Ritzen, warum?!

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • @Zwockel Vollkommene Zustimmung!
    Behauptet ja niemand das jeder der sich ritzt ein Emo ist und genau so wenig, dass sich jeder Emo ritzt. Warum kritisiert man immer stereotypische Behauptungen und bezieht sie auf die ganze Allgemeinheit?
    Klischees erfüllen sich nunmal und das muss man nichtmal so negativ auslegen wie es sich oft anhört. Es ist mir schon klar, dass nie / kaum eine ganze Gruppe das Klischee erfüllt.


    Zumal ist es ja ein rein menschlicher Prozess. Sind dir schon 2 Personen begegnet die eine gewisse Eigenschaften haben und irgendwie auffallen und siehst dann eine weitere Person die äußerlich den 2 anderen gleicht, dann weißt man automatisch dieser die selbe Eigenschaft zu.
    Das heißt nun weder das es stimmen muss, dass es grundsätzlich etwas schlechtes ist und auch nicht das man deswegen jemanden ausschließen sollte. Bei auffälligen Subkulturen sticht es ganz einfach mehr ins Auge und eventuell auch auf ein "gäniges Verhaltensmuster" - womit wir wieder vorne ankommen.
    Den Mensch der vollkommen ohne Vorurteile ist, möchte ich sehen (wie gesagt, Vorurteile sind nicht zwangsläufig mit schlechten Eigenschaften verbunden).

  • Hi,


    Also eigl ritzt sich jeder Betroffene aus den eigenen Gründen. Das kann nur ein Grund sein, es können aber auch viele Gründe sein, die sich irgendwie anstapeln. Mobbing, Probleme in der Familie, Probleme in der Schule, Probleme in der Beziehung, Schwierigkeiten mit Gefühlen umzugehen, Gefühlschaos usw. Es gibt -zig Gründe.


    Ritzen dient zum Druck abbau. Betroffene empfinden wenn sie sich geritzt haben, einen Moment der Ruhe. Der Druck entläd sich. Es ist wie wenn man einen Luftballon aufbläßt und immer weiter bläßt und bläßt und irgendwann macht es "Peng" und der Luftballon zerplatzt. So ist es bei den Betroffenen auch. Der Druck in der Person staut sich immer mehr und irgendwann ritzt er/sie sich halt und es fühlt sich gut an. Und gearde weil es sich dann gut anfühlt, hat ritzen einen Suchtcharakter. Schmerz spielt meißt auch eine Große Rolle beim ritzen. Man kann sich das so vorstellen. Manche Leute kneifen sich, wenn sie sich irgendwo ausversehen verletzt haben, ein wenig neben die Stelle, damit der Schmerz, wo sich sich kneifen, von dem Hauptschmerz "ablenkt". Und so ist es bei den meisten auch. Sie tun sich weh, um (hier) den Seelischen Schmerz zu überdecken, von ihm abzulenken. Für einen Moment ist da nur der körperliche Schmerz.


    Die wenigsten Ritzen sich wohl um Aufmerksamkeit zu bekommen. Bei manchen macht es den anschein, als würden sie es tun, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber man darf nicht immer glauben was man sieht. Wobei ich nicht sagen möchte, das es nicht auch welche gibt, die sich wegen der Aufmerksamkeit ritzen. Es ist nicht der beste Weg Aufmerksamkeit zu bekommen, jedoch hat auch ein Aufmerksamkeits-Ritzer ein Problem, und man sollte ihn nicht einfach als Aufmerksamkeits-Ritzer abstempeln und dann "Tschüss, ab in die Ecke" sondern auch dieser Mensch hat ein Problem, was ernst genommen werden sollte. Denn es ist war der letzte ersichtlichen Ausweg für diesen Menschen, Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn das vollkommen absurd klingt.


    Die Meisten ritzen sich wohl an den Unter -und Oberarmen, Unter- und Oberschenkel. Weniger oft Hände, Füße, Bauch, Hals, Gesicht (in sehr Extremen Fällen soll das wohl auch schonmal vorgekommen sein). Eigentlich überall, nur das das nur sehr wenige machen.


    Die meisten Ritzen sich halt und verstecken es gut. An den Unterarmen ist es oft auffällig und trotzallem sieht es meist keiner. Mit der Zeit wird man immer geschickter. Wenn andere nicht danach suchen, finden sie die Wunden meist auch nicht. Es werden halt sehr oft lange Oberteile getragen, die bis vor zu den Fingerspitzen reichen. Im Sommer wie auch im Winter.


    Ritzen tun sich hauptsächlich die 12-16 Jährigen (so ungefähr die Alterspanne denke ich). Manche fangen schon sehr früh an, mit 9 oder 10 Jahren. Andere auch erst mit 20. Selbstverletzendes Verhalten zieht sich durch sogut wie jede Alterskategorie, wobei es mit zunehmenden Alter meist weniger wird. Alleine weil manche Persönlichkeitsstörungen (wie zb. Borderline) Selbstverletzendes Verhalten als Begleit"zug" (ich nenn es mal zug, mir fällt kein besseres wort ein) haben und die ja nicht einfach ihre Persönlichkeitsstörung ablegen können.


    Ich muss trauriger Weise zugeben das ich auch schon getan habe und es neimand mitbekommen hat.
    Es war so ein Jahr nachdem ich meien Ausbildung beendet habe und bei dem Betrieb es immer schlimmer wurde,
    Leute wurden entlassen-keine mehr eingestellt und die Arbeit wurde immer mehr und immer mehr auch auf meinen Rücken abgelagert.
    Und irgendwann war ich so kaputt das ich damit angefangen habe, wie genau ich darauf gekommen bin weiss ich leide nicht mehr
    geholfen hat es auch nur gedingt, eigentlich nur in dem Moment wo ich mich geritzt habe
    aufgehört habe ich erst als ich dem Betrieb denn Rücken gekehrt habe und woanders angefangen habe und habe es seitdem auch nie wieder getan und habe auch nicht mehr vor das nochmal zu tun, denn es hilft nicht^^


    so und jetzt kann ich nur noch schreiben u.n.v.e.u.

    Bei dem obigen Post handelt es sich um MEINE persönliche Meinung!
    Ich erwarte NICHT, dass sie sich vollends mit der Meinung anderer User deckt!
    Zudem behaupte ich ausdrücklich NICHT, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben!
    Sollten andere User meine Meinung NICHT teilen, so ist das ihr gutes Recht!
    Etwaige "Belehrungsversuche", sowie Versuche, mich in jeglicher Art "bekehren zu wollen", bitte ich zu unterlassen!

  • Guten Abend,
    (Ich bin mir ehrlich gesagt unsicher, ob ich das hier posten sollte oder im W&T-Topic, hoffe das ist so in Ordnung... Aber vielleicht hat hier jemand einen Tipp, eventuell...)
    Obwohl es mir in letzter Zeit gut ging, bin ich letzte Woche wieder in die alten Verhaltensweisen geraten. (Im Grunde kann man sagen, dass ich etwa drei Jahre "clean" war (Kratzer, die nach ein paar Wochen fast wieder verblasst waren, zähle ich nicht dazu), aber am Samstag, Dienstag und Mittwoch hatte ich wieder Rückfälle.) Ich gehe heimlich los, um Verbandsmaterial etc zu kaufen, und komme mir dabei extrem dämlich vor, weil ich ja selber diese Sch***e gebaut habe. (Ich habe NICHT vor mich irgendwie schlimmer zu verletzen, wirklich nicht, aber bei mir kommt dann immer das "eine Wunde mehr oder weniger macht auch nichts aus."-Denken hoch. (Entschuldigt bitte, dass ich so wirr schreibe, bin wie gesagt noch etwas durcheinander.)
    Mir ist bewusst, dass ich mit jemandem darüber reden sollte (Lehrer, Eltern, Arzt...), aber es ist mir unangenehm. (Etwa so, als würde ich nie zur Schule gehen und mich dann beschweren, dass ich die Klausuren nicht schaffe.)

  • Vollkommen egal ob Du dich schämst oder sonst was.
    SOFORT und ich meine wirklich sofort Deinem Arzt bescheid sagen und zwar im besten Fall nicht Deinem Hausarzt, sondern Deinem Psychiater, falls Du einen hast.
    Das ist extrem wichtig, dass Du das jetzt mitteilst und zwar nicht nur uns, die i.d.R. da eh nix tun können, sondern Leuten für die Du körperlich erreichbar bist und die da mit was unternehmen können.
    Denn so ein Rückfall ist extrem gefährlich und schadet Dir, je länger Du damit hinter dem Berg hälst, nur selbst.
    Da wir WE haben, geh' bitte in's Krankenhaus und lass' Dich dort überwachen oder was auch immer.
    Du kannst definitiv nicht alleine bleiben oder sein (falls Du das grade oder so bist)

  • @Strangiii
    Du hast natürlich recht, aber ich bin über meine Eltern (bzw meinen Vater) privatversichert, heißt die würden es früher oder später erfahren. Und wenn meine Mutter das herausfindet, wird sie sich auch wieder ritzen. (Ist nicht nur einmal vorgekommen, dass meine Mutter sich wegen mir verletzt hat.)


    Edit: ich war mal in Therapie, bin es aber derzeit nicht mehr (also seit etwa 2 Jahren nicht mehr).

  • Ähm, nimm' mir das bitte nicht böse, aber es geht hier gerade um Dich und Deine Gesundheit und vorallem Dein Leben.
    Das mit Deiner Mutter muss natürlich nicht sein, dass sie sich dann selbst verletzt, wenn sie erfährt, dass Du das (wieder) gemacht hast, aber hol' Dir dann wenigstens 'nen Freund oder 'ne Freundin bis morgen Abend oder besser Montag früh zu Dir, bis Du dann halt wirklich zum Arzt gehen kannst.
    Denn lieber finden Deine Eltern das raus, als das es Dir so schlecht geht.
    Klar, kenne Deine Familienverhältnisse nicht, aber grade beim schneiden ist es sehr sehr wichtig sich mitzuteilen und ärztlichen Beistand hinzuzuziehen =)

  • @-Galoppa_-_


    Holst du dir Verbände, weil es so schlimm ist, dass es genäht werden müsste oder ist das...ich sag mal noch im sicheren Bereich?
    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, wieso deine Eltern es durch die Privatversicherung erfahren würden. Ärzte unterliegen doch generell der Schweigepflicht oder ist das jetzt bei Privatpatienten anders? Gerade, da du ja schon erwachsen bist, dürften die da theoretisch gar nichts mehr mit am Hut haben. Wenn es tatsächlich zu große Ausmaße annimmt bzw die Wunden so groß sind, dass sie von allein nur schwer zuheilen - sofort zum Arzt oder notfalls ins Krankenhaus, damit du wenigstens eine Erstversorgung bekommst und man eventuelle Narben noch vermeiden kann.


    Allerdings scheint das eigentliche Problem ja in eurer Familie zu liegen, wenn nicht nur du die Probleme so angehst, sondern deine Mutter ebenso. Was sagt überhaupt dein Vater dazu?
    Auf jeden Fall solltest nicht nur du dich an einen Psychologen oder Psychiater wenden, sondern deine Mutter ebenso, denn so kann das nicht weitergehen (vor allem, wenn du sagst, sie verletzt sich wegen dir, also eine schlimmere Schuldzuweisung kann man glaube ich gar nicht bekommen). In einer Verhaltenstherapie zum Beispiel lernt man, mit solchen Situationen umzugehen und andere Strategien zu entwickeln. Wenn man erst einmal über diesen Punkt hinaus ist, an dem der Drang, das zu tun, fast unerträglich wird, wird es besser und man bekommt auch wieder einen klareren Kopf. Eine kalte Dusche hilft (also wirklich kalt), wieder besonnenere Gedanken zu fassen, sich IRGENDWIE ablenken und wenn es nur ein Spaziergang ist, Schneidewerkzeuge unbedingt aus dem Blickfeld in versteckte Winkel räumen oder wegschmeißen, denn je weiter sie weg sind, desto größer wäre die Mühe, an sie heranzukommen und das erhöht die Hemmschwelle.


    Ich kenne das sehr gut, dass es schwer ist, davon loszukommen und die Rückfallgefahr ist sehr groß, aber wenn man für sich die richtige Strategie findet, wird es mit jedem Mal leichter :3

  • @Namine


    Ich glaube nicht, es heilt auch alles wieder.
    Nein, bei Privatpatienten gilt auch die Schweigepflicht, aber kriegt man nach einer Behandlung im Krankenhaus nicht auch noch den Betrag der Rechnung nach Hause? Oder meldet sich eine Krankenkasse sonst irgendwie per Post oder so? (Sorry für die blöden Fragen) Und kann ich auch sagen, dass mein Vater als mein Hausarzt nicht informiert werden soll?


    Mein Vater reagiert eher wütend, besonders, wenn meine Mutter- wie gesagt- selbst rückfällig wird. Meine Mutter ist bereits in Therapie, weil sie noch andere psychische Erkrankungen hat.


    Danke für die Tipps :) , ich werde die ausprobieren, vielleicht klappt es ja.

  • Der Grund warum Menschen sich ritzen ist eigentlich leicht zu erklären. Sie haben Probleme im Leben oder irgendwelche Sorgen,sind unglücklich,vielleicht sogar depressiv. Der einzige Ausweg den sie manchmal sehen ist ritzen. Sie wollen körperlichen Schmerz spüren um damit den seelischen Schmerz zu dämpfen. Dies klappt allerdings nur für wenige Sekunde oder Minuten. Möglicherweise kann es zu einer Sucht werden,muss es aber nicht.
    Die Menschen empfinden ritzen meistens als abartig und krank, ich will auch gar nicht sagen das ritzen eine gute Lösung ist. Aber ich bin der Meinung,ein Mensch der sich nie selbst verletzt hat, hat absolut keine Ahnung wie befriedigend oder erlösend es für manche Personen vielleicht sein kann. Außenstehende können nicht nachempfinden was einen Menschen dazu getrieben hat sich zu verletzen.

  • ^ Das klingt wie eine sehr oberflächliche Beschreibung der gesamten Thematik.


    Natürlich empfinden Menschen Ritzen als abartig und krank, unsere Instinkte sind weder auf das Selbstverletzen, noch auf das Behindern des eigenen Körpers programmiert. Rational macht es sogar sehr wenig Sinn, aber man kann das menschliche Hirn und dessen Psyche nicht mit Rationalitäten versuchen zu ordnen, wir selbst verstehen das einfach nicht, so dumm es auch sein mag. Ritzen an sich ist in erster Linie ein Hilferuf - vielleicht stehen manche auf Schmerzen, bekommen so ihren kleinen Kick (wie bei Süßigkeiten, oder auch diverse andere Genussmittel) und können nicht genug bekommen, weil es so gut tat. Andere möchten sich ablenken, und möchten für den Moment alles vergessen, und sich nur auf den Schmerz konzentrieren. Das schönste am Schmerz ist, wenn er nachlässt. Relatiertes Beispiel: Es gibt diverse YouTube Videos, in denen es rund ums Social Eating geht, viele Menschen schauen es sich hungrig an, um ihre Sorgen und Depression zu vergessen (Asien) und sich primär auf das Essen zu konzentrieren, weil es immer noch ein Urbedürfnis ist, und somit eine erhöhte Priorität in unserem Kopf besitzt.

  • @Poww
    Words of truth


    Ist sicher schon das fünfte mal, dass ich in diesem Thema einen Beitrag verfasse, aber joa, als betroffene Person kann man sich ja denken, dass mir das Thema und die Behandlung dessen sehr wichtig ist.


    Erstmal: SVV ist krank. Eindeutig. Auch wenn man einen kurzen Moment der Euphorie oder Ruhe dadurch bekommt, man schadet seinem Körper ganz klar.
    SVV ist ein Symptom, nicht die Krankheit an sich. Entsprechend variieren die Beweggründe stark. Ich kenne eine Person, die will dadurch die "Leere", die sie empfindet, ausgleichen, einfach irgendwas spüren. Eine andere Bekannte unterstützt das Vorurteil und macht es der Aufmerksamkeit wegen. (Was nicht heißt, dass sie nicht in einer weniger dringlichen Situation steckt!) Eine weitere will damit Stress ablassen. Noch jemand nutzt es als "Strafe" für sich selbst. Dann gibt es sicher noch Leute, die das erregend finden oder von Blut fasziniert sind oder ähnliches, aber die sind dann doch ziemlich selten.
    Übrigens sieht man diese unterschiedlichen Beweggründe, die ich jetzt einfach mal so kategorisiert habe, auch gut an den Verwundungen selbst. Darauf würde ich jetzt aber ungerne genauer eingehen.
    Jedenfalls gibt es auch über die aufgeführten hinaus so viele Gründe, warum ein Mensch beginnt, sich selbst physischen Schaden zuzufügen.


    SVV ist auch nicht nur Schnibbeln. SVV kann auch auf viele andere Arten und Weisen verübt werden. Eben alles, was bleibenden Schaden hinterlässt.
    Das habe ich, glaube ich, schon einmal erwähnt, aber die Bezeichnung "Ritzen" habe ich übrigens so gar nicht gerne. Sie ist so negativ konnotiert und wirkt so abwertend. Und beschreibt dazu nicht das ganze Spektrum an selbstverletzenden Verhaltensweisen. Deshalb präferiere ich es, bei SVV (=Selbstverletzendes Verhalten) zu bleiben und bin jedem dankbar, der es mir gleich tut.


    Ritzen an sich ist in erster Linie ein Hilferuf [...]

    Nicht zwingend. Manche Leute wenden sich auch an niemanden als sich selbst, wenn sie es tun. Manche betrachten ihr Verhalten vielleicht nicht einmal als schlecht. Man könnte dann durchaus sagen, es sei ein unterschwelliger Hilferuf an sich selbst, aber das war, denke ich mal, nicht das, was du meintest.

  • SVV ist krank. Eindeutig. Auch wenn man einen kurzen Moment der Euphorie oder Ruhe dadurch bekommt, man schadet seinem Körper ganz klar.

    Wenn du so argumentierst, würde ich dich gerne fragen, was dabei denn der Unterschied zum Rauchen ist. Mein Freund und ich hatten vor einiger Zeit diese Diskussion, weil er auch nicht so recht wusste, wie er mit dem Thema SVV bei mir umgehen sollte. Letztendlich haben wir eine Weile darüber nachgedacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass genau diese Argumente, die für mich SVV rechtfertigen, für sein Rauchen gelten. Man schadet seinem Körper, erlebt dadurch aber einen kurzen oder je nach Zeitraum, in dem es ausgeübt wird, Glückskick. Man weiß, dass es nicht gut ist und wenn man zu sehr unter Druck steht, gibt man dieser Sucht (ich denke schon, dass für SVV die Bedingungen einer Sucht erfüllt sind; man schafft es einfach nicht mehr, davon loszukommen imo) eben nach, zumal die Rückfallquote entsprechend hoch ist.


    Im Bezug auf den Hilferuf kann ich @Rainbow eigentlich nur zustimmen. Man muss nicht immer Hilfe (in Anspruch nehmen) wollen. Geht man nach der obigen Argumentation, ist es nichts anderes, als wenn man eine Zigarette raucht oder im schlimmeren Maße in Alkoholsucht verfällt. Natürlich sind alles Laster, aber deshalb sollte man SVV nicht als weitaus schlimmer vorverurteilen.

  • @Bastet
    Naja, ich sage mir ja aber auch nicht "Ich möchte jetzt meinen Körper verletzen", wenn ich mich auf SVV berufe. Es ist ja lediglich eine Methode, mit dem Druck umzugehen. Wenn ich mit dem Grund an die Sache herangehe, dass ich mich für etwas bestrafen möchte, dann vielleicht, aber die reine Druckangelegenheit ist eine andere Thematik. Darum, dass Narben zurückbleiben (in meinem Fall am Handgelenk auch größere, je nach Schlimme), macht man sich in dem Moment nun wirklich keine Gedanken.

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    Einmal editiert, zuletzt von Namine ()

  • Wenn du so argumentierst, würde ich dich gerne fragen, was dabei denn der Unterschied zum Rauchen ist.

    Prinzipiell gibt es keinen. Rauchen ist genauso eine destruktive Eigenschaft, dessen Schädlichkeit sich die meisten Raucher bewusst sind. Wobei bei Rauchern wahrscheinlich eine viel geringere Menge es des Schadens wegen tut, anders als beim SVV.
    Wenn es zur Sucht geworden ist, ist aber sowieso beides krank, egal was der Grund für die Tat war.


    Ich spreche aus Doppelerfahrung, denn ich mache beides und beides gerade des Schadens wegen. Das ist ganz klar ein krankes Verhalten, von dem ich auch abzukommen versuche, was mir aktuell aber nicht so wirklich gelingt. Wird wohl auch die nächste Zeit erstmal nichts, da das Lorazepam bei mir keine Wirkung zu zeigen scheint und der Termin mit der Psychiaterin erst nächsten Freitag ist, uff.

  • Wieviel mg nimmst Du, wenn ich fragen darf ??
    Bei mir hat Risperidon damals auch keine Wirkung gezeigt bis es mir zu blöd war und ich sie habe erhöhen lassen.
    Und, wenn es wirklich akut ist, dann geh' direkt am Montag oder wann sie auf hat zu Deiner Psyichaterin, dann wartest Du da zwar etwas, aber kommst mit Sicherheit auch dran.
    Bei sowas ist warten müssen nicht sehr hilfreich, vorallem wenn man Bedarf hat auf eine ggf. höhere Dosis, die dann eben helfen kann/soll.

  • @Strangiii
    Aktuell 0,5 mg vor dem Schlafengehen. Bei Bedarf soll ich tagsüber noch einmal 0,5 mg nehmen.
    Die Psychiaterin ist die ganze Woche bis Freitag nicht da, deswegen soll ich bis dahin warten. Da ich in einer therapeutischen Wohngruppe bin, bin ich aber auch soweit gut beobachtet. Vor allen Dingen, weil ich, wenn ich das Lorazepam tagsüber nähme, eh nicht raus darf.
    Lorazepam erhöhen ist halt was riskant aus ihrer Sicht, da es ein ziemlichen starkes Medikament ist und bei meiner Schizophrenie bei zu hoher Dosis zu starken Nebenwirkungen führen könnte.

  • Dann solltet ihr wirklich mal drüber reden und überlegen, ob man wegen dem Schizophrenen Faktor nicht z.b. Aripiprazol einschleicht oder eben auch Risperidon, die kann man sehr gut dafür nehmen und wenn man auf das Risperidon zu stark reagiert einfach Aripiprazol versuchen, hilft ebenso, aber es 1/4 so stark und wesentlich verträglicher =)

  • Solche Themen stoßen bei mir immer sauer auf.


    Der Grund: Die Allgemeinheit, also die "Gesunden", tun das 'Ritzen' immer als eine Emosache ab.
    Nicht nur das: Als psychisch erkrankter Mensch wird man nicht mal mehr ernst genommen, geschweige denn geglaubt.


    Was ich damit meine?


    Ich spreche definitiv aus Erfahrung, wenn ich sage, dass man als psychisch Kranker durchweg ausgegrenzt wird. Schneiden wird als Aufmerksamkeitsdefizit auf Außenstehende empfunden. Leute wie ich, die alle zwei Jahre zum Amtsarzt müssen, weil die Krankheit so unerträglich ist, dass jeder Tag einem Kampf gleicht, müssen sich immerzu beweisen. Sei es bei "normalen" Ärzten wie Hausärzten, oder diversen anderen...


    Hinzu kommt die Tatsache, dass kranke Leute wie ich, die zu viele Narben aufweisen, ohne Pullover nicht das Haus verlassen können. Wenn man die Narben zeigt, erntet man fragende Blicke, urteilende Blicke.
    Leute die meinen, Schneidende wären "Emos", würde ich am liebsten für diesen dummen Satz zurechtweisen.
    Verständnis ist in unserer Gesellschaft zu viel verlangt, denn woher soll Verständnis aufkommen, wenn psychische Krankheiten aus Ärztesicht noch immer nicht ernst genommen werden?


    Meist wird man als Kranker mit falscher Medikation abgespeist. Am liebsten ist den Ärzten in dem Sinne Lorazepam, denn die Wrirkung tritt zwar sofort auf, doch die Tatsache, dass Tavor schon viele Tode durch Suizid wegen Entzugserscheinungen gefordert haben, verschweigen sie.


    Das Thema wird immer viel zu schnell auf die leichte Schulter genommen, dabei ist Schneiden weit mehr, als nur so ein "Emoding"...


    Hmm... mehr möchte ich dazu nicht mehr schreiben.

  • Zitat von N.Harmonia

    Wenn man die Narben zeigt, erntet man fragende Blicke, urteilende Blicke.

    Deshalb würde ich mir aber gerade bei dem momentanen Wetter trotzdem nichts Langärmliges zumuten.
    Ganz ehrlich, sollen die Leute doch unverständlich und alles gucken. Und wenn sie sich trauen zu fragen, ist es immer noch amüsant, sie durch Ehrlichkeit zu verwirren. War letztens bei meiner Ärztin, sie betrachtet meinen etwas in Mitleidenschaft gezogenen Arm und fragt "Schneiden Sie sich?"
    Neein, das ist über Nacht einfach erschienen :rolleyes:


    Aber wenn es dir tatsächlich so unangenehm ist, @N.Harmonia, wäre das nicht eine Motivation, aufzuhören? Dass man sich , wenn man diesen Drang hat, der Konsequenzen bewusst wird, die ja offenbar für dich ebenso unangenehm sind und das dann gegeneinander auwiegt (:
    Also Irritierte Blicke/indirekte Urteile > als dem Drang Nachbeben. Gerade wenn es um wichtige Sachen geht, die einen vielleicht unter Druck setzen, zum Beispiel Bewerbubgsgespräche oder Ähnliches, hat mir das schon so manches Mal geholfen :3