Mitleid, Mitgefühl und Empathie- Menschliche Erfindung oder Empfindung?

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  • Findest du Mitleid ist etwas natürliches oder nur eine Erfindung der Gesellschaft?
    Ich glaube, Mitleid wird einem von "der Gesellschaft" mitgegeben, aber nicht, dass es eine Erfindung der Gesellschaft ist xD also, dass es universell ist
    Hängt mMn stark mit der Erziehung/Sozialisation zusammen mit wem/wie stark/oft etc. man Mitleid empfindet, d.h man muss bzgl Mitleid nicht unbedingt die gleiche (bzw. eine ähnliche) Einstellung haben wie die Eltern/Peer-Group/Rest


    Hast du oft Mitleid mit anderen Personen?
    ja, voll! bin auch eine sehr milde persönlichkeit. spaß


    Mit wem? Nahestehenden oder auch Fremden?
    allen, auch mit leuten, die ich eigentlich nicht leiden kann


    Ist es wichtig eine Person persönlich zu kennen, um ihr Leid nachempfinden zu können?
    nein man, überhaupt nicht! xD ist ja wie so eine "ihr-wir" Einstellung, was wiederum behindert ist, weil daraus rassismus/bullying u.ä entsteht


    Ist Mitleid haben eine Stärke oder eine Schwäche?
    kP, ich würde sagen Stärke, weil man ohne Mitleid ein ziemliches Opfer ist. Vorallem wenn man stolz darauf ist ^^' Wahrscheinlich ist der Begriff Tugend angebrachter als Stärke, ich finde, Mitleid hat auch viel mit Ehre zutun


    Findest du Mitleid ist etwas nützliches?
    nicht unbedingt nützlich, aber ich fühle mich gut, wenn ich anderen helfen kann. also jedenfalls etwas positives xD nutzen aber wahrscheinlich nicht, hängt wohl davon ab, was man unter nutzen versteht


    Welche, der oben zitierten Aussagen, entspricht deinem Empfinden am ehsten?
    äh, keins so wirklich :(


    Hast du auch Mitleid mit fiktiven Personen? (Buch/Film)
    nicht mehr so wirklich, aber als ich 11 war, habe ich geweint, als mein lieblingscharakter in einem buch gestorben ist :(


    In welchem Alter, denkst du, kann man Mitleid empfinden? (kleine Zusatzinformation: Kinder sind ca. ab 4 Jahren fähig, Dinge aus der Sicht anderer zu betrachten)
    kA


    Magst du es, wenn andere Mitleid mit dir haben?
    tut gut, wenn man nicht alleine ist, wenn es einem schlecht geht xD aber ich finde es nicht geil oder so, nur nett


    Ist Mitleid wertlos, wenn darauf keine Hilfe folgt?
    nö, manchmal ist man nicht in der lage, hilfe folgen zu lassen. sollte man natürlich immer versuchen


    Wann hast du eher Mitleid: Wenn es anderen nicht so gut geht, wie dir, oder wenn andere in einer ähnlich miesen Situation sind, wie du einmal warst?
    beides, glaube ich xD variiert halt immer

  • Ich möchte hier mal was anderes ansprechen als das Mitgefühl bzw. Mitleid für Menschen. Gibt es erfundene Charaktere in Videospielen, Animes oder sonst wo, die sogut gemacht wurden, dass man für diese Charaktere Mitgefühl empfinden kann, wenn ihnen etwas schlimmes passiert bzw. mit fiebern, wenn ihnen was bevorsteht oder ähnliches? Also kann man für fiktive Figuren genausoviel Mitgefühl aufbringen wie für reale Personen?


    Ich für mein Teil sage ja, wenn sie menschlich rüberkommen und auch Emotionen wie wir zeigen oder ähnliches. Erst eben habe ich mir ein "Musikvideo", nenne ich es mal, zum Spiel Metal Gear angesehen, das meiner Meinung nach wirklich gut gemacht ist. Wenn man die Spiele Reihe kennt und auch mag, dann kann man sich denke ich mal in meine Situation hineinversetzen, also in dem Fall Mitleid für den Charakter Snake (Big Boss) haben. Hier wäre das Video für Leute, die ebenfalls die Reihe kennen/mögen oder einfach nur neugierig sind:


    Bei dem Video sind mir sogar ein bisschen Tränen in die Augen gestiegen, aber das war nicht nur wegen dem Video, sondern weil die Musik dazu zu jeder Sekunde perfekt gepasst hat. '-'


    Jetzt seid ihr dran. Ich würde gerne wissen, ob ihr ähnliches bei anderen Spielen, Animes oder einfach nur fiktiven Charakteren (Bücher z.B. noch) empfunden habt und ob das eurer Meinung nach mit realen Personen vergleichbar ist.

  • @Formdeo Ich finde deine Frage sehr interessant. Mit Metal Gear kann ich leider nicht so viel anfangen, aber ich finde deine Empfindung durchaus nachvollziehbar. Je nachdem wie gut die Charaktere in Spielen, Filmen oder Büchern dargestellt sind, ist es für mich fast selbstverständlich mit ihnen mitzufühlen. Ein gutes Beispiel dafür wäre das Spiel 'Heavy Rain', das ich vor kurzem nochmal durchgespielt habe. Die gesamte Story ist sehr emotional erzählt, auch durch den Soundtrack der das Spiel begleitet. Musik kann meiner Meinung nach so viel dazu beitragen, wie wir Dinge wahrnehmen. Jedenfalls entwickelte ich für den Hauptcharakter, aber auch für viele Nebencharaktere großes Mitleid und Mitgefühl. Selbst für solche, die eigentlich 'böse' sein sollten. Das Spiel hat es perfekt geschafft, dass man selbst für die verdorbensten Charaktere eine Art Verständnis bekommen konnte (ob dies jetzt zwingend richtig ist sei dahingestellt.). Auch bei vielen Büchern und Filmen habe ich schon geweint, weil mich die Geschichte einfach so mitgenommen hat. Bestimmte Charakter wachsen einem ans Herz, je länger man die jeweilige Story liest/schaut. Das ist bei längeren TV Serien (z.B Supernatural) vielleicht noch mehr der Fall, da diese über so viele Staffeln gehen, dass man die Charaktere schon fast als echte Menschen wahrnimmt. Ich finde, dass man vor allem dann Mitgefühl für solche Charaktere entwickeln kann, wenn man sich mit deren Eigenschaften identifizieren kann. Ob dies mit realen Personen vergleichbar ist, ist eine ebenso gute Frage. Ich denke der Prozess ist irgendwo der selbe, sprich wir empfinden auf eine ähnliche Art und Weise Mitgefühl für fiktive Charaktere wie auch für echte Menschen. Allerdings ist dieses Mitgefühl für echte Menschen zumindest für mich ein anderes. Es ist 'dringender', da man ja weiß, dass die Situation echt ist und nicht aufhört, nur weil man das Buch zuklappt oder den Fernseher/die Konsole ausschaltet. Manchmal kommt es mir aber so vor, als wäre es für einige Menschen einfacher, Mitgefühl für fiktive Charaktere zu empfinden als für reale Menschen. Wir sind vielleicht alle manchmal ein bisschen blind für den Schmerz und das Leiden der Menschen in unserem Umfeld. Einfach auch deshalb, weil diese Emotionen nicht so offensichtlich dargestellt sind, wie es in Filmen der Fall ist.

  • @Formdeo


    Autsch autsch autsch.... Dieses Lied weckt eine der wenigen wirklich schmerzhaften erinerungen in mir die mir etwas bedeuten....
    Und ja ich denke auch das man mit fiktiven Personen mitleid haben kann, das hab ich sogar ziemlich oft.


    Und nun zu den Fragen.


    Findest du Mitleid ist etwas natürliches oder nur eine Erfindung der Gesellschaft?


    Denke das ist mehr so ein gesellschaftsding... Ja immer so tun das es interesiert sonst gilt man als Egoist.




    Hast du oft Mitleid mit anderen Personen?
    Hm, soweit ich das beurteilen kann, eigentlich nie hab schon genug eigene Probleme.




    Mit wem? Nahestehenden oder auch Fremden?
    Wenn ja (und so komisch das auch klingt) dann eigentlich nur bei fremd. Weil bei nahestehenden
    geht es mich schließlich nichts an.




    Ist Mitleid haben eine Stärke oder eine Schwäche?
    Ich sehe es eindeutig als Schwäche an. Es macht uns weich, verwundbar und das in einer Welt (so wie ich das zumindest oft genug erfahren habe...)
    sich jeder selbst der nächste ist.


    Findest du Mitleid ist etwas nützliches?
    Nein, siehe oben.


    Magst du es, wenn andere Mitleid mit dir haben?
    Naja kommt darauf an...


    Ist Mitleid wertlos, wenn darauf keine Hilfe folgt?
    Ich denke nicht. Ich persönlich HASSE es sogar wenn man dauernd meint ich brauche hilfe ! Ja ich weiß ich bin ein unähiger Vollidiot meistens aber drückt es mir doch nicht immer rein ! -.-


    Wann hast du eher Mitleid: Wenn es anderen nicht so gut geht, wie dir, oder wenn andere in einer ähnlich miesen Situation sind, wie du einmal warst?
    Mhhh kann zu keinem zustimmen :/.

  • Findest du Mitleid ist etwas natürliches oder nur eine Erfindung der Gesellschaft?
    Für mich persönlich was natürliches.
    Mir hat keiner "beigebracht" dass ich da und da jetzt Mitleid zeigen soll, auf den Trichter bin ich mit der Zeit selber gekommen.
    (Warscheinlich habe ich mir einfach bei einigen abgeguckt wie sie auf gewisse Dinge reagieren :ugly: )



    Hast du oft Mitleid mit anderen Personen?
    Öfters mal, ist zwar nicht wirklich oft aber ja auch ich zeige Mitleid anderen gegenüber.



    Mit wem? Nahestehenden oder auch Fremden?
    NUR fremden Personen über (Helfersyndrom und so), mit meiner Familie habe ich abgeschlossen, was da passiert interessiert schon lange nicht mehr.
    Besonders wenn es um Mobbing geht nimmt mich sowas mit.



    Ist es wichtig eine Person persönlich zu kennen, um ihr Leid nachempfinden zu können?
    Wäre angebracht, damit kann ich dementsprechend rücksichtsvoll anderen gegenüber sein.
    Denn nicht jeden kann man gleich behandeln.



    Ist Mitleid haben eine Stärke oder eine Schwäche?
    Hauptsächlich eine Schwäche, den aus eigener Erfahrung merke ich MItleid macht dich angreifbar, Mitlied kann ausgenutzt werden.
    Deshalb gilt es vorsichtig was man einigen Leuten erzählt, es gibt hinterlistige die sowas ausnutzen.


    Findest du Mitleid ist etwas nützliches?
    Jup wie schon geschrieben, damit kann ich mich unter anderen auch in Menschen hinein versetzen und dementsprechend aggieren.




    Hast du auch Mitleid mit fiktiven Personen? (Buch/Film)
    Was soll ich sagen, ich habe FAST nur Mitlied, Mitgefühl und Empathie für fikitve Personen.
    Zwar stark übertrieben, aber durch Serien/Filme bekomme ich das was ich in meinem Umfeld nicht erhalte.
    Wer Animes guckt wird verstehen was ich meine. (Auch wenn Menschen nie so sein werden wie in diversen Animes :ugly: )



    Magst du es, wenn andere Mitleid mit dir haben?
    So garnicht, ich bin eher der Typ der Mitlied, Mitgefühl und Empathie gegenüber anderne empfindet, was mit mir ist ist egal.
    Wenn mich die Sorgen eines/einer anderen mitnehmen ist das eine Sache, aber keiner soll sich um mich Gedanken machen.
    Ich bin eher der Helfer anstatt der der geholfen bekommen muss (kann man sehen wie man will xD), das ist so wie meine Bedürfnisse setze ich nie vor die anderer.



    Wann hast du eher Mitleid: Wenn es anderen nicht so gut geht, wie dir oder wenn andere in einer ähnlich miesen Situation sind, wie du einmal warst?
    Sowohl als auch, ich mache da keinen Unterscheidungen.

  • Hier ein interessanter, einfach erklärter Artikel zum Thema Trost und Mitgefühl bei Tieren (Raben, Menschenaffen, Hunde) und weshalb es eben im Menschen verankert und nicht nur ein Gesellschaftskonstrukt ist.


    Was ich hier erlebe ist eher: "Mitgefühl ist eh nur so ein Scheiß Gesellschaftsding und weil die Menschheit eh voll scheiße ist, darf ich ruhig der größte Egoist sein!"

  • Mipha

    Hat das Label Gesellschaft hinzugefügt.
  • Findest du Mitleid ist etwas natürliches oder nur eine Erfindung der Gesellschaft?


    Da bin ich mir nicht sicher. Ich denke das ist etwas, was sich im Laufe der zeit mehr entwickelt hat. Was damals vielleicht mehr dem Sinn diente zu überleben, mag heute eine deutlich tiefere Bedeutung haben weil wir im Laufe der zeit denke ich einfach sozial weiter entwickelt sind. Aber das sind auch nur Vermutungen.



    Hast du oft Mitleid mit anderen Personen?


    Es geht. Ich merke zumindest dass ich im Laufe der Jahre mehr und mehr abgestumpft bin was sowas angeht. Wo man früher noch geschockt war wenn etwas Schlimmes passiert ist und Mitleid hatte, schaue ich heute zum Teil Nachrichten oder Ähnliches und fühle nicht mehr so viel dabei. Einfach weil es so oft passiert. Klar macht es das für die Betroffenen nicht weniger schlimm. Aber da man selbst ja auch mit der Zeit mehr und mehr Sorgen des Alltags und des Lebens an sich hat, weiß ich nicht...ich denke wenn ich dann bei jedem anderen Fall in meinem Umfeld genau so betroffen wäre wie damals bei einzelnen Geschichten, dann wäre ich einfach nur noch niedergeschlagen.



    Mit wem? Nahestehenden oder auch Fremden?


    Mittlerweile tendenziell eher mit nahestehenden Personen als mit Fremden.



    Ist es wichtig eine Person persönlich zu kennen, um ihr Leid nachempfinden zu können?


    Nein, das denke ich nicht. Bei mir reicht es oft schon aus, dass ich eine bestimmte Situation selbst schon einmal erlebt habe um es nachempfinden zu können. Wenn mir allerdings sowohl die Person als auch der Umstand absolut fremd sind, merke ich auch dass es mehr an mir vorbei zieht als dass ich es wirklich nachempfinden würde.



    Ist Mitleid haben eine Stärke oder eine Schwäche?


    Ich denke es ist eine Stärke. Es ist gut sich in andere reinversetzen zu können weil man so auch, vor allem wenn man sowas selbst schonmal erlebt hat, anders reagieren kann. Klar ist jeder Mensch anders und jeder Mensch geht mit Schicksalsschlägen anders um, da gibt es kein Rezept was immer hilft. Aber man hat in mancher Hinsicht auch ein anderes Verständnis vom nötigen Taktgefühl als wenn man kein Mitleid oder Mitgefühl empfinden würde. Als ich meinen schlimmsten Schicksalsschlag erlebt habe vergangenes Jahr habe ich es meist sofort gemerkt wenn etwas nur dahingesagt wurde. Es tat mir auf der anderen Seite aber gut wenn ich Menschen um mich herum hatte, die sich in meine Lage reinversetzen konnten, die wirklich Mitleid empfunden haben. Sie sind mit mir und der Situation ganz anders umgegangen.



    Hast du auch Mitleid mit fiktiven Personen? (Buch/Film)


    Ja. Gerade beim Lesen fühle ich mich öfter in Charaktere rein und da kam es auch schon oft genug vor dass mir wirklich selbst auch die Tränen kamen, wenn besagten Charakteren etwas schlimmes zugestoßen ist oder sie gelitten haben. Selbiges gilt auch für Filme, vorausgesetzt es wird entsprechend gut schauspielerisch umgesetzt.



    Magst du es, wenn andere Mitleid mit dir haben?


    Was heißt mögen..ich empfinde es auf jedenfalls tröstlich, wenn es mir schlecht geht und Menschen Mitleid haben, ja. Warum, habe ich weiter oben schon geschrieben. Dadurch ist es mir möglich mich meinem gegenüber ganz anders zu öffnen und genau das ist es was mir in schweren Zeiten am meisten hilft.



    Ist Mitleid wertlos, wenn darauf keine Hilfe folgt?


    Nein. Es gibt Situationen da kann ein anderer Mensch schlicht nicht helfen. Oder nur sehr begrenzt. Aber häufig ist das auch gar nicht das, was erwartet wird. Zumindest bei mir nicht. Wenn ich jetzt z.B. große finanzielle Sorgen habe und ich kann mich einer Person gegenüber diesbezüglich öffnen und mich einfach mal "ausheulen", dann würde ich nie erwarten dass derjenige mir als nächstes Geld überweist um mir aus der Lage rauszuhelfen. Alleine das Gefühl in dem Moment, auch wenn alles so schlecht läuft, nicht alleine zu sein, das ist es was mir hilft und Trost spendet. Das ist auch eine Art Hilfe. Keine die mich aus meiner Notlage rauszieht, aber eine die mir ermöglicht die Situation besser zu verkraften.


    Selbiges gilt wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Niemand anderes kann dafür sorgen dass dieser Mensch zurück kommt. Das Leid bleibt und der Schmerz bleibt. Aber dass man in so einer Situation nicht alleine hat und ehrliches Mitleid von anderen Personen erhält, das macht es erträglicher. Aber nicht ungeschehen.



    Wann hast du eher Mitleid: Wenn es anderen nicht so gut geht, wie dir, oder wenn andere in einer ähnlich miesen Situation sind, wie du einmal warst?


    Ich bin eher getriggert wenn ich selbst auch mal in so einer Situation war, ja. Beim ersteren bin ich Zwiegestalten weil ich mir nicht anmaße jemanden in die Kategorie "dem geht es schlechter als mir" einzureihen. Wenn jemand finanziell schwerer über die Runden kommt als ich, geht es demjenigen dann automatisch schlechter als mir? Nicht unbedingt. Weil nicht alles von der finanziellen Lage abhängt. Wenn es so schlimm ist dass derjenige sich kein Essen mehr leisten kann ist das natürlich eine ganz andere Hausnummer. Bis man allerdings auf solche Themen zu sprechen kommt kennt man sich und er Regel ja doch schon besser und in so einem Falle würde ich so oder so mehr Mitleid empfinden weil mir eine Person nahe steht.


    Wenn ich aber eine recht unbekannte Person habe die gerade einen schweren Verlust erlitten hat, dann würde ich trotzdem Mitleid empfinden weil es mir vor nem jähr genauso ging. In dem Falle ist es für mich egal ob ich die Person nun besser kenne oder nicht, ich würde es trotzdem fühlen können.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Da mein letzter Beitrag lange her ist und beantworte ein paar Frage, obwohl meine Grundmeinung dieselbe geblieben ist (einfach weil es bewiesen ist und anderen Tierarten Empathie ebenfalls kein Fremdwort ist):



    Findest du Mitleid ist etwas Natürliches oder nur eine Erfindung der Gesellschaft?


    Es ist sehr gut bewiesen, dass Empathie extrem wichtig für sozialen Gruppentiere ist, da kooperative Gruppen größere Chancen zu überleben haben und Einfühlungsvermögen und eine Theory of Mind bei weitem keine Alleinstehungsmerkmale für Menschen sind.

    Dabei geht es nicht bloß um reines Mitgefühl untereinander. Es ist ebenfalls vorteilhaft zu erahnen weshalb ein anderes Individuum zb. verärgert sein könnte und funktioniert bei vielen Tieren, auch wenn auf einem kindlichen Level like "wenn ich der anderen Katze ihr Futter klaue, ist sie verärgert und ich rüttle bei ihr ich am Watschenbaum."

    Dieses Level von einer Theory of Mind erreichen viele intelligentere Tiere, vor allem auch wenn es darum geht Körpersprache und Mimik zu deuten, ebenso wie dieses mehr oder minder bewusste Reflektieren dessen wie und warum das andere Individuum so reagieren könnte und ob ein Zusammenhang mit dem besteht, was man selbst getan hat. Worin der Vorteil liegt, wenn man abschätzen kann, ob man jemanden sehr verärgert, sollte ersichtlich sein. xD


    Gerade einige Haustierarten (also ich weiß es mainly von Hunden und Katzen) haben sich nicht nur dazu evolviert ihre Artgenossen richtig zu lesen, sie können sogar noch Microepressions, also sehr subtile Mimiken, Gesten und Veränderungen in der Stimme und nicht bloß Offensichtliche, bei Menschen richtig deuten und das ist eine relativ hohe Empathieleistung. Das sind Dinge, da dachte man vor wenigen Jahrzehnten noch, dass sie bloß Menschen und Schimpansen vorbehalten wären.

    Worin der Vorteil besteht, wenn man gut mit den Wesen bondet, die einen füttern, und einem das Bett und Klo machen, sollte ebenfalls ersichtlich sein. xD


    Viele Leute assozieren Empathie nun aber sofort alleinig mit Mitleid, was so nicht richtig ist. Ein großer Teil dessen, was man im Alltag empfindet, fällt wohl unter kognitiver Empathie und kann unter dem Theory of Mind-Begriff gefasst werden, was bedeutet, dass man darum Bescheid weiß, dass andere Personen ihre eigene Gefühls- und Gedankenwelt besitzen und die Absichten und Empfindungen einer Person auf intellektueller Ebene durchschauen und die Person gegenfalls auch beeinflussen kann.

    Mitleid ist dabei etwas anderes und geschieht mehr auf rein emotionaler Ebene und bedeutet wortwörtlich "dir ist etwas Schlimmes passiert und ich leide mit dir".


    Man geht davon aus, dass sich die menschliche Empathie und unser Zusammenleben in immer komplexeren Gruppen und Bedingungen, sich gegenseitig positiv beeinflusst haben und ebenso die Entwicklung unseres Intellekts vorangetrieben haben.



    Hast du oft Mitleid mit anderen Personen?

    Mit wem? Nahestehenden oder auch Fremden?


    Beides.

    Wobei ich mir vorstellen kann, was in Fremden vor sich geht, aber wenn man etwa die Nachricht liest, dass fremde Menschen bei einem Erdbeben starben ist es natürlich etwas vollkommen anderes, als wenn es vor dem eigenen Fenster geschieht.


    Etwas emotionaler werde ich, wenn jemand unter grausamen Umständen ermordet wurde, zb. durch einen Serienmörder oder durch ein tyrannisches Regime. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass man schlecht rationalisieren kann weshalb Serienmörder ihre Taten begehen, während zb. ein tötlicher Ausgang eines Streits im Suff viel leichter zu begreifen ist.

    Auch bei Kindern ist es nochmal etwas anderes, da setzt einfach etwas mehr der Beschützerinstinkt ein, der bei Kindern vorhanden ist und bei Erwachsenen natürlich nicht vorhanden ist.



    Ist Mitleid haben eine Stärke oder eine Schwäche?

    Findest du Mitleid ist etwas Nützliches?


    Es ist einfach etwas Menschliches, oder wie oben gesagt: Etwas, das sehr intelligente Tiere gemein haben, weil es die Kooperation und die Bindung innerhalb einer Gruppe stärkt und ebenfalls zum eigenen Vorteil genutzt werden kann, wenn man erahnt wie andere ticken.

    Moral ist insofern auch bis zu einem gewissen Grad universell, weil die meisten menschlichen Gehirne zur Empathie und Kooperation fähig sind (oder wären) und eine Vorstellung von grundlegender Menschlichkeit und dass man einander grundlegend helfen sollte, global gleich war / ist. Da die Blaupause unserer Gehirne dieselbe ist, hat sich natürlich auch menschliche Moral überall recht ähnlich, wenn auch nicht gleich, entwickelt.

    Zu alledem gibt es auch viele, gut belegte Studien und Beobachtungen. Ich sehe nur grad, dass der Artikel über Raben, die sich einander Trost spenden, von meinem Post auf dieser Seite, nun leider hinter einer Paywall versteckt ist. :/


    Empathie wird allerdings auch öfters ausgenutzt, um naive Menschen entweder im kleinen, privaten Bereich oder auf großer, soziopolitischer Ebene zu manipulieren und starke Emotionen im Allgemeinen werden in vielen Bereichen der Politik ausgenutzt. Nun zum Beispiel auch der Tod der Queen. Zu emotionale Menschen trauern um eine fremde Person bei der es keinen Sinn macht um sie zu trauern und viele andere verteidigen das mit "man muss diese Gefühle eben akzeptieren" und "Trauer muss nicht rational sein." Ich meine... doch schon, ja. Das muss sie. Sonst ist es ein klares Zeichen dafür, dass man dahinein manipuliert wurde.


    Ich hasse es btw, wenn Menschen unter Tränen oder allgemein in großer und überzogen dramatischer Aufmachung Videos drehen und erst recht, wenn sie gleichzeitig komplett menschenfeindliche Aussagen tätigen, aber sich selbst als gute Menschen darstellen wollen. Hab zb Videos von Evangelikalen gesehen, die in Tränen aufgelöst drum bettelten Kinder von Queerpropoganda zu verschonen und die stießen bei Gleichdenkenden und leicht zu manipulierenden Menschen sehr viel Anklang. :rolleyes:

    Aber ich hatte es auch, dass mir zb. ein Veganer einfach "Schockbilder" von toten Kühen unter die Nase hielt, anstatt mit wirklichen Argumenten und Statistiken zu argumentieren.


    Die Empathie von Konsument*innen wird auch in Unterhaltungsmedien sehr viel ausgenutzt, um mit einem billig geschriebenen und überzogenen Drama oder in Romanzen mit übertrieben schmalzigen Gesten große Effekte bei der Art von Menschen zu erzielen, die auf sowas einsteigen und sehr nah am Wasser gebaut sind.

    Ich hab sowohl bei einigen Hollywoodfilmen wie auch recht vielen Anime und co. den Eindruck gehabt, dass man manchmal in dem Moment, in dem man zusieht, darauf einsteigt (bei manch anderen find ich dummes Drama auch einfach nur nervig), aber schon kurz darauf fühlt sich das, was man gerade gesehen hat, sehr leer an, weil eben mit oberflächlichen Methoden versucht wurde Empathie bei den Zusehenden rauszukitzeln. Wenn man dieselbe Serie oder denselben Film rewatched, verstärkt sich dann das Gefühl nur noch mehr.


    Dann gibt es natürlich die Art von Menschen, die sich mit ihrer Empathie, die sie empfinden, etwas zu sehr brüsten und das dann mit ganz großen Gesten zeigen.

    (Also das Gegenteil, diese edgy "omg, ich find es ja so lustig wenn ich andere leiden sehe, weil ich ja so edgy, anders und quirky bin, hihihi ich bin ein Psychopath!!1 🤪"-Kids, lass ich sowieso mal außen vor und hoffe sie sind reifer geworden / werden reifer. xD)

    Wenn man jemanden leiden sieht und dabei Bäche heult... ich vertraue vielen dieser Menschen nicht. Es fühlt sich falsch und off an und ich hinterfrage vier-und fünffach, ob die Person wirklich so nah am Wasser gebaut ist oder etwas damit erreichen möchte, zb andere dazu zu bewegen sie als guten Menschen anzusehen. Speziell wenn sie sich auch in anderen Situation fast als Heiligen darstellen möchte oder sogar öfters von sich selbst mal sagt, dass sie ein guter Mensch ist, ringen meine Red Flag-Glocken.



    Hast du auch Mitleid mit fiktiven Personen? (Buch/Film)


    Kommt eben darauf an wie das Medium geschrieben, wie bereits angesprochen. Selbst wenn ein Tearjerker bei mir ein wenig seine Wirkung erzielt, dann nur für kürzere Zeit und je mehr man drüber nachdenkt, desto wirkungsloser wird der Tearjerker-Effekt, nenne ich mal.

    Grundlegend hab ich schon viel Empathie und fiebere mit, aber vieles ist eher auf dieser Ebene von kognitiver Empathie, außer wenn mir ein Werk und Charakter sehr nahegeht und zu einem meiner Favoriten wird. Dann hab ich auch viel mehr von der emotionalen und intuitiven Empathie.

    Im Grunde können fiktionale Werke in mir sehr starke Emotionen auslösen und sind ein großer Teil meines Lebens. Ich würde auch behaupten, dass man keine fiktionalen Werke konsumieren würde, wenn man keine Empathie mit dem Geschehen on-screen hätte, aber es hängt natürlich sehr von dem jeweiligen Werk ab wie nah es mir mitsamt seinen Charakteren geht.


    Kann btw auch oftmals keine schmalzigen und zu dramatischen Beschreibungen, Metaphern und Szenen ab. Manches klingt vielleicht in den Ohren anderer einfach gut, aber ich denk mir da häufig "hold up, that shit doesn't make sense." Bei Songlyrics ist es dasselbe.



    Magst du es, wenn andere Mitleid mit dir haben?


    Jein.

    Im Großen und Ganzen ist es mir bei Leuten, die ich weniger gut kenne, eher unangenehm und bei manchen hab ich den Eindruck, dass sie oft aus Anstand heraus Mitgefühl für wasauchimmer bekunden.


    Bei Freund*innen: Im ersten Moment fühlt es sich gut an, wenn Freund*innen ehrliches Mitgefühl haben oder auf eine ehrliche Weise auch relaten können, oder besser gesagt, wenn sie einfach versuchen gewisse Dinge zu verstehen, die ich ihnen erzähle, aber es bringt mir auf lange Hinsicht nichts.

    Ich erzähle anderen ja auch von einem gewissen Problem oder so, obwohl ich viel mit mir selbst ausmache, weil andere Personen eben nicht ich sind und man immer aus einer Perspektive argumentiert, handelt und fühlt, die einen gewissen Abstand zu einem selbst hat.

    Und sonst, sicher, will man sich manchmal nur auskotzen, aber da erwartet man kein großes Mitleid. xD


    Ich bin meist ebenfalls keine Person, die bloß Mitgefühl bekundet. Das mach ich je unter Umständen im ersten Moment, aber wenn es sich um ein Problem handelt, das man lösen könnte, such ich nach dem ersten "es tut mir leid, dass es dieser Person nicht gut geht" eher nach einer Problemlösung.

    Finde es auch unheimlich anstrengend, wenn sich Menschen nur in Selbstmitleid wälzen und sich nicht ändern wollen, wo es möglich ist.

  • Empathie ist so ne Art interessantes Spezialthema für mich. Das Wort wird ja tatsächlich oft missbraucht bzw. als Kampfbegriff genutzt, wenn es Richtung "Empathielosigkeit" geht, die man oft andern vorwirft.


    Wenn man tatsächlich ein bisschen versucht zwischen einer kognitiven und affektiven Komponente zu unterscheiden und dann beim Mitgefühl/Mitleid (eins davon soll irgendwie nur das Fühlen sein, das andere Richtung eine Handlung die darauf folgt - wobei das auch unterschiedl. Webseiten schon unterschiedl. definiert hatten) dieses noch irgendwie abtrennt ... dann mag ich es am ehesten. Da lassten sich die genausten Beschreibungen treffen.


    Ich versuche vielleicht mal die im Eingangspost genannten Fragen abzuklappern.



    Findest du Mitleid ist etwas natürliches oder nur eine Erfindung der Gesellschaft?

    Ich denke nicht, dass man sowas "erfinden" kann - eher vielleicht Begriff definieren/entwickeln für etwas, was sich hier natürlich entwickelte. Wobei ich die Gesellschaft schon als eine Art Faktor sehe. Nämlich dann wenns um die Außendarstellung geht: Mitleit bekunden/äußern oder Handlungen diesbezüglich. Ich kann ja mit so "oh Gott war das Erdbeben da schlimm, die armen Menschen" nix anfangen - wenn Leute diese oder ähnl. Äußerungen tätigen. Ich vermute sogar, dass man da nicht mal selber mit "leiden" muss oder überhaupt irgendwas nachvollziehen muss ... sondern dass das eher gesellschaftlich da ist um sich aufzuwerten. Zu zeigen, dass man ein guter Mensch ist. (Weil viele das scheinbar erwarten. Man gilt gleich als empathielos, wenn man sagt "ist ja ganz woanders, betrifft mich nicht" - nur weil man vielleicht hier effizient ist und weiß, dass man eh nichts ändern kann an der Lage dort. Und daher sowas aussortiert und sich nicht drauf fokussieren will.) Vielleicht tut es auch irgendwie gut zu wissen, dass es einem selber gerade nicht so schlecht geht? Dass man deshalb Bezug auf sowas nimmt - auf Menschen die irgendwo anders fernab leiden?


    Hast du oft Mitleid mit anderen Personen?

    Selten. Was damit zu tun hat, dass ich mich wenig intensiv mit andern befasse bzw. wenig tiefe/längerfristige Kontaktschaften schließe. (Oder eher gar keine.) Hier auch andere Frage relevant - die darauf gehen, ob man sowas bei allen oder eher bei nahestehenden Personen empfindet.



    Mit wem? Nahestehenden oder auch Fremden?

    Mit Fremden weniger. Ich finde es sogar praktisch sich wenige nahestehende Personen (über die Familie in die man reingeboren wurde) "anzuschaffen" - nicht nur wegen anderer Probleme die tiefergehende Kontakte mit sich bringen können. Auch wegen sowas. Das spart man damit ein - wenn ganz krasse Sachen passieren würden einer nahestehenden Person. Und man da dann sehr stark erfasst würde.


    Ich denke ich filtere recht gut, was Fremde betrifft. Wobei das eher ... so ist, dass ich halt bei Massentötungen (durch Unglücke, andere Menschen) oder Sexualstraftaten, etc. nicht "automatisiert anspringe" - auf sowas. Was andere irgendwie tun. Entweder eigene Erfahrungen (Sexualstraftaten) oder gesellschaftl. Erwünschtheit (Mitleid äber Erdbebenopfer äußern).


    Es hängt davon ab, wie sehr mir ne Person nahe gebracht wird, daher "Fremde" nicht unbedingt ein passender Begriff. Eine ausgeschmückte Detailstory eines Fremden online im Einzelfall - kann hier schon krasse Wirkungen entfalten - krasser wie vielleicht ner Person im Real Life die ich kenne ... über die ich vielleicht nicht so viel weiß. Genauso wirken aber auch fiktive Werke.



    Ist es wichtig eine Person persönlich zu kennen, um ihr Leid nachempfinden zu können?

    Das ist nicht wichtig. Da es eben auch bei fiktiven Werken - bei mir - passieren kann. Wobei: Sind mir die Personen dann nicht auch irgendwie auf eine Art "persönlich" nache gebracht worden, wenn gut geschrieben und im Detail gut ausgearbeitet? Kommt drauf an, wie mans definiert.


    Ist Mitleid haben eine Stärke oder eine Schwäche?

    Übermäßiges Mitleid an sich ... vermutlich eher ne Schwäche. Vor allem wenn es sich in Handlungen äußert und man sich ausnutzen lässt. Die kognitive Komponente - etwas (Gefühle) nachvollziehen können ... eigentlich eine extrem große Stärke. (Ich glaube viele können auch nur nach außen Mitleit äußern oder spontan was fühlen. Aber nicht genau alles nachvollziehen - in verworreneren Fällen dann merkbar. Bei Narzissten sagt man ja die verstehen wie andere funktionieren ... nutzen es aber eiskalt aus. So Richtung rein nur kognitiv wäre das vermutlich.)


    Findest du Mitleid ist etwas nützliches?

    Muss ich skippen. Die Frage ist dann doch zu sehr mit der vorigen verzahnt bzw. ähnlich - da genug erwähnt.


    Welche, der oben zitierten Aussagen, entspricht deinem Empfinden am ehsten?

    Skippe ich auch. Ich denke ich hab oft sehr "eigene" Vorstellungen und bin nicht so der Zitate-Fan. :)


    Hast du auch Mitleid mit fiktiven Personen? (Buch/Film)

    Ja. Hier schon. Teils sogar eher - weil ich real ja nicht so viele Kontakte knüpfe. Es kommt immer drauf an, wie gut ne Person geschrieben ist. 100 Tote in nem Nebensatz in nem fiktiven Werk: Egal. Eine extrem gut ausgearbeitete Person mit Sorgen und Nöten - fern vom Tod oder krassen Sachen entfernt: Haut brutal rein bei mir. Find die Serie Better Call Saul so krass, weil die Chars da so gut geschrieben und teils fast jede Episode so mit reißt, dass es mich zu Tränen brachte fast.


    In welchem Alter, denkst du, kann man Mitleid empfinden? (kleine Zusatzinformation: Kinder sind ca. ab 4 Jahren fähig, Dinge aus der Sicht anderer zu betrachten)

    Ehrlich gesagt: Da hab ich nie so drüber nachgedacht. Müsste ich mich einlesen, wenn Relevanz besteht. Das ist für mich aber nicht wichtig, mir darüber Gedanken zu machen.

    Magst du es, wenn andere Mitleid mit dir haben?

    Es kommt immer darauf an, "wie" es präsentiert wird. Auf manches Mitleid kann man gut verzichten. Und es ist auch nicht immer hilfreich. Kann herabwürdigend wirke, wenn jemand sagt er finde etwas "bemitleidenswert".


    Ist Mitleid wertlos, wenn darauf keine Hilfe folgt?

    Es bringt den andern zumindest weniger als demjenigen der es ggf. dann eher nur dazu nutzt, sich zu erhöhen und als guter Mensch zu präsentiern, der Mitleid zeigt. ("Look at me, everybody! Ich habe Mitleid! Ich bin toll!")


    Wann hast du eher Mitleid: Wenn es anderen nicht so gut geht, wie dir, oder wenn andere in einer ähnlich miesen Situation sind, wie du einmal warst?

    Das kann man nur im Einzelfall beantworten. Ähnl. Situation erschafft vielleicht mehr "Verständnis" - wieso jemand so fühlt. Aber wie schlecht es der andern Person genau geht ... das macht halt der Einzelfall aus - das kann ja auch da sehr krass sein und stärker wirken. Oder eben nicht so krass. Nur weils jemandem ein bisschen schlechter geht als einem selbst muss man denjenigen nicht als "bemitleidenswert" abtun. Es kann ja auch Leute geben die ärmer sind - sich gut durchs Leben kämpfen. Viel leisten. Da wäre das herablassend. (Ja vielleicht würd es denen gar nicht "schlechter" gehen dabei.) Wenn man da nur auf materiellen Wohnstand irgendwo vielleicht was liest, dass jemand da weniger hat.



    Just for Fun noch ein kleines Beispiel:

    - Ein Bild eines toten Kindes (keine andere Person drauf)

    - Ein Bild einer Mutter die beim toten Kind weint

    - Ein Bild einer Muter die beim toten Kind ist, es umarmt - nicht weint + ne ausführliche Textstory wie es zum Tod kam


    Das würde vermutlich alles bei mir unterschiedlich wirken. Während viele schon reflexartig pur anfangen sich mitgerissen zu fühlen nur wegen nem toten Kind im Bild. Gerade mit dem Kind kann man ja aber gar nicht mehr mitfühlen. Das fühlt selber ja gar nix mehr. Die Mutter - da geht das eher.


    Eine detaillierte Story würde mich - ganz ohne dass man Tränen der Mutter sehen müssen - eher in nen gewissen Zustand mit reinreißen als pur deren Tränen wo ich vielleicht nur denke "okay, die trauert, weiter gehts" - und dann gedanklich schon woanders wieder bin. Das kann im Real Life eine nahestehende Person über die man sehr viel im Detail weiß ... oder eben gute Serien die Charaktere gut und über längere Zeit aufbauen - da kann das erreicht werden bei mir, sowas. So quasi das einzige, wo ich drauf "anspringe".


    Beim Rest filter ich wohl zu effizient. Aber ich denke auch, dass ich in oben genannten Beispielen krasser reagiere als andere es tun würden. (Bei Serien heulen viele bei Todesszenen die mir eher mal egal sind - wenn ich den Charakter nicht mochte. Enttäuschung und Loyalität/Freundschaftsbeweise - oder wenn da hintergangen wird. Das haut bei mir viel brutaler rein, wenn die "Stimmung" gut rübergebracht ist und man das "Opfer" da sieht - selbst wenn das gar nicht weint, etc. Wenn da die innere Spannung so krass gut rübergebracht wird. Daher mocht ich deshalb auch Better Call Saul so gern - die Serie. Sag ich als jemand der sonst mehr Anime mag. Aber fiktiv bisher nix besseres erlebt als diese Serie.)