Als Aiyana mit den anderen in der Höhle ankam, waren Solas und Simon bereits da. Kurz danach kamen Fletcher, Akira und Haiki und danach auch noch Kinui.
Sie gingen weiter in die Höhle hinein, wo sich eine steile Wand befand. Auf der Wand waren Verse eingemeißelt und es wurden 4 Kristalle mit verschiedenen Schliffarten eingearbeitet.
Sie stellte sich neben Solas und las sich die Verse immer wieder durch. Rätsel raten war definitiv keine ihrer Stärken. Sie blickte Solas an und wusste schon, dass sie sich blamieren würde, da sie die Lösung sicherlich nicht rauskriegen würde. Beschämt blickte sie wieder die Wand an.
Während sie die Verse weiter durchging äußerte Kinui seine Vermutung:
"Es ist einfach: Links beginnt alles es ist der Stein des Winters, grob, unverändert, der obere Stein repräsentiert den lebendigen Frühling, die Jahreszeit in der alles zum Leben erwacht. Rechts ist der Sommer, seht ihr den speziellen, fast verspielten Schliff, er deutet auf die Lebensfreude und Munterkeit die im Sommer am grössten ist hin. Und zuunterst das Dreieck für den Herbst, die Zeit in dem der Kreislauf endet, in dem alles vollendet ist und sich für den Neuanfang bereitmacht."
Für Sie klang das ziemlich gut. Das könnte stimmen. Aber was wäre, wenn es doch falsch ist? Da gab es sicherlich einen Haken, Aiyana konnte sich nicht vorstellen, dass es so einfach ist.
Solas lächelte. "Ich muss dich enttäuschen, Kinui. Deine Lösung hat einen Haken. Nein, sogar mehrere. Es ist für jeden eindeutig, dass die vier Brüder die Kristalle symbolisieren. Jedoch werden diese 4 Brüder mehrmals beschrieben. Und nicht jede der Beschreibungen passt auf die Jahreszeitentheorie. Vielleicht lassen wir doch erst einmal den zweiten Teil raus und konzentrieren uns auf den ersten. Fällt jemandem etwas zu einem der Brüder ein?", fragte Solas und schaute kurz zu Aiyana. Sie hatte kein Wort zu ihm gesagt. Er dachte sie wäre wenigstens ein wenig dankbar, dass er sich für sie geopfert hatte, doch in Anbetracht des Kampfes mit Fletcher, der sie ja so heldenhaft gerettet hatte, schien sie wohl nur Fletchers Opfer in ihrem Gedächtnis zu haben und nicht mehr seins.
Sie dachte angestrengt nach. Es muss was mit den Brüdern zu tun haben. So sehr sich Aya aber anstrengte, es drängten sich immer andere Gedanken in ihren Kopf. Die dachte wieder daran, was im Lager geschehen ist. Schon bei dem Gedanken daran, kochte die Wut in ihr hoch. Aber die Wut bezog sich nur auf Fletcher, auch wenn es sie etwas geärgert hat, dass Solas sich darauf eingelassen hat. Aber schließlich hat Fletcher ja angefangen, nicht Solas.
Sie merkte, dass Solas ihr einen kurzen Blick zuwarf. Seit der Sache im Lager hat sie noch nicht mit ihm geredet.
„Solas, ich habe mich noch gar nicht bedankt!“, sagte sie und lächelte ihn bezaubernd an. Es war ihr zwar ein bisschen peinlich, dass sie es erst so spät tat, aber besser spät als nie. „Aber mach sowas nie wieder, ich wäre vor Sorge fast gestorben!“, mahnte sie ihn noch, immer noch lächelnd.
"Ja, tut mir leid, aber es gab keine andere Möglichkeit." Mehr sagte er nicht, dennoch war er zufriedener als vorher. Als er sich wieder dem Rätsel zuwandte und versuchte herauszufinden, wer die Brüder waren, trat Fletcher zu ihnen.
Fletcher sah sich das Rätsel, mehr als genau an. Er studierte es regelrecht. Seltsamerweise war er so vertieft in diese Rätsel das er scheinbar sogar auf die Lösung kam. Doch aufeinmal vielem ihm die zwei Turteltauben hinter der Crew auf. " Hey ihr beiden störe ich gerade!" und lächelte unverschämt.
Mit einem unglaublichen Sarkasmus konterte Solas: "Fletcher, du störst nie. Ich mein du hättest mich vielleicht freiwillig umgebracht, aber dir sei verziehen. Wie könnte man denn auf dich verzichten?" Solas verdrehte die Augen und starrte aufs Rätsel. "Du könntest zur Abwechslung mal etwas Vernünftiges tun und zur Lösung des Rätsels beitragen." Der letzte Teil war etwas hart und Solas meinte es nicht wirklich so, doch als er das realisierte, waren die Worte schon aus seinem Munde gekommen. Und Solas war viel zu stolz sie wieder zurückzunehmen.
" Hey ihr beiden störe ich gerade!", sagte Fletcher. Als Aiyana seine Stimme hörte, zuckte sie etwas zusammen. So ruhig wie möglich, aber mit wütender Stimme sagte sie: „Mit dir habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!“
Nachdem dann Solas ihn dann ermahnte, etwas zur Lösung des Rätsels beizutragen, schaute sie wieder etwas beschämt zur Seite. Sie hatte ja selbst keine Idee, was des Rätsels Lösung ist.
Fletcher sah ihn mit hochgezogner Augenbraue an und musste grinsen: "Auf spielen brauchst du dich nicht, Alpha. Wieder so bissig heute?" " Ich habe im gegensatz zu dir schon des Rätsels Lösung, stopf du nur weiter das Nichts in deine hohle Birne!" konterte er
"Ich höre nur allzu gern deine Ausführungen über das Rätsel. Lege uns doch offen, was das Geheimnis der 4 Brüder ist. Ich bin super gespannt. Und nur damit du es weißt: Wenn du der Anführer sein möchtest, tu dir keinen Zwang an. Ich habe die Rolle weder gewählt noch gewollt. Es ist nämlich eine Rolle voller Aufopferung, die ich bereit bin zu tragen. Weil ich Setos stürzen will und damit meine Familie räche." Erwartungsvoll schaute er Fletcher an. "Na? Ich höre."
Oh Gott, dachte sich Aya und rieb sich die Augen. So wie die beiden sich gerade wieder benehmen, artet es sicher wieder in einem Streit aus. Aber sie würde die Klappe halten. Hauptsache sie prügeln sich nicht schon wieder, hoffte sie in Gedanken.
Das nahm Fletcher jetzt persönlich, er war es der zu bestimmen hatte wo jeder seinen Platzt hatte. Er war kein Alphatier , er war der Beta und so sollte es auch bleiben. Also tat er das einzig richtige in seinem Fall: " Weißste was? Anführer bin ich zu gut, aber eins in dir hoffendlich klar.... Ich bekomme immer was ich will!" Den Letzten Satz mit Weichspüler geseusel gesagt. Schon hatte er Aya zu sich gezogen und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund.
Solas schaute die beiden entgeistert an. Doch bevor irgendetwas anderes geschah, hatte er seine Fassung wieder. Mit einem kurzen Blick schaute er sich um. Simon grinste unaufhörlich. Der Rest schien keine Ahnung zu haben. Dann drehte er sich zu Fletcher und Aya. "Ihr seid ja beide sehr produktiv. Ich wollte eigentlich fragen, was ihr vom Anfang des 2. Teils haltet. Es klingt, als müssten wir die Kristalle aktivieren und das in der richtigen Reihenfolge. Fällt euch beiden dazu was ein?" Solas ganze Wesensart bestand darin äußerlich kühl zu wirken. Genau das tat er jetzt, während er innerlich brodelte. Gut, solange es Aiyana gefiel, würde er nichts sagen. Sie bat ihn ja auch nicht darum.
Als Fletcher meinte, er kriege alles, was er will, musste Aiyana etwas ungläubig lachen. Na das beweis mal, dachte sie, was sie kurz darauf sofort bereute. Fletcher hatte sie an sich gezogen und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund. Sie könnte nicht beschreiben, was das für ein Schock für sie war. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Gesicht war rot wie eine Tomate. Als sie wieder einigermaßen die Fassung wiedererlangt hatte, stieß sie Fletcher von sich weg. Und das ganze auch noch vor Solas! Dabei hatte mich gerade mit ihm vertragen!, dachte sie aufgebracht. Das war jetzt zu viel für sie. Wütend funkelte sie Fletcher an und ließ ihrer Wut freien Lauf.
„Sag mal, was fällt dir eigentlich ein!?! Erst musstest du dich im Soldatenlager so aufspielen, hast einen Feuerball auf mich geschossen und mich danach auch noch als Schwach bezeichnet! Allein das ist schon fast unverzeihlich! Und was hast du eigentlich gegen Solas? Warum musst du dich ständig mit ihm streiten? Aber das ist jetzt nebensächlich.
Und was sollte der Kuss? Du denkst also, du kriegst alles was du willst? Denkst du wirklich, ich bin so leicht zu haben?! Da hast du dich aber geschnitten! Ich dachte ja, dass du ein netter Kerl bist, aber da hab ich mich wohl getäuscht!“
Während sie das gebrüllt hatte, war ihr Gesicht immer noch rot, deswegen war sie sich fast nicht sicher, ob er sie überhaupt ernstnahm. Aber so wie sie ihn angeschrien hatte, das würde schon seien Wirkung zeigen.
Sie wand sich von ihm ab und drehte sich zur Wand, auf der die Verse standen. Beschämt schaute sie Solas an und hoffte so sehr, dass er nicht sauer war.
Solas schaute sie an. "Du bist doch ein starkes Mädchen, das sich nicht gerne helfen lässt. Ich bin mir sicher, du schaffst das alleine mit unserem persönlichen Wolf klar zu kommen." Er verschränkte seine Arme, wandte sich von den beiden ab und schaute an die Wand.
Aiyana freute sich, als Solas sie als starkes Mädchen bezeichnete. Allerdings wünschte sie sich doch, dass er ihr irgendwie half, obwohl sie sowas normalerweise hasste. Aber sie war viel zu stolz um das zuzugeben.
Sie wischte sich mit ihrem Handrücken über ihren Mund und blickte kurz zu Fletcher, gespannt, wie er wohl reagieren würde.
Fletcher drehte sich belanglos um und gesellte sich zu den anderen Rätselteilnehmern. Beschämt blickte er den Stein und die Kristalle an.
"Man was hab ich da schon wieder angerichtet. Aber Solas und ich, ich glaube trotzdem wir könnten uns mal verstehen, vielleicht ist es ja Aya? Ja genau, die Liebe macht mich blind! Vielleicht verliere ich einen Freund dadurch? HM?"
OT: Zusammen mit Flinn Fletcher und Raven entstanden.