicher Freude das Publikum begrüßte, um anschließend sich selbst und die Jury vorzustellen. Es folgte eine Erläuterung der Regeln, bei der nicht unbetont blieb, dass es aufgrund der hohen Teilnehmerzahl keinen Finalkampf geben würde – am folgenden Tag würden zwei Sieger gekürt werden, doch würde der Finalkampf zur Schau ausgetragen werden, „um mehr Raum für herrlich ausgeführte Attacken“ zu lassen. Erneut entwich meinen Lippen ein Seufzer; sollte ich doch gehen?
    Da aber war es schon zu spät: Die Moderatorin empfing den ersten Teilnehmer des Wettbewerbs, einen schmächtigen, dunkelhaarigen Jungen von vielleicht elf oder zwölf Jahren, der ein Jurob auf die Bühne schickte. Allerdings war seine Vorstellung so langweilig, dass das zuvor begeisterte Publikum nur in halbherzigen Applaus ausbrach. Denn nur ließ der Koordinator seinem Seehund Aquaknarre einsetzen und diesen mithilfe von Eisstrahl gefrieren, um so unförmige Säulen zu erschaffen; genau konnte ich hören, wie jemand in der hintersten Sitzreihe zu seinem Nachbarn meinte, dass er schon seit längerer Zeit keine so einfache Vorführung gesehen hatte. Dabei ließ er nicht unbetont, er habe schon jeden einzelnen Wettbewerb, der in Dukatia stattgefunden hatte, verfolgt.
    Meine Reisebegleiterin folgte nicht viel später. Übersprühend vor Freude betrat sie die Bühne, verbeugte sich stürmisch, sodass ihre Zöpfe auf und ab wippten. In einem fort lächelte sie, und dann warf sie ihren Pokéball hoch in die Luft – höher, als sie es ansonsten tat. „Panzaeron!“, rief Sara aus.
    Überrascht entkam mir ein leiser Pfiff; felsenfest war ich davon überzeugt gewesen, dass die junge Koordinatorin ihr frisch entwickeltes Lorblatt zum Einsatz bringen würde, nachdem sie so davon geschwärmt hatte. Dass sie aber den Stahlvogel, den Dragonir vor geraumer Zeit besiegt hatte, einsetzen würde, brachte mich beinahe aus der Fassung. Denn fast hätte ich vergessen, dass sie dieses Pokémon überhaupt besaß.
    Seine Ausstrahlung war aber sicherlich gewachsen, wie ich feststellte, als es sich aus dem roten Licht materialisierte. Glänzend war der stählern graue Körper des Vogels, ebenso wie die roten Innenseiten der Flügel. Der Schnabel wie auch die dunklen Klauen und der Schweif, der Ähnlichkeit mit einem Dosenöffner hatte, waren überraschend spitz geworden, und die tief gelben Augen funkelten vor Kraft – oder Wut. Wer konnte das schon ahnen?
    Kaum war es bereit, mit seinen hohlen Flügeln zu schlagen, begann es auch schon, in engen Spiralen, die mich unangenehm an meinen Arenakampf erinnerten, über der Bühne zu kreisen. Etwas, das man aufgrund des plötzlich erhöhten Lärmpegels im Publikum nicht verstehen konnte, rief Sara ihrem Pokémon zu, worauf dieses unter Gekreische seinen Schnabel öffnete und glänzende, scharfkantige Sterne ausspie, die sich aus irgendeinem Grunde der Kreisbahn, die ihr Verursacher zog, anpassten und so aufgrund ihrer unterschiedlichen Farben für ein Schauspiel ähnlich einem Regenbogen sorgten. Ein Raunen ging durchs Publikum, als es dies beobachtete – und auch ich musste zugeben, dass ich überrascht von dieser Idee war. Ob der Effekt des Kreisens wohl dadurch verursacht wurde, dass Panzaeron den Sternen den nötigen Drall durch seinen eigenen Flug gab? Interessant wäre es gewesen, dies mit Solniza diskutieren zu können.
    Unangenehm zog sich aufgrund dieses Gedankens mein Magen zusammen. Lieber sollte ich nicht so viele Gedanken an die Sonnenkatze verschwenden und stattdessen das Training meines restlichen Teams fortsetzen, wie ich es am vergangenen Tage getan hatte. Großartige Erfolge waren ausgeblieben, aber bemerkt hatte ich, um wie viel besser die Bewegungen des hellvioletten Geschöpfs mit meinen Befehlen harmonierten. Viel Arbeit lag noch vor mir, wie ich mir erneut in Erinnerung rief.
    Da fragte ich mich, wie sehr Sara auf ein ausgewogenes Training ihrer Pokémon achtete. Selten hatte ich bisher ihre Versuche beobachtet, denn zu groß war meine Angst gewesen, ihrem Sniebel zu nahe zu kommen. Doch alles, was ich bisher bei ihren Wettbewerben gesehen hatte, war auf einem ähnlichen Level gewesen – einem erstaunlich guten Level. Wie viel das Mädchen wohl trainierte und sich auch während des Reisens mit den Plänen für ihre Vorstellungen beschäftigte? Oft gab es Phasen, in denen wir nicht viele Worte wechselten – zu unterschiedlich waren unsere Interessen, kaum mehr als Reisegefährten waren wir, weit davon entfernt, wirklich Freunde in einem Sinne, den ich auffasste, zu sein. Eher waren wir gute Bekannte – höchstens.
    Stahlflügel befahl da die junge Koordinatorin ihrem Vogel; sogleich leuchteten seine Schwingen in einer ähnlichen Farbe auf, wie es Satmens Schweif zwei Tage zuvor getan hatte. Der rote Teil der Flügel blieb dunkler, wäre aber vermutlich nicht weniger gefährlich, hätte es sich um einen Kampf gehandelt. Nun aber schoss Panzaeron nur auf die Sterne, die es zuvor ausgespien hatte, zu. Unter lautem Gekrächzte und dem anfeuernden Klatschen des Publikums trafen die leuchtenden Flächen einen der kleinen Flugkörper nach dem anderen – und einer nach dem anderen verwandelte sich in glitzernden Puder, der langsam zur Bühne hin absank und dabei einen Schleier bildete, der an Nordlichter erinnerte. Laute, anerkennende Pfiffe schallten durch die Halle, noch lauter wurde der Applaus, den die Menschen Sara zubilligten – manche erhoben sich sogar von ihren Sitzplätzen und gaben so stehende Ovationen. Erstaunt ertappte ich mich sogar selbst dabei, zu klatschen. Kaum hatte ich das erkannt, ließ ich die Hände entsetzt wieder sinken. Ich konnte es doch nicht eines Tages so weit kommen lassen, dass ich Gefallen an dem Theater auf der Wettbewerbsbühne fand!
    Die Blauhaarige wandte sich freudestrahlend dem Publikum zu und verbeugte sich tief. Als sie sich wieder aufrichtete, während ihr Pokémon, das sie überragte, neben ihr landete, schien es, als ob sie meinen Blick suchen würde. Ich versuchte, nicht auf dieses Verhalten zu reagieren.


    Dank Saras überraschend guter Vorführung entschied ich mich, dem Wettbewerb doch noch weiter beizuwohnen. Weitere Auftritte von Koordinatoren, die mir aus den früheren Teilnahmen meiner Reisebegleiterin im Gedächtnis geblieben waren, ereigneten sich nicht, doch gab es mehrere Vorstellungen, die Begeisterung beim Publikum, zu dem ich mich nicht zählen wollte, auslösten. Teilweise sah ich die Euphorie sogar ein wenig ein, denn manche der Koordinatoren zeigten wirklich gute Attackenkombinationen, die im realen Kampf einiges an Durchschlagskraft aufweisen könnten. Ich entschied, manche dieser Ideen abgeändert umzusetzen und zog gar Stift und Papier aus meiner Umhängetasche, um mir Notizen zu machen.
    Schließlich aber war der große Moment des letzten Auftrittes gekommen. Die Moderatorin begann mit seltsam aufgekratzter Stimme von der Teilnehmerin zu sprechen, die in wenigen Augenblicken die Bühne betreten würde, denn beim Großen Festival in Kanto war es dem Mädchen gelungen, den zweiten Platz zu erringen. Von der großen Ehre, eine solch begabte Koordinatorin begrüßen zu dürfen, sprach sie... Ich seufzte entnervt. War etwa zu viel Zeit übrig geblieben, die sie überbrücken musste?
    Endlich wurde es der ach so großartigen Koordinatorin erlaubt, auf die Bühne zu treten. Überraschend jung war das rotbraunhaarige Mädchen, das in ein hellblaues, schulterfreies Langarmshirt gekleidet war und dazu eine dunkelgraue Leggins mit einem roten Minirock darüber trug. Ein lockerer, schmaler Gürtel in goldener Farbe hing über dieser Kombination, zu der die Koordinatorin schwarze Stiefel mit ebenfalls goldenen Schnallen trug. Einen Ball hatte sie schon in der Hand, um kaum war sie aus dem Halbdunkel des Ganges, der zur Bühne führte, warf sie diesen auch schon. „Los!“, kommentierte das Mädchen dazu einsilbig.
    In die Luft warf die Rotbraunhaarige den Ball, der beim Öffnen kein rotes, sondern pinkfarbenes Licht aussonderte. Wie ich bei genauerer Betrachtung der runden Kapsel auf dem Bildschirm bemerkte, lag dies daran, dass es sich um einen Sympaball handelte, einen Ball, der nur von Kurt, dem berühmten Pokéball-Schmied in Azalea City, hergestellt werden konnte. Rosa gefärbt war die obere Hälfte des Balles, außerdem konnte man ein Herz darauf erkennen. Ansonsten unterschied sich der Sympaball äußerlich kein bisschen von einem gewöhnlichen Pokéball.
    Die Mehrheit der Menge, die wohl keine Ahnung von den verschiedensten Arten der Bälle, mit denen man Pokémon fangen konnte, hatte, brach in lautstarkes Staunen aus, ich hingegen zog nur interessiert die Augenbrauen hoch. Es hieß nicht umsonst, dass nur wenige Trainer solch seltene Bälle, die nirgendwo kaufbar waren, besaßen.
    Schließlich zeichneten sich die Umrisse eines katzenartigen Pokémons in dem rosafarbenen Licht ab, bevor sich dieses materialisierte. Ein wenig größer als Satmen war das féline Wesen mit hauptsächlich beigem Fell, dessen Ohren und die Schweifspitze, die an einen Pinsel erinnerte, violett gefärbt waren. Um den Hals befand sich eine seltsam anmutende Krause, die ebenfalls einen solchen Farbton aufzuweisen hatte. Zwei Fellbüschel, die in Spitzen endeten, befanden sich an den Wangen eines Gesichtes, das wohl von den meisten Frauen als „süß“ eingestuft werden würde. Die Augen hatten eine warme braune Farbe, die wohl ebenfalls zum „niedlichen“ Erscheinungsbild des Wesens beitrug.
    Erst nach längerem Nachdenken fiel mir der Name dieser Pokémon-Art ein; Enekoro lautete dieser, und es handelte sich um Geschöpfe, die hauptsächlich in der Hoenn-Region beheimatet waren; in Johto konnte man kaum ein wildes antreffen.
    „Beginne mit Spukball, und feuere anschließend Donnerblitz ab!“, gab die Koordinatorin nun erste Anweisungen an ihr Pokémon. Dieses öffnete sein Maul weit, erzeugte so schwarze Bälle, die einen seltsamen bläulichen bis violetten Glanz aufzuweisen hatten. Mit hohem Miauen, das beinahe schon in den Ohren schmerzte, feuerte es diese in die Luft – wo sie zwar in geraden Bahnen, aber ungewöhnlich langsam umher schwebten. Anschließend beschwor das Enekoro zwischen seinen rein weißen, spitzen Zähnen eine glänzende Kugel herauf, aus den gelbe Blitze zuckten. Direkt auf die Spukbälle nahmen die die elektrischen Spannungen Kurs, trafen diese an jeweils exakt einem Punkt, sodass die kugelförmigen Gebilde zerplatzten und feinen, glitzernden Staub auf das tobende Publikum regnen ließen.
    Daraufhin seufzte ich, schnaubte nur drei Worte: „Schon wieder Glitzer.“ In Anemonia waren die Vorstellungen doch so viel abwechslungsreicher gewesen, es hatte nicht nur explodierende Auswüchse von Attacken gegeben, die in glänzenden Staub verwandelt auf das Publikum gesunken waren. Ganz und gar schien es, als ob die Koordinatoren nur durch spezielle Umstände dazu verleitet waren, sich neue Ideen einzufallen zu lassen. Ansonsten dominierte wohl die Einstellung „Glitzernde Dinge bringen die meisten Punkte“. Wie langweilig... Ich lag schon richtig mit meinem Prinzip, nach dem Wettbewerbe unnötig waren. Mit finsterem Blick drückte ich mich von der Mauer, an der ich lehnte, ab und verließ die vor Begeisterung kochende Halle durch den Ausgang direkt neben mir, bevor die Vorstellung auf der Bühne in die nächste Runde ging. Alles Weitere konnte mir gestohlen bleiben – und viel würde ohnehin nicht mehr geschehen, da die Verkündung der Weiterkommenden ohnehin erst für den nächsten Tag angesagt war. Lieber sollte ich zusehen, mehr zu trainieren, da ich annahm, dass ich mich erst recht wieder auf Solniza konzentrieren würde, wenn sie erst wieder zurück wäre. Ob ich mir den zweiten Tag des Wettbewerbs überhaupt antun sollte? Auch wenn die Kämpfe der eher interessante Teil eines Wettbewerbs waren, handelte es sich auch bei ihnen eher um Vorstellungen als um richtige Kämpfe.


    „Ich begrüße sie zum zweiten Tag unseres diesjährigen Wettbewerbs in Dukatia City!“ Ohrenbetäubender Jubel brandete in der Halle auf, ich aber seufzte nur. Wider Erwarten hatte ich mich dank Saras mehr oder weniger überzeugenden Flehens dazu durchgerungen, auch an diesem Tage dem Wettbewerb beizuwohnen. Nun aber bereute ich diese Entscheidung schon wieder, was wohl auch an den beiden Personen, die links und rechts von mir saßen, lag; auf der einen Seite befand sich eine ältere Frau, die begeistert klatschte. Recht mager war sie und wirkte so kraftlos, dass es wohl schon ein Wunder war, dass es ihr gelang, ein so lautes Klatschgeräusch zu erzeugen. Faltig war das Gesicht der Greisin, und eine unglaublich dicke Brille, die ihre Augen um ein Vielfaches vergrößerte, trug sie auf der Nase. Die Kleidung der Alten, die ihre grauen, beinahe weißen Haare äußerst kurz trug, bestand aus einem vermutlich selbst gestrickten Pullover, der bereits so ausgewaschen war, dass man die eigentliche Farbe gar nicht mehr erkennen konnte. Dazu kam ein schwarz und grau karierter Rock, der bis etwas unter die Knie ging und den Blick auf Strümpfe, die ich als Stützstrümpfe einschätzte, ermöglichte. Die schwarz glänzenden Schuhe waren typisch für Frauen ihres Alters; ein niedriger Absatz, vorne recht breit und bis zum Knöchel mit Schuhbändern zugeschnürt.
    Auf meiner anderen Seite befand sich ein Junge, den ich auf höchstens vierzehn Jahre schätzte. Seine weißblonden Haare hatte er mit Gel zu einer igelartigen Frisur aufgestellt, sein Blick aus wässrig blauen Augen kündete von Langeweile. Die Kleidung war mehr als schlicht; eine teilweise aufgerissene Jeans, dazu schmutzige Turnschuhe, die wohl einmal weiß gewesen waren. Hinzu kam noch ein giftgrünes T-Shirt mit irgendeinem Aufdruck.
    „Junge Dame, Sie können ruhig Ihre Begeisterung zeigen, wie es alle hier tun!“, sprach mich plötzlich die alte Frau an. Piepsig, nervig klang ihre Stimme, aber eindeutig begeistert von dem Wettbewerb – auch wenn man kaum etwas davon gesehen hatte.
    „Wo es nichts zu begeistern gibt, kann ich keine Begeisterung zeigen“, erklärte ich nur sachlich. „Und Heuchelei kann ich in den meisten Fällen eben nicht ausstehen.“
    Eine Hand legte die Greisin an ihr rechtes, das mir zugewandte, Ohr. „Wie?“, piepste sie. Warum nur musste ich bei dieser Tonlage an die Hexe Isobel denken?
    Mit etwas lauterer Stimme und langsameren, deutlicher ausgesprochenen Worten wiederholte ich meine Erwiderung. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich den Jungen, der meinen Worten mit einem Nicken zustimmte.
    Das von Falten durchzogene Gesicht aber wurde starr vor Entsetzen, der Mund der Greisin klappte auf und entblößte eindeutig dritte Zähne – ein ganzes Gebiss derer. „Oh!“ War es ein derart schreckliches Verbrechen, sich nicht für Wettbewerbe zu interessieren? Dieser Meinung war ich nicht gerade. „Aber warum sitzen Sie dann hier? Und Sie auch?“, fügte die Grauhaarige noch hinzu – den letzten Satz an den Jungen gewandt.
    „Ich wüsste zwar nicht, was Sie das anginge, aber“, begann ich leise, bevor ich meine Stimme erhob, damit mich die Greisin verstehen konnte, „ich leiste sozusagen... moralischen Beistand.“ Gar falsch war diese Behauptung nicht einmal, wie ich überrascht während des Sprechens feststellte – hatte Sara nicht regelrecht darum gebettelt, ich solle zusehen?
    Der Junge rechts von mir schnaubte nur, ähnlich, wie ich es gerne getan hätte – doch wollte ich ein wenig Höflichkeit wahren. „Ein Kumpel von mir macht mit“, meinte er schlicht. Dabei warf er mir einen vielsagenden Blick zu – erstaunlich war es, wie sehr zwei einander wildfremde Menschen ähnliche Gedanken haben konnten. Plötzlich war mir der Weißblonde viel sympathischer als noch vor einer Minute.
    Verständnis machte sich auf dem Gesicht der alten Frau für einen Moment bemerkbar, auch nickte sie, dann aber wich es blankem Entsetzen. „Wie kann man Wettbewerbe nicht mögen?“, fragte sie direkt, wobei sie ihre Hand ausstreckte und versuchte, mit einem ihrer runzeligen Finger meine Wange zu streicheln. Ich fuhr nur entsetzt zurück – so weit würde ich es nicht kommen lassen! Noch nie hatte ich es leiden können, so berührt zu werden, am wenigsten von Wildfremden.
    „Was fällt Ihnen ein!“, fauchte ich und erhob mich ruckartig. In einem Umkreis von gut und gerne fünf Sitzplätzen erstarb das Klatschen, obschon die Moderatorin gerade dabei zu sein schien, die Teilnehmer, die auch am heutigen Tage antreten durften, zu verkünden. So behandeln ließ ich mich nicht – schon gar nicht von einer Frau, die mir vollkommen unbekannt war.
    An den Sitzreihen drängte ich mich rücksichtslos vorbei, sodass mir rüde Zurufe in den Ohren klangen, doch interessierte ich mich nicht für diese. Nur so weit als möglich wollte ich von dieser unsympathischen Alten wegkommen. Kaum hatte ich die Treppen, die hinauf zu den Ausgängen führten, erreicht, beschleunigte ich meine Schritte, nahm immer zwei Stufen auf einmal.


    Als ich schließlich aus der Halle ins Freie getreten war, beruhigte ich mich ein wenig. Zum Himmel sah ich auf; dichte, schwere Wolken, deren sehnlichster Wunsch es wohl war, Regen fallen lassen zu können, verdeckten die Sonne. Düster wirkte die Umgebung, obwohl es doch Sommer war.
    Applaus schien aus der Wettbewerbshalle zu dringen, sodass ich dazu veranlasst wurde, mich umzudrehen und den überdimensionalen Bildschirm in Augenschein zu nehmen.
    Zwei mir unbekannte Koordinatoren, ein Junge und ein Mädchen, die beide etwa elf Jahre alt zu sein schienen, hatten die Bühne betreten und warteten sehnlichst auf den Gong, um ihre Pokémon in den Kampf schicken zu können. Es schien, als hätte ich die Verkündung der Weitergekommenen verpasst.
    Auch gut. Ich seufzte und verließ den breiten, asphaltierten Weg, der genau auf die U-Bahnstation zuführte. Links und rechts war ein Park angelegt, der durchzogen war von schmalen Pfaden, an denen in regelmäßigen Abständen Parkbänke aufgestellt waren. Die Grünflächen waren mit Gras bewachsen, zwischen dem auch Unkraut wuchs; Bäume und Büsche waren chaotisch verteilt.
    Eines dieser Gewächse nahm ich sogleich in Augenschein; der Baum verfügte über kräftige Äste, außerdem befand sich zumindest einer dieser so weit in Bodennähe, dass ich problemlos darauf klettern konnte. Auch die Lage war ideal; ein perfekter Blick bot sich auf einen der großen Bildschirme, die rund um die Wettbewerbshalle angebracht waren.
    Spontan entschied ich, ein wenig zu trainieren und in den Pausen unter Umständen Wettbewerbskämpfe zu verfolgen.


    Nachdenklich betrachtete ich die Pokébälle, die ich zur Hand genommen hatte, und versuchte mich zu entscheiden, mit welchen meiner Teammitglieder ich das Training wohl starten sollte. Für Satmen hatte ich mich bereits entschieden; der Mondkater, dessen gelbe Ringe in dem etwas düsteren Ambiente leicht aufleuchteten, saß bereits unterhalb meines Astes und blickte gespannt zu mir hoch.
    Mir entkam ein Stoßseufzer; „Nun denn.“ Anstatt eine der rot-weißen Kapseln zu werfen, ließ ich sie einfach nach unten fallen. Das Nachtara sprang auf, und sein Schweif leuchtete innerhalb von Sekundenbruchteilen metallisch auf. Mit einem exakten Hieb seiner Rute traf der Mondkater den Knopf des Balles, der daraufhin wieder zu mir hochgeschleudert wurde und sich während der Aufwärtsbewegung öffnete, sodass rotes Licht aus ihm flutete.
    „Sehr gut.“ Mit diesen Worten fing ich den runden Gegenstand wieder auf. „Du hast wirklich großartige Fortschritte gemacht, mein Lieber.“ Derweil materialisierte sich das Pokémon, für dessen Training ich mich außerdem entschieden hatte. Exakt gleich groß wie das Nachtara war das blaue, vierbeinige Wesen, dessen Schweif wie der einer Meerjungfrau geformt war. Im spärlichen Licht, das durch die Wolken fiel, glänzten die Schuppen, die viel kleiner und auch weicher als die Dragonirs waren, auf. Ein Kragen, der an der Vorderseite weiß, hinten aber hellblau war, ging um die zierlichen Hals des félinen Wesens, und entlang der Wirbelsäule zog sich ein Band aus größeren, tief dunkelblauen Schuppen. Hinter den Ohren wie auch direkt in der Mitte des Kopfes befanden sich flossenartige Gebilde, die mit gelblichen und dunkelblauen Schuppen besetzt waren. Erwartungsvoll blickten die schwarzen Augen Aquanas zu mir empor, als wollte das Pokémon fragen, was ich mit ihm vorhatte. „Ich habe mich entschieden, euch auch heute ein wenig zu trainieren; ihr beide werdet später Kampfgegner sein, vorerst will ich, dass ihr eure Attacken verbessert“, erklärte ich den beiden Katzen.
    Schon wollte ich die ersten Anweisungen geben, als der zweite Kampf in der Wettbewerbshalle angekündigt wurde. Dem Bildschirm wandte ich mich zu, als auch der Name meiner Reisegefährtin fiel. Wohl schuldete ich es ihr trotz allem, den Kampf zu verfolgen.
    Einen Moment lang schien die ganze Szenerie auf dem Bildschirm wie erstarrt; nicht einmal ein Laut drang aus den Lautsprechern. Dann ertönte der Gong.
    Schon hatte das blauhaarige Mädchen ihr Lorblatt gerufen. Trotzig blickte der gelbe Dinosaurier, an dessen Kopf wie auch dem Hals dunkelgrüne Blätter sprossen, mit seinen tiefroten Augen auf den Pokéball des Gegners, der gerade erst im Begriff war, sich zu öffnen. Steif in die Höhe ragte der kurze Schweif des Pflanzen-Pokémons, während sich der Kontrahent aus dem roten Licht materialisierte.
    Ein kurzer Laut des Erstaunens entwich meinem Mund, als ich die Spezies erkannte; wenig größer als Saras Kämpfer war das gelb und rot gemusterte Pokémon, auf dessen Körper Flammenmuster zu erkennen waren. An der Spitze des langen, gelben Schweifes brannte eine kleine Flamme; eine ebensolche entwich dem schnabelartigen Maul des Magmars. Leicht würde dieser Kampf für meine Reisegefährtin sicherlich nicht werden.

  • Hallo Maj,


    schön mal wieder was von dir zu lesen^^. Jetzt ist es also soweit, dass sowol Maj, als auch Sara mal wirklich mit ALLEN ihren Pokémon intensiver arbeiten. Für Maj wurde das ja ohnehin längst Zeit und diese Erkenntniss hat sie auch schon in vorherigen Kapiteln erlangt. Nun steht also das Training mit der ganzen Gruppe an und ich bin echt mal gespannt, wie das alles funktioniert. Sie hat sich ja so lange an Solniza geklammert, dass man sich schon fragen darf, ob sie das Kämpfen mit Flamara, Blitza und Aquana jetzt wirklich hinbekommt.


    Auf der anderen Seite ist Saras Sniebel-Hipe jetzt endlich mal etwas abgeklungen, was ich ebenfalls gut finde. Denn jetzt rücken auch die Pokémon, die sie schon länger hat und die man fast vergessen hätte, endlich mal ein bisschen ins Blickfeld. Wäre ja schließlich langweilig, wenn sie immer nur mit ein oder zwei Pokémon antritt.


    Was Majs Abneigung gegenüber Wettbewerben angeht, kann ich nur sagen, dass ich genauso empfinde, doch schlich sich da vorhin nicht eine winzig kleine Spur von Begeisterung ein? O.o^^ Naja, mal schauen, ob sie noch gefallen dran findet.


    Das Lesen hat jedenfalls mal wieder viel Spaß gemacht, da du scheinbar noch immer genauso begeistert am Schreiben bist, wie zu Beginn der Story, wenn nicht sogar noch mehr. Ich persönlich hoffe lediglich, dass in den nächsten Kapis die Hauptstory um Rayquaza, die Raubkatzen usw. wieder etwas mehr ins Blickfeld rücken. Wenn sich zu viele Kapis um die Arenakämpfe bzw. die Wetbewerbe drehen, gerät das Ganze ein wenig aus der Spur.


    So, das war´s erstmal von mir, bis zum nächsten Kapitel dann^^^


    mfg

  • Hey Maj,
    ich war mal so frei mir die Story gestern und heute komplett durchzulesen, jedoch hab ich mich natürlich direkt aufgeregt, wie's nicht weiterging ^^ nach Kap 40 :D
    Also vorneweg: Weil ich selber eine *hust* gewöhnungsbedürftige Rechtschreibung habe werde ich nicht Rechtschreibfehler raussuchen.
    Zur Gramatik: der oder das Jogurt - mir egal, weiß auch grade net wies heißt, ich sag immer ein Jogurt, und der unbestimmte Artikel ist der gleiche, von da her ^^
    Inhalt: Rayquaza ist mir total unsümpatisch, an Majs Stelle würd ich dem mal richtig die Meinung geigen, scheiß trauf was passiert; wenn er mich killen würde wär ich danach ja eh tot und MÄP ^^ Cresselia hingegen scheint mehr auf Gleichberechtigung auszugehen, oder versucht eher ihre höhere Stellung nicht zum Ausdruck zu bringen. Das Nachtara von Maj, Name vergessen ^^ ist mir total sümpatisch, evtl könnte es ja auch eine mentale Bindung mit Maj aufbauen. Es könnte ja Psianas (Name vergessen ^^) Stelle vorrübergehend einnehmen, ich fänds 'ne geile Idee, weil Nachtara zwar im CP Deffer sind und ich Offer bin xD, aber ich mag Nachtara extrem katzen for ever ^^, Aquana kam bisher VIEL zu selten zum Einsatz, Flamara jetzt 2-3x, Aquana glaube gar nicht ^^. In Sachen Sniebel sollte Maja sich mal am Riemen reißen, ich hab da 'nen Kumpel der würd sich mit Rayquaza in Sachen Sniebel anlegen ^^ der mag das Teil total
    Falls du noch kp für Enteis Partner hast, ein Junge der Almarik heißt und ein Hundemon besitzt wäre im Angebot ^^ eventuell sollte der Junge blind sein, da kommt er noch viel besser an mich ran, und hier steht net ^^ weils kein Witz is.
    Ich mag Suicune nicht, Geschmackssache ^^
    ich würde noch eine schwarze Kugel seitens Giratina einbringen, wär doch witzig
    mir fällt nix mehr ein, dein Stiel ist gut, nur vernachlässigt Maj ihre Pokemon, abgeshen von Psiana extrem, in dieser Sache sollte sie an sich arbeiten, und Siegfried mag ich sehr, er darf ruhig öffter auftreten ^^
    So muss jetz in Justin Bieber-Kinofilm wegen meiner Schwester ^^ hoffe bald auf ein Kapi und hätte gerne 'ne PN-Nachricht wenns weitergeht, dankesehr
    Lg,
    Almarik

    Warum wollen Männer keine Osterhasen sein?


    Rechtschreibfehler sind rein zur Belustigung da. Ihr müsst mich auch nicht darauf hinweisen, wie toll ihr sie fandet.

  • Wunderschönen Rosenmontag wünsch ich dir, liebe Maj :)!
    Da ich heute einen freien Tag habe und mit meinem Kapitel nicht weiterkomme, versuche ich mich mal an einen Kommi für die. Hoffentlich wird er nicht allzu furchtbar!


    Kapitel 40: Glänzende Vorstellung


    Wie du gesagt hast, ist der Titel wirklich etwas 0815-mäßig. Es sagt zwar aus, dass es um einen Wettbewerb geht, aber man hätte ihn auch für jeden anderen Wettbewerbskampf einsetzen können, trotzdem passt er doch irgendwie. Dein Kapitel nicht als Glänzende Vorstellung zu bezeichnen grenzt an Kenzerei :P
    Schön, dass Sara nicht die selben Fehler macht wie Maj. Anscheinend wird aus ihr wohl doch langsam eine sehr gute Koordinatorin. Wenn man anfangs bedenkt, wie aufgeregt sie war und das Suicune ihr unter die Arme greifen musste. Du bringst das auch gut mit irgendwelchen Kleinigkeiten rüber, wie zum Beispiel, dass sie den Ball höher wirft als je zuvor. Aus dem kleinen Mädchen aus Neuborkia wird langsam eine gute Koordinatorin :). Auch gut, dass es nicht so plötzlich kommt, dass sie zum Beispiel erst ein paar mal verliert und dann gegen einen Koordinator, der schon berühm berüchtigt ist gewinnt. (Siehe Lucia *hust*) Trotzdem könntest du so allgemein einfach mal einbringen, wie Sara trainiert oder so. Wenn ich etwas nicht mag, dann ist es wenn Jemand über Nacht Fähigkeiten erlangt. Bei dir ist es ja glücklicherweise nicht so, du erwähnst wie hart Sara trainiert, aber trotzdem könntest du es ja mal zeigen.
    Persönlich hätte es mir noch gefallen, etwas aus Saras Sicht zu erfahren - du hast ja schon oft die Perspektive gewechselt -, Maj steht schon oft genug im Mittelpunkt, aber vielleicht sparst du dir das auch für das große Festival auf :P.
    Ebenfalls gut, wie du Maj in die Vorführung einbringst ohne sie zu sehr in den Mittelpunkt drängst und dabei trotzdem wichtige Gedankengänge von Maj anschneidest. Wie die Beziehung von Maj und Sara aussieht, beispielsweise. Obwohl es eigentlich nie wirklich angedeutet wurde, hätte ich irgendwie schon gedacht, dass Sara und Maj enger befreundet sind. So etwas wie eine "Hass-Liebe", was aber auch daran liegen könnte, dass ich es vom Anime so gewohnt bin. Da sind die ja auch alle immer "allerbesteste Freunde für immer".
    Trotz der langen Zeit, die Maj und Solnizia schon getrennt sind, verdreht es ihr immer noch den Magen, wenn sie an sie denkt und sich daber daran erinert, dass sie weg ist. Wow, obwohl die beiden nicht mehr zusammen sind, schaffst du es trotzdem, auch wenn nur mit einem kleinen Teilsatz, zu zeigen, wie nah sie sich doch stehen. Sehr schön gemacht!
    Maj scheint ja wohl doch etwas Gefallen - oder besser gesagt Nutzen (so lang sie die Copyright angibt *haha Antiwitz haha*) - an den Wettbewerben zu finden, obwohl sie das natürlich nicht will.
    Das Maj dann aber doch geht kann man verstehen; Wer kann sich bitte freiwillig dutzende von Glitzer-Vorführungen atun?
    Uhh, die arme Maj. Immer wieder trifft sie auf ältere Damen, die sie nerven... Aber hey, witzig zu sehen, wie Maj sie "disst". (Mir fällt grad kein anderes Wort ein xD). Aber bei so viel Aufdringlichkeit kann man verstehen, dass Maj die Halle verlässt.
    Endlich! Sie trainiert nicht nur Solniza.
    Ich hätte gerne gesehen, wie sie jetzt trainiert, aber der Cliffhänger passte da jetzt einfach zu gut, als das ich mir wünschen könnte, dass das Kapitel länger ist. (Obwohl mehr von DEdD will ich trotzdem).
    Nun zu den Wettbewerben. Obwohl der Titel schon dafür spricht, sah man trotzdem nicht so viel vom Wettbewerb. Aber im Anime ist es ja genau so und wie gesagt, dutzende Glitzer-Vorstellung hätte ich auch nicht ertagen und da eh keine relevante Person auftauchte, außer dieses braunhaarige Mädchen, welches ich für Maike hielt,
    Die Vorführungen waren mal wiedertoll umschrieben. Besonders Panzaerons Auftritt gefiel mir besonders gut. Du hast schön erklärt, dass man ihm anmerkt, wie sehr Sara sich mit seinem Training anstrengt. Wie deine Kämpfe, werden auch deine Vorführungen immer besser, wobei ich glaube, dass du mit den Kämpfen mehr zu kämpfen hattest. Jetzt auf deinen eigenen Aussagen beruhend.
    Sonst, schöner Kliffhänger. Der Kampf wird für Sara wirklich eine Herausforderung, aber ich habe das Gefühl, dass sie gewinnt.
    So, meine Kommis werden immer kürzer, aber irgendwie weiß ich nie, was ich zu Wettbewerben schreiben soll. Trotzdem hoffe ich, dass dich mein Kommentar erfreut hat und dir vielleicht auch ein bisschen weiter geholfen hat.


    Lg, Ty.

  • [tabmenu][tab='Einleitung']Ohayo Maj-san. ^^
    Entschuldige meine wirklich peinliche Verspätung hier, kann es selbst kaum fassen, wie wenig Zeit ich in den letzten Monaten für deine Story hatte. o.o
    Deshalb fang ich auch gleich mal mit kommentieren an.


    [tab='37'][subtab='Kapitel']Kapitel 37
    Großstadtdschungel, welch passender Titel für deine Beschreibungen von Dukatia City. ^^ Ja, ich muss sagen, ich konnte mir auch dieses Mal alles sehr genau vorstellen, wohl auch, weil ich selbst schon ein paar Erfahrungen in der "Großstadt" gemacht habe. Aber dazu etwas später noch etwas, ich fange wohl besser am Anfang an. Zuerst hatte ich aufgrund der langen Zeit - die ich mir ja selbst zuzuschreiben habe - Angst gehabt, ich hätte den Anschluss verloren, aber schon im ersten Abschnitt kam mir alles wieder ins Gedächtnis und ich konnte so gut folgen. Ist jetzt kein überaus wichtiges Kriterium und ich gebe zu, dass mich bei manchen Buchreihen - wenn ich die Bücher eines nach dem anderen lese - Wiederholungen von früheren Ereignissen aus den vorherigen Bänden manchmal nerven, aber eigentlich ist es ja so viel besser. Besonders darauf achtest du immer und das gefällt mir gut. ^^
    Zwei Tafeln der Raubkatzen hat Maj also schon und irgendwie glaube ich, dass die dritte nicht allzu lange auf sich warten lässt, schließlich ist Suicune ja eigentlich ständig, mehr oder weniger, in der Nähe. Gerade auf den weiteren Verlauf der Verbindung von Sui und Sara bin ich gespannt. Solniza... da kann ich Maj wirklich sehr gut verstehen und ihren Verlust nachempfinden. Einerseits hast du aber auch klar gemacht, dass Majs Wut immer noch vorhanden ist, die sich sowohl gegen die Raubkatzen als auch etwas gegen Solniza wendet. Ich mag diese authentische Darstellung der inneren Gefühle Majs. ^^ Irgendwie macht sie das nur noch lebendiger. Das Dukatia einen Hafen hat, wusste ich nicht, obwohl die Stadt ja am Wasser liegt, aber man muss sich ja auch nicht immer eins zu eins an die Karten aus den Spielen halten. Die ganze Hafenszene konnte ich mir sehr gut vorstellen und muss sagen, dass ich besonders das Suchen der U-Bahn Station sehr gut nachempfinden kann. ;D Auch wenn das Netz in Dukatia sich einfacher anhört, als dass in München. Überteuerte Preise scheinen aber beide gemeinsam zu haben. Aber so kennt man es ja...
    Bei der stickigen U-Bahnstation muss ich jetzt aber etwas widersprechen, zumindest bei denen wo ich bisher war, war es nicht stickig sondern eher zugig. Oh ja, es zog da immer wie Hechtsuppe! .____.
    Ach ja, in Romanen scheint sich das Leben als Fahrgast ja anders angehört zu haben, als es wirklich der Fall war und ich weiß sehr gut wie sich Maj fühlt. Eingequetscht in diesen Menschenmassen gegen die Haltestange gedrückt. >___< Ich weiß nicht, ob du selbst schon oft U-Bahn gefahren bist, aber als jemand, der das vielleicht nicht so oft gemacht hat, kennst du dich sehr gut aus. ;D Sogar die Ansage war passend beschrieben. Das einzige was noch gefehlt hat war ein starker Dialekt, Rauschen oder Nuscheln, sodass man die Ansage kaum versteht, so geht es zumindest in den Münchner U-Bahnen immer zu. Ab und an, erwischt man dann entweder mal jemanden, der deutlich spricht oder eine relativ moderne U-Bahn mit automatischer Ansage. ^^
    In Dukatia scheint ja alles größer zu sein, wenn selbst das PKMN Center an einen Wolkenkratzer erinnert. Naja, mehr oder weniger. ^^ Bei einer derartigen Beschreibung von Dukatia, welches mir selbst eigentlich zwar groß aber nie so voll vorkam, möchte ich ja nicht wissen, wie du Stratos City oder Jubelstadt siehst. Von der ein oder anderen Großstadt in Hoenn mal ganz abgesehen, auch wenn mir gerade keine einfallen mag. ^^"
    Ui, Maj möchte sich also das Radiozubehör holen, eine gute Wahl und der Wettbewerb scheint wirklich seine ganz besonderen Regeln zu haben, interessant. Wenigstens scheint das Zimmer in dem die beiden untergebracht sind, angenehm zu sein, ist auch schon wichtig, sonst hält man es ja nicht lange da aus. Den Plan, den Maj für die nächsten Tage vorgeschlagen hat, hört sich gut an, ist einerseits auch eine schöne kleine Vorschau auf den Inhalt der nächsten Kapitel. Gespannt bin ich darauf ja jetzt schon. ^^ Was mich aber ebenso verwirrt wie Maj ist das merkwürdige Verhalten von Sara. So hat sie sich doch bisher nicht benommen... Ich habe da jetzt eine - vielleicht sehr abwegige - Vermutung, aber wenn sie auch nur ansatzweise mitbekommen hat, was eigentlich läuft, sieht sie sich vielleicht plötzlich zwischen den Fronten. Durch die Partnerschaft mit Sui ist sie ja mit dieser verbunden, aber Maj steht ja auf der "anderen" Seite, um es mal so auszudrücken. Und da Sara und Maj sich eigentlich gut verstehen - und ja sonst nicht gemeinsam reisen würden - weiß sie vielleicht nicht, wie sie sich entscheiden soll. Nun, ist nur eine Vermutung meinerseits.
    Auch hier kann ich mich nicht beschweren, wie auch die Story ist immer noch wunderbar, lässt sich gut lesen und du weißt immer den Leser hineinzuziehen. Dann werde ich hier auch gar nicht mehr Worte verschwenden und mich mit dem nächsten Kapitel befassen. =)
    [subtab=Zitate]

    Zitat

    Nur einen kleinen Teil der Schiffanlegestelle Dukatias hatten Sara und ich zu Gesicht bekommen, denn zu weitläufig war die Anlage aus unzähligen Tonnen Betons.

    Würde mal sagen, dass du das s hier nicht brauchst, bin mir aber ehrlich nicht sicher dabei...

    Zitat

    So gab es drei Linien in der Stadt: Eine verlief kreisförmig, eine andere aus der nordwestlichen Ecke Dukatias nach Südosten, die dritte schnitt diese im Zentrum, wo sich das Pokémoncenter und das berühmte Einkaufzentrum befanden, rechtwinkelig.

    Zitat

    Sogleich war die Luft von den Klängen eines mir unbekannten Liedes erfüllt.


    [tab=38][subtab=Kapitel]Kapitel 38
    Pink und Rosa, wohl eher ein Alptraum aus Pink und Rosa. ^^ Ja ich habe mich wie Maj bei deinen Beschreibungen der Arena gefühlt und muss schon fast sagen, dass ich froh bin, dieses Gebäude nie mit eigenen Augen gesehen haben zu müssen. Glücklicherweise ist es in den Spielen ja nur drinnen so rosa... Das Rayquaza wirklich auf die Worte von Maj antwortet hat mich auch überrascht, aber gerade diese wenigen Informationen waren sicher sehr wichtig. Ich kann zumindest die Lage von Rayquaza verstehen, auch wenn ich gerade diese irrige Verstrickung von Bündnissen in dieser Situation ziemlich dämlich für Maj finde. Da werden Freunde voneinander getrennt, nur weil sie verschiedene "Herren" - im Sinne von Auftraggebern muss man ja schon fast sagen - haben. Meh .___.
    Das Verhalten von Bianca verwundert mich nicht im Geringsten, ja so habe ich sie mir immer leibhaftig vorgestellt. Übermütig und am Ende wohl ziemlich weinerlich. Zwar erfahren wir das Ende ja erst noch, aber ich bin mir sicher, dass es so kommen wird.
    Bei dem Kampf weiß ich eigentlich gar nicht, was ich noch großartiges schreiben soll, denn du hast ja schon sehr oft bewiesen, dass du weißt, wie man Kämpfe beschreibt, sie in Szene setzt und so lebendig macht, dass man selbst denkt mittendrin zu sein. Und auch hier ist es dir wieder gelungen, der Start mit Blitza war gut gewählt und die Beschreibung der Donnerkatze war mehr als treffend. Vor allem aber die teils abwertenden - oder durchgehend - Bemerkungen zu den Pokémon von Bianca waren so eigentlich gut aus der Sicht von Maj. Zwar muss ich sagen, dass ich finde, man sollte die Pokémon immer recht neutral beschreiben - also ohne eine große persönliche Wertung aber gut. Liegt wohl auch nur daran, weil ich es nicht leiden kann, wenn Pokémon aufgrund ihres Aussehens irgendwie abgelehnt werden. ^__^ Einerseits ist es natürlich gut zu erfahren wie Maj darüber persönlich denkt, aber andererseits mag ich das eben nicht so. Ist aber nur eine persönliche Sache von mir, hat ja nichts mit der Story zu tun. Satmen. <3 Das war wohl einer der besten Auftritte und man hat deutlich gemerkt, dass du hier sehr auf die Gefühlswelt von dem Nachtara geachtet hast. In gewisser Weise empfinden Maj und er ja denselben Verlust. Gerade aber die Kopfnuss hat mich da so wie Maj denken lassen. Bisher war Solniza immer im Rampenlicht, wenn man es so nimmt und die anderen nur kleine Nebenakteure, auf die kaum geachtet wurde. Ob sich das jetzt etwas ändert? Schön wär's. ^__^
    Mh... wie man über die Erkenntnis von Bianca, dass Maj eine Drachentrainerin ist, denkt, mag wohl jeder selbst entscheiden, einerseits ist es gut, da Dragonir jetzt kämpfen darf (<3), andererseits ist Maj jetzt gezwungen mit Dragonir zu kämpfen und das könnte eventuell ihr den Sieg versauen. Natürlich hoffe ich, dass Dragonir alles geben wird, weil ich den eleganten Drachen ja sehr mag, aber man merkt schon, dass es für Maj etwas erzwungen war. Aber wenn ihr Stolz ihr keine Niederlage erlaubt, hoffe ich auch nicht, dass es eine wird. ;D
    Ich werde es ja gleich erfahren.
    *immer noch nicht weiß, ob man Bianca oder Bianka schreibt* .____.


    [subtab=Zitate]

    Zitat

    Die Sitzflächen selbst waren mit pinkfarbenen Pölstern ausgelegt, die allerdings beinahe komplett verwaist waren.

    Also ich kenne als Mehrzahl von Polster nur Polster, weiß ja nicht. ^^"

    Zitat

    So befahl ich dem Elektro-Pokémon, sogleich einen Angriff zu starten –_Donnerblitz diesmal.

    Da fehlt ein Spatium. =)

    Zitat

    Tief aus der Kehle stieß der Mondkater ein tiefes Knurren aus; überhaupt nicht schien es ihm zu behagen, dass er sich nicht in einem Doppelkampf an der Seite Solnizas messen konnte.

    Wortwiederholung. ^^

    Zitat

    Ein langer hellgelber Schweif mit einer schwarzen Kugel am Ende wuchs aus dem Steißbein des Normal-Pokémons, doch das Bemerkenswerte an ihm waren die vier zartrosafarbenen Zitzen auf dem hellgelb gefärbten Bauch.

    Ist der Schweif von Miltank echt hellgelb? ô.o Bin ich die einzige, der das bisher noch nicht aufgefallen ist? x3

    Zitat

    Im Licht der Arena funkelten die Schuppen der Haut wie hunderte von Diamanten, und die leuchtenden Kugeln an Hals und Schweifspitze fingen dieses Licht zusammen mit dem Schein der Sonne, die durch die dekorierten Fenster drang, auf.

    müsste es nicht der heißen, wegen dem Schein?


    [tab=39][subtab=Kapitel]Kapitel 39
    Das der Stolz hier stark im Spiel ist, hat man wirklich gemerkt. Ich hätte nie erwartet, dass Maj tatsächlich verliert, aber irgendwann muss es eben auch mal Niederlagen geben. In gewisser Weise mag es zwar etwas erschreckend sein, Fakt ist aber auch, dass es sonst schon sehr langweilig gewesen wäre, wenn Maj immer alle Kämpfe sofort gewinnt. Naja, wenigstens ist es ein Unentschieden gewesen und keine Niederlage, dass ist auch schon etwas. ^__^ Aber ich glaube, dass dieses Miltank jedem Trainer in Johto bei seiner Siegesserie das Genick gebrochen hat. Ging mir damals nicht anders, denn Kai konnte ich noch gut in Azalea besiegen, dank dem getauschten Onix in Viola, doch bei Bianka war es dann aus. Da musste ich auch zwei, wenn nicht drei Mal gegen sie kämpfen, bis ich schließlich gewann und das in meiner Silbernen sowie meiner Soulsilver Edition. Irgendwie hat sie doch etwas auf dem Kasten. ;D Das Dragonir tut mir aber leid... Nun, irgendwie hat Maj jetzt zumindest den Beweis, dass sie sich auch um ihre anderen Pokémon mehr kümmern muss, deshalb ist es schon irgendwie gut gewesen. Was mich verwundert ist, dass sie sofort die Termine nachschlägt, aber im Nachhinein macht das schon Sinn. Schließlich geht es ja in deiner Story wirklich um Zeit, während man im Spiel ja fast schon zeitlos ist, wenn es um die Top 4 geht. Insofern macht es dann auch schon wieder Sinn. Ja, die Fragen im Radioturm waren zwar nicht so, wie die von Maj, aber trotzdem sehr einfach, dass mir selbst als ich meine Silberne Edi spielte höchstens ein Fehler unterlaufen war. Und damals hatte ich wirklich nicht besonders viel Ahnung von Pokémon. ^__^ Aber umso besser, ich glaube, dass dieses Zubehör noch eine Rolle spielen wird oder zumindest könnte. Ach ja, irgendwie empfand ich den Anruf von Sara, denn Maj ja wohl eher als nervig empfand, als erfrischend. Da denkt man wieder zurück an die Tage, als man von einer Entwicklung so überrascht war, dass man einfach total glücklich war und das Pokémon die ganze Zeit auf dem kleinen Screen des GB Colour nur noch anstarren konnte. <3 Erinnere mich noch gut an die Entwicklung meines Endivie damals. Ach ja, das waren schöne Zeiten *melancholisch wird* Doch Maj kann zurecht sagen, dass es, wenn man sich mal eine Weile mit Pokémon beschäftigt nicht mehr allzu spannend ist. Obwohl ich mit meiner kindlichen Begeisterung sagen muss, dass ich mich auch heute noch über jede Entwicklung freue. :3
    Gut gefiel mir, dass gerade Sara die Info mitbekommen hat, die Majs Stolz ja jetzt doch etwas geholfen hat, auch wenn man sagen muss, dass jetzt wohl eine Menge Arbeit auf Maj zukommt. Training ist immer noch Arbeit.
    Dieses Kapitel war jetzt nicht so voller Aktion, aber gerade dieses kurze Tief in Majs Siegesserie hat doch entscheidend dazu beigetragen sie besser zu verstehen. Aber gerade wegen ihrer Ehre wird sie sich sicher nicht ein zweites Mal schlagen lassen, schon gar nicht von jemandem wie Bianka (deren Name ich sicher jedes Mal anders und davon bestimmt oft genug falsch schreibe *sigh*), die ja nun wirklich ein eigenes großes Ego hat. ;D


    Rechtschreibfehler konnte ich hier jetzt keine finden, umso besser, auch wenn ich gerade selbst merke, dass ich immer weniger zu deinen Kapiteln gerade schreiben kann. .__. Na gut, ab zum nächsten. ^__^


    [tab=40][subtab=Kapitel]Kapitel 40
    Auch hier wieder ein passender Titel, obwohl es sich um ein verhältnismäßig ruhiges Kapitel handelt, denn viel passiert ja eigentlich nicht. Doch das ist ja nicht negativ, sondern eher positiv, denn so schaffst du einen guten Ausgleich von Aktion und ruhigen Phasen. Die Beschreibung der Wettbewerbshalle war mal wieder authentisch und ich kann es Maj gut nachempfinden, dass sie da wenig Begeisterung dafür hat. Zwar finde ich persönlich Wettbewerbe jetzt nicht schlecht, aber Kämpfe haben irgendwo eine andere, wesentlich interessantere Dynamik. ;D Besonders, da es hier ja wirklich nur um Glitzer ging, was natürlich irgendwann langweilig wird. Das die erste Vorstellung gleich so langweilig ausfällt hat dem ganzen irgendwie so richtig Realität gegeben, was ich an deiner Story ohnehin sehr schätze. =) Sara hat ein Panzaeron? o.o Hab ich da irgendwo mal geschlafen oder fand das in einem der Kapitel statt, die ich geflissentlich nicht gelesen habe? ^^" Wie auch immer, ich liebe den Stahlvogel - habe nicht umsonst einen eigenen in meiner FS - und war von der Vorführung wirklich begeistert. Gerade hier konnte ich alles sehr deutlich vor meinen Augen sehen, deine Wettbewerbsbeschreibungen haben sich wirklich verbessert, auch wenn sie vorher nicht schlecht waren. Aber beim letzten Wetti bin ich irgendwie nicht mitgekommen gedanklich, keine Ahnung woran das lag. Hier merkt man jetzt auch, dass Sara wohl wesentlich mehr Zeit für Training und Planung verwendet, als Maj, die ja ihre Aufgabe als G-Men noch zu erfüllen hat und zudem von einem Problem ins nächste kommt. Hier wird auch auf Majs Einstellung zu Sara Bezug genommen, was ich persönlich auch recht interessant fand zu erfahren. Gut, sie sind nur Reisegefährten, aber irgendwie glaube ich schon, dass sie sich eigentlich recht gut verstehen, irgendwie. ;D Aber gerade die Vorstellung des Enekoro hat mich ebenso wie Maj etwas enttäuscht. Und damit gewinnt man wirklich den zweiten Platz? o.o Nun, Enekoro mag ich ja (^-^), aber die Vorstellung war schon ziemlich lahm, da hat Sara das schon besser hinbekommen muss ich sagen. Das Maj gerade in diesem Moment ging, kann ich gut nachvollziehen und der zweite Tag startet ja auch nicht gerade gut.
    Diese alte Dame hätte mir auch angst gemacht, auch wenn ich wohl nicht so gekonnt kontern könnte wie Maj das in ihrer sachlichen Art getan hatte. Aber vor einer Berührung wäre ich auch zurückgeschreckt, bin da nämlich auch wie Maj nicht so der Freund von und nicht einmal meine Großeltern machen das. ô.o Von Fremden schon gar nicht! Gut, dass sie gegangen ist.
    Das Training von Satmen und Aquana bekommen wir hoffentlich auch noch mit, auch wenn Satmen ja bereits bezeigt hat, wie gut er seinen Eisenschweif beherrscht. Ah, Aquana hat bei dir also kleine und feine Schuppen. ^^ Interessant. Zu der Frage, ob Aquana Schuppen, Fell oder eine Haut hat wie Delfine habe ich mal im Eeveelutions FC etwas gelesen. Ich persönlich habe mich dann dafür entschieden, dass Aquana eine Art Haut hat, wie sie auch Delfine haben, denn nur so ist für mich die Verschmelzung mit dem Wasser in der Form möglich, wie man sie sich vorstellt. Aber deine Variante mit den feinen Schuppen gefällt mir auch gut. ;D Ein Wasserkampf mit Vappy wäre sicher interessant zu beschreiben. ^_^


    Naja, wenigstens ist Maj loyal genug - in gewisser Weise - und schaut sich den Wettbewerbskampf an, ist zwar nur Show, aber hey, ich mag diese Kämpfe persönlich mehr, als die Vorstellungen davor. Aber das Sara ausgerechnet auf ein Magmar trifft, wenn sie ihr frischentwickeltes Lorblatt einsetzt ist schon hart. .___. Bedeutet das etwa die Niederlage von Sara? Oder hat Sui da dann wieder ihre Finger im Spiel? Aber Pflanze hat mit Wasser ja eigentlich gar nichts zu tun...
    Viele Fragen und gerade hier hast du einen sehr netten Cliffhanger eingebaut, der den Lesern noch eine Weile über die letzten Ereignisse nachdenken und über die kommenden grübeln lässt. Gespannt bin ich auf jeden Fall. ^__^
    [subtab=Zitat]

    Zitat

    Daraufhin seufzte ich nur, schnaubte nur drei Worte: „Schon wieder Glitzer.“

    Wortwiederholung
    [tab=Schlusswort]Wieder Mal hat sich nun bestätigt, dass deine Story hier im richtigen Bereich ist. ;D Und auch, wenn meine Kommentare in letzter Zeit nicht gerade regelmäßig waren, so habe ich mich doch bei jedem Kapitel gefreut, auch wenn sie mir teilweise etwas zu schnell kamen. xD Ich finde gut, dass du immer noch so stark an dieser Story festhältst und gerade als "Nicht-plotterin" es schaffst so gut durchdacht diese Story aufzubauen. Deine Beschreibungen sind immer so treffend, dass man sein eigenes Kopfkino gar nicht so stark beanspruchen muss und groß überlegen muss, nein die Bilder kommen von ganz alleine. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel von dir. ^__^


    ~ Cynda[/tabmenu]

  • [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'][align=justify]Nun, da will ich mal wieder auf eure Kommis eingehen. Das neue Kapitel wird heute im Laufe des Abends/Nacht noch kommen, seid also gespannt! Der Titel des Kapitels lautet übrigens "Feuriger Start", weil ... nun, es ergibt sich eigentlich von selbst, wenn man überlegt, wogegen Sara kämpfen muss.
    Aber mehr verrate ich nicht, lange wirds ohnehin nicht mehr dauern. ^^


    @ aiguL: Ja, Maj hat ihre anderen Pokémon wirklich sehr vernachlässigt. Aber warum sollte sie nicht mehr mit ihnen umgehen können? Immerhin sind sie Solniza ja doch recht ähnlich, und zeitweise hat sie sie ja ohnehin in Kämpfen eingesetzt.
    Eine wirkliche Sniebel-Hype Saras gab es eigentlich nie. Sie hat es nur gerne eingesetzt, weil ein Shiny einfach gut bei Wettbewerben ankommt - und weil es pink ist, das natürlich auch. Ein wenig klischeehaft, das muss ich zugeben. Aber hin und wieder darf man sich das wohl erlauben, denke ich.
    Ich sage nur eines: Maj ist nicht begeistert von Wettbewerben, gibt aber doch - wenn auch ungern - zu, wenn sich eine interessante Taktik zeigt. Immerhin arbeitet sie an ihrer Kampftechnik, und vor allem nun, wo sie begriffen hat, mit Solniza alleine nicht viel schaffen zu können, braucht sie mehr Ideen.
    Ja, ich weiß - momentan ist alles sehr kampflastig - leider. Aber, nun ja - ich will eben an meinen Kampfbeschreibungen arbeiten und eine Reise ist dEdD auch - zumindest Licht und Schatten, in den weiteren Teilen wird sich das ohnehin legen. Bis Kapitel 42 (oder 43, das wohl eher) wird es sich noch um den Wettbewerb drehen, weil meine Beschreibungen hierzu so lang ausfallen. Danach wird alles hübsch wieder dorthin zusteuern, wo du alles haben willst. ^^


    @ Almarik: Hallo, neuer Leser! Respekt, wenn du alles in nur zwei Tagen durchgelesen hast, das muss man dir lassen. Weil es ja "nur" knapp 200 Word-Seiten sind ... Wirklich unglaublich, dein Lesetempo.
    Oh, du magst Rayquaza nicht? Dann weiß ich echt nicht, was ich falsch mache bei ihm, schließlich ist er doch niedlich ...? Nun, vielleicht kommt das ja an einem anderen, späteren Punkt besser raus.
    Aber keine Sorge, ich weiß genau, wer Entei als Partner abkriegt. Ich mag zwar Nicht-Plotterin sein, aber das heißt nicht, dass ich keinen Plan habe, was ich schreibe. Ist ein großer Unterschied ... Es handelt sich jedenfalls um eine weitere Person, die die gute Maj nicht ausstehen kann - was das angeht, lass ich ihr wirklich keine Ruhe, da bin ich nicht lieb zu ihr. Aber wozu hat man Charas, wenn nicht, um sie zu quälen?
    In die Benachrichtigungsliste bist du natürlich eingetragen worden.


    @ Ty: Ich davor schrecke zurück, aus Saras Sicht zu schreiben, das muss ich zugeben. Weil mein Stil scheinbar nicht zu ihr passt (auch wenn ich nicht mehr weiß, wer das gesagt hat ...) und ich den nur ungern ändern würde. Außerdem war das anfangs nur gedacht, um ein wenig Übung für Kampfbeschreibungen zu bekommen - außerdem war da mein Stil und alles noch nicht so gefestigt, dass ich da noch dran drehen konnte. Inzwischen - und da ich bei KJa ohnehin ganz anders schreibe, weil auch in einer anderen Perspektive - will ich da aber nicht zu viel herumexperimentieren, weil ich so zufrieden bin, wie ich mit meinem Stil eben sein kann.
    Was willst du bei fünf Jahren Altersunterschied? Da kann sich einfach keine enge Freundschaft entwickeln. Vor allem, da sie auch kaum miteinander sprechen und vollkommen unterschiedliche Interessen haben.
    Maj kann schlichtweg nicht ohne Solniza, weshalb sie auch immer an die Sonnenkatze denken muss. Die beiden haben eine emotionale Verbindung, das darfst du nicht vergessen - und das macht alles noch schllimmer für sie.
    Wettbewerbe sind ... Nun, man muss sich nur auf eine Seite konzentrieren, es gibt keinen Gegner. Das ist ein großer Vorteil, man braucht auch nicht so viele Attacken und Synonyme ... Wobei sie doch recht schwer für mich sind, das muss ich sagen.


    [color=#660000]@ Cynda: Wow, das muss man ein wirklich äußerst langes Kommi nennen! Unglaublich, wirklich.
    Die dritte Tafel der Raubkatzen? Nun, eigentlich hat das ja nichts mit der Nähe des jeweiligen Legendären zu tun, sondern damit, ob die Bedingung erfüllt wird. Von daher ... sag ich mal nichts weiter.
    Es kommt ganz auf die U-Bahnstation an. Warst du schon einmal in Rom, in der Station Termini? Größte Station dort, weil die einzige, wo die beiden Linien einander treffen (zumindest war es voriges Jahr so, ich weiß ja nicht, wie weit sie mit dem Bau der dritten Linie sind). Und dort ist es wirklich stickig, weil die eine Linie über der anderen ist und oben drüber noch die Riesenstation mit Bus, Bahn und den unterschiedlichsten Geschäften. Wobei die anderen Stationen aber auch stickig sind, wenn auch nicht so sehr. Möglicherweise liegt es ja am Gestein dort ... Wie auch immer, für Dukatia hab ich mir jedenfalls Rom als Vorbild genommen, weil das Netz dort auch sehr einfach ist, von daher wurde auch in dieser Hinsicht davon inspiriert.
    Gleiches gilt für die Durchsagen - denn die versteht man in Rom gut, bis auf die Sprachbarriere. Weil es dort Tonbandaufnahmen sind ... Das sind sie zwar in Wien auch, aber dort ist ein deutliches Rauschen drin - und in London versteht man schon gar nichts. Wie du siehst, ich kenne mich mit U-Bahnen aus. ^^ Sowohl mit vollen als auch mit leeren.
    Was Saras Verhalten angeht ... Nun, du wirst es sehen - demnächst. Oder auch später.
    Ja, zeitweise ringt sich Rayquaza doch durch, mehr zu sagen. Selten, aber doch, je nachdem, wie wichtig etwas ist.
    Die Perspektive der ersten Person ist zwangsweise auf die subjektive Wahrnehmung der Erzählperson beschränkt, meiner Meinung nach einer der wenigen (oder der einzige?) Nachteil dieser Perspektive. Ich würde ja die Pokémon auch eher objektiv beschreiben, aber dann sind Majs Gedanken nicht drin, was das Ganze dann eher unpraktisch.
    Maj hätte im Endeffekt so oder so Dragonir gewählt, weil es einfach stärker ist als Poshara oder Aquana. Und man schreibt Bianka, da hatte ich auch nachschauen müssen.
    Ja, ich selbst hatte auch immer Probleme mit ihr (auch wenn es in HGSS leichter ging, was irgendwie schade war), daher war sie einfach sehr gut für meine Zwecke geeignet. Man muss ja zumindest etwas an dem bleiben, das es so gibt. Eine Niederlage wäre in meinen Augen gar zu gemein gewesen, weshalb ich mich eben für ein Unentschieden entschieden habe.
    Das Zubehör wird noch eine Rolle bekommen, ansonsten hätte ich es ja nicht eingebaut. ^^
    Sara hat ein Panzaeron seit Rosalia City, aber das Ganze passierte offscreen, während Maj die Grüne Kugel gefunden hat ... Insgesamt eine seltsame Situation, die es da gab, das muss ich zugeben. Aber das war noch Anfang.
    Was die alte Dame angeht - genau so geht es mir auch. Aber es ist eben so, es gibt viel zu viele solcher Pensionisten, und das wollte ich eben ein wenig parodieren, die Stimmung so ein wenig auflockern - und nebenbei auch gleich Maj rausscheuchen aus der Halle.
    Nun, wie viele deiner Fragen mit dem neuen Kapitel geklärt werden, wird sich ja zeigen.
    Eines noch: Nicht-Plotterin zu sein, heißt nicht, keinen Plan zu haben, was man schreiben will. Man schreibt einfach, und es ergibt sich - und die Ideen, die einen in den unpassendsten Situationen überkommen, werden verwendet, nachdem man sie auf Stichhaltigkeit geprüft hat. Es ist eigentlich eine Kunst für sich, weshalb Plotten doch für die meisten die bessere Variante ist - aber bei mir funktioniert das nicht, weil sich immer alles anders entwickelt, wenn ich es versuche - oder ich hab überhaupt keine Ideen. Das kann auch vorkommen.


    So, und das Kapitel kommt heute noch. ^^

  • 41. Kapitel: Feuriger Start


    Nicht lange zögerte die blauhaarige Koordinatorin, einen ersten Angriff zu befehlen. „Rasierblatt!“, rief sie sogleich aus, kaum dass sich der Gegner zu erkennen gegeben hatte. Lorblatt folgte dieser Anweisung sogleich; mit einer kreiselnden Bewegung ließ es das Blatt, das wirkte, als hätte ein überdimensionales Raupy davon genascht, rotieren und eine beträchtliche Anzahl an kleinen Blättern mit scharfen Rändern wurde auf das Magmar abgefeuert.
    Saras Gegner, ein eher unscheinbarer blonder Junge mit Jeans und einem dunklen T-Shirt, ließ sich keineswegs aus der Ruhe bringen. „Glut“, sprach er aus, und sein feuriger Kämpfer öffnete das schnabelartige Maul ein Stück weit, um eine kleine Flamme daraus entweichen zu lassen. Exakt zwischen den Kämpfenden trafen die Attacken aufeinander – wie zu erwarten war, rieselten die Blätter in winzigen Aschepartikeln zu Boden, während sich das Feuer nach vollbrachter Arbeit in die Luft verflüchtigte, da sein Nährboden aufgebraucht war. Schon interessant war es, solche Feuer-Angriffe zu beobachten; so lange waren sie unaufhaltbar, bis sie auf irgendetwas, Ding oder Lebewesen, übergriffen. Dann betrug ihre Lebenszeit nur mehr so lange, bis das, wovon sie gezehrt hatten, aufgebraucht war.
    „Und sofort legt Saras Lorblatt mit einem scheinbar recht starken Rasierblatt-Angriff los – nur wird dieser von den Flammen, die Magmar ausspeit, verbrannt. Natürlich hat dies erhebliche Auswirkungen auf das Punktekonto!“ Mir schien, als ob es die Moderatorin einfach nicht lassen konnte, ihre größtenteils unnötigen Kommentare zum Kampfgeschehen abzugeben. Nun, besann ich mich aber, als ich mich schon wieder von dem Bildschirm abwenden wollte, andererseits war es auch ihr Job, solche Sätze zu formulieren. So seufzte ich einfach, rutschte ein wenig auf dem Ast herum, um eine bequemere Position zu finden. Gelingen wollte mir dies aber kaum.
    Ohne einen Befehl seines Trainers abzuwarten, stieß der feurige Kämpfer erneut eine kleine Flamme aus, die diesmal genau auf das Pflanzen-Pokémon zuschoss. Auf dem Bildschirm konnte ich verfolgen, wie der Junge empört seinen Mund aufriss, um Magmar an der Ausführung zu hindern – natürlich war es aber schon zu spät dafür. Ich aber fragte mich insgeheim, warum das Pokémon eigenmächtig handelte – ob es einer ähnlichen Meinung wie ich war und Wettbewerbe für unsinnig hielt? Denn zumindest schien es, als ob es den Kampf mit schnellen, starken Attacken beenden wollte.
    Der Punktestand des Koordinators jedenfalls schrumpfte ein wenig, als die Juroren seine Reaktion erkannt hatten, während Sara mit schriller, aus irgendeinem Grund recht ängstlicher Stimme einen Befehl an ihr Lorblatt gab: „Reflektor!“
    In violettem Schimmer blitzten die roten Augen des Dinosauriers auf, der auch den orangefarbenen Widerschein des Feuers überlagerte. Dann erschien eine hauchdünne, durchsichtige Scheibe, die doch so anders als Glas wirkte – viel zerbrechlicher, und doch widerstandsfähiger.
    Dies wurde auch eindrucksvoll bewiesen, als das Feuer der Glut auf die glatte Oberfläche auftraf. Scheinbar im Nichts löste sich die zerstörerische Gier der Flammen nach etwas, das in Brand zu versetzen war, auf. Ein Raunen ging durch das Publikum in der Halle – wohl hatten die meisten der Zuschauer nicht einmal erkannt, dass Lorblatt den Reflektor beschworen hatte.
    Auch die Moderatorin schien beeindruckt: „Unglaublich! Erwartet hat man, dass das Pflanzen-Pokémon getroffen wird, und nun hat sich das Feuer einfach aufgelöst – was sich natürlich nicht gerade positiv auf den Punktestand Magmars auswirken kann. Mir scheint, dieser Kampf wird noch einiges zu bieten haben!“
    Ich schnaubte nur; ein gewöhnlicher Reflektor war es gewesen, den Lorblatt eingesetzt hatte – und bei Weitem konnte ich nichts Außergewöhnliches daran erkennen. Aber was wollte man schon von einem Wettbewerbskampf erwarten? Nichts anderes als so etwas.
    Meinen Blick wandte ich für einen kurzen Moment vom Bildschirm ab und sah zu Boden. Satmen und Aquana hatten es sich im Gras gemütlich gemacht; die Wasserkatze mit dem Schweif einer Meerjungfrau schien zu dösen, während mich die tiefroten Augen des Mondkaters fixierten. Wohl wollte das schwarze Unlicht-Pokémon trainieren. Es war mir schon in den letzten Tagen aufgefallen, dass Satmen mehr Begeisterung als meine anderen Pokémon zeigte – ob er wohl besser werden wollte, um vor Solniza angeben zu können? Ich kicherte; wer wusste das schon?
    Schließlich, als ich erkannte, dass die beiden félinen Wesen keine Regung zeigen wollten, wandte ich mich wieder dem Bildschirm zu, der in diesem Moment einen Überblick über die Zuschauerränge zeigte. Wohl herrschte eine kurze Denkpause auf der Bühne, die vermutlich nicht gerade durch die ablaufende Zeit erleichtert wurde. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht; selbst schuld, wer sich auf solche Dinge einließ.
    Plötzlich aber zeigte das Bild wieder die Bühne, und das Bild fror für einen kurzen Moment ein, in dem niemand eine Regung zeigte.
    „Langsam reicht es mir – Feuerwirbel!“, befahl da aber Saras Gegner seinem Kämpfer. Erneut öffnete das rot-gelb gemusterte Pokémon sein Maul, riss es jetzt aber auf, um eine gewaltige Menge von Feuer auszuspeien. Über die Lautsprecher drang die Unruhe des Publikums, denn so mächtig wirkten diese Flammen, dass sie wohl leicht einen Brand in der Wettbewerbshalle verursachen konnten.
    Zu einem feurigen Inferno verwandelte sich die Attacke, nachdem das Magmar die Flammen ausgespien hatte – von der Fläche der Bühne bis hinauf zu den Scheinwerfern, die an der Decke angebracht waren, reichte das Feuer. Instinktiv sprang ich auf, sodass ich auf dem Ast stand, und hielt mich mit einer Hand am Stamm des Baumes an. Schon wollte ich mich einfach fallen lassen, als mir einfiel, dass Solniza nicht da war, um mit ihrer Konfusion reagieren zu können. So entschied ich mich nach einem Blick nach unten doch, zuerst die Lage zu sondieren.
    Gerade in dem Moment, in dem ich nicht auf den Bildschirm geblickt hatte, war scheinbar die Sprinkleranlage angegangen; nun regnete es in dem Gebäude, und entsetzt hörte man die Zuschauer kreischen. Wie viele wohl darunter waren, fragte ich mich, die eher Angst um ihre Frisur als ihr Leben hatten?
    Das außer Kontrolle geratene Feuer wurde langsam eingedämmt; immer niedriger wurden die Stichflammen, doch wieder und wieder versuchten einzelne Funken, den Brandherd, der in ein rauchendes, schwarzes Loch auf dem Bühnenboden verwandelt war, erneut zu entzünden. Da aber das Wasser, das von der Decke regnete, nicht nachließ, waren die Flammenzungen erfolglos; langsam erloschen auch sie.
    Dann zeigte eine Kamera einen Überblick über die ganze Halle. Die Sitze der Zuschauer waren vollkommen durchnässt, ebenso jene, die auf diesen Plätzen gesessen waren. Nun aber standen die meisten Menschen in dem Gebäude, starrten entsetzt auf die Stelle, die nun rußgeschwärzt war. Nur in den hinteren Rängen waren eher Personen sitzen geblieben, denn sie waren doch recht weit vom Ort des Geschehens entfernt. Wenige drängten sich aber auch um die Ausgänge, allen voran diejenigen, die Plätze in den vordersten Reihen besessen hatten.
    Auf der Bühne wirkte die Szenerie, als ob die Zeit erstarrt wäre. Die drei Jurymitglieder hatten sich wohl unter den Tisch geflüchtet, während die Moderatorin, deren zuvor kunstvoll hergerichtete Frisur nun hinabhing und zeigte, dass die braunen Haare etwas über die Schultern reichten, zur Wand unterhalb der großen Anzeigetafel zurückgewichen war. Ihr Mikrofon lag auf dem Boden; in der Eile der Panik hatte sie es wohl fallengelassen. Die Pokémon waren entsetzt von der Kampffläche gestürmt, irrten nun wie von Sinnen über die Bühne, während der Trainer Magmars nur wenige Schritte zurückgewichen war. Unbegreiflich schien es ihm, dass das Inferno sein Werk gewesen war.
    Sara befand sich hingegen genau an dem Platz, an dem sie gestanden war, als ihr Gegner den verhängnisvollen Befehl gegeben hatte; zurückgefallen aber war sie, und so saß sie auf dem Bühnenboden, die Augen – soweit ich es erkennen konnte – entsetzt auf den rußgeschwärzten Fleck kaum zwei Meter von ihr entfernt gerichtet. Langsam hob sie die rechte Hand, um sich die Haare, die durch das Wasser der Sprinkleranlange nicht mehr so steif zur Seite abstanden, aus dem Gesicht zu streichen. Bläuliches Licht sonderte ihre Handfläche ab.
    Was Suicune wohl plötzlich von ihr wollte?
    Die Antwort erhielt ich wider Erwarten und so direkt, dass ich beinahe von meinem Ast gefallen wäre. Die Raubkatzen haben Ho-oh getroffen, erklärte mir Rayquaza tonlos.
    Und dieses Treffen ist nicht gut verlaufen?, fragte ich eingeschüchtert.
    Zum ersten Mal seitdem ich die Grüne Kugel gefunden hatte, bemerkte ich, dass etwas wie Sorge in der Stimme des legendären Drachen mitschwang. Man kann es so ausdrücken. Allerdings… Mein Meister seufzte laut auf, was ich als besorgniserregend einstufte. Maja, bis dieses Psiana, dem du dich so verbunden fühlst, wieder zurück ist, vermeide es, in die Nähe von Feuer zu kommen.
    Kein Wort dieses Ratschlags begriff ich. Was?, wollte ich wissen, während ich vorsichtig vom Baum stieg, um ein tatsächliches Hinunterfallen zu vermeiden.
    Durch Solniza kann der vom Wahn befallene Arceus erkennen, wo du dich befindest – und den Regenbogenvogel anweisen, unglaubliche Infernos zu entfachen. Natürlich sind diese Fähigkeiten auch für ein Legendäres eingeschränkt – Ho-oh kann nur Feuer manipulieren, wenn es bereits vorhanden ist. Und das war gerade eben eine relativ gute Gelegenheit. Hättest du dich in dem Gebäude befunden und das Feuer hätte nicht gelöscht werden können… Die vor Entsetzen bebende Stimme des Kugelmeisters brach ab. Maja, du darfst nicht vergessen, was auf dem Spiel steht.
    Was wäre geschehen, wenn ich mit Poshara trainiert hätte?, fragte ich atemlos, obschon ich mir die Antwort ausmalen konnte.
    Vermutlich ein Brand der Bäume und des Grases um dich herum. Es schien, als ob Rayquaza Worte sammeln musste, bevor er weitersprechen konnte: Halte dich einfach von Feuer fern – auch von Drachenfeuer, denn ich besitze keine Fähigkeiten wie Ho-oh, dass ich Drachen-Angriffe beeinflussen kann.
    Dragonirs Drachenwut und Feuerodem?, hakte ich nach. Noch weigerte sich mein Gehirn, all diese Informationen zu verarbeiten, weshalb ich mehr oder weniger klar denken konnte.
    Erfasst. Diese beiden Silben waren es, die mich alles begreifen ließen. Ich bemerkte, wie mir die Beine wegsackten. So weit war es schon, dass mir Arceus nach dem Leben trachtete? Gar nicht wollte ich Genaueres erfahren.
    Und wenn Solniza wieder zurück ist?, schaffte ich es schließlich zu fragen.
    Kann nach der gegenwärtigen Lage nichts mehr geschehen. Dennoch solltest du aufpassen, Maja. Denke daran, dass du die Trägerin der Grünen Kugel bist und die Aufgabe hast, die Tafeln zu finden. Du willst doch nicht, dass alles Bisherige umsonst ist. Drei Tafeln sind immerhin schon beinahe ein Viertel, vergiss das nicht, Wächterin der Drachen. Mit diesen wenig aufmunternden Worten zog sich der legendäre Drache aus meinen Gedanken zurück. Das Licht, das die Grüne Kugel ausstrahlte, erlosch, wie ich bemerkte, als ich das Artefakt losließ. Wie seltsam – gar nicht hatte ich erkannt, dass ich den runden Gegenstand während der Dauer des Gespräches fest umklammert hatte.
    Sorgsam schloss ich die Augen und schüttelte den Kopf, um eventuell wieder klar denken zu können. Dies aber funktionierte nicht, sodass ich mich seufzend dem Bildschirm auf der Außenwand der Wettbewerbshalle zuwandte. Lieber wollte ich die weiteren Geschehnisse dort drin verfolgen.
    Doch waren die Kameras scheinbar ausgeschaltet – statt Bildern konnte man nur einen Text, der von technischen Gebrechen sprach und um Entschuldigung bat, lesen. Außerdem wurde bekanntgegeben, dass der Wettbewerb am nächsten Tag fortgesetzt werden würde – allerdings im Stadion, das eigentlich für das Große Festival bestimmt war. Eines musste ich zugeben, prompt handelten sie schon hier in Dukatia City. Nun, was sollte man auch anderes von einer Hauptstadt mit entsprechenden Einrichtungen erwarten?
    Ich seufzte, blickte zu Satmen und Aquana, die beide inzwischen aufgestanden waren. Während das blaue Geschöpf nur interessiert schnupperte – wohl interessierte es sich für den Rauchgeruch – hatte sich der Mondkater direkt vor mich gestellt und sah mich aus seinen roten Augen an. Ein erneuter Seufzer entrann meinen Lippen, als ich langsam die Hand nach seinem Kopf ausstreckte. „Ach, Satmen“, murmelte ich so leise, dass nur er es vernehmen konnte. „Warum kann ich mich nicht mit dir so unterhalten, wie ich es mir Solniza kann? Es wäre so angenehm, vor allem in dieser Situation … Was willst du mir nur sagen?“ Sanft wollte ich den Kopf des Unlicht-Pokémons im Bereich des gelben Kreises auf seiner Stirn kraulen. Das schwarze Geschöpf aber verhinderte dies, indem es sein Maul öffnete und begann, meine Finger abzulecken. Rau war seine Zunge, aber das war nicht der Grund, weshalb ich Satmen so verwundert anblickte. Ich war nur über diese plötzliche freundliche Geste überrascht.
    Schließlich rang ich mich zu einem Lächeln durch und begann, mit der anderen Hand das kurze Fell Satmens zu streicheln. Dennoch sehnte ich mich nach einem vertraulichen Gespräch mit Solniza.

    Sara stieß einige Zeit später zu mir, während ich noch immer keine Anstalten gemacht hatte, meine beiden Pokémon zurück in ihre Bälle zu rufen. Noch immer war Aquana damit beschäftigt, irgendwelche Gerüche zu erforschen, während Satmen nun neben mir lag und sich streicheln ließ. Ich selbst saß einfach im Schneidersitz unterhalb des Baumes, den ich zuvor als Sitzplatz verwendet hatte, und kaute gedankenverloren an einem Müsliriegel. „Hi“, begrüßte ich meine Reisegefährtin einsilbig, als ich auf sie aufmerksam wurde. „Du hast das Inferno also gut überstanden?“, fragte ich anschließend, als eine unheimliche Stille um sich zu greifen schien. Dann blickte ich auf – und erstarrte. Denn noch immer ging bläuliches Leuchten von der Handfläche der Blauhaarigen aus. Suicune hatte die Verbindung also noch nicht getrennt. Ob die Tochter des Nordwindes etwas zu sagen hatte?
    „Wir, die Raubkatzen, haben Ho-oh ausfindig gemacht. Teile dies deinem Meister mit.“ Monoton war die Stimme, mit der die junge Koordinatorin sprach – also handelte es sich um die Worte Suicunes.
    „Er weiß es, und ich weiß es“, seufzte ich. „Auch weiß ich um die Bedeutung des Feuers.“ Mehr sprach ich nicht, denn ich wollte verhindern, dass die Raubkatzen zu viel Information erhielten, doch einen kalten Blick in den bläulichen Schein von Saras Seelenspiegeln konnte ich mir nicht verkneifen. Wohl würde mein Meister ein solches Verhalten gutheißen. „Warum aber erfahre ich von diesen Ereignissen auch von dir?“
    Steifgliedrig – was wohl daran lag, dass die Tochter des Nordwindes Sara über eine recht große Entfernung kontrollierte – setzte sich die junge Koordinatorin gegenüber von mir ins Gras. „Weil Solniza es wünscht und wir es uns nicht leisten können, eine Verbündete zu verlieren.“
    Ich zuckte bei der Erwähnung der Sonnenkatze zusammen. „Unter anderen Umständen wäre es mir auch recht egal, was ihr drei – oder sechs – so treibt“, fauchte ich dennoch wütend.
    „Vergiss nicht, dass du auch die Wassertafel benötigst“, zischte Suicune nur aus Saras Mund. Ich zuckte erneut zusammen; solche Worte von meiner Reisegefährtin zu vernehmen war äußerst befremdlich, auch wenn es sich um ihre „Partnerin“ handelte, die sprach.
    Ich versuchte mich an einem Blick, der möglichst unbeeindruckt wirken sollte. „Wenn die Bedingungen erfüllt sind, musst du die Tafel herausrücken, Suicune. Außerdem bist du ja scheinbar hinter dem gleichen Ziel her, von daher wäre es recht dumm von dir, mir die Tafel zu verweigern. Wäre es überhaupt möglich, wenn die Zeile aus dem Gedicht erfüllt ist?“
    „Du hast kein Recht, über die Tafeln Bescheid zu wissen!“
    Demonstrativ richtete ich mich auf, schwang meine Tasche über die Schulter und rief Aquana in den Pokéball, während Satmen das Vorrecht erhielt, mich auf seinen Pfoten zu begleiten. „Aber sammeln muss ich sie, um den Wahn Arceus‘ zu bekämpfen. Ein wenig gegensätzlich, diese beiden Verpflichtungen, nicht wahr?“, knurrte ich nur. Ich drehte mich um, machte einige Schritte, um der Raubkatze, die von Sara Besitz ergriffen hatte, noch zuzurufen: „Komm mir nicht mehr auf diese Art getarnt unter die Augen, Suicune, oder ich kann für nichts garantieren.“ Eine leere Drohung hatte ich aussprechen wollen, doch spürte ich, dass ich diese Worte doch auf die eine oder andere Weise so meinte, wie ich sie aussprach. Ein Schauer ob meiner eigenen Kaltblütigkeit lief mir über den Rücken.

    Ungleich größer war das Stadion, dessen Zweck es eigentlich war, das Große Festival darin stattfinden zu lassen. Dabei handelte es sich, wie ich immer wieder aus den Gesprächen rund um mich herum aufschnappen konnte, nur um eine der beiden Nebenbühnen – die Hauptbühne, die nur für die entscheidende Runde des Festivals vorgesehen war, sollte noch größer sein. Eine unglaubliche Verschwendung von Geld, dachte ich. Wie viel der Bau wohl gekostet haben mochte? Ich wollte es mir gar nicht ausmalen. Sicherlich viel zu viel.
    Seltsam war die Stimmung in diesem Open-Air-Stadion; viel ausgelassener als noch am Vortag. Als seltsam stufte ich dies ein, denn ich war mir sicher, dass der Großteil der Zuschauer auch das Feuer miterlebt hatte – wollten die Menschen einfach nicht daran denken?
    Die Moderatorin, heute wieder perfekt gestylt, konnte ich verstehen – ihre Arbeit bestand nun einmal darin, die Leute zu Heiterkeit zu animieren. „Willkommen! Heute werden wir mit unserem Wettbewerb, der gestern leider unterbrochen werden musste, fortsetzen. Zunächst will ich erwähnen, dass die Siegerin aus dem leider nicht beendeten Kampf die junge Sara ist, da ihr Gegner aufgegeben hat.“ Auf diese Worte der Grüngekleideten hin schnaubte ich nur; disqualifiziert war er geworden, dessen war ich mir sicher. Und weshalb? Wegen der Uneinigkeiten unter den legendären Pokémon … Irgendwie tat mir dieser anonyme Blonde ein wenig leid.
    „So werden wir heute also mit dem dritten Kampf der zweiten Runde fortsetzen. Auf der einen Seite haben wir eine Berühmtheit – Cäcilia aus Hoenn, eine Koordinatorin, die bereits einmal ein Großes Festival beinahe für sich entscheiden konnte. Deshalb zollen Sie ihr doch Respekt!“
    Das Mädchen mit den rotbraunen Haaren, das mir bereits zwei Tage zuvor aufgefallen war, trat durch einen Durchgang, der hinter dem Tisch der Jury versteckt war. Die gleiche Kleidung trug sie wieder; außerdem fiel mir ihr äußerst selbstbewusstes Lächeln auf.
    Über die Gegnerin der Berühmtheit verlor die Moderatorin aber kein Wort. Bei dieser handelte es sich um eine bereits ungewöhnlich alte Koordinatorin – um die Dreißig schien sie zu sein. Gekleidet war die Frau in ein knöchellanges, hochgeschlossenes Kleid aus dunkelgrünem Stoff, das gar nicht zu den offenbar schwarz gefärbten Haaren passen wollte, die am Ansetz bereits wieder blond waren. Aus irgendeinem Grund musste ich bei dieser Frau an Eva denken – gut konnte ich mir vorstellen, dass Saras Mutter ähnlich gewesen wäre, hätte sie an Wettbewerben teilgenommen.
    Einen kurzen Moment standen sich die beiden Gegnerinnen gegenüber, starrten einander in die Augen – dann ertönte der Gong und die Pokébälle wurden geworfen.
    Die Frau im Kleid rief aus ihrem Pokéball ein Wiesenior. Ockerfarben und dunkelbraun war der Schweif dieses Wiesels gestreift; der Körper, der nicht viel länger oder breiter als der Schweif war, war an der Bauchseite mit hellem Fell bewachsen, während der Rücken ebenfalls dunkelbraun gefärbt war. Die schwarzen Augen waren kreisrund und blicken aufmerksamst hin und her; das kleine Maul, das von vier braunen Strichen im Fell umrahmt war und in dem wenige kurze, spitze Zähne weiß glänzten, stand leicht offen. Hätte man seine Länge vom Kopf bis zur Schweifspitze gemessen, so wäre es sicherlich länger gewesen als seine Trainerin hoch; so aber reichte es knapp bis zum Bauchnabel.
    Cäcilias Pokémon hingegen war um einiges ungewöhnlicher – ein Raunen ging durch die Zuschauerränge, als sich das Flunkifer aus schwarzem Licht materialisierte. Der Finsterball – eine Art von Pokéball, die in Schwarz gehalten und mit grünen Kreisen versehen war, während der Mittelteil rot war – trug sicherlich recht stark zu dem überraschenden Auftritt des Stahl-Pokémons bei, dessen Kiefer so groß wie sein gesamter Körper war. An sich war seine lederne Haut gelblich braun, seine schwächlich wirkenden Arme und Beine aber schwarz gefärbt. Niedlich wirkten die treuherzig dreinblickenden Augen, doch verging dieser Anblick beim Betrachten des Kiefers, der zusammen mit zwei ungewöhnlichen, schwarzen Auswüchsen aus der Stirn wuchs. Schwarz war er, und wirkte hart wie Stahl. In der Mitte der Oberseite fand sich ein gelblicher Fleck und die imposanten Zähne, die seitlich herausragten, waren in etwa so groß wie ein Finger des Wesens. Dennoch war es kleiner als sein Gegner; wohl reichte es ein wenig über das Knie.
    Keine Sekunde verschwendete Cäcilia; sogleich befahl sie ihrem ungewöhnlichen Pokémon, Knirscher einzusetzen. Dieses riss sogleich sein Maul – sofern man den Kiefer als solches bezeichnen konnte – auf und begann, mit schnelleren Schritten, als man seinen kurzen Beinen zugetraut hätte, auf das Wiesenior zuzulaufen. Die Zähne klapperten dabei immer wieder aufeinander, da Flunkifer nicht in der Lage war, sein Maul weit genug zu öffnen – wohl hatte es zu viel Gewicht. Muskeln mussten auf jeden Fall starke vorhanden sein. Ich war fasziniert von diesem Pokémon; gewiss hatte ich bereits einmal einen Bericht über diese Art gelesen, in der Realität hatte ich aber bisher noch keines beobachten können.
    „Ruckzuckhieb und ausweichen!“, lautete das Kommando der Trainerin Wiesenors. Das Wiesel ließ sich daraufhin auf alle Viere fallen, sodass der Schweif in die Höhe gestreckt wurde. In einen seltsam springenden Lauf verfiel es, wobei es immer wieder gehetzte Laute ausstieß. Flunkifer setzte ihm hinterher, konnte es aber nicht einholen; das Gewicht des Kiefers bremste es wohl doch zu sehr.
    In gleichem Maße nahmen die Punktestände der beiden Gegnerinnen ein wenig ab, und die Moderatorin konnte sich eines Kommentars nicht entwehren: „Wie niedlich! Hier haben wir eine hübsche Verfolgungsjagd, und es scheint, als ob der Jäger zu langsam ist! Was wird Cäcilia nun tun?“ Murmeln unter den Zuschauern setzte nun ebenfalls ein; ich fragte mich nur, worüber all diese Menschen nur tuscheln konnten, wenn sie doch gekommen waren, um den Wettbewerb zu verfolgen.
    „Jetzt Ladestrahl!“, befahl die Rotbraunhaarige da. Ich nickte anerkennend; eine Attacke, die nicht auf direkten körperlichen Kontakt angewiesen war, war in dieser Situation die beste Möglichkeit, einen Treffer zu landen.
    Zwischen den Zähnen des Schwindler-Pokémons entstand eine hell leuchtende Kugel, aus der Funken stoben, bevor ein gleißender Strahl daraus entstand, der auf das flüchtende Wiesenior zuschoss. Dieses versuchte, sich zu ducken, um der Elektro-Attacke zu entgehen; was ihm aber nicht gelang. Getroffen wurde es, und viele Punkte verlor seine Trainerin, was die Moderatorin sogleich kommentierte. Ich seufzte; ein normales Manöver hatte die Koordinatorin befohlen und nun lobte die Braunhaarige dieses zum Himmel.
    Noch kampffähig war Wiesenior dennoch; nun wandte es sich wütend um und blickte seinem Gegner entschlossen entgegen. Zumindest, bis es einen genaueren Blick auf den nun zuschnappenden Kiefer richtete. Da kreischte es erneut auf, versuchte, wegzulaufen – aber zu starke Spuren hatte der andere Angriff hinterlassen, sodass es zu langsam war.
    Die kräftigen Zähne drangen durch das wohl gut gepflegte Fell des Normal-Pokémons, und dies reichte aus, um das Wiesel kampfunfähig zu machen. Zerknirscht holte die Frau im Kleid ihren Kämpfer den Pokéball zurück, während Cäcilia Flunkifer mit einem Pokériegel belohnte.
    „Und damit endet auch dieser Kampf der zweiten Runde, dessen Siegerin Cäcilia heißt!“, kommentierte die Moderatorin sogleich.
    Mir entlockte diese Aussage ein erleichtertes Seufzen. Ein weiterer Kampf war abgeschlossen, was bedeutete, dass das Ende des Wettbewerbs in greifbare Nähe rückte. Allerdings würden die weiteren Kämpfe der zweiten Runde eher langweilig ausfallen, gar langweiliger als die bisherigen. So griff ich in meine Tasche und holte eine Zeitschrift mit dem klangvollen Titel Wissenschaftliche Nachrichten hervor. Dabei handelte es sich um ein Fachmagazin, das in unregelmäßigen Abständen erschien, da sich kaum Leute finden wollten, die Berichte dafür verfassten – sobald ich aber eine Ausgabe, die ich noch nicht gelesen hatte, fand, besorgte ich sie mir sogleich, denn interessant, wenngleich auch anspruchsvoll geschrieben war der Inhalt der Zeitschrift allemal. Und was würde sich Besseres finden, um die Zeit bei einem Wettbewerb zu überbrücken? Von außerhalb des Stadions konnte ich nun eben nicht zusehen – Bildschirme hatte diese Nebenbühne nämlich keine – wenn ich allerdings meinen Platz aufgeben würde, wäre er sicherlich sogleich besetzt. Auf den oberen Rängen mochte es zwar noch etliche freie Plätze geben, doch war es untersagt, sich dorthin zu begeben, und erneut stehen wollte ich nicht.