Nemos Kameraden reagierten nicht auf die Lösungsvorschläge des namenlosen Kochs. Wie sich heraus stellte, machte das allerdings nichts aus, weil sich eine andere Lösung als richtig erwies. Nachdem Tenkai die richtige Lösung gefunden und Estella ihm und Ray geholfen hatte, diese in der Schrift der Engel unter das Rätsel zu schreiben, öffnete sich die Tür. Nachdem Felio den Auserwählten einige blaue Kerzen gegeben und diese sie angezündet hatten, betraten sie den Tempel. Nachdem sie einige Zeit weiter ins Innere gelaufen waren, erreichten sie eine Plattform mit einem Mosaik, welches eine in Lotusposition sitzende Person abbildete. Neben der Plattform führte ein Weg weiter nach unten, aber wie sich heraus stellte, musste die Gruppe wohl erst ein weiteres Rätsel lösen, bevor sie ihren Weg fortsetzen konnten. Nachdem sie sich das Rätsel erst einmal angesehen hatten, eröffnete Felio ihnen, dass sie wohl nach Kugeln suchen mussten, um diese in die passenden Mulden des Mosaiks zu legen. Um Zeit zu sparen, schlug er vor, dass sich die Gruppe aufteilt und jeweils zwei Personen gemeinsam auf die Suche gehen.
Der Koch fand die Idee gut. Um schließlich nicht ohne einen Partner da zu stehen, wandte er sich an Amaris: „Hast du etwas dagegen, wenn wir gemeinsam auf die Suche gehen?“
Amaris fühlte sich so unwohl wie noch nie in ihrem Leben. Ihr behagte der Ort nicht. Sie spürte wie sie die Dunkelheit umgab und die Magie an ihren Nerven zerrte. Hier gab es keine Pflanzen und Tiere. Nichts dass lebt. Aber falsch das war gelogen. Hier gab es Leben nur nicht so wie es sich die Pflanzenmagierin vorstellen konnte. Da riss die Frage von Nemo sie aus ihren Gedanken und sie sah ihn dankbar an. Dank der spärlich brennenden Manakerze konnte sie gut sein Gesicht erkennen. Sie erwiderte: „Sehr gerne, gehe ich mit dir. Hoffentlich finden wir schnell diese Kugeln. Ich fühle mich nämlich nicht sehr wohl hier.“ Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: „hoffentlich wird es nicht allzu gefährlich.“
„Keine Ahnung, wie gefährlich es wird“, antwortete Nemo, „aber du hast Recht damit, dass wir vorsichtig sein sollten.“ Er sah sich nun einmal etwas unschlüssig um, konnte dabei aber keine der gesuchten Kugeln entdecken, aber dafür zweigten von der Plattform ein paar schmale Wege ab, die sich - wie auch auf der höher gelegenen Ebene - aufspalteten und in der Dunkelheit zu verschwinden schienen. „Schade, aber einen Versuch war es wert“, dachte er sich. „Hast du eine Idee, wo wir mit dem Suchen am sinnvollsten anfangen sollten?“
Sie blickte sich stirnrunzelnd um. Das war in der Tat eine gute Frage. „Hmm, wir müssen auf jeden Fall tiefer in den Tempel vordringen. Lass uns dort weitergehen“, erwiderte sie und deutete auf einen der Wege. „Vielleicht haben wir dann mehr Glück und entdecken dabei eine Kugel.“
Nemo hatte nichts einzuwenden, und so machten sich die beiden auf den Weg.
Je weiter beide Magier gingen, desto dunkler wurde es. Einzig das bläuliche flackern ihrer Manakerzen spendete noch ein wenig Licht. Amaris hörte neben ihren, nur noch die ruhigen Atemzüge von Nemo. Beide konzentrierten sich auf den vor ihnen laufenden Pfad und auf die Umgebung. Die Pflanzenmagierin fragte sich, wie sie in der Dunkelheit, eine Kugel entdecken sollten, wenn es denn eine gab. Der Pfad stieg leicht an und bald erschien es ihnen, als ob sie nicht alleine waren. Geräusche wie aufeinander dreinschlagende Metalle ertönten im nächsten Moment in ihrer Nähe. Es erinnerte Amaris an das Klirren von Schwertern. „Aber wie kann das sein?“
Auch Nemo hatte diese Geräusche wahrgenommen, aber irgendwie konnte er diese nicht zuordnen. „Was ist das?“, fragte er.
„Keine Ahnung“, erwiderte sie und versuchte in der Dunkelheit was zu erkennen. Nach einer Pause meinte sie: „Hoffentlich hältst du mich nicht für verrückt, aber das das Geräusch erinnert mich an aufeinander schlagende Schwerter.“
Als sie wieder schwieg, flackerte in ihrem Augenwinkel was auf. Es kam von der Richtung, woher auch die Klirrgeräusche kamen.
„Da scheint tatsächlich jemand zu sein“, bemerkte der namenlose Wassermagier, und weil der unbekannte Gegner wohl ein Schwert zu haben schien, zog er vorsichtshalber sein eigenes Schwert aus der Scheide.
Amaris schluckte und ermutigt durch Nemos Verhalten, konzentrierte sie sich und Ranken sprießen aus ihrer Handfläche.
Off Topic:
Natürlich in Zusammenarbeit mit Destiny Moon entstanden. Fortsetzung folgt.