Wie soll das neue Pokegirl werden?

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  • Wie soll ich es denn sonst darauf reagieren, wenn man mit solchen Kommentaren wie Uglyness gegenüber Leuten wie Citro kommt. Und wieso soll Citro den hässlich sein? Da begreife ich nicht. Der sieht doch aus wie ein ganz normaler Junge, eben nur dass er halt einen Overall und eine Brille trägt. Aber die muss er auch tragen. Den Overall, weil er nun mal ein Techniker ist und die brille, weil e rhalt nicht gut sieht.

  • @Rettan Ich finde ihn jetzt nicht hässlich, aber weit entfernt von "cool". Die Sache ist nun einmal die, das die meisten Citro wohl, optisch, als "hässlich" oder gar "uncool" ansehen. Ist eben so. Außerdem habe ich doch etwas ganz anderes gemeint. Ich meinte nur, das du dich im Grunde immer wiederholst, was deine Wünsche an einem neuen Pokegirl betreffen.

  • Wie soll ich es denn sonst darauf reagieren, wenn man mit solchen Kommentaren wie Uglyness gegenüber Leuten wie Citro kommt. Und wieso soll Citro den hässlich sein? Da begreife ich nicht. Der sieht doch aus wie ein ganz normaler Junge, eben nur dass er halt einen Overall und eine Brille trägt. Aber die muss er auch tragen. Den Overall, weil er nun mal ein Techniker ist und die brille, weil e rhalt nicht gut sieht.

    Wie du reagieren sollst? Indem du nachdenkst?
    Langsam frag ich mich echt. Wir haben im Thread zu TBBT einmal oder mehrmals diskutiert(!) - oder ich hab auf deine Posts geantwortet - und dann schlägst du mir vor es weniger zu gucken? Ist das dein Ernst? :huh:
    Manche Dinge weiß man einfach von anderen, wenn man sich länger in einer Gruppe (wie einem Forum) aufhält, sry ^^"


    Außerdem ist TBBT halt Comedy und bedient sich absichtlich Klischees. Dass gerade Bernadette im Gegensatz zu Amy keine oder weniger erfüllt, ist so gewollt.
    Das ist als Comedy witzig, eignet sich aber keinesfalls als positives Beispiel.
    Aber nein, es ist natürlich Realität, dass jeder, der sich für NWs interessiert, social awkward ist. :'D
    Bist du schonmal bei uns im Audimax gesessen? 90 % der Leute steht nicht auf der Stirn "ich bin ein Freak, sehe seltsam aus und studiere Bio".


    Es geht darum, dass du gegen Klischees wetterst (aber nur, solang sie sich gegen die bösen Girly Girls richten), etliche Vorurteile aber selbst unterstützt, sobald die Leute - deiner Ansicht nach - ganz special und deswegen alle anderen gleich uninteressant sind.


    Citron bastelt ja nicht 24/7, man hätte ihm durchaus normale Alltagskleidung geben und ihn sich für anfallende Arbeiten umziehen lassen können.
    Kennst du etwa Leute in der Technikbranche, die so von Arbeit nach Hause gehen?
    Ich hab nichts gegen sein Gesicht gesagt, sondern dass er im Anime sogar ein wenig besser designt ist.


    Ehrlich gesagt find ich es ermüdend und sinnlos mit dir zu diskutieren. Du liest nichtmal die Postings anderer Leute - oder du liest nur Teile heraus, die du gegen jemanden verwenden kannst - oder erinnerst dich nicht daran was jemand zu einem früheren Zeitpunkt gesagt hat. Nicht zu einem. Zu mehreren früheren Zeitpunkten.
    Und immerzu nur repetierst und repetierst und repetierst...


    Du kannst gerne genauso deine Meinung vertreten, aber unterstell mir halt nichts und geh auf andere ein. So sieht es aus wie "mir's eh egal, was ihr sagt, ich les es nicht".


    @Tsunade Daimon
    Rebecca mag ich auch. :)

  • Vermutlich werde ich mich hier gleich unbeliebt machen, aber ich hätte gerne mal ein "normales" Mädchen. Nicht zu girly, nicht zu nerdig, nicht zu verfressen oder zu doof.


    Mein Traumgirl wäre in etwa 13 Jahre, nicht zu unerfahren, was Pokemon angeht (vielleicht schon 1 Orden gewonnen oder so), leicht sarkastisch, sportlich veranlagt, jeanstragend mit einer langen Tunika, die man wunderbar mit einem Gürtel aufpeppen kann und eine leichte Lederjacke oder so. Dazu trägt sie eine modische Brille und nen Zopf, können auch gerne zwei sein, hauptsache leicht gelockt/gewellt. Haarfarbe wäre mir egal. Blond wäre mal interessant.


    Wie sie zur Gruppe kommen könnte: Ein Pokemonkampf gegen Ash, den Hana (ich nehm einfach mal diesen Namen für das MädelxD) knapp verliert. Nach dem Kampf kommen die beiden in ein Gespräch, es wird gegessen, man merkt, das man ähnlich ist/die gleichen Ziele hat. Dann passiert irgendwas und am Ende entschließt man sich, zusammen zu reisen.


    Was die Arenakämpfe betrifft: Man muss ja nicht alles zu ausführlich gestalten, Ausschnitte reichen ja auch. Alles nur, damit Ash seine Screenzeit bekommt. ^^'


    Das wäre jedenfalls meine Idee, vermutlich stoße ich irgendwelchen Leuten damit vorn Kopf, aber wayne. Ist ja nur ne Idee...

  • Orden sammeln denke ich kommt nicht. Dazu müsste man dann beide immer kurz hintereinander gegen den jeweiligen Arenaleiter kämpfen und man hätte eine Rivalität in der Gruppe. Abwechslung mit den Wettkämpfen (wo ich die Punktebewertung im Kampf nie verstanden habe) oder die Modenschau von Serena fand ich nicht verkehrt (Modenschau finde ich ok, passt zu Kalos). Ein Ziel ist wichtig und sollte zur jeweiligen Region passen, von daher sag ich mal nichts dazu was das ziel sein soll, da ich die Region nicht kenne. Aber diese Alibiziele von Misty und Lilia (Teilweise auch Rocko und Benny), die als Ziel etwas völlig nichtssagendes haben und daher das Ziel kaum erreichen können, geht garnicht. Da ist die Inhaltlosigkeit der Reise quasi vorprogrammiert.


    Diese Shippingmomente sollte man aber mit Serena wegfallen lassen oder eben mehr verfolgen, auch von beiden Seiten. So wie es jetzt ist himmelt sie Ash eben an bis er genug von ihr hat und schreiend aus Kalos rennt, in der nächsten Region sucht er sich ne neue Gruppe und Serena darf wohl mal kurz vorbeischauen. Entweder man baut eine Beziehung ein oder lässt es, diese Hints, die dann doch zu führen frustrieren nur.

  • Der Pokémon-Anime hat doch bereits mehrere Versuche gestartet, Poké-Girls vorkommen zu lassen, die alles andere als mädchenhaft sind und die typischen Klischees nicht bedienen. Man muss sich nur mal Misty, Zoey, Angie, Ursula oder Lilia anschauen. Aber mal im Ernst, was ist aus diesen Figuren geworden? Zufälligerweise zählen sie zumindest in meinen Augen zu den langweiligsten Charakteren, die der Anime bisher hervorgebracht hat. Über Misty und Lilia habe ich schon oft genug hergezogen, die beiden erzählen weniger als so mancher Nebencharakter. Angie, die von Ash anfangs noch für einen Jungen gehalten wurde, war meiner Meinung nach ebenfalls ein totaler Reinfall und hatte trotz der überdurchschnittlich hohen Menge an Screentime herzlich wenig zu erzählen. Ursula wurde wohl nur in die Wettbewerbe gepresst, damit Lucia auch mal eine fiese Rivalin hat. Leider hat man sich über ihre Auftritte bestenfalls amüsiert. Eigentlich sticht nur Zoey aus der Menge heraus. Allerdings nicht, weil sie übertrieben sympathisch wäre oder ihr Charakter gut dargestellt wird, sondern weil sie einfach da ist und man nichts Negatives über sie sagen kann.


    Wenn man sich diese ganzen Reinfälle anschaut, erscheint es nur folgerichtig, dass man wieder auf mädchenhafte Klischees setzt. Und solange diese Methode Früchte trägt, wird man von ihr auch nicht abweichen. Außerdem bleibe ich dabei, dass das Problem im XY-Anime nicht Ashs drei Begleiter sind, sondern Ash selbst. Der junge Mann hat in all den Jahren doch extrem an Sympathie verloren.

  • Ich hab auch nichts dagegen, wenn die neue Begleiterin "nur" ein gewöhnliches Mädchen ist. Ich finde es ganz in Ordnung wenn ein Mädchen auch einmal etwas mädchenhafter dargestellt wird, wie es zum Beispiel bei Serena der Fall ist. Was ist denn so schlimm daran, ein paar gewöhnliche, mädchenhafte Klischees einzubauen? Ich mag zwar auch etwas burschikosere Mädchen, finde diese Charaktere auch sehr interessant, aber man kann ein Mädchen auch ruhig einmal ein Mädchen sein lassen. ;) Serena ist doch sehr sympathisch und ich hab mich schon sehr gut mit ihr angefreundet. Mir gefällt es auch an ihr, dass sie etwas modebewusster ist und sich nicht gerne die Hände schmutzig macht. Außerdem passen die Showcases sehr gut zu Serena, das ist das Ziel, das sie für sich ausgewählt hat.



    Mich würde es ja einmal interessieren, wenn sich ein Charakter erst im späteren Verlauf der Geschichte zu Ashs Gruppe stoßen würde. Bis jetzt war es ja immer so, dass Ash gleich oder relativ am Anfang jemanden gefunden hat, mit dem er zusammenreist. Aber es wäre doch auch etwas anderes, wenn sich ein Charakter ihm erst später anschließen würde. Mit Serena ist man schon ein bisschen in diese Richtung gegangen, aber es wäre auch interessant, wenn sie sich erst im späteren Verlauf der Serie zu Ash stößt.
    Ich stell mir das in etwa so vor:


    Meine Vorstellung für Ashs nächste Begleitung wäre dass sie vielleicht etwas älter ist, so um die 14 oder 15 Jahre. Blonde Haare würde ich zudem sehr schön finden. Aber gut über das Aussehen kann man sich ja streiten. ^^ Sie ist mit dem Umgang mit Pokemon bereits bestens vertraut und hat schon einige Erfahrungen gemacht. Vielleicht ist sie eine Arenaleiterin? Oder sie hat eine völlig andere Berufung als Pokemontrainerin? Vielleicht erfinden sie ja irgendwelche neuen Wettbewerbe, etwas das es bisher noch nicht gab. Oder sie hatte bereits eine Berufung, möchte diese jetzt aber aufgeben und in einer Reise ihr neues Glück versuchen? Dann trifft sie im Verlauf der Serie einmal auf Ash. Sie könnten erste Bekanntschaften machen und gegeneinander kämpfen. Ash verliert gegen sie und....ja, wie Ash natürlich ist wird er ja unbedingt eine Revanche wollen. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine Rivalität. Dann treffen die beiden immer irgendwie aufeinander, auf speziellen Wettbewerben, wo sie sich gegenseitig die Stirn bieten wollen, bei irgendwelchen Besichtigungen oder eben auch bei anderen Abenteuern.


    Und irgendwann im Laufe der Zeit freunden sich die beiden schließlich an und Ash fragt die Trainerin, ob sie denn nicht zusammen reisen wollen. Das Mädchen stimmt zu und so werden sie Reisegefährten.

  • Ich hab auch nichts dagegen, wenn die neue Begleiterin "nur" ein gewöhnliches Mädchen ist. Ich finde es ganz in Ordnung wenn ein Mädchen auch einmal etwas mädchenhafter dargestellt wird, wie es zum Beispiel bei Serena der Fall ist. Was ist denn so schlimm daran, ein paar gewöhnliche, mädchenhafte Klischees einzubauen? Ich mag zwar auch etwas burschikosere Mädchen, finde diese Charaktere auch sehr interessant, aber man kann ein Mädchen auch ruhig einmal ein Mädchen sein lassen.

    Zumal man sich immer vor Augen halten sollte, dass der Pokémon-Anime sich mit den Jahren immer stärker zu einer Art "Serie für alle" entwickelt hat. Am Anfang hat man den Fokus eher auf Jungen im Teenageralter gelegt, aber mit der Zeit bekam der Anime immer mehr knuddelige Pokémon und klischeebeladene Figuren zugesteckt. Man hat versucht, die Zielgruppen um jüngere Zuschauer und vor allem um junge Mädchen zu erweitern, und dieser Schritt scheint funktioniert zu haben. Spätestens als mit Maike die erste richtige weibliche Hauptfigur eingeführt wurde, hatten die Zuschauerinnen einen Charakter, mit dem sie sich identifizieren konnten. Dieses Merkmal hat sich mit Lucia und Serena, die im Gegensatz zu Maike auch noch sehr viele typische Klischees bedienen, verstärkt. So gesehen kann man sagen, dass Maike eine Art Testperson gewesen ist, mit der man versucht hat, auch die weiblichen Zuschauer anzusprechen.


    Nur im BW-Anime hat man die weibliche Hauptfigur vernachlässigt, und schon kam es, wie es kommen musste: Lilia zählt zu den unbeliebtesten Figuren des gesamten Pokémon-Animes. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger glaube ich, dass dieser Umstand ihrer seltsamen Frisur oder ihrem hochnäsigen Verhalten Ash und Benny gegenüber geschuldet ist. Schließlich erfüllt Jessie diese beiden Kriterien auch. Aber die Mitglieder von Team Rocket gehören seltsamerweise vor allem in Japan zu den beliebtesten Figuren des Animes. Ich glaube, wenn man Lilia zu einer Figur geformt hätte, mit der junge Mädchen sich identifizieren können, hätte sie wahrscheinlich wesentlich besser abgeschnitten. Eigentlich unterscheidet Lilia sich nicht großartig von Misty, aber da wir im Vorfeld mit Maike und Lucia verwöhnt wurden, erscheint die Differenz größer.


    Zitat von Bluestar

    Mich würde es ja einmal interessieren, wenn sich ein Charakter erst im späteren Verlauf der Geschichte zu Ashs Gruppe stoßen würde.

    Dieses Experiment hat man in den DP-Staffeln kurz gewagt. Zwar diente der Auftritt von Lyra (im Anime "Lyras") wohl eher der Vermarktung von HeartGold und SoulSilver, aber mir hat der Umstand, dass sie und ihr Begleiter Khoury Ash, Lucia und Rocko kurz begleitet haben, trotzdem sehr zugesagt. Ich fand sie sehr sympathisch und hätte sie gerne noch ein bisschen länger gesehen, aber leider blieb es am Ende bei fünf Episoden. (Bis heute dürfte Lyras auch der einzige Charakter des gesamten Pokémon-Animes sein, der öffentlich über Beziehungen und Hochzeiten gesprochen und andere Gruppenmitglieder dazu befragt hat, aber das nur am Rande.) Von mir aus könnte man dieses Experiment gerne wiederholen ... vorausgesetzt natürlich, die neue Figur ist mindestens genauso sympathisch wie Lyras.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Die Produzenten haben während der BW-Staffeln wahrscheinlich deutlich zu spüren bekommen, was unsympathische Begleiterinnen für ein Licht auf den Anime werfen können. Mit Serena ist man diesbezüglich ein paar Schritte zurück gegangen. Hier und da hat man es vielleicht ein bisschen übertrieben, allerdings macht Serena in meinen Augen trotzdem keinen aufgesetzten Eindruck. Wäre sie direkt nach Lucia gekommen, hätte man den Unterschied eventuell kaum gemerkt, aber sie ist nun einmal die Nachfolgerin von Lilia, da fällt der Wandel umso stärker auf. Die offensichtlichen Gefühle, die Serena für Ash hat, tun ihr übriges. Ob daraus irgendwann mal etwas wird, interessiert die Produzenten wahrscheinlich eher sekundär. Die Idee hat gezündet, und darauf kommt es an: Ash und Serena werden in Videos und Fanarts dermaßen oft verkuppelt, dass man den Überblick verliert. Die Date-Episode hatte im Endeffekt zwar kaum etwas von einem Date, hat die Zuschauer aber bereits im Vorfeld stärker begeistert als jeder Arenakampf. Hinzu kommt Serenas Ziel, Kalos-Queen zu werden.


    Wir wissen doch alle, wie junge Mädchen sein können (Vorsicht, Klischees!): Sie spielen gerne mal Prinzessin, mögen süße und knuddelige Tiere, mögen bestimmte Farben (rot, rosa, pink, etc.), sind modebewusst und achten sehr auf höfliche Umgangsformen und auf ihr Äußeres. Ash hingegen ist der emotionale Rüpel, der sich einen Dreck darum schert, wie seine Haare liegen oder wie er sich beim Essen zu benehmen hat. Er ist das Ebenbild der Klischees, die man auf einen Teenager projizieren kann. Serena nimmt die gleiche Funktion für die weibliche Zielgruppe ein. Ich bin mir sicher, dass die jungen Zuschauerinnen sich bestens mit ihr identifizieren können. Deswegen glaube ich, dass die Produzenten den Teufel tun und wieder eine Figur wie Misty oder Lilia auf Ash loslassen werden. Aus diesem Grund bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als damit zu rechnen, dass Ashs nächste Begleiterin wieder mindestens eines der oben aufgesetzten Klischees bedienen wird.

  • Man muss sich nur mal Misty, Zoey, Angie, Ursula oder Lilia anschauen.

    Das Mistvieh ist ein extrem weiblicher Charakter - Ursula übrigens auch. Kasumi erfüllt mehr Vorurteile gegenüber Frauen, als es Hikari oder Serena tun und das auf eine extrem negative Art und Weise. Sie ist effektiv Sexismus auf zwei Beinen und da hilft es (zum zehntausensten Mal) nichts, dass sie keinen Rock trägt. Sie ist dennoch die sexistische Karrikatur eines Mädchens.
    Und für Urara sieht es nicht viel anders aus. Sie ist eigentlich sehr nahe an dem "Ohime-sama" Stereotyp, den es in mehreren Anime gibt. Aka: Mädchen, die sich als Prinzessinnen/Adel aufführen. Oftmals, weil Papa reich ist, in diesem Fall, weil sie einfach so eingebildet ist.


    Ich hab auch nichts dagegen, wenn die neue Begleiterin "nur" ein gewöhnliches Mädchen ist. Ich finde es ganz in Ordnung wenn ein Mädchen auch einmal etwas mädchenhafter dargestellt wird, wie es zum Beispiel bei Serena der Fall ist. Was ist denn so schlimm daran, ein paar gewöhnliche, mädchenhafte Klischees einzubauen?

    Das Problem mit solchen Klischees ist nun einmal, dass es gerade bei Kindern, die nun einmal die Hauptzielgruppe von Pokémon sind, dafür sorgt, dass schädliche Rollenbilder verfestigt werden. Eben das Rollenbild: "Mädchen haben pink zu mögen, Mädchen haben auf ihr Aussehen zu achten, Mädchen können nicht kämpfen und sollten sich lieber mit Modewettbewerben herumschlagen." Dadurch, dass diese Bilder sich durch diverse an Kinder gerichtete Medien ziehen - mit wenigen ernstzunehmenden Ausnahmen - sorgt es halt dafür, dass schnell entsprechende Erwartungen bei Kindern entstehen, gerade wenn es im persönlichen realen Umfeld keine Gegenbeispiele gibt. Und gerade in Japan ist das aktuell sehr schädlich, weil es gerade in Japan eben einen argen Mangel an realen Gegenbeispielen gibt.


    Am Anfang hat man den Fokus eher auf Jungen im Teenageralter gelegt, aber mit der Zeit bekam der Anime immer mehr knuddelige Pokémon und klischeebeladene Figuren zugesteckt.

    Ähm. Nein. Pokémon, der Anime, war nie für Teenager gedacht. Pokémon der Anime hatte immer eine Hauptzielgruppe im Alter zwischen 4 und 10 Jahren. Das war in Kanto so, dass ist auch in Kalos noch so. Das einzige, was sich geändert hat, ist dass man tatsächlich versucht ein wenig aktiver auch Mädchen in dem Alter anzusprechen. Sofern ich mich aber nicht irre, ist immer noch die "angestrebte Zielgruppenverteilung" auf 80/20, also 80% Jungs und 20% Mädchen.


    So gesehen kann man sagen, dass Maike eine Art Testperson gewesen ist, mit der man versucht hat, auch die weiblichen Zuschauer anzusprechen.

    Haruka war kein Test. Sie war einfach nur das Token-Chick. Genau so wie Kasumi. Es ist einfach ein ungeschriebenes Gesetz, dass bei einem Shonen-Anime zumindest ein weiblicher Hauptcharakter dabei sein muss, eben um die 10 bis 20% weiblicher Zuschauer, die man ja doch hat, anzusprechen. Haruka war nur ein besser konstruierter Token-Charakter, als Kasumi. Die Tatsache, allerdings, dass Hikari ein so ausgearbeiteter Charakter war, ist nicht darauf zurückzuführen, dass man die weibliche Zielgruppe eher ansprechen wollte, sondern viel mehr darauf, dass sich zu DP hin das Story-Team der Serie arg verändert hat und bezüglich der Charaktere und ihrer Entwicklung tatsächlich einmal geplant wurde. Wenngleich die Planung natürlich in der letzten DP Staffel vorrangig durch Executive Meddling zunichte gemacht wurde.


    Die Produzenten haben während der BW-Staffeln wahrscheinlich deutlich zu spüren bekommen, was unsympathische Begleiterinnen für ein Licht auf den Anime werfen können.

    Das Problem von BW war nicht Iris. Sie ist nicht einmal wirklich unsympathisch. Sie war nur kriminell zu wenig genutzt als Charakter. Das Hauptproblem von BW war ein angefressenes Schreibteam, das etwas schreiben sollte, das ihrer vorherigen Planung widersprach, und entsprechend keine besonders gute Leistung ablieferte.


    Wir wissen doch alle, wie junge Mädchen sein können (Vorsicht, Klischees!): Sie spielen gerne mal Prinzessin, mögen süße und knuddelige Tiere, mögen bestimmte Farben (rot, rosa, pink, etc.), sind modebewusst und achten sehr auf höfliche Umgangsformen und auf ihr Äußeres.

    Eben nicht. Das ist vorrangig etwas, wozu Mädchen gemacht werden. Pink war sogar lange Zeit eine stereotype Jungenfarbe, man höre und staune. Es wird natürlich auch so sein, dass auch ohne Gesellschaftliche Indoktrination es immer ein paar Mädchen gibt, die genau all das sind, was du da schreibst, aber das Klischee, was sich auf die Masse auswirkt, ist etwas, das Anerzogen wird - eben genau indem Anime und Serien nur solche weiblichen Charaktere beinhalten und Serien, die sich speziell an Mädchen richten, meistens vom Prinzessinnentypus handeln.

  • @Alaiya Wenn es möglich wäre dir mehr als ein 'Thumps-Up' zu geben, so hätte ich das getan.


    Der von dir erwähnte schädliche Einfluss für Kinder/Teenager, a.k.a. Kawaii-Faktor lässt sich in Japan seit -nunmehr- fast zwei Jahrzehnten beobachten. Doch in den vergangenen Jahren ist dieser Trend gänzlich außer Kontrolle geraten. Den größten Schaden nimmt durch diesen Umstand das weibliche Geschlecht. Es ist unfassbar was für ein Frauenbild in Japan, erneut, vorherrscht und die klassische, unterwürfige Yamato Nadeshiko an Oberhand gewinnt obwohl die unfassbare Leistung der Sakka Nihon Joshi Daihyo gezeigt hat, dass es auch anders geht. Genug Off-Topic.



    Das Problem mit solchen Klischees ist nun einmal, dass es gerade bei Kindern, die nun einmal die Hauptzielgruppe von Pokémon sind, dafür sorgt, dass schädliche Rollenbilder verfestigt werden. Eben das Rollenbild: "Mädchen haben pink zu mögen, Mädchen haben auf ihr Aussehen zu achten, Mädchen können nicht kämpfen und sollten sich lieber mit Modewettbewerben herumschlagen."

    Und natürlich besteht die erste Hürde in besagtem Modewettbewerb/Showcase aus einem Kochwettbewerb. Ein, in ein pinkes Outfit gekleidetes, Mädchen, das kocht. Fehlt nur noch, dass sie nach dem Kochwettbewerb auf ihr Wahlrecht verzichtet. 'Good ol' days'


    Mit Serena schlägt man natürlich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie ist mode-/stilbewusst & bildschön. Ihr Charakter ist zumeist geprägt von einer gewissen Zurückhaltung, manch einer würde sogar weiter gehen und sagen die Dame ist schüchtern bis zum Geht-Nicht-Mehr. Schüchternheit wird im japanischen Raum gerne mal mit Unterwürfigkeit in einen Topf geschmissen. Et voilá: das Idealbild der japanischen Frau. Genau so soll das weibliche Geschlecht sein. Das erwartet man von japanischen Frauen. Das männliche Geschlecht wird nebenbei ebenfalls indoktriniert und hat dieses Bild der Frau den anderen vorzuziehen.
    Dabei kann sie vielmehr als das, Korrektur sie IST viel mehr als das. Ich merke doch selbst was für einen starken Charakter Serena eigentlich vorzuweisen hat. Sie ist unabhängig, besitzt ein Durchsetzungsvermögen und kann mit diversen, nachweislich schweren, Situationen gut umgehen. Wieso baut man nicht darauf auf, anstatt solche Momente in wenigen Sekunden aussterben zu lassen? All diese Wesenszüge leuchten dann und wann auf und geraten dann sofort in den Hintergrund weil man sie bewusst verschwinden lässt. Ich bekomme jedesmal das Gefühl, dass man Serenas wahres-Ich im Keim zu ersticken versucht, so als gäbe es einen kleinen Kampf innerhalb des Autoren-Teams.
    Stattdessen darf sie das errötende, auf den Boden starrende Mädchen spielen, das Satoshi fragt ob sie in dem Joy-San-Outfit gut aussieht.


    Obwohl das wahrscheinlich nicht hierher gehört, möchte ich an dieser Stelle Heureka hineinwerfen. Natürlich ist sie kein PokeGirl und es wäre etwas deplatziert darüber ewig zu diskutieren. Dennoch ist mir in der japanischen Dub-Version aufgefallen, dass Heureka neben der Repräsentation des jüngsten Publikums auch ein bisschen Fan-Service in sich vereint. Ich komme irgendwie nicht drumrum und erkenne in ihr ''Oni-Chan/Siscon/Brocon'-Elemente, so rudimentär sie vorhanden sein mögen. Natürlich ist Heureka der Inbegriff des Kawaii-Faktors: Liebe zu süßen Pokemon, knallige, pinke Farben, Verniedlichung von nahezu allem etc etc. Im Deutschen entfällt der Verniedlichungs-Effekt zum größten Teil, da ihre Synchronsprecherin wesentlich reifer wirkt.
    Dennoch muss ich ganz klar sagen, dass ihr Charakter gegensätzlicher nicht sein könnte, da sie stellenweise sehr taff und unerschrocken handelt. Womöglich auf ihr sehr junges Alter zurückzuführen.






    Das Problem von BW war nicht Iris. Sie ist nicht einmal wirklich unsympathisch. Sie war nur kriminell zu wenig genutzt als Charakter. Das Hauptproblem von BW war ein angefressenes Schreibteam, das etwas schreiben sollte, das ihrer vorherigen Planung widersprach, und entsprechend keine besonders gute Leistung ablieferte.

    Da sprichst du mir aus der Seele.

  • Zitat von Alaiya

    Das Problem mit solchen Klischees ist nun einmal, dass es gerade bei Kindern, die nun einmal die Hauptzielgruppe von Pokémon sind, dafür sorgt, dass schädliche Rollenbilder verfestigt werden. Eben das Rollenbild: "Mädchen haben pink zu mögen, Mädchen haben auf ihr Aussehen zu achten, Mädchen können nicht kämpfen und sollten sich lieber mit Modewettbewerben herumschlagen." Dadurch, dass diese Bilder sich durch diverse an Kinder gerichtete Medien ziehen - mit wenigen ernstzunehmenden Ausnahmen - sorgt es halt dafür, dass schnell entsprechende Erwartungen bei Kindern entstehen, gerade wenn es im persönlichen realen Umfeld keine Gegenbeispiele gibt. Und gerade in Japan ist das aktuell sehr schädlich, weil es gerade in Japan eben einen argen Mangel an realen Gegenbeispielen gibt.

    Jedes gezeigte Bild kann ein Kind beeinflussen. Wenn man einem Kind genau Gegenteil vermittelt ist das genauso "schädlich".
    Schädlich ist immer so ein albern hochgegriffener Begriff. Mir ist niemand keine Frau, die in ihrem Erwachsenenalter ein schlechteres Leben hatte, weil sie auf ihr Aussehen und auf Mode geachtet und auf pink gestanden hat.


    Stattdessen wird oft das gegenteilige Bild vermittelt "sei bloß so unklischeehaft wie möglich, sonst muss sich die gesamte Damenwelt für dich schämen."
    Das ist genauso "schädlich, oder zumindest noch ermüdender, da es noch erzwungener wirkt.
    Die "andere Seite" hat imo genauso wenig Recht junge Kinder mit gezielten Rollenbildern beeinflussen zu wollen.


    Die einzige richtige Einstellung ist für mich ein gesundes "I just don't care".

    Zitat von Unovian

    Mit Serena schlägt man natürlich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie ist mode-/stilbewusst & bildschön. Ihr Charakter ist zumeist geprägt von einer gewissen Zurückhaltung, manch einer würde sogar weiter gehen und sagen die Dame ist schüchtern bis zum Geht-Nicht-Mehr. Schüchternheit wird im japanischen Raum gerne mal mit Unterwürfigkeit in einen Topf geschmissen.

    Dann ist sie halt zurückhaltend, das ist mir tausend Mal lieber als so'n rotzfreches Gör. :huh:
    Das ist Höflichkeit und vll. eine natürliche Schüchternheit.
    Ob die Japaner darin Unterwürfigkeit sehen, kann ich dir nicht sagen, aber ich hab insgesamt gesehen die Gören eher satt, als angenehme Charas wie Serena.

  • Wie die Situation in Japan aussieht, kann ich nicht beurteilen. Ich stelle mich relativ selten auf japanische Schulhöfe und schaue nach, wie die Kinder auf die Rollenverteilungen im Pokémon-Anime reagieren. Wenn er allerdings wirklich so viel Einfluss auf die dort lebende Gesellschaft haben sollte, kann sie mir eigentlich nur leid tun. Seit wann übernimmt eine Fernsehserie, die auf Kinder zugeschnitten ist, die Erziehung? Was machen die Eltern bzw. wo sind sie? Ich habe Pokémon im Alter von neun Jahren geschaut, wie viele meiner ehemaligen Mitschüler/innen auch. Aber wenn ich die Liste so durchgehe, fällt mir auf Anhieb niemand ein, der sich von den Charakteren hätte beeinflussen lassen. Im Gegenteil, Ash war zumindest in meiner Klasse eine eher unbeliebte Figur. Die mir bekannten Personen, die sich damals für Pokémon interessiert haben (und teilweise tun sie das auch heute noch), haben so viel ich weiß keine charakterlichen Schäden davongetragen.


    Außerdem werden die männlichen Charaktere doch nicht im geringsten so dargestellt, als wären sie das Non plus ultra: Bis auf seine ewigen Kämpfe und den Dauerhunger hat Ash keine nennenswerten Eigenschaften. Rocko ist in all den Jahren nur dadurch aufgefallen, dass er gar nicht aufgefallen ist. Max war eine unverbesserliche Nervensäge ohne erkennbare Funktion. Benny war ungefähr so zu gebrauchen wie ein Schneesturm im Sommer. Und wenn Serena schüchtern sein soll, wüsste ich gerne mal, was Citro eigentlich ist. Ach ja, und bevor ich es vergesse: Sowohl Rocko als auch Benny und Citro haben sich so gut wie immer um die Verpflegung der Gruppe gekümmert, nicht Misty, Maike, Lucia oder Lilia. Serena übernimmt manchmal den Nachtisch, aber für die hauptsächliche Verpflegung ist bisher immer Citro zuständig gewesen. Ist das nicht auch ein Klischee? Zumindest im Pokémon-Anime wird es nicht bedient.


    Und um nochmal auf Lilia zu sprechen zu kommen: Ich habe mit keiner einzigen Silbe behauptet, dass sie das einzige Problem des BW-Animes gewesen ist. Natürlich kommen da mehrere Faktoren zusammen. Und der BW-Anime hatte nun einmal das große Pech, dass er mich mit Abstand am meisten gelangweilt hat: Die neuen Hauptfiguren wurden schlecht geschrieben bzw. charakterisiert, das Nichts von einer Story war teilweise eklatant (Decolor-Inseln), die Sache mit den Pokémon-Kennern hat nicht einmal ansatzweise mein Interesse geweckt und darüber hinaus war Ash so schlimm wie nie zuvor. Man sollte nicht pauschalisieren, was das Problem gewesen ist und was nicht, weil das jeder anders empfindet. Es gibt schließlich auch Zuschauer, die den BW-Anime als bisher besten Teil von Pokémon bezeichnen und gar kein Problem mit ihm zu haben scheinen. Aber aus meiner Sicht waren die Probleme die oben aufgeführten Stichpunkte. Das ist nun einmal rein subjektiv, und in meiner persönlichen Rangliste verpasst Misty nur wegen Lilia den letzten Platz. Und das liegt nicht am Design, sondern an ihrer nervigen Art und ihrer schlecht geschriebenen Geschichte. Misty konnte Ash und Rocko des Öfteren wenigstens noch zeigen, wo der Hammer hängt, während Lilia mich mit ihrer kindischen Art (die, nebenbei bemerkt, der von Ash in nichts nachsteht) einfach nur noch genervt hat.


    Und ich bleibe dabei: Für mich wirken Charaktere wie Misty, Zoey, Angie, Ursula oder Lilia alles andere als klischeehaft. Auch diese Einschätzung ist übrigens wieder rein subjektiv. Oder soll ich über die Figuren jetzt anders denken? Für mich persönlich passen sie in keine nennenswerten Bilder oder Klischees. Wieso betrachtet man sie also in einem verallgemeinernden Bild, das man kritisiert? Meiner Meinung nach kann man es mit der Medienkritik auch ein bisschen übertreiben. Das hat etwas von dem zwar schon oft widerlegten, aber leider immer noch gängigen Klischee, dass sich alle Leute, die mindestens einen Ego-Shooter besitzen, zu Amokläufen hinreißen lassen. Es mag vielleicht auf Einzelfälle zutreffen, aber wieso muss man direkt immer alles verallgemeinern?

  • Ich find es sowieso lustig, wie ganz zwischen den "guten" und den "schlechten" (geschriebenen) Pokemonstaffeln unterschieden wird.
    Team Rocket versucht Pikachu zu stehlen, die Kids erleben zu 70-90 % the "monster of the day"-Folgen, Ash gewinnt paar Kämpfe, verliert aber spätestens in der Liga.


    Natürlich @Molnija hat Recht, es ist oft ein liebenswerter Mist x), aber wir brauchen gar nicht so zu tun, als hätten "die BW-Schreiber" eine großartige, tiefgreifende und zur Abwechslung mal handlungsreiche Geschichte geschrieben, wenn nicht irgendein Buhmann ihr ach so verkanntes Genie beschnitten hätten ...
    Auch Hunter J in DP hat es nicht gerettet. Dazwischen war ja trotzdem wieder die selbe Laier.
    Da ist es auch schon wurst wie der weibliche Charakter ist.

  • Und natürlich besteht die erste Hürde in besagtem Modewettbewerb/Showcase aus einem Kochwettbewerb. Ein, in ein pinkes Outfit gekleidetes, Mädchen, das kocht. Fehlt nur noch, dass sie nach dem Kochwettbewerb auf ihr Wahlrecht verzichtet. 'Good ol' days'

    Jap, leider ist es so. Ich hatte eigentlich am Anfang tatsächlich noch Hoffnung, dass Serena mal ein Interessanter Charakter ist. Denn die Tatsache, dass ihre Ursprüngliche Motivation war, ihre "Liebe" zu finden, ist ja gar nicht mal so schlecht und ich hatte ja echt die Hoffnung, dass sie Pokémon-Rennen machen wird, was mal etwas ganz interessantes gewesen wäre. Aber nope, effektiv ist sie leider wieder so eine komplette Breitseite in die weiblichen Klischees. Klar, sie hat zumindest Charakter und - nun - sowas wie einen Grund so zu sein, wie sie ist. Aber gnah... Sie ist wirklich das absolute Gegenteil von Emanzipation.


    Stattdessen wird oft das gegenteilige Bild vermittelt "sei bloß so unklischeehaft wie möglich, sonst muss sich die gesamte Damenwelt für dich schämen."

    Wie oft soll ich das eigentlich noch sagen? Das verlangt niemand! Was verlangt wird, ist ein ausgewogener Charakter. Ein Charakter, der durchaus männliche, als auch weibliche Eigenschaften trägt. Nur was wir die meiste Zeit bekommen sind entweder Charakter, die zu wenig genutzt werden, oder ziemlich stark weiblich überzeichnete Charaktere.
    Ich meine, Hikari ist immer noch einer meiner liebsten Charaktere, aber es ist doch sehr auffällig, dass die beiden am besten ausgearbeiteten weiblichen Charaktere, die auch am meisten Screentime bekommen, sehr klar idealisiert weiblich charakterisiert werden.


    Ich stelle mich relativ selten auf japanische Schulhöfe und schaue nach, wie die Kinder auf die Rollenverteilungen im Pokémon-Anime reagieren. Wenn er allerdings wirklich so viel Einfluss auf die dort lebende Gesellschaft haben sollte, können mir diese Marionetten eigentlich nur leid tun. Seit wann übernimmt eine Fernsehserie, die auf Kinder zugeschnitten ist, die Erziehung?

    Es geht nicht nur um Pokémon, sondern um die Medienlandschaft allgemein. Und was Leute nun einmal gerne machen, ist deren Einfluss herunterzureden. Fakt ist, dass gerade in der aktuellen Animelandschaft, wie @Unovian es richtig gesagt hat, der Sexismus nicht besser wird sondern im Gegenteil eher schlimmer. Es werden jungen Mädchen in der japanischen Medienlandschaft keine oder kaum Alternativen zum lieben, freundlichen, zurückhaltenden Mädchen, dass Rosa und hübsche Kleidchen mag und zudem noch gerne kocht, gezeigt werden - jedenfalls nicht in den erstrebenswerten Hauptrollen. Effektiv wird dadurch gezeigt, dass es keine andere Möglichkeit gibt, für ein Mädchen zu sein, wenn sie "gut" sein soll. Es sind größtenteils Variationen desselben Charaktertyps.
    Und gerade kleine Kinder lassen sich davon sehr beeinflussen, da sie gerne fiktionalen Rollenbildern nacheifern (was ja auch der Grund für das Prinzessinnen-Phänomen ist). Natürlich ist es so, dass reale Vorbilder (z.B. ältere Geschwister oder Eltern) das auskontern können - aber das eben nur, wenn diese vorhanden sind. Durch aktive Erziehung erreicht man dagegen in diesem Bereich sehr wenig. Du kannst deinem Kind noch so oft erzählen, dass es total okay für eine Frau ist, z.B. Sportlerin oder Wissenschaftlerin zu werden, wenn die Gesellschaft dem Kind ZEIGT dass es eben nicht so ist - wie es in Japan der Fall ist. Und gerade wenn es um die subjektive Wahrnehmung der Gesellschaft aus der Sicht eines Kindes geht, spielen Medien eine extrem wichtige Rolle.
    Dafür muss man die Charaktere nicht einmal mögen. Selbst wenn man die Charaktere nicht mag, hat die Verteilung der Rollenbildung einen Einfluss auf Kinder. Und das hat nichts mit der Killerspiel-Debatte zu tun, sondern damit, wie Medien gerade bei Kindern die Wahrnehmung der Wirklichkeit verändern.


    Außerdem werden die männlichen Charaktere doch nicht im geringsten so dargestellt, als wären sie das Non plus ultra

    Genau das ist ja das Problem: Männliche Charaktere können ALLES sein. Sie können schwach sein, sie können trottelig sein, sie können nerdig sein, sie können sportlich sein, sie können unsportlich sein, sie können dickköpfig sein, sie können nachgiebig sein, sie können kochen oder auch nicht, sie können scheitern, sie können gewinnen, sie können wachsen oder auch nicht. Weibliche Charaktere, weibliche Hauptcharaktere vor allem, sind sehr ähnlich. Effektiv ist eigentlich nur Iris die Ausnahme. Alle anderen weiblichen Hauptcharaktere bei Pokémon haben vorrangig idealisierte weibliche Eigenschaften gehabt - nun, im Fall von Kasumi auch weniger idealisierte, da es bei ihr eher die als negativ wahrgenommenen Eigenschaften von Frauen waren, die sie zeigte (aka: Zickig, Unbegründete Angst vor ekeligen Dingen, eitel, eingebildet, Neigung sich Gluckenhaft aufzuführen usw.).
    Das nächste, was wir soweit an einer ausgewogenen Mischung hatten, war Haruka, und die kam für einen großen Teil ihrer Anwesenheit im Anime auch zu kurz.


    Für mich wirken Charaktere wie Misty, Zoey, Angie, Ursula oder Lilia alles andere als klischeehaft. Auch diese Einschätzung ist übrigens wieder rein subjektiv.

    Nein. Ist sie nicht. Es gibt ziemlich klare Normen, bezüglich dessen, welche Eigenschaften von der Gesellschaft als "typisch weiblich" und "typisch männlich" eingeordnet werden, sowie auch eine klare Übersicht darüber, welche Charaktereigenschaft als "ideal weiblich" und "ideal männlich" wahrgenommen werden. Und darüber kann man ganz klar herausfinden, ob ein Charakter eben vorrangig oder gar ausschließlich (wie es bei Serena der Fall ist) Charaktereigenschaften, die von der Gesellschaft einem Geschlecht zugeordnet werden, aufweist oder eben nicht.

  • Ich sollte dazusagen, dass man die Animes, die ich kenne, locker an einer Hand abzählen kann. Mir bleibt kaum etwas anderes übrig, als den Pokémon-Anime zu thematisieren, von daher werde ich mich in dieser Debatte nur auf diesen beziehen. Und ich finde es schon ziemlich kurios, dass ich in meinen Augen relativ gut begründe, warum Figuren wie Misty, Zoey, Angie, Ursula oder Lilia für mich keine klischeehaften Charaktere sind und mir dann gesagt wird, dass diese Auffassung nicht subjektiv sei und sie eben doch klischeehaft sind. Für mich sind sie eben nicht klischeehaft, was ist daran nicht zu verstehen? Auf mich macht es eher den Eindruck, als wollte man die Figuren unbedingt in einem bestimmten Vorurteil sehen, damit man dann nach Lust und Laune mit dem Finger darauf zeigen kann. Insofern hat @Bastet vollkommen Recht. Zwar wird nicht verlangt, dass man so unklischeehaft wie möglich sein soll, aber dafür scheint man zu wollen, dass man unter allen Umständen ein Klischee zu sehen hat, das man für sich noch nicht einmal ansatzweise entdecken konnte. Es gibt eben Zuschauer, die das anders sehen.


    Ich sehe nicht, dass männliche Figuren im Pokémon-Anime im Gegensatz zu den Frauen alles sein können. Die Hauptfiguren sind immer nach einem ähnlichen schwachen Muster gestrickt, also richten wir unseren Blick doch mal auf die weiblichen Nebenfiguren. Und hier wurde im Laufe der Serie doch bereits die ganze Palette bedient: Solidad und Zoey sind selbstbewusste Trainerinnen, die eine Menge auf dem Kasten haben und jeweils ein Großes Festival für sich entscheiden können. Die Champions der jeweiligen Regionen haben wir nicht immer zu Gesicht bekommen, aber Cynthia (meiner Meinung nach der beste Pokémon-Champ von allen) und Diantha waren dabei. Weiter geht es mit diversen Gegenspielern wie Jessie, Shelly, Jägerin J, Jupiter oder Mars. Und seit Professor Esche wissen wir, dass der Professor einer Region durchaus auch weiblich sein kann. Dass es natürlich auch Figuren gibt, die übertrieben dargestellt werden (am schlimmsten finde ich in dieser Hinsicht Marilyn aus der Episode "Ein süßes Drama!"), will ich gar nicht bestreiten, aber die kommen meistens nur in einer Episode vor und sind direkt wieder vergessen. Insofern sehe ich nicht, worin der Unterschied liegt. Sowohl bei den männlichen als auch bei den weiblichen Charakteren werden alle möglichen Verhaltensweisen thematisiert - mal stärker, mal schwächer. Wenn man seinen Fokus aber mit allen Mitteln auf gängige Klischees richtet, wird man die Charaktere wahrscheinlich immer wieder nach kritisierten gesellschaftlichen Maßstäben bewerten und kaum ein eigenes Bild zulassen.


    Wenn im Rahmen der Geschlechterrollen Interaktion zwischen den männlichen und den weiblichen Figuren stattfindet, läuft es doch meistens darauf hinaus, dass die Jungen dabei eher weniger gut wegkommen als die Frauen. Rocko zum Beispiel verliebt sich in jeden weiblichen Charakter, der lange genug um Bild bleibt, um sich vorzustellen. Die Konsequenz ist, dass Misty, Max und Glibunkel ihn durch teilweise rabiate Methoden wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen müssen. Bei Citro hat man hierzu zwar eine Antithese erstellt, aber trotzdem wird die Situation eher so gedreht, dass er aufgrund seiner Reaktionen am Ende als "Situations-Trottel" erscheint. Und von den vielen Erfindungen, die anfangs der ganzen Gruppe, aber mittlerweile fast nur noch ihm, schon um die Ohren geflogen sind, will ich gar nicht erst anfangen. Die beiden einzigen Charaktere, die ich im XY-Anime momentan ernstnehmen kann, sind komischerweise Serena und Heureka ... weil sie eben nicht so durchgedreht und peinlich dargestellt werden.

  • @Dartiri
    Und es gibt Zuschauer, die mögen weibliche "Klischees" oder eben Tropes sehr gerne, weil man die süß findet. =D


    Forschungs-OT:
    Mal davon abgesehen, wird auch Japan wohl genug Sportler- und Forscherinnen haben. ^^"


    Ich find diese angespannte Einstellung auf jeder Seite oft anstrengend.
    Es ist ja schön und gut, es ist auch extrem wichtig, schon in der Schule Schnupperkurse Mädchen und Frauen für die Wissenschaft zu begeistern, aber 1. die meisten Mädchen wollen von sich aus in "the soft technologies" aka Ernährung, Biologie, Chemie etc ... Und HIER haben wir eindeutig keinen Frauenmangel. Ich kann dir keine japanischen Zahlen nennen, glaub aber nicht, dass es überhaupt keine Frauen in der Forschung gibt. Bitte, im Iran oder in Ägypten gibt es auch zumindest etwas mehr, als man glauben mag.


    Es liegt nicht nur am männlich geprägten Umfeld von "härteren Technikberufen" und anderes, die Tätigkeit wäre mir und ich denke vielen anderen Frauen zu… herb?


    Achja, zum anderen find ich die Phrasen "wir wollen Mädchen begeistern" ungeschickt gewählt. Da kommen ganze Mädchenschulklassen zu den Schnuppertagen und sollen UNBEDINGT begeistert werden. Viele können sich genauso wenig für die Wissenschaft begeistern, wie ich mich für Sprachwissenschaften. Wennse nicht wollen, dann lasstse doch und drängt euch ihnen nicht auf. XD


    Zitat von Alaiya

    Wie oft soll ich das eigentlich noch sagen? Das verlangt niemand!

    Na doch!
    1. Es gibt nunmal Menschen, die haben halt kaum gegengeschlichtliche Charakterzüge
    und
    2. Hab ich es einfach oft genug gesehen / mitbekommen / das Gefühl bekommen. Das ist so. Viel mir oft auf, sprech ich deswegen auch an.
    Hast du dich etwa nicht über die "3K" beklagt? Sicher hast du das, allerdings ist es halt, was der Charakter wollte und das sollte imo genauso wenig angeprangert werden wie ein Technikberuf (oder eine Frau im Technikberuf, die die 3K genauso gern bedient?).


    Selbst wenn die Japaner den Trope häufig anwenden... muss ich dir ehrlich sagen, ich leb dort nicht, es betrifft mich nicht und andere Einstellungen und Mentalitäten akzeptiere ich einfach, auch wenn man sie nicht immer gut finden muss (solang es nicht in Gewalt ausufert).
    Wenn die Japaner etwas an ihrer Weltsicht ändern wollen, müssen sie es selbst wollen und es selbst tun.
    Ich halt sowieso nichts davon anderen Kulturen die westliche Sichtweise einprügeln zu wollen. Ich leb dort ja auch nicht.
    Das hat was von Missionarstätigkeit und ich sehe uns nicht im Recht dazu.

  • Ich sollte dazusagen, dass man die Animes, die ich kenne, locker an einer Hand abzählen kann. Mir bleibt kaum etwas anderes übrig, als den Pokémon-Anime zu thematisieren, von daher werde ich mich in dieser Debatte nur auf diesen beziehen.


    Nur liegt genau hier der Fehler.


    @Alaiya kritisiert Serenas Klischee-Abklatsch unter anderem im Hinblick auf das Bild der Frau in Japan mit dem Schwerpunkt auf moderne/aktuelle Animes/Mangas/Lightnovels, wozu Pokemon eindeutig gehört.
    Ich habe mittlerweile Animes im 3-stelligen Bereich durch und kann sagen, dass Serenas Figur ein nahezu eins-zu-eins Abklatsch aus diversen anderen Animes darstellt. Mehr noch, die Figur Serena hat sogar festgesetzte Normen und Werte und erfüllt und so ziemlich das was man unter Kawaii-Dandere versteht. Dieser Stereotyp ist ausnahmslos in nahe zu allen Shonen- bzw. Shojo-Animes vertreten.Dabei werden die immer gleichen Wesenszüge popularisiert.
    Mittlerweile propagieren sogar Josei- und Seinen-Animes diesen Archetypus der Weiblichkeit und das immer aggressiver.


    Und ich finde es schon ziemlich kurios, dass ich in meinen Augen relativ gut begründe, warum Figuren wie Misty, Zoey, Angie, Ursula oder Lilia für mich keine klischeehaften Charaktere sind

    Weil auch Figuren wie Misty und Zoey ein bestimmtes Klischee erfüllen. Auch diese Charaktere kommen in allen Animes vor. Ob es Mistys Tsundere/Otenba-Wesenszüge sind oder Zoeys reiner Otenba-Wesenszug. Das Hauptproblem liegt einfach am Fehlen von Variationen. Es sind die immer selben Charaktere, mit immer den selben Wesenszügen die immer auf die selbe Art und Weise handeln.


    Ich sehe nicht, dass männliche Figuren im Pokémon-Anime im Gegensatz zu den Frauen alles sein können. Die Hauptfiguren sind immer nach einem ähnlichen schwachen Muster gestrick

    Finde ich ehrlich gesagt nicht. Citro vereint nerdige/zurückhaltende Wesenszüge und mutiert immer mal wieder zu einem erfahrenen Pokemontrainer/Arenaleiter wenn es um Kämpfe oder um das Lösen von schwierigen Problemen geht. Rocko erfüllt stellenweise eine mütterliche Rolle und übernimmt als Repräsentant des männlichen Geschlechts, die quasi-Hausarbeiten in Form von kochen, putzen, sauber machen. Zudem ist er ein erfahrener Pokemonzüchter, obwohl Pokemon in letzter Zeit den Versuch unternommen hat, diese Domäne stärker auf das weibliche Geschlecht zu fokussieren. Benny wiederum ist ein Pokemon-Kenner/Arenaleiter, der reserviert und dennoch neugierig ist, dabei stets auf seine Umgangsformen achtet. Er ist ein begeisterter Angler und auch er scheint es zu lieben für andere zu kochen, da seine Arena ein Restaurant zu sein scheint mit dem Unterschied, dass Benny auf die Gourmetküche Wert legt und weniger auf altbackenes. Allen gemein ist der Beruf des Arenaleiters. In ihren Wesenszügen könnten die Hauptbegleiter dennoch unterschiedlicher nicht sein.


    Cynthia (meiner Meinung nach der beste Pokémon-Champ von allen)

    Absolut. Es gibt im Pokemon-Anime tolle Ausnahmen wie Cynthia. Auch sie gehört zu meinem Lieblingschamp. Cynthia ist im übrigen ein tolles Beispiel dafür, wie man aus diesem Kreislauf ausbvrechen kann. Sie ist unfassbar selbstbewusst und stark. Nebenbei erfüllt sie das klassische Bild der schönen Frau und verdeutlicht ganz klar: Ich vereine mehrere Attribute in mir. Leider kommen solche Charaktere selten vor.


    Sowohl bei den männlichen als auch bei den weiblichen Charakteren werden alle möglichen Verhaltensweisen thematisiert - mal stärker, mal schwächer. Wenn man seinen Fokus aber mit allen Mitteln auf gängige Klischees richtet

    Serena gehört leider zu den Hauptfiguren, die in jeder Folge vorkommen. Eine Jägerin J die nur sporadisch für 1-2 Folgen vorkommt ist kein Vergleich zu einer Hauptfigur. Die Tatsache, dass Serena als Hauptfigur das klassische Kawaii-Dandere-Klischee bedient wiegt da viel schwerer wenn man bedenkt was für ein Idealbild der Frau in Japan vorherrscht. Pokemon ist eine Zeichentrickserie, die in Japan und -mehr oder weniger- primär für den Japanischen Markt produziert wird.


    Bevor wir uns erneut im Kreis drehen @Dartiri & @Bastet , eine subjektive Meinung bleibt eine subjektive Meinung, das respektiere ich durchaus. Wenn ihr keine Klischees in Serena seht. dann hat man nicht die Möglichkeit mit Nachdruck diese Sicht zu ändern. @Rettan @Alaiya & ich betrachten die Charakterentwicklung im direkten Kontext zu den vorangegangen Animes aus Japan und urteilen entsprechend. Mit diesem Text klinke ich mich mal höflich aus der Diskussion aus.



    Als Randnotiz:

    Selbst wenn die Japaner den Trope häufig anwenden... muss ich dir ehrlich sagen, ich leb dort nicht, es betrifft mich nicht und andere Einstellungen und Mentalitäten akzeptiere ich einfach, auch wenn man sie nicht immer gut finden muss (solang es nicht in Gewalt ausufert).

    Die Aussage ist mit Vorsicht zu betrachten. Ich, als deutscher Staatsbürger, hierzulande geboren und aufgewachsen aber mit Wurzeln in Nahost akzeptiere die Behandlung der Frau/Frauenrechte in besagtem Gebiet Nahost (Israel ausgenommen) definitiv nicht. Von Gutheißen kann auch nicht die Rede sein, wenn ich immer mal wieder in Zeitungen lesen muss, dass Frauen in Saudi Arabien keinen Führerschein besitzen dürfen etc etc etc
    Diese Liste lässt sich ewig weiterführen.


    Anyways bevor das all zu sehr ins Off-Topic ausartet, bin ich mal raus.

  • Ich will meine Hand für die folgende Aussage nicht ins Feuer legen, aber ich glaube kaum, dass Kinder, die sich Pokémon anschauen, über ein deratig hohes Anime-Wissen verfügen, dass sie Serena mit zig anderen Figuren vergleichen können. Falls es da draußen irgendein Kind geben sollte, dass tatsächlich schon über 100 Animes kennt ... Respekt, aber dann haben die Eltern eindeutig etwas falsch gemacht. Mit zunehmendem Alter ist es alles andere als schlimm, über so viele Erfahrungen zu verfügen, aber dann sollte man das Alter, in dem man sich an Klischees orientiert, hinter sich gelassen haben.


    Und ich hoffe, dass man es mir verzeihen wird, wenn ich mir jetzt nicht noch weitere Animes anschaue, nur um einen Überblick zu haben. Wie gesagt, ich kenne nicht viele Animes, und manche nur sporadisch. Wirklich gerne verfolgt habe ich nur "Captain Tsubasa - Die tollen Fußballstars", "Tico - Ein toller Freund", "Im Land des Zauberers von Oz" und eben "Pokémon". Natürlich sind mir auch "Dragonball", "Digimon", "Sailor Moon" oder "K-On!" ein Begriff, aber diese Serien haben mich eigentlich kaum interessiert. Nur bei "Dragonball" habe ich in dieser Hinsicht ein bisschen länger durchgehalten, allerdings wurde mir die Geschichte mit der Zeit zu langweilig und eintönig, sodass ich sowohl sie als auch ihre Fortsetzungen nicht weiter verfolgt habe. Also bleiben mir nur die eben genannten Serien zum Vergleich. Bei "Captain Tsubasa - Die tollen Fußballstars" handelt es sich um Fußballgeschichten aus den 1980er-Jahren. Dass in Japan damals kein Hahn nach Frauenfußball gekräht hat, sollte klar sein, folglich nehmen sie in der Serie fast ausschließlich den Part der anhimmelnden und verknallten Fans ein. Der Anime "Im Land des Zauberers von Oz" ist eine Adaption und kann somit eigentlich nicht gewertet werden. Und in "Tico - Ein toller Freund" werden die weiblichen Hauptfiguren als stark dargestellt.


    Kommen wir noch einmal zurück zu Pokémon: Ich habe mit keiner Silbe geschrieben, dass Serena nicht den typischen Klischees entspricht. Ganz im Gegenteil, sie erfüllt viele Vorurteile - auch wenn ich sagen muss, dass ich Lucia in dieser Hinsicht noch wesentlich schlimmer finde. Aber ich habe nun einmal kein Problem damit. Das gesamte TV ist doch voll mit charakterlichen und äußerlichen Klischees. Und um das zu erkennen muss man nicht einmal zwangsweise einen Anime schauen, da reicht ein Blick in das heimische TV-Programm voll und ganz aus. Ich bin auch so etwas wie ein verhinderter TV-Kritiker und engagiere mich seit rund zehn Jahren gegen diverse Zweige des TV-Programms. Es gibt wahrscheinlich keine TV-Sendung, die ich noch nicht gesehen habe, denn schließlich muss man wissen, womit man sich befasst, bevor man es hasst. Und ob man nun eine Reality-Soap, einen TV-Film oder einen Kinofilm schaut, ist vollkommen sekundär: Alle Formate sind voller Ideale und Klischees. Aber das ist kein Phänomen, das erst seit gestern existiert. Im vergangenen Jahrhundert sind die Leute auf Marilyn Monroe oder Susan Hayward abgefahren. Sie hätten den größten Schrott spielen können, den Zuschauern wäre es egal gewesen. Genauso, wie man es heutzutage übersieht, wenn eine Emma Watson komplett neben sich steht oder die minderjährigen "Stars" aus dem Disney Channel mal wieder Overacting betreiben. Ich will es nicht gutheißen, aber das ist nun einmal die gängige Erwartungshaltung der Zuschauer. Sogar Call-In-Shows haben dieses Phänomen erkannt und zeigen mit Vorliebe hübsche und knapp bekleidete Frauen, die ohne ihre Brüste wahrscheinlich niemals im TV gelandet wären. Und wenn ich bedenke, mit wie vielen (teilweise hoch) verschuldeten Leuten ich in den vergangenen Jahren gesprochen habe, scheint diese Methode gnadenlos zu funktionieren. Aber wie gesagt, das ist kein neuartiges Phänomen. Ganz im Gegenteil, der Mensch ist nun einmal ein Augentier. Und solange es Menschen gibt, wird diese Eigenschaft ausgenutzt. Man kann den Produzenten von Pokémon also keinen Vorwurf machen. Sie tun nur etwas, das schon Tausende vor ihnen getan haben und auch noch Tausende nach ihnen tun werden: Mit der Psyche des Menschen spielen. Ein Teufelskreis, den man nicht aufhalten kann.


    Im Film "Last Action Hero" gibt es eine Szene, die diesen Konflikt auf den Punkt bringt. Falls jemand diesen Film nicht kennen sollte, hier eine kurze Zusammenfassung: Es geht um den elfjährigen Danny Madigan (Austin O'Brien), der durch eine magische Kinokarte in die Welt seines Filmidols Jack Slater (Arnold Schwarzenegger) gelangt. Als Danny Jack davon überzeugen möchte, dass sein Leben nur ein Film ist, fährt er mit ihm in eine Videothek. Dort konfrontiert er ihn mit dem Umstand, dass es in diesem Film keine Frau gibt, die nicht super aussieht. Die "typischen Graumausmädchen", wie Danny sie nennt, gibt es in Jacks Welt nicht, weil sie ein Film ist.


    Allerdings möchte auch ich nicht zu sehr vom Thema abkommen. Ich will nur noch einmal darauf hinweisen, dass meine Wahrnehmung teilweise eben eine andere ist und ich über manche Klischees innerhalb des Pokémon-Animes ganz locker hinwegsehen kann. Wenn man will, kann man so etwas durchaus subjektiv sehen, und ich bleibe dabei, dass manche Figuren aus dem Pokémon-Anime aus meiner Sicht eben nicht klischeehaft sind. Auch dass Rocko, Benny und Citro so unterschiedlich sein sollen, kann ich nicht bestätigen. Wie Du selber gesagt hast, handelt es sich bei allen drei Begleitern um Arenaleiter, womit wir schon einmal eine große Gemeinsamkeit haben. Und bis auf Citro, dessen Figur endlich einmal halbwegs gut geschrieben wurde, haben sie zumindest mich allesamt nicht überzeugen können. Und mal ganz ehrlich, wenn es um Rocko und Benny geht, kann ich auch die angestrebten Berufe nicht ernst nehmen. Rocko hat in über 600 Episoden immer wieder betont, dass er ein guter Pokémon-Züchter werden möchte und hat sich letztendlich doch dazu entschieden, Pokémon-Arzt zu werden. Und die Sache mit den Pokémon-Kennern gehört zu den dümmsten Einfällen, die je im Anime untergebracht wurden. In dieser Hinsicht unterscheiden die beiden sich nicht großartig von Misty oder Lilia, die ebenfalls uninteressante Ziele hatten. Den Produzenten ging es hierbei wohl nur darum, ihren Figuren irgendetwas zu geben. Und mal ganz nebenbei: Ich schaue den Pokémon-Anime in erster Linie, um auch mal abschalten bzw. mich unterhalten lassen zu können ... da interessiert es mich herzlich wenig, wenn Serena hin und wieder ein paar Klischees erfüllt.

  • Ebenfalls Randnotiz x)

    Zitat von Unovian

    Die Aussage ist mit Vorsicht zu betrachten. Ich, als deutscher Staatsbürger, hierzulande geboren und aufgewachsen aber mit Wurzeln in Nahost akzeptiere die Behandlung der Frau/Frauenrechte in besagtem Gebiet Nahost (Israel ausgenommen) definitiv nicht. Von Gutheißen kann auch nicht die Rede sein, wenn ich immer mal wieder in Zeitungen lesen muss, dass Frauen in Saudi Arabien keinen Führerschein besitzen dürfen etc etc etc
    Diese Liste lässt sich ewig weiterführen.

    Von Gutheißen ist keine Rede (auch wenn man das so auch nicht verallgemeinern kann imo ^^"), aber ich finde es auch nicht besonders ethisch anderen Kulturen unsere Werte und Weltansicht mit Gewalt aufzudrücken oder diese mitteleuropäisch-us-amerikanische Überheblichkeit sie als DEN heiligen Gral anzusehen.
    Wie gesagt, dieses Recht haben wir uns schon einmal vor Jahrhunderten selbst zugesprochen und es lief nicht gut. Es wird wieder nicht gut laufen. :pflaster:


    Wenn sich japanische Frauen nun wirklich unterdrückt fühlen, müssen sie nunmal für sich selbst aufstehen.
    Aber wer sagt auf der anderen Seite denn, dass sich nicht viele in ihren "typischen" Rollen wohlfühlen? Es sollte halt nur die Wahl geben, ob und wann man sie annimmt, das ist aber nun ehrlich gesagt nicht mein Kaffee. ^^"


    (*hust* "Etwas" Zurückhaltung würden den Gören hierzulande btw in ihrer Erziehung auch guttun.
    Wir haben zu Schulzeiten mitbekommen, wie eine Schülerin eine / unsere Lehrerin Schlampe genannt hat, weil sie das Handy weglegen sollte - und die Lehrer dürfen ja noch nicht einmal mehr Strafaufgaben aufgeben -_-)


    Worum's mir ging: Sowohl Lucia wie auch Serena sind in ihren Interessen und teilweise in ihren Verhaltensweisen klischeehaft, aber daran ist an sich noch nichts falsch - und man hat ja auch nicht das Recht dazu Mädchen den Stempel aufzudrücken, dass ihre typisch weiblichen Interessen und Charakterzüge falsch wären.


    Wenn etwas "gefährlich" oder "bedenklich" ist, ist es meiner Meinung nach eher, dass rotzfreche Mädchen oder solche Kämpferinnen, die ohne einen Gramm Hirnmasse draufhauen, von jungen Mädels als cool wahrgenommen werden könnten.


    An sich würde ich aber den Einfluss von Kindeserien wirklich nicht allzuhoch fassen.^^"


    Edit:
    @Dartiri
    Mikasa aus Attack on Titan ist großartig x3 Es haben zwar einige gejammert, dass sie "unemanzipiert" ist, weil sie dem Jungen, in den sie verliebt ist (und ihr Ziehbruder ist) in die Armee folgt, aber sie liebt ihn eben. Basta. ^^" Manche Leute verstehen vielleicht auch einfach nicht, was Aufopferung für eine geliebte Person bedeutet.
    Wenn Eren eine Frau wäre, wären die Stimmen wohl nicht laut geworden, behaupte ich mal ganz frech.


    Hiyori aus Noragami ist ein ganz Süße, ziemlich reif, freundlich, für andere da.
    Bishamon aus Noragami, die eine wunderschöne Kriegsgöttin ist, aber eine sehr mütterliche Seite ihren Schutzbefohlenen gegenüber hat.


    Blue aus dem Pokemonmanga ist ein tolles Mädchen. Einerseits als schlaue Diebin, als Trainerin und (nicht blutsverwandte) Schwester.


    Andere:
    Sango aus Inuyasha; Kikyo und Kagome aus Inuyasha.


    Isis aus YGO.


    Etc...ich bin müde ^^"