Tales of Symphonia- Knights of Martel

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Nemos Kameraden reagierten nicht auf die Lösungsvorschläge des namenlosen Kochs. Wie sich heraus stellte, machte das allerdings nichts aus, weil sich eine andere Lösung als richtig erwies. Nachdem Tenkai die richtige Lösung gefunden und Estella ihm und Ray geholfen hatte, diese in der Schrift der Engel unter das Rätsel zu schreiben, öffnete sich die Tür. Nachdem Felio den Auserwählten einige blaue Kerzen gegeben und diese sie angezündet hatten, betraten sie den Tempel. Nachdem sie einige Zeit weiter ins Innere gelaufen waren, erreichten sie eine Plattform mit einem Mosaik, welches eine in Lotusposition sitzende Person abbildete. Neben der Plattform führte ein Weg weiter nach unten, aber wie sich heraus stellte, musste die Gruppe wohl erst ein weiteres Rätsel lösen, bevor sie ihren Weg fortsetzen konnten. Nachdem sie sich das Rätsel erst einmal angesehen hatten, eröffnete Felio ihnen, dass sie wohl nach Kugeln suchen mussten, um diese in die passenden Mulden des Mosaiks zu legen. Um Zeit zu sparen, schlug er vor, dass sich die Gruppe aufteilt und jeweils zwei Personen gemeinsam auf die Suche gehen.
    Der Koch fand die Idee gut. Um schließlich nicht ohne einen Partner da zu stehen, wandte er sich an Amaris: „Hast du etwas dagegen, wenn wir gemeinsam auf die Suche gehen?


    Amaris fühlte sich so unwohl wie noch nie in ihrem Leben. Ihr behagte der Ort nicht. Sie spürte wie sie die Dunkelheit umgab und die Magie an ihren Nerven zerrte. Hier gab es keine Pflanzen und Tiere. Nichts dass lebt. Aber falsch das war gelogen. Hier gab es Leben nur nicht so wie es sich die Pflanzenmagierin vorstellen konnte. Da riss die Frage von Nemo sie aus ihren Gedanken und sie sah ihn dankbar an. Dank der spärlich brennenden Manakerze konnte sie gut sein Gesicht erkennen. Sie erwiderte: „Sehr gerne, gehe ich mit dir. Hoffentlich finden wir schnell diese Kugeln. Ich fühle mich nämlich nicht sehr wohl hier.“ Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: „hoffentlich wird es nicht allzu gefährlich.


    Keine Ahnung, wie gefährlich es wird“, antwortete Nemo, „aber du hast Recht damit, dass wir vorsichtig sein sollten.“ Er sah sich nun einmal etwas unschlüssig um, konnte dabei aber keine der gesuchten Kugeln entdecken, aber dafür zweigten von der Plattform ein paar schmale Wege ab, die sich - wie auch auf der höher gelegenen Ebene - aufspalteten und in der Dunkelheit zu verschwinden schienen. „Schade, aber einen Versuch war es wert“, dachte er sich. „Hast du eine Idee, wo wir mit dem Suchen am sinnvollsten anfangen sollten?
    Sie blickte sich stirnrunzelnd um. Das war in der Tat eine gute Frage. „Hmm, wir müssen auf jeden Fall tiefer in den Tempel vordringen. Lass uns dort weitergehen“, erwiderte sie und deutete auf einen der Wege. „Vielleicht haben wir dann mehr Glück und entdecken dabei eine Kugel.
    Nemo hatte nichts einzuwenden, und so machten sich die beiden auf den Weg.


    Je weiter beide Magier gingen, desto dunkler wurde es. Einzig das bläuliche flackern ihrer Manakerzen spendete noch ein wenig Licht. Amaris hörte neben ihren, nur noch die ruhigen Atemzüge von Nemo. Beide konzentrierten sich auf den vor ihnen laufenden Pfad und auf die Umgebung. Die Pflanzenmagierin fragte sich, wie sie in der Dunkelheit, eine Kugel entdecken sollten, wenn es denn eine gab. Der Pfad stieg leicht an und bald erschien es ihnen, als ob sie nicht alleine waren. Geräusche wie aufeinander dreinschlagende Metalle ertönten im nächsten Moment in ihrer Nähe. Es erinnerte Amaris an das Klirren von Schwertern. „Aber wie kann das sein?


    Auch Nemo hatte diese Geräusche wahrgenommen, aber irgendwie konnte er diese nicht zuordnen. „Was ist das?“, fragte er.
    Keine Ahnung“, erwiderte sie und versuchte in der Dunkelheit was zu erkennen. Nach einer Pause meinte sie: „Hoffentlich hältst du mich nicht für verrückt, aber das das Geräusch erinnert mich an aufeinander schlagende Schwerter.
    Als sie wieder schwieg, flackerte in ihrem Augenwinkel was auf. Es kam von der Richtung, woher auch die Klirrgeräusche kamen.
    Da scheint tatsächlich jemand zu sein“, bemerkte der namenlose Wassermagier, und weil der unbekannte Gegner wohl ein Schwert zu haben schien, zog er vorsichtshalber sein eigenes Schwert aus der Scheide.
    Amaris schluckte und ermutigt durch Nemos Verhalten, konzentrierte sie sich und Ranken sprießen aus ihrer Handfläche.




    Off Topic:
    Natürlich in Zusammenarbeit mit Destiny Moon entstanden. Fortsetzung folgt.

  • Als sich die beiden näher an den Gegner heran schlichen, mussten sie allerdings erkennen, dass sie es nicht mit einem normalen Gegner zu tun hatten: Vor ihnen schwebten ein paar mit Flammen umhüllte Schwerter im Gang herum, aber es war niemand zu sehen, der diese Waffen lenkte.
    Amaris flüsterte: „Das ist unheimlich.“ Sie begann sich eine gute Taktik zu überlegen, denn ohne kamen sie vermutlich nicht weit. Sie verdrängte dabei den Gedanken dass es sich um Geister handelte.
    Nemo war sich unterdessen nicht sicher, was es für einen Schwertkämpfer hieß, gegen frei schwebende Schwerter zu kämpfen. „Ist das ein ein unsichtbarer Gegner?“, fragte er sich in seinen Gedanken. „Oder ein Geist?“ Auf jeden Fall stellte er sich darauf ein, erst einmal Angriffe des Gegners abzuwehren - selbst angreifen würde er erst, wenn er den Gegner besser einschätzen konnte.
    Als hätten die Schwerter die Gedanken von Nemo gelesen, stürmte eines auf ihn zu. Amaris überlegte, wie sie Nemo unterstützen könnte. Die Ranken auf ihrer Handfläche, formte sie um zu Lassos. Auf keinen Fall durfte sie die eigentlichen Klingen berühren, ansonsten gehen die Pflanzen in Flammen auf.
    Aber ihre Bemühungen wären bei diesem Angriff nicht nötig gewesen: Durch die das Schwert umgebenden Flammen war es für Nemo allerdings ein Leichtes, die Attacke des feindlichen Schwertes mit seinem eigenen Schwert abzufangen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass sich unmittelbar nach dem ersten Schwert noch ein Zweites in Bewegung setzen würde.
    Amaris sah ihre Chance gekommen. Sie schleuderte ihre Ranken zum zweiten Schwert, nachdem sie die Entfernungen ausgerechnet hatte. Es klappte. Die Schlaufe des Lasso umschlang den Griff und schleuderte es weit weg. Es schlug gegen die Felsenwand auf und sank nach unten. „Hoffentlich reicht das“, dachte sie.
    Der Gegner war allerdings noch lange nicht besiegt, denn die Schwerter gruppierten sich erneut und stellten sich den beiden Auserwählten ein zweites Mal in den Weg.
    Amaris murmelte seufzend: „Das war ja klar.“ Ihr kam ein Gedanke. „Nemo, meinst du sie bewachen vielleicht eine Kugel?“ Dann konzentrierte sie sich wieder auf ihre Lasso und diesmal wollte sie mehrere erwischen.
    Könnte sein, aber vielleicht sind der Gegner und die Kugeln auch zwei unterschiedliche Sachen“, erwiderte er. Anschließend fügte er noch hinzu: „Wie können wir gegen einen Gegner gewinnen, wenn wir nur dessen Waffen sehen können und er überdies noch gut damit umgehen kann?“
    Amaris sagte: „Ja das kann auch sein.“ Nach einer Pause fügte sie hinzu: „Ich habe immer gemeint, dass die Schwerter alleine reagieren ohne Besitzer. Wir müssen weiter unser Bestes versuchen.“
    Die Schwerter reagieren alleine?“, sagte Nemo, während er einen weiteren Angriff von einem der Schwerter abwehrte.
    Ja Geister in Gestalt von Feuerschwertern." bekräftigte sie.
    Dieses Mal gab er seinem eigenen Schwert deutlich mehr Schwung mit, und das führte dazu, dass die gegnerische Waffe in einem hohen Bogen davon geschleudert wurde. „Ich glaube, du hast Recht damit“. murmelte er.


    Amaris fragte: „Meinst du dass du das Feuer löschen kannst? Oder geht das etwa nicht?“
    Ich kann nur kleine Mengen Wasser erschaffen, und wird dafür wohl nicht reichen“, antwortete er. „Außerdem kann ich mich schlecht auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren, also würde meine Schwertführung darunter leiden.“
    Das ist ja dumm, aber da kann man nichts dagegen machen“, erwiderte sie und sah die Schwertgeister an. Sie fuhr fort: „Dann müssen wir so weitermachen. Ich werde mein Bestes tun, um dich zu unterstützen.“
    Wieder entschlossen sich die gegnerischen Schwerter zu einem Angriff auf die beiden Auserwählten. Nemo parierte wieder diesen Angriff, aber dabei dachte er sich: „Immer nur die gegnerischen Angriffe abwehren, bringt auf Dauer nichts. Ich muss auch irgendwie selbst angreifen.“
    Das Ganze hat ja kein Ende und immer verteidigen bringt auf Dauer auch nichts. Es schwächt uns nur“, dachte sie und warf einen Blick zu Nemo. Der schien ähnliche Gedanken zu haben, zumindest was sie von seinem Gesicht ablesen konnte. Sie ließ wieder Ranken entstehen und schlug damit in Richtung von zwei Schwertern, die direkt auf Nemo losgingen. Mit ihrem Angriff jedoch hatte sie die Aufmerksamkeit der Schwerter auf sich gelenkt. Dann fing sie mit ihrem Lasso ein Schwert. Das andere entkam ihr. Doch sie schleuderte mit dem gefangenen Schwert gegen die sie angreifende Klinge. Durch den gegenseitigen Schwung, flogen beide in gegenseitige Richtungen davon. Sie dachte: „Wenn das Feuer nicht wäre, könnte ich effizienter angreifen.“


    Als die beiden Schwerter sich wieder unter Kontrolle hatten und wieder auf die beiden Auserwählten zu schossen, war Nemo bereit. Er ließ die gegnerischen Waffen mit zwei Schlägen seines Schwertes erneut davon fliegen.
    Zuerst hatte Amaris geseufzt, als sie wiederkamen, doch dann schlug Nemo sie erneut fort. Diesmal schien es ihr, als ob sie nicht wieder kämen. Sie wollte ein anerkennendes Lob aussprechen, als ein paar andere Schwerter erneut angriffen.
    Hört das denn gar nicht auf?“, murmelte Nemo, während er sich bereit machte, um nun gegen die neuen Schwerter zu kämpfen.
    Amaris sagte zu Nemo: „Die sind echt ’ne Plage.“ Auf ihrer Handfläche wuchs nun eine erneute Ranke empor und wie vorhin gelang es ihr, ein Schwertgriff zu fassen. Zwei andere Schwerte dagegen ließen sich davon nicht ablenken sondern schossen weiterhin auf Nemo zu. Diesem gelang es zwar, die beiden Schwerter mit zwei schnellen Hieben abzuwehren, aber weil er sich dabei beeilen musste, konnte er die Richtung, in der das zweite Schwert flog, nicht richtig kontrollieren. Das Ergebnis war, dass es genau auf Amaris zu flog.
    Amaris starrte erschrocken auf das auf sie zu fliegende Schwert. Dann jedoch besann sie sich und schleuderte mithilfe des gefangenen Schwertes, dass sie angreifende Schwert ab. Es gelang ihr gerade noch rechtzeitig, dass sich beide trafen. Wie auch schon vorher flogen die zwei Schwerter davon. „Puh, das war knapp.“


    OT: Feuerdrache und ich selbstverständlich. Fortsetzung folgt.

  • Auch die anderen schienen sich zu Gruppen zusammenzufinden und machten sich wie die Begleiter der Truppe daran, nach besagten Kugeln zu suchen. Medusa ‚beobachtete‘ wie die Ersten sich entfernten und schließlich ihren Wahrnehmungskreis verließen. Weder sie noch ihr mürrischer Teampartner hatten bisher etwas gesagt, was die Schützin auch nicht wirklich überraschte. „Wir sollten dann auch losgehen, such du aus, wo wir langgehen“, forderte die Blondine, ohne dem Giftmagier das Gesicht zuzuwenden, was in ihrem Fall ohnehin egal war. Den Taststock locker in der Hand und den Bogen griffbereit, wartete sie auf eine Reaktion Tenkais.


    Tenkai blieb still, als sich Medusa zu ihm gesellte. Es interessierte ihn nicht wirklich, mit wem er nach den Kugeln suchte. Er brummte nur sein Zugeständnis zur Aufforderung der Donnermagierin und wählte dann einen der Wege, den kein anderes Paar der Auserwählten genommen hatte. Der Lichtkreis um sie herum schrumpfte durch die Abwesenheit der anderen beträchtlich und seine zahlreichen Augen waren wachsam in ihren Höhlen. Ihm war bewusst, dass seine blinde Kameradin wahrscheinlich die Wesen in ihrer Umgebung vor ihm bemerken würde, allerdings gab es auch einige Elementarwesen, die sie wahrscheinlich nicht spüren konnte.


    Wieder schweigend folgte Medusa Tenkai auf einen der Wege. Feine Blitze liefen unter dem schweren, dunkeln Stoff, den sie noch immer trug, über ihre Haut und sensibilisierten diese noch zusätzlich. Die wenigen Kupferschlangen, die sie heute angelegt hatten, verstärkten den Fluss der Elektrizität, wenn auch nicht in der Stärke, die die Donnermagierin gewohnt war. Nun waren alle ihre Sinne auf die Umgebung gerichtet, um mögliche Feinde schnell ausmachen zu können. Wie gewöhnlich glitten ihre Füße nur knapp über dem Boden dahin, bevor sie für einen Schritt auftrat, während sie den Weg vor sich mit dem Stock erkundete, den sie beständig hin und her wandern ließ. Es war ihr nur zu gut bewusst, dass ihr Partner sich wohl kaum darum scheren würde, ob der Weg eben war oder nicht. Wer von ihnen beiden jedoch im Moment weniger ‚sehen‘ konnte, vermochte sie nicht zu sagen, ein Gedanke, bei dem ihr ein leichtes Lächeln aufs Gesicht trat.
    Nach einer kurzen Weile verharrte sie einen Moment und lauschte in die Dunkelheit vor ihr. Tatsächlich konnte sie fremde Wesen spüren, welche zwar noch etwas entfernt waren, aber deren elektromagnetisches Feld auf keinen Fall zu dem eines Menschen passte. Schell zog sie den Bogen von der Schulter und befestigte den vergleichsweise kurzen Taststock am Gürtel, um beide Hände frei zu haben. Noch während sie zu dem Giftmagier aufschloss, zog sie einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an die Sehne. Wortlos tippte sie Tenkai leicht an der Schulter mit einem Ende des Langbogens an, um ihm mittzuteilen, was los war.


    Plötzlich spührte der Giftmagier, wie die Blinde ihn mit ihrer Waffe antippte und beinahe ohne Verzögerung begab er sich in Kampfstellung. Leider war seine Sicht immer noch recht beschränkt und so konnte er nichts anderes tun, als auf ihre wahrscheinlichen Feinde zu warten. Doch es war kein biologischer oder magischer Körper, der aus der Finsternis auftauchte sondern er bestand aus Metall. Ein breites Kurzschwert, einem großen Fleichmesser nicht unähnlich, wurde als Wurfgeschoss missbraucht auf sie zugeworfen. Sofort machte der Söldner einen Schritt nach vorn und streckt seinen rechten Arm aus. Mit einer lockeren Bewegung schlug er die Waffe zur Seite, sodass sie klirrend auf dem Boden landete. Schließlich wurden Schlurfgeräusche hörbar und als er den Blick wieder nach vorne richtete, schlängelten sich zwei Schlangenleiber mit menschlichem Oberkörper in das erleuchtete Feld der Kerze. Tenkai schnalzte einmal mit der Zunge, bevor er mit etwas Säure den Boden der Kerze etwas verflüssigte und dann auf den Boden klebte. Schließlich klappte er die Klauen an seiner linken Hand um und lief mit geballter Faust auf die Gegner zu.


    Kaum hatte sie das verräterische Sirren einer im Flug rotierenden Klinge vernommen, war Medusa zur Seite gewichen, eine Reaktion, die unnötig wurde, da Tenkai das Wurfgeschoss abwehrte und es klirrend zu Boden beförderte. Sofort trat die Gorgone einen Schritt zur Seite, um an dem Kameraden vorbeizielen zu können und spannte die Sehne. Ihre langen, gedrehten Strähnen mit den metallenen Schlangenköpfen an den Enden, begannen sich von ihrem Kopf aufzurichten und auf und ab zu schwingen. Dem Geräusch der Gegner nach und dem elektromagnetischen Feld, welches sie umgab, entnahm Medusa, dass es sich um Wesen handelte, die übergroßen Schlangen nicht unähnlich waren. Feine Blitze zuckten über den metallenen Schmuck der Donnermagierin, die angriffsbereit auf die Gegner wartete. In dem Moment, wo Tenkai schließlich losstürmte, ließ sie den einfachen Pfeil von der Sehne schnellen und ihn auf die anderen Schlangenwesen zufliegen. Noch bevor das Geschoss sein Ziel gefunden hatte, zog sie einen weiteren Pfeil aus dem Köcher und spannte die Sehne. Von ihren Händen löste sich ein zuckender Blitz in Form einer kleinen Schlange, welcher sich um die metallische Spitze des Pfeils wickelte und diesem magisch verstärkte. Nur wenige Augenblicke nach dem spannen, ließ die blonde Schützin auch diesen Pfeil fliegen, welcher mit einem kleinen Funkenhagel aufkommen würde und neben seiner lähmenden Wirkung auch Tenkai das Ziel offenbaren sollte.


    Der Giftmagier trat einen Schritt zur Seite, als die Lamia, welche ihr Schwert noch in der Hand hielt, einen vertikalen Hieb durchführte. Mit seiner schwarzen zur Faust geballten Hand verpasste er dem Schlangenwesen ein Schlag gegen den Rücken, sodass sein Oberkörper auf dem Boden landete. Sofort setzte er mit seiner linken Hand nach, doch das Erdgeschöpf wand sich zur Seite und verpasste dem Söldner einen Schwung mit seinem muskulösem Schwanz. Tenkai schlidderte etwas zur Seite und blockierte einen nachfolgenden Hieb mit seinem rechten Arm. Die Lamia setzte nach und wollte in seinen Arm beißen, doch verlor sie dadurch nur einen Zahn und wich zischen zurück. Das sorgte sogar beim Weißhaarigen für den Hauch eines Lächelns, welcher aber weiterhin durch die Maske verdeckt wurde. Er machte einen Satz nach vorne und hieb mit seiner Hand zu. Das Erdwesen blockte mit seiner Klinge, doch Tenkai griff nach dieser und zertrümmerte sie mit seiner stahlharten Hand, bevor er das Schlangenwesen in die Seite trat.


    Die erste Lamia wich Medusas Pfeil aus und ging auf Tenkai los, doch das Geschoss erwischte das zweite Geschöpf und fügte ihm einen oberflächlichen Schnitt am Oberarm zu. Wütend zischte der Gegner und schlängelte sich zügig auf die Schützin zu, nur um von ihrem zweiten Pfeil aufgehalten zu werden. Es konnte diesem ausweichen, doch das Geschoss traf den Boden direkt neben dem Schlangenrumpf und die kleine Blitzschlange zerplatzte in einen Hagel aus kleinen Blitzen, die, ähnlich einer Wunderkerze in alle Richtungen stoben und auch den Gegner leicht verletzten. Nun richtig wütend schnellte die Lamia auf die Donnermagierin zu, die gerade noch rechtzeitig zur Seite auswich und mit der bloßen Faust dem feindlichen Wesen einen Schlag in den Rücken verpasste. Dank ihrer elektrisch aufgeladenen Haut, fuhr dem Schlangenwesen ein ordentlicher Schlag durch den Körper, der es für einen winzigen Augenblick lähmte. Diese Zeit reichte Medusa, um ihrem Gegner mit dem Bogen einen Schlag in die Brust zu versetzen und so den menschlichen Oberkörper zu Boden zu werfen. Bevor das Geschöpf sich daraufhin wieder aufrichten konnte, hatte die Schützin einen langen Pfeil aus ihrem Köcher gezogen und aus nächster Nähe auf den Kopf des Monsters gezielt.


    Die Lamia nahm den Tritt hin, blieb dank ihres muskulösen Unterkörpers aber oben und zischte böse. Sie warf den Rest ihres Schwertes nach dem Giftmagier und schlug mit ihrem Schweif nach seinen Beinen. Tenkai schlug die Reste mit seiner Faust zur Seite, bevor er den Schwanzschlag mit beiden Armen blockte. Das Erdgeschöpf fuhr mit der Angriffsserie fort, wobei der Weißhaarige immer weiter zurückgedrängt wurde. Dann erkannte er eine Öffnung und machte einen Schritt dicht an das Schlangenwesen heran und verpasst ihm eine Kopfnuss, bevor er der taumelden Lamia seinen Arm vorhielt. Sofort öffneten sich eines der Augen soweit wie es ging und schoss ein grünes Leuchtfeuer ab, welches ein kreisrundes Loch in den Körper der Lamia brannte.


    Dem Wesen schien es gar nicht zu gefallen, dass es mit dem Rücken auf dem steinigen Boden lag und die scharfe Spitze eines Pfeils auf seine Stirn gerichtet war. Wütend zischte es und umschlang mit seinem langen Schlangenschwanz ein Bein der Blinden. Bei der Berührung ihrer Haut zuckten erneut kleine Blitze, aber das Erdgeschöpf biss die Zähne zusammen und ignorierte den Schmerz. Mit einem kräftigen Ruck riss es die junge Frau von den Füßen und schleuderte sie fort. Dies war aber die letzte Tat des sonderbaren Hybriden, denn noch in der Luft löste sich der Pfeil, den Medusa die ganze Zeit über gespannt gehalten hatte von der Bogensehne und traf den Gegner an der Stirn, genau zwischen den Augen, ehe die Schützin auf dem Boden aufschlug und spaltete seinen Schädel.


    Mit vor der Brust gekreuzten Armen schritt Tenkai zurück zur Kerze, die mittlerweile angefangen hatte zu flackern, da sie so lange ihrer Manaquelle beraubt war. Nachdem er sie wieder hochgehoben und gestärkt hatte, wandte er sich Medusa zu: „Können wir?“


    Die Bogenschützin rappelte sich schnell wieder auf und betastete kurz ihre Knie und Ellenbogen, die sie zum Schutz ihres Körpers beim Aufprall angezogen hatte. Dank dem dicken Stoff des schwarzen Kleides hatte sie sich aber lediglich leichte Schürfwunden zugezogen. „Wenigstens zu etwas ist diese Aufmachung gut.“, kommentierte sie abfällig in Gedanken und trat zu Tenkai. Den Bogen behielt sie fürs Erste in den Händen. Auf die Frage des Giftmagiers, blieb Medusa kurz neben dem getöteten Gegner stehen und tastete mit den Fingerspitzen nach ihrem Pfeil, um ihn anschließend wieder an sich zu nehmen und gleich ungespannt an die Bogensehne zu legen. Erst danach ließ sie ein gedämpftes, „Weiter geht’s!“ erklingen und setzte sich in Bewegung.


    OT: Zusammen mit Sheewa.

  • Wieder schritten die beiden Auserwählten auf dem langen steinernen Weg entlang, hoffentlich in Richtung ihres Zieles. Langsam aber sicher wurde auch die noch sichtbare Mauer von Dunkelheit verschluckt und würde der Giftmagier dank der Kerze den Boden noch sehen, würde denken, sie wären mitten in der Luft. Sogar die Geräusche ihrer Schritte nahmen langsam immer weiter ab, während der Weg nun eine leichte Steigung annahm. Schließlich waren die einzig übriggebliebenen Geräusche ihre Atemstöße und das Knistern der blauen Kerze. Das schwarze Milliue beunruhigte Tenkai leicht, da unvorhersehbar war, was sie in der Finsternis erwarten würde, weshalb er seine Muskel ständig in gespannter Erwartung hielt. Doch schließlich war es kein Feind, den er wahrnahm, obwohl eine unangenehme Präsenz sich bekanntgab. Vor ihnen meinte der Söldner etwas zu erkenne, obwohl das in der Finsternis eigentlich unmöglich sein sollte. Er wurde korrigiert als etwas sichtbar wurde, auf das sie eindeutig zugingen. Ein paar Schritte folgten noch, bevor sie auf einer kreisrunden Plattform standen. Mit ihrem Eindringen wurden plötzlich mehrere Fackeln, die von einer Überdachung hingen entzündet. Anscheinend waren sie den blauen Kerzen ähnlich. In der Mitte hing eine Kugel, die dunkler schien, als die Dunkelheit um sie herum, weshalb sie selbst in der Finsternis sichtbar war. „Unser Ziel scheint direkt vor uns zu sein“, informierte Tenkai die Donnermagierin, da ihm nicht bewusst war, inwiefern sie mit ihrer Form der Wahrnehmung die Umgebung „sehen“ konnte.


    Medusa behagte es gar nicht, dass die Geräusche, die ihre Schritte auf dem Boden verursachten immer dumpfer klangen. Scheinbar setzte es dieser Ort darauf an, denjenigen, die ihn betraten den Orientierungssinn zu nehmen. Selbst sehende Menschen verließen sich unbewusst sehr auf die Ohren. Tenkai beschleunigte etwas, fast, als hätte er etwas entdeckt und nur wenige Schritte später erklang plötzlich das zischende Geräusch flackernder Flammen. Vor sich meinte die Blinde ein Hindernis zu fühlen. Was es war konnte sie aber nicht sagen, nur dass etwas dort war. Der Giftmagier bestätigte ihre Vermutung und fügte noch hinzu, dass es sich wohl um ihr Ziel handelte. „Dann sollten wir keine Zeit verlieren.“, meinte die Blitzmagierin und lauschte angestrengt. Doch weder mit ihren Ohren noch mit ihrem magischen Sinn konnte sie irgendetwas wahrnehmen, dass sie daran hätte hindern können die Kugel an sich zu nehmen. „Sei aber vorsichtig, das scheint viel zu einfach und wirkt zu ruhig.“, ermahnte sie ihn und packte den Bogen fester, um ihrem Kameraden Deckung zu geben, sollte er angegriffen werden.


    In der Tat.“, murmelte der Weißhaarige, während er sich vorsichtig auf das schwarze Objekt zubewegte. Langsam umkreiste er die Kugel, um auch wirklich sicher zu sein, dass keine Fallen oder lauernde Feinde durch das Entnehmen der Kugel aufgeschreckt würden. Schließlich griff er nach ihr und zog sie aus ihrer schwebenden Position. Es passierte...nichts. Zumindest zunächst. Die Kugel fühlte sich seltsam an in Tenkais Hand, als ob sie wie eine Art Herz pochen würde. Dann blubberte etwas in ihm auf. Plötzlich begann der Giftmagier wild zu zittern und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Die Finsternis stürmte auf ihn ein, als wolle sie ihn erdrücken, das Atmen fiel ihm schwer und er griff sich an die Brust, in der sein Herz wohl zerplatzen wollte. Schatten aus der Vergangenheit kamen ihn ins Gedächtnis: Dunkelheit, Schmerz und am schlimmsten Einsamkeit. Mehr gab es nicht in dem Labor der Desians. Eigentlich hatte er diese Gefühle längst begraben, aber nun kamen sie alle wieder hoch. Keuchend fiel er vorne über auf die Knie, wobei er immer wieder lauter werdend von sich gab: „...ich..ha-halte e-es ei-ei-einfach nicht aus...Hört...auf, es schmerzt. Lasst mich nicht allein in der Finsternis...


    Verdammter Mist!“, entfuhr es der Blondine, als ihr Kamerad plötzlich keuchend zusammenklappte. Zuerst vermutete sie einen schwächenden Zauber oder irgend ein Gift, aber als er dann, lauter werdend etwas brabbelte, erkannte sie ihren Irrtum. Der Weißhaarige schien völlig fertig mit den Nerven zu sein. Noch einmal horchte sie sich um, doch noch immer schienen keine Feinde in der Nähe zu sein, weswegen sie den Pfeil zurück in den Köcher schob und sich den Bogen um die Schulter hängte. Danach näherte sie sich beinahe zögerlich dem Giftmagier und ging vor ihm in die Hocke. „Tenkai, kannst du mich hören? Was hast du plötzlich?“, wollte sie wissen und streckte eine Hand nach ihm aus, zog diese aber schnell wieder zurück. Es war ihr, als würde eine Art dunkle, unförmige Kraft um den Krieger liegen, bei deren Berührung es ihr kalt den Rücken hinunter lief. Einen Moment verharrte sie, dann biss sie die Zähne zusammen und legte Tenkai die Hand auf die Schulter, um ihn zu rütteln. Der plötzliche Zusammenbruch des sonst so abweisenden Mannes, hatte sie unvorbereitet getroffen.


    Der Söldner blickte mit glasartigen Augen zur Donnermagierin auf. Mit seiner freien, mutierten Hand umklammerte er fest ihren Arm. „Bitte...lass mich nicht allein“, flehte er mit deutlicher Panik in der Stimme. „So ist es immer...für Stunden sind wir allein...in der Finsternis...völlig allein...Dann kommen sie...experimentieren an uns...dann geht es zurück und der Alptraum beginnt schon wieder.“ Sein Griff verstärkte sich. „So ist es immer...aber der Terror will nicht weichen.“ Fest umklammerte er die Kugel mit seiner linken Hand, welche unheilvoll glühte.


    Einen Moment verharrte Medusa steif. Sie konnte es nicht fassen, wie der reservierte Giftmagier sich hier vor ihr in einen wimmernden Jüngling verwandelte. Aber dann schüttelte sie kurz entschieden den Kopf. Irgendetwas musste sie gegen den bösen Zauber machen, der, dessen war sie sich sicher, von dem anderen Auserwählten Besitz ergriffen hatte. Vorsichtig versuchte sie seinen stählernen Griff zu lösen, wobei ihre Finger das erste Mal mit seinem veränderten arm in Berührung kamen. Diesen Versuch gab sie aber schnell wieder auf. „Ich lass dich nicht allein, versprochen.“, meinte sie so ruhig wie es ihr momentan möglich war und legte ihre rechte, freie Hand an seinen linken Arm, um ihm einen leichten Stromschlag zu verpassen. Sie hoffte, durch diesen würde er wieder ein wenig zu Bewusstsein kommen.


    Durch den Schock bäumte sich der Weißhaarige vor Schreck auf und er musste darauf heftig husten. Dabei verlor er allerdings die Kugel, welche nur ein paar Dezimeter wegrollte. Immer noch schwer atmend riss er sich mit seiner nun freien Hand die Maske vom Gesicht, um erst mal tief ein und aus zu atmen. Dabei wurden einige tiefe Narben sichtbar, genauso wie, dass das Fleisch um seinen Unterkiefer völlig verbrannt aussah. Das ungewöhnlichste waren jedoch die lilafarbenden Wolken, die er mit jedem Atemzug ausspuckte. Langsam legte sich die Panik in der Brust des Söldners und er ließ Medusas Arm los, blieb aber noch unten, um wieder vollends zur Ruhe zu kommen.


    Die Gorgone wich ein wenig zurück, als Tenkai sich aufbäumte. Ganz zurückziehen konnte sie sich aber nicht, da er immernoch mit festem Griff ihren Arm gepackt hielt. Scheinbar hatte sie es mit ihrer Elektrizität übertrieben, denn ihr Kamerad bekam einen richtigen Hustenanfall. Etwas fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden und der Giftmagier schien sich langsam zu beruhigen. Als er endlich ihren Arm losließ, schmerzte dieser, was Medusa dazu veranlasste, sich die pochende Stelle mit der anderen Hand zu halten. Nun bemerkte sie auch einen unangenehmen Geruch, den sie nicht identifizieren konnte und rümpfte die Nase. „Was ist gerade geschehen?“, erkundigte sie sich ernst bei dem anderen Auserwählten, während sie trotz des Gestanks vor ihm hocken blieb, „Ich schätze wir haben herausgefunden, warum hier keine weiteren Wache sind.


    Anscheinend“, murmelte Tenkai, während er noch ein paar Mal tief durchatmete. Dabei stieß er nochmal eine größere Wolke des lilanen Rauchs aus, bevor er sich aufrichtete. Seine Maske hielt er in der rechten Hand und holte mit der anderen ein großes Taschentuch hervor. Damit hob er jetzt wieder die zu Boden gefallene Kugel auf. Wieder konnte er die dunkle Präsenz spüren, doch ohne direkte Berührung schien der Zauber nicht zu wirken. Auf dem schwarzen Objekt leuchtete in blutroter Schrift nun das Zeichen der Engel für Angst bedrohlich auf. „Offenbar tragen die Kugeln die Schriftzüge nicht umsonst“, meinte der Söldner und wandte sich wieder dem Weg zu. Nachdem er seine Maske wieder aufgesetzt hatte, hob er auch die blaue Kerze wieder auf, die während seinem Anfall zu Boden gefallen war und entzündete sie wieder. „Komm.


    Ein leises Lächeln schlich sich auf die Gesichtszüge der blinden Frau. „Ich fürchte mit dieser Erklärung kann ich wenig anfangen, es sei denn, du verrätst mir, was genau auf unserer Kugel steht. Ich habe schließlich keine Augen, die das sehen könnten.“, erklärte sie und ihre Stimme blieb trotz des Lächelns ernst. Kurz darauf erlosch das bei ihr seltene Lächeln aber schon wieder. „Ich möchte mich Übrigends bei dir entschuldigen. Ich hätte dich nicht so stark unter Strom setzen dürfen.“, setzte sie noch einmal an und wandte ihre blutroten, jedoch nebligen Augen dem jungen Mann zu, während sie ihm folgte, „Geht es wieder?


    Der Giftmagier schnaubte und blies ihr eine gehörige Ladung des Rauchs ins Gesicht. Nicht so viel, dass es bereits toxisch wäre, aber trotzdem unangenehm. „So ein Zauber...“, grummelte er, bevor er sich wieder in Richtung Rückweg begab. „Auf der Kugel steht Angst.


    Mit einem nicht gerade begeistertem Stöhnen wich Medusa zurück und versuchte mit einer Hand den Geruch zu vertreiben. „Lass das!“, beschwerte sie sich bei dem Giftmagier, der wie sie selbst sein Element etwas zu ernst zu nehmen schien, „Ich habe mir gerade wirklich Sorgen um dich gemacht.“ diese Aussage ließ sie aber nur kurz im Raum stehen. So wie Tenkai reagiert hatte, war es ihm wohl unangenehm, dass die Blondine ihn in diesem Moment der Schwäche ‚gesehen‘ hatte. „Was hast du eigentlich mit deinem Arm gemacht? Vorhin hättest du mir mit deiner Stahlpranke fast den Arm zerquetscht.“, wollte sie murmelnd wissen und rieb sich erneut die Stelle knapp über dem Handgelenk, wo er sie gepackt hatte.


    Der Giftmagier setzte seine Maske wieder auf. Er musterte die Donnermagierin kurz, als ihm einfiel, dass sie bei seiner Erzählung gar nicht dabei gewesen war. „Mein kompletter rechter Arm ist mutiert“, holte er deshalb die Gelegenheit nach. „Als ich noch ein Säugling war haben mich die Desians entführt und in einer ihrer Menschenfarmen als Versuchsobjekt für Exspheres benutzt.“ Ein Leuchten setzte in seinem linken Auge ein, dass aber sofort wieder erlosch. „Die Exspheres waren allerdings mit einer neuen Methode behandelt worden, sodass sie mit mir eine Art Symbiose eingegangen sind. Sie alle haben sich in meinem rechten Arm eingefügt und sich in Augen umgewandelt. Einen haben sie mir auch ins rechte Auge eingepflanzt, der bis jetzt aber ohne besondere Fähigkeiten ist. Außerdem ist mein Arm stahlhart geworden und hat eine schwarze Färbung.“ Der Söldner knackte mit seinem Nacken, bevor er fortfuhr. „Nicht, dass es nicht auch Fehlschläge gab. Mein Gesicht ist nicht gerade ein angenehmer Anblick. Zuletzt hat sich meine Lunge durch die Veränderung in eine einzige Giftdrüse verwandelt und wenn ich nicht diese Maske mit einem eingravierten Zauber tragen würde, würde ich meine Umwelt die ganze Zeit mit einem Gift einnebeln.


    Entschuldige, das hab ich nicht gewusst.“, meinte Medusa, wobei sie eher sachlich, wie mittfühlend klang. Seine Geschichte erklärte, was sie gefühlt hatte, als sie seinen Arm berührt hatte. „Das war es also, worüber er unter dem Einfluss dieser Kugel geredet hat.“, schlussfolgerte sie in Gedanken, was sie aber nicht sagte. „Das habe ich also gerade gerochen.“, stellte sie fest, „Ich hab mich schon gefragt, woher du diesen Abartigen Mundgeruch hast. Selbst alter Fisch riecht nicht so.“ Rhythmisch glitt ihr Taststock, den sie wieder in die Hand genommen hatte von einer Seite auf die andere, während sie dem Giftmagier nachging. „Ich muss zugeben, mich verwirrt es oft, wenn Menschen mir ihr Aussehen beschreiben. Da ich dies ja nie zu Gesicht bekomme, habe ich angefangen, mir anhand der Stimme ein Bild von meinem Gegenüber zu machen und dieses deckt sich oft nicht mit der Wirklichkeit. Aber um ehrlich zu sein hat das Aussehen eines Menschen oder auch nur meine Vorstellung seines Äußerem, keine Relevanz. Es ist mir egal. Und wenn du sagst, dein Arm wäre schwarz, sagt mir das rein gar nichts. Ich habe längst vergessen, was Farben sind.“, setzte die Schützin erneut an. Ein leises Seufzen entwich ihr. „Mach dir keine Sorgen, wegen dem, was vorhin geschehen ist. Hätte mich dieser Zauber getroffen, wäre ich ihm ebenso erlegen. Als ich noch ein Kind war, habe ich durch einen Giftanschlag meine Familie und mein Augenlicht verloren. Damals hatte ich auch schreckliche Angst, vor dem was geschehen war und was kommen würde. Vermutlich hätte die Kugel das in mir wieder ans Licht gebracht.


    Nach einiger Zeit, die sie beide aber überwiegend schweigend zurücklegten, erreichten sie die Kammer mit dem Mosaik. Der neue Zeitmagier und Renée waren bereits da, als einzige. Tenkai brachte die Angstkugel an ihren vorhergesehenen Platz, während Medusa sich ‚umblickte‘ und dabei mit einer Hand, die über die im Köcher steckenden Pfeile strich, ihren Bestand nachzählte. Das Ergebnis war nicht gerade berauschend.


    OT: Team Zwei ist zurück^^

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Thabathea war mulmig. Sie fühlte sich so kraftvoll wie nie, aber gleichzeitig machte ihr das gerade zu Angst. Dieser gesamte Ort machte ihr einfach nur Angst.
    Da machte es die Tatsache, dass auf diesen Vertiefungen nur negative Emotionen geschrieben waren, auch nicht gerade besser.
    Denken denn selbst die Engel so von der Dunkelheit?, fuhr ihr durch den Kopf. Ist es denn so schlecht, dunkle Magie zu beherrschen? Warum versteht denn niemand ihre schöne Seite? Ist das Licht denn so viel besser?
    Schon damals hatte man Angst vor ihr gehabt. Weil Schatten ihr Untertan waren. Weil Kreaturen wie Krähen ihre Freunde darstellten.
    Sie lächelte leicht, die Stirn in Falten gezogen. Und nun hatte sie selbst Angst vor dem, was in den dunklen Gängen lauerte. Verdammt, sie war eine Tochter der Familie Saint-Coquillage, wie konnte sie ihren Eltern denn später unter die Augen treten, wenn es irgendwann mal vorbei mit ihr war? Also zwang die Dunkelmagierin sich dazu, eine möglichst neutrale Miene auszusetzen, und der Gruppe mit ein wenig Abstand zu folgen. Sie hielt es für eine gute Idee, wenn sie die Nachhut bildete. Sollten dunkle Kreaturen ihnen auflauern, war sie die Eheste von ihnen, die gegen sie bestehen konnte. Renée sah Thabathea immer noch als keine gute Kämpferin, wo sie doch nicht einmal akzeptieren konnte, dass es Opfer benötigte, um die Welt zu retten.
    Das Leben war kein Wunschkonzert.
    Und wenn es um das Schicksal dieses Lebens ging, dann waren Werte und Pflichten wie die Wahrheit oder Gnade einfach nicht angebracht. Man würde ihnen nicht danken, zumindest nicht in nächster Zeit. Es würden weitere folgen, die sie als Ketzer abtuen, oder gar angreifen würden.
    Aber irgendwann, und sei es auch im Stillen, würde man ihnen danken. Und diesem Funken Hoffnung mussten sie nachgehen, auch wenn es schier unmöglich schien, ihn zu erreichen.
    „ Seien wir ehrlich…“, seufzte Thabea leise. Sie waren eine Gruppe von jungen Erwachsenen, teilweise auch noch Kindern. Oder solche, die altersgemäß wohl als Erwachsene galten, seelisch gesehen aber längst noch nicht bereit waren, dies zu akzeptieren.
    Sie hatte nichts gegen die Gruppe. Die Meisten waren ihr sogar recht sympathisch. Und obwohl sie es nicht zugab, so vermisste sie Damian doch ein wenig, auch wenn er zu letzterer Kriteriengruppe gehört hatte. Es war lustig gewesen, mit ihm zu streiten, über Kleinigkeiten, die im Nachhinein betrachtet sogar Kinderkram waren, und diesen Tod hatte er schlichtweg nicht verdient. Aber es ließ sich nicht ändern.
    Und wer das nicht akzeptierte, der hatte ihrer Meinung nach die Kinderphase niemals überwunden.
    „Ich halte es allerdings zu gefährlich für einen alleine loszugehen, immerhin sind wir in einem Tempel. Wer weiß, welche Monster und Fallen hier auf uns warten? Deshalb sollten wir immer zu zweit losgehen.“
    Felio riss Thabathea aus ihren deprimierenden Gedanken und begab sich danach zu Estella. Die beiden führten ein angeregtes Gespräch miteinander, das die Violetthaarige nicht stören wollte. Nach und nach bildeten sich Grüppchen, die sich auf die Suche nach den Kugeln begaben. Zuletzt war nur noch sie selbst und Gwen übrig. Thabea ging auf die Erdmagierin zu, ihr war es ganz recht, dass die Beiden einen Suchtrupp bildeten. Die Blauhaarige war sehr umgänglich und zeigte im Gegensatz zu den Meisten auch keine Abneigung gegen Halbelfen.
    Thabathea zwang sich zu einem schiefen Lächeln: “Sieht so aus, als hätte man uns alleine gelassen.“
    Gwen erwiderte das Lächeln leicht und nickte in eine Richtung, in die bisher niemand gelaufen war. „Am besten fangen wir dort an!“ Thabea nickte noch Felio zu, um ihren Aufbruch zu signalisieren, der ihr einen ernsten, aber auch aufmunternden Blick schenkte. Vielleicht teilte er ihre Bedenken.


    „ Ich hasse weitläufige Tempel. Vor allem die, in denen ich nicht mit meinen Spinnen erkunden kann.“, grummelte Thabea missmutig. Wie lange waren sie nun schon gelaufen? Vielleicht waren sie sogar die Letzten? Oder was war, wenn sie schon längst an der Kugel vorbeigelaufen waren?
    „ Kannst du nicht?“, gab Gwen verwundert zurück.
    „ Hier lebt nichts, was ich kontrollieren kann. Ich spüre Leben, aber sie sind mir feindlich gesinnt. Obgleich ich allerdings glaube, dass ich mit einem wenig.. sagen wir, Überzeugungskraft, dafür sorgen könnte, dass sie mir folgen. Oder gehorchen, je nachdem.“, sie lachte trocken auf.
    „ Ich kann leider auch nichts machen. Die Wände sind aus massivem Stein, das ich nicht lenken kann.“, seufzte Gwen. Danach folgte wieder Stille.
    „ Stop!“, zischte Thabathea plötzlich. Ein Stein rollte vor Gwens Füße, die überrumpelt stehen geblieben war. Weitere Steinchen folgten, und als Thabea entnervt einen dieser Steine zu seiner Quelle zurückwarf, ertönte ein Quieken, das schmerzerfüllt und entsetzt zugleich klang.
    Die Dunkelmagierin nickte zu Gwen, ein Zeichen, dass sie stehen bleiben sollte, und setzte sich dann langsam in Bewegung. Als der Lichtkegel dann über einen kleinen, blauen Körper glitt, atmete sie erleichtert auf.
    „ Ist nur ein Gremlin. Kannst herkommen.“ Gwen tauchte neben Thabea auf, und musterte das winselnde Wesen interessiert- aber mit genug Abstand.
    „ Eigentlich sind die sogar recht süß. Wenn sie nicht gerade Amok laufen.“, lachte Thabea trocken, packte den Gremlin am cremè farbenen Kragen, und stupste ihn leicht an.
    „ Krieg dich ein Kleiner, du hast schließlich angefangen!“, seufzte sie. Das Wesen öffnete seine Augen, erstarrte für einen kleinen Augenblick, öffnete dann den Mund zu einem gellenden Schrei. Erschrocken ließ die Violetthaarige das dunkle Geschöpf fallen, der, nichts wie weg, das Weite suchte.
    „ Also… Soll ich das jetzt als Beleidigung ansehen? So furchteinflößend bin ich nun auch wieder nicht!“, bescherte sich Thabea, halb scherzend, um die entsetzte Stimmung etwas aufzulockern.
    „ T-Thabea?“
    „ Wasn?“, murrte sie weiter, während sie einen Stein in Richtung Fluchtweg geschossen hatte. Als keine Antwort kam, drehte sie sich um, und das Blitzen einer riesigen Klinge raubte ihr für einen Moment die Orientierung. Schuppen strichen über den glatten Steinboden, und rosafarbene Haare umschlangen den kurvenreichen Körper.
    „ Heiliger-.. Eine Lamia. Wer hätte das gedacht. Okay, jetzt verstehe ich seine Angst.“
    Die Lamia zischte etwas und ließ ihr riesiges Schlächtermesser auf Gwen niedersausen, die näher an dem weiblichen Monster stand. Gerade noch rechtzeitig wich sie aus, und trat ein paar Schritte zurück. Dann zog sie ihr Schwert, während Thabea ihre Sensen mit gekonnter Leichtigkeit ineinander einrasten ließ.
    „ Du hast dich mit den Falschen angelegt.“, meinte Gwen leichthin.
    „ Bereite dich auf deinen letzten Atemzug vor, du hässliches Reptil!“, stocherte Thabea grinsend. Die Lamia reagierte gar nicht erst auf die Drohungen, stattdessen glitt sie mit einer Schnelligkeit, die keine von Beiden für möglich gehalten hatte, näher heran, und ließ erneut das Messer durch die Luft sausen, diesmal horizontal. Gwen duckte sich darunter weg, Thabea brachte noch ein wenig mehr Abstand zwischen sich und den Gegner.
    Der Konter folgte sogleich. Als Gwen ihrerseits mit dem Schwert auf die Schlangenfrau zulief, und Thabea den Schatten so manipulierte, dass sie unbemerkt hinter sie gelang, schien ihr Gegner beides mit Leichtigkeit zu erkennen. Der Schwanz fegte Thabeas Beine beiseite, und die Klingen kreuzten sich mit einem lauten Klirren.
    Schnell rappelte sich die Dunkelmagierin wieder auf, und löste die Sensen voneinander. So würde sich die Lamia auf zwei Angriff konzentrieren müssen. Auf den von vorne, von Gwen, und den von hinten, den Thabea durchzuführen plante. Die Sense schnitt sich in das Fleisch der Lamia und der erschrockene Aufschrei, der kurze Blick nach hinten, bot Gwen mehr als genug Zeit, die Drohungen zu erfüllen. Eine schwarze Spitze bohrte sich aus dem Unterkörper, und ein noch viel lauterer Schrei, der wohl auch die letzten, kleinen Gegner verscheuchen dürfte, schallte durch das Gängesystem. Danach sackte der Gegner zusammen, und Gwen zog ihr Schwert aus ihrem Leib. Ohne Worte setzten die Beiden ihren Weg fort, schauten dem leblosen Körper nicht einmal hinterher.
    Tot ist tot.
    Das ist der Lauf der Dinge.


    „ Wir sind da. Ich sehe.. nein, ich spüre Licht.“, murmelte Thabea, als sich der Gang schmälerte. Schließlich endete er in einem kuppelförmigen Raum, in deren Mitte eine Skulptur das erwünschte Objekt beherbergte.
    HASS stand ganz offensichtlich auf der Kugel, zumindest erinnerte sich Thabea an ähnliche Schriftzeichen, die Estella zuvor übersetzt hatte. Ohne zu zögern ergriff sie die die Kugel, nickte Gwen zu, und folgte ihr wieder aus dem Gang heraus. Sie hatten schon viel zu viel Zeit verschwendet.


    „ Ich hasse sie.“
    „ Wen?“, fragte Gwen überrascht.
    „ Menschen. Ich hasse Menschen. Sie sind undankbar, gewalttätig, glauben, alles zu wissen, und fällen Urteile über Dinge, die sie nicht im geringsten verstehen.“ Die Worte schossen förmlich aus Thabeas Mund, geradewegs Richtung Gwen, die erschrocken von der Feindseligkeit in ihrer Stimme einen Schritt zurücktrat.
    „ Aber nicht alle Menschen sind so!“, versuchte die Blauhaarige ihre Partnerin zu überzeugen.
    „ Pah! Du weißt gar nichts. Du bist genauso wie sie! Halt den Rand, meine liebe Gefährtin, wenn du weißt, was gut für dich ist!“, zischte sie weiter. Gwens Gesicht wurde bleich.
    „ J-Jetzt beruhig dich doch wieder! Was ist denn plötzlich in dich gefahren?!“
    „ Plötzlich? Du weißt nicht, was für eine Qual ist, mit solchen wie dir die Welt retten zu müssen. Ha! Wenn ich nur daran denke! Die Krone der Schöpfung? Als ob! Das seid ihr doch nur, weil ihr alles Leben, das über euch steht, gnadenlos und mit blinder Verzweiflung vernichtet, ohne Rücksicht auf Verluste! Ihr seid nichts als jämmerlich! Ihr habt mein Leben zerstört, nicht ein, sondern dutzende Male!“, schrie sie in wilder Wut.
    Stirb, du elende Missgeburt!“, fügte sie kreischend hinzu, griff nach ihrer Sense und stürmte dann auf Gwen zu, die den Schlag mit ihrem hastig gezogenen Schwert parierte, Thabea, die durch die Wut wie blind war, dann mit einem Tritt in die Magengrube zu Boden schickte, und in Panik in der Dunkelheit verschwand. Die Kugel rollte wieder zu Thabea, die regungslos am Boden verharrte.


    Was war geschehen?
    Woher kam die blinde Wut?
    Und warum verpuffte sie so schnell wieder?


    Wahrheit steckte in der Behauptung zwar schon. Nichtsdestotrotz, ihr Verstand zeigte ihr deutliche Bilder von Menschen, die sich bedankten, die lachten und feierten, und auch wenn, sie selbst immer nur Beobachter dieser Szenen war, so wusste sie doch, dass nicht alle Menschen wie die waren, die ihre Mutter damals getötet hatten. Umso schlimmer wog die Verantwortung, dass sie Gwen verscheucht, ja sogar angegriffen hatte. Was war, wenn sie sie nicht mehr finden würde?
    Erst Chazz, dann Iken, danach Damian und nun auch noch Gwen? Einen weiteren Verlust, den sie selbst verschuldete.. Könnte sie ihn noch ertragen?
    Die Kugel stieß ihren Oberarm an. Die Zeichen pragten groß und breit darauf.
    Hass…“, hauchte Thabea mit großen Augen.
    Wie dumm sie doch gewesen war, nicht an mögliche Fallen zu denken.


    OT: Damit ist Gwen verschwunden, und die Hass Kugel ist gefunden. Ich hoffe doch, dass ich nicht übertrieben habe, ^^"

  • Nachdem der Spuk um die feurigen Schwerter endgültig erledigt war, setzten die beiden Auserwählten die Suche nach einer der Kugeln fort. Nach einigen Biegungen mussten sie allerdings feststellen, dass ihr derzeitiger Weg in einer Sackgasse endete. „Na schön, und was jetzt?“, murmelte Nemo, der keine Lust hatte, auf anderen Wegen auf weitere Gegner zu treffen.
    Amaris schien zuerst genau so niedergeschlagen zu sein wie Nemo. Sie hatte was anderes erwartet. Dann hob sie ihre Manakerze hoch um sich genauer umzusehen. Die Wand vor ihnen erinnerte sie an eine ganz ähnliche Wand. Das war als die Auserwählten noch beisammen waren. Sie sagte: „Nemo schau mal, die Wand hat ja auch so seltsame Musterungen.“ Sie trat näher und sah sich genauer um. Irgendwie war das ganze doch sehr faszinierend. Also ihre Augen blieben an der Vertiefung hängen dies sich auf Augenhöhe von ihr befand. Sie fragte: „Siehst du auch da oben die Vertiefung?“ Sie deutete darauf.
    Meinst du dass dort eine Kugel sein könnte?“, fragte Nemo. Weil er anderen Erwachsenen gerade einmal bis zur Schulter reichte, konnte er nicht erkennen, ob dort eine Kugel lag. „Wir sollten auf jeden Fall mal nachsehen.
    Amaris sah nach und in der Tat, es lag eine runde schwarze Kugel in der Vertiefung. Sie sagte: „Ja da ist was. Ich bezweifle ein wenig dass sie solch eine große Kraft hat, aber wer weiß.“ Sie tastete nach ihr und berührte sie erst mit den Fingerspitzen, dann mit der gesamten Handfläche. Anschließend holte sie sie raus. Sie war ganz leicht und zeigte sie Nemo, ehe sie in eine Art Starre verfiel.
    Was hast du?“, als er ihre Starre bemerkte. Die Kugel, die sie in der Hand hielt, war recht unscheinbar, aber er konnte immerhin erkennen, dass dort ein Wort drauf geschrieben war, welches aber zum Teil durch den Daumen des Mädchens verdeckt wurde.
    Etwas stimmt nicht“, dachte sie als ihre Gedanken von einer finsteren Energie umwoben wurde. Sie sah sich hilfesuchend um starrte in das verwirrte Gesicht von Nemo. „Wieso schaut der so dämlich drein?“, dachte sie ärgerlich werdend. So was hat ihr gerade noch gefehlt. Doch der Zorn legte sich nicht. Er wurde immer stärker. „Erst hat er mich beinahe umgebracht ....“ Sie stockte in ihren Gedanken, da ihr ein ganz neuer kam. War das wirklich beinahe gewesen oder sogar Absicht? Sie begann vor Wut zu zittern, sprang auf Nemo zu und packte ihn am Kragen. Sie brüllte ihn mit blitzenden Augen an: „Gib es zu dass du mich umbringen wolltest. Tja, dummerweise ist dein Plan fehlgeschlagen, denn wie du siehst, lebe ich noch.“ Sie lachte höhnisch auf. Dann fuhr sie ihn fester krallend fort: „Weißt du was, damit so was nicht wieder passiert, werde ich dich umbringen!
    Was soll das?“, fragte er völlig verdutzt. Ihm war überhaupt nicht klar, wieso sie so plötzlich gegen ihn angehen wollte. Um sich aus ihrem Griff zu befreien, ließ er sein Schwert fallen und versuchte, ihren Griff mit beiden Händen zu lockern.
    Das weißt du nur zu gut“, fauchte sie. Sie ließ ihn los, denn sie musste ja noch an diese elende Kugel denken. Fallen lassen aber kam nicht in Frage. Sie kickte ihm in den Bauch und sah zu wie er sich nach Luft japsend krümmte. Sie lachte: „Das war erst der Anfang.
    Mit der von ihr gegebenen Antwort konnte er herzlich wenig anfangen. Die Tatsache, dass sie ihre offensichtlich vorhandene - und aus keinem ihm ersichtlichen Grund entstandene - Wut an ihm ausließ, machte die Situation nicht einfacher für ihn. Auf die Idee, dass sie damit das Schwert meinen könnte, welches nach seinem Parieren in ihre Richtung geflogen war, kam er gar nicht erst. Amaris war ja nicht direkt nach dem Kampf gegen den unsichtbaren Gegner wütend geworden, sondern erst als sie die Kugel angefasst hatte. „Die Kugel!“, rief er aus, als sie ihm schon stark zugesetzt hatte. „Vielleicht hat die für diese Wut gesorgt?
    Sie knurrte: „Ah das Bürschen hat überlegt, na ist dir eingefallen warum ich wütend auf dich bin oder lügst du nur um deine elende Haut zu retten?
    Amaris zeigte ihm die Kugel und fragte: „Diese jämmerliche Kugel soll daran schuld sein, dass ich wütend sein soll? Da liegst du falsch. Sie sprudelte schon immer in mir.“ Sie zeigte ihm halb die Kugel, die auf ihrer Handfläche ruhte.
    Während sie dies sagte, hörte er nur mit einem halben Ohr zu. Statt dessen ergriff er sein am Boden liegendes Schwert, und als sie ihm die Kugel hin hielt nutzte er die Waffe, um ihr damit die Kugel aus der Hand zu stoßen. Leider hatte er nicht damit gerechnet, dass die Kugel nun davon rollte.
    Sie meinte erst, er würde sie doch tatsächlich mit seinem Schwert erstechen. Doch anstatt des erwarteten Schmerzes, fühlte sich sowohl ihre Hand als auch sie selber fühlbar leichter an und infolgedessen, brach sie ohnmächtig zusammen.
    Nemo war sich daraufhin erst einmal unsicher, ob er lieber dem ohnmächtigen Mädchen helfen oder statt dessen die Kugel verfolgen sollte. Nach einigen Schrecksekunden entschied er sich für Letzteres. Mit schnellen Schritten lief er in die Richtung, in die Kugel gerollt war.
    Die dunkle Energie in ihrem Körper verschwand nach und nach. Langsam öffnete sie ihre Augen, wobei sie erst nichts sah. Dafür hatte sie elende Kopfschmerzen. Erst langsam gewöhnten sich ihre Augen wieder an die Umgebung, doch die Schmerzen blieben. Sie fragte sich irritiert, warum sie auf dem Boden lag und was Nemo da drüben machte? Langsam stand sie auf. Leise fragte sie: „Nemo, was machst du da?
    Ich verfolge die Kugel“, antwortete Nemo. Scheinbar hatte Amaris tatsächlich ihre Wut überwunden. Kurz darauf hatte er diese eingeholt und stoppte sie mit der Schwertspitze. „Hast du irgend eine Idee, wie wir sie mitnehmen können, ohne sie zu berühren?
    Sie sah ihn dann irritiert an: „Die Kugel ...“ Dann wurde ihr ganz kalt. Sie erinnerte sich ein wenig was sie gemacht hat, als sie unter dem Einfluss von der Kugel stand. Leise murmelte sie: „Nemo, es tut mir wahnsinnig Leid, was ich dir angetan habe.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Doch sie konzentrierte sich wieder. Es war keine Zeit für so was. Sie sagte weiter: „Vielleicht mit einem Kleidungsstück. Bei normalem Hautkontakt, übernimmt sie ansonsten sofort die Kontrolle über einen.
    Ja, das könnte man probieren“, murmelte Nemo. Kurz entschlossen zog er das schwarze Oberhemd aus, welches die Dorfbewohner ihm zur Trauerfeier für die Beerdigung von Damian und Iken gegeben hatten. „Meinst du, dass der Stoff dick genug ist?
    Sie befühlte den Stoff und sagte: „Wenn du ihn nochmal faltest, dürfte es gehen.
    Nemo faltete das Oberhemd einmal, aber trotzdem fühlte sich der Junge nicht wirklich sicher dabei, die Kugel nur geschützt durch wenige Lagen dünnen Stoffs anzufangen. Aber dann kam ihm eine andere Idee: „Kannst du die Kugel mit ein paar Ranken auf den Stoff legen? Dann können wir den Stoff anschließend als eine Art Sack verwenden.
    Aus ihrer Hand sprossen dünne Ranken. Sie hoben sacht die Kugel hoch und setzte sie rasch in die Mitte des Stoffs. Nichts war passiert. Nemo schnappte sich die Ecken des Oberhemds und formte so wie vorher von ihm vorgeschlagen einen Beutel, und dann machten sich die beiden auf den Rückweg.


    Off Topic:
    Das ist der dritte Teil der Interaktion von Destiny Moon und mir, und somit ist auch die Wutkugel gefunden.

  • Was für ein seltsamer Traum... Die Welt schwebt in Gefahr... schwebt sie das nicht immer? Ich kann keine Zeitperiode nennen, in der einfach nur Frieden herrschte und die länger als einhundert Jahre andauerte... Trotzdem... es fühlt sich so... real an... mir kam es ganz so vor, als wäre der Traum real, als würde das stimmen. Was hatte das Mädchen gesagt? “Du, mein Kind, bist auserwählt.“ Sie stellte sich selbst als Martel vor... Martel, hier in Mizuho ist uns klar, dass Martel keine Göttin ist... oder ist sie das etwa doch? Wie sollte schon ein Wächter durch einen Traum mit jemandem in Kontakt treten? Könnte sie es durch das Mana geschafft haben?
    "Du bist auserwählt um die ganze Welt zu retten, Hizashi"
    Ja, das sagte sie... aber wovor? Und vor Allem: Wie? Wieso bringt mich der Traum so durcheinander? Hm... was war denn das letzte, dass sie sagte?
    Ich solle zum Tempel der Dunkelheit kommen... Mal überlegen... da war doch was... genau, jetzt fällts mir wieder ein. Da wurden in letzter Zeit komische Manafrequenzen gemessen.
    Aber niemand hat es für wichtig gehalten, deswegen wurde es nur vermerkt...


    Hizashi, die die ganze Zeit zur Decke des kleinen Häuschen starrte, setzte sich nun aufrecht hin. Sie sah nachdenklich aus dem Fenster. Scheinbar schlief noch jeder im Dorf.
    Schließlich fasste sie den Entschluss, sich das mal genauer anzusehen.
    Leise schlich sie an Jitros Zimmer vorbei - sehr leise. Alles weitere hätte der ehemalige Engel bemerkt - er hatte ein ausgezeichnetes Gehör, doch kurz bevor sie unten angekommen war, wurde der noch müden Hizashi eins bewusst:
    Der einzige Grund, wieso sie überhaupt noch in Mizuho war, war der, dass sie eventuell dachte Jitro kommt auch dort hin.
    Seit sie ihn vor mehreren Wochen verloren hatte, fand sie ihn nicht mehr. Er war stark, also machte sie sich anfangs wenig Sorgen um seine Sicherheit, doch was um aller Welt würde ihn daran hindern, nach Mizuho zurückzukehren, wenn nicht Gefahr?
    Mit geballten Fäusten - wütender auf sich selbst, als auf Jitro - verhaarte sie ein paar Sekunden vor der Türe. Sie hatte geschworen, ihn nie wieder alleine zu lassen, denn er hatte schon so viel ertragen müssen, doch jetzt wusste sie nicht einmal was los war.
    Niedergeschlagen ging Hizashi weiter nach unten.
    In dem kleinen Vorraum griff sie nach einer verzierten Tasche, die nicht größer war als ein Apfel.
    Mit Bedenken prüfte Hizashi den Inhalt.
    Es war ihr nur erlaubt, den restlichen Treibstoff für Notfälle zu nutzen und wenn sie richtig rechnete, würde der Rheiard sie genau bis vor den Tempel tragen, bevor er den 'Geist aufgeben' würde.


    "Sehen wir uns das einfach mal genauer an.", beschloss sie schließlich, entschlossener als zuvor, in der Hoffnung, Jitro hätte den gleichen Traum gehabt - immerhin waren sie durch mehr als nur durch Freundschaft verbunden - und verließ mit dem Täschchen die Hütte.
    Etwas außerhalb von Mizuho stieg sie auf das Fluggerät.
    Anfangs hatte sie ein paar Probleme, es zu steuern, aber mit der Zeit wurde sie wieder sicherer. Es war lange her, dass Rheiards genutzt wurden.
    Als es langsam mit dem noch gespeicherten Mana zu Ende ging, kam auch der Tempel in Sicht.
    Um die Maschine nicht noch weiter zu beschädigen landetete Hizashi sie vorsichtig - Den restlichen Weg legte sie ohne Probleme zu Fuß zurück.


    Vorsichtig sah sie sich im Inneren um.
    Schon der erste Raum war dunkel.
    "Das Heim von Shaddow... kein Wunder, dass hier Licht fehlt.", erinnerte sie sich selbst. Vergesslich, wie sie war, hatte sie an so etwas nicht gedacht.
    Schließlich kam ihr die rettende Idee. Hizashi nahm eine Feuerkarte hervor und ließ diese leicht glühen, was ihre Sichtweite erweiterte.
    Vorsichtig begab sie sich tiefer in den Tempel und meinte irgendwann eine Gestalt am Boden in Mitten der ganzen Säulen liegen zu sehen.
    Alamiert ging sie auf diese zu, welche sich als junge Frau herausstellte: "Hey, geht es dir gut?", fragte Hizashi besorgt und kniete sich neben die Person.


    OT: Entschuldigt die Verzögerung meines Einstiegspostes. Eigentlich sollte er noch etwas länger werden und ich wollte noch auf die Umwelt eingehen, aber um euch nicht noch länger warten zu lassen (Kann momentan nur mit schmerzendem Fuß am PC sitzen - Bänderzerrung) stell ich ihn jetzt einfach so hier rein. Ich freue mich, noch einsteigen zu dürfen :) Auf ein gutes RPG!

  • Thabathea wusste nicht, wie lange Zeit sie damit verbracht hatte, die Kugel in ihrer Hand anzustarren, und einfach liegen zu bleiben. Der Schock war noch zu sehr in ihrem Körper verankert, und die vielen Gedanken, die sie sich gemacht hatte, hatten zu keiner Milderung beigetragen. Sie wusste, dass es genau sechs Möglichkeiten gab, wie diese Situation enden konnte:


    Erstens: Sie würde zurückkehren, mit der Kugel in der Hand, darauf erpicht, möglichst lässig zu wirken, und die erschrockene Gwen bei dem Rest der Gruppe wiederzufinden. Sie würde versuchen, alles zu erklären, und mit etwas Glück würde man ihr verzeihen.
    Zweitens: Man nahm die erste Situation, ging aber davon aus, dass man ihr nicht verzeihe, sondern fortjagte oder tötete. Was angenehmer war, wusste Thabea selbst nicht so recht.
    Drittens: Man nehme die erste Situation, gehe aber davon aus, dass Gwen nicht zurückgefunden hatte, und als Abendmahl eines der vielen Monster diente. Auch hier gab es die (klitzekleine) Chance, dass man ihr verzeihen würde…
    Viertens:… oder aber man jagte sie fort, oder tötete sie.
    Fünftens: Sie würde ihnen die Kugel zukommen lassen, und ohne ein weiteres Wort verschwinden, die Welt sich selbst überlassen, und bis zu ihrem Ende so leben wie bisher.
    Sechstens: Vielleicht konnte sie auch einfach hier liegen bleiben, sich selbst der Dunkelheit überlassen, und die Monster, die es tatsächlich wagten, sich ihr zu nähern, mit einem tödlichen Blick davon jagen.


    Irgendwie erschien ihr keine Möglichkeit als sonderlich angenehm- dennoch war ihr einfach nicht danach aufzustehen. Sie spielte also alle Szenarien gedanklich durch, da sie das aber in fünf von sechs Fällen nur noch weiter deprimierte, wandte sie einen alten Trick ihrer Mutter an. Die Dame edlen Geschlechts war bekannt für ihr starkes Temperament gewesen, und eine ihrer Magden hatte ihr irgendwann mal die „Ausatmen und an eine Farbe denken“- Technik gezeigt. Wie der Name sagte, man nur atmen. Und sich eine Farbe aussuchen, die zu der aktuellen Stimmung passte.
    Ihre Mutter hatte immer rot genommen. Rot als Farbe der Wut.
    „ Gut, das ist sehr gut!“, pflegte die Magd zu sagen. „ Und jetzt mischen sie die Farbe langsam mit weiß. Solange, bis sie nur noch rosa sehen.“
    Warum von allen Farben rosa?
    „ Rosa wirkt beruhigend.“
    Thabea grinste damals immer in sich hinein, aber irgendwie schien es zumindest ihrer Mutter zu helfen.
    Warum also nicht in den Zeiten der Not mal ausprobieren?
    Die Farbe, die am Besten zu ihrer aktuellen Stimmung passte? Pf, wie alles um sie herum: Schwarz.
    Die Farbe, zu der sie ihre Stimmung gerne ändern würde? Weiß, oder eisblau. Sie wollte wieder unnahbar und unterkühlt werden wie vorher, so wenig Emotionen zulassen, wie möglich. Gefühle stehen einem eben doch nur im Weg. Thabea hatte es immer gewusst.


    Sie wollte dem Misstrauen, mit dem man ihr zweifelsohne begegnen würde, mit der nötigen Coolness begegnen, die zeigte, dass es ihr vollkommen egal war, was die anderen dachten. Gut, es war dumm gewesen, die Kugel einfach so anzufassen, aber auch die anderen wären nicht dagegen immun gewesen.
    Es war nicht ihre Schuld gewesen. Das Schwarz wurde heller, zu einem milchigen Grau.


    Warum fühlte es sich dann an, als wäre es ihre Schuld?
    Das Schwarz umhüllte sie wieder.
    Sie wusste, dass es ihr alles andere als egal war, was andere von ihr dachten. Der Schutzschild, den sie über die Jahre aufgebaut hatte, bekam langsam Löcher. Sie wollte niemals eine Heldin werden. Sie wollte sich niemals auf Andere verlassen müssen. Sie wollte keine Bindungen eingehen, sie wollte nicht, dass Leute ihr die Schuld für alles gaben und gingen, sie wollte niemanden sterben sehen.
    Sie hätte ja gerne Martel die Schuld dafür gegeben, aber irgendwie brachte sie das nicht über sich.


    "Hey, geht es dir gut?"
    Sie spürte eine Erschütterung neben sich, aber die Haare waren ihr so unvorteilhaft ins Gesicht gefallen, dass es schier unmöglich war, auszumachen, wer es war.
    „Geht es dir gut?“ Wie lange es wohl her war, dass ihr jemand diese Frage gestellt hatte. Jetzt jagte sie ihr ein kurzes, schmerzerfülltes Grinsen ins Gesicht. Sie schaffte es, die violetten und weißen Haarsträhnen aus dem Gesicht zu pusten, und sah zum ersten Mal das junge Mädchen, das ganz offensichtlich ziemlich besorgt war.
    Gut… Definiere Gut. Ich lebe noch, stand zwar kurz davor meine Kameradin umzubringen, weil ich unter dem Einfluss einer Kugel stand, die mich dazu brachte, so sehr zu hassen wie schon lange nicht mehr, habe es aber nicht, weil die flink und schlau genug war, sich zu verduften. Ich habe mich an meine verkorkste Kindheit erinnert, hatte schlichtweg keine Lust aufzustehen, aber glücklicherweise auch das Glück, das noch kein Monster in diesen Gang gefunden hat. Also, vielleicht solltest du für dich selbst entscheiden, ob man das als gut bezeichnen kann.“, brabbelte Thabea los. Sie ließ das erschrocken dreinblickende Mädchen erst gar nicht antworten (es war so oder so eine rethorische Aufforderung gewesen) rappelte sich auf und streckte ihre Arme von sich. Als sie das Mädchen genauer betrachtet, fiel ihr auf-
    Himmelherrgott. Du bist ja noch ein Kind! Wie kommst du denn hier rein? Haben wir etwa vergessen die Tür wieder zu schließen? Hör mal, Kleine, es ist gefährlich hier drin. Wir werden jetzt zu meinen Freunden gehen, ich kann die Kugel übergeben, und dann bring ich dich hier raus.“, meinte sie. Ob ihr bewusst war, dass sie sich aufführte, als hätte sie es mit einem dreijährigen Kleinkind zu tun? Man konnte durchaus davon ausgehen, dass sie keinen blassen Schimmer hatte, wie man mit Kindern umging. Ein junges Mädchen sollte schließlich keine Freundschaft mit einer Frau schließen, die schon zahlreiche Leben beendet hatte. Das wäre pädagogisch einfach nicht wertvoll.
    Die Übereifrige packte ihre Retterin ( ob man diesen Ausdruck benutzen konnte? Zumindest hatte sie Thabea wieder ins Leben zurückgeholt.) am Arm und eilten den Ganz entlang, in der Hoffnung, bald wieder zurück zu finden. Das Mädchen hatte noch immer diese kleine Flamme in ihren Hände, die die Sicht etwas besser machte.
    Und tatsächlich.
    Ich spüre Leben. Wir sind gleich da.“ Hoffnungsvoll, dass es sich bei diesem Leben nicht um weitere Lamien (oder grausamere Monstern) handelte, die sich über den halb zerfressenen Körper einer gewissen blauhaarigen Erdmagieren beugten.
    Nein, tatsächlich wartete eine größere Lichtquelle auf sie, gebildet von den anderen blauen Kerzen der Auserwählten. Sie seufzte erleichtert, endlich zurückgekehrt. Sie griff in ihre Tasche, und hob vorsichtig die Kugel heraus, warf sie Felio zu, der ihre Ankunft bemerkt hatte.
    Vorsicht, nicht direkt anpacken!“, warnte Thabea hastig. Ein Wutausbruch von Felio würde weitaus größeren Schaden verursachen, da war sie sich sicher.
    Ja, das haben wir bereits erfahren.“, bestätigte er. „ Was ist mit Gwen?“
    Thabea sah sich um. Tatsächlich fand sich keine Spur und keine einzige, blaue Strähne.
    Diese Kugeln sind gefährlich.“, meinte die Dunkelmagierin unvermittelt. Das reine Weiß war zurückgekehrt.“ Sie floh, als ich hasste.“ Es folgte keine Antwort, daher ergriff sie wieder das Wort:“ Ich habe dieses Mädchen aufgegabelt. Sie scheint sich hier hinein verirrt zu haben, ich hielt es für eine gute Idee, sie mit zu bringen.


    OT: Sorry, dass ich so lange dafür gebraucht habe.

  • Ein Panzer aus Eis, ein Schild, der zugleich ein Gefängnis ist. Sag mir Thabea, hast du das wirklich nötig?“, wandte sich Medusa direkt und ohne Vorwarnung an die gerade wieder hinzugekommene Dunkelheitsmagierin und drehte ihr das Gesicht mit den blinden Augen zu. „Kalte Distanz mag für den Moment ein verlockendes Schlupffloch sein, aber genauso gut kann es auch zum eisigen Grab werden.“ Die Donnermagierin war sich absolut sicher mit ihren Worten, obwohl Thabea zuvor recht gefast und gelassen gewirkt hatte. Zu gelassen, für jemanden, der gerade eine Kameradin verjagt hatte, was wohl deren sicheren Tod bedeutete. Auch wenn sie es oft nicht zeigte, hatte die Schlangenfrau seit dem Verlustihres Augenlichtes ein erstaunliches Gespür, wenn es darum ging, von anderen verborgene Gefühle wahrzunehmen. „Du verschließt dich, vermutlich, weil du dir selbst Vorwürfe machst.“ Bei diesen Worten näherte sich die Blondine ihrer dunklen Kameradin etwas, fixierte sie aber weiterhin starr mit ihrem milchigen Blick, aus Augen, die nur in weite Ferne zu sehen schienen. „Ich kann dir versichern, das einzige, was du selbst und andere dir vorwerfen könnten, ist die Tatsache, dass du ein Mensch, ein fühlendes Wesen bist. Ausnahmslos jeder in diesem Raum wäre in die Falle getappt. Ich kenne keine Person, die dem Zauber dieser Kugeln nicht verfallen wäre und sollte das einer von sich behaupten, soll er oder sie augenblicklich nach vorn treten und uns allen das Gegenteil beweisen. Nur dann, wenn er die Kugel in den bloßen Händen hält und nicht von ihr beeinflusst wird, dürfte er über dich richten. Aber er müsste uns alle verurteilen. Du hattest nur das Pech, das mächtigste aller negativen Gefühle zu erwischen.“ Die Stimme der Gorgone wurde eindringlicher. „Hast du wirklich geglaubt, wir würden dich für etwas verurteilen, was du unter einem Zauber getan hast, den keiner von uns bemerkt hätte oder die geistige Unversehrtheit besessen hätte, ihm zu widerstehen? Also lass diese Maskerade. Du musst dich vor nichts verstecken.


    OT: Ich hatte mal Lust wieder direkt mit jemandem zu "reden". Bin schon gespannt, wie deine Thabea darauf reagiert Caithy^^. Und ja, Medusa setzt sich ab und an gern in Szene. XD

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Du musst dich vor nichts verstecken.
    Ob sie es zugeben wollte, oder nicht, diese Worte hatten etwas Tröstliches. Sie erinnerten die junge Frau an die Zeit, in der noch alles in Ordnung zu sein schien, was zugegeben nicht sehr lange war.
    Hatte Medusa denn überhaupt recht mit ihrer Behauptung? Die Welt war grausam, und da schien es einfach, sich vor Verantwortung zu drücken, und vor Gefahren zu verstecken. Es war einfacherer, vielleicht feige, aber ein Schutzmechanismus, den Thabea gerne in Anspruch nahm. Konnte man es ihr denn verübeln? Sie hatte sich damals versteckt, mit ihren Raben und Spinnen, als die Nachbarskinder sie mit Steinen bewarfen und ihr Namen gaben, die nicht nur im höchsten Maße respektlos, sondern vor allen Dingen eins waren: Verletzend.
    Sie hatte ihnen nie etwas getan. Sie hatte die gleichen Kleider getragen, sich darum bemüht, ihre Handlungen so gut wie mögliche zu imitieren, und selbst ihre Redensart perfekt gelernt. Trotzdem schloss man sie damals aus. Weil sie innerlich anders war, und das nie wirklich verstecken konnte, egal wie sehr sie es versuchte. Also zog sich das junge Mädchen in den Schatten zurück, in dem sie sich wohl fühlte, über den sie Kontrolle hatte. So war es immer gewesen.
    Das nächste Mal, dass sie diesen Panzer, wie Medusa ihn nannte, benutzte, war der Tag, an dem sie erfuhr, warum sie so anders war. Der Tag, an dem die Bürger die großzügige Villa stürzten, und ihre Mutter- oder besser Ziehmutter- ihr beichtete, dass sie eine Halbelfe war. Und obendrein auch noch adoptiert.
    Sie hatte nicht einmal Zeit gehabt, mit ihr darüber zu sprechen. Schon wieder eines dieser Ereignisse, die sie tief in ihrem Inneren irgendwo verstecke, und hoffte, dass es nie wieder an die Oberfläche zurückkommen würde. War es an der Zeit diesen Problemen endlich Luft zu machen? Konnte sie ihnen allen denn das anvertrauen, dass niemand, bis auf ihre Ausbilderin wusste?
    Die Antwort war klar.
    Vorerst war es nicht möglich.
    Sie musste stark sein, für die Truppe, für sich selbst, für die Welt, die es zu retten gab, auch wenn ihr dieses Schicksal immer noch nicht gefiel. Insgeheim sah sie es nicht ein, die Menschen zu retten, die ihr ihr Leben zerstörten. Wo war Martel gewesen, als sie litt?
    Gleichzeitig wusste Thabea aber auch, dass es eine Pflicht war. Schließlich hatte die Göttin Vertrauen in sie gelegt. Sie wusste, dass sie sich darauf verlassen könnte, dass sie fähig für diese Aufgabe war. Es ehrte die Dunkelmagierin, auch wenn sie wusste, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde. Nach kurzem Schweigen schritt Thabea auf Medusa zu, und legte der Blinden eine Hand auf ihre Schulter.
    Danke, Medusa. Ich schätze es, dass du versuchst, meine Taten zu rechtfertigen. Aber es war ein Fehler zu denken, dass die Monster die einzige Hürde auf unserem Weg sind. Es war dumm, und hat einer von uns das Leben gekostet. Ich will ehrlich zu dir sein. Ich weiß, dass diese Aufgabe, die man uns gab… Sie ist gefährlich, und wir werden nicht ohne Blessuren davonkommen. Das ist das Los der Helden. Sie werden bekämpft, und erst am Schluss für ihre Taten bejubelt.“
    Thabea pausierte kurz, nahm die Hand wieder herunter und drehte sich einmal im Kreis, um jedem in die Augen zu sehen:“ Wir haben unser erstes Ziel noch nicht erreicht, und bereits jetzt sind drei von uns verstorben. Einer ist trotzig davongestapft. Und wäre Felio nicht gewesen, hätten wir es nicht einmal aus dem Wald herausgeschafft.
    Thabea rieb sich abwechselnd die Schläfen und die Augen, ihre andere Hand zupfte nervös an den Haarspitzen, zwirbelte sie auf und verdrehte sie in lange Spiralen.
    Ich will nicht noch mehr von euch sterben sehen. Ich will nicht schuld daran sein, dass schon wieder einer von euch die Reise nicht überlebt. Ich habe weiß Gott zu viel verloren, um das schon wieder durchstehen zu wollen.“ Ihre Stimme schallte leise, aber eindringlich durch die Halle. Die Violetthaarige war mit einem Male unglaublich müde. Sie schluckte, setzte dann aber unter Mühe ein schwaches Lächeln auf. „ Zwingt mich also bitte nicht dazu, meinen Schild abzunehmen. Es würde euch unnötige Scherereien bescheren und gleichzeitig unserer Mission schaden. Nichtdestotrotz, vielen Dank, Medusa. Ich werde es mir zu Herzen nehmen… Sobald sich die Gelegenheit bietet.“ Und ich fürchte, das wird nicht alzubald sein.


    OT: Also, ich hatte ja mit Vielem gerechnet xD Aber gut, Überraschungseffekt.

  • Medusa ließ die Dunkelheitsmagierin ihre kleine Rede halten, schüttelte dabei aber kaum merklich den Kopf. „Du bist dumm.“, bemerkte sie, als Thabea endlich geendet hatte, „Ja, es war unvorsichtig, zu glauben, dass die Kugeln unbewacht wären, aber wir alle haben den Fehler gemacht. Ich habe das nicht gesagt, um dich zu rechtfertigen, sondern, weil ich so denke. Spitz deine Sinne und du wirst bemerken, dass im Augenblick es nur eine einzige Person unter uns gibt, vor der du dich rechtfertigen müsstest. Und das bist du selber.“ Sie machte eine kurze Pause und schloss die Augen, was für ihre Wahrnehmung ohnehin keinen Unterschied machte. „Wir alle wissen, dass diese Reise gefährlich ist und dass jeder Schritt unser letzter sein könnte, gleichzeitig aber von uns viel abhängt. Jeder war sich dessen bewusst, als Martel ihn aufgesucht hat. Und wir alle haben uns dazu entschieden, ihrem Ruf zu folgen. Ich für meinen Teil habe mich nie als Held gesehen und es ist mir egal, was die anderen von mir halten. Ob die Menschen in den Dörfern, die ich bereist habe, mich nun ein Flitchen nennen oder hinter vorgehaltener Hand über mich tuscheln, es interessiert mich nicht. Ich weiß nicht, was geschehen ist, bevor ich zu euch gestoßen bin, aber soweit ich es weiß, trifft dich am Tod der beiden Männer keine Schuld, du warst noch nicht einmal dort und selbst wenn, hättest du es nicht verhindern können. Ich weiß, das sich noch nicht lange bei euch bin und demnach auch nicht nachvollziehen kann, wie sehr ihr eure verstorbenen Kameraden vermisst, aber keiner hier hat die Fähigkeit, Tote wieder lebendig zu machen. Uns so hart es klingt, es bringt ihnen nichts, wenn du dich wegen ihnen in Selbstvorwürfen verlierst. Das soll nicht heißen, dass du nicht um sie trauern, oder sie gar vergessen sollst, im Gegenteil, halte sie stets in Erinnerung, aber schau nach vorn und schreite voran. Es bringt keimen was, wenn du dich in der Vergangenheit verlierst.“ Die Donnermagierin wusste, wovon sie sprach. Sie selbst hatte schon früh lernen müssen, dass es nichts brachte, etwas verlorenem nachzutrauern, egal, ob es sich um einen geliebten Menschen oder etwas so wichtiges, wie das Augenlicht handelte, welches selbstverständlich für einen war und man es erst vermisste, wenn es einem genommen wurde. Auch sie hatte sich oft vorgeworfen, ihre sterbende Mutter nicht genug versorgt zu haben, aber solche Gedanken verursachten nur Kummer und hatten keinen wahren Kern, auch wenn man sie nur schwer loswerden konnte. Sie konnte auch verstehen, warum Thabea keinen weiteren Kamerad verliere wollte, war ihr selbst doch selbst die Trennung von dem kleinen Jungen, der sie so kurz begleitet hatte, schwer gefallen, auch wenn sie das niemals zugegeben hätte. Und bei diesem wusste sie immerhin, dass es ihm gut ging.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Nachdem Amaris und Nemo mit der Kugel, die die Aufschrift „Wut“ trug wiederkamen und sie an ihren Platz legten, folgten kurz darauf auch Felio und Estella mit der Kugel des Neides. Auch bei den beiden sah man deutlich, dass sie von der Wirkung der Kugel nicht verschont geblieben sind, soweit ihre zerüttelte Kleidung, das leicht schuldige Lächeln der Priesterin und das kaum zu erkennende aber dennoch vorhandene blaue Auge des Schwertkämpfers aussagekräftig waren.
    Jede neue Kugel brachte einen Schub Mana in das Mosaik und nach der vierten Kugel überbot es sogar das finstere Mana im Rest des Tempels. Schließlich kam auch Thabathea mit der Hass-Kugel zurück, allerdings waren die Auserwählten überrascht, als sie anstatt mit Gwen, mit einem fremden Mädchen auftauchte. Schock mischte sich unter, als die Dunkelheitskämpferin nach dem Versuch Medusas ihr Gewissen zu beruhigen zugab, dass sie unter dem Einfluss der Kugel die Erdmagierin angegriffen und verscheucht hätte. Das kam dem Todesurteil gleich. Das aufkommende Schweigen wurde von Felios Murmeln durchbrochen: „Drei weitere Kameraden....verloren...“ Das ließ die Blicke aller zu dem Schwertkämpfer wandern. Drei?! Stimmt, wo waren eigentlich Marius und Duke? Das lächeln von Martels Vertrauter war verschwunden. Zögerlich öffnete Estella ihren Mund, schloss ihn aber sofort wieder und blickte missmutig zu Boden. Das wiederholte sie mehrere Male, bis sie endlich bereit war, die Nachricht zu verkünden: „Auf dem Weg....haben...wir...die leblosen Körper von Marius und Duke gefunden. Sie haben wohl einen Weg nach oben genommen und irgendwie den Halt verloren.“


    Tenkai ließ den Kopf in Schmach hängen. Es war nicht wirklich Trauer um die verlorenen Kameraden, vielmehr machte er sich Vorwürfe, dass er die Aufgabe von Martel nicht mehr vollkommen ohne Zwischenfälle erfüllen konnte. Teil war es nun mal, auf die Mitstreiter zu achten. Für die anderen war es in den Fällen der Auserwählten, welche bereits etwas länger dabei waren, Trauer, welche die Gemütslage beherrschte, doch ließ Felio ihnen nicht lange die Chance zu trauern. Mit entschlossenem Schritt ging der Schwertkämpfer auf die letzte Mulde im Mund bzw Maul des Asuras zu und legte die Kugel hinein. Sofort fing die Kugel zusammen mit den vier Anderen an zu glühen und er machte hastig ein paar Schritte rückwärts. Schwarze Blitze zuckten über den Boden und sammelten sich etwa auf Brusthöhe des Mosaikes zu einem Exphere großen dunklen Ball. Aus allen Richtungen schien die Finsternis von dem kleinen ätheren Gegenstand angezogen zu werden und ein Vortex entstand und mit ihm kam ein sterker Wind auf, der die Gruppe allerdings nicht anrührte. Die Masse aus Dunkelheit wuchs an, bis sie locker ein Kind verschlingen hätte können, bevor sie begann in den Boden und damit das Mosaik hinunter zu sinken, wobei wie ein Herz pochte. Als die Form komplett verschwunden war, schien zunächst alles vorbei, doch es ging erst richtig los.


    Ein riesige knöchernde Hand schoss aus dem Boden vor den Auserwählten hinaus, gefolgt von drei anderen. Sie brachen nicht durch die Plattform durch oder aus ihr heraus. Vielmehr schien es, als wäre die Plattform nur eine Illusion für sie. Die vier Hände stemmten sich nun gegen den Boden und drückten damit den Rest des Oberkörpers eines riesigen Skelettes heraus, gefolgt vom Schädel. Dieser war nicht mehr als das: ein riesiger menschlicher Schädel mit Widderhörnern., aus dessen Augenhöhlen ihnen nur noch mehr Dunkelheit entgegen lachte. Der lippenlose Mund zu einem grausigen Lächeln verzogen. Mit einem letzten Ruck waren auch die Beine des Ungetüms frei und die leeren Augenhöhlen hingen über der Gruppe. In dieser Position blieb das Geschöpf einige Zeit und keiner der Gruppe wagte es, sich zu bewegen, vor Angst, dass es zum Angriff provoziert werden könnte. Doch das Wesen wandte sich schließlich in die Richtung, wo vorher mal ein Weg nach unten gewesen war und stapfte los. Jeder Schritt ließ die Plattform erbeben und Tenkai fürchtete schon sie würde hinunterstürzen. An der Kante angekommen, ließ das laufende Skelett sich einfach fallen und man konnte meinen, es würde in die Finsternis unter ihnen stürzen. Doch es landete mit einem lauten Krachen auf den übrig gebliebenen Weg und die blauen Knochen begannen sich neu anzuordnen, sodass sie nach ein paar Sekunden einen neuen Weg gebildet hatten.


    Nicht wenige der Gruppe hatten die Augen vor Staunen aufgerissen. Das ist wohl ein schwerer Vorfall von Angeberei dachte der Giftmagier, dennoch nicht minder weniger erstaunt von dem Schauspiel. Felio schüttelte kurz den Kopf, um wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren. „Gehen wir weiter.“ Während die anderen sich in Bewegung setzten, gesellte sich Estella mit einem entschuldigenden Lächeln zunächst zu der jungen Frau, die mit Thabea gekommen war: „Es tut mir wirklich Leid. Normalerweise würden wir uns uns natürlich erst mal vorstellen, aber wir sind im Moment sehr aufgeregt und alle wollen aus dem Tempel raus. Deshalb bitte ich sie erst mal einfach so mit uns zu kommen. Aber lassen sie mich wenigstens ihnen meinen Namen nennen: Ich heiße Estella und bin eine Priesterin Martels.“ Sie traten auf den Weg aus blauen Knochen und folgten dem Weg nach unten, tiefer in die Finsternis. Unterwegs kamen ihnen glücklicherweise keine weiteren Monster in die Quere, da sie in den oberen Bereichen sich zwar angesiedelt hatten, doch anscheinend hielt sie das immer dichter werdende dunkle Mana sogar die Monster vom Element Finsternis ab. In der Tat war die Situation ähnlich, als wenn sie sich erneut den Orten der Kugeln nähern würden. Die Dunkelheit um sie herum wurde immer dicker, während sie alles andere wie Wärme und Schall zu verschlucken schien. Dennoch wirkte es diesmal eher so, als wolle man alle störenden Faktoren entfernen, alles was sie von ihrem Ziel ablenken könnte. Es war, als ob Martel dafür sorgen wollte, dass sie sich nur auf ihre Aufgabe konzentrierten. Kurz gesagt wirkte es eher ermutigend als einschüchternd.


    Der Weg schlängelte sich in geraden Linien nach unten und wurde nur ab und zu von einer größeren Plattform unterbrochen, an der er die Richtung änderte. Diesem Weg folgte die Gruppe von Auserwählten eine Zeit lang, die sich immer länger zu ziehen schien, auch wenn der Aufenthalt nicht mehr ganz unangenehm wie bei der Suche nach den Kugeln war. Schließlich war der Weg doch erneut versperrt, diesmal in Form einer bläulichen Barriere. Als die Gruppe sich näherte erschien auf der durchsichtigen Wand in schwarzen Buchstaben eine weitere Nachricht in der Schrift der Engel. Vorsichtig trat Estella und räusperte sich, bevor sie begann die schwarzen Linien zu entziffern und laut vorzulesen:


    „Krieger von Martel,
    Ritter von Ratatosk,
    Auserwählte des Mana,


    ihr hab jeweils einen Aspekt der Finsternis in euch besiegt
    und das Ende dieses Abschnittes eures Weges damit beinahe erreicht.


    Doch bevor sich der finstere Diener Ratatosks sich euch anschließen kann,
    müsst ihr Martels Diener der Finsternis von eurer Stärke überzeugen.


    Dabei dürft ihr nicht vergessen,
    dass hinter jedem Licht die Finsternis wächst....“


    Nachdem Estellas helle Stimme verklungen war, verschwand die blaue Wand mit der Nachricht einfach und machte ihnen den Weg frei. Die Krieger von Martel machten sich auf den Weg, entschlossen endlich den dunklen Tempel hinter sich zu bringen. Schon bald waren sie am wirklichen Ende angekommen und traten durch ein mächtiges Portal in einen großen Raum. Dieser war ganz der Gegensatz zum restlichen Tempel. Der Fels der Wände, Decke und Boden war so schwarz wie Mamor und wirkte, als wäre er gerade erst geschaffen worden. Der Raum wurde am Boden von einer breiten, runden Plattform beherrscht, die sich genau in der Mitte des Raumes angesiedelt war und von der jeweils sechs Ausläufer sich etwa zwei Meter in die Richtung der Wände streckten. Unsicherheit herrschte unter der Gruppe, keiner wusste wirklich, was sieh zu tun hatten, zumindest fast keiner. Glücklicherweise schloss das nicht Estella ein. Lächelnd trat sie vor die Gruppe und wandte sich ihnen zu: „Die Botschaft sprach davon, dass wir zunächst dem Diener Martels gegenübertreten müssen. Hier im Tempel der Finsternis ist dies der Elementargeist Shadow. Ich denke, wir kommen weiter, wenn ich ihn rufe.“ Keiner hatte eine bessere Idee, weshalb Thabathea ihr zunickte und die Priesterin sich bis kurz vor die Plattform begab. Dort ließ sie sich auf die Knie sinken, faltete die Hände und schloss die Augen, bevor sie mit leiser aber fester Stimme sprach: „Höre mich, Geist der Finsternis. Gesandter des dunklen Abgrundes, erhöre unser Flehen und führe uns, die wir uns in der Finsternis alleine nicht zurecht finden, zu unserem Ziel. Komm, Shadow.“


    Auf Estellas Ausruf fing der ganze Raum an zu beben. Hier und da schlugen Steine auf dem Boden auf, doch ohne ihm einen Kratzer zuzufügen. Die Magier versuchten vergebens ihr Gleichgewicht zu halten, während sie gleichzeitig den herabfallenden Steinen ausweichen mussten. Nur die Priesterin veränderte ihren Platz nicht um einen Millimeter, während die Steine wie von einer unsichtbaren Kraft weg gedrängt ihr nicht zu nahe kamen. Die Plattform schob sich während des ganzen Krawalls nach oben, bis sie von acht Stüzen gehalten etwa fünf Meter in der Luft schwebte. Dabei gab sie den Blick auf eine Masse aus Dunkelheit frei, die immer wieder sich von einer Kugel in andere Gebilde umformte. Als die Plattform vollkommen ausgefahren war und der Raum aufgehört hatte zu beben, explodierte die Kugel in einem dunklen Sprühregen, bevor sie begann, sich zu einer Gestalt zu formen.


    Der Körper des Wesen war in verschiedenen Violett-Tönen gehalten, während der Körper recht dunkel war, waren die Fingerspitzen fast rosa. Die Form des Körpers begann am Boden beinahe formlos und war am ehesten mit einem Umhang zu vergleichen, wurde dann immer dünner, bis er nur noch etwa doppelt so dick wie wie ein menschliches Bein war. Schließlich weitete er sich wieder in einen beinahe menschlichen Oberkörper, vielleicht etwas dünner. Die Schultern ging in dünne Arme über, die wiederum in viel zu große dreifingrige Hände übergingen. Auf den Schultern saß so etwas wie eine Rüstung, die den gleichen Farbton wie die Haut hatte. Der Kopf warm wurmartig und ragte etwa eine Handlänge über die Brust hinaus. Mund oder Nase waren nicht-existent und die Augen strahlten in einem dunklen Blau ohne Iris oder Pupille. Mehrere sichelartige Auswüchse zierten den Körper. Zwei wanden sich um die Schulterrüstung, zweu wuchsen nebem dem Kopf bis vor die Mitte der Brust und unterhalb der Hüfte befanden sich jeweils zwei Paar auf jeder Seite, wobei das obere Paar etwas kleiner war. Jeder von diesen Auswüchsen war dunkelgrau und bis auf das Paar an den Schultern besaßen alle mehrere handlange Dornen, die auf der „Klingenseite“ herauswuchsen. An den Ellbogen befanden sich dunkelgraue Gebilde, die sich wie eine Art Armschien über die Oberseite der Unterarme bis zum Handgelenk zogen. Zur Abrundung fand sich knapp unterhalb der Brust ein großen Auge, welches aber auch wieder nur ein Auswuchs zu sein schien.


    Die Wesen schwankte mit seinem Oberkörper immer leicht von einer Seite zur anderen, während seine Arme rhythmisch mitschwangen, wobei es deutlich Neugier ausstrahlte, auch wenn man dies auf dem ausdruckslosen Gesicht nicht sehen konnte. „Sheena und ich...Pakt...“, waren die ersten Worte Shadows nach einiger Zeit. Seine Stimme war ein tiefes und dunkles Zischen, das jedoch keinerlei Aggression in sich trug. „Neuer Pakt...?“ Estella, die während des Erscheinens des Elementargeistes wieder aufgestanden war, trat nun einen Schritt vor und erwiderte ruhig: „Es ist nicht unser Wunsch einen Pakt mir dir zu formen, Shadow.“ Die Antwort der Priesterin ließ das Wesen der Finsternis in seinen ständigen Bewegungen innehalten und kurz strahlte es Verwirrung aus, bevor Verständnis in die weisen Augen trat. „Ratatosk...“, stellte er fest, was Estella mit einem Nicken bestätigte. Auch Shadow nickte und hob eine seiner großen Hände Richtung Decke. Augenblicklich entstand ein leuchtender Runenzirkel auf dem schwarzen Stein und an den Wänden entflammten zahlreiche Fackeln mit einer blauen Flamme, wie ihre Kerzen. „Kämpft...“, wandte sich der Diener Martels noch einmal an die Gruppe, bevor er in die Schatten verschwand.


    Rasch verwandelte sich der magische Kreis in ein schwarzes Portal um, aus dem nach ein paar Sekunden eine massive Gestalt fiel, die mit einem lauten Krachen auf dem Boden aufkam. Die Auserwählten mussten sich schnell verteilen, da das Ungetüm seinen Landeplatz mitten zwischen ihnen hatte.


    Das Vieh richtete sich nach dem Sturz zu seiner vollen Größe auf und brüllte so laut, dass die Erde leicht bebte. Währendessen verschwand das Portal wieder. Nun bekam die Gruppe auch einen guten Blick auf ihren neuen Gegner. Das Wesen bestand aus dem gleichen schwarzen Gestein, wie um sie herum, nur war es von hunderten von orangenen Adern gezeichnet. Die Unterschenkel der Beine waren sichelförmig und eher länglich als breit und gingen nicht in Füße über, sondern standen gleich auf dem Boden. Die Knie waren spitz und regten ein wenig nach vorne, während die kräftigen Oberschenkel in ein ebenso kräftiges Becken überging. Aus diesem ragte wiederum ein sehr breiter, flacher Schwanz, der in mehrere Plattenpaare unterteilt war, die in Richtung Spitze immer kleiner wurden. Der Schwanz war mindestens so lang wie das Vieh hoch. Der Rumpf war nicht besonders hoch, aber dicker als der restliche Körper, während im Rücken zahlreiche Schwerter steckten. Der rechte Arm ging in eine gewaltige Pranke über, während der Fels am Ellbogen etwas hinausragte. Der linke Arm ging eine Art länglichen Schild über, dessen vordere Kante an eine Schaufel erinnerte, während das hintere Ende oben eine Spitze hatte, welche in eine Rundung überging. Der Kopf saß auf einem dicken Hals und das Gesicht bestand aus einer flachen kupfernen Platte, welche von zahlreichen leuchtenden Löchern durchzogen war. Dies waren wohl die Augen des Monsters. Insgesamt war es doppelt so groß wie ein ausgewachsener Mann. Während das Ungetüm nocheinmal kampflustig brüllte, verschwand die Plattform, auf der Shadow erschienen war, um ihnen genug Raum für den Kampf zu geben.

    „Unmöglich....“, flüsterte Felio vor Ehrfurcht erstarrt, wobei seine Stimme beinahe unter dem Schnaufen des Biestes unterging. Sein Augen waren an die mächtige Gestalt gefesselt. „Es gibt ihn wirklich.....“ Neben ihm stolperte Estella vor Angst zitternd zurück, wobei ihre Augen genauso an dem Giganten hingen. „Cocoon, Teufel der Abenddämmerung...“, hauchte sie. Gerade noch so fing Tenkai den Namen auf, wobei sich seine Augen weiteten und zu dem Wesen zuckten. Cocoon?! DER Cocoon?! Der Dämon, der von den Magiern Sylvarants im Krieg gegen Tethe’alla beschworen wurde? Der Söldner ballte die Fäuste so stark, dass sie zitterten. Die Magier sollen ihn aus reiner Verzweiflung beschworen haben, doch sie hatten ihn nicht unter Kontrolle und für volle sieben Tage wütete er ohne Pause auf dem Schlachtfeld. Schließlich soll der Held Mithos ihn besiegt haben...Müssen wir wirklich gegen dieses Monster bestehen? Wenn, dann wird das hier eine ziemlich harte Nuss... Der Giftmagier hatte für weitere Gedanken keine Zeit, da der Teufel nun brüllend seine steinernde Faust zurückzog und auf die Gruppe zuzischen ließ. Glücklicherweise war er wegen seiner Größe recht langsam, weshalb alle, die in Zielrichtung standen, rechtzeitig wegkamen. Die Faust grub sich in das schwarze Gestein des Boden, wobei eine Menge Geröll durch die Gegend flog. Felio wollte die Chance ergreifen und nahm sein Schwert in beide Hände, bevor er auf den Giganten zustürmte und zuschlagen wollte. Allerdings erreichte die Klinge das Wesen, denn eine weiße Barriere erwachte zum leben und der Schwertkämpfer wurde mehrere Meter zurückgestoßen, wobei er es schaffte, auf den Beinen zu landen. Eine Barriere? Das sollte eigentlich nicht zu den Fähigkeiten solch eines Gegners gehören...ging es Tenkai durch den Kopf. Scheint, als stecke hinter der Prüfung mehr als nur ein einfacher Kampf...


    OT: So, ich hab es endlich geschafft weiter zu schreiben...Tut mir echt Leid, wegen der langen Wartezeit.
    Also, nun stehen wir dem "Teufel der Abenddämmerung" gegenüber und wir ihr euch wahrscheinlich schon denken könnt, kann man den nicht mal eben so besiegen. Hinzukommt, dass um ihn eine Barriere liegt, die wir erstmal durchbrechen müssen. Ich weiß nicht, ob der Hinweis so gut war, aber wenn niemand in nächster Zeit drauf kommen sollte, werde ich es einfach übernehmen. Oh, natürlich steuere ich Cocoons Reaktionen und Aktionen. Dann mal viel Spaß.

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

    Einmal editiert, zuletzt von drsnake ()

  • Die Kameraden kehrten mehr oder weniger angeschlagen von ihren Expeditionen zurück, wie Amaris sah. Als sie feststellte dass Thabathea nicht in Begleitung von Gwen sondern eines anderen Mädchens war, erschien das sehr irritierend. Tief in ihr drin flüsterte bereits eine zynische Stimme, dass es wieder eine Kameradin gefallen war und sie nicht die letzte auf dieser Mission sein würde. Amy wischte die Stimme mit einem Kopfschütteln fort um näheres zu erfahren. Als sie erfuhr, dass die Dunkelmagierin, unter der Einfluss der Kugel stehend, Gwen ermordet hatte, war sie völlig geschockt. Das hatte sie nicht erwartet. Das sie beim Angriff von Feinden gefallen war, dass schon eher aber das? Amaris konnte und wollte das nicht glauben. Doch es blieb ihr keine andere Wahl. Sie wusste dass die Halbelfe nichts dafür konnte, auch wenn es ein schwerer Schlag für sie alle war. Sie hatte Gwens Art sehr gemocht. Sie brachte es aber nicht über sich zu weinen. Alle ihre Tränen waren schon längst vergossen worden. Vielleicht irgendwann später, würde sie den Verlust der Kameradin betrauern. Felio murmelte was vor sich hin. Sie konnte es nicht genau verstehen. Erst als Estella lauter sprach, verstand sie es und sie wünschte dass sie es nicht getan hätte. Zwei weitere Magier waren gefallen. Marius und Duke kehrten somit nicht wieder zurück. Amaris Herz verkrampfte sich. Sie zitterte. So was hatte keiner verdient. Dazu noch an solch einem Ort zu sterben. Schon soviele hatten ihr Leben gegeben, obwohl sie noch nichtmal den ersten Tempel hinter sich hatten. Wie sinnlos. Wer würde der nächste sein? Sie selber? Sie wusste es war sinnlos weiter zu forschen, aber sie konnte nicht anders.


    Ihre Aufmerksamkeit wurde jedoch von bald von was anderem gefesselt. Nach und nach fügten sich mitgebrachten Kugeln in das Mosaik ein. Alle Kugeln glühten auf, als die letzte ihren Platz gefunden hatte. Schwarze Blitze zuckten über den Boden und auf der Brusthöhe der Statue bildete sich aus dunkler Energie zuerst ein Ball, der dann zu einem großen seltsamen Ding wurde, in dessen Umgebung starke Winde wehten. Als es immer größer wurde, versank es plötzlich im Boden. Als ob das noch nicht seltsam genug war, durchstießen vier Hände die Plattform. Diese gehörten einem gigantischen blauen Skelett, dessen Kopf Widderhörner besaß. sagen. Das Wesen befreite sich ganz, fixierte kurz die Gruppe und wandte sich ab. Es stampfte den Weg entlang der mal nach unten geführt hatte. Die zuvor gelähmte Gruppe machte sich auf um dem Skelett zu folgen. Amaris war Angst und Bange aber sie wusste dass sie keine andere Wahl hatten. Als das Skelett am Abgrund angelangt war, ließ es sich einfach hinunterfallen und auf dem Grund, ordneten sich die Knochen so an, dass sie einen Weg bildeten. Amaris riss ihre Augen weit auf um alles genau erfassen zu können. Ob es ihr Verstand tat, war schwer zu sagen. So was hatte sie noch nie zuvor gesehen. Die Gruppe trat auf den neuen Weg und folgte ihnen. Die dunkle Magie um sie herum verdichtete sich immer mehr. Die Pflanzenmagierin fühlte sich mehr als nur unwohl. Das einzig gute war, dass kein Monster sie bedrohte.


    Nach einer Weile gelangten sie an eine bläulich schimmernde Barriere. Als sie sich ihr näherten, erschienen wieder Buchstaben von der Sprache der Engel. Estella las es ihnen vor. Dann als sie geendet hatte, verschwand die Wand einfach und betraten durch ein Portal einen großen dunklen Raum. Soweit Amaris sehen konnte, schien alles aus schwarzem Marmor zu bestehen und es wirkte anders als der übrige Tempel. Sie sah unsicher die anderen an, denn was sollten sie hier großartiges tun? Estella trat wieder vor und beschwor den Elementargeist Shadow. Er ist ein Diener Martels. Sofort überkam Amaris eine Gänsehaut. Ob das ein gutes Zeichen war? Plötzlich fielen Steine von der Decke auf sie herab und fast alle versuchten auszuweichen. Einzig Estella blieb ruhig. Die Plattform inmitten des Raums hob sich in die Höhe und Amaris starrte einfach nur hin. Unfähig das ganze gänzlich zu erfassen. Der in violetten Tönen gehaltene Elementargeist konnte man einfach nicht beschreiben. Wie auch immer zuerst wollte es einen neuen Pakt schließen, doch Estella lehnte ab. Der Geist nickte verständnisvoll, hob die Arme hoch, so dass ein Runenzirkel entstand und an den Wänden flackerten blaue Flammen ähnlich wie ihr Kerzen auf. Dann schien es, als wolle er dass man kämpft und verschwand dann im Schatten.


    Der Kreis wandelte sich in ein Portal um. Aus diesem krachte eine Kreatur vor die Gruppe nieder. Es schien aus Gestein zu bestehen. Seine Gliedmaßen waren seltsam angeordnet und es war doppelt so groß wie ein ausgewachsener Mann. Felio und Estella waren wie vor Angst erstarrt. Amaris war zuerst verwirrt, bis Estella den Namen des Ungetüms murmelte. Sofort wurde auch sie kreidebleich. Schon ihre Mutter und auch die Einwohner des Nachbardorfes hatten von ihm erzählt. Sie hatte bisher immer geglaubt, dass es bloß ein Kindermärchen war, doch weit gefehlt. Felio griff sofort an, doch plötzlich erhob sich eine Barriere und schleuderte Felio zurück. Amaris schluckte, wie sollen sie bloß gegen einen solchen Gegner bestehen? Schließlich waren sie doch bloße Anfänger. Ihr kamen die Worte von der Barriere vorhin in den Sinn und murmelt vor sich hin:" Dabei dürft ihr nicht vergessen, dass hinter jedem Licht die Finsternis wächst... . Hmm Soll man seine Angst überwinden oder ohne Gewalt dem Dämon gegenübertreten?" Sie traute sich noch nicht wirklich zu, gleich zum Angriff zu starten und oder zu überprüfen ob ihre Theorien vielleicht stimmten.


    OT: Ein Anfang ist zumindest getan

  • Als die Auserwählten wieder zusammen kamen, mussten sie feststellen, dass nach den erst am Vormittag beerdigten Kameraden nun auch noch drei weitere Freunde gestorben waren. Der namenlose Koch war darüber zu erschüttert, um gleich erneut in Trauer zu fallen. „Irgendwie fordert unsere Aufgabe im Moment viel zu viele Opfer“, überlegte er. Es war abzusehen, dass bei diesem Tempo bald kein einziger Auserwählter mehr übrig bleiben würde.
    Aber Felio ließ ihn nicht lange über die Situation nachdenken, er legte die letzte Kugel in das Mosaik, worauf aus dem Boden ein Skelett erschien, welches den Anwesenden den weiteren Weg zu zeigen schien. Die Auserwählten folgten ihm, wobei die Dunkelheit immer dichter wurde. Schließlich erreichten sie eine weitere Barriere, die ihren Weg versperrte. Auf dieser war auch wieder eine Inschrift zu sehen, die Estella auch gleich vorlas, wonach die Barriere einfach verschwand. Soweit Nemo es dabei heraus hörte, mussten die Auserwählten nun noch einen gewissen „finsteren Diener Ratatosks“ erst noch von ihrer Stärke überzeugen, aber wie das gehen sollte, war ihm völlig schleierhaft.
    Auf jeden Fall lief die Gruppe weiter, bis der Weg in einem großen Raum endete, dessen Wände, Decke und Boden aus schwarzem Marmor zu bestehen schienen und in dessen Mitte sich eine runde Plattform befand. Estella schien der Inschrift vorhin etwas entnommen zu haben, was Nemo irgendwie entgangen war, zumindest erwähnte sie, dass mit dem finsteren Diener Ratatosks der Elementargeist Shadow gemeint gewesen sein musste und schlug vor, diesen zu rufen. Keiner der Auserwählten hatte etwas einzuwenden, und so begann sie auch gleich mit der Beschwörung. Daraufhin begann die Plattform sich nach oben zu schieben, wobei unter ihr eine Masse aus Dunkelheit folgte, aus der sich schließlich eine Gestalt formte. Nachdem diese ein paar Worte mit Estella gewechselt hatte, verschwand sie auf einmal, allerdings erschien nun ein schwarzes Portal, aus dem eine weitere Gestalt fiel. Aus den erschreckten Aussagen von Felio, Estella und Tenkai entnahm Nemo, dass es sich dabei um den Dämonen Cocoon handelte, der das letzte Mal als er beschworen wurde, eine ganze Woche lang unkontrollierbar auf dem Schlachtfeld gewütet hatte und erst durch den Helden Mithos besiegt worden war.
    Felio versuchte auch gleich den neuen Gegner anzugreifen, aber wie durch einen Zauber erschien eine weiße Barriere, die den Angriff abfing und den Schwertkämpfer mehrere Meter weit zurück schlug. Noch bevor Nemo sich dafür eine Erklärung zusammenreimen konnte, machte Amaris einen Vorschlag: „‚Dabei dürft ihr nicht vergessen, dass hinter jedem Licht die Finsternis wächst...‘ Hmm, soll man seine Angst überwinden oder ohne Gewalt dem Dämon gegenübertreten?


    Nemo fand die beiden angesprochenen Theorien sehr interessant, aber gleichzeitig fühlte er sich unsicher bei dem Gedanken, sie in die Tat umsetzen zu wollen. Tatsächlich hielt er es für fast ausgeschlossen, dass bei der Stärke des Gegners irgend einer der Auserwählten seine Angst überwinden konnte, und diesem ohne Gewalt entgegen zu treten konnte sich als gefährlich erweisen, wenn sich dieser Lösungsweg sich nicht als der richtige erweisen sollte. „Haben wir irgend eine Möglichkeit, deine beiden Theorien zu überprüfen ohne dass noch jemand von uns sein Leben riskieren muss?“, fragte er deshalb.

  • Sie zuckte zusammen als sie Nemo ansprach. Amaris dachte das diese Umgebung ihren Nerven absolut nicht gut tat. Sie wandte sich dann Nemo zu der sie fragte:"Haben wir irgend eine Möglichkeit, deine beiden Theorien zu überprüfen, ohne dass noch jemand von uns sein Leben riskieren muss?“ Daraufhin wandte sie sich der aktuellen Problematik zu. Sie dachte nach:" Beide Theorien klangen beim 1. mal logisch, aber bei näherer Betrachtung, waren sie dennoch irgendwie falsch. Doch was war falsch? Was war richtig? Von ihr aus könnte dieser Dämon für immer da eingesperrt sein. Warum musste man ihn daraus überhaupt noch befreien? Dummerweise hatten sie keine andere Wahl. Sie mussten ihn besiegen um die Prüfung zu bestehen. Nur so konnten sie die Welt retten. Also musste eine andere Lösung her."


    Sie wandte sich an Nemo und sagte:" Ich befürchte meine Theorien sind falsch. So wie es aussieht, gibt es noch eine bessere Lösung." Sie lächelte entschuldigend. Ihre Augen streiften dann die bläulichen Fackeln. Ihr kam ein Gedanke. Was wenn diese nicht nur für den Dekozweck da brannten, sondern einem höheren Zweck dienten? Alles was es in der Natur gab war schließlich auch nicht sinnlos. Sie wusste, dass alles miteinander verbunden war. Auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so aussah. Ihre Gedanke schweifte weiter. Die Gruppe befand sich immer noch im Tempel der Dunkelheit. Wieso brannten hier dann die Fackeln? In dem Moment sah sie den gesamten Wald und nicht nur die Bäume. Reine Erkenntnis überflutete sie. Die Lösung war so einfach wie genial. Das war das einzigste was in Frage kam und es musste einfach die richtige Lösung sein.


    Amaris nahm sich zusammen und rief mit aufgeregter Stimme:" Die Fackeln dürfen nicht mehr brennen. Dann wird die Barriere verschwinden und wir können endlich diesen Dämon besiegen."


    OT: Einmal bitte Fackeln löschen ;)

  • Ray hatte sich von dem Moment an, an dem er die Kugel beschafft hatte, zurückgehalten. Dieses ganze Prozedere von Magie, Räumen, Beschwörungen und Monstern ließ ihn jetzt relativ kalt, denn das, was passiert war, als er die Kugel berührt hatte, beschäftigte ihn. Man sah es ihm nicht an, und Ray würde es auch nicht dazu kommen lassen.
    Für Ray wurde es erst wieder interessant, als vor ihnen ein Monster auftauchte. Er war noch in Gedanken gewesen, sodass er überhaupt gar nichts mitbekommen hatte, weder wo das Vieh herkam, noch sonst irgendwas.
    Jetzt jedoch schenkte er den Geschehnissen seine volle Aufmerksamkeit, und er beobachtete den ersten Angriff eines Gruppenmitgliedes, der jedoch an einer unsichtbaren Barriere scheiterte. Mit zwei schnellen Bewegungen fuhr er seine beiden Klingen aus, hielt dann jedoch inne. Er hörte zu, wie zwei Personen, eine weiblich, eine männlich, über irgendwelche Theorien von Licht und Finsternis sprachen. Ray verstand nicht alles, jedoch den letzten Ausruf der weiblichen Person vernahm er deutlich:
    "Die Fackeln dürfen nicht mehr brennen. Dann wird die Barriere verschwinden und wir können endlich diesen Dämon besiegen."
    Klingt nach einem Plan, dachte Ray ruhig und sah sich um. Es war schwer zu schätzen, wie viele dieser Fackeln in dem Raum standen, aber er wusste, dass seine Fähigkeiten ihn schnell zu jeder einzelnen Fackeln bringen konnten. Er wollte sich keineswegs auf ein Lüftchen des Windmagiers verlassen, da er erstens nicht wusste, wer das war, und zweitens seine Fähigkeiten nicht kannte.
    Mittels seiner Hasttechnik brachte er sich in einen alternativen Zeitstrom, und rannte los zu den Kerzen, die sich links von der Gruppe befanden. Er erreichte die erste Fackel zügig und pustete sie aus. Dann rannte er zur nächsten und blies auch diese aus. Er machte so weiter, bis er 4 Fackeln gelöscht hatte. Als er sich gerade zur nächsten wenden wollte, musste er die Technik beenden, um nicht zuviele seine Energiereserven aufzubrauchen. Er benötigte ja auch immer noch etwas für den anschließenden Kampf. Dennoch wollte er zur nächsten Kerze und wandte sich in die Richtung dieser, um mit normaler Geschwindigkeit weiter zu machen.


    OT: Hatte irgendwie übersehen, dass es hier weitergeht :O

  • Thabathea schnaufte, erwiderte aber nichts.
    Dumm sollte sie also sein und nach vorne sollte sie sehen.
    Die Gorgone mochte noch so weise, noch so intelligent sein. Ihre Einfühlsamkeit ließ ihres Erachtens nach etwas zu wünschen übrig.
    Genauso wenig wie Thabea über Medusa wusste, wusste Medusa über Thabea.
    Lass mir mein Schild. Nimm mir meine Würde, nimm mir meine Waffe, aber bitte, lass mir mein Schild., seufzte sie innerlich. Dieses Schild wurde noch sehr viel wichtiger für sie, als Felio ihnen gestand, dass sie Marius und Duke tot vorgefunden hatte. Fünf Leute weniger. Mittlerweile war Thabea so verzweifelt, dass sie sich sogar Chase zurückgewünscht hätte. Nur zum Verständnis. Dieser Wunsch bestätigte, dass sie scheinbar sehr verzweifelt war.
    Felio legte die Hass Kugel, die Thabea noch immer anstarrte, als wäre sie ein pinkes Pony (Schlangen waren ihr zu vertraut um ihr Angst zu machen.), in die Statue hinein. Sie wich nicht zurück, sie zuckte nicht mit den Wimpern, als der groteske Fährmann von einem Skelett ihnen den Weg bahnte. Schon wieder ging sie hinten, möglichst weit entfernt von der Gruppe, und sah bei jedem kleinen Geräusch um.
    Estelle las erneut einen von den Engeln verfassten Text vor, der die Dunkelheitsmagierin nicht im Geringsten erleichterte. Im Grunde genommen mussten sie Martels Diener etwas beweisen, und ihr Gefühl verriet ihr, dass das nicht ohne Kampf funktionieren würde.
    Wie richtig sie damit lag, kam erst heraus, als Estelle im nachfolgendem Raum Shadow beschwor, der wiederrum hetzte ein steinernes Ungeheuer auf sie los, was Thabea absolut nicht schmeckte.
    „ Oh, yeah, das nennt man mal Glück.“, grummelte sie sarkastisch und sprang eilig ein paar Schritte zurück, außerhalb der Reichweite des riesenhaften Gegeners. Sie sah, wie Felio von einer unsichtbaren Barriere zurückgeschleudert wurde, sich aber gerade noch fangen konnte. Es wäre fatal wenn ausgerechnet er kampfunfähig werden würde.
    "Die Fackeln dürfen nicht mehr brennen. Dann wird die Barriere verschwinden und wir können endlich diesen Dämon besiegen.", behauptete Amaris plötzlich. Sie stand in der Nähe von Nemo, und kaum waren die Worte gesprochen, stürmte das neue Mitglied Ray auf die besagten Lichtquellen zu und löschte vier der vielen Fackeln.
    Thabea war skeptisch. Keine von ihnen würde fähig sein, in der absoluten Dunkelheit etwas zu sehen, sie selbst könnte den Gegner noch spüren, Medusa war noch am wenigsten beeinflusst.
    Trotzdem fügte sie sich und ließ die beiden Kerzen, die ihr am nächsten waren, verlischen.
    „ Worauf wartet ihr? Bewegt eure Hintern und machts Licht aus!“, spornte sie ihre Kammeraden an und zog gleichzeitig die Waffen. Das einzige, was sie jetzt tun konnte, war das Monster Cocoon von den anderen abzulenken.
    Sie stürmte um das Wesen herum und biss sich nebenbei auf den Finger. Blut tropfte herunter, und während sie sich darauf konzentrierte, verfärbte es sich schwarz. Die Tropfen, die den Boden erreichten, bildeten langsam acht kleine Beine aus.
    Die Spinnen krabbelten auf Cocoon zu, und auch Thabea schleuderte die zwei Halbsensen auf den Gegner zu, wobei sie Acht gab, die anderen nicht zu gefährden.


    OT: Sorry, dass es so lange gedauert hat. Passt mir bloß auf, dass ihr die Kleinen nicht zertretet ; D

  • Der steinerne Gigant brüllte wieder einmal auf, als er mit einem mächtigen Griff mehrere Schwerter griff, die aus seinem Rücken wucherten und auf die Gruppe warf. Tenkai konnte gerade noch so entkommen, bevor die Klingen sich in das Gestein bohrten, dass vorher den herabfallenden Brocken so einfach stand gehalten hatte und zeugten damit nur noch mehr von der Stärke des Dämons. Der Giftmagier schlug zurück, in dem er eine Ladung Gift auf Cocoon schleuderte, nachdem er entsprechend nah gekommen war. Allerdings machte sich das Magiewesen nicht mal die Mühe zur Abwehr, da einfach die Barriere wieder aufleuchtete und die grüne Flüssigkeit abfing und auf ihr verdampfte. Verdammmt dachte der Söldner frustriert, als er einem heftigen Faustschlag auswich. Mistding! Blöde Barriere!


    Den anderen Auserwählten ging es nicht viel besser. Keiner konnte wirklich mehr tun, als auszuweichen und hier und da einen Angriff zu versuchen, die allerdings alle an der Lichtbarriere verpufften. Endlich hatte Amaris aber die rettende Idee. Wie ging die Nachricht auf der Barriere noch zu Ende? „Dabei dürft ihr nicht vergessen, dass hinter jedem Licht die Finsternis wächst“...also wartete die Dunkelheit nur darauf den Raum zu verschlingen und während das Licht dies verhinderte, war es ihre Aufgabe den Zustand zu ändern. In anderen Worten: WEG MIT DEN FACKELN.


    Ray und Thabathea löschten sofort die ersten Flammen, was allerdings wenig half, da die Fackeln sofort wieder ins Leben sprangen. Schließlich handelte es sich um magische Fackeln ähnlich ihren Kerzen. Sie erhielten ihr Mana vom Tempel über die Halterungen. Tenkai zerbrach sich den Kopf über eine bessere Methode, die Fackeln auszuschalten, den Kopf, während Cocoon wütend mehrere Spinnen von Thabathea zerstampfte. Sie konnten natürlich ihrerseits den Teufel auch nicht erreichen, nervten ihn aber sichtlich. Eine Idee kam dem Weißhaarigen schließlich dadurch, als er durch sein weites Blickfeld einige Fackeln erblickte, die durch Geröll zermalmt worden waren.

    Sofort sprintete der Giftmagier zu Felio, der das Schwert zwar fest in beiden Händen hielt, allerdings frustriert den Giganten ansah und nur darauf wartete, dass die Barriere fiel. Tenkai griff ihn kurzerhand am Arm und zischte ihm schnell zu: „Lock ihn.“ Der Schwertkämpfer schien zuerst verwirrt, erwiderte jedoch nichts, da ihm die Natur des schweigsamen Mannes bekannt war. Schnell lief Felio los und begann wild auf die Beine des Dämons einzuschlagen. Dieser wechselte seine Aufmerksamkeit von dem nervigen Kleingetier zu dem für ihn ebenso nervigen Krieger und hob brüllend die Faust. Beinahe tänzelnd wich Felio zurück, wurde aber vom Zusammenprall von Faust und Boden ordentlich durch gerüttelt. Trotzdem führte er das Spiel weiter aus und lockte damit den Dämon langsam Richtung Tenkai. Dieser wartete nur auf den richtigen Augenblick und verteilte dann, als der Schwertkämpfer vorbei war, ein extrem dünnflüssiges Gift auf dem Boden, dass diesen zwar nicht durchdringen konnte, aber trotzdem seinen Zweck erfüllte. Cocoon, der willig der Nervensäge folgte, verlor auf dem rutschigen Boden den Halt und krachte laut auf den Boden, schlitterte auf diesem entlang und landete mitten in der Wand. Dadurch entstand das bisher heftigste Beben und die Auserwählten wurden wieder heftig dazu gezwungen, um ihr Gleichgewicht zu behalten. Aber es hatte die gewünschte Wirkung: gut ¾ der Fackeln wurden durch herabfallene Brocken, Geröll durch Cocoon's Sturz, Cocoon selbst oder den Erschütterungen von ihren Manaquellen getrennt oder vollkommen zerstört. Auch der Rest fand schnell sein Ende durch die Hände bzw Waffen der Gruppe und als der Gigant wieder auf den kräftigen Beinen stand, war der komplette Raum in Finsternis gehüllt. In den ersten Momenten schwand die Hoffnung auf einen Effekt schnell, doch schließlich strahlte die Barriere um Cocoon hell auf, bevor sie schließlich zu einem Ball zusammenschrumpfte und dann in einem Funkenschauer zersprang. Anstatt nun der lichtbringenden Fackeln legte sich über den Raum ein schwarz-weißer Schleier, der komischerweise eine gute Sicht zuließ, obwohl er in keinsterweise Licht genannt werden konnte. Doch das Brüllen des Teufels erinnerte sie daran, dass sie sich im Moment keine Gedanken darüber machen konnten. „Gut, dann machen wir der Sache mal ein Ende“, stieß Felio aus und stürmte mit erhobenem Schwert vor, während sich Tenkai bereit machte und die Augen an seinem Arm weit öffnete. Der Teufel der Abenddämmerung, nun seines Schildes beraubt, zog mit seiner Pranke Schwerter aus seinem Rücken, die eine anfingen hell zu leuchten und bewarf damit die Auserwählten mit unglaublicher Präzision für so viele Klingen auf einmal.

  • Ich befürchte meine Theorien sind falsch. So wie es aussieht, gibt es noch eine bessere Lösung“, antwortete Amaris auf Nemos Vorschlag. Also musste wohl eine bessere Antwort gefunden werden. Der kleinwüchsige, namenlose Koch kam jedoch nicht dazu, lange über das Rätsel nachzudenken, denn erneut lieferte das Mädchen einen Lösungsvorschlag: „Die Fackeln dürfen nicht mehr brennen. Dann wird die Barriere verschwinden und wir können endlich diesen Dämon besiegen.


    Während Nemo noch etwas zögerte - es war zwar einfach gesagt, dass man die Fackeln löschen sollte, aber das würde bedeuten, dass keiner der Auserwählten etwas sehen würde und sie sich im ungünstigen Fall gegenseitig mit ihren Attacken treffen konnten -, stürmte Ray los und blies im Vorbeirennen die vier ersten Fackeln aus. Auch Thabathea löschte die zwei ihr am nächsten stehenden Fackeln.
    Von diesem Beispiel angespornt wollte der Wassermagier nun auch ein paar Fackeln löschen, aber bevor er dazu kam, bemerkte er, dass sich die bereits gelöschten Fackeln schon nach kurzer Zeit wieder entzündeten.
    „Was soll denn das bedeuten?”, fragte sich Nemo. „Müssen wir irgend Etwas beachten, damit die Fackeln nicht wieder an gehen?”
    Bevor er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, sah er, dass Felio auf einmal loslief und erneut auf den Gegner einschlug. Bevor der blonde junge Mann sich darüber lange wundern konnte, folgte der Dämon dem Schwertkämpfer, rutschte aber aus irgend einem Grund aus, schlitterte auf dem Boden entlang und stieß gegen eine Wand. Hierdurch entstand ein heftiges Beben, durch welches einige Felsmassen von der Decke herab stürzten.
    Nemo hatte alle Hände voll zu tun, um sein Gleichgewicht zu halten und den herab stürzenden Brocken auszuweichen. Nachdem sich der Boden aber wieder beruhigt hatte, konnte er erkennen, dass der größte Teil der Fackeln bei dem Beben kaputt gegangen waren. Aber weil immer noch etwa ein Viertel der Fackeln brannten, mussten die Auserwählten immer noch eine Antwort auf die Frage finden, wie man die Fackeln löschen konnte.
    „Vielleicht sollte ich einmal versuchen, sie mit Wasser zu löschen?“, überlegte Nemo. Nachdem er gesehen hatte, dass die von Ray und Thabathea gelöschten Fackeln einfach so wieder anfingen zu brennen, ging er zwar nicht davon aus, dass dies etwas brachte, aber einen Versuch war es dennoch wert. Weil er zwar kleine Mengen Wasser erschaffen, dieses aber nur in einer einzigen Form richtig kontrollieren konnte, griff er zu seinem Schwert und umhüllte dieses mit Wasser. Weil das nasse Element die Klinge des Wafferschwertes verlängerte, hatte er es jetzt mit einer Waffe zu tun, die er nicht vollkommen richtig im Griff hatte, und so schnitt er bei der ersten von ihm ausgewählten Fackel nicht in der Nähe der Flamme, sondern deutlich tiefer, aber das zeigte trotzdem einen Erfolg: Die Fackel war kaputt und brannte nicht mehr. Nemo zerstörte in der gleichen Weise noch eine zweite Fackel, und weil auch seine Kameraden es irgendwie geschafft hatten, Fackeln zu löschen, war der Raum schon bald danach in Finsternis gehüllt. Die Barriere um Cocoon begann aufzuleuchten, schrumpfte zu einem Ball zusammen und zersprang schließlich in einem Funkenschauer.


    Aus irgend einem Grund bildete sich nun jedoch ein schwarz-weißer Schleier, der eine brauchbare Sicht erlaubte, ohne dass man ihn als Licht bezeichnen konnte. Felio nutzte dieses aus, um den Gegner erneut anzugreifen, aber dieser zog sich Schwerter aus dem Rücken und warf diese mit erstaunlicher Präzision in die Richtung der Auserwählten.
    Glücklicherweise hatte Nemo gerade sein eigenes Schwert in der Hand, so dass er ein direkt auf ihn zu fliegendes Schwert damit abwehren konnte. „Der verlässt sich also nicht nur auf seine Barriere“, dachte er. Gegen so einen Gegner konnte ein einzelner Auserwählter nur wenig ausrichten, also mussten sie irgendwie zusammen arbeiten. Aber wie sollten sie sich gegenseitig absprechen, ohne dass ihr Gegner von ihrer Aktion irgend etwas mit bekam?



    Off Topic:
    Entschuldigt bitte, dass mein Beitrag erst jetzt kommt. Irgendwie hatte ich ihn erst immer wieder vor mir her geschoben und nach dem Handlungsschritt keine gute Idee gehabt, wie es weiter gehen soll.

  • "Du bist eine Auserwählte." Das Echo dieser Worte wollte und wollte einfach nicht mehr aufhören. Nervös spielte Zhen an ihrem Tessen herum, faltete ihn auf und zu. Auserwählt. Diese Worte klangen... So unwirklich. Nicht real. Ich meine, auserwählt, schön und gut, so begannen ja schliesslich diese grossen, tapferen Geschichten, aber... Sie? Sie, ein Mädchen, dessen Vergangenheit mehr und mehr vergessen wird, dessen Namen niemals bestätigt werden konnte. Einem Mädchen, gerade vielleicht etwa 14, geboren, ins Waisenhaus gesteckt, und kaum hat man das Glück der Welt... Verschleiert es. Wütent, doch auch traurig klappte Zhen ihen Fächer zusammen. Das Metall der Rähmen gab nur ein leises wimmern von sich. Sie war unmöglich eine Auserwählte. Sie war jemand, dem das Schicksal die Reste gegeben hatte. So ist es.
    Diese Person... Grünes, langes Haar, eine Stimme, tausendmal schöner, als es der Wind je werden könne. Göttin Martel war es, ohne Zweifel. Nunja, fast. Eine Göttin verlangt von einer... Obdachlosen, die Welt zu retten! Ist das ein Hitzeschlag oder ein Traum?!
    Weder noch, wisperten Zhens Gedanken, wohl schon zum xten male. Dashier ist immer noch real. Und ausserdem sind Hitzeschläge am Spätabend wohl sehr, sehr unwahrscheinlich. Sie soll losziehen... Los, um... 'Die Welt retten'. Martel hatte ihr alles geschildert, und Zhen weiss eigentlich, um was es geht. Es geht um die gesamte Welt. Und sie sitzt hier auf einem Obstbaum, inmitten eines Feldes und überlegt immer noch, ob sie nun schon Hallunzinationen vor Hunger habe. Das ist... Krank! Sie muss los, ihr Weg führt bis über die Grenze, bis nach Sylvarant, ihr wurde ein Schicksal in die Hände gelegt, dass sich nicht durch warten beschützen lässt. Aber denoch... Sie hatte hier eine Arbeit gefunden, die Temperaturen hier sind Nachts draussen auszuhalten, die Leute sind freundlich... Hier könnte sie auch ohne ein Dach, ohne Vergangenheit leben. Was sie in Sylverant erwartet, weiss sie nicht. Sie kann es nicht wissen. Es kann Schönes sein. Aber diese Wahrscheinlichkeit ist in Wahrheit sehr klein. Und dass ist der Teenagerin klar. Sie war doch nicht einmal volljährig... Wie sollte sie alleine die Reise überstehen? Dieses Land ist für sie so fremd wie die Rückseite des Mondes, die Gefahren weder einzuschätzen weder ihr irgendwie bekannt! Warum, um Himmels willen, schickt man sie in den Krieg gegen... 'Das Böse'? War sie 'eine Gute'? Überhaupt, was, wenn dass ganze hier nur eine Illusion war, sie umsonst nach irgendeiner Gruppe suchte und sich womöglich unschuldig den Tod holte?
    Verzweifelt klappte Zhen den Tessen auf, knallte ihn regelrecht zu und gab sich einen leichten Schlag auf die Stirn (mit der breiten Seite, versteht sich). "So kommst du nicht weiter.", redete sie auf sich ein. Und doch... Sie hatte mehr das Gefühl, mit irgendeiner Person, die sich bisher im Hintergrund versteckt hielt, zu reden, jedoch nicht mit sich selbst. In ihren Gedanken ging die ganze Geschichte noch einmal los, wie ein Karusell, das niemals aufhört zu drehen... Zhen, hör auf damit!, schrien ihre Gedanken um den Kopf der Venta zur Ruhe zu rufen. Scheinbar umsonst. Zhen fühlte sich immer noch niedergeschlagen, ohne genau sagen zu können, warum.
    Langsam wurde die Kälte beissender. Die Sonne war schon lange untergegangen, das letzte Licht verschwindet mit der dazugehörigen Wärme. Das Mädchen rieb sich die Arme. Diese Nacht würde eine lange werden, ohne Zweifel. Eine lange, kalte Nacht voller Ängste und Sorgen...
    Welt retten? Sie in Stich lassen? Oder doch nur dass unmögliche tun? Niemals ein Ziel finden?
    Genug. Nein, davon hatte Zhen nun eindeutig genug. Sie zog ihre dünne Jacke etwas Enger um sich. Sie schlief praktisch auf der Stelle ein. Doch hätte sie gewusst, was in der hilflosigkeit dieses Schlafes auf sie lauerte, schon seit der Begegnung mit 'Martel', hätte sie die Zeit der Träume gerne links liegen gelassen.


    Sie stand in einem riesigen Raum, der vom Licht verlassen wurde. Alles, was sie sah, hatte jegliche Farbe verloren. Ein Ort, der eine seltsame Magie an sich hatte. Es war zu dunkel, um Wände zu erkennen - Alles, was Zhen sah, war dieses Wesen. Dieses Wesen voller Hass. Voller Wut. Voller Abschaum. Tausende von glühenden Augen starten auf die Windmagierin herab. Sie spürte seine Kraft. Seine Gnadenlosigkeit. Sein Wille. Sein Wille, zu ... Den Gedanken wollte das Mädchen nicht einmal denken, nein, nicht einmal ansatzweise. Der Teufel höchstpersönlich satdn vor ihr. Sie öffnete ihren Mund, brachte jedoch keinen Schrei von sich, nicht einmal ein Wimmern brachte sie zustande - All ihre Muskeln bestanden aus bewegungslosen Stein, ihre Arme und Beine waren am Boden festgenagelt. Sie konnte nicht rufen. Sie konnte nicht schreien. Nicht einmal rennen. Sie hatte keine Chance gegen ihn - Gegen den Teufel, der ihr Tod bedeuten könnte... Was für'n quatsch. Er ist ihr Tod, wenn sie nicht endlich etwas unternahm! Verzweifelt drehte Zhen sich um, wollte einen Schritt machen, stolperte unerwartet und knallte mit ihrem Gesicht gegen den kalten, schwarzen Stein, auf dem sie stand. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie blickte hinter sich und sah ihn wieder. Cocoon. ...Verdammt, renn los, Zhen!
    Sie beeilte sich, aufzustehen und kam sich so langsam wie noch nie in ihrem leben. Hinter ihr erzitterte die Erde, Cocoon rückte immer und immer näher... Endlich stand sie auf und rannte, rannte wie noch nie, erkannte etwas, dass wie ein Ausgang aussah... Ihre Beine bewegten sich schneller, jeder Schritt schmerzte, als würden Nadeln ihre Lunge aufspiessen. Der Ausgang... Doch je schneller Zhen sich bewegte, desto schneller kam Cocoon näher. Es schien, als würde sie direkt auf ihn zulaufen...
    Quatsch, dort ist der Ausgang!
    Der Mut, der Zhen sich zusprach, ist umsonst. Der Ausgang ist verperrt. Eine dicke Mauer. Aber dort war vor wenigen Augenblicken ihre Rettung! Wie konnte...
    Sie hörte einen Kampfschrei, deren Lautstärke ihr Ohr zum leiden brachte. Ihr kam es vor, den Atem dieses Teufels zu spüren. Vor ihr, eine Sackgasse, hinter ihr, der Tod... Was nun? Was nun?!
    Für einen winzigen Moment glaubte Zhen, alle Angst vergessen zu haben. Für einen Augenblick verschwand all das Gewicht an ihren Füssen, jene Nadeln in ihrem Brustkorb. Sie drehte sich um. Cocoon stand wenige Meter von ihr entfernt,. Plötzlich schien es ihr, als würde sie zu fühlen beginnen. Das glatte Gestein unter ihren Füssen, die Wut ihres Gegenüber, der Tessen in ihrer Hand. Sie tat etwas, was sie sich wohl nie zugetraut hätte, niemals geglaubt hätte, dies zu tun. Sie machte einen Schritt, noch einen, sprang und öffnete ihren Tessen...


    Vorsichtig öffnete Zhen sie Augen. Die Sonnenstrahlen hatten sie geweckt, die Wärme des Mogens kitzelte an ihren nackten Füssen. Kurz blendete die goldene Sonne die Schläferin, bevor sie sich an das Licht gewöhnte. Vorsichtig streckte sie ire Glieder und sah hinaus auf's Feld. Die Farben waren jetzt immer so... Frisch, das Tau glitzert fröhlich mit den Kindern der Sonne um die Wette und die Welt schien total in Ordnung. Nein, niemand würde zu diesem Zeitpunkt glauben, dass sie in Gefahr wäre. Niemand, ausser eine kleine Gruppe Magier... Einschliesslich Zhen.
    Entschlossen sprang sie von ihrem 'Nachtlager' herunter, blickte noch kurz zur Baumkrone herauf. Sie wird diese nicht mehr sehen. Vielleicht nie mehr.
    Kurz tastete sie nach dem kleinen Leinenbeutelchen, das stets zuverläsig an ihrem Gürtel hängt. Es war da. Sie hatte somit alles, was sie brauchte... Nunja, alles, was sie hatte. Sie seufzte, blickte noch einmal über das weite, frische Feld und setzte ich in Bewegung.
    Ihr Ziel: Sylverant.




    //offtopic
    Einen schönen Abend erstmal, liebe Weltenretter, liebe Weltenretterinnen.
    Ich bin, nach Ikens Tod, die zweite Windmagierin hier und... Die Jüngste. =o
    Ich hoffe, ich werde meine Aufgabe gerechtfertigen. ich denke, ich komme nach, sobald ihr diesem Teufel den Tod gewünscht habt... *Fänchen schwing*
    Auf ein schönes RPG!

    ~Vulnona (schillernd)