Die Tribute von Panem - Surrealismus?

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  • Ich habe nur gesagt, dass sich vor allem elitäre Gesellschaften durchaus an Morde der Kinder der "Tiere", das heisst, derjenigen, die nicht aus der Elite sind, gewöhnen können.


    Nein.
    Einfach nein.
    Nicht wenn es Kinder sind.
    Schon gar nicht, wenn es Kinder derselben Ethnie sind, die sich optisch nicht von den eigenen Kindern unterscheiden.
    Aus bereits schon zig Mal hier im Thread genannten Gründen: Rein durch die Evolution hat der Mensch wie viele andere Tiere auch einen natürlichen Beschützerinstinkt gegeüber Kindern der eigenen Spezies.
    Es ist mehr als ein Reich, das darauf aufgebaut wurde, dass Hass gegen eine andere Gruppe geschürt wurde, dadurch gefallen, dass die Morde von Kindern dieser Gruppe an die Bevölkerung kamen.

  • Na ja, das sagst du jetzt einfach... Man kann und will es nicht überprüfen, ich behaupte nach wie vor, dass sich unter besonderen Umständen durchaus eine solche Gesellschaft bilden könnte. Ich kann es nicht beweisen, dass es so sein wird in Zukunft, aber dass die Evolution dies verhindern würde leuchtet mir nicht wirklich ein. Klar, selbe Ethnie und so, aber ich mein, wo liegt der Unterschied zwischen einem 18-Jährigen und einem Erwachsenen? Wo hören die Skrupel gegenüber dem Kindsein auf? Ich meine, der Mensch ist die einzige Spezie, die sich ohne sinnvollen, überlebensnotwendigen Grund selbst umbringt, keine andere Rasse hat wirklich solche Kriege, die von Neid getrieben werden. Mit der Vernunft, die den Menschen eben von den anderen Spezies unterscheidet, geht einher die Unvernunft, Gefühle wie Neid oder Rache sind den meisten Tieren fremd. Sie sind zu dumm, bzw haben kein überlebensnotwenidges Interesse daran, sich zu rächen oder jemanden zu beneiden. Daher denke ich, dass diese These mit der Evolution sich nicht 1:1 auf den Menschen übertragen lässt.

  • Na ja, das sagst du jetzt einfach... Man kann und will es nicht überprüfen


    Das stimmt so nicht. Es gab im Zusammenhang mit Kriegopfern und anderen Ausnahmesituationen dazu bereits Studien, über die man recht ausführlich im Zusammenhang mit Pädagogikunterricht in der Schule, nicht selten aber auch im Bio-LK spricht. Im Bio-LK weil es ein Verhalten ist, dass auch viele andere Säugetiere zeigen (interessanter Weise aber keine Shimpansen - oder diese nur selten, die vermeintlich brutalen Gorilla hingegen schon). Generell gibt es einfach aufgrund der Evolution einen Schutzinstinkt gegenüber Kindern/Jungtieren, unabhängig davon, ob es eigene sind. Bestimmte Tierarten (die meisten Canine und viele Feline gehören dazu, aber unter anderem eben auch Gorilla) haben das sogar so ausgeprägt, dass sie Jungtiere anderer Rassen aufziehen - also sogar über die eigene Arterhaltung hinausgehend.


    Und ja, wie gesagt: Im alten Rom hatte man auch mal junge (also Jugendliche und Kinder) Kriegsgefangene, Sklaven oder Verurteilte ins Colloseum schicken wollen, aber daraufhin hat das Publikum angefangen zu demonstrieren, weshalb man sich dazu veranlasst gefühlt hat, sogar ein Gesetz zu erheben, dass es verbat Kinder und Jugendliche unter 15 ins Colloseum zu schicken. Und bevor jemand kommt "Aber 15 ist ja auch noch sehr jung!" Nun, heute ja, aber damals galt man damit schon als volljährig. Immerhin war die Lebenserwartung damals weniger hoch. Auch bei den vermeintlich hygienischen Römern nicht (die in ihre Thermen uriniert haben und dort auch größere Geschäfte ins Badewasser verrichtet haben. Lecker!)

  • So, ich habe jetzt über die letzten Monate hinweg die drei Bücher im Original gelesen und im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte durchaus gefallen (wenn ich auch, um an die vorherige Diskussion anzuknüpfen, von dem "Realismus" des Kinder Mordens als Unterhaltung weniger überzeugt bin. Aber sei's drum, ich habe das beim Lesen dann einfach als gegeben hingenommen). Es gab Elemente, vor allem bei der Kriegsführung im dritten Buch, die ich authentisch fand. Auch die Tatsache, dass die Tribute mehr oder weniger den Verstand verlieren bzw. einigermaßen traumatisch geschädigt geblieben sind, war beruhigend. Sonst hätte ich das Buch wohl zur Seite gelegt, haha.


    Wieso ich hier schreibe ist allerdings ein anderer Grund. Das dritte Buch, vor allem die zweite Hälfte/das Ende wurmt mich so enorm, dass ich hoffe, dass vielleicht paar eingefleischte Fans mich aufklären können oder zumindest sagen "Jap, bisschen ungeschickt gemacht". Ich fand die Geschehnisse gegen Ende absolut gehetzt, nicht nachvollziehbar und teils an den Haaren herbeigezogen. Erstmal wirken die Ereignisse viel zu gequetscht, als ob die Autorin mehr unterbringen wollte aber nicht durfte. Es passiert erst alles in einem gemäßigten Tempo, wie man es auch aus den anderen Büchern gewohnt ist, aber mit Prims Tod folgt eine rasche Abfolge an gequetschten Ereignissen und Reaktionen, die weder rational noch emotional nachvollziehbar sind. Nehmen wir den Vorschlag mit den Capitol-Kindern ein letztes mal Hunger Games zu spielen: Katniss' Zuspruch würde für den Leser Sinn ergeben, wenn dieser wie gewohnt durch Gedankengänge oder von mir aus -fetzen erklärt wird. Stattdessen denkt sie erst über Argumente nach, wieso sie Nein sagen sollte und dann sagt sie plötzlich Ja und auch noch mit mit dem Zusatz "für Prim". Zu diesem Zeitpunkt ergibt es keinen Sinn, dass sie für Prim sowas gewollt hätte (Prim starb im Versuch eben solche Kinder zu retten und vorher waren Katniss' Handlungen immer Richtung "ein Tod darf nicht umsonst gewesen sein" gerichtet; des weiteren weiß sie genau, dass Prim sowas nie gewollt hätte + sie ist nie ausreichend abgehärtet genug gewesen. Selbst der Mord an einer Capitol-Bewohnerin hat ihr Albträume bereitet, obwohl dieser noch im Kontext der Situation zu "rechtfertigen" wäre). Man kann natürlich als Verteidiger argumentieren, dass sie emotional komplett verloren ist und nichts mehr Sinn ergibt, aber selbst dann sollte ein Autor in der Lage sein dieses Level an Trauma für den Leser nachvollziehbar zu machen :( Und dann verstehe ich nicht, wieso das nicht doch noch durchgezogen wurde. Ja, die neue Präsidentin starb. Und? Die Entscheidung stand vorher fest und wurde mit anderen besprochen und genug Leute waren darüber informiert und die Mehrheit der ehemaligen Sieger dafür. Wieso wurde dieser sehr wichtige Punkt in der Handlung plötzlich unter den Teppich gekehrt? Ich fand es essentiell, dass sie über sowas diskutiert haben und essentiell, dass die Mehrheit der Sieger dafür war. Keiner kann mir weis machen, dass Johanna Mason das niemals wieder angesprochen hat. Oder eben die anderen Offiziere. Angeblich war der Rachegedanke der Distrikte so groß und plötzlich völlig nichtig. Ja und dieser Teil + dann die Zeit bis das Urteil gefällt wurde usw. wirken auf mich, als ob sehr viel Inhalt übersprungen wurde. Als ob die Autorin keine Lust mehr hatte, aber irgendwie die Geschichte ja zu Ende bringen musste, also wurden halbherzig die Ideen noch reingequetscht.


    Und dann noch ein Punkt, an dem aber die Autorin keine Schuld trägt, sondern eher die Fan-Community: Wieso wird die "Liebesgeschichte" so gehypt, lol? Ich dachte immer (bevor ich die Bücher las), dass es wirklich enorm wichtig ist. Dass vor allem die Entscheidung am Ende irgendwie tiefer geht. Aber das ganze war so enorm nebensächlich; hatte nichts wirklich mit Katniss' Handlungen zu tun. Und die "Entscheidung" am Ende ist ein Witz ... Ich verstehe, was im Buch passiert ist und warum. Das ist also nicht mein Problem; Katniss hat sich im Prinzip nicht entschieden, sondern sich treiben lassen, bis sie bei einem von beiden strandet. Dass es am Ende Peeta ist ergibt auch Sinn, weil die beiden gleichermaßen verstehen, welche Narben ihnen geblieben sind. Gale hätte halt sehr viele Probleme gehabt, trotz Liebe. Da reicht nun mal Liebe und Leidenschaft nicht aus. Aber die Fan-Gemeinde hat mir halt immer das Gefühl vermittelt, dass das wirklich eine tiefgreifender Entscheidungsprozess ist und Katniss am Ende aktiv einen von beiden wählt. Das war niemals der Fall und ich fühle mich mit der Liebesgeschichte eher wie ein Bewohner im Capitol: Sie wurde mir erzählt, um mich zu unterhalten und die Figuren interessanter zu machen, nicht weil es die Realität im Leben dieser Protagonisten war.

  • Kennt ihr das, wenn...

    Ihr so: "Oh Prequels zu früheren Hunger Games! Ich bin neugierig, um wen..."

    Suzanne Collins (vielleicht): "Einen Charakter, den alle gerne haben."

    Ihr so: "Haymitch vielleicht? Cinna? ^^ "

    Suzanne Collins: "PRÄSIDENT SNOW!"

    Ihr so: "Okaaay...? Schau mal, wie's wird oder so?"

    ... okay then?