Unforgivable Sinner

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Huhu <3


    Zitat

    Als Haruka die Lider über ihren blauen Augen aufschlug, stieg grauer, nebelartiger Dunst in die Lüfte, der sich, wie von Geisterhand geführt, wabernd vorwärts bewegte. Einige Herzschläge lang starrte das Mädchen in die Dunkelheit und nahm bloß die Kälte wahr, die wie tausend Nadeln in ihre Haut schnitt. Es war die Furcht, die Haruka wie einen Dorn in ihrem Herzen spürte, als sie zaghaft ihren Blick schweifen ließ, aber der dichte Nebel hielt sie in seinen kalten Krallen gefangen. Haruka fühlte sich blind, so als hätte man ihr das Augenlicht genommen. Dem Nebel zum Trotz machte sie einen vorsichtigen Schritt vorwärts, verzog jedoch das Gesicht, als sie spürte, dass der knirschende Kies unter ihren nackten Füßen in die Haut schnitt. Trotzdem schritt sie weiter und ignorierte den Schmerz. Etwas trieb sie unablässig voran, erlaubte ihr, nicht inne zu halten.
    Plötzlich lichtete sich der Nebel, und Haruka erschrak, als sie merkte, dass der Boden unter ihren Füßen nach ließ und bröckelte. Entsetzt sah sie in die Tiefe eines gähnenden Abgrundes und erahnte in der schäumenden Gischt eines schwarzen Meeres schroffe Felsklippen, die wie Reißzähne wirkten und darauf warteten sie aufzuschlitzen.
    Ihr Herz schlug panisch gegen ihren Brustkorb, so als wollte es sie zerreißen. Vor Schreck stolperte Haruka zurück, verlor das Gleichgewicht und fiel auf den sandigen Kiesboden. Mit geweiteten Augen starrte sie auf das Meer hinaus, welches von tiefer Finsternis erfüllt war.
    Plötzlich ertönte aus den Untiefen des Meeres ein seltsamer Laut, der zu einem rauen Grollen heran schwoll und die Erde erzittern ließ. Im schwarzen Gewässer bildete sich jäh ein dahinschnellender Schemen, welcher mit dem Kopf die Oberfläche durchbrach und in die Höhe stieß.
    Gischt umhüllte den silbern glänzenden Leib des Wesens, das seinen langen Hals krümmte und aus tief schwarzen Augen Haruka anstarrte, die vor Angst gelähmt den Atem anhielt. Panik kroch in ihre Gliedmaßen, als die Kreatur den schweren Kopf senkte. Es öffnete den Fang, während sich die Stacheln, die sich entlang seiner Wirbelsäule zogen, aufstellten, entblößte scharfe Reißzähne und stimmte ein lang gezogenes Brüllen an.
    Und Haruka schrie. Sie kniff die Augen zusammen und schützte ihren Kopf mit den Armen.


    Diese Beschreibung, sie ist so absolut genial geworden, dass ich sie gleich zweimal lesen musste lol. Da kommt alles rüber, Spannung, Gefühle (also Angst), ein wahnsinnig guter und mitreißender Schreibstil. Einfach nur... göttlich. So muss ein jedes Kapitel beginnen. Besser kann man... ein Wesen nicht einführen. Das wird ihm absolut gerecht. ^^ Natürlich ist auch die danachfolgende Szene ein Traum von einer Beschreibung, aber ich wollte nicht alles zitieren, weil es sonst so lang geworden wäre.
    Lass dich nicht von deinen Neidern nerven - du weißt schon, wen ich meine. ;)


    Gut, danach geht es mit einer durch die Stadt hetzenden Haruka weiter und wie immer hat sie es eilig, weil sie ein verpeiltes Mädchen ist - das ist ja kein neues Bild, das ist man von ihr gewöhnt. *g* Dann rennt sie gegen einen furchtbar unsympathischen Typen.
    Sie verpasst natürlich die Fähre und ist erstmal verzweifelt darüber, weswegen sie gewinnen möchte, ist ja auch der Hammer. Er soll sie als junge Frau sehen, nicht als Versagerin. Soso...=]
    Ich wäre dem Fremden gegenüber genauso erstaunt und vor allem misstrauisch. Ich meine, mit Fremden mitgehen ist nicht gerade die beste Idee und so... XD


    Besonders interessant ist das Lapras mit seinen Ansichten. Es glaubt, dass alle Menschen böse sind. Kein Wunder, wenn die Menschen auf die Lapras schießen und sie ausrotten. Da wäre ich aber auch sehr misstrauisch, wenn ich plötzlich einem Menschen helfen sollte. Haruka hat gute, sehr glaubwürdige, Argumente. Sie sind sehr glaubwürdig, weil sie die Wahrheit sagt und Pokemon sind sicher wie Tiere sehr feinfühlige Wesen, die leichter als ein Mensch erkennen, ob jemand lügt.
    Das gutmütige Lapras sagt schließlich zu. ^^


    Dann wird es wieder spannend und vor allem sehr interessant. Ich meine, gut, es ist klar, dass Haruka nicht stirbt. Protagonisten sterben nie. *g* Aber spannend ist es allemal. Und wie immer gut beschrieben, was in Haruka vorgeht und das alles... wie sie an die guten und schlechten Momente denkt, sie scheint ja in ziemlicher Todesangst zu sein.
    Mit einem Cliffhänger aufzuhören ist bei sowas natürlich die beste "Taktik". ^^


    Chari <3

  • [tabmenu][tab='Vorwort']Seid gegrüßt, meine Lieben, ich kündige schon Mal an, dass es morgen Mittag ein neues Kapitel kommen wird. Nennenswert wäre noch, dass die Originalversion des Kapitels bei 10.000 Wörter lag, allerdings hab ich den Rat meiner Betaleserin Lauriel zu Herzen genommen und mit der Hilfe von Aiyandra, Bastet und Maj habe ich schließlich dazu entschieden, es zu teilen. Eigentlich sollte es heute schon online kommen, musste aber unerwartet etwas für eine Freundin machen, daher bin ich gerade eben erst mit ein paar Überarbeitungen fertig geworden. Den Wettbewerb habe ich noch ein einen Tag nach hinten verlegt, also nach dem verlorenen Wettbewerb in drei Tagen. *sollte Daten einführen* >.<


    Des Weiteren hab ich den zweiten Startpost leicht überholt und bereits einen neuen Charakter hinzugefügt. Wenn ihr ihn erst im Kapitel kennen lernen wollt, dann meidet die Steckbriefe. ;)


    [tab='Bastet']So, nun zu dir, meine liebe Bastet, über deinen habe ich mich, wie immer, sehr gefreut habe - wie auch bei all den anderen, die mir einen hinterlassen haben. :D
    Auch wenn dieser Abschnitt recht kurz ist, habe ich wirklich sehr lange gebraucht, hab den sogar zuerst Yuki gezeigt, der mir aufgezeigt hat, wie viel ich die Wörter "Kreatur" und "Wesen" verwendet habe, bis ich dann auch drauf gekommen bin, dass man auch mal an "Geschöpf" oder "Lebewesen" denken könnte. >.< Ich steh aber irgendwie total an dunkle Orte. Der Anfang von Kapitel 6 ist auch an einem dunklen Ort. xD *musste grad erstmal überlegen, an welchem Kapitel sie momentan schreibt* Man verliert irgendwie den Überblick. x.x


    Haruka erlebt man nicht anders, als durch eine Stadt hetzend. Ich hab vor einer Woche mir ältere Folgen mit ihr auf MyVideo angesehen, auch mit Shuu. Da war es echt nicht anders. x) Sie kommt in Hoenn zu ihrem ersten Wettbewerb zu spät und in Johto halt zu ihrem Letzten. Wie immer also! XD Wenn man drüber nachdenkt, bin ich fast genauso wie Haruka - auch so verpeilt, isst gerne, nah am Wasser gebaut und gibt schnell auf.
    Hey! Shuu ist nicht gerade nett zu ihr und jeder hat wohl das Recht gleichberechtigt angesehen zu werden, anstatt dauernd nur als Versager abgestempelt zu werden. Wobei es wohl bei Shuu und Haruka tiefer geht. X)


    Ich hab lange dran gesessen und auch gezweifelt, ob die Szenen mit Lapras gut rüberkommen, vor allem ob es glaubwürdig ist, dass Haruka einem Fremden folgt und auch ob ihre Argument gut gewählt sind, die ich noch immer nicht sonderlich schlagfertig ansehe. Nun gut, Pokémon sind wie Tiere: Sie merken, wenn Mensch was Böses will. *wollte heute Greta kämmen und die ist ganz flott rausgeflitzt* v.v


    Es wäre ziemlich dumm, wenn Haruka jetzt ertrinken würde, zumindestens für das Festival und Pokémon Quest vor allem! xD Soll ich etwa mit ner Leiche schreiben?! Jedenfalls hoffe ich, dass ihre "letzten" Gedanken Sinn ergeben und nicht irgendwie triefend kitschig sind. Und was den Cliffhanger angeht: Ich werde die Leser auf die Folter spannen. *muahahaha*[/tabmenu]
    ~ Akira

  • [Blockierte Grafik: http://i47.tinypic.com/hukdxe.png]


    Spät in der Nacht war Shuu bereits in Anemonia City angekommen. Nachmittags, es war bestimmt achtzehn Uhr gewesen - er hatte nicht sonderlich auf die Uhrzeit geachtet -, war er unter den Augen eines Mädchens, dessen Name Haruka lautete, in Olivania aufgebrochen.
    Ohne einen weiteren Blick auf Haruka zu werfen, die ihn unzählige Male an den Rand seiner Geduld gebracht hatte, war er auf dem Rücken seines Libelldras in die Luft abgehoben. Beinahe unermüdlich, so erschien es Shuu, hatte Libelldra seinen Trainer durch die anbrechende Dunkelheit getragen. Doch als die Lichter der Kleinstadt in Sicht waren, hatte Libelldra abermals den Takt seiner Flügelschläge beschleunigt, obwohl seine Muskeln vor Anstrengung erhärtet waren und jede Faser seines drahtigen Körpers sich dagegen aufgebäumt hatten.
    Schließlich spürte Shuu die Erleichterung, die durch den Drachenleib strömte, als die Klauen den nassen Boden aufgewühlt hatten. Seine Hand ruhte auf den Schuppen, die kalt, aber nicht feucht, waren, und der Trainer fühlte das Zittern der Muskeln.
    Tröstend fuhren Shuus Finger die Konturen der harten Beschuppungen nach, ehe der Drache seinen Hals gebeugt und ihn aus kraftlosen Augen angesehen hatte.
    Shuu verstand die lautlose Botschaft, die er in den roten Iriden lesen konnte. Auch er war an diesem Abend durch den langen, nächtlichen Flug müde und erschöpft gewesen.
    Dass das Pokémon Center in der Nähe war, war eine Wohltat gewesen, daher suchte er rasch das baldige Nachtquartier auf, um sich und seinen Pokémon eine erholsame Nacht zu gönnen. Seinem Umfeld schenkte der Koordinator keine Beachtung. Shuu war zu müde und so spät vermochte er noch nicht mal die Hand vor Augen zu sehen. Bald schon endete die Ruhe und somit sollte Nervosität seinen Einzug finden in das Leben des Koordinators und seiner Pokémon.
    Dennoch konnte er nicht leugnen, dass die Nacht kühl gewesen war, vielmehr war es aber der Wind, der ihn zu schaffen gemacht hatte. Unbarmherzig hatte er an seiner Kleidung gezerrt, und die Kälte stach wie tausend Nadeln in seine Haut, trotz der warmen Daunenjacke, die er sich kurz vor dem Wintereinbruch zugelegt hatte.


    Shuu besah sich seiner Finger, die sich wie all seine Glieder noch immer gefroren anfühlten, obwohl bereits der nächste Tag angebrochen war. Die Sonne stand schon hoch im Zenit und vertrieb die am Himmel treibenden Wolkenfetzen. Trotzdem brachte sie keine Wärme. Sie war zu schwach um Arktos’ Atem zu vertreiben.
    Dass bereits Schnee gefallen war, überraschte Shuu keinesfalls. Es war bereits Dezember und in anderen Regionen stand Weihnachten vor der Tür. Einem solchen Fest hatte Shuu in seinem bisherigen Leben noch nicht beigewohnt, sondern war damit vertraut, dass es bloß ein besonderer Tag für Pärchen war. Daher nannte man es auch „Fest der Liebe“.
    Nur aus Erzählungen und schlechten Liebesfilmen kannte er die prunkvollen Feierlichkeiten, die andere Menschen auf dieser Welt zelebrierten. Während der Weihnachtszeit waren die Häuser und Straßen mit Lichtern geschmückt und hoch ragende Tannenbäume triumphierten über den Köpfen der Menschen. Es wurde gesungen, getanzt und gefeiert. An jenen Tagen machte man Freunde und Familie Geschenke, egal ob groß oder klein.
    Es war eine befremdliche Vorstellung in solch einem Ausmaß Weihnachten zu verherrlichen, denn er war gewohnt, dass vielmehr das Neujahrsfest ausgiebig gefeiert wurde. Natürlich wurden Häuser und Wohnungen ebenfalls geschmückt. Dazu verwendeten seine traditionsbewussten Eltern stets Pflaumenblüten, Bambus und Kiefer. Am Silvesterabend genoss man die vertraute Gesellschaft im Familienkreis und mit Freunden.
    Anders als in anderen Ländern zelebrierte man das Neujahr nicht mit einem Feuerwerk, sondern man besuchte am nächsten Morgen einen Tempel oder Schrein.
    Trotz des beißenden Frostes, der seit zahlreichen Tagen über die Region fegte, mochte Shuu Johto, nicht wegen der Tatsache, dass er entschlossener denn je war dieses Festival für sich zu entscheiden. Nein. Es war etwas anderes, etwas Besonderes, als er bislang angenommen hatte.
    Natürlich war Shuu unzähligen Jugendlichen und erstaunlichen Pokémon begegnet, aber es war etwas, was ihn in unaufhörlicher Anspannung versetzte, sollten seine Gedanken ans Festival abschweifen.
    Dieses unbehagliche Gefühle rasch verdrängend, gelangte Shuu in die Lobby des hiesigen Pokémon Centers, welches im Gegensatz zu jenen, die er in Dukatia, Teak oder Olivania gesehen hatte, beängstigend klein war. Dem ungeachtet verströmte es eine angenehme Atmosphäre und vermittelte dem Koordinator die Ansicht in vertrauter Umgebung zu sein. Die Lobby war harmonisch eingerichtet und wurde liebevoll gepflegt, dennoch war Shuu überrascht welch Aufsehen ein bevorstehender Wettbewerb erregte.
    Es schien geradewegs, als würden sich nicht nur Koordinatoren an diesem einsamen Ort, einer einfachen Kleinstadt, welche weltweit Fischhandel betrieb, zu versammeln. Auch andere Trainerklassen, so bezeichnete er sie in diesem Augenblick, schienen großes Interesse an diesem letzten Wettbewerb der Saison zu hegen.
    Unbewusst umfassten seine Finger eine silberne Schatulle, die sich mit einem klickenden Geräusch leise öffnete. Seine Augen flackerten auf, als sie die fünf verschiedenfarbigen Bänder betrachtete, die er gemeinsam mit seinen Pokémon im zurückliegenden Jahr errungen hatte.
    Unverhohlener Stolz trat ihm in das Gesicht. Er brauchte keine Bänder mehr. Die Zusicherung am Festival teilzunehmen, war ihm beschieden. Wer hätte auch etwas anderes erwartet?
    Doch manche sollten an diesem Ort eine herbe Enttäuschung erleben. Während die meisten Koordinatoren eine Niederlage ereilte, vermochte bloß einem der Sieg vergönnt zu sein. Wer dies wohl sein mochte?
    Unweigerlich schweifte seine Blicke umher, versuchten ein vertrautes Gesicht, aus dem blaue Augen hervorstachen, ausfindig zu machen. Unzufrieden verzog Shuu die Lippen. Nirgends konnte er es sehen – oder sollte er besser sie sagen?
    Eifrig schüttelte Shuu den Kopf und trat der jungen Krankenschwester entgegen, die den Kopf hob, als sie seine Anwesenheit bemerkte. Sie sah unsagbar erschöpft aus. Die Augen wirkten müde, strahlten nicht, und die Haut unter ihnen war dunkel.
    „Guten Morgen“, grüßte sie den Trainer. Trotz der Übermüdung war sie freundlich gesinnt. Shuu konnte der Ärztin jene ansehen.
    Sein Blick streifte kurz eine digitale Anzeige. Es war beinahe dreizehn Uhr! So als ob Joy seine Gedanken erahnen konnte, fügte sie mit einem schiefen, aber dennoch sanftem und verständnisvollem Lächeln hinzu: „So einen langen Schlaf möchte ich auch mal haben!“ Sie unterdrückte ein Gähnen, das versuchte zu entwichen, ehe sie Shuu ansah. „Du möchtest sicher deine Pokémon abholen.“
    Den Scham seines späten Aufstehens unterdrückend, nickte Shuu wortlos. Anstatt sich genüsslich im Bett zu räkeln, hätte er die frühen Morgenstunden zum Training nutzen sollen!
    Um sich der körperlichen Gesundheit seiner Gefährten zu vergewissern, hatte er in der Nacht seine Pokémon noch abgegeben. Shuu konnte sich nicht erlauben, wenn seine Pokémon Mängel aufwiesen. Sie sollten in ihrer ganzen Schönheit und Stärke vor die Jury treten, nicht in ihrem unvollkommenen Aussehen und Kraftlosigkeit! Daher erwartete er dem Urteil der Ärztin gespannt entgegen. Shuu bezweifelte aber, dass sie etwas an seiner Erziehung und Pflege auszusetzen hatte.
    „Deinen Pokémon geht es hervorragend, nichts zu beanstanden“, berichtete diese knapp. „Dein Libelldra ist auch ausgeschlafen.“
    Mit einer raschen Bewegung schnippte sich Shuu eine Strähne aus dem Gesicht, während sich ein überhebliches Lächeln auf seine Lippen schlich. „Haben Sie etwas anderes erwartet?“
    Gleichgültig erwiderte Joy sein Lächeln, sagte: „Das nächste Mal solltest du vielleicht einfach auf die Fähre warten, um Libelldra zunächst zu schonen“, und reichte ihm die Pokébälle, die er ohne ein Wort des Dankes annahm.
    „Deine Chancen stehen gar nicht mal so schlecht“, äußerte die Schwester anmaßend, bevor Shuu kehrt machen konnte. Sie wusste um die Arroganz des Koordinators. Sie war wie ein Vorbote für den Teenager. „Ich nehme mal an, dass du am Wettbewerb teilnimmst?“
    Shuu hielt inne. Ihm war der blasierte Unterton der Ärztin nicht verborgen geblieben. Seine Augen funkelten verärgert. „Nein, ich habe meine fünf Bänder“, antwortete er schroff.
    Überrascht flackerte der Blick der Schwester auf, die gar ihre nebensächliche Beschäftigung ruhen ließ, um den Grund für seinen Aufenthalt, den er als hochbegabter Koordinator gewiss besser zu nutzen vermochte. „Ach? Was machst du denn hier in Anemonia City?“
    Durch den anmaßenden Unterton der Krankenschwester verärgert, setzte er zu einer Erwiderung an, stockte jedoch sogleich. Shuu dachte näher über diese Frage nach. Zuvor hatte er nicht wirklich über sie nachgegrübelt. Wer hätte unter den bekannten Gesichtern, die eventuell unter den Koordinatoren weilten, seine Anwesenheit schon bemerkt und sich über den Grund erkundigt?
    Nun aber wollte sich Shuu überzeugen, warum sein Weg ihn hierhin geführt hatte, weswegen er wirklich hier war. Gewiss nicht um sich die Zeit zu vertreiben, denn er hätte diese auch in ein intensives Training investieren können. Trotzdem aber benötigte Shuu kaum mehr Vorbereitungen für das Festival. Er fühlte sich bereit, gewappnet für alles Kommende, das ihn möglicherweise erwartete.
    Erneut stellte sich Shuu die Frage, um eine Antwort zu finden. Warum war er hier? Interessierte er sich aus Furcht für die mögliche Konkurrenz?
    Nein. Bisher hatte Shuu keine ernsthaften Gegner entdecken können, dessen Chancen beim Festival unter guten Sternen standen. Vielmehr galt seine Aufmerksamkeit einer Person, die ihre Fähigkeit unter Beweis zu stellen hatte.
    „Es ist der letzte Wettbewerb“, rechtfertigte sich der Koordinator, auch wenn ihm bewusst war, dass dies nur die halbe Wahrheit gewesen war. Ihm war es unangenehm, offen auf seine Anwesenheit bei diesem Wettbewerb angesprochen zu werden, obwohl kein Anlass gegeben war. Immerhin besaß Shuu bereits seine fünf Bänder. Warum sollte er, ein hochtalentierter Koordinator wie er sich bezeichnete, sich also die Mühe machen, um nach Anemonia zu gelangen?
    Als Schwester Joy keine Gegenfrage stellte, atmete Shuu leise erleichtert auf und entspannte die Hand, die sich zur Faust geballt hatte. „Danke für ihre Arbeit“, fügte er hastig hinzu, drehte der Ärztin rasch den Rücken zu und ging, missachtete dabei die Warnungen, die Schwester Joy ihm noch nachrief.
    Kaum hatte er das Gebäude verlassen, wurde er von einem Luftzug begrüßt, der seine Frisur vollkommen zerzauste. Nachdem er die eisige Kälte in seine Lungen strömen ließ, bildeten sich dichte Wölkchen vor Nase und Mund, und Shuu sah ihnen zu, wie sie eins mit der Luft wurden. Rasch wickelte der Koordinator seinen Schal fester, damit jener ihm genügend Schutz zu bieten vermochte, und stakste durch den hohen Schnee. Dieser war niedergetrampelt und kennzeichnete so einen, mehr oder weniger, begehbaren Weg. An manch anderen Stellen ragte die weiße Decke des Flaums beinahe bis zu seinen Knien auf.
    Davor nicht zurückschreckend, schritt Shuu trotzig die Hauptstraße der Stadt entlang, die aus Anemonias Herz hinausführte und ihm geradewegs aus der Stadt, die zwei Gesichter hatte, leitete. Bis diese sich in eine weitere Straße gabelte, ging er sie ab, um in die äußeren Bezirke zu gelangen, und entfernte sich zunehmend von der Küste.
    Dem Koordinator hatte man gesagt, dass außerhalb der Stadt, wenn man einen halbstündigen Fußmarsch in Kauf nahm und sich nördlich hielt, an eine günstige Stelle gelangte, die sich hervorragend zum Trainieren eignete. Die Anwohner nannten sie Sandkuhle und erzählten, dass dort gar der Karatemeister, der Arenaleiter, seine Kampftechniken erprobte. Shuu hatte entschieden, dass er dort zum Zeitvertreib ein oder zwei Stunden trainierte. Was sollte er auch anderes tun? Nichtstun war jedenfalls nicht sein Stil.
    Trotz des ebenerdigen Bodens kam Shuu aber nur mühselig voran. Der Schnee, welcher unter seinen Füßen knirschte, erschwerte das Gehen. Er musste Acht geben, um auf dem mit Eis überzogenen Pflastersteinen nicht auszurutschen. Blaue Flecken oder gar Prellungen gehörten zu den wenigsten Dingen, die er so kurz vor dem Festival brauchte.
    Daher kam er nur beschwerlich voran. Shuu hatte es aber auch nicht wirklich eilig. Schließlich begann der Wettbewerb erst übermorgen Mittag und der Rest seines Aufenthaltes lag noch vor ihm.
    Zu allem Überfluss hatte der Schneefall wieder eingesetzt, und die feinen Flocken trübten seine Sicht ein. Er hatte den Innenbezirk Anemonias, in dem arm und reich aufeinander trafen, soeben hinter sich gelassen, als der Wind erneut auffrischte. Der Schnee wurde ihm ins Gesicht gepeitscht, sodass er den Kopf senken musste.
    Die Innenstadt und sein Hafen waren nun nur noch als eine graue Silhouette zu sehen, welche sich von der tristen, grauen Winterlandschaft abhob. Die Windböen waren zwar weitaus schwächer, als er schon bei manch andere Stürme erlebt hatte, dennoch empfand er das Wetter durchaus unangenehm, und Shuu wünschte sich sehnsüchtig die Wärme eines knisternden Kamins herbei.
    So wichen der steinerne Boden und die gepflegten Wege einem sandigen Untergrund, der das Fortschreiten anstrengender werden ließ. Unlängst fühlten sich Shuus Beine wie betäubt an, trugen ihn aber weiterhin tapfer zu seinem Ziel. Jegliches Zeitgefühl hatte den Koordinator verlassen. Irgendwann hielt er kurz inne und legte den Kopf in den Nacken. Dabei bemerkte Shuu, dass der Schnee wieder waagerecht in sein Gesicht rieselte und ihm nicht entgegen peitschte.
    Hoch aufragende Bergmassive, die sich irgendwo über ihm im Himmel verloren, erhoben sich vor dem Koordinator, die sich so nah aneinander reihten, als würden sie sich gegenseitig Wärme spenden, um gegen die eisige Kälte zu trotzen. Die schroffen Felsklippen glitzerten in der Sonne silbern, als ihre Strahlen das auf dem Gestein liegenden Weiß berührten.
    Und irgendwo, ja in weiter Ferne, glaubte Shuu Meerrauschen zu hören und erfreute sich daran, dass die Umgebung wieder wirtlicher wurde. Mehrere Kilometer vom Strand entfernt befand sich der besagte Ort, den ortsansässige Trainer in seiner Gegenwart erwähnt hatte: Die leicht gezuckerte Erde neigte sich den Dünen in einer sanften Senke herab, die auf der gegenüber liegenden Seite von einer hoch aufragenden Felswand gegen den beißenden Wind zu schützte. Die Wände wirkten bröcklig, waren jedoch mit spitzen Felsen durchsetzt. An manchen Stellen wehrte sich gar die Grasbewachsung und setzte sich durch, wodurch ein Grün, das leicht bräunlich war, hervorspähte.
    Shuu besah sich diesem weitläufigen Ort mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Anwohner hatten nicht gelogen. Es war ein guter Platz für ein ordentliches Training!
    Doch da fiel seine Aufmerksamkeit auf etwas, einen grellen Blitz, der plötzlich einen Herzschlag lang aufflackerte und durch die Nebel verhangende Luft zuckte, gefolgt von einem tiefen Grollen, der wie wütender Donner klang. Der Koordinator erhaschte bloß einen kurzen Blick auf eine dunkle Gestalt, welche eine feuerrote Mähne nach sich zog und seinem Kontrahenten an die Kehle sprang.
    Dann verschwand sie auch schon aus seinen Augenwinkeln, war wie eine geisterhafte Erscheinung vorbei gehuscht, aber die Geräusche, durchdrungen von kehligem Knurren und schrillen Schmerzensschreien, deuteten auf einen Kampf hin.
    Vorsichtig begab sich an den Abstieg in die Senke, dessen Boden stellenweise von Frost überzogen war.
    „Beende diesen Kampf!“, durchschnitt eine weibliche Stimme die Luft scharf und entschlossen. Nicht wirklich überheblich, aber auch nicht unbedingt sanft. Ihr Klang verlieh den befehlenden Worten eine schier unerschütterliche Resonanz, so als wäre das Ende des Kampfes das unausweichliche Schicksal, welches erfüllt werden musste. Jedenfalls schien es der Fremden nicht an Autorität zu mangeln.
    Bevor Shuus Aufmerksamkeit dem ihm bekannten Mädchen galt, wandte er sich dem Ringen zu.
    Im Staub war ein Raichu zu Boden gegangen, unter dessen gedrungenem Leib der Schnee geschmolzen war. Sein Schweif peitschte wild umher, während die Elektromaus seinen Gegner grimmig anfauchte.
    Beinahe übermächtig erschien dieser im Gegensatz zu Raichus zierlicher Erscheinung. Als sei er ein Gespenst, welcher sich in einer sterblichen Hülle unter den Lebenden bewegte, hinterließ die schlanke Gestalt des dunkelgrauen Fuchses einen schauerlichen Eindruck. Seine Augen, die in einem so intensiven Eisblau strahlten, dass seinem Gegenüber das Blut in den Adern gefror, waren von einer bedrohlichen, roten Linie umzogen.
    Die übrigen anwesenden Trainer hatten einen Kreis geformt und schienen darauf zu wetten, wer aus diesem Kampf siegreich hervortrat. Man vermochte nicht zu behaupten, dass das Glück seitens Raichu und seinem Trainer war.
    Zoroark öffnete den Fang, um sich kurz mit der Zunge über die Lefzen zu lecken, deren Winkel sich nun nach oben gezogen hatten. Die feuerroten, abstehenden Haare seines Kopfes, welche seinen Leib lieblich umflossen und am Ende zu einem Zopf zusammengebunden waren, sträubten sich, während seiner Kehle ein weiteres Knurren entwich. Es hob die Klauen, die so rot waren, als wären sie in Blut getaucht worden. Jäh rann eine finstere Energie seinem rechten Vorderlauf herab, sammelte sich und formte sich zu einer Schattenhand.
    Ein letzter Schrei besiegelte Raichus Niederlage, nachdem der zuckende Schmerz beinahe seinen Verstand geraubt hatte. Doch Zoroark stellte sich mit Raichus Kraftlosigkeit nicht zufrieden.
    Seine Fänge vergruben sich in den Leib der Elektromaus und bohrten sich wie Dolche in Raichus zarte, braune Haut. Hilflos hing die Elektromaus zwischen den Reißzähnen des finsteren Fuchses. Das Maul war zu einem stummen, panischen Schrei geöffnet.
    Dann schritt die Fremde ein, ging entschlossen auf den Schattenfuchs zu, der sie drohend anknurrte. „Rajesh!“
    Zoroark, auch auf den Namen Rajesh hörend, entgegnete der energischen Zurechtweisung seiner Trainerin bloß ein wütendes Zischen. Mit gesträubtem Nackenfell wandte er sein Haupt dem Mädchen zu und starrte es mit gebleckten Zähnen zornig an, als wollte das Unlichtpokémon seine Beute gegen seine Trainerin verteidigen.
    Obwohl sich Zoroark nun in einer offenkundigen Angriffsposition begab, bereit zum Sprung, schien die junge Frau aber seinem durchdringenden Blick und den Drohgebärden furchtlos standzuhalten. Der Schattenfuchs ließ sich auf alle Viere fallen, warf den Kopf nach links und rechts, als wusste er nicht, ob er angreifen oder inne halten sollte.
    Schließlich wandte Zoroark seine eisblauen Augen von ihr ab, als er begriff, dass er nicht zu gewinnen vermochte, und grollte murrend. Der entstandene Druck seiner Fänge ließ an Raichus Hals nach als Zoroarks Reißzähne sich in das zarte Fleisch geschlagen hatten.
    Plump ließ Rajesh die Elektromaus stöhnend zu Boden fallen und richtete sich nun zu seiner gesamten Körpergröße auf, die sehnigen Muskeln waren wie zum Sprung angespannt. Unwirsch kräuselte Zoroark die Lefzen.
    Shuu kannte die Trainerin. Ihm war bekannt, dass sie Harukas beste Freundin war. Unwillkürlich erschauderte er ob des Raubtierinstinkts des Schattenfuchses, von dem er bereits in anderen Wettbewerben Zeuge geworden war, als seine und Zoroarks Blicke sich einen Herzschlag lang kreuzten. Er hatte Zoroark aber nicht aus nächster Nähe betrachten können. Wie stark Zoroark wohl in Wirklichkeit war? Mit diesem Gedanken wandte er sich um.
    Als sich das Mädchen über das Raichu beugte und eine bläuliche Flasche hervorholte, spannten sich die Muskeln an, die unter dem langen Mantel zum Vorschein kamen. Obwohl es bitterkalt war, trug die junge Frau eine luftige dreiviertel Hose, die ihr bloß knapp über die Knie reichte.
    Es stieg schwacher Dunst auf, als sie den Inhalt des Trankes auf die Wunden des Pokémons sprühte. Die Elektromaus fauchte missbilligend, sogleich aber wurden seine Atemzüge flacher, ruhiger.
    Dem nachfolgenden Gespräch, das sich zwischen ihr und dem Jungen, dem Raichu gehörte, entwickelte, zollte Shuu keinem Interesse und musterte stattdessen die Trainerin. Schlank und durchschnittlich groß war das Mädchen, das ihn fast um zwei Haupteslängen überragte. Der sportliche und feminine Körper wurde von zwei langen Beinen getragen, auf denen sie sich leichtfüßig und elegant bewegte.
    Sie schien stets zu wissen, was sie tat, machte ob ihrer Überlegenheit keinen Hehl daraus, dass ihr Gegenüber nicht den Hauch einer Chance gegen sie hatte. Dennoch schien sie im Antlitz des nahenden Sieges ruhig, beinahe erhaben, zu klingen.
    Unbewusst schmunzelte Shuu, als seine Gedanken zu Haruka abschweiften. Sollte die tollpatschige Koordinatorin tatsächlich seiner großzügigen Ermahnung folgen, war die begabte Trainer und Freundin Harukas sicherlich ihr Gegner. Ein Sieg war daher unmöglich für Haruka.
    Als der Gegenüber der jungen Frau mit einem schwachen Kopfnicken in Shuus Richtung deutete, der noch immer seine Blicke auf ihr ruhen ließ, drehte sich die Fremde um. Zunächst wirkte sie überrascht, dann wandelten sich ihre Gesichtszüge in ein steinernes Grinsen. „Was starrst du so, wie ein psychopatisches Kukmarda?“
    Mandelförmige Augen sahen ihm entgegen, und der Iris, die in einem sanften Blau daher kam, wohnte etwas Eisiges inne. War es Verachtung?
    Der Koordinator straffte sich und reckte das Kinn selbstbewusst vor. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite“, schenkte Shuu ihr ein abweisendes Lächeln, „Aika.“
    Während sie auf ihn zuging, wippte der geflochtene Zopf ihrer blonden Haarpracht im Takt ihrer Schritte leicht. „Du schmeichelst mir ungemein, Selleriekopf“, entgegnete diese ruhig, mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen.
    Konnte man zwischen den Zeilen lesen, so erahnte man den bissigen Unterton, der in ihrer Stimme lag. Jener blieb dem Koordinator nicht verborgen, beschwor sich aber dennoch gelassen zu bleiben. „Besser Selleriekopf als Strohhirn“, sprach Shuu kühl aus. Insgeheim schrie es in ihm die junge Frau für ihr prüdes Verhalten zurechtzuweisen, jedoch widerstand Shuu den Stimmen seiner Gedanken und übte sich in Gelassenheit.
    Ausgelassen lachte Aika erheitert über den Konterschlag des Jungen, schnippte lässig ihre Haare aus dem Gesicht und sah Shuu herausfordernd an. „Da du beides bist, macht es ja sowieso keinen Unterschied.“
    Entrüstet schnaubte Shuu, seine Vorsätze, Ruhe zu wahren, vergessend. „Ach? Glaubst du?“
    „Was soll man von einem mittelbegabten Koordinator, wie du es bist, erwarten?“
    Äußerlich blieb Shuu gelassen, aber in seinem Inneren tobte ein erbitterter Kampf zwischen Freundlichkeit und Zorn. Trotzdem lächelte er, ließ sich nichts anmerken. „Wenn es ein Wettbewerb für dumme Sprüche gäbe, würdest du sicherlich den ersten Platz besetzen und“, gab Shuu verärgert zurück, „es scheint unverschämtes Anfängerglück gewesen zu sein, dass du die Silberkonferenz gewonnen hast. Deine Leistung war dagegen eher…“ Er fuhr sich durch die Haare und machte anschließend eine wegwerfende Geste. „Ohne jegliche Klasse. Dein Gegner hatte eine deutlich bessere Taktik – wie hieß er noch mal?“
    „Shin.“ Abweisend verschränkte die junge Frau, die bereits neunzehn Sommer erlebt hatte, die Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an. „Wäre es nicht angemessener, wenn wir gegeneinander kämpfen würden, um dich von deinem hohen Thron zu stoßen?“, schlug Aika nun beinahe beiläufig vor.
    Shuus Kämpferherz machte einen Satz. Genau nach dieser Herausforderung hatte er gesucht. Nun bot sich gleichsam die Gelegenheit Aika die Stirn bieten zu können. „Nur zu, wenn du das Echo ertragen kannst.“
    „Du bist ja idiotischer als ich dachte, aber irgendwie gefällt es mir auch, dennoch“, schmunzelte das Mädchen, „wer nicht hören will, muss fühlen. Ich werd dein Unkraut schon zurechtstutzen!“
    Shuu ignorierte die Bemerkung und entfernte sich von ihr, um Position zu beziehen, die grünen Augen auf Aika geheftet. Ein Rückzieher war ausgeschlossen. Diese Demütigung würde er nicht erdulden! „Was hältst du von einem Doppelkampf?“
    Zustimmend nickte sie. „Klar, gerne.“
    Shuu streckte die Hand aus und beugte knapp in guter Manier das Haupt. „Ich mache den Anfang“, lächelte Shuu kühl, obwohl sein Stolz es ihm verbot dem Mädchen einen Vorteil zu verschaffen.
    „Moment! Heißt es nicht sonst Ladies first? Ich wähle meine Pokémon zuerst!“ Ihre Finger legten sich um zwei Pokébälle, während Shuu inne hielt und ihre Anmaßung mit einem empörten Schnauben quittierte. Welch Hochmut sich dieses Weib gönnte! Glaubte sie etwa, dass er nicht bestehen könnte, wenn er nicht wusste, welche Pokémon sie in den Ring schickte?
    Dann riss Aikas Stimme den Koordinator aus seinen Zorn. Er konzentrierte sich vollends auf den bevorstehenden Kampf. Ihm war bewusst, dass er töricht handelte, schließlich war sie – Aika – die Gewinnerin der diesjährigen Meisterschaft nach einem spektakulären Kampf. Sie hatte ihrem Gegner namens Shin, einem jungen Mann aus Isshu, bereits von Beginn ihre Überlegenheit spüren lassen. Eine Trainerin ohne jegliche Klasse war sie nicht. Shuu hatte sie lediglich aus der Reserve locken wollen. Aber ebenso war ihm klar, dass sie aus Isshu, einem entfernten Land auf der anderen Seite der Weltkugel, stammte. Die dort vorkommenden Pokémon waren ihm fremd. Shuu kannte ihre Eigenarten und Fähigkeiten nicht, was ihn im ersten Moment die Nervosität aufkeimen ließ.
    „Rajani“, holte die Blonde entschlossen aus und warf den Pokéball in die Höhe. Eines grellen Blitzes gleich öffnete sich jener, aus dem nun ein dunkles Pokémon hervor sprang.
    „Und Ki-“, setzte sie ihren Ruf fort, unterbrach aber, als unerwartet ein Lichtstrahl die Augen der Jugendlichen blendete, während ein widerhallendes Klicken ertönte, gefolgt von einem zügellosem Vogelschrei.
    Kaum war das Licht erloschen, seufzte Aika ergeben. „Also dich brauche ich eigentlich nicht, Akash“, sprach sie zu dem reptilienähnlichen Pokémon, welches nun ruckartig seinen Kopf umwandte. Sein gelbes Federkleid plusterte sich gekränkt auf, während die Krallenfüße die von Eis überzogene Erde aufkratzten und der kräftige Schwanz einen Schneehaufen dem Erdboden gleich machte. Sein Maul öffnete sich einen Spalt breit, sodass Reihen dolchartiger Zähne zum Vorschein kamen.
    Wieder seufzte Aika, als das Pokémon trotzig die Zähne bleckte, mit einem fröhlichen Schimmer in den Augen aufblitzend.
    Shuu konnte nicht anders, als voller Bewunderung seine Blicke über die Pokémon streifen zu lassen. Seinen Augen waren auf dem scheinbaren Elektropokémon – oder vielleicht besaß es sogar Unlichtzüge? – gerichtet. Schwache Blitze und Funken zuckten um den schwarzen Pferdekörper und sammelten sich an der gezackten Mähne, die sich vom Kopf bis Rücken entlang zog. Flackernd leuchteten die silbrigen Streifen der Zebrastute auf, während sie auf die Hinterhand stieg und schrill wieherte. Nun wanderte sein Kopf zu ihrem anderen Gefährten.
    Der Körper des vogelähnlichen Pokémons, zu dem er gleichzeitig die Bezeichnung „Reptil“ in seinen Gedanken fand, wirkte schmächtig, dennoch vermochte dies nicht die Kraft zu mindern, die dieser Leib aufbringen konnte. So lang wie der Körper selbst war der Schwanz, der unruhig wie ein Stahlseil unter Spannung hin- und her zuckte. Die Muskeln der Hinterläufe waren angespannt, wirkten stark und muskulös, und sie gingen in kräftige elfenbeinfarbene Klauen über, die eine gefährliche Nahkampfswaffe darstellten. Shuu musste aufpassen: Im gelben Fell verborgen endeten die Flügelknochen in einer vierkralligen Klauenhand. Das Pokémon öffnete die blau gefiederten Schwingen und wirbelte unter ungeduldigem Fauchen Staub auf. Schalkhaft aufblitzende Augen funkelten Shuu kämpferisch an.
    Aus seiner Faszination blickte der Koordinator nachdenklich auf, gleichzeitig aber wurde ihm bewusst, wie wenig er doch von dieser Welt gesehen hatte – wie wenig Pokémon er begegnet war.
    „Schläfst du ein?“, versuchte Aika zu sticheln, lächelte aber besänftigend. „Ich glaube, du hast diese Pokémon noch nie gesehen, oder?“ Shuu bejahte diese Frage mit einem knappen Nicken.
    „Okay.“ Sie zeigte auf das Zebra, welches ruhelos Blitze um seinen Körper fließen ließ. „Das ist ein Zebritz und vom Typ Elektro wie du sicher schon vermutet hast.“ Sie wandte ihre Augen dem Urvogel zu, der kokett seine blau gefiederten Schwingen an den Leib legte, als die volle Aufmerksamkeit auf ihn oblag. „Akash ist ein Aeropteryx. Er ist vom Typ Flug und Gestein. Klar alles?“
    Wieder nickte Shuu wortlos dem Mädchen zu, während er vollkommen in sich gekehrt war und abwog, welche Pokémon ratsam waren zu wählen. Dass dies ein Doppelkampf war, war ohne jegliche Bedeutung. All seine Pokémon waren darauf trainiert mit jedem des Teams zusammenarbeiten zu müssen.
    Shuu hatte sich entschieden. Mit einer eleganten Bewegung warf er zwei Bälle in die Höhe. Jener, den er zuerst in die Höhe katapultierte, war ein einfacher Pokéball und der andere war von goldener Farbe, ein Hyperball.
    Zunächst lag die Aufmerksamkeit der Blonden auf den schwachen Schatten eines fliegenden Pokémons, wohl seinem Libelldra, welches mit wenigen Flügelschlägen in die eisige Luft stieg. Sie erahnte den dahinschnellenden, grün geschuppten Leib, der sich klar und deutlich von der weißgrauen Landschaft abhob, während Libelldras helle Stimme zwischen den Felsklüften widerhallte. Schließlich bremste die Drachin ihren Flug und schwebte herab. Die Flügelmembran war von ebenso grüner Farbe, wie der drahtige Körper des Libelldras. Bloß den an Rändern waren die Ansätze rötlich. Der Drachenleib endete in einen kräftigen, Dornen besetzten Schwanz.
    Das Zweite seines gewählten Teams war ein wunderschönes Vulnona. Majestätisch, mit aufgereckten neun Schweifen, stolzierte die Füchsin auf die Gegner zu. Als die Kreatur anmutig den Kopf anschließend hob und entschlossen aufjaulte, schlugen mannshohe Flammen aus ihrem Fell. Gierig lechzte das Feuer an ihren Haaren, verbrannten es jedoch nicht, im Gegensatz zu dem Schnee und dem zum Vorschein kommenden Sand. Zwar verkohlte das Gras zu ihren Pfoten, doch überspringen tat die Glut nicht. Trotz der entstandenen trockenen Hitze wirkte der goldene, gut gepflegte Pelz feucht und kühlte den Eis überzogenen Boden unter ihren Pfoten ab.
    Als die Feuchtigkeit in Vulnonas Haaren kondensierte, umgaben sanfte Nebelschleier die Kitsune und ließen sie geisterhaft und schön zugleich wirken.
    Durchdrungen wurde jedes einzelne Haar jedoch von gleißenden Sonnenstrahlen, welche das Fell regelrecht zum Glühen brachten. Der leuchtende Feuerball am Firmament erstarkte, während Wolken in Fetzen gerissen wurden und sich der Himmel schlagartig aufklarte.
    Geschickt fing Shuu die Bälle wieder auf, wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht und grinste spöttisch: „Sieh mal an, zittert dein Zebritz etwa. Gibt es schon auf?“
    „Von wegen!“, lachte Aika hell auf. „Reiß dich zusammen, mir ist auch kalt. Wenn du dich bewegst, geht das schon weg.“
    „Bist du dir sicher?“, harkte Shuu nach, bewusst seinem Gegenüber provozierend zum Angriff zu bewegen und die größte Schwäche eines jeden Menschen hervorzulocken: Unachtsamkeit.
    „Ich bin nicht zum Streiten hier, Selleriekopf!“
    „Ich auch nicht, daher beginn“, sprach der Koordinator und machte wieder eine wegwerfende Handbewegung, „du bestehst ja auf gute Manieren.“
    Aika wandte sich von Shuu ab. „Oh wie charmant, dann zieh dich warm an!“, erwiderte sie süffisant und drehte sich zu ihrem Aeropteryx. „Los, dem Libelldra hinterher!“
    Vor Freude die Zähne fletschend, spannte das Aeropteryx die Muskeln an und nahm rund sechs, sieben Meter Anlauf, ehe sich der Urvogel kraftvoll vom Boden abstieß.
    „Drachenklaue, Akash, auf geht’s!“
    Seine Flügel entfachten einen Staubwirbel und trugen ihn in Windeseile in die Höhe, geradewegs mit gespreizten Krallen auf Libelldra zu, welches seine rechte Schwinge anlegte und zur Seite schwenkte. Verärgert stieß Akash ein wütendes, gar frustriertes Fauchen aus und versuchte das Tempo erfolglos zu drosseln.
    „Deine wunderschönen Stahlflügel, Libelldra!“, befahl Shuu scharf, dennoch sprach er ruhig.
    Niemals zögern.
    Niemals Zeit vergeuden.
    Dem Gegner keinen Augenblick der Ruhe gönnen.
    Vorsätze, die er sich stets in die Gedanken zurück rief. Er streckte seine rechte Hand aus, so als wollte er nach Vulnona greifen, die leicht in die Hocke gegangen war und lauernd in dieser Position ausharrte, bereit zum Kampf. „Und du, Vulnona, Flammenwurf!“
    Kaltes Licht fiel auf die strahlend silbernen Flügel der Erddrachin, die sich mit einem energischen Aufschrei auf Aeropteryx stürzte. Dieses jedoch legte die Federflügel an und ließ sich plump wie ein Stein zu Boden fallen. Unmittelbar vor dem Aufprall öffnete der Urvogel diese wieder und raste an Libelldra vorbei.
    Derweil kräuselten sich Vulnonas Lefzen, während ein tiefes Grollen ihrer Kehle empor stieg. Perlweiße Zähne kamen zum Vorschein, die in rötliches Licht getaucht wurden. Faustgroß war dieser Feuerball, welcher beständig heran wuchs. Als Vulnona jenen als Flammenstrahl entfesselte, erklang ein tief aus der Brust kommender melodischer Laut.
    „Doppelteam!“
    Zischend traf die Hitze auf Zebritz Ebenbilder und gingen binnen weniger Sekunden in helle Flammen auf. Feine, golden glitzernde Asche funkelte auf. Knurrend drehte Vulnona den Kopf und ließ jedes dieser Täuschungen in Schadenfreude im heißen Odem verglühen. Wenige Herzschläge später war keines mehr von ihnen übrig.
    Shuu biss sich auf die Unterlippe und sah sich um. Verärgert knurrte die Füchsin und ließ angespannt die Blicke umherschweifen. Wo war das Echte?
    Aika grinste frohen Mutes. „Anstatt deinen Pokémon so viel Aufmerksamkeit entgegen kommen zu lassen, solltest du die des Gegners besser im Auge behalten!“, warnte die Trainerin und deutete mit einem Finger gen Himmel. „Sieh nach oben.“
    Shuu riss seinen Kopf empor, dennoch zu spät. Zebritz, genannt Rajani, hatte sich vom Boden abgestoßen. Nun trafen die Hufe Vulnonas Kopf und verfehlten knapp die Schläfen des Pokémons.
    Schmerzerfüllt jaulte die Füchsin auf und taumelte benommen rückwärts, fing sich im letzten Moment wieder. Angriffslustig stellte Vulnona die Ohren nach vorn und bleckte die Zähne.
    „Du glaubst doch nicht, dass Vulnona so eine Attacke beeindruckt?“ Untermauert wurde seine Frage durch ein erregtes Knurren der Füchsin und Libelldras plötzlichem Aufschrei, als sich das Aeropteryx in den Hals des Drachens verbissen hatte.
    Krallen kratzten über Schuppen und verursachten ein markerschütterndes Quietschen, während Libelldra und der Urvogel dem Erdboden in rasanter Geschwindigkeit näher kamen. Libelldra gab Aeropteryx einen kraftvollen Tritt in den Bauch, wodurch Akash die Drachin freigab und hernach ins Schlingern geriet.
    Akash hatte an Höhe verloren und wohl angenommen, dass Libelldra ihn weiter in die Tiefe treiben wollte, wo er den Angriffen des Erddrachens ausgeliefert wäre, weshalb er rund vierhundert Meter nach Nordost geflüchtet war. Doch als Aeropteryx bemerkte, dass Libelldra ihm nicht folgte, stieg er wieder höher.
    Shuu hielt die Hand vor sein Gesicht, um das erstarkte Sonnenlicht abzuschirmen. „Feuerodem, sofort!“
    Jetzt legte Libelldra die Flügel an und stürzte sich auf ihn. Grüne Flammen schossen aus ihrem Maul, die elfenbeinfarbenen Krallen hatte sie ausgefahren.
    „Ausweichen!“, bellte Aika ihren Befehl und wandte sich nun geschwind an Zebritz: „Lenk Libelldra mit Ladestrahl ab, Rajani!“
    Shuu lachte. Er konnte nicht anders als höhnisch aufzulachen. Hatte sie vergessen, dass Libelldra sowohl Drachen- als auch Bodenzüge innehatte, wodurch sein Pokémon immun gegen Stromstöße wurde?
    Funken sammelten sich um Rajanis Körper, während sich die stampfenden Hufe in den Boden gruben. Dann entlud sich die Energie schlagartig und durchstach die trübe Luft eines Lichtblitzes gleich. Zu hören war Libelldras desorientierter Schrei, gleichzeitig fand Shuu aber einen Moment der Freude: Brandspuren waren an Aeropteryx Federflügeln, und der Reptilvogel jammerte gequält. Seine schönen Federn! Innerlich jubelte der Koordinator. Trotz des Ablenkungsmanövers hatte Feuerodem sein Ziel nicht verfehlt!
    Die Trainerin begann amüsiert zu grinsen, als sie in seiner verschlossenen Mimik dennoch den Augenblick des Glücksgefühls fand. So rasch sollte er sich nicht wieder freuen können, wenn sie mit ihm fertig war! „Freu dich nicht zu früh“, warnte Aika eindringlich. „Steinkante!“
    Ein Glühen formte sich um Akash, welches sich um seinen Leib sammelte, bis sich ein strahlender Ring gebildet hatte, aus dem ein rotierender Kreis spitz leuchtender Steine hervor gingen.
    Wütend brüllte der Reptilvogel auf und sandte jene Speerspitzen auf Vulnona herab. Jeder dieser Brocken war groß und scharf genug, um die Füchsin gefährlich zu verletzen und mit einem einzigen Treffer außer Gefecht zu setzen.
    Doch Shuu gab jenen keine Gelegenheit dazu: „Zurückschlagen mit Energieball!“
    Knisternd formte sich vor Vulnonas Maul eine Energiekugel, in dessen Inneren ein dunkler Kern aufflackerte, und stetig heranwuchs, begleitet von einem intensiven Funkenregen.
    „Mach schon!“, drängte der Koordinator sein Pokémon. Trotz der Ungeduld ihres Trainers blieb die Feuerfüchsin gelassen und wagte gar Shuu mit gekräuselten Lefzen ihre Zähne zu zeigen.
    Mit tödlicher Ruhe betrachtete Vulnona abwartend die mit jedem Herzschlag näher kommenden Steinsplitter, sah ihnen mit einem kämpferischen Ausdruck in den flammendroten Iriden kühn entgegen. Instinktiv warf sie anmutig den Kopf herum und stimmte einen melodischen Klang an, der von einem tiefen Grollen geprägt war, während sie den Steinbrocken die grün funkelnde Sphäre knurrend entgegen schleuderte.
    Als die Attacken schließlich aufeinander trafen, zerriss ein lauter Knall die Luft. Die Sicht war kurzzeitig verschwommen, doch eine aus Vulnonas Rachen züngelnde Flamme stach durch den dichten Rauch und streifte Zebritz’ linke Flanke.
    Das Elektropokémon öffnete das Maul, aus dem ein gellender Schrei entwich, strauchelte und drohte sein Gleichgewicht zu verlieren.
    „Dra…“ Nein, diese Attacke war zu langsam, und er durfte diesen günstigen Moment nicht verstreichen lassen. Es musste alles schnell gehen. „Stahlflügel!“
    Entschlossen stieß die Drachin ein hohes Brüllen aus und ließ sich plump in die Tiefe fallen. Und so verwandelten sich Libelldras Schwingen in reines Metall, die Zebritz wie eine Sense in die Seite schnitten. Dann drehte der Erddrache ab und begann erneut seine Kreise zu ziehen.
    „Auf was wartest du, Akash? Aero-Ass!“, rief Aika ihrem Pokémon zu, das rund achthundert Fuß über den Köpfen der Jugendlichen den nächsten Befehl abwartete und beim Klang seines Namens den Kopf zu ihr wandte.
    Fauchend beschleunigte Aeropteryx schließlich und jagte Libelldra in rasanter Geschwindigkeit hinterher, welches seitlich versuchte auszubrechen, als sie den Reptilvogel rasch näher kommen sah. Doch dann verschwammen Akashs Umrisse wenige Herzschläge lang und rammten unerwartet Libelldras unbehütete Flanke.
    Shuu spürte, wie sein Herz in seiner Brust hämmerte. Mit jedem verstrichenen Augenblick kamen Libelldra und Aeropteryx dem Erdboden näher – und ein schmerzhafter Aufprall erschien ihm als unvermeidbar. Er musste handeln! Warum versuchte sich Libelldra seinem Gegner nicht zu entledigen? „Was tust du, Libelldra? Halte es dir mit Flammenwurf vom Leib!“
    Fauchend krümmte die Drachin den Hals. Die Luft begann zu rauschen, als sich ihre Lungen füllten.
    „Weg da! Schnell!“

  • Huhu Süße. ^^
    Ich hatte ja die Ehre bereits "vorlesen" zu dürfen und auch wenn das damals schon etwas länger gedauert hat - manchmal bin ich eine Schnecke, manchmal bin ich ein Schnellzug XD -, war ich da schon begeistert gewesen.


    Das Kapitel fängt sehr schön an, relativ ruhig, aber es verliert trotzdem nicht an Spannung, so wie es eben sein soll. Warum? Weil Shuu zu einem ein sehr sympathischer und tiefer Charakter ist, mit solchen macht das Lesen immer Spaß, zum anderen ist alles drumherum interessant. Natürlich ist dein Schreibstil ebenso angenehm und deswegen brauchst du dir auch niemals Sorgen machen, wenn du die "ruhigen Stellen" etwas ausdehnst.
    Besonders interessant war beispielsweise (ich zitiere):


    Ich sollte deinem Beispiel, deiner Darstellung des Weihnachtsfestes, folgen. ^^"


    So, danach sucht er also einen geeigneten Trainingsort und stößt dabei auf Aika und hier kommen wir zur besten Stelle des gesamten Kapitels: Den Kampf, also den, den sich die beiden Trainer unter sich austragen. Das schlägt selbst den darauffolgenden Pokemonkampf. Aika und Shuu sind unglaublich witzig und ihre Antipathie kommt echt glaubwürdig hinüber. Die beiden schenken sich auch in ihren Wortgefechten nichts und man könnte meinen, sie würden sich gleich gegenseitig den Kopf einschlagen. Dann erinnern sie sich wieder daran, dass sie eigentlich zivilisierte Menschen sind und lassen das ihre Pokemon regeln. :D


    Deine Beschreibungen, schon alleine was das Äußere und die "Ausstrahlung" der Pokemon betrifft, sind wie immer einzigartig und genial.
    Der Kampf, der danach kommt, so wie die Interaktion zwischen Trainer und Pokemon, zwischen Trainer und Trainer, die richtige Ladung an Aktion und die gut gewählten Beschreibungen, sind wie immer ein Genuss zu lesen.


    Schade, wenn ich nichts kritisieren kann, wird mein Kommentar auch relativ kurz ^^"


    hdl Chari <3

  • Hey Aki


    Auch ich durfte ja schon mal lesen bevor es on kommt, daher ist das Chap für mich nicht mehr neu, aber trotzdem noch genauso spannend. Wie ich dir sagte, spare ich mir meinen Senf immer für den Kommi auf.
    So, ich sagte ja auch es dauert vielleicht ein paar Tage, bis ich dir kommentieren kann, aber du kennst mich und weißt, ich mache das auf jeden Fall ♥


    Chapter IV
    Dass dein Titel mir unglaublich gut gefällt habe ich dir ja glaube ich in Skype schon gesagt; ich finde Stolz an sich schon ein sehr mächtiges Wort (oder besser aussagekräftig) und so wirkt auch dein Titel. Bezieht sich der Stolz nun auf Shuu? Wie die beiden miteinander "agieren" ist echt mal genial beschrieben, muss ich Chari schon zustimmen.
    Die Beschreibung von Libelldra ist dir wirklich gelungen, man merkt, dass du Drachen magst und man merkt, dass du ein sehr gutes Einfühlungsvermögen haben musst- schliesslich finde ich es nicht ganz einfach es sich vorzustellen wie es ist, auf einem Drachen zu fliegen ^^
    Weihnachtliche Stimmung kommt sogar auch jetzt im Frühling/Sommer auf, wenn man dein Kapitel liest, du hast deine Hausaufgaben also gemacht.
    Gefällt mir übrigens auch sehr sehr gut, dass du hier Isshu Pokemnon benutzt, da ich ja wirklich eine grosse Anhängerin dieser Generation bin! Zebritz und Aeropteryx scheinen mir dabei eine gute Wahl, aber natürlich habe ich auch eine Schwäche für Vulnona, wie du ja wissen dürftest ^^“
    Der Kampf zwischen den beiden beginnt spannend und du beschreibst auch beide sehr gut, wenn auch Zebritz etwas weniger stark als den Vogel. Ich lese nirgends so spannende Kämpfe wie bei dir, das weisst du ja und ich kann dich trösten falls du denkst du bekommst wegen Qualimangel wenig Kommis- du bist eher zu gut meine Liebe.
    Für welche Stelle ich dir den Cliffhanger empfohlen hatte weiss ich nicht mal mehr, finde deinen aber sehr gut gewählt. Das kann die Autorin eben dann doch immer am besten selbst entscheiden, so wie ich es jetzt lese, hätte die Stelle nicht besser sein können!
    Wirklich viel kann man bei dir ohnehin nie kritisieren, das was ich gefunden habe (noch) waren eigentlich nur noch Kleinigkeiten.



    Doch als die Lichter der Kleinstadt in Sicht waren, hatte Libelldra abermals den Takt seiner Flügelschläge beschleunigt, obwohl seine Muskeln vor Anstrengung erhärtet waren und jede Faser seines drahtigen Körpers sich dagegen aufgebäumt hatten.


    Hätte mir mal früher auffallen dürfen. Nun, das sind die einzigen beiden Stellen bei denen du noch kleine Wortwiederholungen hast. Das oben zitierte Beispiel lässt sich sicher leicht bearbeiten, das untere ist vielleicht etwas schwieriger, da es die üblche Art ist etwas so zu erklären- aber eines der "man" kannst du sicher streichen.


    Am Silvesterabend genoss man die vertraute Gesellschaft im Familienkreis und mit Freunden.
    Anders als in anderen Ländern zelebrierte man das Neujahr nicht mit einem Feuerwerk, sondern man besuchte am nächsten Morgen einen Tempel oder Schrein.


    Hdl Lynn

  • So, jetzt bin auch ich wieder da.


    Sorry, dass es so lange gedauert hat mit meinr Kommi. Bin erst ausm Urlaub zurück und dann hat mn erstmal Stress. Aber egal, bin ja jetzt da. Gleich zu Anfangmusste ich also feststellen, dass du deine Leser in Bezug auf Haruka noch ein wenig zappeln lässt, indem du dich auf Shuu konzentrierst. Eine nette Idee, die sicher zur Spannung beiträgt. Doch da ich glaube, dich inzwischen einigermaßen zu kennen, weiß ich, dass dieses Kapi nicht nur ein Zeitfiller ist. Optisch macht es auch nich den Eindruck. Erstmals gehts du genauer auf Shuu ein und enthüllst einige interessante Details. Schon jetzt scheint er sich nicht nur aus einfacher Freundschaft nach Haruka zu sehnen, da steckt bereits mehr dahinter. Etwas in seinem Inneren will die Wahrheit aber wohl verdrängen, was eigentlich ziemlich stur rüber kommt. Generell mcht er einen sehr kalten und abweisenden Eindruck, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Junge aus dem Anime sich genauso verhalten würde. Diese (wenn überhaupt) leichte Abweichung des Originalcharakters gefällt mir aber eigentlich ganz gut und steht Shuu auch nicht schlecht. Aber gut, das war jetzt das erste Kapi über ihn, warten wir mal ab.


    Eine neue Rivalin taucht auf, interessant. Ist das jetzt nur Zufall oder warum erinnert mich Aika leicht an Rika aus dem Erbe des Giratina? Der Name is auch fast der Selbe O.o hast du die wirklich abgeleitet oder ist der Chara jetzt ganz neu un hat mit Rika garnix am Hut? Jedenfalls ähnelt sie sich Charakteristisch schon etwas. Kühl, abweisend, dunkel, skrupellos im Pokémonkapf... die perfekte Rivalin. Dass sie aus Isshu kommt und daer auch Pokémon deser Region besitzt, find ich jetzt zwar weniger toll, da ich mit der 5. Generation iwie nicht so richtig warm geworden bin, doch das is wohl eher Geschmackssacke. Und so unsympathisch Aika auf Shuu auch wirkt ist sie dennoch Harukas Freundin? Das kann ja noch was werden. Bin jedenfalls gespannt, was sich daraus so entwickelt und vor allem, was jetzt mit Haruka überhaupt passiert. Naja, vermutlich wird sich das nächste Kapi nochmal um Shuu und Aika drehen, aber man darf jawohl gespannt sein oder?


    War zwar jetzt nichts Weltbewegendes, dieses Kapitel, aber sehr ordentlich und so früh kann man auch noch keine Überknaller erwarten. Neue Sachen werden enthüllt, neue Fragen kommen auf, alte bleiben. Die Basis für die Story wird gelegt und ich meine, sie scheint einen interessanten Verlauf zu nehmen. Mit diesem Statement schließe ich das Kommi mal ab. Viele Grüße und bis zum nächsten Mal^^

  • [tabmenu][tab='Blabla...']Ich danke euch vielmals für eure Kommentare, wie immer habe ich mich sehr darüber gefreut. Danke! Ich hätte ich gerne mehr, aber was soll ich so kurz vor den Sommerferien erwarten? Wäre ich noch in der Schule, würde ich sicherlich keine Gelegenheit haben, so viele Kommentare und an US zu schreiben. :S
    Jedenfalls hat das nächste Kapitel (also das Sechste, den Kampf musste ich ja teilen. x.x) bereits zirka 3.300 Wörter, was mich selber total überrascht. Ich hatte wirklich die Befürchtung, dass ich in dieses Kapitel wirklich keinen Fuß reinkriege. lol Läuft auf jeden Fall schon gut. Mitte Juli wird es ein neues Kapitel geben. Bei meiner Länge möchte ich ungern so viele Kapitel nacheinander posten, um es den Nachzüglern zu erleichtern.


    [tab='Chari']Dafür, dass du schon "vorlesen" durftest, hast du aber ziemlich lange gebraucht für die 10.000 Wörter. XD Aber gut, einen Kampf zu lesen, der so zwischen 7.000 und 8.000 Wörter liegt, ist wirklich kein Kinderspiel.


    Die Weihnachtstraditionen möchte ich auch beibehalten. Durchaus gibt es sicher Familien, die auf unsere oder eher amerikanische Art Weihnachten und Silvester feiern. Realistisch wäre es sogar, wenn nur die traditionsbewussten Familien (wie Shuus Eltern) Weihnachten und Silvester nach Japanart feiern. Es gibt sicher unzählige Einwanderer, die nach Johto gekommen sind, aus Gründen, die uns aus unserer Welt bekannt sind.


    Es freut mich, dass es nicht nur sinnloses Rumgezicke beider Seiten ist, sondern auch, dass ihre Abneigung zueinander bemerkbar ist. Mir ist freilich bewusst, dass Shuu und Aika ruhig an Stelle von ihren Pokémon in den Ring hätten steigen können. Sie würden sich sicher den Kampf des Jahrhunderts liefern. X)
    Es werden noch andere sehr witzige Stellen folgen zwischen den Beiden, vor allem, wenn sich Shuu und Haruka wieder streiten. xD


    [tab='Lynn']Ah, die beste Betaleserin der Welt. Ohne dich wäre ich wirklich nicht auf den Gedanken gekommen, das Kapitel an deine empfohlene Stelle zu teilen. x3


    Stolz ist auf beide Charaktere bezogen. Shuu ist und bleibt Stolz - so war er ja schon immer, aber Aika kann Menschen nicht leiden, die ihre Freunde stets kränken, also in dem Fall Haruka. Des Weiteren hat sie eine "Abneigung" gegenüber Männern, die glauben, alles mit dem weiblichen Geschlecht machen zu können. Die Tatsache wirst du auch noch in Diebesgut kennen lernen, denn Aika habe ich Chari gespendet. xD
    Aika ist in dem Sinne stolz, dass sie nicht einsieht, wie sehr sie Vorurteilen erlegen ist, ohne auf das wahre Wesen eines Menschen kennen zu lernen. Sie will sich diesbezüglich ihre Fehler nicht eingestehen.


    Ich liebe Drachen. Das merkt man sicher auch beim Luftkampf, dass ich mich vollends auf die Aspekte eines packenden Spektakels in der Luft konzentriere. Leider ist mir auch aufgefallen, dass ich Zebritz wenig agieren lasse. Bei der Beschreibung konnte ich auch nicht sehr viel weiteres ergänzen. Aeropteryx ist dagegen um einiges farbenprächtiger und dementsprechen auch hat sehr viel mehr Details als Zebritz. Zebritz ist: schwarz, hat silberne Streifen, gezackte Mähne, gelbliche Augen. Mehr fiel mir nicht ein, was ich noch hätte beschreiben können, daher hab ich mich auf die Stichworte bezogen.
    Und wie bereits oben gesagt: Danke, dass du mir so eine gute Stelle zum Schneiden empfohlen hast. :) Gewiss werde ich auch noch die aufgezeigten Wiederholungsfehler überarbeiten. Keine Sorge: Man kann mit dem ersten Lesen nicht alles finden. <3


    [tab=aguiL 92']Oh ja, ich habe gelesen, dass du in Ägypten warst. ^^ War es toll? Sicher, oder? x3 Es ist wirklich ein tolles Land. ^^ Dir übrigens vielen Dank für den Kommi!


    Das ganze Kapitel sollte eigentlich 10.000 Wörter haben, aber mir wurde geraten, es zu teilen. Daher werde ich euch beim nächsten Mal auch noch in Unwissenheit lassen. ^^" Das Kapitel an sich hat Spaß gemacht. Ich liebe es, Kämpfe zu schreiben, und mich auch mal an Charakteren probieren, die mir nicht so vertraut sind, wie Haruka oder eigene Charaktere. Shuu habe ich stets außen vor gelassen. Ob er sich so verhält, wie im Anime, kann man nicht genau sagen. Man kann es nur vermuten, wie sich jemand verhält, wenn man merkt, dass sein Gegenüber eine Abneigung gegen ihn hat. Es ist also nur eine Reaktion.


    Zu mal fand ich es als passend, dieses Kapitel zu nutzen, um einen neuen Charakter einzuführen. Und nein, Aika ist nicht Rika. Aika ist mal ein Charakter gewesen, den ich für eine Shaman King-FF entworfen und auch in der alten Version nur als Randfigur verwendet habe. Von der Persönlichkeit ist sie auch vollkommen anders als Rika. Du wirst es noch in den Kapiteln merken, wenn sie auf Haruka trifft, die ihre beste Freundin ist. Sie ist vorlaut, hitzköpfig, aufbrausend, manchmal unverschämt... Allerdings hegt Aika eine gewisse "Abneigung" gegenüber Männern, die glauben, dass sie mit Frauen machen können, was sie wollen. Damit meine ich beispielsweise: In aller Öffentlichkeit blamieren, Haruka "beschimpfen" oder als unwürdig zu bezeichnen. Daher verhält sich Aika in ihrem Vorstellungskapitel so recht kühl und abweisend, wird aber auch bei den Begegnungen mit Shuu weitergehen (was aber etwas abflaut mit der Zeit). Sie kann es überhaupt leiden, wenn Jungs/Männer Machogehabe an den Tag legen.
    Wenn du ihren Kurzsteckrief angucken möchtest, der ist schon bei der Charakterübersicht. Übrigens ist der Orginalsteckbrief von Aika in Word 13 Seiten lang. @.@[/tabmenu]

  • [Blockierte Grafik: http://i50.tinypic.com/2uqlijp.jpg]


    Im nächsten Moment hüllte ein lodernder Flammenstrahl Aeropteryx ein. Zu hören war bloß sein durchdringender Schrei, als die plötzliche Helligkeit seine Augen blendete. Er ließ rasch von Libelldra ab und wich nach rechts aus, weg vom dem grellen Feuer.
    Shuu ballte die Faust und fühlte, wie er die Oberhand zu gewinnen schien. „Vulnona, Solarstrahl!“
    „Zeitverschwendung!“, äußerte Aika sich spöttisch.
    Anmaßend grinste der Koordinator und wischte sich mit einer raschen Handbewegung eine störende Strähne aus dem Gesicht. „Ich sagte doch bereits, dass du mich nicht unterschätzen solltest.“ Seine Augen wanderten zu Vulnona, die ihr Maul geöffnet hatte, aus dem helles Licht drang und sich zu einer Kugel formte. So rasch wie noch nie war die Energie geladen, die sonst Sekunden, nein Minuten, benötigte.
    „Nur wenige Vulpix und Vulnona wissen, wie sie diese Fähigkeit nutzen können. Dürre nennt man sie“, belehrte Shuu triumphierend die Trainerin, die wie gelähmt ausgeharrt war. „Brauchst du ’ne Einladung, Vulnona?“
    Erneut knurrte die Füchsin zurechtweisend und entlud diesen monströsen Strahl, geformt aus reinem Sonnenlicht.
    Aika gönnte Shuu diesen Moment des Triumphes nicht. „Rajani, Stromstoß, halt Vulnona auf!“
    Erschöpft keuchte Rajani auf, wollte ihre Trainerin aber nicht enttäuschen. Energisch stampften die Hufe in den Boden, und sie wieherte schrill. Zudem verbot es ihr Stolz verlieren!
    Daher sammelte Rajani ihre verbliebene Kraft, die sich zuckend um ihren Leib legte. Donnernd galoppierte das Zebra auf Vulnona zu und rammte die Füchsin mit vollem, elektrisierenden Körpereinsatz zur Seite.
    Panisch jaulte Vulnona auf, als sie die Kontrolle über den Solarstrahl verlor.
    „Felsgrab, Akash!“
    Unerwartet brach der Boden unter Vulnonas Pfoten und spitze Steine ragten in den Himmel auf. Sie schlossen Vulnona eines Gefängnisses gleich ein. Eng war der Platz zwischen dem kalten Gestein und schmal waren die Spalten zwischen ihnen, wenig Sauerstoff und noch weniger Platz zum Agieren.
    „Jetzt Steinkante, mein Hübscher!“
    Natürlich verstand Shuu die Not, in der sein Pokémon steckte. Sekunden, höchstens eine Minute, blieben ihm noch, um Vulnonas Niedergang zu verhindern.
    Und plötzlich überkam ihn ein seltsames Gefühl, was Shuu nur selten empfand. Nur einmal konnte sich der Koordinator an jenen Moment erinnern, als er es das erste Mal so intensiv gespürt hatte: Im Halbfinale des Kanto-Festivals.
    Shuu stand mit dem Rücken zur Wand, fühlte sich bedrängt und wusste keinen Ausweg. Wie konnte er bloß Vulnonas blamierende Niederlage vereiteln?
    Sich in Bruchteilen von Sekunden zu klaren Gedanken zusammen rufend, entschied Shuu zu handeln. Viel Zeit hatte er nicht, um diesen Angriff zu kontern, ohne die Gesundheit seiner Gefährten zu riskieren, was ihm schier unmöglich erschien. Oder doch?
    Seine Blicke schossen zu Libelldra hinauf. Beseelt vom puren Kampfgeist, weigerte sich Shuu aufzugeben. „Libelldra, Drachenklaue, du musst Vulnona da raus holen!“
    Die Erddrachin fühlte das endlose Vertrauen ihres Trainers, ja den Wunsch zu siegen. So stieß Libelldra pfeilschnell herab. Verbissen hieb sie auf die Felsen ein, die unter der Wucht der Schläge bröckelten. Nur schwache Risse bildeten sich in der Oberfläche.
    Langsam. Zu langsam! Die Steinspitzen kamen in rasender Geschwindigkeit auf Libelldra und Vulnona zu, welches sich beinahe verzweifelt aus dem Gefängnis befreien wollte.
    „Verdammt“, murrte Shuu leise und entschied sich einen ausweglosen Konter zu versuchen. „Hyperstrahl!“
    Alles genau kalkuliert. Der Koordinator wusste, welche Zeit Libelldra benötigte, um Hyperstrahl vorzubereiten. Meist waren es zwanzig Sekunden, manchmal fünfzehn, kam aber nie unter jene kostbare Zeit. Doch dieses Mal wuchs die Erddrachin über sich selbst hinaus.
    Bereits nach drei Atemzügen entwich ihrem Maul ein gewaltiger Energiestrahl, dessen Lohe die Felsbrocken restlos pulversierten.
    Während Shuu irritiert sein keuchendes Pokémon beobachtete, hob Aika ihre Hände und begann zu applaudieren. Sie konnte einen anerkennenden Pfiff nicht unterdrücken. „Nicht schlecht. Deine Pokémon überraschen mich immer wieder.“
    Ein Lob aus ihrem Munde hörte sich an wie eine Lüge. Nicht viel hatte gefehlt und Shuu hätte seinen Selbstvertrauen verloren. Doch nun trat er mit neu gewonnener Kraft aus jener Krise hervor.
    „Befrei Vulnona“, schickte er Libelldra an, das mit gezielten Hieben die Festung zum Einsturz brachte. Die Füchsin kroch unversehrt aus den Trümmern hervor, drückte ihren Leib sanft an den der Drachin und presste die Schnauze an ihren Hals.
    „Kuscheln könnt ihr später“, mahnte Shuu sein Pokémon, das nun lautlos von Libelldra weg schritt. Ihr Nackenfell sträubte sich, während sich die Lefzen zu einem bedrohlichen Knurren verzogen.
    Mit den Fingern fuhr sich Aika durch den Pony, der ihr ins Gesicht herab fiel. Sie blickte Shuu leicht lächelnd entgegen, der stets für eine Überraschung gut war. Nicht zu verleugnen war es, dass er trotz seiner Arroganz, ein hervorragender Koordinator war. Diesen Eindruck hatte Aika bereits gewonnen, als sie das erste Mal Zeugin seiner Vorführungen und Kämpfe geworden war. Beinahe mit mathematischer Genauigkeit kannte Shuu seine Pokémon. Jede Einzelheit, ja jeder Makel, war ihm bewusst, und er konnte sie im Kampf ver- oder abwenden.
    Trotzdem sollte Shuu niemals ihre wirkliche Anerkennung spüren. Für sie war dieser Bengel bloß ein aufgeblasenes Fasasnob, das die Hormone weiblicher Zuschauer in Aufruhr brachte. Er war ihr unsympathisch. Ganz einfach.
    „Bilde dir bloß nichts auf mein Kompliment ein.“
    Shuus Mundwinkel verzogen sich zu einem amüsierten Lächeln. „Ich brauche dein Lob nicht. Ich weiß, dass ich gut bin.“
    Schallend lachte Aika auf, konnte sich vor Belustigung kaum bremsen, bis Rajani ihr einen zurechtweisenden Blick zu warf. „Schon gut, ich konzentrier mich ja wieder.“
    Entrüstest schnaubte das Zebra. Und wenn nicht, wusste sie, welche Saiten sie aufziehen musste, um Aikas gänzliche Aufmerksamkeit zu haben!
    Verlegen räusperte sich die Blonde. „Nun ja, die Aufwärmphase ist jetzt vorbei!“, hielt Aika dem Koordinator vor Augen, der sie bloß nüchtern ansah.
    „Ach wirklich?“
    „Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen. Schockwelle, Rajani!“
    Erneut schwebten Funken um Zebritz’ Leib und je mehr Sekunden verstrichen, desto mehr glühten sie immer stärker, bis grelle Blitze entlang der Mähne zischten. Bloß einen Lidschlag später breiteten sie sich augenblicklich aus und trafen die Feuerfüchsin an ihrer ungeschützten Längsseite.
    Der Stromschlag fuhr durch Vulnonas Körper und ließ ihre Gliedmaßen unkontrolliert zuckten. Jaulend sank die Kitsune auf den Boden.
    „Reiß dich zusammen, nur noch ein bisschen!“, ermunterte Shuu sein Pokémon barsch. Jammernd kauerte Vulnona auf dem Boden, während ihr Körper von Muskelzittern heimgesucht wurde. Der Koordinator ballte ungeduldig die Faust, als sich Vulnona nicht zu rühren vermochte. „Los, steh auf, sofort!“
    Demütig beugte Vulnona das Haupt, als ihre Blicke auf den harten Ausdruck in Shuus Augen traf. Sie wusste, dass ihr Trainer sie nicht mit Schlägen, sondern mit Verachtung bestrafte.
    Empört stieß die Blonde ein Schnauben aus. Bereits viele Menschen waren ihr in ihrem Leben begegnet, die ihre Pokémon ähnlich respektlos behandelt hatten. Für Aika war es stets ein Mysterium, warum sie trotzdem den Anweisungen ihrer Trainer folgten, anstatt jenen Ungehorsam und Hass zu zollen. Pokémon waren Freunde, keine Untergebenen. Sie waren fühlende Wesen, die sowohl Traurigkeit, Schmerz und Pech als auch Fröhlichkeit, Freude und Glück verspürten.
    „Ist es dir vollkommen egal, welche Schmerzen dein Pokémon hat? Man sagt nicht ‚Los, steh auf, sofort’, sondern man erkundigt sich nach dem Wohlbefinden seines Pokémons!“, herrschte Aika ihn erzürnt an, aber dieser Vorwurf ließ Shuu kalt.
    Sicher hatte Vulnona große Schmerzen, das wusste er. Doch all seine Pokémon, nicht nur Vulnona, ertrugen jenes Leid, um für Shuu zu siegen. „Ach was? Erzähl mir etwas Neues“, gab der Junge kühl zurück. „Kümmere dich um deine eigenen Pokémon und belehr mich nicht, wie ich meine Pokémon zu behandeln habe.“
    Aika kannte seine Gefährten nicht. Daher war ihr ein Urteil untersagt. Nachtara, Roselia, Vulnona, Libelldra, Smettbo und Absol wussten schließlich um den Ehrgeiz des Koordinators Bescheid, der auch stets das innere Feuer in ihren Herzen entfachte. Sein Wille zu siegen, war auch ihr Wille, ganz gleich welch rüden Worte er an sie richtete. Dass Shuu sie liebte – auf seine Weise - war ihnen bewusst.
    Im ersten Moment lachte Aika höhnisch auf. Hernach verzogen sich ihre Mundwinkel zu einem verächtlichen Grinsen, sie ärgerte sich aber weiterhin über die Arroganz und Engstirnigkeit des Koordinators. „Na, wenn du meinst. Es ist mir trotzdem ein Rätsel, dass deine Pokémon dir überhaupt folgen.“
    Shuu schaute sich um und schnappte leise Worte der wenigen Schaulustigen auf, die sich ebenfalls in der Sandkuhle aufhielten, aber ihr Training pausieren ließen, um diesem Schauspiel – oder hitzigem Wortgefecht? - beizuwohnen. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Blonde, plötzlich das Gefühl habend, diesen Kampf rasch zu beenden, als bei diesem kalten Wetter Kaffeekränzchen zu halten. „Hast du nichts Besseres zutun, als mit mir Smalltalk zu führen?“
    „Wozu die Eile? Ich habe dich schon mal besiegt. Es dürfte also nicht so schwer sein, es wieder zu zutun.“
    Eine Flamme, durchzogen von einem tiefen Blau, züngelte aus Libelldras Maul, und Shuu musste sich zusammenreißen, um nicht ähnlich zornig zu reagieren.
    „Kontern, Akash!“
    Schillernde Energiekügelchen sammelten sich im Kreis um Aeropteryx, rotierten in der Luft, bis er die faustgroßen Sphären sodann auf eine Reise schickte. Manche von ihnen trafen auf Drachenpuls auf, und die Kräfte der Attacken rangen um den Sieg.
    Schließlich entschieden sie sich gleich stark zu sein und gingen in einer dröhnenden Explosion ineinander über. Viele von ihnen trafen Libelldra. Die Drachin aber schützte sich mit den Flügeln, wollte keinesfalls der Kraftreserve unterliegen.
    „Wehr den Rest mit Stahlflügel ab – und Irrlicht, Vulnona!“
    So prallte die gleißende Energie an den stählernen Schutzschilden ihrer Schwingen ab und schickte sie gar auf einen erneuten Flug, erreichten jedoch Akash nicht. Dieses hatte sich mit geschmeidigen Flügelschlägen bereits höher in die Lüfte geschraubt.
    Hernach richtete sich die stolze Füchsin in einer fließenden Bewegung zu ihrer vollen Größe auf und reckte die neun Schwänze empor, an deren Spitzen sich kleine, blaue Flämmchen bildeten, die einen kalten, silbernen Schein auf die Umgebung warfen.
    Dann schoss Vulnona die Irrlichter ab, die nun Aeropteryx nachjagten, welches versuchte sich in luftigere Höhen in Sicherheit zu bringen. Die Flügel eng an den Leib gepresst, schnellte er zwischen den Irrlichtern umher. Viele von ihnen verfehlten den Urvogel knapp, manche von ihnen versengten Akashs Federn.
    Aika legte den Kopf in den Nacken und versuchte einen Blick auf ihn zu erhaschen. Rund zweitausend Fuß schwebten Aeropteryx und Libelldra über ihren Köpfen. Das Auf- und Abschlagen der Flügel erzeugte ein rhythmisches Geräusch.
    „Hitzewelle!“
    Mit dem Aufblitzen ihrer klugen Augen löste Vulnona eine Welle rot glühender Flammen aus dem innersten Kern ihres Körpers, der heiß genug war, um Gold oder sogar Platin zu schmelzen.
    Jene Lohe entzündete das verdorrte Gras und brachte den Schnee und Sand zum Schmelzen, während Zebritz von flammenden Windböen gestreift wurde.
    Nur ein kurzer Triumphmoment blieb Vulnona. Unerwartet vermochten ihre Pfoten ihr Gewicht nicht mehr zu tragen, und da fühlte sie die plötzliche Erschöpfung. Die Füchsin ließ sich zuerst auf die Hinterläufe nieder, dann sank ihr Leib zu Boden und konnte nicht mehr die Kraft aufbringen, sich zu regen.
    „Anscheinend hast du etwas aufzuholen“, stellte Aika grinsend, „steht es Eins zu Null für mich.“
    Widerwillig erlaubte sich Shuus Stolz Vulnonas Niederlage zu akzeptieren, auch wenn es eine Frage der Zeit gewesen war, bis seine Füchsin nicht mehr in der Lage war, zu kämpfen. Es entsprach zwar nicht den Leistungen, die sich Shuu erwünscht hatte, vor allem im Hinblick auf das Festival, dennoch lobte er sein Pokémon ausgiebig, auch um den Anschein zu wahren, dass er ein sorgender Trainer war. Folglich aber zwang er all seine Konzentration auf die entscheidenden Minuten.
    „Du brauchst mich nicht daran erinnern, dass ich dich noch immer besiegen kann“, sprach der Koordinator kühn aus. Natürlich waren seine Chancen nun geringer, weil er bereits eines seiner Pokémon verloren hatte. Trotzdem schmälerte dies nicht seinen Ehrgeiz. Noch immer war alles möglich - theoretisch. Praktisch gedacht musste seine folgende Strategie wohlbedacht gewählt sein, um keine Lücke in seiner Verteidigung zu zulassen.
    Shuu jubilierte innerlich. Jetzt aber brauchte er seine Gedanken nicht mehr länger abzuwägen und keine Rücksicht nehmen, sondern konnte nun auf Libelldras breit gefächertes Attackenarsenal zurückgreifen, ohne Vulnona zu gefährden.
    Noch aber gönnte sich der Koordinator mit seiner Gegnerin zu spielen, um auf einen günstigen Augenblick warten – das berühmt-berüchtigten Überraschungsmoment.
    „Dafür, dass du mit dem Rücken zur Wand stehst, kannst du noch großspurige Sprüche klopfen“, amüsierte sich die Blonde. „Sonst ist das mein Part.“ Sie lachte kurz auf, merkte jedoch auf, als Zebritz ungeduldig und kampfeslustig den Boden aufscharrte. „Aber die werden dir auch noch im Hals stecken bleiben. Treib Libelldra zu Boden!“
    Die Lefzen zurücklegend, stürzte sich Aeropteryx auf Libelldra, das einen erstickten Schrei ausstieß, als der Urvogel blitzschnell auf sie herab gefahren war. Um Aeropteryx zu entkommen, versuchte sie seitlich auszubrechen, doch dies gelang ihr nicht. Akash ließ ihr keine Gelegenheit dazu, denn immer weiter hetzte er die Erddrachin in die Tiefe.
    Während Shuu die erfahrene Trainerin mit seinen Blicken taxierte, ballten sich seine Hände zu Fäusten, und er vermochte die angestauten Aggressionen nur mit Mühe zu verbergen.
    Angespannt beobachtete Shuu sein Libelldra, das sich wie ein ungeschicktes Junges durch die Luft treiben ließ. Es ergab keine logische Erklärung, welches Ziel sie verfolgte. Führte Aika mitten in einem Kampf etwa eines ihrer lästigen Spielchen?
    „Schüttel’ den lästigen Parasit ab!“, schrie Shuu schroff zu seinem Pokémon.
    Anstatt weiter vor Aeropteryx zu fliehen, wendete Libelldra schließlich und pöbelte den Kleineren fauchend an. So eine leichte Beute war sie nicht!
    Dann stürzte sich Libelldra brüllend auf ihren Kontrahenten und ging mit gefletschten Zähnen auf den Urvogel los.
    Wie zwei frontal kollidierende Meteoriten krachten Libelldra und Aeropteryx gegeneinander, traten sich mit den Hinterbeinen gegenseitig in den Bauch und schleiften ihre Klauen über den Leib des Anderen. Akashs Krallen verursachten ein scheußliches Quietschen, als sie über Libelldras Schuppen kratzten.
    Akash war deutlich kleiner als Libelldra, hatte aber kräftigere Hinterbeine und vermochte in den Lüften wendiger zu agieren. Es gelang ihm, sich Libelldra einen Augenblick auf Distanz zu halten.
    Dann aber umklammerten sich die Gegner erneut und rangen darum, wer zuerst den Hals des anderen zu fassen bekäme, während Libelldra und Aeropteryx weiter in die Tiefe trudelten. Voller Kampfeslust schlugen sie sich gegenseitig die Schwänze um die Ohren.
    Inzwischen waren sie durch eine niedrige Wolkendecke gebrochen und rasten in hohem Tempo auf den Boden zu. Shuu wurde unruhig. Sie schienen die Tatsache, dass sie kurz vor einem schmerzhaften, gar tödlichen, Aufprall waren, nicht zu bemerken.
    „Schnell, du musst sie auseinander bringen, Rajani“, sprach Aika rasch. „Ladestrahl!“
    Shuu starrte zu dem erschöpften Zebra, das während des Luftkampfes einen Augenblick gefunden hatte, um wieder zu Atem zu kommen. Nun aber sammelten sich in Zebritz’ Fell knisternde Funken, die wie ein explodierender Lichtblitz der Energiestrahl die Umgebung plötzlich erstrahlen ließen. Tanzende Sterne sah Shuu kurzzeitig vor seinen Augen, und der Koordinator versuchte sie mit seiner Handfläche vor dem grellen Schnee zu schützen.
    Ebenfalls geblendet kreischte Aeropteryx panisch auf, ließ rasch von Libelldra ab, als Ladestrahl ihn nur knapp verfehlte, und landete, mit eng an den Leib gepressten Flügeln, auf einen erhöhten Felsvorsprung. Es dauerte einen Moment bis der Urvogel seine Orientierung zurück gewonnen hatte. Dann riss er ruckartig seinen Kopf zu seiner Trainerin herum. Die Pupillen seiner Reptilaugen waren zu dünnen Schlitzen verengt, als er sie mit lang gezogenen Klagelauten protestierend ausschimpfte.
    „Tut mir Leid, mein Schöner“, sagte sie zärtlich zu ihm, der wie eine Schlange wütend zischte. Mit aufgeplustertem Federfell wandte sich Akash beleidigt ab.
    Allmählich schwächte die Schneeblindheit ab, und Shuu ließ den Arm wieder sinken. Er beachtete Aika nicht. Sein Blick ruhte auf Libelldra, das mit mühseligen Flügelschlägen in der Luft ausgeharrt war. Durch die roten Augenklappen, die die Erddrachin in Wüsten vor Sand schützte, hatten sie nun Libelldra vor dem grellen Ladestrahl bewahrt. Trotzdem: Shuus abschätziger Blick verriet ihm, dass Libelldra ihren Grenzen nah war. Weitere heftige Schlagabtausche würde seine Niederlage bedeuten. Um einen kühlen Kopf zu bewahren, schloss Shuu einen kurzen Moment die Augen und füllte seine Lungen mit eisiger Winterluft. Sie schärfte seinen Verstand, ließ ihn klar denken.
    „Libelldra, konzentriere dich“, tadelte der Koordinator sein Pokémon. Hätte die Erddrachin mehr Acht gegeben, wäre sie niemals die Gejagte gewesen! „Jetzt zeig uns Erdbeben!“
    Einen beharrlichen Schrei stieß Libelldra aus ihrer Kehle, legte die Schwingen an den Körpern an und ließ sich wie ein Stein zu Boden fallen. Die von Eis überzogene Erde riss ächzend rund um die Drachin auf, die den langen Schweif auf den Grund krachen ließ und dabei einen Schneehaufen dem Erdboden gleich machte. Spitze Felsen ragten wie Reißzähne aus dem Boden, während sich eine Bruchlinie seinen Weg zu Zebritz suchte.
    „Pass auf, Rajani, weich aus!“, warnte Aika mit vor Anspannung zittriger Stimme.
    Zebritz bäumte sich auf und wollte ihnen leichtfüßig entfliehen. Doch da rumorte die Erde unter den Hufen und brach entzwei. Zebritz fand keinen Halt mehr und klemmte sich die Hinterläufe in einer klaffenden Felsspalte.
    Shuu fuhr sich lässig durch die Haare. „Zeige uns einen wunderschönen Stahlflügel und beende es!“
    „Akash, halt es auf! Kraftreserve!“
    Sich erneut in die Lüfte erhebend, wandelten sich Libelldras Flügel in glühendes Metall. Die Welt drehte sich, als die Drachin nach rechts rollte. Die Energien zischten an ihr vorbei, ohne Schaden anzurichten. Hernach sauste Libelldra im Tiefflug und streckte Zebritz mit metallenen Flügelklingen zu Boden. Stöhnend brach das Elektropokémon zusammen.
    Selbstbewusst starrte Shuu der Trainerin entgegen. Das Gefühl, einem unüberwindbaren Gegner gegenüber zu stehen, welcher bereits die diesjährige Meisterschaft siegreich für sich entschieden hatte, verschwand allmählich. Unterschätzen tat Shuu sie dennoch nicht und leugnete auch nicht, dass sie eine wahnsinnig talentierte Trainerin war, die bereits unzählige Auszeichnungen gewonnen hatte. Trotzdem vermochte Shuu nicht die Schadenfreude zu unterdrücken. „Na, vom Champ der Meisterschaft hätte ich etwas mehr erwartet“, provozierte der Koordinator bewusst. Er brauchte den Nervenkitzel. „Du lässt nach, was?“
    Aikas Fingernägel bohrten sich in die Handfläche. Sie war von seinem triumphierenden Grinsen angewidert und es bedurfte ihre gänzliche Mühe ihn zu ignorieren. „Steinhagel!“, befahl sie knapp, dem Wunsch nachgebend, ihm endlich seine Grenzen aufzuzeigen!
    Aeropteryx' Krallen streckten sich einer senkrecht aufragenden Granitwand entgegen und suchten jede Unebenheit, um sich festzuhalten. Als die Klauen über die schroffe Oberfläche des nackten Felsen schleiften, erzeugten sie ein schabendes Geräusch. Sein Kopf fuhr herum, und der Reptilvogel stieß einen zügellosen Schrei aus.
    Kaum war dieser verklungen, dehnte sich Stille zwischen den Kämpfenden aus. Unwillkürlich spannten sich Shuus Muskeln an.
    Quälend langsam verstrichen die Sekunden. Bloß das Rauschen des Windes nahm er deutlich wahr. Alles anderen waren in den Hintergrund getreten und verloren an Bedeutung. Seine Nerven glichen einem stählernen Seil, welches in der Feuersbrunst eines Groudon allmählich dahin schmolz, und Shuu schnaubte missbilligend, während er das schleichende Bedürfnis, verächtlich zu lachen, mit einem höhnischen Grinsen, zu unterdrücken versuchte. Versuchte das Mädchen ihn lächerlich zu machen?
    Irgendwo grollte ein Donner und ließ Shuu aufmerken. Er hob den Blick zum klaren Himmel, der sich langsam mit grauen Wolkenschleiern wieder zu zog, nachdem Vulnonas Einfluss auf die Sonnenkraft stetig schwächer geworden war.
    Doch dann begriff der Koordinator schlagartig, dass es keine sich nähernde Gewitterfront war. Er schaute furchtsam zu seinen Füßen. Zunehmest geriet der Boden unter seinen Füßen in Aufruhr und rumorte, wie das wütende Brüllen eines Raikou. Die Erde erzitterte, bis sich zahlreiche, kantige Felstrümmer aus ihr gelöst hatten, die so groß und schwer wie Geowaz waren.
    Mit einem zischenden Fauchen schickte Akash die Steinbrocken nun auf eine Reise, und sie folgten gehorsam dem Ruf ihres Herrn.
    Shuu zögerte nicht. „Greif an! Stahlflügel!“
    Wieder formten sich die Schwingen zu stählernen Klingen, während Libelldra einen Schwindel erregenden Sturz wagte, um dem Steinhagel die Stirn zu bieten. So leichtfertig wie ein Schwert die Metallringe eines Kettenhemdes durchtrennten, fuhren die eisernen Flügel durch die Felsen.
    Shuu und Aika mussten Acht geben, um nicht von den gespaltenen Brocken getroffen zu werden, und wichen ihnen geschickt aus.
    Die Trainerin hob den Kopf empor. „Steig über Libelldra und anschließend Steinkante!“, befahl sie rasch.
    Und so gehorchte Aeropteryx. Der Reptilvogel schraubte sich hoch empor und verweilte auf einer höheren Position als Libelldra. Da glomm erneut ein, aus dem sich binnen weniger Sekunden Gesteinsplitter lösten und auf die Erddrachin zu rasten.
    „Abtauchen!“, bellte Shuu barsch. „Und Stahlflügel!“
    Libelldra zog den rechten Flügel an den Körper und rollte sich in einer eleganten Umdrehung zur Seite, bekam nur am Rande mit, wie Steinkante tiefe Krater in den Boden schlugen. Mit einem energischen Wutschrei stieg Libelldra in die Lüfte und schnellte flink auf Aeropteryx zu, während sich ihre Schwingen erneut in strahlendes Silber wandelten.
    Winselnd legte Akash den Kopf in den Nacken. Stahlflügel war unsanft auf seine rechte Federschwinge geprallt, und sein Klagen schlug in erschrockenes Jaulen um, als Aeropteryx ins Schlingern geriet und in die Tiefe stürzte.
    „Reiß dich zusammen, Akash, du schaffst es! Aero-Ass!“
    Der Schreck ließ nach, und Akash fasste wieder Konzentration. Bevor Aeropteryx wie ein geölter Blitz erneut in die Luft raste, fauchte er keck die Erddrachin an, die ein tiefes Grollen aus ihrer Kehle aufsteigen ließ. Dass der Urvogel sie in wenigen Herzschlägen unerwartet rammen konnte, war Libelldra bewusst. Besonders wachsam beobachtete sie das freche Aeropteryx. Plötzlich beschleunigte Akash, und Libelldra spannte unwillkürlich die Muskeln an.
    Dann prallten Libelldra und Aeropteryx zusammen. Die Erddrachin erbebte, als Akash gegen ihren ungeschützten Bauch trat. Libelldra versuchte sich ihrer zu erwehren, indem sie mit ihrem Schweif nach ihm schlug. Sie schnappte nach seinem Hals, den der Urvogel blitzschnell zurückzog, dann kratzte sie über seinen Brustkorb und versetzte ihm mit den Flügel einen kraftvollen Schlag.
    „Drachenpuls!“
    „Du auch, Libelldra!“
    Aeropteryx krümmte den Hals, während er sein Maul aufklappte. In seinem Rachen glimmte es bläulich auf, indem es binnen weniger Sekunden brodelte und kochte. Fauchend erwiderte Libelldra den Flammenstoß.
    „Vorwärts, Libelldra, zeig ihnen deine wundervolle Drachenklaue!“, schrie Shuu an und beobachtete weiterhin den Himmel.
    Ruckartig zog Libelldra die Schwingen an den Leib, schloss das Maul und tauchte unter Aeropteryxs Drachenpuls hinweg. Kampfeslustig knurrend stürzte sich die Erddrachin auf den Gegner, die Krallen in blutiges Licht getaucht.
    „Wehr dich!“, befahl Aika. Die Hände hatte sie vor ihrem Mund zum Resonanzkörper geformt.
    Kreischend versuchte Aeropteryx Libelldra einzuschüchtern, doch der Drache ließ sich nicht beeindrucken. Mit scharfen Klauen hieb sie nach dem Urvogel und schleifte jene mit Genugtuung über seinen Körper. In fester Umklammerung trudelten sie in die Tiefe.
    Fauchend schaffte Akash, Libelldra sich einen Augenblick vom Leib zu halten und brachte sich in Sicherheit.
    Shuus Freude war bloß von kurzer Dauer, als er begriff, dass Libelldra nun dem Reptilvogel schutzlos ausgeliefert war. Aeropteryx schoss mit angelegten Flügeln auf die Drachin zu, drängte sie mal in diese, mal in jene Richtung.
    Auf den Befehl des Koordinators versuchte Libelldra mehrmals ihm zu entwischen, aber jedes Mal stieß Akash auf sie herab, schnappte oder schlug mit dem kraftvollen Schwanz nach ihr, damit Libelldra gezwungen war den Kurs wieder zu ändern.
    „Lass dir das nicht gefallen und gib dir Mühe, Libelldra!“, tadelte Shuu sein Pokémon. „Stahlflügel!“
    Aika ballte die Faust und ein zorniges Funkeln legte sich in ihre Augen. „Wehr es mit Drachenklaue ab!“
    Es glich einem Tanz aus Klauen und messerscharfen Stahlklingen, die beim Aufprall ein quietschendes, lang gezogenen Schleifen ertönen ließen, als Libelldra und Aeropteryx umeinander her jagten, bis ihnen die Zungen aus dem Maul hingen, die Schwänze erschlafften, die Flügelschläge erstarben, und sie nur noch durch die Luft segelten.
    Lange vermochten Libelldra und Aeropteryx diesen Kampf nicht mehr fortführen zu können, so warnte Shuus Verstand. Rasch musste er den Sieg – oder die Niederlage – herbeiführen. Auch wenn er es nicht zugeben mochte, die Trainerin war ein Fluch, wenn man ihr gegenüberstand. Nicht umsonst war sie Champion der Silberkonferenz und galt bei ihren Gegnern als selbstsicher und gewitzt. Aika war eine begnadete Trainerin, die seit ihrem dreizehnten Lebensjahr eigenständig war und mit ihren Pokémon zusammen lebte. Sie wusste, was sie tat, was sie ihren Gefährten abverlangen durfte und wie sie ihre Konkurrenz zum Verzweifeln brachte. Sie war Fluch und Segen zugleich. Trotz aller Geringschätzung, die auf Gegenseitigkeit beruhte, lernte der Koordinator in diesem Kampf sogar sie zu respektieren.
    Doch so ruhig und gelassen, egal in welcher Situation sie auch sein mochte, verlor Aika allmählich ebenfalls die Geduld. Auch ihr war bewusst, dass dieser Kampf langsam zu neige ging. „Verdammt! Kraftreserve!“
    Shuus Lippen verzogen sich zu einem hämischen Lächeln. „Wird da jemand etwa nervös?“, reizte der Koordinator die junge Frau, die seinen Blick kühl erwiderte. „Hyperstrahl!“, ergänzte er gelassen.
    Erneut züngelte ein mächtiger Energiestrahl aus Libelldras Maul und sprengte Aeropteryxs gesammelten Energien, ehe sie an Kontur gewannen.
    Dann erfasste die Druckwelle Libelldra und Akash. Angsterfüllt schrie Libelldra auf und vermochte sich dieser Kraft nicht zu erwehren. Der letzte Angriff lähmte ihren Leib. Ihre Glieder fühlten sich unsagbar schwer an.
    Shuus Herz pochte, das Blut dröhnte in seinen Ohren und das Adrenalin, welches durch seine Venen rann, hatte die Welt seltsam verzerrt. Da spürte er, wie sich seine Kiefermuskeln schmerzhaft verhärteten, seine Hände sich zu Fäusten ballten und Zorn ihn erfüllte. Jede Faser seines Körpers war zum Zerreißen angespannt. Doch ihm blieb nur eines: Die Hoffnung nicht verlieren.
    Wieder fielen beide vom Himmel herab, traten und bissen sich, kratzten mit ihren Krallen über die Haut und Schuppen des Kontrahenten.
    Shuu atmete schwer. Alles deutete auf seine Niederlage hin, aber der Koordinator wollte dies nicht akzeptieren. „Drachenpuls auf seine Flügel!“
    Wie Musik klang Aeropteryxs entsetzter Schrei, und es verlor an Bedeutung, dass beide Pokémon auf den Erdboden prallten und keine Kraft mehr fanden, sich aufzuraffen. Der Schrecken einer unerbittlichen Trainerin verrauschte, und auch der Ärger über all die Konflikte, die sie geführt hatten.
    Die Ohnmacht ihrer Partner war wie eine Befreiung aus eiskalten Ketten.

  • So, hier kommt nun mein Kommentar und ich bin sogar einmal rechtzeitig dran, oh, man glaubt es kaum XD


    Shuu und Vulnona, ich wüsste kein Feuerpokemon, das besser zu dem süßen Schnösel passen würde. Dürre kann es also, interessant. Normalerweise kann das nur Groudon und es ist Vulnonas Traumweltfähigkeit. Aber warum sollte man es nicht so gestalten, dass in der "realen" (unseren XD) Pokemonwelt es einfach eine Rarität ist, wenn ein Vulnona Dürre beherrscht? Es ist auch verdammt praktisch für sie, wegen den Feuerattacken und dem Solarstrahl.
    Aber Aika macht Shuu einen Strich durch die Rechnung und sagt sogar, der Zeit mit ihm wäre eine Zeitverschwendung. Vulnonas Pech ist es auch, dass Akash Felsgrab und Steinkante beherrscht.
    Da bin ich froh, dass sich Shuu aus der Lage zu befreien weiß und sogar von Aika gelobt wird. Ich mag Aika eigentlich sehr gerne, aber dem Sieg gönne ich noch immer Shuu. <3 Seine Rivalin, - kann man sie als seine Rivalin bezeichnen? - lobt ihn sogar noch.
    In dem Zusammenhang, als Shuu in Bedrängnis gerät, finde ich es auch gut, dass er härter mit Vulnona umgeht. Schließlich ist er kein weichgespülter Trainer. XD
    Naja und nebenbei traktieren sich beide mit beißenden Bemerkungen, anders ist man es auch nicht gewöhnt und will man es auch nicht sehen. *g*
    Besonders mag ich dann den abschließenden Schlagabtausch zwischen Libelldra und Aeropteryx. Man könnte meinen, sie sind genauso verbissen wie ihre Trainer. Am Ende liegen sie dann beide da. *g* Das ist wohl das beste Ende, aber ich wollte trotzdem, dass Shuu gewinnt, weil ... naja, Shuu halt. =(


    Naja, was soll ich zu dem Kapitel an sich sagen? Sehr spannend, ein gut beschriebener Kampf. Vielleicht ein Fillerkapitel, aber gegen die habe ich nichts - sonst würde ich sie selbst nicht schreiben. XD


    Außerdem ist mir aufgefallen, dass du Doppelkämpfe sehr gerne magst. Nun gut, ehrlich gesagt finde ich, dass beide Partner mehr zusammenarbeiten könnten und du uns mehr Srategien von beiden Trainern, die ja eigentlich schon fast zu den Besten der Besten gehören, zeigst, wie man zwei Pokemon kombinieren kann. Viel interagiert haben sie nicht, keine Ahnung, ob du meinem wirren Geschreibsel folgen kannst. XDD
    Okay, ich versuche ein Beispiel: Akash zieht sein Ding durch und Rajani auch. Vulnona kämpt sozusagen fast für sich, genauso wie Libelldra, nicht immer, aber relativ oft. Zum Beispiel sezt Vulnona Dürre ein. Ich frage mich, warum Shuu die fliegenden Gesteinsbrocken ausgerechnet mit Hyperstrahl hatte stoppen müssen. Einem Libelldra kann man doch Solarstral beibringen. Damit arbeiten beide Pokemon zusammen (ohne Vulnonas Dürre könnte Libelldra nicht so schnell und kräftig agieren) und Shuu zieht nur Vorteile, da Libelldra davon nicht erschöpft wäre. Außerdem stehen einem Drachen Feuerattacken immer gut. =D
    Ich hoffe, du weißt, was ich meine. XD


    hdl. <3

  • Grüße, Wölfin^^


    Schön, dass es mit deiner Geschichte weiter geht. Zwar brauchen die Kapitel immer eine gute Zeit, dafür sind sie aber immer extrem lang. Nach einer Weile des Lesens hab ich allein aus Neugier mal runter gescrollt und gestaunt, wie viel Text ich noch vor mir hab xD.


    Dass sich dieses Kapitel ebenfalls ausschließlich mit dem Kampf zwischen Shuu und Aika beschäftigt, hatte ich nicht unbedingt erwartet. Sicher war ich mir der Tatsache, dass du die Pokémonkämpfe gerne sehr lang und äußerst präzise beschreibst, doch ich muss inzwischen feststellen, dass du in dieser Beziehung sogar noch ne Schippe draufgelegt hast. Ein einzelner Doppelkampf füllt beinahe zwei kolpette Kapitel, Respekt! Und die Art und Weise, wie du den Kampf beschreibst, zuzüglich der Gedanken und Emotionen, die in den beiden Trainern toben, ist einfach göttlich. Nachdem ich mich eine Minute lang wieder in das Match eingelesen hatte, war ich wirklich durch nichts mehr abzulenken. Das Duell der beiden hat mich richtig gefesselt, ebenso der persönlich Konflikt, der zwischen ihnen tobt. Die Beziehung zwischen Shuu und Aika gefällt mir sehr; Verachtung für die Person, Respekt für seine Leistung.


    Nur kam es mir gerade ein wenig so vor, als hättest du die Rollen der zwei mit dem neuen Kapi vertauscht. Korrigiere mich wenn ich falsch liege, doch ich meine erkannt zu haben, dass in Kapitel 4 Aika ihre Pokémon eher getadelt hat und im 5. kapi hatte Shuu in dieser Beziehung die Nase vorn. Dass dieser dann noch von Aika belehrt wird, wie man mit seinen Pokémon zu reden hat, ist dabei nicht gerade bedeutungslos. Vielleicht hat sich der Grünhaarige auch nur etwas stark in den Kampf hineingesteigert, doch fand ich das jetzt doch etwas merkwürdig.


    Die Monologe der beiden Trainer während des Matches haben mir sehr gut gefallen. Ihr Standpunkt wird auf einmalige Art und Weise verdeutlicht und sowol ihr Siegeswille als auch die Sorge um ihre Pokémon sind förmlich rauszulesen. Hier überwiegt bei jedem Charakteer aber eines der Gefühle (sollte nun klar sein, welches zu wem, oder?). Viel mehr weiß ich eigentlich gar nicht zu sagen. Immerhin bestand das Kapi ja wie gesagt nur aus dem Match... und Haruka wurde wieder links liegen gelassen. Denke, dass da jeder seine eigene Meinung hat, ob das jetzt positiv oder negativ ist, dass die Ereignisse um sie weiter hinausgezögert werden. Natürlich kann man jetzt nicht mitten in einem Kampf zu ihr umschwenken, aber zu lange solltest du dir damit nicht Zeit lassen (da ich sonst noch durchdrehe vor Spannu... verdammt!^^)


    Meiner Meinug nach hast du also wieder ein verdammt gutes Kapitel hingezaubert. Jetzt bin ich mal gespannt, wie es weiter geht - sowol in Bezug auf Haruka als auch auf Shuu und Aika.


    LG, Wölfin ;)

  • Huhu^^


    Es ist ja nicht so, dass ich mir sagen lassen will, ich sei Kommifaul. Hier gibt’s eben viele FF’s in diesem Bereich.


    Chapter 5
    Ich bin ja eh jedes Mal beeindruckt, wenn ich deine Kampf-Kapitel lese. Was mir teilweise gefehlt hat, waren beschreibungen aus der Sicht des Pokémon. Wenn man von so einer Attacke getroffen wird, jault man sicherlich nicht nur auf, man fühlt auch etwas. Klar, hier geht vorwiegend um die Trainer, aber das wollte ich einfach mal anmerken, so als Denkanstoss. Was ich auch mal interessant finden würde wäre, wenn Pokémon während eines Kampfes ein Item tragen würden. Das klingt sicher weird, da wir uns das nur vom Spiel her gewöhnt sind, aber ich meine, warum es nicht einfach mal in den Raum werfen? Was du damit machst, musst du ja dann wissen.


    Ich mag Vulnona. Nicht nur, dass Pokemon an sich, das hier ist so stark und es tut alles für seinen Trainer, so lese ich das einfach lieber. Aber ich hatte das Gefühl, es ist ein Pokémon, das lieber alleine irgendwie sich durchkämpft. Aber du magst Doppelkämpfe und weil du die Autorin bist, muss die Füchsin eben mitziehen.
    Wie es auf nem Drachen fliegt hätte ich allerdings gern irgendwie live gesehen, weil, ja ^^ Muss episch ausgesehen haben!

    Daher sammelte Rajani ihre verbliebene Kraft, die sich zuckend um ihren Leib legte. Donnernd galoppierte das Zebra auf Vulnona zu und rammte die Füchsin mit vollem, elektrisierenden Körpereinsatz zur Seite.

    An dieser Stelle wäre eine kleine Beschreibung der Gefühle der Füchsin gut gewesen- wie fühlt sich so ein Stromstoss an?

    Nicht viel hatte gefehlt und Shuu hätte seinen Selbstvertrauen verloren.

    hoppla ^^"

    „Ist es dir vollkommen egal, welche Schmerzen dein Pokémon hat? Man sagt nicht ‚Los, steh auf, sofort’, sondern man erkundigt sich nach dem Wohlbefinden seines Pokémons!“

    I know, es gibt Diskus darüber, aber afaik ist Pokémon sowohl Ein- als auch mehrzal.


    Fehler hast du ansonsten keine, bzw ich entdecke bei dir sonst ja selten welche. Aber wie gesagt- auch wenn's ein Kampf ist, manchmal ist ein kleiner "Kameraschwenker" nicht schlecht, oder auch den Umgebungsgeruch oder das Wetter mit einzubeziehen. Hätte ich an deiner Stelle aber wahrscheinlich auch weggelassen, sonst werden das jedesmal 15'000 Wort Kapis.


    Meiner Meinung nach ist dir auch besonders der Schluss gut gelungen. Man merkt richtig, wie die Anspannung abfällt und man wundert sich, wie und wo es weitergehen wird. Ich hoffe demnach also, dass deine Blockade nicht allzu lange anhält. Schwing dich in den Sessel und schreib, du Profi du!

  • [tabmenu][tab='Blabla']Huhu, ihr lieben Kommischreiber. :) Hätte ich mal früher die Kommis beantwortet, müsste ich es jetzt nicht machen... Mir juckts in den Fingern das Kapitel endlich posten zu können! :D


    Es ist sehr schade, dass einige Leser vermutlich nicht mehr lesen und kommentieren. Jedenfalls danke, dass ihr mir treu geblieben seid. Drei Kommentare sind reichlich wenig, aber wenigstens erhalte ich von euch noch Feedback. Da darf man nicht meckern. X)


    [tab=@Bastet]Wuh, der erste Kommentar zum Kapitel von dir - Respekt! <3 Wenn ich es nicht sehen würde, könnte ich es gar nicht glauben. *stichel* X)


    Was die Fähigkeiten von Pokemon betrifft, weiß ich nicht, wie ich es handhaben soll, also wie in PMD, dass sie ihre gesamten verfügbaren Fähigkeiten einsetzen können oder, wie in den Editionen, nur eine der Fähigkeiten. Ich kann mich einfach nicht entscheiden. xD Und ein Vulnona mit Dürre ist doch ein strategischer Vorteil, wie du schon sagtest, wegen den Feuerattacken und Solarstrahl. :D Mr. Rose zieht daraus nur seinen Vorteil. xD


    Ein Rematch zwischen Shuu und Aika wird es geben, und dann mit einem anderen Kampfergebnis. ;) Das ist schon fast zu viel Spoiler, aber egal. Könnte man sich nach dem Unentschieden sowieso denken. ^^ Ob die bissigen Bemerkungen dann wieder dabei sind? Das verrate ich nicht. Jedenfalls wird Aika zu dem Zeitpunkt etwas mehr Respekt vor Shuu haben werden. <3


    Ganz ehrlich: Wenn dich jemand anpflaumt und verbal angreift, würdest du da noch einen klaren Kopf haben? Und Aika und Shuu streiten sich ständig, wenn sie sich begegnen. Bei dem Spott brennt ihm schon die Sicherung durch, und Aika ist ja auch gut hochgepusht. Daher finde ich es verständlich, wenn beide keinen kühlen Kopf haben.
    Zu dem Solarstrahl: Ich finde es langweilig, wenn die Teampokémon untereinander die gleichen Attacken kennen. Deswegen hab ich mich gegen Solarstrahl entschieden. Ich hätte besser Flammenwurf nehmen können, aber da hat Shuu wohl nicht dran gedacht im Eifer des Gefechts. :D


    [tab=@aiguL 92]Es tut mir Leid, wenn die Kapitel oft recht lange brauchen, aber manchmal ist es... Ich sag mal eine Tortur. Nicht selten kommt mir mitten in einem Kapitel der Gedanke: Dein Schreibstil ist doch, das ist blöde formuliert, die Beschreibung klingt scheisse - du kannst nicht schreiben!!
    Deswegen braucht es eine Zeit, bis ich ein Kapitel fertig habe. Bei schlechter Laune schreibe ich nämlich nur so um die 0 bis 50 Wörter pro Tag. Wenn ich gut drauf bin, kann es schon sogar mehr sein, aber genauso schreib ich oft manche Tage nicht. xD
    Und irgendwann ist das Kapitel länger, als ich eigentlich schreiben wollte - einfach so! *hust* O:


    Kämpfe zu beschreiben, liebe ich. Das hast du bestimmt gemerkt. Die beiden Kapitel wären normalerweise eines gewesen, hab es dann letztendlich geteilt, weil 10.000 Wörter hätte sicher den einen oder anderen wahrlich erschlagen. Und ja, Doppelkämpfe mag ich besonders gern, auch wenn, wie Bastet sagte, ich kaum ein Zusammenspiel von den Pokémon der jeweiligen Seite achte. ^^" Teilwese hab ich es wirklich vergessen, andererseits sind Shuu und Aika so aufgepusht, dass sie keinen klaren Kopf haben. :D
    Möglicherweise sind die Rollen in den Kapitel vertauscht, aber wenn sie es sind, dann hab ich es nicht mit Absicht getan. Wie ich sagte, sollten die beiden Kapitel eigentlich eines werden... xD


    Zitat

    Hier überwiegt bei jedem Charakteer aber eines der Gefühle (sollte nun klar sein, welches zu wem, oder?)

    Wie meinst du das? War nicht immer klar, welche Gefühle und Gedanken zum jeweiligen Char gehörten? Werd jedenfalls drauf achten. ^^
    Was die Geschehnisse mit Haruka betreffen, da lasse ich dich - oder die anderen - nicht mehr warten.


    [tab='@Eryn']Du und kommifaul? Nie im Leben! Du ließt das Kapitel immer sogar als Erste - ist halt der Vorteil, wenn du meine Betaleserin bist. :) Du machst aber auch immer gute Arbeit, Süße. <3


    Wo du es gerade sagst: Ich hätte wirklich mehr Interaktion mit den Pokémon beschreiben können, und die Idee mit den Items werde ich bald mal umsetzen, zwar nicht nächsten Kampf, aber im nächsten Freizeitkampf. X) Auch die Beschreibungen aus der Sicht der Pokémon werd ich im nächsten Kampf umsetzen. Ich schreib ja zurzeit an dem Wettbewerbskampf. :D


    Chari hats auch schon kritisiert, dass ich kaum Strategie angewandt habe und beide Pokémon der jeweiligen Seite miteinander agiert gelassen habe. Werd ich wohl im nächsten Doppelkampf mehr drauf achten müssen. :)
    Der Kampf zwischen Libelldra und Aeropteryx hat mir wirklich Spaß gemacht, denn ich liebe es, Luftkämpfe zu beschreiben. <33


    Schäm dich nicht, dass du Fehler übersiehst. Das kann jedem mal passieren. Wenn ich mal dran denke, werd ich die Fehler mal korrigieren. ^^


    [/tabmenu]

  • [Blockierte Grafik: http://i48.tinypic.com/30mlqnn.png]


    Haruka befand sich in der Finsternis, genauer gesagt in einem Tunnel. Ihre Blicke schweiften umher, aber sie konnte nichts sehen, und trotzdem erinnerte sie der Gang an einen U-Bahn-Schacht. Nur war jener dunkler und mit Wasser geflutet, und sie schwamm darin.
    Bei jener Erkenntnis erschauderte das Mädchen, dennoch war das Nass nicht kalt, genau genommen fühlte es sich nicht wie Wasser an. Es war warm und zähflüssig.
    Ein fernes Flackern erregte jäh Harukas Interesse. Dort, in der Weite, schimmerte ein heller Lichtkreis, und irgendwie wusste sie, dass sie entscheiden musste, ob sie sich darauf zubewegen oder sich umdrehen und in die andere Richtung gehen wollte, in der ebenfalls Licht leuchtete, wenngleich schwächer und weniger einladend.
    Es war bloß eine Frage der Wahl. Beide Wege waren möglich, und sie musste die Entscheidung treffen.
    Dann hörte Haruka eine Stimme. Sie kam aus der Richtung, in der das schwächere Licht strahlte. Sie konnte zwar nicht sehen, wer dort draußen war, aber sie wusste, dass ihr dort keine Gefahr drohte. Es war eine männlich klingende Stimme, die an ihre Ohren drang und immer wieder ihren Namen sprach, dennoch konnte sie nicht wahrnehmen, wer es war, der sie zu sich rief.
    Der Schein aber schwoll an und verformte sich zu einer Gestalt, einem Geschöpf. Sogleich keimte in ihrer Brust Hoffnung auf. Wie eine zerbrechliche Blüte gedieh die Zuversicht, die dem Mädchen Kraft und Mut schenkte.
    Haruka versuchte der Kreatur durch den Tunnel entgegen zu schwimmen, aber sie konnte nicht. Ihr Körper fühlte sich leer, taub, an, so als wären ihre Gliedmaßen gelähmt.
    Panisch strebte Haruka gegen die Paralyse anzukämpfen, aber ihre Gegenwehr erstarb rasch, als sie begriff, dass es keinen Sinn machte. Voller Furcht schrie sie um Hilfe, aber ihre Stimme versagte, wollte ihr nicht gehorchen.
    Entsetzt sah Haruka der aus dem Licht entstandenen Gestalt entgegen, die sie regungslos anstarre, sich jäh umwandte und in die gegensätzliche Richtung schritt.
    Die Koordinatorin vermochte nicht zu erkennen, was dieses Geschöpf war, aber sie spürte, dass sie das Wesen nicht aus den Augen verlieren durfte.
    Und plötzlich erfüllte eine schreckliche Angst das Mädchen. Angst, dass die Gestalt gehen würde und sie allein ließ. Wieso konnte sie sie nicht sehen? War sie denn blind?!
    Doch jetzt, ja, jetzt rief die lichtene Person nach ihr, hatte das Mädchen entdeckt, und obwohl sie noch immer niemanden sehen konnte, wusste sie, dass sie ihr helfen wollte.
    Und wenn sie nur eine letzte Anstrengung unternahm, einen letzten Kraftakt, dann würde ihr Körper ihr wieder gehorchen…

    Während seine Knie auf kalte Marmorstufen lagen, ruhte sein Blick auf einer antiken Statue, die mit geöffnetem Maul stolz ihren Kopf zum Himmel empor reckte.
    Die Hände auf den Oberschenkeln gebettet, verweilte der junge Mann regungslos in dieser Position und betrachtete die Skulptur nachdenklich. Wann war endlich die Stunde der Erlösung gekommen?
    In dem aus Mosaik zusammengesetzten Fenster brach sich das Licht und warfen es in schillernde Farben kleckerweise auf den Boden. Es ließ das Gestein so gleißend silbern strahlen, dass es schien, als würde Mondlicht lieblich die hochragenden Schwingen, die beinahe die Decke berührten, umfließen.
    „Warum haben wir dich erzürnt?“, murmelte der Priester, der kaum dreißig Sommer erlebt hatte, in die Leere und schlug die Augen nieder. Furcht lag in seiner Stimme, so als beschämte ihn seine Formlosigkeit. Er betete, dass seine kühne Gedankenlosigkeit den Zorn der Göttin nicht schürte.
    Finster war es an diesem Ort, dem eine Aura der Ruhe inne wohnte. Bizarre Schatten von lodernden Fackeln tanzten an den Wänden, die an beiden Längsseiten in den Nischen angebracht waren. Sie wirkten gleichzeitig bedrohlich und schön zugleich, aber Helligkeit spendeten sie kaum.
    Plötzlich zuckte ein greller Lichtstrahl am Himmel und erleuchtete die Skulptur einen vergänglichen Moment. Dem Blitz folgte nun der Donner, der verärgert grummelte.
    Angst umklammerte sein Herz, und er neigte ehrfürchtig den Kopf und schloss die Augen. „Verzeih mir, Lugia.“ Er schwieg.
    Mit gesenktem Haupt verließen Worte, die bereits vor langer Zeit aus dem Gedächtnis der Menschheit verschwunden waren, seinen Mund. Wenige Menschen vermochten diese heute noch zu verstehen oder gar zu sprechen.
    Durchbrochen wurde diese Lautlosigkeit durch dem fortdauernden Prasseln des Regens und dem Brüllen des Sturmes, der im Freien seinen Zorn entfaltete und wütete.
    Es war seine Stimme, die die bleierne Stille durchbrach. Sie war ein Lied, eine wohlklingende Melodie des Sanftmutes und Dankes, welche von Frieden, Harmonie und Gleichgewicht der Mächte sang.
    Erneut zürnte grollender Donner, und ein leuchtender Blitzschlag erhellte jäh einen Herzschlag lang den Tempel.
    Aus Furcht wagte der Priester nicht den Kopf zu heben, sondern beugte sein Haupt tiefer zu Boden. Unablässig formten seine Lippen Worte, die die Wut der Göttin besänftigen sollten. Einzelne Schweißperlen, entsprungen aus seiner konzentrierten Anstrengung, rannen seiner Stirn herab. Im fahlen Flammenschein wirkte die Haut des jungen Mannes blass und kalt, minderte jedoch nicht die Feinheit seiner Gesichtszüge. Dunkle Schatten unter seinen Augen zeugten von seiner Müdigkeit.
    Plötzlich nahm er einen kühlen Windhauch war, der sanft seine Haut liebkoste und mit seinen Haaren spielte, und ließ ihn respektvoll aufblicken.
    Nun befand sich der Priester nicht mehr in den schützenden Wänden des Tempels. Er wusste nicht, wo er war. Als etwas seine Aufmerksamkeit erregte, schimmerten die grauen Augen voller Hochachtung, während der Brustkorb sich nur schwach regte. Er traute sich aber nicht einen tieferen Atemzug zunehmen. War es die Müdigkeit, die ihm eine Illusion vor Augen hielt, oder war es die Realität?
    Vor seinem Antlitz schwebte Lugia, die Göttin des Wassers, deren Schuppen von hellem Silberlicht durchdrungen waren. Dunkle Platten zogen sich der Wirbelsäule entlang, die am Rumpf in einen langen Schwanz übergingen. Jener endete in dolchartigen Dornen.
    Lugia, von blauen Nebelschleiern umwoben, senkte ihr Haupt und starrte den Priester aus schwarzen Augen an. Dann warf die erhabene Göttin den Kopf herum und brüllte so laut als grollte ein Donnerschlag. Und in seinem Inneren vibrierte Lugias Lied und verklang in der Ferne – das Zeichen!
    Der Priester blinzelte und sah in die zwielichtige Dunkelheit, die bloß vom schwachen Fackelschein durchbrochen wurde. „Oh Lugia… Hab Dank“, hauchte er lautlos und verneigte sich vor der steinernen Statue der Wassergöttin.
    „Euer Hochwürden“, sprach eine Frau den Priester achtungsvoll an, „das Mädchen kommt zu sich.“
    Dieser wandte ruckartig sein Haupt und blickte die Frau, deren Gesicht von Furchen geprägt war, mit schreckensgeweiteten Augen furchtsam an. Er hatte ihre Schritte auf dem Marmorboden nicht wahrgenommen. „Ist alles in Ordnung, mein Herr?“
    Mit hämmerndem Herzen in der Brust betrachtete er die alte Frau gebannt, die ihn sorgenvoll nicht aus den Augen ließ. Dann aber senkte er rasch den Kopf und schien fieberhaft nach Worten zu suchen, die allerdings nicht über seine Lippen kommen wollten. Zu aufgewühlt waren seine Gedanken. Er vermochte das Geschehende nicht in kausale Zusammenhänge zu fassen, so als ob Lugia ansinnte, dass er jenes Wissen in seinem Herzen behütete.
    Besänftigend lächelte der Priester. „Tara, sei unbesorgt“, erwiderte er freundlich, konnte ihr aber die Unruhe nicht nehmen. „Das Gewitter hat mich lediglich erschreckt“, fügte er rasch hinzu und erhob sich. Mit einer hastigen Handbewegung strich er sich die Falten seines indigoblauen Kimonos glatt und zupfte die feine, golden wirkende Unterbekleidung zurecht. In derselben Farbe wie jene Seide waren die verschnörkelten Muster, die für das geübte Auge ein kunstvolles Lugia darstellten.
    Auf dem Steinboden gaben die Geta, traditionelle Sandalen aus Holz geschnitzt, ein regelmäßiges Klacken von sich, während der junge Priester Tara in das Studierzimmer folgte.
    Unter hohen Decken reihten sich unzählige Bücher und Schriftrollen, die aus einer Zeit stammten, in der die Menschen noch an alte Göttermärchen glaubten. So roch auch die Luft jenes Zimmers: Ein trockener, beinahe muffiger Duft umwehte den Priester. Zweifellos der Geruch von altem Papier.
    In der Mitte des Raumes stand ein Tisch, über den ebenfalls zahlreiche Schriftstücke, mit verzierten und wertvollen Einbänden, verstreut waren. Daneben befand sich ein Sessel; Sitzfläche, Arm- und Rückenlehne waren mit Leder überzogen. Rotbraun war das verzierte Holz jener Möbelstücke, die einen unverkennbaren altenmodischen Stil hatten.
    In einer anderen Ecke des Gemaches lag ein Futon ausgebreitet, eine auf dem Boden platzierten Matratze, die tagsüber in Schranken verstaut wurde. Noch heute fanden althergebrachte Futons ihren Nutzen in modernen Haushalten. Angrenzend an diesem Schlaflager brannte eine kleine Nachttischleuchte, die mehr Helligkeit spendete als die Kerzenflammen.
    Der Priester kauerte sich vor dem Futon nieder, die Knie auf einem Kissen gebettet und betrachtete das Gesicht des Mädchens. Es wirkte sehr blass, die Lippen bedenklich blau und die platt gelegenen braunen Haare waren mittlerweile getrocknet.
    Ein schwaches Zittern rann durch die Muskeln des Mädchens. Zuerst bewegten sich zaghaft die Finger, die sich in den Stoff unter ihr krallten, schienen aber sich zu lockern, als sie merkten, dass es warm und trocken um sie herum war.
    Auf ihrer Stirn ruhte ein feuchter Lappen, nach dem Tara griff, um ihn erneut in kühles Wasser zu tauchen. Jenes Geräusch ließ erneut eine Regung durch ihren Leib fahren.
    Die Augenlider flatterten leicht, während sie wie durch einen dichten Nebelschleier, der ihren Verstand und Geist lähmte, leise Atemzüge wahrnahm und eine Hand auf ihrer Schulter ruhte, die bestimmend, aber behutsam, an ihr rüttelte.
    „Wach auf“, forderte der Priester das Mädchen auf, das seit einigen Stunden das Bewusstsein verloren hatte. Er konnte sich glücklich schätzen, dass es Tara und ihm gelungen war, ihren Körper zu wärmen, der durch das kalte Meereswasser rapide unterkühlt war. Sonst hätte er möglich einen Tod zu beklagen gehabt.
    Als sich schließlich der Nebel um ihren Verstand zu lichten begann, öffneten sich ihre schweren Lider, und sie blinzelte in die Helligkeit, die sie einige Herzschläge lang zu blenden schien. Die Tränen schossen ihr in die Augen, und das Mädchen kämpfte gegen sie an. Die Ellenbogen gegen den Boden stützend, versuchte es sich, mit all ihrer Kraft empor zu stemmen, doch ihr Körper fühlte sich so schwer wie Blei an und ihr war so furchtbar kalt.
    „Wo… Wo bin ich?“, hauchte sie kraftlos und keuchte zugleich schmerzerfüllt auf. Ihre Finger tasteten sich mit verzerrter Miene an den Kopf.
    „Langsam, Mädchen“, sagte der Priester mit gedämpfter Stimme und drückte sie mit sanfter Bestimmtheit nieder. Sie rührte sich aber nicht. „Du bist in Sicherheit“, fügte er lächelnd hinzu.
    Den irritierten Blick der Jugendlichen spürte der Diener Lugias auf sich ruhen. Ihre blauen Augen waren so tief wie Ozeane und strahlend wie helle Saphire. „Wer sind Sie?“
    Als die kleine Lampe, die neben dem Mädchen stand, einen Moment zu flackern begann, wurde das Gesicht des Priesters in unheimliches Licht getaucht. Besorgt hob der junge Mann den Kopf und lauschte dem Gewitter, dessen zorniges Grollen langsam in der Ferne verhallte. Bloß die zuckenden Wetterleuchten erhellten noch schwach die Umgebung.
    Ein erneutes stummes Dankesgebet richtete er an Lugia, deren Groll besänftigt worden war. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Mädchen. „Nenn mich Kylah“, stellte sich der Diener Lugias vor. Ein Lächeln umspielte seine erschöpften Gesichtszüge. „Darf man auch deinen Namen erfahren?“
    „Haruka“, erwiderte die Jugendliche schüchtern, die Kylahs Blicken scheu auswich und sich auf das Lager niederlegte. Kurz schloss sie die Lider über ihre Augen, dann öffnete sie wieder und hielten an der kunstvoll verzierten Decke inne, die eine Malerei eines jungen, schwarzhaarigen Mädchens zeigte. Ihr Schatten war eine Silhouette eines Geschöpfs, dessen schlangenartiger Körper bloß in vereinfachten Formen wiedergegeben war. An seinen Schultern wuchsen kraftvolle Schwingen empor und boten dem Mädchen Schutz vor Gefahren.
    Steinerne Säulenreihen stützten das hohe Dach, welches in drei Querschiffen geteilt war. Haruka war jene Architektur irgendwie vertraut, die sie an eine Kirche erinnerte, dennoch zweifelte sie. Bei der näheren Betrachtung des kirchenähnlichen Bauwerks bemerkte Haruka, dass das Gestein nicht grau war, sondern einen sanften Blauschimmer hatte.
    Kylah spürte ihren Blick auf sich ruhen, als sie ihre Augen wieder auf die wohl gebaute, aber feminin wirkende Gestalt richtete. „Wo bin ich?“, formten ihre Lippen erneut, beinahe verzweifelt. „Und was ist passiert?“
    Seine einst verzogenen Mundwinkel seines Lächelns wurden Kylah ernst. Die blauen Augen flackerten auf, während er in Harukas verschrecktes Antlitz sah. „Du erinnerst dich nicht?“
    Irritiert sah Haruka den Fremden an, woraufhin Kylah leise seufzte. „Nun gut“, er wandte sich an Tara, die noch immer seinen Rücken flankierte. „Würdest du uns alleine lassen?“
    Diese verbeugte sich, trat einige Schritte zurück und sagte: „Ja, mein Herr“, und zog sich langsam zurück. Kylah nahm wahr, wie sich die schweren Türen schlossen.
    Haruka sah ihr einen Augenblick nach, dann hob sie die Augen. „An was soll ich mich erinnern?“
    Ein schwaches Lächeln erschien auf den Gesichtszügen des Mannes. Er beugte sich vor und einige Strähnen in sein Gesicht. „Du frierst“, stellte Kylah fest, als er sah, dass Haruka ihre Arme fest umklammerte. „Möchtest du Tee? Das wärmt dich auf.“
    Zögernd nickte Haruka, die sich langsam aufrichtete, darauf bedacht, keine erneute Schmerzwelle auszulösen. Kylah half ihr dabei. „Du solltest dich noch etwas schonen. Dein Körper hat eine enorme Belastung aushalten müssen.“
    Das Mädchen nickte nur und nahm die warme Tasse Tee entgegen, die der Priester ihr erreichte. Zu viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf, die sie nicht zu ordnen vermochte.
    Kylah beobachtete Haruka, wie sie starr in die Flüssigkeit stierte, als hätte sie vergessen, wie sie ihre Arme zu bewegen hatte.
    „Trink“, forderte Kylah sie bestimmt auf, „und dann werden wir reden, sobald du einige Stunden geschlafen hast.“


    Und Haruka fiel in einen unruhigen Schlaf voll wirrer Träume, über deren Inhalt sie nach dem Erwachen nichts mehr hätte sagen können und von denen sie nur noch wusste, wie furchtbar sie gewesen waren. Träume, von denen nichts als Schrecken blieb.
    Im ersten Moment fühlte Haruka Erleichterung, als sie urplötzlich erwachte und den leuchtenden Mond im Zenit stehen sah. Zwei ungefähr gleichgroße Flecken wirkten wie ein Gesicht, das auf sie herabblickte und sie beobachtete.
    Dann fuhr Haruka auf, sah sich um – und dann packte sie das Entsetzen, denn es brannten keine Fackeln mehr an den Wänden, und auch Kylah und Psiana waren nirgends zu sehen. Die schützenden Tempelmauern waren einem tristen Grau gewichen, durchbrochen vom Schweigen der Stille.
    Sie war vollkommen allein.
    Haruka stand auf. Nicht einmal Spuren einer Ruine oder ihrer Lagerstätte waren zu sehen. Dort, wo bei ihrem Einschlafen die Große Halle gewesen war, stand das Gras kniehoch, dazwischen wuchsen einige Gräser, sodass dort innerhalb der letzten Wochen und Monate ganz gewiss kein Tempel erbaut gewesen sein konnte.
    Sie stellte auch fest, dass auch ihre Decke nicht mehr vorhanden war. Gleiches galt für ihre Halbseligkeiten, die sie neben ihren Kopf gelegt hatte, als sie einschlief. Es schien so, als hätte sie einfach im Gras gelegen.
    Etwas unschlüssig machte Haruka einen Schritt vorwärts. Ihre Beine fühlten sich bleiern an, und ein unangenehmes Drücken machte sich in ihrer Magengegend bemerkbar.
    Im ersten Moment wollte sie Psiana mit einem entschlossen, intensiven Gedanken rufen. Sie forschte mithilfe ihrer inneren Kraft nach dem Verbleib ihres Pokémon, dann aber hielt sie inne. Möglicherweise handelte es sich um eine Fortsetzung ihrer wirren Träume, und in der Realität war sie gar nicht erwacht, sondern lag noch immer auf ihrer Schlafstätte im Tempel.
    Wenn dies zutraf, würde ein Rufgedanke an ihre Psiana nur für Unruhe sorgen und mit Sicherheit den Schlaf der Katzenfreundin stören.
    Haruka machte ein paar Schritte vorwärts. Es war windstill. Kein Blatt raschelte im nahen Wald, kein Ast knackte, weil sich irgendein Pokémon dort bewegt hätte.

    „Kylah, Psiana?“, fragte Haruka verunsichert. „Wo seid ihr?“ Sie tat das mehr, um den Klang ihrer eigenen Stimme zu hören und sich selbst damit zu versichern, dass dies kein Traum war, als dass sie tatsächlich eine Antwort erwartet hätte.
    Und sie erhielt auch keine Antwort, während sie einen Fuß Schritt vor Schritt vor den anderen setzte.

    „Haruka!“, rief plötzlich eine helle Stimme ihren Namen, den ihre Eltern vor fünfzehn Jahren gegeben hatten.
    Das Mädchen wirbelte herum. Doch am Waldesrand stand niemand. Kein Windhauch ließ die Blätter rauschen, kein Rascheln der Büsche und Sträucher drang an ihre Ohren und kein Windhauch spürte sie auf ihrer Haut.
    Alles war still, wie in einer tödlichen Erstarrung erkaltet.
    Noch immer war sie allein, so schrecklich allein. Eine Tatsache, die Haruka zutiefst beunruhigte.

    „Komm…“, wisperte es in ihrem Geiste, leise, aber eindringlich, als ließe die Stimme keinen Widerstand zu. „Komm zu mir.“
    Obwohl in trister Einsamkeit gefangen, fühlte sie, wie ihr Puls sich beschleunigte, die Hände feucht wurden und die Atmung sich verlangsamte, während eine wilde, unbeständige Angst von ihr Besitz ergriff.
    Und als die flüsternde Worte in ihren Verstand eindrangen, rannte sie. Das bleierne Gefühl in ihren Beinen verstärkte sich mit jedem Meter, den sie hinter sich brachte. Es war, als ob sie immer schwerer wurden, je schneller sie zu laufen versuchte.
    Dichtes Gestrüpp wuchs zwischen den Bäumen. Schon nach wenigen Schritten blieb Haruka in den dornigen Sträuchern hängen, die das Unterholz fast undurchdringlich machten. Einen Moment verharrte sie und lauschte. Die absolute Stille, die in diesem Wald herrschte, wirkte gespenstisch, ja unerträglich.
    Dornen hatten sich in ihre Unterarme gebohrt. Sie blutete an mehreren Stellen und fühlte den Schmerz. Allein das sprach dagegen, dass sie noch immer träumte, aber doch war es anders. Haruka vermochte es nicht in Worte fassen zu können.
    Die vollkommene Stille war kaum zu ertragen. Alle Geräusche, die Haruka vernehmen konnte, verursachte sie selbst. Sie kämpfte sich weiter durch das Gestrüpp. Das Licht des Mondes drang nur hier und da mal durch das Blätterdach, und so konnte sie manchmal kaum die Hand vor den Augen sehen.

    „Komm… zu mir.“
    Haruka gelang es, sich aus dem Dickicht zu befreien und stolperte weiter vorwärts. Und da war plötzlich nichts mehr unter ihren Füßen, auf dem sie Halt zu finden vermochte. Furchtsam ruderte sie mit den Armen, hoffend, dass ihre Finger etwas ertasteten, woran sie festhalten konnte...
    Aber sie schrie, als die Schwerkraft sie in den Abgrund zog. Eine bodenlose Tiefe, die scheinbar nie enden wollte, dann aber schloss sie ihre Augen und nur noch schwarze, tröstliche Finsternis war um sie herum.
    Als Haruka ihre Augen wieder öffnete, stand sie aufrecht und spürte keinen Schmerz ob des Aufpralls, der eigentlich tödlich gewesen wäre.
    Erneut nahm sie ihre Umgebung in Augenschein. Der Wald war verschwunden, und nun nahm sie das sanfte Rauschen von Wellen, begleitet vom dröhnenden Meereswind.
    Sie war… am Meer?
    Haruka senkte den Blick auf ihre Füße, während ihre Zehen sich in den weichen Untergrund gruben. Sand fühlte sie unter ihren Füßen. Weder kalt noch besonders warm waren die von der Sonne erhitzten feinen Körner, die sie keinesfalls unangenehm empfand. Der Sand, der salzige Meeresgeruch und das klangvolle Wellenrauschen erinnerten Haruka vielmehr an schwüle Sommertage, an denen das kühle Nass Linderung verschaffte.
    Ihre Augen wanderten dem Horizont entlang, bis sie auf etwas trafen, was ihr Innerstes erschütterte und den Herzschlag unwillkürlich beschleunigte.
    Unweit des Strandes ragte ein hoher Fels empor, der an dem die Wellen mit ohrenbetäubender Intensität krachten, sodass weiße Gischt empor stob.
    Jene Klippe, an der sie nahezu jede Nacht im Schlaf stand.
    Dann aber zog etwas Weißes ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Horizont. Es trieb auf den Wellen hin- und her wie die Beute, die in den Klauen eines Raubtiers gefangen war. Haruka konnte nicht sagen, was dort draußen war, denn ihre Augen vermochten es nicht klar zu sehen.
    Ihr war es verwehrt näher zu treten, um ihren Augen die Möglichkeit zu geben, zu erkennen, was dort draußen, unter hohen Wellen und tosendem Winde, auf dem Wasser trieb.
    Als dieses Etwas unerwartet von einer Welle empor und anschließend zur Seite wegkippte, begriff sie: Ein heller Bastkorb, der im Inneren mit weißem Stoff gefüttert war, schwappte dort unter dem Willen des Ozeans hin- und her. Und dort war ein Bündel hineingelegt worden.
    Ein… Kind?
    Plötzlich schwoll das Wüten des Sturmes an. Irgendwo am Himmel grollte der Donner und Blitze zuckten, während die Wellen erzürnt gegen die Felsklippen brandeten und im weißen Schaum auseinander stoben. Heftige Sturmböen zerzausten ihr Haar, welches ihr strähnig ins Gesicht hing. Es hinter die Ohren zu streifen, hätte sowieso nichts gebracht – der Wind hätte sie ohnehin wieder durcheinander gewirbelt.
    Sodann kehrte die Stille zurück, die ihr allmählich so vertraut war. Nicht einmal ein Luftzug kräuselte sanft die Wasseroberfläche. Wie erstarrt waren die tosenden Wogen und wirkten nun wie ein glatter Spiegel.
    Den Blick von diesem Schauspiel wandte sie ab – und da erreichte sie ein Windhauch und spielte mit ihren Haaren, als fühlte sie den Atem eines anderen in ihrem Nacken.

    „Du bist gekommen“, vernahm sie eine weiche, ruhige Stimme, die im völligen Gegensatz zu Harukas wild pochendem Herzen stand, „Haruka.“
    Wie erstarrt blieb das Mädchen stehen und rührte sich nicht. Zu große Angst hatte Haruka, als dass sie Ruhe zu bewahren vermochte. Hatte sie den Mut sich umzudrehen?
    Sie wagte es. Und was sie sah, war eine Frau, deren Gesichtszüge jugendlich, ja beinahe kindlich wirkten, aber dennoch schien sie älter als Haruka zu sein. All ihre Schritte waren voller fließender Anmut. Jedes noch so bedeutungslose Bewegung, wie das Zurückwerfen ihrer silberblau schimmerndes Haare, war schön.

    „Auf diesen Augenblick habe ich Jahrzehnte gewartet und jetzt“, sprach die Frau in einer Stimme, die sehr zu ihrer Weiblichkeit passte. Sie war nicht tief, aber auch nicht hoch. Sie war eines Engels gleich, kam ihr ein allzu passender Vergleich in den Sinn, „treffen wir uns endlich!“
    Eingeschüchtert wich Haruka zurück, während sie ihr aufgebracht schlagendes Herz zu besänftigen versuchte. Daher schloss sie einen Moment die Augen und zwang sich zu einem Moment der Ruhe.
    Als die Koordinatorin sie wieder öffnete, sah sie eine schwebende große Gestalt, die mächtiger und zugleich anmutiger war, als alles was sie bisher gesehen hatte. Silbern erschien der Leib, getragen von kraftvollen Schwingen, während unentwegt Regung in dem langen Schwanz war, der in zwei seitliche Dornen überging, denn mal pendelte jener nach links, mal rechts und dann wieder links…

    „Fürchte dich nicht, Menschentochter.“ Das Maul öffnete sich. Sanft waren die animalischen Züge der Kreatur, die auf Haruka herabsah, genauso wie es ihr samtiger Tonfall war.
    Dieses beklemmende Angstgefühl, das ihr den Hals zuschnürte, ließ sie weiter zurückweichen. Die scharfen Reißzähne warteten doch nur, sie zu zerfetzen! Dennoch… Dieses Wesen hatte auf sie… gewartet? Wer war dieses Geschöpf – oder sollte sie sagen, was?

    „Ihr Menschen bezeichnet mich als eine Gottheit. Lugia, die Göttin des Wassers“, vermochte dieses furchterregende Wesen ihre Gedanken zu erforschen. „Doch mein wahrer Name lautet Sedna. Ich bin die Hüterin der Ozeane, die seit der Verbannung Kyogres und Groudons über die Meere wacht.“
    Haruka traute sich kaum zu atmen, so beengend war das Gefühl, das ihre Kehle zu schnürte. Ihr Herz raste während ihre Finger klamm vor Kälte, aber gleichzeitig schweißnass waren. Eine brennende Hitze, ausgehend von ihrer Furcht und der Aufregung, hatte sich in ihrem Körper breit gemacht. Eine sagenumwobene Göttin, welche sie aus zahlreichen Märchen kannte, war leibhaftig vor ihr, und alle gezeichneten Bilder, die bloß auf Nacherzählungen stützten, gingen ihr durch die Gedanken, aber keine kam der wahren Gottheit gleich.
    Nicht ein Geschichtenerzähler, der in ihrer Kindheit oft nach Blütenburg gekommen war, um auf Festen seinen sagenhaften Legenden- und Mythengeschichten den Kindern zu erzählen, hatte je die Wahrheit gesprochen.
    Und jene Göttin hatte auf ihre, Harukas, Ankunft gehofft?

    „Ge… gewartet?“, kamen ihr die erlösenden Worte zögernd über die Lippen.
    Die Lefzen zogen sich amüsiert zurück, gerade so, dass die Zähne nicht sichtbar wurden.
    „Ja, ich habe gewartet. Nur auf dich.“
    Haruka war wie gelähmt. Sie vermochte kaum einen klaren Gedanken zu fassen, denn ihr Geist war auf sonderbarer Weise ruhelos und leer. Worte zu finden, die sonst sofort ihr in den Sinn kamen, waren verschwunden, und Sätze zu bilden, fiel ihr so unsagbar schwer, als wäre all das Wissen, was sie in ihrem bisherigen Leben gelernt hat, nie gewesen.
    Sie hatte Angst.
    Solch große Angst, dass diese ihre Gedanken betäubte. Haruka wollte schreien und aus diesem vermaledeiten Traum erwachen, aber ihrer Kehle entsprang kein Laut.
    Als wäre das Wasser weiche Erde, setzte Sedna auf der spiegelgleichen Oberfläche auf. Ihre kraftvollen Schwingen schmiegten sich an ihren stromlinienartigen Körper, dabei hielten die gütigen Augen auf dem furchterfüllten Mädchen inne.

    „Haruka“, sprach die Göttin, welcher die Menschen den Namen ‚Lugia‘ gaben, das Mädchen an, „du irrst dich. Unsere Begegnung ist kein Traum, aber es ist auch nicht die Realität. Dein Körper ruht, während dein Geist sich von deiner sterblichen Hülle löste und sich nun im Zwielicht befindet.“
    Erneut rückte Haruka von Sedna ab und stolperte über einen faustgroßen Stein. Entsetzt kroch das Mädchen rückwärts. Sie wollte schreien, aber ihre Stimme versagte kläglich.
    All ihre Worte ergaben keinen Sinn. Sie träumte! All dies war bloß das Werk ihres ermüdeten Körpers, welches sie nach ihrem Erwachen wieder vergaß! Doch…
    Den Sand ließ sie zwischen ihren Fingern hindurch gleiten. Jedes noch so kleine Korn fühlte sich so real an, da der Sand weder kalt noch besonders warm war.
    Sedna beugte den langen Hals und ihr Atem berührte sanft Harukas Haare.
    „Lass dich nicht von deinem Herzen täuschen, Haruka, denn in deinen Träumen hast du unzählige Male meinen Geist gestreift und ich den deinen“, ertastete Sedna die Erregung des Mädchens. Dann hob sie wieder den Kopf empor, öffnete das Maul. „Es ist dein Schicksal.“
    Haruka keuchte und fasste sich an den Kopf, weil sie schon lange nicht mehr verstand, was sie glauben oder fühlen sollte. Es war ihr Schicksal, eine Gottheit zu treffen? Aus welchem Grund mochte dies sein? Daher brachte sie bloß ein heißeres „Warum?“ heraus.
    „Der Erde steht ein großes Unglück bevor, denn eine Tragödie aus längst vergessener Zeit wird sich wiederholen, und nur die wahren Auserwählten können sie verhindern“, fuhr Sedna fort.
    In Schweigen hüllte sich Haruka und flüchtete in die Stille, welche ihr sie nun als sehr tröstlich empfand. Sie gab ihr Zeit, um in ihren Gedanken wieder klar zu werden, und begann sogar die Situation zu akzeptieren. Den Lauf der Zeit zu ändern, vermochte sie ohnehin nicht, und ob es ihre Bestimmung war, die Erde vor Unheil zu bewahren, kam ihr wie in einem Fantasybuch vor.
    Plötzlich reckte Sedna ruckartig den Kopf dem schwarzen Himmel entgegen und stieß ein wehklagendes Brüllen aus, während sie ihre Flügel fächerte und empor schwebte. Die Schwingen verursachten kräuselnde Wellen auf der Wasseroberfläche.
    „Haruka… Meine Zeit ist gekommen. Ich muss dich verlassen“, wisperte die Göttin sanft, beinahe mütterlich. „Wir werden uns wiedersehen.“
    Sednas Schrei riss Haruka jäh aus ihren Gedanken. Einerseits sah sie in jener grotesken Situation eine Illusion ihrer Träume, aber andererseits empfand Lugias Gegenwart als Trost ihrer Furcht, denn Sedna war ihr so vertraut. Sie wollte nicht, dass Sedna sie alleine zurück ließ und dennoch… Sednas Stimme erstarb und wie ein greller Lichtblitz verblasste ihre silbern strahlende Gestalt.
    Und alles, was blieb, war Finsternis…


    Kylah blieb bei Haruka. Er war noch immer an ihrer Seite, als sie nach einiger Zeit plötzlich aus dem Schlaf schreckte und sich rasch aufsetzte. Das Mädchen wirkte nervös, so als hätte es im Schlaf Welten erkundet, die Panik in ihm ausgelöst hatten. Den Priester schien Haruka nicht zu bemerken, daher räusperte sich Kylah leise, aber trotzdem zuckte die Koordinatorin furchtsam zusammen.
    „Ganz ruhig“, sagte der Priester sanft. „Du hast nur geträumt.“
    Angespannt sah sich Haruka um, ehe sie sich Kylah zu wandte. „Scheint so…“, erwiderte das Mädchen so leise, dass es bloß ein schwaches Murmeln war.
    Ihre Atmung normalisierte sich allmählich, daher war das Luftholen nicht mehr ungleichmäßig und stockend, sondern ruhig, tief und regelmäßig. Trotzdem vermochte Haruka nicht Ruhe zu finden. Sednas Worte wollten ihre Gedanken nicht loslassen.
    Der Erde steht ein großes Unglück bevor, denn eine Tragödie aus längst vergessener Zeit wird sich wiederholen, und nur die wahren Auserwählten können sie verhindern, hatte sie Haruka prophezeit. Was es auch immer war, es war anders, als ihre bisherigen Träume. Dennoch war es kein gewöhnlicher Traum gewesen, dass wusste sie. Es fühlte sich zwar unwirklich an, aber gleichzeitig kam es doch der Realität nahe. „Schon wieder“, fügte Haruka, mehr oder minder, verärgert hinzu. Es waren Hirngespinste – nichts weiter!
    Kylah betrachtete das blasse Antlitz des Mädchens. Ihre Gesichtszüge waren vor Erschöpfung gezeichnet. In den letzten Tagen hatte sie wohl kaum Schlaf gefunden, so vermutete der kundige Priester. Dunkle Ringe unter ihren Augen zeugten von jener ständigen Müdigkeit. „Schon wieder?“, vergewisserte er sich. Jedes noch so feine Zucken ihrer Mundwinkel konnte Kylah deuten. Unwillen und Verärgerung, aber auch Unsicherheit und Angst beherrschte das Mädchen.
    Haruka schwieg, unsicher ob sie dem fremden Mann vertrauen durfte oder konnte, dem sie das erste Mal an diesem Tag begegnet war und bloß wenige Minuten zuvor kennen gelernt hatte. Dennoch drängte es sich nach so langem Stillschweigen über diese Nachtmahre ihr auf, sich jemanden anzuvertrauen. „Ich habe seit Tagen und Wochen Albträume. Ich… Ich träume immer das Gleiche.“
    „Immer den gleichen Traum?“, zweifelte Kylah, denn Menschen, die stets in dieselben Welten traten, sobald sie Schlaf fanden, waren ungewöhnlich und beunruhigend. Doch der Priester spürte, dass ein Hauch von Schicksal an ihr haftete.
    Als Haruka ob seiner Erstaunen langsam nickte, lächelte er und forderte: „Erzähle mir von diesem Traum.“
    Haruka willigte ein. Es fiel ihr nicht schwer, sich an die zahlreichen Einzelheiten ihres Traumgebildes zu erinnern, welches sie Nacht für Nacht durchlebte und stets mit klopfenden Herzen nach dem Erwachen endete. Ebenso schilderte sie ihm die groteske Vision, die sie soeben im Schlaf heimgesucht hatte, aber Haruka verschwieg Kylah die Begegnung mit Lugia. Etwas hielt sie davon ab.
    Als sie mit ihrer Erzählung geendet hatte, bedachte er sie mit einem kritischen, aber nachdenklichen Ausdruck. Sein verschleierter Blick glitt schließlich hinauf zu dem kunstvollen Deckengemälde. Jene Malerei zeigte Aleera. So war der Name des schwarzhaarigen Mädchens und der erste Wächterin seit der Großen Schlacht.
    Dass diese Visionen rätselhaft waren, konnte Kylah nicht verleugnen. Womöglich war es ein weiteres Zeichen Lugias…
    „Das… Das ist doch nicht schlimm… oder?“ Es war eine törichte Frage, aber sein Schweigen hatte das Mädchen beunruhigt. Dachte er darüber nach in welche Anstalt sie verweisen konnte?
    „Ich möchte dich nicht ängstigen, aber Träume oder Visionen, was es auch immer in deinem Fall ist, sind gewiss außergewöhnlich. Allerdings vermag ich kein Urteil über ihre Bedeutung zu fällen“, war bloß die einzige Erwiderung, die Kylah ihr in jenem Augenblick vermitteln konnte. „Falsche Deutungen können fatale Folgen für den Betroffenen haben, daher solltest du fachkundige Hilfe der Geishas in Teak City ersuchen.“
    Geistesabwesend verstummte Haruka und lauschte den heulenden Winden. Sie wusste nicht, was es war, aber vor ihrem inneren Auge blitzte nur einen Herzschlag lang eine Erinnerung auf, die sie nicht zu zuordnen wusste. Etwas, was das Wachsein zu einer Qual werden ließ, denn dessen Fragment beherrschte ihre Gedanken. Der Traum wurde unbedeutend und rückte allmählich in Vergessenheit.
    Nun weniger furchtsam folgte Kylah ihren Blicken wortlos, als ihre Augen zum kleinen Fenster wanderten.
    Es dämmerte bereits. Die Wintersonne war bereits als glühender Feuerball im Horizont unter. Nur das letzte Leuchten, das das Meer in blutiges Rot tauchte, kündigte an, dass allmählich die Nacht Einzug hielt.
    „Schön, nicht wahr?“, erriet er ihre Gedanken mit einem Lächeln.
    Tief im Inneren des Mädchens wollte etwas „Ja“ erwidern, wie es auch spürte, dass ein anderer Teil sich ein „Nein“ ersehnte. Stattdessen sagte Haruka nichts und wandte sich ab, als legte sie schweigend eine Distanz von ein paar Schritten zwischen ihnen zurück. Die Beine eng an den Körper gezogen und das Kinn auf ihre Knie gelegt, kauerte Haruka auf ihrer Schlafstätte.
    Sie wollte nicht reden. Mit leerem Blick starrte sie das helle Lodern einer Fackel an, die tanzende Schatten auf die steinerne Wand warf. Es schien geradezu, als wären die fauchenden Flammen lebendig, und das geruhsame Knistern, das das Mädchen an ein Lagerfeuer erinnerte, erweckte ein Gefühl von Sicherheit und Wärme. So schloss Haruka einen Moment ihre Augen und verfiel in eine Art Trance, zwischen Schlaf und Wachsein wandelnd.
    Jäh durchbrach ein empörtes Miauen die bleierne Stille, und Kylah erhaschte eine rasche Bewegung in der anderen Ecke seines Studierzimmers. Die Pfoten, auf dem Gestein vollkommen lautlos, fingen den Sprung aus einer Höhe, die gewiss drei Meter betrug, federnd und geschmeidig ab. Vollends schleichend, gaben die Tatzen kein Laut wider, während die Katze sich mit blitzenden Augen näherte.
    Stolz und erhaben trug sie ihren geteilten Schweif hoch empor gereckt, der leicht bei jeder Bewegung ihres anmutigen, schlanken Leibes hin- und herzuckte. Das kurze, fliederfarbene Fell wirkte im schwachen Feuerschein matt und struppig, minderte jedoch nicht die Würde jenes Katzenwesens. Auf jedes Geräusch achtend, waren die Ohren gespannt nach vorne gerichtet. Wie strahlende Amethyste sah die Lichtkatze Kylah eindringlich entgegen, und das Juwel, der auf ihrer Stirn platziert war, fing die tanzenden Flammen auf und brachte es in ein sanftes, mysteriöses Glühen.
    Das energische Maunzen riss Haruka aus ihren trübsinnigen Gedanken. Als hätte man sie in ihren Grundfesten erschreckt, sah sie Psiana entgegen. Mit einem bösen Funkeln, das ihren Augen inne wohnte, betrachtete die Katze ihre Trainerin. Die Schnurrbarthaare stellten sich nach vorne, während ein leises Knurren ihrer Kehle entkam.
    „Psiana….“ Nicht wissend, warum sie Psianas Groll auf sich gezogen hatte, streckte Haruka vorsichtig ihre Finger der Katze entgegen. Anklagend sah sie diese an, dann aber doch unterlag sie ihrem inneren Konflikt zwischen Zorn und unendlicher Erleichterung.
    Stürmisch schmiegte sich Psiana an ihre Hand, stupste sie nachdrücklich an, als wollte sie sagen: „Streichle mich endlich!“ Dieser Bitte kam Haruka lachend an und drückte ihr Pokémon frohgemut an sich.
    Kylah sah ihnen schweigend zu. „Dein Psiana ist nicht von deiner Seite gewichen“, sprach er schließlich. „Es hat dich keine Sekunde aus den Augen gelassen.“
    Psianas Lefzen zuckten. Sie legte die Ohren an und öffnete leicht den Fang. Niemand sollte es wagen, sie als ein „Es“ zu bezeichnen! Schließlich war sie keines dieser Matschhaufen namens Ditto!
    „Sie“, korrigierte Haruka rasch, um die Katze nicht in ihrem Stolz als Kätzin zu kränken. „Sie legt auch großen Wert darauf, als eine Dame bezeichnet zu werden.“
    Der Priester legte die Hand an die Brust und verneigte sich überschwänglich. „Verzeih, du wundervolles Wesen.“ Alle Vorsicht vergessend, streckte er eine Hand nach ihr aus.
    Wieder zuckten Psianas Lefzen. Gewiss sollte diese Schmeichelei ihre schöne Katzenseele liebkosen, doch diese Worte – oh diese schrecklichen Worte! – waren bloß beißender Hohn in ihren Ohren!
    Zornig fauchte Psiana und ließ ihre samtigen Pfoten nach vorne schnellen, aus denen scharfe Krallen hervor blitzten. Genüsslich fuhr die Katze ihre Klauen Kylahs Hand herab und ihre Reißzähne bohrten sich tief in das zarte Fleisch seiner Hand.
    Schlagartig breitete sich brennend stechender Schmerz aus, und Kylah stieß erschrocken einen belegten Laut aus, während er unwillkürlich diese zurückziehen gedachte, doch Psiana ließ ihn nicht frei aus ihrer Umklammerung. Weiterhin pochte die fürchterliche Pein in seiner Rechten.
    „Psiana! Lass los!“, rief Haruka tadelnd aus, die polternd mit ihrer Hand auf Holz schlug. Zusammenzuckend erschreckte Psiana und gab Kylah frei. Murrend starrte sie ihre Trainerin an.
    Jene Gelegenheit nutzend, befreite er seine Hand leise auf seine Unachtsamkeit fluchend aus der Gefangenschaft der Katze und begutachtete die tiefen Kratz- und Bissspuren. Wie Feuer brannten sie, welche an den Wundrändern rot und geschwollen waren.
    Als wäre nichts gewesen, legte sich Psiana auf Harukas Kopfkissen und leckte ihr seidiges Fell, die Schimpftiraden ihrer Trainerin vollkommen missachtend.
    Das Mädchen wandte sich zu dem Priester um, der mit seiner geschundenen Hand in eine Wasser gefüllte Schale tauchte. Unerträglich loderte der Schmerz auf, als stachen tausend feine Nadeln in die Wunde. Kylah sog scharf die Luft zwischen den Zähnen in seine Lungen. Erleichtert atmete er aus. Das kühle Nass linderte das Brennen der Kratzspuren.
    „Es-es tut mir leid! I-ich weiß nicht, was in sie gefahren ist!“
    Gutmütig lächelte Kylah, während er sich ein feuchtes Tuch um die zerfurchte Hand schlang. Freilich war es seine eigene Achtlosigkeit, denn ihm war bewusst, welch großen und verletzbaren Stolz katzenartige Pokémon hatten. Leicht waren sie gekränkt und ebenso rasch waren sie auch wieder besänftigt.
    „Dich trifft keine Schuld, ich war unvorsichtig, obwohl ich es besser wissen musste, dass meine Worte Psiana reizen“, beschwichtigte er die Sorgen des Mädchens, das ihn noch immer zweifelnd ansah. Kylah wandte sich an die Lichtkatze, die seine Blicke funkelnd erwiderte.
    Dann kehrte Psiana dem lästigen Menschen den Rücken, ließ sich wieder nieder und säuberte ausgiebig ihre Pfoten.
    Schließlich galt die Aufmerksamkeit des jungen Priesters dem Mädchen, über das er so wenig wusste. Zuvor war sie zu schwach gewesen, um ihm die Fragen, die auf seiner Seele lastete, zu beantworten. Es vermochte kein Zufall zu sein, dass am selben Tag, an dem sich Lugias Zorn erhoben hatte, er ein Mädchen vor dem Ertrinken rettete. Sein wacher Geist sagte ihm, dass dies ein Werk des Schicksals war, welches unentwegt, unter den wachsamen Blicken der Götter, seine Fäden spann.
    „Darf ich dich was fragen?“
    „Natürlich. Fragen Sie ruhig.“
    Misstrauen lag in ihrer Stimme. Kylah konnte es Haruka nicht verübeln. Schließlich kannten sie sich bloß wenige Stunden, obwohl dem Mädchen offensichtlich bewusst war, dass es jenem Mann ihr Leben zu verdanken hatte. Ihre Haltung war nicht vollkommen abwehrend, eher zurückhaltend und ängstlich.
    „Du stammst nicht aus Johto, nehme ich an? Woher kommst du?“, verlangte Kylah zu wissen.
    „Nein, ich bin aus Blütenburg City“, antwortete Haruka schließlich zögernd. „Das liegt an der Westküste von Hoenn.“
    „Hoenn also?“, murmelte Kylah mehr zu sich selbst. Unwillkürlich glitt sein Blick zu jenen heiligen Schriften, die zusammengerollt auf seinem Schreibtisch lagen, doch er unterdrückte den Drang, aufzuspringen, um sich die Zeilen einer uralten Prophezeiung ins Gedächtnis zu rufen.
    Rasch verdrängte er diese Gedanken. Noch war die Zeit nicht reif. Die Stunde nicht gekommen.
    „Du bist Koordinatorin“ Es war mehr eine Tatsache als eine Frage. Kylah deutete mit einem Fingerzeig auf ihre mittlerweile getrockneten Klamotten, auf denen eine blausilberne Schatulle lag. Das Symbol des Jotho’schen Festivalkomitees war auf der Oberfläche eingraviert. Es war eine einfache, aber kunstvolle Schleife.
    Verträumt harrten Harukas Blicke auf dem Etui aus, dann nickte sie zögerlich.
    Irgendetwas beschäftigte das Mädchen, das spürte Kylah deutlich. Es schien, als würde Haruka in Gefilden wandeln, in denen seine Worte sie nicht zu erreichen vermochten. Er schloss daher einen kurzen Moment lang seine Augen, versuchte nach ihrer Aura zu greifen, doch jene glich einem Wirbelsturm aus Energien. Griff er nach ihnen, so verpufften sie fauchend, als würde man Nebel fangen wollen. Sie wirbelten um ihn herum, flüsterten wie leise Winde und dann stand er vor einem klaffenden Abgrund. Irgendwo glaubte er eine Melodie zu hören, die ein längst vergessenes Volk seinen Toten sangen, wenn ihre Leiber dem Meer überlassen wurden.
    Langsam öffnete Kylah seine Augen. Haruka saß noch immer regungslos auf ihrer Schlafstätte und schien nicht in der Gegenwart zu wandeln.
    „Warst du auf dem Weg nach Anemonia?“ Erneut wich Haruka Kylahs wachsamen Augen aus, vermochte aber nicht die Tränen zurückhalten, die wie schimmernde Perlen über ihr Gesicht rannen.
    Kylah streckte die Hand nach ihr aus und wollte sie behutsam nach ihrer Schulter berühren, sie trösten, nahm aber jäh das tiefe Grollen und die funkelnden Amethyste Psianas wahr, die ihn offenkundig warnten, sein Vorhaben umzusetzen. Um das Gemüt der Lichtkatze gütlich zu stimmen, unterließ Kylah, sie wieder zu verärgern.
    „Was ist passiert?“, fragte der Priester nun vorsichtiger, darauf bedacht, dass seine Worte das Mädchen nicht noch mehr aufwühlten.
    Haruka aber reagierte nicht. Sie wollte ihm erzählen, was geschehen war, aber es war, als wäre jemand anders in ihren Körper geschlichen, der ihren Verstand unter Kontrolle nahm. Jene Haruka, die lachen und weinen konnte, die reale Haruka, war verschollen; verloren gegangen in den Tiefen des Ozeans.
    „Wusstest du nicht von der Unwetterwarnung?“
    Etwas in ihr wollte „Nein“ schreien, aber es schien, als hätte dieser Jemand ihre Stimmbänder gelähmt. Sie war nicht mehr Herrin ihres Verstands. Kein Laut vermochte aus ihrer Kehle zu dringen.
    Eng an die kühle Wand gelehnt, hatte Haruka noch immer die Beine an sich gezogen und die Arme über ihre Knie verschränkt. Haruka sah den Priester nicht an, sondern vergrub ihr Gesicht ablehnend an ihren. Sie wollte nicht mit ihm sprechen, wollte einfach ihre Ruhe haben, denn sie fühlte sich, als drängte Kylah sie wie ein verwundetes Rattfratz in die Enge.
    Daher erhob sich Kylah beinahe lautlos. Bloß sein Gewand raschelte, als er den indigoblauen Stoff raffte. „Ich lasse dich allein.“ Mit jenen Worten trat er zur Tür.
    Noch immer schwieg Haruka. Sie starrte mit leerem Blick auf eine Miniaturstatur Lugias, während ihre Finger sich in die raue Stoffdecke unter ihr krallten. Kylahs Worte waren unbedeutend; sie hallten wie aus weiter Ferne, die über eine unerreichbare Ebene verklangen und kaum mehr als ein Flüstern zu hören waren. Gleichsam mischten sich dem Wispern warnende Rufe unter, die jedoch von dem ohrenbetäubenden Geräusch tobender Wassermassen vollends verschluckt wurden.
    Plötzlich schrak Haruka auf, und ihr war auf einmal so, als wären die Temperaturen binnen weniger Minuten in die Minusgrade herab geklettert.
    Schemenhaft vermochte sie das Grauen zu ertasten, welches sie nicht an sich heran lassen wollte. Haruka wusste bloß, dass sie die Einsamkeit furchtbar erdrückend war, wenn Kylah den Raum verließ. Ihre Blicke suchten verzweifelt nach ihrem Retter, der soeben die Tür durchschritten hatte und jene lautlos schließen wollte. Noch ruhte die Hand auf der Klinke.
    „Warten Sie!“, rief Haruka bittend. Warum sollte er warten? Drohte das Wissen der letzten Stunde, ihr die Luft zu zuschnüren? „Ich… möchte nicht allein sein.“
    Kylah kam ihrem Wunsch nach und nahm wieder seinen Platz an ihrer Seite ein. „Ich habe dich bewusstlos am Ufer aufgefunden“, sprach er irgendwann aus und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, stützte sein Kinn auf die ineinander verhakten Hände, während er Haruka nachdenklich anschaute, so als suchte er etwas in ihren Augen, nach einer Wahrheit, die in den Tiefen ihrer Saphire verborgen war. „Oder besser gesagt, wenn mein Jugong dich nicht gefunden hätte“, fügte er schmunzelnd hinzu. Doch so rasch er einen humorvollen Ton eingeschlagen hatte, ebenso schnell wurde Kylah wieder ernst. „Jedenfalls kannst du von Glück sagen, dass du noch lebst. Es hätte nicht viel gefehlt und du wärst ertrunken.“
    Der Priester fuhr sich mit den Fingern durch seine Haare, die sich wallend über seinen Rücken bewegten, und spielte mit einer Strähne, während er auf eine Antwort Harukas wartete, die seinen grauen Augen versuchte auszuweichen.
    Tränen, so klein wie Perlen, rannen stumm ihren Wangen herab und tropften auf die Leinen ihrer Bettdecke. Feuchte, dunkle Flecken sammelten sich bereits.
    Noch immer drängte sich Haruka in ihrer abwehrenden Haltung gegen die Wand, aber ihr Kopf ruhte nun auf ihren Knien. Sie wirkte apathisch, die Augen fern auf etwas gerichtet, was bloß für ihre Sinne wahrzunehmen war, gleichzeitig war ihr Körper gespannt, als befürchtete sie jederzeit eine Gefahr.
    Irgendetwas verstörte das Mädchen so sehr, dass es nicht darüber sprechen wollte – oder konnte. Entweder versuchte sie sich an das verschüttete Wissen der letzten Stunden zu erinnern oder sie wollte jenes abscheuliche Gedankengut krampfhaft vergessen.
    Kylah wusste es nicht. Er konnte lediglich nur Vermutungen anstellen, keine festen Aussagen, wie sehr Harukas Psyche gelitten hatte. Vielleicht hatte er die Kraft, um den Schmerz ihrer Seele zu lindern?
    „Egal, was du verdrängen möchtest, erzähle es mir. Ich will dir helfen“, bot Kylah mit sanfter Stimme an. Er wollte sie nicht bedrängen, denn sie sollte aus freiem Willen, den Mut finden, um ihr mögliches Trauma zu erzählen.
    Haruka sah den Priester nur an, der ihrem bohrenden Blick standhielt. Dann drehte sie sich weg. „Ich… Ich kann mich nicht erinnern“, behauptete die Koordinatorin wispernd.
    Ihre zitternde Stimme strafte ihre Worte Lügen. Sie wusste, was geschehen war, hatte aber so schreckliche Furcht vor den Erinnerungen. Sie raubten ihr den Atem, drohten sie unter ihrer Last zu ersticken.
    „Du kannst dich nicht erinnern oder du willst es nicht?“ Kylah wollte sie nicht drängen, doch wollte er auch verhindern, dass sie sich vollends abkapselte und vor sich hin vegetierte. Es war freilich die Natur des Menschen, schmerzhafte Erlebnisse aus seinen Gedanken zu verdrängen. Mensch flüchtete sich in eine eigene Realität, geboren aus seinen Fantasien, die bloß seinem Verstand inne wohnten. Niemanden ließen Traumatisierte an sich heran, sondern schotteten sich vollends aus der gewohnten Umgebung ab und lebten ihr eigenes, einsames Leben, stets zwischen Extremen wandelnd. Nur die Flucht verhieß Linderung für die verwundete Seele, während der Körper wie betäubt, empfindungslos, war.
    „Versuch es.“
    Haruka zögerte, als stände eine abscheuliche Qual hinter den Worten, die ihre Lippen nicht verlassen mochten. „Irgendwie ist alles so… so durcheinander…“, begann das Mädchen stockend und schloss seine Augen für einen Herzschlag lang, dann öffnete es sie wieder, darauf hoffend, neuen Mut gefunden zu haben. „Ja, ich… Ich war auf dem Weg nach Anemonia, aber irgendwie bin ich mir nicht sicher...“
    „Bleib ruhig, erzähle es mir von Anfang“, besänftigte Kylah das Mädchen. „Woran kannst du dich erinnern? Warum warst du auf dem Weg nach Anemonia?“
    „Ich… Ich weiß nicht…“, schluchzte sie erneut, wollte nur fliehen vor jener Wahrheit, die sie zutiefst beunruhigte. Die Tatsache, dass sie in Oliviana den Wettbewerb verloren hatte und ihr letzte Hoffnung in Anemonia steckte, wollte sich Haruka nicht eingestehen.
    Kylah seufzte innerlich. Seine Augen blieben gedankenverloren an dem Etui hängen, in dem Haruka ihre offiziellen Wettbewerbsbänder aufbewahrte. Dann wandte er sich ihr wieder zu. „Du bist Koordinatorin und hast zuvor in Oliviana teilgenommen“, stellte er ein weiteres Mal fest. Es diente vielmehr zur Findung der Gewissheit. „Und verloren.“
    Haruka schreckte auf. Schändlich ertappt fühlte sich das Mädchen. Sie, eine durchaus erfahrene Koordinatorin wie es in manchen Fachzeitschriften geschrieben stand, hatte ausgerechnet in einem Wettbewerb verloren. Jene letzte Herausforderung hätte ihr letztens Band verheißen! Schon allein der Gedanke, was die Medien über sie schreiben könnten, genügte, um ihr der letzten Mut rauben. Selbst Kylah hatte von ihrem Versagen gehört!
    Jener mochte zwar von jeglicher Zivilisation abgeschieden leben und sein Dasein als Priester fristen, dennoch war er des Lesens mächtig und war auch mit anderen Medien wie Fernsehen oder Internet vertraut. „Ich habe gehört, dass in Anemonia ein Wettbewerb stattfinden soll. Du willst sicher dort antreten, denn“, zögernd öffnete Kylah die Schatulle, in der Haruka ihre Bänder aufbewahrte; es waren vier, „dort willst du dein letztes Band gewinnen.“
    Geistesabwesend starrte Haruka in die leuchtenden Flammen einer Fackel, die bizarre Schatten auf die Wände warfen. Jene bedeutsamen Gebilde tanzten wie wundervolle Schemen, ja belebten Harukas Geist.
    Sie war gewissermaßen froh, dass Kylah nicht in der Wunde herumstocherte, so wie es Shuu am gestrigen Abend getan hatte. Der Gedanke, dass sie das Versprechen nicht einzuhalten vermochte, schmerzte Haruka. Doch war es überhaupt ein Versprechen, was sie ihm gegeben hatte?
    „Du warst auf dem Weg dorthin, oder?“, tastete sich Kylah behutsam vorwärts, denn das Mädchen hatte zuvor nicht auf seine Äußerung reagiert.
    Zögernd, aber wortlos, nickte Haruka zaghaft. Nur schemenhaft vermochte sie klare Bilder in ihren Gedanken aufblitzen zu sehen. Sie waren abstrus und vermischten sich mit Eindrücken, die Haruka nicht zu deuten wusste. Ihr Geist fühlte sich leer, aber auch nicht ausgelastet an, vielmehr war er wie in einem tiefen Schlummer verfallen, der bloß langsam verging.
    Doch je mehr Haruka sich konzentrierte, desto klarer wurden ihre Gedanken. Langsam malten sich Bilder vor ihrem inneren Auge; schwache Umrisse, die sie immer deutlicher zu erkennen vermochte, gleichzeitig wuchs beständig ihre Furcht. Wie ein Raubtier lauerte sie Haruka auf.
    „Und warum?“ Gewiss war es eine dumme Frage, denn wenn sie eine Koordinatorin war, dann ist es selbstverständlich, dass sie bloß wegen dem Wettbewerb nach Anemonia wollte. Vielmehr versuchte Kylah durch gezielte Fragen ihre Erinnerungen hervorzulocken.
    „Ich… Ich verlor gegen meinen besten Freund und…“, sie stockte und dachte an Shuu, was ihr einen erneuten Stich versetzte.
    Der Priester streckte seine Finger und berührte das Mädchen zaghaft an den Schultern. „Was ist dann geschehen? Zwischen Oliviana und Anemonia ist besteht Fährverkehr. Normalerweise strandet keine einzelne Person bei mir.“ Ein leichter Anflug eines Lächelns breitete sich auf seinen Lippen aus, welches sogleich wieder verflog. Es gab keinen Anlass, anzüglich zu sein.
    Suchend tasteten Harukas Finger nach ihrer warmen Decke, während sie den Gedanken an Shuu fortjagte, denn dieser wärmte ihr Herz und verwirrte aber gleichzeitig ihren Geist, lärmte ihn beinahe. „Ich… Ich weiß. Die wollte ich auch nehmen, aber… verpasste sie“, fuhr die junge Koordinatorin unsicher fort, schwieg dann einen Moment.
    Während ihre Niederlage so klar wie noch nie war, war alles andere noch immer verschwommen. Sie versuchte sich zu erinnern, wollte vehement die letzten Puzzleteile der vergangenen Stunden zusammen tragen.
    Da blitzte jäh Lapras‘ gütiger Blick vor ihrem inneren Auge auf und schien sie wie ein offenes Buch zu lesen. Sie glaubte seine sonore Geistesstimme in ihrem Kopf zu hören, welche aufmunternd zu ihr sprach und schließlich eine uralte Melodie summte.
    „Lapras…“, hauchte sie. Tränen standen ihr in den Augen. Es war ihre Schuld, dass die Lapras in Gefahr gekommen waren und diese Todesangst erleben mussten. Doch Haruka unterdrückte ihre Trauer und dankte dem Pokémon wortlos, das sein Leben für das ihre geopfert hatte.
    Sie hob ihren Blick, während sich ihre Entschlossenheit festigte und Gestalt annahm. „Eine Lapras-Schule traf ich und dann… und dann…“ Die Stimme drohte zu versagen. Ein angstvolles Schluchzen entkam ihrer Kehle. Lange vermochte sie ihren Tränenstrom nicht mehr zurück zu halten.
    Psiana sah Haruka beunruhigt an und stupste sie aufmunternd an, während ihre Pfoten auf dem Arm ruhten. Ihrer Kehle kam ein wohliges Schnurren, als das Mädchen seine Hand über das seidene, lavendelfarbene Fell gleiten ließ.
    Kylah gab ihr die Zeit, die sie benötigte, um die Erlebnisse in Worte fassen zu können, hinter denen solch große Qualen lagen.
    „Wir… Wir gerieten in diesen Sturm… und da… da war dieser riesige Strudel… ich wurde unter Wasser gedrückt…“ Die Worte flossen über ihre Lippen und kannten kein Halten mehr.
    Dann verstummte Haruka und ließ ihrer Furcht freien Lauf, denn sie vermochte nun die Tränen nicht mehr zurück zu halten. „Ich… Ich bekam keine Luft… wollte schreien, aber dann verlor ich das Bewusstsein.“
    Glitzernde Perlen rannen ihrer Wange herab und hinterließen auf dem Bettlaken kleine, nasse Flecken. Kylah erhob sich, setzte sich neben das Mädchen und legte seine Arme um es. Haruka ließ es zu. Ihr fehlte die Kraft, um sich seiner zu erwehren.
    Wie ein Kind wog Kylah sie in seiner Umarmung und tröstete Haruka, bis ihr Weinen sich allmählich beruhigte. Das Schluchzen wich nur noch dem leisen Wimmern.
    Als sie realisierte, dass Kylah noch immer ihre Schultern fest umschlungen hatte, rückte Haruka von ihm ab und musterte ihn in schuld bewusster Miene. „Es… Es tut mir leid, ich…“
    Mit dem erhobenen Zeigefinger brachte der Priester sie zum Schweigen. „Es gibt keinen Grund, dich zu entschuldigen. Ich freue mich wirklich sehr, dass du mir dein Vertrauen schenkst.“
    Haruka schloss die Augen. Es war, als fiele eine unendliche Last von ihren Schultern herab. Zwar wühlten die Gedanken sie noch immer auf, aber sie schmerzten nicht mehr allzu sehr. Dass sie dem Priester das Vergangene erzählt hatte, hatte Linderung gebracht, und sie fühlte, wie ihre seelischen Wunden sich zu schließen begannen.
    Dann erhob sich Kylah von ihrer Schlafstätte, und Haruka folgte seinen fließenden Bewegungen. Der indigoblaue Kimono schränkte den Priester zwar in seiner Freiheit ein, minderte jedoch nicht die Anmut, die jedem seiner Schritte innewohnte.
    „Du bist sehr erschöpft und solltest dich ausruhen, wenn du wieder zu Kräften kommen willst.“ Er deutete auf einen Teller, nahe ihrer Schlafstätte, den Haruka zuvor nicht gesehen hatte. „Und iss etwas.“
    Das Mädchen starrte einen Moment Kylah ungläubig an, während ihre Blicke ihren PokéCom streiften. „Aber… Der Wettbewerb! Ich muss…“, widersprach Haruka mit scheinbar neuem Enthusiasmus, den Kylah ihr sogleich wieder nahm.
    Mit verschränkten Armen, die Hände in den Ärmeln verborgen, stand er vor der jungen Koordinatorin. „Du musst dich ausruhen“, schärfte er mit strenger Miene ein, die keinerlei Widerworte zuließ. „Dein Körper hat es bitter nötig.“
    Erneuter Protest keimte in Haruka auf, aber Psiana machte ihr mit einem unmissverständlichen Grollen klar, dass sie jenen Widerstand nochmals überdenken sollte. Ihre Krallen krümmten sich und stachen ihr sanft, aber bestimmt, in die Haut. Sollte sich ihre Trainerin wehren, würden sie gewiss mehr als nur ein Piksen spüren.
    Voller Sehnsucht wanderten ihre Augen zum Fenster, hinaus in die tiefe Schwärze und den draußen herrschenden Winden lauschend. Irgendwann wurden ihre Lider träge, so unsagbar schwer, und Haruka ließ sich erschöpft auf ihre Schlafstätte nieder.
    Dann übertrat sie die Schwelle in die endlosen Ebenen ihres Schlafes…


    Schwach beleuchtet war der große Tisch in der Bibliothek, während der restliche Teil des Arbeitszimmers in Dunkelheit lag. Bizarr tanzende Flammen loderten und warfen erneut absonderliche Schatten auf die zahlreichen Bücher und Schriftrollen, die unter hohen Decken mühsam in dem Raum untergebracht waren. Die Luft roch muffig und nach altem, staubigem Papier und hätte durch gezieltes Lüften vertrieben werden, dafür aber war das Meeresrauschen, das sich an den Klippen brach, zu laut. Doch Kylah liebte diesen Geruch viel zu sehr, der jedem Schriftstück anhaftete, als dass er diesen wunderbaren Duft zu verjagen vermochte.
    Hier, umgeben von zahllosen Pergamenten, fühlte er sich heimisch. Dies war sein Heim.
    Und an jenem Ort suchte er etwas fieberhaft. Etwas mit solch großer Bedeutung, die, so absurd es auch klingen mochte, das Schicksal dieser Welt verändern konnte. Jene uns bekannte Welt war so zerbrechlich wie Porzellan, die im Begriff war sich rasch zu wandeln, denn alte, vergessene Mächte sollten sich bald erheben und das Grauen bringen wie zahlreiche Propheten es vorhersahen. Alles Lebende sollte vergehen, doch die Hoffnung wird den Menschen Kraft geben.
    Kylah wurde fündig und hätte einen Freudenschrei ausstoßen können, denn jenes Stück, das er zwischen den Händen hielt, war so bedeutend, wie die Legenden und Mythen, auf die diese Welt ruhen mochte.
    Er wandte sich um und seine Augen ruhten auf seiner Schlafstätte, auf der in Stoff gehüllt, Haruka schlummerte. Selbstsicher lächelte Kylah. Möglicherweise war das Mädchen eine Schachfigur, die Dame, im Spiel der Gottheiten. Möglicherweise galt sie schon bald als Erlöserin…
    Ein Windzug ließ eine Kerze wie von Geisterhand unerwartet erlöschen, während ein schwaches Leuchten verräterisch flackernd die Schwärze durchbrach. Eine Warnung, die, wenn er jene missachten sollte, bestraft werden würde.
    Lautlos hastete Kylah in die große Halle. Wie ein stummer Wächter hielt die Göttin des Wassers ihre im Mondlicht silbern strahlenden schützenden Schwingen empor und wachte über jene, die sie um Hilfe anflehten. Ehrfürchtig verbeugte sich vor der majestätischen Statur und kniete nieder.
    Die Augen vor dem Antlitz seiner Gottheit verschließend, sprach Kylah mit klangvoller Stimme demütig ein Gebet. Schmutz und Staub, die seinen Kimono besudelten, waren unbedeutend.
    Während Kylah den Kopf erhob, zitierte er wispernd mühelos eine Textstelle eine jahrtausendalten Pergaments; jedes Wort, ja jede Kleinigkeit, die ihm über die Lippen rollte, betonte er. Jenes Wissen, welches in der Alten Schrift verfasst war, war längst aus den Erinnerungen der Menschen getilgt worden:


    Schatten aus alten Zeiten erheben sich,
    Raum und Zeit werden Chaos und Zerstörung bringen.
    Die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde vereinen sich.
    Und so beginnt es…

  • Oh. Mein. Gott.
    Weißt du, was du mir mit einer solchen Wall of Text antust? ^^"
    Nja...
    Versprochen ist versprochen, kriegst halt deinen Review =3
    Wenn auch nach und nach.

    Öhm und du weißt, dass ich Perfektionistin bin, nech? ;)
    Also...
    Nicht so ernst nehmen, das ist ja der Grund, warum ich gar nicht mehr schreibe, ich bin sowieso mit nichts zufrieden.


    Puh...
    Zuerstmal:


    [tabmenu]
    [tab=x]
    [tab=Rechtschreibung und Grammatik ;D]
    [subtab=1]
    In dem aus Mosaik zusammengesetzten Fenster brach sich das Licht und warfen es in schillernde Farben kleckerweise auf den Boden


    Ich denke, du wirst gerade selbst erkennen, dass der Satz nicht ganz richtig ist ^.~
    Ich würde einfach schreiben: "... brach sich das Licht und wurde in schillernde Farben kleckerweise auf den Boden geworfen."



    Nja, für "kleckerweise" könnte man auch ein anderes Wort finden, sags mal ein paar Mal vor dich hin, hört sich irgendwie schon beim dritten mal merkwürdig an, obwohl es ja soweit korrekt ist...
    (Ich und meine Ausdrucksweise ;D Aber ich denke, du weißt, was gemeint ist)

    [subtab=2]
    Kylah
    spürte ihren Blick auf sich ruhen, als sie ihre Augen wieder auf den
    wohl gebauten, aber feminin wirkende Gestalt richtete.


    "Den" Gestalt? Nech, Aki ;)
    [subtab=3]
    „Haruka!“, rief plötzlich eine helle Stimme ihre Namen, den ihre _ Eltern vor fünfzehn Jahren gegeben hatten.


    "... ihren Namen" und "... ihr [...] gegeben hatten"
    [subtab=4]
    Unweit
    des Strandes ragte ein hoher Fels empor, der
    [Nein...] an dem [auch nicht ;)] an den die Wellen mit
    ohrenbetäubender Intensität krachten, sodass weiße Gischt empor stob.

    [subtab=5]
    dem Mädchen, über die [das] er so wenig wusste.


    [subtab=6]
    um ihr der letzten Mut rauben.


    "den" letzten Mut.
    Eine Warnung, die, wenn er jene missachten sollte, bestraft werden würde.


    Die Warnung, die bestraft werden würde?


    [tab=Wortwiederholungen/-auslassungen]
    [subtab=1]
    ... Angst umklammerte sein Herz, und er neigte ehrfürchtig den Kopf und schloss die Augen.


    Das kannst du im Zusammenhang nicht sagen, denn so würde es sich auf "die Skulptur" beziehen, hier ist aber wohl der junge Mann gemeint ;)
    [subtab=2]
    Sie war ein Lied, eine wohlklingende Melodie des Sanftmutes und Dankes,
    welche von Frieden, Harmonie und Gleichgewicht der Mächte sang.


    Würde ich dir unterschlängeln, die Stimme, die ein Lied ist... Naja...
    [subtab=3]
    „Wo bin ich?“, formten ihre Lippen erneut, beinahe verzweifelt. „Und was ist passiert?“
    Seine einst verzogenen Lippen eines Lächelns wurden Kylah ernst.


    Wortwiederholung, im zweiten Satz einfach Mund / etc. verwenden.
    Das gleiche ab ein zwei Zeilen davor, bis ein paar danach, "Augen".
    Außerdem muss der zweite Satz umgestellt werden.

    [subtab=4]
    Sonst hätte er möglich einen Tod zu beklagen gehabt.


    Erstens sollte es glaube ich "womöglich" heißen, passt zumindest besser ;3
    Und zweitens wird im Satz zuvor Tara erwähnt, hier nur er...
    Du könntest noch ein wenig häufiger Passiv verwenden, dann löst sich das Problem von alleine
    .
    [subtab=5]
    Sie gab ihr Zeit, um in ihren Gedanken wieder klar zu werden, und begann sogar die Situation zu akzeptieren.


    "Sie" würde sich hier eben auf die Stille beziehen, im zweiten Satz ist das etwas wirr...
    (Die Stille, die begann die Situation zu akzeptieren).

    [subtab=6]
    und das Juwel, der [das] auf ihrer Stirn platziert war
    [subtab=7]
    ...vergrub ihr Gesicht ablehnend an ihren.


    Da fehlt glaube ich ein Wort ;)
    [tab=Stilistisches Zeugs...]
    [subtab=1]
    Haruka war jene Architektur irgendwie vertraut, die sie an eine Kirche erinnerte, dennoch zweifelte sie.


    "irgendwie" fügt sich nicht so ganz in den restlichen Stil ein, bei "... dennoch zweifelte sie" fragt man sich automatisch, "An was?"
    [subtab=2]

    Eine sagenumwobene Göttin, welche sie aus zahlreichen Märchen kannte,
    war leibhaftig vor ihr, und alle gezeichneten Bilder, die bloß auf
    Nacherzählungen stützten, gingen ihr durch die Gedanken, aber keine kam
    der wahren Gottheit gleich.


    An sich ein wunderschöner Satz, was ich allerdings ~en würde, wäre das "... war vor ihr". Während "sie" sonst kaum genug Worte findet, die Göttin zu beschreiben, wirkt "war vor ihr" etwas... unellegant.
    [subtab=3]
    Erneut
    rückte Haruka von Sedna ab und stolperte über einen faustgroßen Stein.
    Entsetzt kroch das Mädchen rückwärts. Sie wollte schreien, aber ihre
    Stimme versagte kläglich.
    All ihre Worte ergaben keinen Sinn. Sie träumte! All dies war bloß das
    Werk ihres ermüdeten Körpers, welches sie nach ihrem Erwachen wieder
    vergaß! Doch…
    Den Sand ließ sie zwischen ihren Fingern hindurch gleiten. Jedes noch so
    kleine Korn fühlte sich so real an, da der Sand weder kalt noch
    besonders warm war.
    Sedna beugte den langen Hals und ihr Atem berührte sanft Harukas Haare.


    Nur vergessen kursiv zu schreiben, wenn ich mich nicht irre...
    [subtab=4]
    ...kam ihr wie in einem Fantasybuch vor.


    Englisches Wort in deiner Geschichte, mep...
    Seh ich gar nicht gerne. Zerstör doch die heilige Stimmung nicht und vergleiche es mit einer Legende/Erzählung/einem Märchen/etc.
    Kann mir nicht wirklich vorstellen, dass in Hoenn und co. Harry Potter gelesen wird, wobei Ash irgendwie eine gewissen Ähnlichkeit zu ihm hat...

    [/tabmenu]


    Positives und Zusammenfassung
    [tabmenu]
    [tab=x]
    [tab=Allgemein]
    Eine Sache, die mir ganz klar positiv aufgefallen ist, wenn wir von der ganzen Geschichte absehen, die ohnehin schon wahnsinnige Qualität hat, ist unter anderem, dass du versucht hast, Wortwiederholungen in Sätzen zu vermeiden. Du musst einen ziemlich großen Wortschatz besitzen, dass dir dies so gut gelungen ist, meine Liebe :)
    Weiterhin eben einfach dein unglaublich ausschweifender Erzählstil, der einen furchtbar neugierig macht, weil man endlich wissen möchte, wie es weitergeht und einen doch schwer beeindruckt.
    Deine Rechtschreibung hat sich ebenfalls sehr verbessert, Hut ab (vor dir oder deiner (alten) Beta ;) )!
    Zum Inhalt kann ich nicht viel sagen, denn erstens bin ich ja noch nicht durch und zweitens ist er wie immer - furchtbar fesselnd.
    Teils verwirrend, aber doch gekonnt gesponnen, sehr neugierig machend und meistens logisch.
    Der inhalt, also was passiert, fand ich wirklich klasse!
    Viele neue Ideen, neue sympathische Charaktere und interessante Handlungsstränge.
    Etwas fehlte mir eine kurze Beschreibung der Umgebung des Tempels, da ich jetzt nur eine Grobskizze der Handlung in meinem Kopf habe, die das Innere umfasst, aber das Äußere ist noch recht schwammig (Absicht?). Auch Haruka kann ich mir in manchen Situationen nicht ganz vorstellen, etwas in mir schreit nach einer kleinen Macke... So wie am Anfang die Niederlage, bei der sie etwas in ihrem Stolz verletzt wirde.
    Trotzdem wirkt Haruka menschlich und nicht vergöttert, wenn auch an manchen Stellen leicht klischeehaft. Noch ist das kein großes Problem aber achte einfach in der Zukunft darauf, sie häufiger Fehler begehen zu lassen. Das soll kein Drama und keine Komödie werden aber Fehler machen eine Figur interessant und verständlich.
    Auf jeden Fall war das erste, was ich gleich gemacht habe, das Thema zu abonnieren, um auch immer mitzubekommen, wann es ein Update gibt (Kannst du mich auch nochmal in die Benachrichtigungsliste aufnehmen?).
    Schön wäre, wenn du in "halben" Kapiteln updaten würdest, also mehrere deiner Absätze. das ist etwas leserfreundlicher und wirkt nicht so abschreckend auf Leute, wie mich, da ich solche Texte in Foren immer anstrengender zu lesen finde, als auf FF. Aber ist deine Sache, deine Geschichte.
    Ich freue mich schon, weiterzulesen und danach auch auf Neues von dir (Vielleicht finde ich sogar mal Gelegenheit, mich an Johto no Densetsu heranzuwagen, mal schaun. Versprechen tu ich da nichts, denn Versprechen breche ich nie und das möchte ich mir in dem Fall nicht "aufzwängen" müssen, wenn alle anderen reviewer mehr Erfahrung haben als ich und ich nur Mist schreibe).



    In den nächsten paar Subtabs wiederhole ich nocheinmal einzelne Wendungen, die mich besonders begeistert haben.
    [tab=Wendungen/Sätze]
    [subtab=1]
    Sie wirkten gleichzeitig bedrohlich und schön zugleich, aber Helligkeit spendeten sie kaum.


    Dadurch dass Helligkeit ja positiv assoziiert wird, mag ich den Satz total gerne <3
    Hier steht das Schlechte so im Kontrast zum Guten und das in ganz schlichten Worten ausgedrückt

    [subtab=2]
    ... dem Brüllen des Sturmes, der im Freien seinen Zorn entfaltete und wütete.


    Ebenfalls wunderschöne, treffende Wendung, die Personifizierung passt sehr zu deinem Stil und erzeugt hier auch eine ganz besondere Stimmung.
    [subtab=3]
    Auf
    dem Steinboden gaben die Geta, traditionelle Sandalen aus Holz
    geschnitzt, ein regelmäßiges Klacken von sich, während der junge
    Priester Tara in das Studierzimmer folgte.


    An was du alles denkst, erstaunt mich immer wieder. Allgemein eben wie du die Umgebung beschreibst und einzelne Geschehen meistens tatsächlich ohne den Leser zu langweilen ewig lange ausführen kannst.
    [subtab=4]
    Und
    Haruka fiel in einen unruhigen Schlaf voll wirrer Träume, über deren
    Inhalt sie nach dem Erwachen nichts mehr hätte sagen können und von
    denen sie nur noch wusste, wie furchtbar sie gewesen waren. Träume, von
    denen nichts als Schrecken blieb.


    Wieder schöne Wendung, hört sich so nachdrücklich an...
    Stimmungsträger.
    [subtab=5]
    „Doch
    mein wahrer Name lautet Sedna. Ich bin die Hüterin der Ozeane, die seit
    der Verbannung Kyogres und Groudons über die Meere wacht.“


    Eine sehr gute Idee, dass Lugia in der Tat einen anderen Namen hat.
    Habe ich so noch nicht gesehen und finde ich wirklich originell.

    [subtab=6]
    Und alles, was blieb, war Finsternis…


    Epischer Satz, perfekt als Abschnittsende!
    [subtab=7]
    dieser Matschhaufen namens Ditto!


    Recht hat sie ;)
    [/tabmenu]


    Ganz, ganz liebe Grüße und ein fettes "Ich hab dich lieb, Alphawölfin! ("wuff!")" von Skye ^.^


    Hinweis:
    Ich weiß, dass es zusammengefasst nur ein kurzer, stichwortartiger Review war, aber wie gesagt; die Zeit =/
    Bin ja nun endlich durch, ich hoffe, ich konnte dir irgendwie helfen ^^

  • Kapitel – Die Bestie des Meeres


    Awww, Jellikas Castle Queen<3 und du hast doch die lange Version gewählt- mag ich aber besser als meine Idee des Einworttitels. Das ist wohl deutlich mein Metier x3


    Haruka hört diese Stimme, aber wie klingt sie? Das find eich immer interessant zu beschreiben, wie man selbst, als Autor die Stimme denn haben will. Schliesslich kann man damit sehr viel ausmachen und auch Spannung erzeugen, wie du ja weißt. Aber gut, sie träumt das ja anscheinend nur. Trotzdem wäre es ganz interessant zu erfahren. Wo genau befindet sie sich dort eigentlich? Scheint ja ein unangenehmer Ort zu sein, ich würde dort jedenfalls nicht unbedingt hinwollen x:
    Was ich sowohl bei Bastets FFs als auch bei di immer so spannend finde, ist die Darstellung und Erwähnung der Götter in Form der Pokemon und nicht wie bei uns, etwas Menschliches. Das gibt dem ganzen irgendwie mehr Power und macht auch fast etwas Angst vor Lugia.
    Die Sprache, die dort gesprochen wird scheint mir eine Hochstehende zu sein, fast majestätisch und ein Hauch von Mittelalter schwingt auch noch mit- wie du das alles hinkriegst ist immer faszinierend mitzulesen. Auch wenn die Charas noch so scheinbar kleine Nebenfiguren sind (wie Tara oder jener Priester der wahrscheinlich nicht der Wichtigste ist?)- dennoch bekommen sie Leben von dir.


    Kylah ist wirklich süss zu Haruka, so viel Fürsorge für sie, da muss sie sich ja wohl fühlen. Ich wäre allerdings auch erst Mal misstrauisch!
    Allerdings, der kursiv geschrieben Teil, träumt sie dies nun, oder sind es Erinnerungen? Denn du beginnst damit, dass sie träumt, zuvor war sie ja allerdings noch in ein Gespräch verwickelt. So wirr wie das alles ist, scheint es aber doch ein Traum zu sein- wobei das Leben meist die verwirrendsten Geschichten schreibt ;3 Sedna, also Lugia, scheint wirklich etwas Mütterliches an sich zu haben und wie sie mit Haruka spricht macht erneut sehr neugierig. Du hast die Aufmerksamkeit der Leser ja bereits einmal auf Harukas unfassbar blaue Augen gelenkt- das hat ja auch was mit Wasser zu tun- irgendwie.
    Was ist eigentlich mit den Lapras geschehen? Sind sie ertrunken? D: Auch hier hast du ihre Angst, die förmlich greifbar ist, echt gut hinbekommen. Schön, dass sie Kylah langsam vertraut, ich hoffe ja, er ist wirklich gut und nicht etwa hinterlistig (wobei du das sicher iwie hättest anklingen lassen), In diesem Kapitel passiert genau genommen wenig an Handlung, man erfährt aber viel und besonders die letzten Zeilen sind so genial, sie erinnern mich auch an deine tollen Intros, und ein wenig an HdR aber das ist keine Absicht bei dir, das weiss ich. Es weckt einfach nur Neugierde und hinterlässt auch ein wenig das Gefühl, dass du gerade erst anfängst, auch wenn man schon mittendrin ist. Wie machst du das? o.o


    -Lippen erneut, beinahe verzweifelt. „Und was ist passiert?“
    Seine einst verzogenen Lippen eines Lächelns wurden Kylah ernst. Die blauen Augen flackerten auf, während er in Harukas verschrecktes Antlitz sah. „Du erinnerst dich nicht?“
    - „Haruka!“, rief plötzlich eine helle Stimme ihre Namen, den ihre Eltern vor fünfzehn Jahren gegeben hatten.
    (ihren?)

    -Es gab keinen Anlass, anzüglich zu sein.

    Es gab keinen Anlass für den Priester oder das Lächeln? Wenn das Lächeln gemeint war, würd ich eher sagen "Das Lächeln gab keinen Anlass zu anzüglichen Gedanken" oder sowas in der Art.


    ~♥

  • Hey Akira,
    erstmal ein fesstes sorry, dass mein Kommi so spät kommt, aber hab zur Zeit jede Menge um die Ohren und die Tatsache, dass du mir das wohl längste Kapitel das ich je gesehen habe hinknallst, hats nicht besser gemacht^^. Mal im Ernst, das ist doch nicht normal! Über 9.000 Wörter, fast 59.000 Zeichen, 16 DINA 4 Seiten in Word. Vor so viel Fleiß kann man nur den Hut ziehen.


    Zunächst mal bin ich froh, dass es jetzt mal mit Haruka weiter geht, mit deren Verbleib du uns ja ganze 2 Kapitel im Dunkeln gelassen hast. Dass das Ganze jetzt aber so endet, hatte ich nicht unbedingt erwartet. Mit "so" meine ich jetzt allerdings nicht die Tatsache, dass Haruka plötzlich in einer ihr fremden Umgebung aufwacht und feststellt, dass sie gerettet wurde, sondern die Art und Weise, wie du das Kapitel erzählst. Mehrmals schwankst du zwischen der Gegenwart, Harukas Erinnerungen, ihren Monologen und schließlich noch einem vielsagenden Traum hin und her. Das hätte ich jetzt selbst nicht für möglich gehalten, aber dieses System funktioniert! Oft hab ich schon gesehen, dass andere Autoren sich an solch einer Erzählform versucht haben, was aber nicht so gut gelang und teilweise sogar total vermurkst wurde. Doch du hast für jeden Zeitwechsel stets den richtigen Moment gewählt und selbstverständlich zu jeder Zeit wahninns Formulierungen und wunderschöne Beschreibungen aus der Tastatur gekitzelt. Sowol Haruka samt ihrer Gedanken, Gefühle und Ängste ist einfach... ach es ist einfach herrlich bei dir zu lesen, Punkt!


    Eine sehr schöne Idee war es, einen Prister Lugias hier mit einzubauen. Dem Tempel an sich hast du eine schöne und passende Atmosphäre verpasst. Mit den Fackeln, der Lugia-Statue und nicht zuletzt eben auch durch Kylah bekommt selbst so ein kirchenfauler Hund wie ich das Gefühl für solch eine Lokation. Kylah selbst passt ebenfalls sehr gut in seine Rolle. Er ist die Ruhe selbst, macht einen vielwissenden Eindruck und bietet Haruka quasi völlig selbstverständlich eine vorübergehende Bleibe und sorgt sich um sie. All die sind Eigenschaften, die für einen Priester recht typisch erscheinen, aber das ein oder andere Mal war es aus meiner sich fast zu viel der Gutmütigkeit.
    Dass Haruka sich ihm aber noch nicht so ganz anvertrauen will, kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Immerhin hat er ihr das Leben geretten aber dennoch scheint sie ein wenig misstrauisch, was nicht zuletzt wegen seiner gerade erwähnten Höflichkeit etwas seltsam erscheint. Aber okay lassen wir das erstmal auf sich beruhen und warten ab. Kylahs tiefe Verbundenheit zu Lugia ist ebenfalls gut herauszulesen. Und auch Haruka scheint mehr und mehr zu begreifen, was hier ins Rollen geraten ist. Ihr Traum war daran natürlich nicht unbeteiligt. Nebenbei finde ich, dass man, wenn man sich einen Namen für ein legendäres Pokémon ausdenkt, auch einen guten, passenden Namen wählen sollte. Dem Namen "Sedna" für Lugia würde ich jetzt 8 von 10 Punkten geben. Er ist schön, wirkt sanft und weiblich, aber für meinen Geschmack noch einen Tick zu unepisch für die volle Punktzahl. Bleibt mir noch zu erwähnen, wie genial ich es finde, dass du eine FF mit Lugia schreibst, da ich dieses Pokémon total verehre. Allein dafür gibts bei mir einen dicken Pluspunkt.


    Viel mehr fällt mir eigentlich gar nicht zu diesem Kapitel ein. Ich lese einfach unglaublich gerne bei deinen Storys. Gewisse Dinge wie Gefühlbeschreibungen oder wichtige Gedankengänge sind bei dir standardmäßig auf einem sehr hohen Niveau und hinzu kommen stets neue tolle Ideen und eine wahnsinnig schöne Welt, die du schaffst. Zudem hälst du dich recht gut an die Vorgaben der Charaktere durch den Anime und schaffst es gleichzeitig, ihnen ihre kindliche Maske abzunehmen und das Ganze für ältere Fans interessanter zu machen. Ich denke ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass du eine der besten Autoren auf dem BB bist und allein das ist Grund genug, bei dir zu lesen. Was mich dazu bringt, mal ein paar Kommi-Schreiber zu fordern, denn in meinen Augen kommentieren hier noch zu wenig.


    So, mach dann hier mal Schluss. Hinterlasse dir das obligatorische Lob und verabschiede mich bis zum nächsten Mal.
    LG aiguL92

  • [align=justify][font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Huhu, Aki! ^^
    Irgendwann in den letzten Wochen meintest du ja was von ich könnt ja mal US kommentieren - und sieh an, ich tus auch. xD

    Meine Kritik will ich jetzt eher allgemein halten (sprich, nichts zu den Kämpfen sagen außer dass sie wirklich gut beschrieben sind), bei weiteren Kapiteln aber auch weiterhin kommentieren - deshalb bitte Benachrichtigung, wenns PN ist, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass ich nicht vergess. Wobei ich aber nicht verspreche, bei Kampfkapiteln einen Kommi zu hinterlassen, du kennst mich ja.


    Es ist interessant, dass du mit einem verlorenen Wettbewerb beginnst bzw. in dessen entscheidender Phase einsteigst. Ich meine, klar, dass man Haruka nicht vorstellen muss als Koordinatorin, abgesehen davon, dass du Steckis hast, ist das zudem wohl den meisten aus dem Anime bekannt. Dennoch ist es normalerweise eher so, dass man zu Beginn eines Wettbewerbs oder Ähnlichem einsteigt - oder mit einem Sieg. Von daher ist schon der Anfang der FF interessant, weil er eben was anderes ist. Zudem fällt auch schon hier - wieder mal - auf, dass du es wirklich verstehst, Gefühle in einen Text einfließen zu lassen. Harukas Verzweiflung, dass sie den Wettbewerb verloren hat und nun scheinbar so gut wie keine Chance mehr hat, am Großen Festival teilzunehmen, bringst du hier ja wirklich hervorragend ein, man kann wirklich gut mit ihr mitfühlen.
    Kouki ist mir irgendwie sympathisch, mal kein so ein 0815-Freund, sondern auch ein Rivale. Und dennoch hats hier eine irgendwie besondere Stimmung zwischen den beiden, freundschaftlich und auch nicht. Gefällt mir ausnehmend, insbesondere, da man erst jetzt erfährt, dass er eigentlich der Gegner war, was im Übrigen auch noch eine hübsche Wendung in das Ganze bringt. Zuerst denkt man sich nichts, und dann kommt so eine - in Ermangelung eines besseren Ausdrucks - Bombe, die du da platzen lässt.
    Die Träume, die ja praktisch direkt danach einbringst, sind eine weitere interessante Wendung, das zweite Kapitel zieht den Leser also durch überraschende Ereignisse wieder und wieder von Neuem in seinen Bann. Soll es auch, bei so einer Länge! Ein derart langes Kapitel, wie du sie schreibst, kann eben nicht nur von einer Sache leben, da braucht es mehr - und das gelingt dir wirklich gut. Wie auch immer, es scheint, als hätten diese Träume noch eine wichtige Bedeutung für den Storyverlauf, wie ja später noch rauskommt - aber dazu an der passenden Stelle.
    Shuus Auftauchen ist in meinen Augen deus ex machina. Ich meine, schön und gut, du versuchst, ihm einen Grund zu geben, ihr zu sagen, dass es noch einen Wettbewerb gibt, aber irgendwie ... ist das Ganze doch unrealistisch, selbst, wenn er sie liebt/lieben sollte, da wir ja beim Shipping sind. Weil es wäre einfach zu offensichtlich ... mal abgesehen davon, dass Haruka sicherlich so schlau ist und selbst einen Plan mit den Wettbewerbsterminen irgendwo auftreiben kann. Mir ist klar, dass du hier auch mal eine shippige (heißt das so?) Szene einbauen wolltest, aber mir gefällt das einfach nicht, es ist zu unwahrscheinlich. Wenn er auch teilgenommen hätte, gut. Aber nicht so. Und, ich mein, der Mondstein von Kouki alleine bringt eigentlich schon genug Aufheiterung, da brauchts nicht diesen seltsamen Auftritt Shuus.
    Den Traum beschreibst du wirklich gut, mit all dem Nebel hat er etwas Mystisches an sich, und obwohl eine Frage aus Kapitel 2 geklärt wurde, wirfst du gleich einige weitere auf, alleine mit der Antwort. Wirklich hübsch gemacht, muss ich sagen, weil du irgendwie viel einbringst, ohne irgendetwas zu sagen. Aber später wird sich alles sicher zu einem vollkommen klaren Bild fügen, das bisher aber nicht wirklich überhaupt in Ansätzen erkennbar ist.
    Dass die gute Haruka am nächsten Tag das Schiff verpasst, war irgendwie nur zu klar. Einen störungsfreien Ablauf gibts irgendwie nie, und die Sache erinnert auch stark daran, wie der Anime das in Hoenn gehandlet hat (da wäre vielleicht eine Erinnerung an diese Situation nicht zu verachten gewesen). Umso überraschender finde ich aber die Lösung, die du dir hier hast einfallen lassen: Lapras, darauf wäre ich nie gekommen, um ehrlich zu sein. Dass sie die Schule aber überhaupt einmal überzeugen muss, sie mitzunehmen, finde ich einen guten Einfall - insbesondere wilde Pokémon sind ja nicht alle nett und hören auf Kommando auf das, was die Menschen wollen.
    Oh, und im Übrigen liebe ich Harukas Psiana! Sie ist so niedlich sarkastisch, einfach nur herrlich, ihre Gedanken zu lesen. Schade, dass sie keinen Namen hat, wirklich.
    Einen Studel hätte ich zugegebenermaßen nicht erwartet. Aber erneut eine spannende Wendung, insbesondere als Cliffhanger gut geeignet. Wenngleich es ein ein wenig sehr gemeiner Cliffhanger ist, da du anschließend eine gefühlte Ewigkeit auf Shuu umschwenkst. Du hast dir da einen wirklich sehr guten Punkt geschaffen, an dem du einen Cliffhanger einbauen konntest, gefällt mir gut. Auch, wenns gemein ist, ich hab ja mehr zu lesen vor mir. xD
    Aber irgendwie ist es interessant, dass Shuu nun so viel Screentime abkriegt. Gings dir nur um den Kampf, oder um irgendetwas anderes, das noch nicht in den Vordergrund gerückt ist? Ansonsten will ich mich mit Kapitel 4 und 5 nicht sonderlich lange aufhalten - Kampf eben. Mir ist er ehrlich gesagt eigentlich zu lange, auch, wenn du dir wirklich Mühe gemacht hast, ihn wirklich gut zu beschreiben. Ich hab wohl unbewusst auch den einen oder anderen Absatz übersprungen, insbesondere in Kap 5 - vielleicht aber auch zu konzentriert gelesen, schließlich hab ich ab da mehr Fehler gefunden, lal. Shuu jedenfalls agiert und denkt genau so, wie man es sich vorstellt - kühl und berechnend. Ich mag solche Charaktere, sie haben oftmals etwas Geheimnisvolles an sich. Auch, wenn das hier nicht der Fall ist.
    Und endlich sind wir wieder bei Haruka! In einem Traum zwar, der wieder nichts als Fragen aufwirft, aber immerhin. Interessant finde ich hier aber den Gegensatz zum ersten Traum: Dort war alles nebelig, hier ist alles dunkel und wärend sie vorher umherstreift, ist sie hier wie gelähmt. Wie gut, dass du später eine Erklärung einbringst, auch wenn du zwischendurch noch Kylah vorstellst. Den ich im Übrigen wirklich sehr mag, irgendwie ist er niedlich. Praktisch aber, dass er gerade ein Priester Lugias ist und Lugia eine wichtige Rolle abkriegt ... gut, es sind die Strudelinseln da, aber hätte sie nicht eigentlich auch jemand anders aus dem Wasser ziehen können? Oder überhaupt niemand? Nein, dann wäre die Storyline irgendwie hin gewesen, lal. Wieder einmal deus ex machina, irgendwie. Oder bin ich inzwischen einfach zu besessen von diesen Göttern aus Maschinen? Lal. Wie auch immer, dass Haruka die Auserwählte Lugias (bzw. Sednas) ist, ist ja eine durchaus vollkommen unerwartete Wende, auch, wenn man es sich hätte denken können, irgendwie (bzw. ich überhaupt, dank der Skypegespräche zwischen dir und Chari). Man fragt sich da direkt, was das noch für Folgen haben wird und wie sich demzufolge die Storyline noch entwicklen wird - mal abgesehen davon, dass sie wohl jetzt vermutlich nicht am Festival teilnehmen kann.
    Einem Fremden, auch, wenn derjenige einen vor dem Ertrinken gerettet hat und er ein Priester ist, zu vertrauen und sich ihm anzuvertrauen, ist eine in meinen Augen sehr dumme Idee. Ich mein, man weiß nie, was ein Mensch so alles denkt. Insbesondere, wenn man selbst noch geschwächt ist und selbst wenn man von einem wütenden Psiana (<3) beschützt wird. Viel Handlung hat das sechste Kapitel ja trotz Aufklärung einiger Fragen dank der vielen Dialoge ja nicht gerade parat, interessant ist ist dennoch. Insbesondere die Verse am Ende des Kapitels sind interessant, sie kündigen an, dass es noch weitere Auserwählte geben muss (oder Shuu wohl dazugehört? Wäre irgendwie mainstream, aber interessant). Ein guter Cliffhanger also und ich bereue es, nicht gewartet haben, bis Kap 7 da ist, bevor ich mit dem Lesen begonnen hab ... Scherz, ich bin froh, dass ich mir US "angetan" hab. Weil es ein wirkliches Leseerlebnis ist, muss ich sagen.


    Nun denn.
    ~ Fledermaus

  • [tabmenu][tab='First at all...']Gut, heute hat's micht echt geritten mit dem Fleiß. XD
    Zuallerst freue ich mich sehr über eure positiven Kommentare, obwohl mir das Kapitel nicht so gut gefallen hat. Noch dazu habe ich auch noch zwei weitere Leser. Vielen Dank für euer Feedback!
    Die Fehler werde ich beizeiten mal ausbessern, zurzeit bin ich nur so... faul. x.x


    Das nächste Kapitel braucht noch eine Weile, allerdings ist Kapitel 8 dafür bereits fertig, nur noch leichte Überarbeitungen!


    [tab='@Skye aka Plaudagei']Skye, du weißt nicht, wie sehr mich dein Kommentar freut, obwohl du das Kapitel recht gut zerstückelst hast und mir gut aufgezeigt hast, was dich stört und welche Fehler ich gemacht hab. Allerdings bin ich zu faul, sie zu verbessern. *hust* x.x


    Obwohl ich Wortwiederholungen stets versuche zu vermeiden, schleichen sich doch noch welche ein, oft passiert das total unbewusst und manchmal macht es manche Sätze oft verwirrender als sie ohnehin schon sind, aber nya... Nobody is perfect.


    Ja... Mein Erzählstil. Ehrlich gesagt finde ich ihn etwas lästig, aber leider schweife ich gern etwas ab, oft auch, um die Wortanzahl etwas zu erhöhen. Manchmal denke ich mir "Oh, nur 3000 Wörter?!" und dann schreibe ich einfach drauf los. Wo endet es? Meist zwischen 7000 bis 9000 Wörtern. xD" Daher wirst du dich an den Wall of Text leider gewöhnen müssen. Das Kürzen habe ich bereits aufgegeben, denn ich kann einfach nicht einsparen und von Kapitel teilen bin ich absolut kein Freund. ^^"


    Hm, ich dachte grob hätte ich den Tempel beschrieben? Zwar nicht vollständig, aber leicht angeschnitten. So sehr wollte ich auch nicht darauf eingehen, weil das Kapitel hab ich hauptsächlich in Kylahs Perspektive geschrieben und joa, für ihn ist der Tempel ja nicht mehr so relevant zu betrachten. Daher habe ich eine detailreiche Beschreibung da ausgelassen.


    Welche Stellen meinst du, in denen Haruka klischeehaft ist? Und inwieweit Fehler begehen lassen? Und wir sind ja erst am Anfang der FF. ;)


    Vielen Dank für deinen aufschlussreichen Kommi, insbesondere was die Fehler betrifft. XD


    [tab='@Lynn']Mein Eulenelflein! <3
    Die Entscheidung zum Titel ist mir überhaupt nicht leicht gefallen. Ich wusste ja auch nicht, wie ich das Kapitel überhaupt nennen sollte. Am liebsten hätte ich es No Name genannt, aber das geht ja leider nicht. XD


    Stimmen zu beschreiben ist für mich immer eine sehr schwierige Aufgabe. Mir fallen stets nur einfache Wörter ein, die nur knapp den Klang beschreiben, aber nie ausführlicher. Gerade die Ausführlichkeit finde ich manchmal extrem wichtig, wenn man etwas beschreibt.
    Bei Chari und mir sind die Götter eine wichtige und tragende Rolle. Dies wird man auch in Unforgivable Sinner merken, wenn alles so bleibt, wie ich es geplant habe, mit der Hoffnung, dass es nicht gewollt wirkt... Nya, diese beiden Kapitel werden wohl wieder eine Herausforderung für mich werden. XD
    Der Klang des Mittelalters ist gewollt. Schließlich handelt es sich um eine Gottheit bzw. einen Priester. :) Eine Göttin würde ich wohl kaum menschlicher Sprache bedienen, also in Form von Umgangssprache oder "einfacher" Sprache.


    Der kursiv geschrieben Text ist der Traum, genau wie der andere Traum in Kapitel 3. Hättest du aufmerksamer gelesen, wüsstest du, dass sie geschlafen hat. ^^ Vielleicht war der Bruch etwas zu... unscheinbar und zu schnell.


    Auch wenn die Erwähnung von Harukas blauen Augen eher Zufall ist, hast du mit deiner Assoziation. :) Mehr aber verrate ich nicht, und wenn du mehr wissen willst, kannst du mich gerne über Skype fragen. ^^


    Bisher ist im nächsten Kapitel auch wenig Handlung, weil ich mich entschieden habe, das Kapitel wieder mal zu teilen, weil sonst würde ich ein Kapitel abliefern, dass erneut so zirka 10.000 Wörter hat. Daher: Wieder Gespräch und dann das nächste Kapitel dafür nur Kampf. :D


    Ja, die letzten Zeilen werfen wohl einige Fragen auf, aber bis zur Klärung wirst du wohl noch auf Pokemon Quest warten müssen. O: Unforgivable Sinner wollte ich nur auf Lugia etwas eingehen, weil es eben eine wichtige Rolle annehmen wird in Pomemon Quest.


    Danke für deinen Kommi, Süße. <3


    [tab='@aiguL 92']Entschuldige... Was die Wortanzahl angeht, kann ich mich echt nicht zusammenreißen. *hust* Und kürzen käme für mich gar nicht in Frage, sonst müsste ich ja auch die Handlung kürzen.


    Dass, was du jetzt gerade lobtest, empfand ich während des Schreibprozesses total schwierig und habe mich mehrmals gefragt, ob es wohl bei den Lesern ankommen würde. Ehrlich gesagt mag ich das Kapitel nicht sonderlich, eben aus dem Grund, dass ich so oft schwanke und nur den eigentlichen Inhalt etwas anschneide, um nicht zu viel zu verraten. Das wäre in Unforgivable Sinner noch zu früh.


    Auch bei der Sache des Anvertrauens habe ich mich oft gefragt, ob es Harukas Persönlichkeit entspricht, aber... wer würde sich ohne weiteres einem Fremden anvertrauen, egal ob er denjenigen gerettet hat oder nicht? Ein gewisses Maß an Misstrauen sollte man schon an den Tag legen, sonst wäre man wohl leicht das Opfer anderer. Haruka ist zwar gutmütig, vielleicht auch etwas naiv, aber nicht unbedingt vertrauenseelig. Da hat sie wohl ihre Lektion gelernt durch Harley. xD


    Einige Legendäre haben bei Bastet und mir Namen, die aber erst später fallen werden. Mir kommt es nicht unbedingt auf epische Namen an, sondern auf deren Bedeutungen. Daher habe ich für Lugia den Namen "Sedna" gewählt, weil dieser aus der Mythologie kommt und so eine Göttin des Meeres benannt ist.
    Nicht nur Lugia wird eine Rolle spielen, sondern auch noch andere. Lass dich überraschen. :)


    Über dein abschließendes Lob habe ich mich wirklich sehr gefreut, vielen Dank! :) Und einer der besten Autoren hier? Es gibt noch mehrere gute Autoren hier, nicht nur mich. <3 Beispielsweise Maj, Lynn, Noxa, Snake und Bastet. ^^ Trotzdem dankeschön!!


    [tab='@Maj']Und jetzt kommt der längste Kommi, wuh, der mich auch letztendlich daran gehindert hat, zurück zu kommentieren. XD Trotz allem aber freue ich mich riesig über deinen Kommentar, Maj. Es ehrt mich, dass du dich an Unforgivable Sinner gewagt hast, obwohl es eigentlich nur eine Nebenbemerkung von mir gewesen war, aber... Danke! ^___^


    Trotz des verlorenen Wettbewerbs war es sicherlich den meisten klar, dass sie trotzdem noch eine Chance bekommt, beim großen Festival mitzumischen. Schließlich ergäbe diese FF gar keinen Sinn, wenn dem nicht so wäre, und es würde auch zu sehr von der eigentlichen Vorlage, der alten Version der FF, abrücken. Allerdings fand ich es mal etwas anderes, so eine FF zu beginnen. Vor allem einen entscheidenen Kampf gegen einen besten Freund, der gleichzeitig auch ihr Rivale ist und auch etwas für sie empfindet.


    Die Träume haben tatsächlich eine Bedeutung, die aber nicht in Unforgivable Sinner gelüftet wird, sondern in der Fortsetzung - Pokémon Quest. Da PQ aber pausiert und sowieso überarbeitet wird, ist es nicht ratsam, die FF zu lesen. Vieles ist veraltet und einige Ideen stimmen nicht mehr mit meinen jetzigen überein.


    Mag sein, dass es Deus ex machina wirkt, aber der Grund, warum noch ein Wettbewerb angesetzt ist und Haruka nichts davon wusste, ist eigentlich recht simpel. Den kläre ich aber im nächsten Kapitel. ^^


    Der Kampf in Kapitel 4 und 5 war eigentlich mal ein Kapitel, aber da er dann genau 10.000 Wörter gehabt hätte, hat mich letztendlich Lynn dazu bewegt, diesen zu teilen. Fand ich dann auch am besten, sonst wäre man von so viel Kampf erschlagen geworden...


    Jetzt bekommt aber Haruka wieder mehr Screentime. Erst wenn die Koordinatoren am Ort, wo das große Festival stattfindet, versammelt sind, wird es vielleicht noch ein Kapitel mit Shuu geben, aber jetzt sehnen sich sicher einige Leser nach Haruka. xD
    Die Frage, ob Kylah nicht auch eine andere Person aus dem Wasser hätte ziehen können, hat vielleicht einen Hauch von Philosophie inne, deshalb gehe ich da nicht weiter drauf ein, weil sonst müsste ich meine Entscheidungen rechtfertigen und joa... Das ist ja nicht der Sinn der Sache.
    In Unforgivable Sinner wollte ich nur die Storyline schon etwas anschneiden. Vieles wirst du auch in Johto no Densetsu mitbekommen, aber die Haupthandlung wird in Pokémon Quest stattfinden.


    Ehrlich gesagt habe ich durch DEdD drüber nachgedacht, ob ich Psiana einen Namen geben und auch in Gedanken sprechen lassen soll, was ich dann aber eher als Nachmache aufgegriffen hätte. Daher hab ich es gelassen. ^^"


    Yeah, vielen, vielen Dank für deinen Kommi. Ich hoffe, dass du weiterhin dabei bleibst. ^__^[/tabmenu]

  • Startpost
    Zwei Posts dafür? So was sehe ich zum ersten Mal, aber bei der Masse an Infos die es da gibt, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Was ein wenig stört sind ein Paar Tippfehler hier und da, so was sollte da eigentlich nicht drin sein, oder?

    Und eben dieser lang ersehnte Traum rückt für Haruka, eine aus Hoenn stammende Koordinator(in), in greifbare Nähe. Bloß ein Band fehlt dem Mädchen, um das Privileg zu erhalten am großen Festival teilnehmen zu dürfen – der Traum vieler Koordinatoren in ihrem Alter.

    Aber ihre Konkurrenz schläft nicht. Ihre wohlbekannten Rivalen werden dort sein. Er wird da sein.
    Doch aufgrund mysteriöser Albträume, die ihr Nacht für Nacht den Schlaf rauben, steht unerwartet (hier fehlt ein Leerzeichen) dieTeilnahme auf Messers Schneide…


    Naja, lassen wir die Erbsenzählerei und wenden uns lieber dem interessanten Teil zu, also deiner Geschichte :) ! Normalerweise interessiere ich mich ja nicht für Remakes, ganz einfach weil ich die gleiche Geschichte nicht zwei Mal lesen muss, aber da du die erste Version dieser Story veröffentlicht hast bevor ich überhaupt im BB war, betrachte ich einfach diese Fassung als die welche ich lesen werde.


    Prolog: Die Legende Jothos
    Zu allererst: Ich weiß zwar nicht, wie du immer diese Schriftzüge hinbekommst, aber die sehen toll aus! ♥
    Die schauen nicht so aus, als wären die ganz leicht erstellt worden, da steckt schon Handarbeit dahinter, oder?


    So kehrte in den Herzen der Menschen und der Pokémon, die zu Freunden und Gefährten wurden, Frieden ein.
    Und obwohl keine Zwietracht die Herzen der Geschöpfe durchzog, schufen die obersten Gottheiten die Halbgötter:
    (...)
    Nicht zu vergessen ist die Schöpfung unserer Gattung. Zuletzt wurde die Existenz des Menschen ins Leben gerufen.


    Erst gibt es Menschen und Pokemon, und dann werden die Halbgötter geschaffen und danach werden noch mal als letztes die Menschen erschaffen? Kann sein, dass ich vom Schmerzmittel ein wenig benebelt bin (frag nicht --"), aber das erscheint mir dann doch irgendwie verwirrend.
    Wah, am Ende wird es noch mal so richtig kompliziert. Wie viele Kriege gabe es jetzt genau? Erst schreibst du, dass die Pokemon Rayquaza, Ho-oh, Lugia und Giratina die vier Wächter auswählen und mit ihnen Dialga und Palkia bezwingen. Gleich darauf fängst du an die Geschichte von Aleera zu erzählen, die scheinbar auch eine Wächterin ist. Gehört sie jetzt zu den ersten Wächtern oder gab es noch eine Generation von denen? Und wieso kämpfen Dialga und Palkia auf ein Mal schon wieder?
    Halte mich jetzt bitte nicht für einen Idioten, aber meiner Erfahrung nach zu urteilen, ist in deinem Prolog einfach zu "viel". Der sollte die Leser micht erschrecken oder überfordern, sondern ihnen nur die Welt und die grobe Problematik der Situation nahe bringen. Ich finde, den Part mit Aleera hätte man gut in einem anderen (vielleicht sogar eigenen Kapitel) ausführlicher erklären können, dann wäre auch ihre Beziehung zu dem Jungen genauer beleuchtet worden, da auf die Schnelle sowieso kein Leser eine große Verbindung zu ihr aufbauen kann.
    Ich gebe ganz ehrlich zu, dass diese Probleme eventuell daher rühren könnten, dass ich nicht die Urfassung von "Inforgivable Sinner" gelesen habe.


    Kapitel 1: Wenn Träume zerbrechen
    Wow. Also deine genialen Kampfszenen könnte ich stundenlang lesen. ♥
    Oh, das tue ich ja jetzt auch!
    Persönlich halte ich Ampharos jetzt nicht für einen Drachen (die haben Flügel =O ), aber andererseits gibt es auch keine passendere Umschreibung die mir spontan einfallen würde. Außer vielleicht das Ding das wie das Kind eines Schafs und einer Straßenlaterne aussah, doch das ist zu lang und klingt blöd.
    Aber zurück zum Kampf. Ich muss ganz erhlich zugeben, dass ich in dieser Hinsicht vom Anime geschädigt bin, und ein Wenig Zweifel gehegt habe, eine Geschichte mit einer Koordinatorin als Hauptcharakter zu lesen, weil ich irgendwo nichts anderes als diese nicht sehr adrenalinreichen Aktionen von Lucia kannte. Aber dieses Kapitel hat alle meine Zweifel weggewaschen. Wettbewerbe können richtig cool sein!
    Da es hier noch nicht viel Plot gab und ich nichts mehr zu bemägeln habe, wende ich mich gleich dem nächsten Kapitel zu. ^^


    Kapitel 2: Zwischen Traum und Realität
    So, jetzt nimmt der Plot also Fahrt auf.
    Nachdem es letztes Kapitel ziemlich heiß herging, bekommen wir hier einen genaueren Einblick in Maikes Gefühlswelt.
    Was mir am meisten gefallen hat, war die Szene in der Ampharos und Eneko nicht fressen wollten, weil sie sich auch geschämt haben, obwohl ihnen Maike ihr Lieblingsessen gebracht hat. Die sind alle so sympathisch :) ! Also, das Shuu wohl eine abgewandelte Form von Drew ist ist klar, aber dieser andere, Kouki, der ist ein komplett selbsterschaffener Charakter, oder? Solche finde ich immer am Interessantesten.
    Das Ende war auch wieder genial, ihre beiden Jungs, auf so etwas muss man wirklich erst mal kommen.
    Was mir gefällt ist die Länge deiner Kapitel, ich habe gerne etwas mehr zu lesen als die teilweise üblichen 2000 Wörter. Mal sehen wie es jetzt weitergeht in


    Kapitel 3: Falsches Herz - Treues Herz
    (klingt schon mal vielversprechend ♥)
    Yay! Das Kapitel ist ja noch besser als das Vorherige! Die Traumszene am Anfang hätte sogar gut in eine Horror-Geschichte passen können, meinen Respekt hast du! ^^
    Bei dem alten Typen war ich jetzt doch ein wenig erschreckt, dass Meike dem folgt. Schon klar, sie hat mit 10 die Schule abgebrochen, aber sie scheint recht intelligent zu sein, ich hätte echt nicht gedacht, dass sie jedem potentiellen Kinderschänder hinterherläuft, weil sie ein gutes Gefühl hat.
    Mit den Lapras wurde es dann wieder cool. Klar, ein wenig klischeehaft ist es schon, dass sie ein besonderer Mensch ist, und die Lapras gerade sie mitnehmen, aber andererseits habe ich den starken Verdacht, dass sie Lugias neue Wächterin wird, also ergibt das ganze als Foreshadowing sogar ziemlich großen Sinn. Außer soie wird nicht Lugias Partnerin. In dem Fall hat deine Geschichte aber noch mehr Plottwists als ich dachte, was das Ganze für mich nur noch aufregender zum Lesen macht.
    Ich hatte wirklich gedacht, dass sie am Ende des Kapitels in Anemonia City ist, dass sie jetzt in einem Cliffhanger bei den Strudelinseln landet ist echt eine Überraschung für mich :thumbup: !
    Öhm, normalerweise interessieren mich Schreibfehler in normalen Kapiteln nicht so besonders, aber dieser Satz hat mich dann doch irgendwo schmunzeln lassen:
    Wilde Panik brach über sie herein, als sie merkte, dass sie zunehmend in Luftnot geriet, und kämpfte eines Verzweiflungsaktes gleich ironischerweise gegen den machtvollhttp://www.bisaboard.de/index.php?form=PostEdit&postID=4080882en Sog des Strudels an.
    Erstens heißt es "einem Verzweiflungsakt gleich", soweit ich weiß und zweitens haben komische Links im Text nichts verloren! XD
    Ist das Schleichwerbung oder so was? Ich habe versucht den Link aufzurufen, aber ich hatte nicht die notwendigen Zugriffsrechte. ^^"
    Aber um ehrlich zu sein, finde ich deinen Schreibstil ein wenig hochgestochen, dafür dass er die Gedanken einer ca. Fünfzehnjährigen authentisch widergeben soll. Ich meine, er ist nicht schlecht, im Gegenteil er gefällt mir ziemlich gut, aber er passt einfach nicht so toll in diese Geschichte. Im Prolog war das wirklich angebracht oder bei Drews Ausdrucksweise zum Beispiel, aber sonst wirkt es ein wenig übertrieben. ^^"


    4. Kapitel: Das Laster namens Stolz
    OMG. Das Kapitel war ja der absolute Oberhammer! Erstens steigert es die Spannung, nach Maikes Unglück auf offener See im letzten Kapitel jetzt mit etwas völlig anderem anzufangen, zweitens ist es unheimlich interessant mal Shuus Gedanken zu hören (bei denen die hochgestochene Ausdrucksweise auch angebracht ist), dann kommt auch noch Aika vor! Das ist das Mädchen mit dem Tornupto, von dem du mir erzählt hast, oder?
    Und sogar Shin wird erwähnt!
    Und zu guter Letzt gibt es sogar noch einen coolen Kampf in dem mein geliebtes Aeropteryx ♥ mitmacht und der auch noch in einem coolen Cliffhanger endet! Tut mir leid, dieses Kapitel ist so perfekt wie es nur geht, hier habe ich nichts zu kritisieren.


    5. Kapitel: Fluch und Segen
    Ein Unentschieden? Damit hätte ich nicht gerechnet, ich bin echt von einer Niederlage Shuus ausgegangen. Deine Geschichte überrascht mich immer wieder. Langsam wird mir Aika sogar sympathisch, wie sie auf die Gefühle ihrer Pokemon achtet ist wirklich lieb von ihr.
    Was ich ein wenig schade fand, war, dass Maike in diesem Kapitel überhaupt nicht erwähnt wurde. ich dachte irgendwie sie ist die Hauptperson?
    Das jetzt bitte nicht falsch verstehen, mit hat der Kampf in diesem Kapitel sehr gefallen, aber vom Autorenstandpunkt fand ich ihn ein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Ich weiß auch nicht, am Ende als Aeropteryx noch gegen die Wand fliegt und von dort aus Steinkante einsetzt, da ist es mir ein wenig so vorgekommen, als ob der Kampf schon zu lange dauert.
    Aber was ich gut fand, war wie du auf die charakterlichen Unterschiede zwischen Shuu und Aika eingegangen bist, dadurch habe ich die beiden wesentlich besser kennen gelernt. ^^


    6. Kapitel: Die Bestie des Meeres
    (Woah, ein Kapiel das endlich mal wieder mit dem Wort "Haruka" anfängt finde ich toll! ^^)
    Naja, naja. Irgendwie war der Plot für ein Kapitel zu viel, finde ich fast. Den Teil wo Haruka kurz aufwacht und dann erneut umkippt und im Zwielicht zum ersten Mal Lugia begegnet hätte ich persönlich zu einem Kapitel gemacht, und den Rest auch zu einem eigenständigen.
    Da waren so viele wichtige Infos drinnen, wenn ein Leser das in einem Rutsch durchliest wird er wohl überfordert sein.
    Und einen dreißigjährigen Kerl würde ich persönlich nicht als "jungen Mann" bezeichnen, der ist schon ein Vollblut-Erwachsener, oder? Aber ziemlich mysteriös ist er auf jeden Fall. Sobald eine Person ihre Mitmenschen mit Schachfiguren vergleicht weiß man, dass sie ein gefährlicher Manipulator ist oder sich zumindest für einen solchen hält. Ich freue mich schon darauf, zu sehen wie der sich noch in die Handlung einmischen wird :) !
    Sonst hat mir das Kapitel prima gefallen und es ist auch schon recht spät, also sollte das an Feedback genügen, denke ich mal.
    Bei dir bin ich irgendwie nie ganz sicher, ob die Sachen die ich als verbesserungswürdig betrachte nicht vielleicht absichtlich so gemacht wurden, also hoffe ich mal, dass dir wenigstens irgendwas in diesem Kommi von Nutzen sein kann :assi: !

  • Ein neuer Leser!! Juhuu! x3 Zunächst freue ich mich sehr, dass du Unforgivable Sinner angefangen hast - ja, Unforgivable Sinner, nicht Inforgivable Sinner. xD Eigentlich wollte ich den Rekommi gestern schon schreiben, aber es ist wesentlich einfacher auf'm PC zu schreiben als auf einem 10 Zoll-Laptop. xD


    Zwei Startposts hab ich gewählt, weil es einfach übersichtlicher ist mit den ganzen Nebeninfos. Das wirst du bei Johto no Densetsu merken, weil da habe ich noch einige andere Nebeninfos, die ich vermutlich auch in den US-Startpost schreiben werde - wenn mich die Faulheit mal in Ruhe lassen würde. :D
    Die Fehler hab ich schon korrigiert. :)


    Die Schriftzüge erstelle ich mit Photoshop. Es ist eigentlich ganz einfach, ich hab einfach herum experimentiert. Die Schriftarten hab ich aber von dafont. ^^


    Hm, für mich ist der Prolog nicht verwirrend. Wie du vielleicht bemerkt hast, ist der Prolog in zwei Teile aufgeteilt: Die Erschaffung der Welt und der (Halb-)Götter, dann wurden die Menschen ins Leben gerufen - von den Pokémon. ;) Anschließend schildere ich den Krieg mehrere Jahrhunderte später. Und Aleera ist die erste Wächterin Lugias - in JnD und dem späteren Pokémon Quest (Fortsetzung von Unforgivable Sinner, welches in der Überarbeitung ist) gibt es ähnliche Szenen, nur mit Giratina und mit Ho-oh.. :) Das soll eigentlich vermitteln, welche Schutzgötter die "Hauptrolle" spielen - in Unforgivable Sinner nun mal Lugia.
    Zudem habe ich nicht viel zu Aleera zu erzählen. Natürlich könnte ich es auch als eigenständiges Kapitel machen, aber Aleera ist nicht die Hauptperson und deswegen ist eine Verbindung zu ihr nicht besonders wichtig. Haruka und Shuu sind die Hauptcharaktere und bei denen ist die Verbindung wichtig.


    Ich geh jetzt nicht auf einzelne Kommentare zu den Kapitel ein. Sonst bestehen die einzelnen Bemerkungen aus einem einzelnen Satz und das sieht einwenig doof aus. xD"


    Ampharos' japanischer Name ist Denryu und Ryu bedeutet nun mal Drache. Deswegen bezeichnen Chari und ich Ampharos als Drache - Giraffe klingt irgendwie etwas doof. ^^" Shuu ist Drews japanischer Name, also nichts mit Abwandelung. xD Kouki dagegen ist ein eigener Charakter, genauso wie die später vorkommende Aika.
    Kapitellänge wird bei mir oft zwischen 4.000 bis 10.000 Wörtern liegen. Mal abgesehen vom ersten Kapitel sind kürzere Kapitel eher eine Seltenheit und ein wahres Fest für mich. X)
    Ob Shuu gewonnen oder verloren hat, lasse ich hier offen. Da wird es in Kapitel 7 eine lustige Szene geben zwischen Aika und Shuu, die sich - wie auch sonst - dauernd anstänkern. xD Allerdings muss ich dir widersprechen. Es ist anders, wenn es ein Einzelkampf ist. Bei einem Doppelkampf kämpfen vier Pokémon, deswegen wird der Kampf automatisch länger. Eigentlich habe ich auch beabsichtigt, Kapitel 4 und 5 als ein Kapitel zu posten, nur wären es dann 10.000 Wörter gegeben und da hat meine liebste Betaleserin (Eryn ♥ ) gesagt, ich sollte es teilen. xD
    Nein, ich finde es so in Ordnung wie das sechste Kapitel ist. Ich will die Handlung nicht noch weiter herauszögern als sie ohnehin schon ist. Schließlich hat das Kapitel "eine" Handlung und das ist die Klärung ihrer Träume. Nochmals ein geteiltes Kapitel fände ich hier nicht so dolle, vor allem auch langweilig, denn es zögert einfach das Fortschreiten der FF hinaus.


    Obwohl du manche Dinge kritisiert hast, die ich nicht sonderlich empfehlenswert fand (und auch deswegen nicht ändern werde ^^"), hab ich wenigstens die Fehler abgeändert. Vielen Dank trotzdem für deine Anregungen. Vielleicht kann ich die ja für spätere Kapitel beherzigen wenigstens, wenn ich schon bei den bisherigen Kapitel auf stur schalte. ;)


    P.S.: Kapitel 7 kommt im Laufe des Abends. Ich werde jetzt erstmal noch die Fehler des letzten Kapitels verputzen. :D