Polizeigewalt

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  • Ich finde es übrigens sehr problematisch, dass dein erster Gedanke zu sein scheint "Oh nein, die armen Polizist*innen, die eventuell jetzt soziale Konsequenzen davon tragen". Zumindest tragen sie Konsequenzen davon. Eins der Grundprobleme in dieser Diskussion ist doch, dass Polizist*innen vom Staat selbst wenn sie exzessive Gewalt im Dienst anwenden, sehr selten nur gesetzliche Konsequenzen davon tragen.

    Wer sagt, dass das mein erster Gedanke ist? Ich finde nur, dass dieser Gedanke in der Diskussion etwas zu kurz kommt.


    Ja, klar sollten Polizisten bei übertriebener Gewalt Konsequenzen tragen. Aber teilweise ist es schwer zu sagen, ab wann Gewalt übertrieben ist, wenn sie als Reaktion auf etwas genutzt wird.

    Zumal man sich hier noch einmal vor Augen rufen soll: Es gibt NICHTS, aber auch GAR NICHTS was rechtfertigen kann, dass wie in dem einen Beispiel 8 (!!) erwachsene, bewaffnete und mit Schutzkleidung ausgerüstete Personen auf einen einzelnen Jugendlichen losgehen.

    Wieso nicht? Acht ist schon eine hohe Zahl, ja. Aber das kann Zufall sein. Zumindest spielt da eine gewisse Absicherung mit, da die Polizei befürchten muss von Außenstehende in ihrer Arbeit behindert zu werden, sei es durch Angriffe, Rufe oder nur durchs Filmen. Es gab immerhin schon Berichte von Gruppen, die Polizisten zusammengeschlagen haben. Da will man doch vorbereitet sein.


    Was würdest du denn machen, wenn du einen Tatverdächtigen festnehmen willst, der sich aber weigert sich nach mehreren Aufrufen auf den Boden zu legen? Im Schichtwechsel warten, bis er vor Erschöpfung, Durst und Hunger sich irgendwann hinlegt, oder würdest du nicht doch irgendwann handgreiflich Durchgreifen?

    Anscheinend wissen viele nicht mehr, wie man sich der Polizei gegenüber angemessen verhält.

  • Zumindest spielt da eine gewisse Absicherung mit, da die Polizei befürchten muss von Außenstehende in ihrer Arbeit behindert zu werden, sei es durch Angriffe, Rufe oder nur durchs Filmen. Es gab immerhin schon Berichte von Gruppen, die Polizisten zusammengeschlagen haben. Da will man doch vorbereitet sein.


    Was würdest du denn machen, wenn du einen Tatverdächtigen festnehmen willst, der sich aber weigert sich nach mehreren Aufrufen auf den Boden zu legen? Im Schichtwechsel warten, bis er vor Erschöpfung, Durst und Hunger sich irgendwann hinlegt, oder würdest du nicht doch irgendwann handgreiflich Durchgreifen?

    Anscheinend wissen viele nicht mehr, wie man sich der Polizei gegenüber angemessen verhält.

    Wieso darf man fragwürdige Einsätze nicht filmen? Ist doch ein gutes Recht der Menschen zu wissen, wie die Polizei handelt und ob diese übergriffig wird? Und wenn diese vollkommrn korrekt abliefen, könnte es der Polizei doch nur Recht sein, wenn Entlastungsmaterial vorliegt.


    Und wie verhält man sich der Polizei denn gegenüber richtig? Erzähl mal lol

    Ich bin mit ihnen bisher umgegangen wie mit jedem anderen Menschen auch. Bloß hatte ich eben nicht viel mit ihnen zu tun und klar haben sie eine gewisse Autorität und Rechte inne. Dennoch, deren Schuhe küssen muss man jetzt auch nicht, oder?

    Wenn mir jemand ohne Grund zuruft, ich soll mich auf den Boden legen, obwohl ich eben unbewaffnet bin, tu ich das natürlich erstmal nicht.

  • Wieso darf man fragwürdige Einsätze nicht filmen? Ist doch ein gutes Recht der Menschen zu wissen, wie die Polizei handelt und ob diese übergriffig wird? Und wenn diese vollkommrn korrekt abliefen, könnte es der Polizei doch nur Recht sein, wenn Entlastungsmaterial vorliegt.

    Klar, wenn man nicht gegen Gesetze verstößt. Aber es ist nicht korrekt, wenn man Szenen aus dem Zusammenhang reißt und sie als übermäßig gewalttätig darstellt, um die Polizei schlechtzureden, obwohl niemand genau weiß, was in der Situation geschehen ist. Falsch ist es nicht zu filmen. Aber vielleicht sollte man die Aufnahmen lieber Medien zukommen lassen, die vielleicht noch Gesichter verpixeln und besser wissen, wie damit umzugehen ist, z.B. die Einordnung der Situation mit Interviewanfragen an die Polizei, statt die Bilder einfach schnell bei Facebook hochzuladen.

    Und wie verhält man sich der Polizei denn gegenüber richtig? Erzähl mal lol

    Naja, wenn es heißt "Leg dich hin": hinlegen, oder "Sie sind verhaftet": nicht wehren oder wegrennen. Wäre schon ein Anfang zur Deeskalation.

  • Wieso darf man fragwürdige Einsätze nicht filmen? Ist doch ein gutes Recht der Menschen zu wissen, wie die Polizei handelt und ob diese übergriffig wird? Und wenn diese vollkommrn korrekt abliefen, könnte es der Polizei doch nur Recht sein, wenn Entlastungsmaterial vorliegt.

    Klar, wenn man nicht gegen Gesetze verstößt. Aber es ist nicht korrekt, wenn man Szenen aus dem Zusammenhang reißt und sie als übermäßig gewalttätig darstellt, um die Polizei schlechtzureden, obwohl niemand genau weiß, was in der Situation geschehen ist. Falsch ist es nicht zu filmen. Aber vielleicht sollte man die Aufnahmen lieber Medien zukommen lassen, die vielleicht noch Gesichter verpixeln und besser wissen, wie damit umzugehen ist, z.B. die Einordnung der Situation mit Interviewanfragen an die Polizei, statt die Bilder einfach schnell bei Facebook hochzuladen.

    Und wie verhält man sich der Polizei denn gegenüber richtig? Erzähl mal lol

    Naja, wenn es heißt "Leg dich hin": hinlegen, oder "Sie sind verhaftet": nicht wehren oder wegrennen. Wäre schon ein Anfang zur Deeskalation.

    Nein. Zumindest nicht alleinig. Ich würde erst recht nicht wollen, dass BILD und co es vor mir veröffentlicht haben.


    Nochmal nein. Schon der Gedanke daran würde mir Angst machen, da du dann vollkommen hilflos bist und nie weißt, ob du an ein sadistisches Arschloch geraten bist, das es genießt Macht über dich zu haben. Wenn ich sehe wie die sich ins Genick knien ... :blerg:

    Außerdem ist es ziemlich ungerechtfertigt jemanden zum Hinlegen zu bringen, wenn derjenige keine Bedrohung ist.

  • Nein. Zumindest nicht alleinig. Ich würde erst recht nicht wollen, dass BILD und co es vor mir veröffentlicht haben.

    Was genau meinst du damit? Ich hatte keine Ja/Nein-Frage gestellt, deswegen ist das jetzt nicht ganz schlüssig.


    Außerdem ist es ziemlich ungerechtfertigt jemanden zum Hinlegen zu bringen, wenn derjenige keine Bedrohung ist.

    Wie willst du das wissen, wann jemand eine Bedrohung ist? Wenn jemand steht und die Hände nach hinten machen kann, um z.B. eine Waffe aus der Tasche zu holen, dann kann das eine Bedrohung sein.

  • Nur dazu: Gewalt ist auch das, worauf du natürlich instinktiv zuerst zugreifst, wenn du dich in einer Gefahr siehst, in Panik bist oder plötzlich erschreckt wirst.

    Es gibt viele Leute, die man nichtmal urplötzlich von hinten an der Schulter berühren darf, weil sie dann manchmal ausschlagen und ich gehe gehöre da definitiv auch dazu. 😅

    Jain. Technisch gesehen ist es eigentlich so, dass die 5 üblichen Reaktionen auf Bedrohung Fight, Flight, Friend, Freeze und Poster sind. Also Kämpfen, Flüchten, Freundlich verhalten, einfach erstarren oder zu versuchen sich selbst bedrohlicher darzustellen. Die meisten Menschen haben sogar eine Instinktive Abneigung gegenüber der Option "kämpfen", was wohl darauf zurückgeführt wird, dass für uns die größte Gefahr oft andere Menschen sind, es aber für das Sozialwesen Mensch oft entgegen dem Eigeninteresse ist das Sozialgefüge mit Gewalt zu stören. Ein großes Problem bei der Sache ist, dass es in vielen Ländern (ich weiß zugegebenermaßen nicht, ob in Deutschland auch, nur dass es in den USA so ist) in der Polizei aktiv antrainiert wird, auf Bedrohungen ohne zu zögern mit Gewalt zu agieren, was das bereits vorhandene Problem der Polizeigewalt halt noch schlimmer macht.


    Last Week Tonight hatte genau dieses Thema ja in ihrem Block über Polizeigewalt vor ein paar Wochen auch aufgegriffen.


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    Ich finde nur, dass dieser Gedanke in der Diskussion etwas zu kurz kommt.

    Wieso sollte es denn mehr eine Rolle spielen, als die Rolle der Tatsächlichen Opfer von Gewalt. Wieso fragt sie "Ja, was hat die Polizist*innen dazu veranlasst", aber nicht "Was hat jemanden, der sich gegen die Polizei wehrt, dazu veranlasst?" Wieso fragst du nicht allgemein: "Was hat Gewaltverbrecher dazu veranlasst? Hatten sie vielleicht gute Gründe? Sollten wir ihnen nicht vielleicht mehr Verständnis entgegen bringen? Was wenn sie sich bedroht gefühlt haben? Ist dann wirklich eine Strafe angemessen?" Wieso haben für dich Polizist*innen eine solche Sonderstellung?


    Aber teilweise ist es schwer zu sagen, ab wann Gewalt übertrieben ist, wenn sie als Reaktion auf etwas genutzt wird.

    Eigentlich sollte es nicht so schwer sein: Hat das Opfer eine offensichtliche Gefahr dargestellt? Ja -> Eine gewisse Gewalt ist eventuell angebracht, wenn es darum geht andere zu schützen. Nein -> Gewalt nicht angebracht.


    Die Sache ist nun einmal, dass der Sinn der Polizei eigentlich Schadensbegrenzung sein sollte, sie aktuell aber eher den gegenteiligen Effekt hat, gerade durch den Schaden, den sie selbst direkt und indirekt verursacht. Es DARF nicht sein, dass Polizist*innen sich mit "Ich habe mich aber bedroht gefühlt" oder "Ich dachte, di*er hatte eine Waffe" nach Gewalttaten rausreden können. Denn hier ist die Sache: Selbst wenn durch eine solche Angst eventuell einmal ein*e Polizist*in nicht schnell genug eingreift, da si*er Konsequenzen fürchtet, so sagen uns Statistiken, dass bei einem überproportionalen Anteil der Fälle von Polizeigewalt keine Gefahr bestand. Sprich: Dadurch, dass die Polizei in den einzelnen Fällen, wo eine tatsächliche Gefahr besteht, nicht schnell eingreift, werden noch immer weniger Menschen geschädigt, wie im Moment, da sie in zig Mal so vielen Fällen unbegründet zur Gewalt greifen.


    Es klingt hart, aber letzten Endes ist es ein "Reverse Trolley Problem". Ein Wagen fährt auf einem Gleis, wo eine Person liegt, willst du die Gleise verstellen, dass er über das Gleis mit 12 Personen fährt?


    Zumindest spielt da eine gewisse Absicherung mit, da die Polizei befürchten muss von Außenstehende in ihrer Arbeit behindert zu werden, sei es durch Angriffe, Rufe oder nur durchs Filmen.

    Inwieweit behindern denn Filme und Rufe ihre Arbeit? Das musst du mir einmal erklären.


    Was würdest du denn machen, wenn du einen Tatverdächtigen festnehmen willst, der sich aber weigert sich nach mehreren Aufrufen auf den Boden zu legen? Im Schichtwechsel warten, bis er vor Erschöpfung, Durst und Hunger sich irgendwann hinlegt, oder würdest du nicht doch irgendwann handgreiflich Durchgreifen?

    Anscheinend wissen viele nicht mehr, wie man sich der Polizei gegenüber angemessen verhält.

    Hier stimme ich Bastet uneingeschränkt zu: Wenn jemand keine aktive Gefahr darstellt, gibt es keine Grundlage, jemanden dazu zu zwingen, sich auf den Boden zu legen. Selbst ohne das aktive Eingreifen stellt auch der Befehl einen (psychischen) Gewaltakt dar. So etwas darf nicht auf einen puren Verdacht hin geschehen. Und ja, solange da keine konkrete Gefahr oder ein sehr konkreter Verdacht auf ein Verbrechen (und damit meine ich Verbrechen und keine Ordnungswidrigkeit) ist, sehe ich absolut keine Alternative zu "Die Person einfach gehen lassen".



    Ich möchte außerdem übrigens noch einmal das Statement von Kadir teilen, wie der Vorfall in Hamburg aus seiner Sicht abgelaufen ist.

    Der Junge hatte (fraglos aufgrund seiner Hautfarbe) bereits Erfahrungen mit der Polizei gemacht und wollte alles richtig machen. Und dann das.

    https://twitter.com/_nasir_ahmad_/status/1296387342677225477

  • Naja, wenn es heißt "Leg dich hin": hinlegen, oder "Sie sind verhaftet": nicht wehren oder wegrennen. Wäre schon ein Anfang zur Deeskalation.

    Ich finde um ehrlich zu sein, dass diese Aussage ein ziemlich fragwürdiges Denkmuster aufwirft. Polizist*innen haben eine dreijährige Ausbildung, Deeskalation ist ein großer Bestandteil dieser Ausbildung. Die Aufgabe zur Deeskalation liegt ganz klar nicht bei einem 15-Jährigen Jungen, sondern bei den Polizist*innen und wenn ihnen das offenkundig nicht gelingt wie in Hamburg, dann ist die Schuld nicht bei einem 15-Jährigen Jungen.

    Ansonsten merkt man daran schon, dass du wahrscheinlich nie in einer Situation warst, wo du dich durch die Polizei eingeschüchtert gefühlt hast. Der Junge ist 15-Jahre alt, mit dem Rücken zur Wand, vier Polizist*innen, später acht, um ihn herum, er fühlt sich bedroht, es wird nicht sachlich nicht mit ihm geredet, er wird nur angeschrien etc. Die Schuld liegt hier - und da ist die Vorgeschichte auch irrelevant - einzig und alleine bei der Polizei, die in ihrem Aufgabenbereich völlig versagt haben und mit ihrem Verhalten die Situation immer weiter haben eskalieren lassen.

  • Nein. Zumindest nicht alleinig. Ich würde erst recht nicht wollen, dass BILD und co es vor mir veröffentlicht haben.

    Was genau meinst du damit? Ich hatte keine Ja/Nein-Frage gestellt, deswegen ist das jetzt nicht ganz schlüssig.


    Außerdem ist es ziemlich ungerechtfertigt jemanden zum Hinlegen zu bringen, wenn derjenige keine Bedrohung ist.

    Wie willst du das wissen, wann jemand eine Bedrohung ist? Wenn jemand steht und die Hände nach hinten machen kann, um z.B. eine Waffe aus der Tasche zu holen, dann kann das eine Bedrohung sein.

    Das war einfach nur eine ablehnende Reaktion auf deinen gesamten Post.


    Du darfst niemanden befehlen sich auf den Boden zu legen, wenn du dir nicht sicher bist, Punkt.


    Btw wirkt das Statement des Jungen absolut glaubwürdig auf mich und ich bin entsetzt mit welchen unverhältnismäßigen Maßnahmen da gegen ihn vorgegangen worden ist. Hätten die bei vielen anderen nicht getan und in dem Fall ist es bestimmt einfach nur Rassismus. Da gibt es keine Ausrede.

  • Inwieweit behindern denn Filme und Rufe ihre Arbeit? Das musst du mir einmal erklären.

    Weil auch darauf geachtet werden muss. Niemand kann in die Zukunft schauen und sicher sein, dass die Personen auch weiterhin nur rufen und filmen und nicht doch angreifen.

    es wird nicht sachlich nicht mit ihm geredet, er wird nur angeschrien

    Laut dem Video-Interview vorher ja schon. Bis er aufmüpfig wurde und mehrmals meinte "wofür" und scheinbar derjenige war der "schreiend" seine Daten vorgetragen hat. Also hat er die Polizisten quasi vorgeführt und war nicht kooperativ, denn

    Die Aufgabe zur Deeskalation liegt ganz klar nicht bei einem 15-Jährigen Jungen, sondern bei den Polizist*innen und wenn ihnen das offenkundig nicht gelingt wie in Hamburg, dann ist die Schuld nicht bei einem 15-Jährigen Jungen.

    Deeskalation gelingt nur in Kooperation.


    Kennt ihr den Filmsatz "Keine falsche Bewegung"?
    Er soll sich auf den Boden legen, damit er festgenommen wird.

    Was macht er? Zieht sich das T-Shirt aus, als wäre er beim Wrestling. :unsure:

  • Habt ihr das schon gesehen? Was für eine armselige Existenz muss man sein, um als erwachsener, kräftiger Mann auf einen dazu noch recht kleinen 14jährigen Jungen einzuprügeln.

    Normalerweise hab ich eigentlich wenig emotionale Reaktion, wenn ich irgendwelche News lese, aber sowas macht mich so wütend, Menschen, die ihre Macht missbrauchen, um ihre Wut an einem Teenager abzulassen. Geh und versuch dich an jemandem auszulassen, der dir nicht haushoch unterlegen ist und sich nichtmal wehren darf, weil dann gäb's noch mehr Schläge, sobald er sich der Polizei widersetzt. :cursing:


    Zitat von Sirius

    Laut dem Video-Interview vorher ja schon. Bis er aufmüpfig wurde und mehrmals meinte "wofür" und scheinbar derjenige war der "schreiend" seine Daten vorgetragen hat. Also hat er die Polizisten quasi vorgeführt ...

    Wenn man so ein Wappler ist, dass es einen sogar schon von der Rolle bringt, wenn jemand etwas lauter seine Personalien vorträgt, dann sollte man eben nicht bei der Polizei arbeiten.

  • Was ich halt wieder so sprechend fand, war das hier. Das ist ein Polizeikalender von vor ein paar Jahren. Ein nicht unerheblicher Teil der Kalenderbilder ist rassistisch. Es zeigt eben doch sehr deutlich, dass die Polizei ein massives Rassismusproblem hat.


    Weil auch darauf geachtet werden muss. Niemand kann in die Zukunft schauen und sicher sein, dass die Personen auch weiterhin nur rufen und filmen und nicht doch angreifen.

    Es stellt trotzdem keine Behinderung der Polizeiarbeit dar, sondern Grundrechte von Menschen in einem freien Land. (Ich würde sogar sagen im Fall vom Filmen bürgerliche Verpflichtung. Denn es ist wichtig, auf Polizeigewalt aufmerksam zu machen, gerade eben in Anbetrachtung dessen, dass es eben selten rechtliche Konsequenzen gibt.)


    Ich würde übrigens sogar soweit gehen, dass auch wenn das Recht nicht auf der Seite ist, zumindest moralisch es richtig ist, auch handgreiflich einzugreifen, wenn jemand gewalttätig wird. Auch dann wenn diese Person eine Uniform trägt.


    Was mich übrigens dazu bringt, dass du mir noch immer nicht die Frage beantwortet hast, ob du auch der Meinung bist, dass man Gewalttäter*innen im Allgemeinen Verständnis entgegen bringen sollte, speziell wenn sie vorher provoziert, bedroht oder gedemütigt wurden. Darauf hätte ich gerne eine Antwort, wie auch auf die Frage, wenn nein, warum Polizist*innen gesondert behandelt werden sollten, obwohl sie anders als normale Menschen auf solche Situationen vorbereitet sein sollten.


    Laut dem Video-Interview vorher ja schon. Bis er aufmüpfig wurde und mehrmals meinte "wofür" und scheinbar derjenige war der "schreiend" seine Daten vorgetragen hat. Also hat er die Polizisten quasi vorgeführt und war nicht kooperativ, denn

    Es ist aber sein Recht als Person, die festgehalten werden soll, zu wissen "wofür". Die Polizei kann nicht einfach sagen "Jetzt bleibst du hier", ohne einen genauen Hinweis zu geben warum. Deeskalation wäre an dieser Stelle gewesen klar zu kommunizieren, weshalb. (Wobei ich auch hinzufügen möchte, dass ich es zweifelhaft finde, ob eine Grundlage besteht, jemanden für eine Ordnungswidrigkeit festzuhalten, nachdem die Personalien festgestellt wurden.)


    Kennt ihr den Filmsatz "Keine falsche Bewegung"?
    Er soll sich auf den Boden legen, damit er festgenommen wird.

    Was macht er? Zieht sich das T-Shirt aus, als wäre er beim Wrestling.

    Er hat das T-Shirt ausgezogen aus Angst vor Gewalt, weil er glaubte, dass die Polizist*innen dachten, er sei bewaffnet und sich ihm gegenüber deswegen so aggressiv verhalten haben.


    Wie Bastet schon sagt: Es ist ein Jungendlicher. Die Deeskalationsaufgabe hier liegt EINDEUTIG bei den Polizist*innen. Der Junge hat nichts gemacht, außer etwas lauter zu werden, das irgendwie provoziert hätte. Seine Rechte (wie eben das Recht zu erfahren, wofür er überhaupt festgehalten wird) wurden nicht geachtet.


    Und Sirius, du kannst hier natürlich gut reden, was du machen würdest in der Situation, unter Anbetracht der Tatsache, dass du wahrscheinlich nie in diese Situation kommen wirst. Du bist weiß, das heißt, du kannst Slalom um Polizist*innen fahren und wirst wahrscheinlich nicht angehalten.


    Habt ihr das schon gesehen? Was für eine armselige Existenz muss man sein, um als erwachsener, kräftiger Mann auf einen dazu noch recht kleinen 14jährigen Jungen einzuprügeln.

    Mir wird angezeigt, dass die Seite in Deutschland wegen DSGVO nicht verfügbar ist :(

  • Zitat von Alaiya

    Mir wird angezeigt, dass die Seite in Deutschland wegen DSGVO nicht verfügbar ist :(

    Hier ein Video mit kurzem Interview:

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    Und vielleicht funktioniert der Twitter-Link: https://mobile.twitter.com/Sen…tatus/1255282366635036674


    Er hat einen Erwachsenen gebeten ihm Zigaretten zu kaufen, dann den Polizisten angelogen, dass er bereits 18 sei und sich dann geweigert seine Personalien rauszurücken.

    Sorry, wer glaubt, dass so eine Kleinigkeit rechtfertigt ihn zu verprügeln und ihm den fucking Arm zu brechen, ist einfach nur ein Psychopath, not sorry.


    PoC, speziell Schwarze, in Amerika brauchen nur einen kleinen Fehltritt zu machen und schon sind sie Freiwild, vor allem sind sie eben in dieser Situation der Willkür der Polizei ausgeliefert. Die warten nur darauf, dass Schwarze was falsch machen.


    In einem anderen Fall hatten Jugendliche wohl eine illegale(?) Poolparty. Da ist es doch klar, dass man mit gesamter Mannschaft und mit gezogener Waffe anrückt und eine Jugendliche bei den Haaren packt, sie anschreit "ON YOUR FACE", zu Boden drückt und sich auf sie draufkniet. Wäre ja auch meine erste, vollkommen verständliche Reaktion als Police Officer gewesen. Wessen denn nicht. Wie würdet ihr mit solch bewaffneten Schwerverbrechern denn umgehen!? :wtf:


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    Edit voller Artikel:

  • Was mich übrigens dazu bringt, dass du mir noch immer nicht die Frage beantwortet hast, ob du auch der Meinung bist, dass man Gewalttäter*innen im Allgemeinen Verständnis entgegen bringen sollte, speziell wenn sie vorher provoziert, bedroht oder gedemütigt wurden. Darauf hätte ich gerne eine Antwort, wie auch auf die Frage, wenn nein, warum Polizist*innen gesondert behandelt werden sollten, obwohl sie anders als normale Menschen auf solche Situationen vorbereitet sein sollten.

    Ja, verstehen kann ich es schon, auch wenn es schlauer ist solchen Situationen aus dem Weg zu gehen. Das kann sich aber die Polizei logischerweise nicht erlauben.

  • Ein großes Problem bei der Sache ist, dass es in vielen Ländern (ich weiß zugegebenermaßen nicht, ob in Deutschland auch, nur dass es in den USA so ist) in der Polizei aktiv antrainiert wird, auf Bedrohungen ohne zu zögern mit Gewalt zu agieren, was das bereits vorhandene Problem der Polizeigewalt halt noch schlimmer macht.

    Soweit ich weiß, wird in Deutschland eher passives Verhalten trainiert, also Konfliklösung ohne Gewalt und diese nur im allerletzten Mittel einzusetzen. Klar dürfte es auch bei uns Fälle gegeben haben, wo eher zuerst der gewalttätige Weg gesucht wird, es Situationen gibt, in denen Polizisten ihre Macht missbrauchen, aber das sollte eher die Ausnahme sein.

    Leider sind solche Ereignisse dennoch ein großes Problem, denn diese ziehen den Status der Polizei als Freund und Helfer natürlich extrems herunter. Ich meine, ich habe noch keine schlechten Erfahrungen mit der Polizei bei uns gehabt, nicht mal im Ausland, was mir damit zu Gute kommt, dass ich noch Vertrauen in unsere uniformierten Frauen und Männer habe, die jederzeit in Situationen kommen können, wo ein unbedachter Moment zum Ende führen kann.

    Was viele Menschen gerne auslassen ist auch die Tatsache, dass die Gewalt, die von Polizisten ausgeht eher ein kleineres Übel bei uns ist. Denn wie oft werden Polizisten selbst Opfer von Gewalt durch andere. Von Schlägen, Spuckereien, Beleidigungen ist so ziemlich alles dabei, was nicht dazu beiträgt, dass das gegenseitige Vertrauen auflebt.

    Gerade in Ländern wie der USA, wo es ständig solche Probleme gibt, ist ein gezieltes Antrainieren von Gewalt vielleicht ein probates Mittel, dass eher seinen Zweck erfüllt, nicht aber den Sinn einer guten Konfliktlösung. Dort brodelt de Kessel schon lange und explodiert bei Kleinigkeiten. Würden vielleicht auch die Gesetze zum Kauf, Verkauf und Nutzung von Waffen verschärft, würden sich die Wellen eventuell sogar ein bisschen mehr glätten, aber wie gesagt, nur vielleicht.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Was viele Menschen gerne auslassen ist auch die Tatsache, dass die Gewalt, die von Polizisten ausgeht eher ein kleineres Übel bei uns ist. Denn wie oft werden Polizisten selbst Opfer von Gewalt durch andere. Von Schlägen, Spuckereien, Beleidigungen ist so ziemlich alles dabei, was nicht dazu beiträgt, dass das gegenseitige Vertrauen auflebt.

    Großes +1. Es ist erschreckend, wie wenig Respekt der Polizei in Deutschland entgegen gebracht wird. Grade wenn dann wieder Leute abgehen mit "Die Bullenschweine" und so. Und wenn Polizisten in der Ausübung ihres Berufes einfach aktiv behindert werden, von mehreren Umstehenden attackiert werden oder eben mit kompletter Respektlosigkeit ihnen gegenüber kämpfen müssen, OBWOHL SIE NUR IHREN JOB MACHEN, dann hab ich da auch absolut kein Verständnis mehr für jeden, der rumheult, dass die Polizei in Deutschland ja so schlimm sein soll. Ich meine, was sollen die denn tun lmao. Einfach nicht ihren Job ausüben? Würde dann ja plötzlich auch keiner wollen. Man muss sich nur mal fragen, warum die Polizei seit Jahren Probleme damit hat, Nachwuchs zu finden. Ganz sicher nicht, weil deren Beruf so geil ist und man noch angemessen respektiert wird.


    In den USA mag das anders aussehen, aber von übermäßiger Polizeigewalt in Deutschland als krasses Problem zu reden ist halt einfach nur maßlos überzogen.

  • Was viele Menschen gerne auslassen ist auch die Tatsache, dass die Gewalt, die von Polizisten ausgeht eher ein kleineres Übel bei uns ist. Denn wie oft werden Polizisten selbst Opfer von Gewalt durch andere. Von Schlägen, Spuckereien, Beleidigungen ist so ziemlich alles dabei, was nicht dazu beiträgt, dass das gegenseitige Vertrauen auflebt.

    Großes +1. Es ist erschreckend, wie wenig Respekt der Polizei in Deutschland entgegen gebracht wird. Grade wenn dann wieder Leute abgehen mit "Die Bullenschweine" und so. Und wenn Polizisten in der Ausübung ihres Berufes einfach aktiv behindert werden, von mehreren Umstehenden attackiert werden oder eben mit kompletter Respektlosigkeit ihnen gegenüber kämpfen müssen, OBWOHL SIE NUR IHREN JOB MACHEN, dann hab ich da auch absolut kein Verständnis mehr für jeden, der rumheult, dass die Polizei in Deutschland ja so schlimm sein soll. Ich meine, was sollen die denn tun lmao. Einfach nicht ihren Job ausüben? Würde dann ja plötzlich auch keiner wollen. Man muss sich nur mal fragen, warum die Polizei seit Jahren Probleme damit hat, Nachwuchs zu finden. Ganz sicher nicht, weil deren Beruf so geil ist und man noch angemessen respektiert wird.


    In den USA mag das anders aussehen, aber von übermäßiger Polizeigewalt in Deutschland als krasses Problem zu reden ist halt einfach nur maßlos überzogen.

    Nur sehen das Nicht-Österreicher/Weiße das oft anders. Die Polizei ist bei uns vielleicht meist nicht gewalttätig, aber lässt ihre Schikane (vielleicht auch unbewusst) auf anderen Weg aus und das gilt nicht für die Polizei. Eine türkische Schulkollegin sowie ein türkischer Freund in Real und einer online, erwartet schon die "zufällige" Flughafenkontrolle. Wenn ein Flieger aus der Türkei zurückkommt und da sind auch eine Menge weißer Almans an Bord und dann ein paar Türk*innen, die daheim ihre Familie besucht haben, rat mal wer eher zur zufälligen Flughafenkontrolle drankommt. Der Eine meidet die Türkei jetzt sowieso, weil seine erweiterte Familie, also nicht die Eltern, und das Land halt homophob af sind, aber ihr versteht was ich meine.

    Weiße sind oft nur ignorant gegenüber solchen Zuständen, weil sie es nicht sehen oder nicht sehen wollen.


    Und ich weiß ja nicht, ist es für euch normal sich auf jemanden draufzuknien (in den HALS zu knien, weil dort sind ja nur so unwichtige Dinge wie die Luftröhre und Halsschlagadern, kann man auch mal ohne auskommen lol), der schon am Boden und vielleicht ohnehin bereits gefesselt ist? :unsure:

    ähttps://www.tagesschau.de/inla…t-polizei-gewalt-101.html

  • Ich meine, was sollen die denn tun lmao. Einfach nicht ihren Job ausüben? Würde dann ja plötzlich auch keiner wollen.

    Doch, hier, ich. Wie schon vor ein paar Seiten ausgeführt: Die Polizei verhindert nun einmal keine Verbrechen, sondern verfolgt allerhöchstens im Nachgang Täter (und das bei weitem nicht bei allen begangenen Verbrechen). Es gibt diverse andere Modelle, um Verbrechen und Gewalt zu bekämpfen, die darauf Ansetzen, die Ursachen zu bekämpfen und in Notfällen ausgebildete Kriesenmanager (bspw. Psychologen) einzusetzen, die darauf geschult sind, Situationen zu deeskalieren. Anders, als die Polizei.


    Ich möchte auch an das eine mal erinnern, wo die Polizei in NYC für ein paar Wochen gestreikt hat, und in Folge dessen die Zahl der Gewaltverbrechen in der Stadt gefallen, statt gestiegen ist. Beinahe so, als wäre die Polizei zumindest teilweise mit ein Auslöser ... :unsure:

  • Großes +1. Es ist erschreckend, wie wenig Respekt der Polizei in Deutschland entgegen gebracht wird. Grade wenn dann wieder Leute abgehen mit "Die Bullenschweine" und so. Und wenn Polizisten in der Ausübung ihres Berufes einfach aktiv behindert werden, von mehreren Umstehenden attackiert werden oder eben mit kompletter Respektlosigkeit ihnen gegenüber kämpfen müssen, OBWOHL SIE NUR IHREN JOB MACHEN, dann hab ich da auch absolut kein Verständnis mehr für jeden, der rumheult, dass die Polizei in Deutschland ja so schlimm sein soll.

    Das ist aber doch eine total einseitige Sicht der Dinge, die davon ausgeht, dass dieser mangelnde Respekt gegenüber der Polizei unberechtigt wäre. Wir haben Racial Profiling in der deutschen Polizei, die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) fordert in ihrem aktuellen Bericht auf, dass so eine Studie über die deutsche Polizei gemacht wird, weil es für die ECRI Anlass zu der Annahme ging, dass es in Deutschland im überzogenen Maße rechtswidrige Kontrollen gegenüber Personen gibt, die nicht dem stereotypischem Aussehen eines Deutschen entsprechen. Es gibt laut einer Studie der Uni Bochum 12.000 rechtswidrige Übergriffe jährlich durch die Polizei, davon werden aber nur 2.000 zur Anzeige gebracht, weil Betroffene oftmals Angst vor Gegenmaßnahmen haben (Anzeige wegen Widerstand), es kommen nur 40, sprich 2%, vor Gericht, weil Ermittlungen oftmals im Keim erstickt werden, weil es nun einmal einen Korpsgeist innerhalb der Polizei gibt und auch Staatsanwälte zögern, Anklage zu erheben, weil Staatsanwälte nun mal eng mit der Polizei zusammenarbeiten müssen und nur 20 Fälle, sprich 1% der angezeigten Fälle, führen zu einer Verurteilung. Jetzt könnte man natürlich die Annahme vertreten, dass das einzig und allein daran liege, dass unsere Polizei so tolle Arbeit macht, man könnte aber auch vermuten, dass das eben daran liegt, dass die Polizei in Deutschland kaum unabhängigen Kontrollen unterliegt.

    Wir haben nicht einmal einen Polizeibeauftragten bzw. eine Polizeibeauftragte im Bundestag, obwohl das von mehreren Landesregierungen gefordert wird und es das in einigen Bundesländern gibt, es gibt keine unabhängige Beschwerdestelle für Anzeigen gegen Polizei, was dazu führt, dass die Polizei gegen sich selber ermitteln muss, es gibt keine unabhängigen Staatsanwälte extra für Fälle gegen Sicherheitsbehörden, was dazu führt, dass Staatsanwälte eben jene Polizist*innen strafrechtlich verfolgen müssten, auf dessen Zusammenarbeit sie angewiesen sind und Studien über die Arbeit der Polizei - sei es jetzt Racial Profiling, Polizeigewalt, oder sonstiges - gibt es auch nicht.


    Wie ich schon einmal in diesem Thema angesprochen habe, hat die Polizei das Gewaltmonopol in Deutschland, sprich die Bürger*innen geben ihr Recht auf Gewalt auf und übertragen es stattdessen an den Staat ("Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus", Grundgesetz Art. 20, Abs. 2), aber gleichzeitig gibt der Staat den Bürger*innen keine Möglichkeit, zu überprüfen, wie der Staat und explizit die Polizei mit diesem übertragenden Recht umgeht. Würde es dazu Möglichkeiten der Überprüfung geben - sprich das oben genannte, Polizeibeauftragte, unabhängige Beschwerde- und Ermittlungsstelle, Studien, etc. -, würde logischerweise auch die Akzeptanz und somit der Respekt für die Polizei wieder steigern, denn dann bekomme ich als Bürger dieses Landes das Gefühl, dass die Polizei darauf überprüft wird, dass sie mit dem von mir übertragenden Recht angemessen umgeht. Polizist*innen, die das nicht machen, können aus dem Dienst entfernt werden, sichtbare Missstände können effektiv behoben werden und ich habe das Gefühl, dass das Gewaltmonopol der Polizei mich sicherer fühlen lässt als wenn der Staat dieses Gewaltmonopol nicht hätte.


    Es ist toxisch und zu kurz gedacht, bei solchen Diskussionen immer mit dem Argument zu kommen, man müsse der Polizei mehr Respekt entgegenbringen, denn die Polizei hat unübersehbare strukturelle Probleme. Dass man diese anspricht, bedeutet nicht, dass man Poliztist*innen unter Generalverdacht stellt, es bedeutet auch nicht, dass man die Arbeit der Polizist*innen nicht respektiert und es bedeutet auch nicht, dass man irgendwie die Polizei als staatliche Behörde abschaffen möchte. Diese Probleme anzusprechen ist eben genau dazu förderlich, dass der Beruf der Polizist*innen wieder mit mehr Respekt begegnet wird und die Leistungen anerkennt. Der mangelnde Respekt ist keine Einbahnstraße und nicht von heute auf morgen entstanden, der mangelnde Respekt beruht auf mangelnden Kontrollorganen der Polizei, die den Anschein erwecken können, dass die Polizei die Legitimation eines Staatsmonopols auf Gewalt wahrt.


    Natürlich kommen jetzt mehr Fälle zum Vorschein, alleine weil es Handyaufnahmen gibt, jede*r in der Hosentasche ein aufnahmefähiges Gerät mit sich trägt und das Bewusstsein für Polizeigewalt gerade seit dem Tod von George Floyd gestiegen und die Bevölkerung sensibilisiert ist. Hier aber rumzumeckern, dass die Polizei zu wenig respektiert wird und das nur an Kritiker*innen der Polizei festzumachen, ist viel zu kurz gedacht und behebt keine Probleme. Für die Problembehebung ist der Staat verantwortlich, indem er immer wieder aufs Neue keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass das Gewaltmonopol bei der Polizei gut aufgehoben ist.

  • Warum wird hier eigentlich immer so präsent die Hautfarbe, Herkunft oder Religion betont? Als ob die das eigentliche Kernproblem an der Polizeigewalt wäre.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.