[Johto] Klang der Legenden

  • Warum? Warum nur mach ich es immer wieder? Wieso mach ich mich immer zum letzten Griffel? Geri bedauerte es inzwischen, dass er die Herausforderung von Serena akzeptiert hatte. Sie hatte deutlich mehr Erfahrung was Pokémon anbelangte. Sie mochte ihre ja auch erst seit kurzem haben, trotzdem hatte sie vorher schon mit welchen zu tun gehabt, zumindest hatte er das ihrer Jobbeschreibung entnommen. Und er? Bis zu dem Tag an dem er Fukano getroffen hatte, hatte er einen einzigen Kampf aus der Nähe erlebt. Zu nah um genau zu sein. Und wenn man welche im Fernsehen sieht, lernt man da nicht unbedingt was raus.


    Während der junge Mann weiter seinen finsteren Gedanken nachhing, hatte etwas anderes Fukanos Interesse geweckt: Geris Tasche. So stellte er sich auf die Hinterläufe, stützte sich an Geris Beinen ab und schnupperte daran, eher zu knurren und an der Tasche zu zerren begann. „Hör auf damit“, fauchte Geri. „Du bekommst den blöden Ball nicht. Mach so weiter und ich schmeiß ihn über Bord.“ Und mich am besten gleich hinterher.
    Doch Fukano hörte nicht auf, sondern schaffte es irgendwie ihm die Tasche von der Schulter zu zerren und ehe Geri ihn daran hindern konnte, schlug er mit einer Pfote genau mittig auf die Tasche, so wie ein Machollo mittels Karateschlag wohl einen Ziegel zertrümmern würde. Und zu beider Überraschung fing die Tasche an zu zucken und sowas wie Beschwerdelaute drangen nach außen. Geri bückte sich und machte sich am Reißverschluss zu schaffen, der, wie er merkte, nicht ganz zugezogen war.


    Kaum war die Tasche geöffnet, als etwas heraus geschossen kam und Geri umwarf. Fukano kläffte unterdessen den „Angreifer“ an, der sich nun vor den beiden aufbaute. Geri blinzelte. So ein Pokémon hatte er schon mal gesehen, auf einer Geburtstags-Postkarte, die ihm sein Onkel aus Einall geschickt hatte. Es war ein Wasser-Pokémon, seines Wissens nach, nur der Name wollte ihm nicht einfallen. Es war klein, hatte einen kleinen hellblauen Körper, an dem eine Muschel hing, und einen Kopf, der getrost als Clownsgesicht durchgehen konnte: weiß, mit kleinen Knopfaugen und einer großen roten Nase. Und es meckerte immer noch mit quietschigen Geräuschen.


    „Und was hast du zwischen meinen Klamotten verloren?“ Geri kämpfte sich auf die Beine. „Erst Ven, jetzt du... wieso glaubt alle Welt mich beklauen zu können?!“ Er schüttelte den Kopf. „Wenn du glaubst du kommst ungeschoren davon, hast du dich geschnitten. Strafe muss sein.“ Das Pokémon schaute nun verwirrt drein und unterbrach seine Schimpftirade. Geri warf ihm einen finsteren Blick zu. „Ich verurteile dich zur Höchststrafe: Du wirst mich als Trainer haben.“
    Daraufhin warf er Vens Ball in die Luft, worauf der kleine Vogel wieder auftauchte, welcher immer noch grimmig in die Welt guckte. „Ven, ich weiß der letzte Kampf lief nicht optimal, aber jetzt kannst du Dampf ablassen. Ich habe bestimmt nicht vor zu verlieren. Diesmal nicht!“ Und ich kann schlecht ein Feuer-Pokémon gegen ein Wasser-Pokémon einsetzen.


    Das kleine Pokémon schien nun auch gemerkt zu haben, worum es ging. Es grinste kampflustig und ging in Stellung. Das Geronimatz piepte es wütend an und flatterte auf der Stelle, ehe es wieder zurück aufs Deck sackte. Daraufhin zeigte der Gegner auf Ven und gab Geräusche von sich, die wohl sowas wie ein Lachen sein sollten. Ven krächzte verärgert, hüpfte auf das Clownsgesicht zu und begann nach ihm zu hacken, ohne das Geri überhaupt den Befehl gegeben hatte.
    Das andere Pokémon hob die Hände, um sich vor dem Ansturm zu schützen und so toll Geri es auch fand, dass es Wirkung zeigte, so sollte ein Kampf eigentlich nicht ablaufen. „Hör auf Ven, nicht ohne mein Kommando!“ Der Vogel drehte sich um und guckte... überrascht? Genervt? Auf jeden Fall rollte er als nächstes über das Deck, als er prompt eine Tackle-Attacke in den Rücken kassierte.
    Und der Gegner schien noch eine weitere nachsetzen zu wollen, doch diesmal reagierte Geri rechtzeitig. „Silberblick und dann direkt Schnabel!“ Ven blitzte das andere Pokémon sofort mit roten Augen an, welches lange genug zögerte, damit er zu ihm hüpfen und zuhacken konnte. Diesmal war es am Gegner über das Deck zu purzeln.


    Ven breitete die Flügelchen aus und gab ein höhnisches Krächzen von sich, was ihn erneut einen Tackle einfangen lies. Mühsam rappelte er sich wieder auf und atmete heftig. Natürlich zerrte noch der Kampf von vorher an ihm. Geri biss sich auf die Unterlippe, entschied dann aber doch, den kleinen Vogel zurück zu rufen, ehe er noch ganz K.O. ging. Dann warf er Fukano einen Blick zu. „Sorry, aber... kann ich auf dich zählen?“
    Der kleine Feuerhund schnaufte einmal, ehe er sich träge seinem Gegner stellte. Mit Schnelligkeit würde das sicher nichts werden. Das andere Pokémon quietschte plötzlich triumphierend, zog seine Muschel vom Bauch und stürmte auf Fukano zu, während es mit seiner Waffe ausholte.
    Fukano kniff die Augen in Erwartung des unvermeidlichen Aufpralls zu, der... ausblieb. Misstrauisch öffnete er eins wieder und fand sich fast Kopf an Kopf seinem Gegner gegenüber, welcher wild mit der Muschel rumfuchtelte und sie anstarrte, als hätte diese ihn schmählich verraten. Der Feuerhund blinzelte ein paarmal entgeistert, als auch schon der Befehl „Schnell, Glut!“ von seinem Trainer kam und er ohne zu zögern reagierte.


    Geri war sich nicht sicher, was das andere Pokémon versucht hatte, aber anscheinend hatte es nicht funktioniert. Jetzt beobachtete er, wie es durch den direkten Volltreffer nach hinten flog und tatsächlich liegen blieb. Feuer-Attacken mochten ja wenig Wirkung auf Wasser-Pokémon zeigen, aber ein Treffer aus nächster Nähe war etwas völlig anderes. Schnell schnappte er sich einen Ball aus seiner Tasche und warf ihn nach dem Gegner, welcher in ihn reingesogen wurde und zu wackeln begann. Sowohl Trainer als auch Pokémon gaben keinen Laut von sich. Lediglich Kampfgeräusche und Stimmen die Befehle gaben, waren vom Mitteldeck zu hören, sehen konnte Geri jedoch nichts, da das Vorderdeck etwas höher gelegen war und die Kante die Sicht blockierte.


    Schließlich hörte das Siegel auf rot zu blinken und der Ball wackelte nicht länger. Geri gab so etwas wie einen singenden Laut von sich, als er schnell zur Kugel rüberlief, ehe sie davon rollen konnte. Dann stürmte er auf seinen Begleiter zu und knuddelte ihn durch. „Danke, Kumpel, das war super. Natürlich hat Ven auch seinen sehr guten Teil geleistet.“ Fukano war ebenfalls erfreut, dennoch beschwerte er sich jaulend. Gutgehen würde es ihm erst, wenn sie von diesem verfluchten Schaukelding runter war. Er hatte allerdings bestimmt nicht damit gerechnet, dass seine Attacke funktionieren würde. Er hatte rein instinktiv reagiert.


    Geri lachte tatsächlich und verstrubbelte nochmal Fukanos Kopffell, ehe er den Ball mit seinem neuen Gefährten an den Gürtel hängte. „Keine Sorge. Ich glaube so lange kann es jetzt nicht mehr dauern. Hoffe ich zumindest. Komm, wir schauen mal, was die anderen da hinten treiben. Wahrscheinlich das Schiff versenken, oder so.“ Er schnappte sich seine Tasche und beide gingen Richtung Treppe, die den vorderen Teil, mit dem Mitteldeck verband. Als er über die Kante gucken konnte, kamen Serena, der nervige Butler und zwei der anderen Jungs in Sicht, welche wohl ebenfalls gerade einen Kampf hinter sich hatten und eine Art Nachbesprechung hielten. Geri ließ sich auf den unteren Stufen nieder und beschloss vorerst das weitere Geschehen nur zu beobachten.


    OT: Und Pokémon Nummer Drei mit offizieller Absegnung gefangen: Ottaro
    Der Kampf ist zeitlich während der Massenschlägerei von Sheewa und Co. anzusiedeln.

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

    Einmal editiert, zuletzt von Xaroc ()

  • Langsam schien sich alles außerhalb des Versteckes zu beruhigen und auch die bösen Wesen hatten sich nach der Attacke der kleinen Wassermaus alle verzogen. Aber auch das war kein Grund für das kleine Wesen, sich wirklich zu beruhigen. Seine feinen Ohren nahmen noch immer die Anwesenheit von großen, unbekannten Wesen im Raum wahr und folglich war es immer noch potentiell in Gefahr. Irgendwas wurde vor den Schrank geworfen, allerdings hätte nachschauen bedeutet, dass Azurill sein sicheres Versteck hätte verlassen müssen und das kam gar nicht in Frage. Also verkroch es sich wieder in seine Ecke und lauschte angespannt allem, was draußen passierte.


    Zuerst bemerkte es den ruhigen, sich stetig wiederholenden Rhythmus nicht, den seine Öhrchen nicht erfassen konnten, aber irgendwann fiel es ihm doch auf. Und während es diesem sonderbaren Nichtgeräusch lauschte, beruhigte sich auch sein pochendes Herzchen, auch, wenn es weiterhin wachsam blieb, so nahm doch die kaum mehr zu ertragende Panik etwas ab. Dadurch spürte es auch wieder das gähnende Loch in seinem Bauch und schlich nach einer Weile näher zu dem Ausgang seines Versteckes.
    Schnüffelnd streckte es sein Näschen unter dem Spalt hervor, und nachdem es sich vergewissert hatte, dass nichts in direkter Nähe war, machte es einen schnellen Satz nach vorn, um den Keks mit dem Mäulchen zu packen. Offensichtlich wollte es diesen schnell wieder in sein Versteck ziehen, doch aufgeweicht, wie er war, war der Keks eine weiche Maße und gab sofort nach, als Azurill eine Ecke packte. Sofort verzog sich das mit sprichwörtlich leeren Händen wieder unter den Schrank. So eine Gemeinheit.

    OT: Reaktion von mir. Gut, ihr seid aufm richtigen weg. Nächstes mal aber bitte drauf achten, dass das Futter auch in Sicherheit verzehrt werden kann. Und Snow, auch wenns gut gemeint ist, Süßigkeiten die für Menschen gemacht sind, sollte man Tieren oder Pokémon nicht unbedingt geben.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Mitsuko war zwar eine der Ersten auf dem Schiff gewesen, hatte sich aber dennoch von den Anderen entfernt. Im Moment hatte sie kein großes Interesse an ihnen gehabt, auch wenn einige Neue dazu gekommen zu sein schienen. Zwar war sie ebenfalls unter Deck gegangen, hatte sich dann aber die In-Ears in die Ohren gesteckt und Musik gehört. Es beruhigte sie. Und wenn es eine Situation gab, wenn sie sich beruhigen sollte, dann in dieser hier. Das letzte Mal als sie mit einem Schiff unterwegs war, war schon eine Weile her. Außerdem verband sie nicht ganz positive Erinnerungen damit. Ihre Gedanken verscheuchte sie aber und summte stattdessen lieber leise ihr Lied mit. Kuro hatte sich währendessen an das auf dem Boden sitzende Mädchen gekuschelt und wäre auch fast eingeschlafen. Jedoch wurde es unsanft durch einen Wasserstrahl getroffen und sprang aufgeregt in die nächstbeste Richtung. Natürlich direkt in das Gesicht der Braunhaarigen, welche aus ihrer Trance schreckte und erst einen Moment lang komplett verwirrt war, bevor sie die Nässe wahrnahm und sich zusammenreimte was passiert war. Dass sie noch nasser geworden war, als vom Regen vorhin ohnehin schon, war ihr eigentlich relativ egal, so schlimm war Wasser nun auch nicht. Nur der Schreck hatte gesessen. Sie nahm ihre In-Ears raus und warf ihrem Fuchs einen leicht beleidigten Blick zu der aber zu einem Belustigten wechselte als sie sah, wie verwirrt ihr Pokemon war. Behutsam streichelte sie ihm über den Kopf und von ihrer inneren Ruhe schickte sie gedanklich etwas in seine Richtung. Ein leichter Anflug von Erleichterung bestätigte ihr, dass sie ihr Pokemon erreicht hatte.
    ‚Glück gehabt, hätte seinen Sinn wohl auch verfehlen können...‘, überlegte sie. Ihre Verbinung schwankte nämlich immer noch und sie war sich nicht sicher, ob sie das würde ändern können. Aber lieber nicht sofort den Mut verlieren, würde sich schon bessern. Nun aber wandte sich das Mädchen endlich der Ursache des Zwischenfalls zu und sah gerade noch ein grünes Pokemon wieder unter den Schrank verschwinden und dabei Überreste eines Kekses zurücklassen. Es schien ja nicht gerade zutraulich zu sein? Das hatte jetzt aber ihre Neugier geweckt. Sie schien auch nicht die Einzige zu sein, denn mit ihr waren noch andere im Raum. Darunter das Mädchen mit dem Namen Liv, wenn sie sich recht erinnerte. Diese schien in einer Art Trance zu sein oder etwas ähnlich vergleichbarem. Oder doch eher in Gedanken? Naja egal, so wichtig war diese Analyse ihres Zustandes nicht unbedingt. Sie überlegte dann aber doch und warf dem Mädchen einen prüfenden Blick zu. Könnte es sein, dass sie gerade versuchte sich mit dem Azurill gedanklich auszutauschen? Wenn ja, dann wäre Mitsuko mit ihren...Fähigkeiten, falls dies das richtige Wort war, nicht alleine. Sehr gut. Die Braunhaarige stand auf und ging ein Stück weit zu den Anderen, achtete aber sehr genau darauf, dem Schrank nicht zu Nahe zu kommen. Sie warf den Anwesenden noch einen Blick zu bevor sie mit einem recht ruhigen Ton anfing zu sprechen. Dabei wandte sie sich an Sophie, die den Keks geworfen hatte.
    „Ich denke die Kekse sind ein bisschen leicht aufzulösen im Wasser, hm? Eventuell sollten wir uns ein bisschen zurückhalten. Oder jemand von euch hat etwas weniger lösliches, vielleicht könnten wir ihm ja etwas Pokemonfutter geben? Präziser gesagt, die Version für Babypokemon. Vielleicht funktioniert das etwas besser als ein Keks, wenn wir es ihm geben können, ohne es zu bedrängen...“, teilte Mitsuko ihre Gedanken Sophie und den restlichen Anwesenden mit. Eventuell könnte man das Kleine hervorlocken, wenn die einen bei Futter blieben und man dann etwas mit gedanklicher Beruhigung nachhalf? Das Mädchen setzte sich wieder auf den Boden in einiger Entfernung zum Schrank, aber nicht zu weit entfernt von den Anderen. Sie war ungefähr auf Livs Höhe und überlegte ob sie es auch wagen sollte? Sie hatte noch nie ausprobiert ob sie Melodien auch über Gedanken an ihr Pokemon, geschweige denn ein anderes übermitteln konnte. Doch wenn sie so bedachte wie die richtige Untermalung von Musik wirken konnte...so falsch konnte es doch nicht sein. Sie setzte sich in den Schneidersitz und hob ihren kleinen Fuchs auf ihren Schoß. Kurz darauf schloss sie die Augen und aus Reflex fing sie an Kuro übers Fell zu streichen und leerte ihre Gedanken. Dann fing sie an ein paar Erinnerungen an ihre beste Freundin rauszusuchen und ließ diese vor ihrem inneren Auge ablaufen. Dabei summte sie ein kleines, ruhiges, aber auch etwas trauriges Lied. Zwar war die Traurigkeit sehr überwiegend, aber auch Glücklichkeit und Zuversicht klangen in den Noten mit. Ihre Freundin war gestorben, dennoch hatte sie die Erinnerungen an die Zeiten zu zweit. Diese konnte ihr niemand nehmen. Schließlich ging das Leben ja auch weiter und ein kleiner Neuanfang konnte ja nicht schaden, wie sie auch selbst festgestellt hatte. Zuversicht war somit nie verkehrt. Diese ganzen Gefühle und Erinnerungen wurden aber erst durch ihr kleines Lied greifbar.
    Dass sie nicht nur gedanklich sondern auch richtig summte, war ihr nicht bewusst. Sie war völlig vertieft in die Musik und ihren Versuch das kleine Pokemon zu erreichen. Vielleicht schnappte es das ein oder andere ihres Liedes und ihren Bildern auf. Vielleicht sah es einen kleinen Teil ihrer Geschichte und vielleicht würde das ja helfen?


    OT: Später Post ist spät. Sorry dafür, hoffe aber Mal, dass ich mich wenigstens hier etwas einbringen kann. ^^

  • Mit der Zeit wurde der Rucksack auf Livs Schultern recht schwer. Trotz dem Gewicht, das sie nach unten zog, wagte sie es nicht, ihn abzunehmen oder auch nur den Kopf zu heben. Immer wieder spielten die Bilder von ihrem Auftritt sich in ihrem Kopf ab. Sie war schon mehrmals in ihrem Takt durcheinandergekommen und gab es schließlich auf. Mit einem Mal wirkte der Raum so unendlich still, jeder Blick schien auf sie gerichtet zu sein. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Das konnte doch nicht sein, dass sie auf so etwas lächerliches so empfindlich reagierte!
    Dann hörte sie ein Mädchen sprechen und wagte es, aufzusehen. Sie kanne diese Stimme. Ja, natürlich! Miltank-Farm. Mi- Mino- Nein, Mitsu- Mitsuko! So hieß sie. Sie stellte fest, dass der Keks wohl etwas durchgeweicht war und Babypokémonfutter wohl besser sein würde. Dass Liv so etwas nicht auffiel … Ihre Situation tat doch gar nichts zur Sache! Sollte sie sich doch später in irgendeiner dunklen Ecke verkriechen und heulen. Jetzt musste erstmal dem Flummiball geholfen werden.
    Eilig nahm Liv ihren Rucksack ab und holte eine der beiden Tüten Futter hervor. Ohne zu überlegen riss sie sie auf und nahm sich eine Handvoll. Dann krabbelte sie näher an den Schrank heran, so langsam wie möglich, um das Pokémon nicht zu verschrecken. Als sie etwa einen halben Meter vom Schrank entfernt war, setzte sie sich wieder hin. Kurz schloss sie die Augen, um sich zu sammeln, und begann wieder leise mit ihrem Matra. Ihr nächster Schritt war etwas riskant, doch eine nervenschonendere Methode fiel Liv auf die Schnelle nicht ein.
    Sie legte das Futter auf den Boden und sah noch einmal prüfend in Richtung Schrank. Dann schnippste sie vorsichtig ein Bröckchen bis kurz unter den Schrank, wartete einen Moment, dann noch eines und noch eines. So verfuhr sie, bis etwa die Hälfte ihres Vorrats unter dem Schrank gelandet war. Den Rest schob sie näher an die Kante heran, sodass das Pokémon hervorkommen würde, um es zu holen, und robbte ein wenig zurück. Dann konzentrierte sie sich wieder auf ihr Matra, das sich während ihrer Aktion sehr verlangsamt hatte.


    OT: Flipper! (Liv, waruuum?)
    /Edit: Hab sie noch etwas Abstand nehmen lassen ^-^

  • Aufmerksam beobachtete Sophie, wie der kleine Ball sich langsam aus seinem Versteck in Richtung Keks schlich und versuchte, diesen zu packen. Dieser Plan funktionierte allerdings nicht besonders gut, das aufgeweichte Backwerk zerbrach unter den kleinen Pfoten des Pokémon und dieses flitzte sofort wieder unter den Schrank. Das war wohl nichts, dachte sie und wollte sich noch einen Keks nehmen, doch die Packung war bereits leer. Na toll, auch das noch.
    Auf der anderen Seite des Raumes stand plötzlich jemand auf, den sie noch gar nicht wahrgenommen hatte. Es war Mitsuko, die in einem Bogen um den Schrank zu ihr ging und ihr vorschlug, es mit etwas passenderem als einem Keks zu versuchen. Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie dann auf den Schrank zu und setzte sich kurz davor neben das andere Mädchen, das dort schon eine Weile in Gedanken vertieft saß. Dieses holte nun etwas Pokémon-Futter aus ihrem Rucksack und schnipste es unter den Schrank, bevor sie wieder in ihre Trance verfiel.
    Irgendwie fühlte sich Sophie unwohl in dieser Atmosphäre, zwischen einem verängstigten Baby-Pokémon und zwei hypnotisierten Menschen, die auf einen Schrank starrten, also beschloss sie, Jonathan wieder auf den Arm zu nehmen und ein wenig an Deck zu gehen. Oben angekommen sah sie, dass sie anscheinend nicht die einzige war, die auf diese Idee gekommen war. Auf den Planken schien sich gerade ein Kampf abgespielt zu haben, ein Kampf zwischen vier Trainern. Das hatte sie noch nie gesehen und auch diesmal hatte sie es anscheinend verpasst. Dabei stand auch wieder Sasuke, der den Kamp anscheinend beobachtet hatte, also gesellte sie sich kurzerhand zu ihm und fragte:
    "Habe ich etwas verpasst?"


    OT: Wie lange soll die Überfahrt eigentlich noch dauern? Ich glaube langsam, wir könnten uns noch bis in alle Ewigkeit auf diesem Boot unterhalten xD

  • Tatsächlich beruhigte sich das Azurill etwas durch den nicht mit den Ohren wahrnehmbaren Rhythmus. Dann brach dieser ab und nur kurz darauf setzte eine andere Melodie ein, welche es diesmal auch mit den Ohren wahrnehmen konnte. Die Vielzahl an Gefühlen, welche in diesem Lied mitschwang, verwirrte das Kleine, da es viele davon noch nicht selber kannte und aus einem Grund, der ihm selbst fremd war, kullerten dicke Tränen aus seinen Augen. Was war denn jetzt los?

    Eines der Wesen kam nun wieder näher und die Wassermaus drückte sich erneut soweit es ging an die Wand. Diesmal wurde sich allerdings sehr langsam seinem Versteck genähert. Und schon ein gutes Stück davor verharrte das Wesen. Dennoch war es für Azurills Geschmack deutlich zu nah, auch, wenn die Anwesenheit dieser Menschenwesen es nicht ganz so sehr in Panik versetze, wie die der unheimlichen anderen Wesen, welche es attackieren und verletzen konnten.

    Dann kullerte plötzlich ein seltsames Bröckchen unter den Schrank, welches Azurill erschreck zur Seite weichen ließ. Griff dieses Ding an? Nun scheinbar nicht, es lag einfach nur da. Während das Kleine das komische Ding mit sicherem Abstand betrachtete, ertönte ein tiefes Knurren, welches auch bestimmt die Person vor dem Schrank gehört hatte, und etwas biss das arme kleine schmerzhaft in sein Bächlein. Da war sie wieder, die unsichtbare Bestie, die es immer quälte und wie immer hatte es keine Ahnung, was dieses böse Wesen von ihm wollte, oder wo es war. Wie von selbst näherte es sich dem Brocken, der zuvor angekullert kam und schnupperte daran. Sein Mäulchen öffnete sich und happs, war das Ding weg. Für einen Moment ließ die unsichtbare Bestie von ihm ab, als es von etwas anderem getroffen wurde und erschrocken aufquietschte. Ein weiterer dieser Brocken war angeflogen gekommen und hatte es direkt erwischt. Erneut heulte sein Bäuchlein auf, diesmal aber ehe es vor dem Ding Angst bekommen konnte und schon reagierte sein hungriger Körper und ließ auch dieses Stück Futter verschwinden.
    Nun war das kleine Azurill endgültig abgelenkt und blickte sich suchend nach weiterem Futter um, das auch prompt angekullert kam. Ein Happs und weg war es. Etwas zu schnell, denn das Kleine hatte sich verschluckt und musste nun kräftig husten. Danach ging es zum Glück wieder und schon wurde das nächste Stück angepeilt.

    So mit dem Futter beschäftigt, merkte die Wassermaus gar nicht, dass die Versuche der beiden Mentalisten, es zu beruhigen tatsächlich langsam von Erfolg gekrönt waren und seine Panik wich. Zumindest um Augenblick hatte es die schrecklichen Monster außerhalb seines Verstecks vergessen und fühlte sich sogar ein ganz kleines bisschen sicher. So sicher, dass es sich schnuppernd dem Rand des Schrankes näherte, von wo ja das Futter angeflogen kam und blickte sich nach dessen Quelle um. Es erblickte den Haufen und sah sich doch einen Moment misstrauisch um, doch das Menschenwesen war wieder etwas auf Abstand gegangen. Mit einem wagemutigen Satz schnellte Azurill hervor, schnappte sich einen Brocken und war schon wieder unter dem Schrank verschwunden. Da sich offensichtlich niemand bewegt hatte und diese Art sich als sehr Mühsam herausstellte, näherte es sich jetzt erneut dem Haufen. Die großen Ohren aufmerksam in Richtung der Anwesenden gerichtet und die ganze Körperhaltung, deutete darauf hin, dass es auch auf jedes noch so kleine Geräusch lauschte, um bei Gefahr sofort wieder unter den Schrank zu witschen, begann es schließlich doch außerhalb seines Versteckes zu fressen.



    OT: weiter so^^.


    Snow: Weiter wird es in der Handlung gehen, sobald die Nebenquests auf dem Schiff erfüllt sind^^. Dazu zählen Azurill und ein persönliches Anliegen unseres Tutors.^^.


    PS: Es werden noch öfters Shinys als Bonuspokis angeboten, das war nicht das letzte ;)

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Als Mitsuko die letzte Note ausklingen ließ öffnete sie die Augen. Das kleine Pokemon saß nun vor dem Schrank und aß recht vorsichtig das Pokemonfutter, was einer der Andern dort plaziert haben musste. Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Braunhaarigen. Ein Blick auf ihren Partner verriet ihr, dass er am dösen war. Anscheinend hatte sie sich einen kleinen Faulpelz angelacht, wie sie grinsend feststellte.
    Plötzlich jedoch rollte irgendetwas gegen ihre Rückseite und sie erschrak. Allerdings zuckte sie nicht zusammen und drehte sich dazu noch ziemlich bedächtig um, damit sie dem kleinen grünen Pokemon keine Angst machte.


    Etwas weiter entfernt, am Eingang zu ihrem Raum unter Deck stand der Kapitän des Schiffes. Fragend blickte sie ihn an und er deutet nur auf etwas in ihrer Richtung. Sie ließ ihren Blick nach unten gleiten und sah, dass er ihr einen Ball in Pokeball-Größe zugerollt hatte. Es schien eine andere Art davon zu sein. Irgendwo hatte sie so einen schon einmal gesehen...einen Moment dachte sie nach. Dann fiel es ihr ein! Es schien ein Luxusball zu sein. Vorausgesetzt sie irrte sich nicht...Jetzt ging ihr auch ein Licht auf und sie nickte dem Kapitän, der immer noch an seiner Stelle gewartet hatte, zu zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Kurz darauf, war der Kapitän auch schon verschwunden.


    Dann wandte sie sich ebenso langsam wieder den Anderen zu. In ihrer Hand hielt sie den wertvollen Luxusball und wusste selbst nicht so recht was SIE damit anfangen sollte. Fragend wandte sie sich einfach an die Anwesenden.
    “Ehm...mag einer von euch das kleine Pokemon fangen? Am besten wäre es, wenn es noch frisst. Ich bin aber wohl eine schlechte Wahl für das Kleine, deswegen würde ich einem von euch diesen Ball hier überlassen. Der würde euch das ganze bei einem so scheuen Pokemon einfacher machen.Vorausgesetzt, ihr wollt es ein bisschen weniger Scheu haben”, meinte sie und musste beim letzten Stück etwas grinsen.

    OT: Derjenige der es Fangen will, kann Mitsuko den Ball einfach aus der Hand nehmen, solange er es mit mir abgesprochen hat, damit es nicht zu Verwirrung kommt.

  • Glücklich sah Liv zu, wie das Pokémon sich langsam unter dem Schrank hervortraute. Ruhig saß es da, beinahe entspannt, und fraß das übriggebliebene Futter. Trotz allem wirkte es, als würde es auf jede Bewegung im Raum achten und so traute Liv sich nicht, sich zu bewegen, immerhin wollte sie das Kleine nicht verscheuchen. Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Success, Erfolg.
    Erschrocken zuckte sie zusammen, als Mitsuko die Stimme hob. Das Pokémon fangen … Livs Körper begann, zu kribbeln. War das Adrenalin? Sie hatte keine Ahnung von sowas. Sie wollte, gerne. Aber was war, wenn … Nein, jetzt war Zeit für Egoismus. Sie war wohl am Nächsten am Pokémon dran. Sie hatte es dazu gebracht, unter dem Schrank hervorzukommen – sie unterband den Reflex, diese Tat in Gedanken kleinzureden und den Anderen einen Großteil des Verdienstes zuzusprechen. Ja, sie hatte wohl gut genug gezeigt, dass sie sich aufrichtig um das Kleine sorgte. Es blieb ja noch nicht einmal Zeit, auf jemanden Anderen zu warten. Diese Chance musste einfach genutzt werden. Sollten die Anderen sich halt nachher bei ihr beschweren – nein, sollten sie nicht, und das war es auch, worum es in diesem Kapf wohl eigentlich ging. Um Liv und ihr Bedürfnis, es jedem recht zu machen.
    Mit geballten Fäusten und so fest zusammengepressen Zähnen, dass es beinahe knirschte, erhob Liv sich und schlich vorsichtig auf Mitsuko zu. Entschlossen, beinahe finster blickte sie diese an, bevor sie zu dem seltsam gefärbten Pokéball in der Hand des Mädchens sah. Ja, ihre Chance. Ihre.
    “Ich?”, krächzste Liv piepsig. Dann nahm sie den Ball, ohne auf die Reaktion des Mädchens zu warten. Jetzt, wo sie sich aus ihrer Starre gelöst hatte, trieb ihr schnell schlagendes Herz sie zur Eile an.
    Ebenso vorsichtig wie zuvor näherte sie sich dem Pokémon wieder und kniete sich etwa auf ihrem alten Platz wieder hin. Ihre Hände waren ganz glitschig, beinahe hätte sie den Pokéball verloren. Ein letztes Mal noch atmete sie zitternd ein, bevor sie den Ball in einem sachen Bogen auf das Pokémon warf. Dieses sah erschrocken drein, als die Kapsel es berührte, wurde jedoch vom roten Strahl eingesogen, bevor es wieder unter dem Schrank verschwinden konnte.
    Kurz wackelte der Ball noch, beinahe so, als würde das Wesen im Inneren kämpfen. Ein Kloß stieg in Livs Hals auf. Hoffentlich nahm es ihr diesen Zug nicht allzu übel. “Sorry”, wisperte sie, so dass sie sich selbst kaum hörte.
    Als der Luxusball aufgehört hatte, zu wackeln, näherte Liv sich zögernd und nahm ihn vorsichtig hoch. Ja, sie war nun wohl die Trainerin dieses kleinen Poémon, von dem sie ja noch nicht einmal den Namen kannte. Sie würde sich bemühen, ihm eine gute Trainerin zu sein. Ja, das würde sie.


    OT: MEINS! (Ja, das musste sein ^-^'')

  • Was auch immer da drinnen war, es mochte offensichtlich keine fremden Menschen und beantwortete die Annäherungsversuche mit einer schwachen Aquaknarre, die den gesamten Raum zwar nicht unter Wasser setzte, aber auf jeden Fall für ein feuchteres Klima sorgte. Das Signal war ziemlich eindeutig, also verließ Bert den Raum und ging zurück in den Regen - es war ja nicht so, als würde er noch viel nasser werden können. Und eine Jacke trug er auch, also, was solls?


    Offenbar war er nicht der Einzige, dem es in dem Raum unten langsam zu unangenehm wurde, denn auch einige andere waren draußen, darunter Serena und Geri. Für einen Moment überlegte er, ob er sich nicht dazugesellen wollte, dann jedoch hörte er, dass sie offenbar einen Kampf planten. Unsicher schielte er auf Billy herab. War der Kleine wirklich schon bereit für so was? Oder, besser gesagt, bereit für so etwas hier? Dies war nicht umbedingt das seetüchtigste Schiff von allen, und sein Voltobal war bereits mehrere Male im Verlauf des letzten Tages explodiert. Nicht umbedingt die beste Kombination.


    Also zog er sich stattdessen mit seinen Pokémon auf die andere Seite des Schiffes zurück, wo er Billy ablegte und Jon aus dem Ball ließ. Die Krabbe blickte seinen Trainer aus großen Augen an und beschloss dann automatisch so viel Abstand zwischen sich und das Voltobal zu bringen wie nur irgend möglich. Also mir soll's recht sein..., dachte sich Bert. Wenn die beiden sich nicht riechen können, muss ich auch irgendwie was dagegen tun. Aber wie? Und wann? Er setzte sich auf ein Fass an einer wind- und regengeschützten Stelle und ließ das beruhigende Rauschen des Wassers auf sich einwirken. Zwei Pokémon sind eine Menge Arbeit...


    Eine nicht allzu lange Zeit später erwachte er. Wo bin ich? Dann fiel ihm etwas Wichtigeres ein. Wo sind Billy und Jon? Sein Blick fiel in Richtung des Bugs, wo beide Pokémon sich aus einer respektvollen Entfernung gegenseitig anfunkelten. "Leute?" fragte Bert. "Was macht ihr?" Unbeirrt von seinen Worten hob Krabby seine Scheren und ließ sie zweimal zuschnappen, wobei es anfing, langsam nach rechts zu gehen und das Voltobal zu umkreisen. Billy widerum knisterte eine Antwort zurück und setzte sich seinerseits in Bewegung, wodurch sich nun beide über den morschen Fußboden drehten. Und plötzlich war Bert klar, was sie vor hatten.


    In dem Moment stürzten beide aufeinander zu. Sekundenbruchteile jedoch bevor sie sich erreichen konnten holte Bert seinen Netzball aus der Tasche und holte Krabby zurück, was dazu führte, dass Billy ins Leere rollte und gegen die Reling knallte. Bert beugte sich zu ihm hinunter. "Na? Abreagiert?" Er nahm die knisternde Kugel auf den Arm. "Kommt, wir gehen wieder unter Deck." Innerlich rollte er mit den Augen - das wird vielleicht was.


    Mit seinen Pokémon bei sich trampelte er die Treppe runter und verfehlte den dort sitzenden Geri um Haaresbreite - "Vorsicht, Vorsicht, coming through, coming through." Die letzten beiden Stufen übersprang er aus Gewohnheit und landete mit einem Krachen breitbeinig auf dem Holzboden. "Heya, partners," rief er in die Runde. "Wie lief der Kampf? Ich hab ihn leider nicht mitverfolgen können."

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Serena lachte und wollte sich gerade zu Ronja herunterbeugen, um sie zu kraulen, als sie einen heftigen Stoß in die Kniekehlen bekam, wodurch sie das Gleichgewicht verlor und mit einem überraschten aufschrei nach hinten stürzte, dahin wo auch Samuel stand.


    Nachdem der Schwarzhaarige das losgeworden war, was ihm auf der Seele gelegen war, ließ er Williams Hand wieder los und unterdrückte ein Stöhnen. Die Sache war irgendwie anstrengend, jedoch legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Es war trotzdem noch... amüsant. Plötzlich sah er, wie Serenas Frizelbliz auf seine Trainerin zustürmte. Gerade wollte er sie noch warnen, doch der Donnerhund war zu schnell und rammte sie, ehe er reagieren konnte. Die Blauhaarige fiel direkt in seine Richtung, reflexartig fing er sie mit beiden Armen ab und fing sie ab. Es war seltsam, eine Frau in den Armen zu halten, die genauso groß war wie er. Nein... es war seltsam, überhaupt eine Frau in den Armen zu halten! 'Oh Gott, nicht schon wieder!', dachte er, als er schon wieder rot anlief und kniff die Augen zusammen, ehe er sie kurz darauf wieder öffnete und Serena in die Augen sah, sie dabei immer noch umklammernd. "Ähm... ist alles in Ordnung?", fragte er sie.


    Es gab Tage, da war die Obrigkeit offenbar gerade zu versessen darauf William den Tag zu versüßen. Denn nicht nur, dass er das vorhin erleben durfte, jetzt auch noch die nächste Szene. Ein so herrliches Gefühl hatte er schon lange nicht mehr verspürt. Denn Serena's kleiner Hund warf sie regelrecht, in die Arme des selbsternannten Wissenschaftlers. Wobei dieser abermals rot wie eine Tomate angelaufen war. Der Anblick war nicht mit einem Schauspiel oder so etwas zu vergleichen. Dafür war es einfach zu gut. Zugegeben die nächste Aktion des Ehrenmannes war nicht ganz so nett, aber es musste halt einfach sein. Mit einem Grinsen über das gesamte Gesicht, schritt er hinter den Kittelträger, und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Wobei er sich ein wenig bückte, so dass sein Mund auf derselben Höhe wie das Ohr des Fängers war, und flüsterte so sanft, das vermutlich nur dieser die Worte vernehmen konnte:" Na na na, du scheinst es aber eilig zu haben." Man konnte sogar an William's Stimme erkennen, dass er höchst amüsiert war. "Wenn ich du wäre, würde ich allerdings noch an deiner Gesichtsfarbe arbeiten", wieder eine kurze Kunstpause "Sonst explodiert dir noch der Kopf, wenn es so weitergeht. Oder du stirbst an Blutverlust." Nun entfernte er seine Hand wieder, ließ den Kopf aber an der Position:" Aber keine Angst, ich werde zur Stelle sein, wenn Serena jemanden braucht, an dessen starker Schulter sie sich ausweinen kann." Es war echt schwer dass nicht als so zu verstehen, als dass er Öl ins Feuer goss.


    Nein! Nein! Nein! Es war ja schon schlimm genug, dass Serena nun so nahe an ihm war, aber als William ihn berührte... er HASSTE Berührungen! Es war nicht zum aushalten! Der Schwarzhaarige fühlte sich wie eingequetscht, mit einer Person hatte er da kein so großes Problem... aber William sollte da seine gottverdammte Hand wegnehmen! Als er ihm noch näher kam, war das einfach nur... schrecklich. Grausam. 'Geh weg... Geh weg... du.. du.. CREEPER!', war das Einzige, was seine Gedanken kreuzte und er kniff seine Augen zusammen. Genau! William war nur eine Blockkreatur aus einem overhypten Indiegame. Und wenn laut ihm Samuels Kopf explodieren sollte, dann könnte er gleich mitexplodieren! Doch als er das, was er als nächstes über Serena sagte, ließ ihn wieder seine Augen weiten. "Duuu...", zischte er kaum hörbar aber mit einem doch ziemlich aggressiven Unterton, doch bevor er noch etwas entgegnen konnte, musste er wieder realisieren, dass sie auf einem völlig nassen Deck standen. Das Schiff schwankte leicht, und genau in dem Moment verloren die Lederschuhe des Forschers ihren Halt. Mit einem geschockten Gesichtsausdruck versuchte er den Halt zu bewahren, aber er hatte ja Serena nach wie vor im Arm. So fiel er nach hinten... direkt mit voller Wucht in William hinein.


    Verwirrt blickte sich Serena um, nachdem sie alle zu Boden gekracht waren. Was war denn jetzt auf einmal passiert? Ok, Samuel hatte sie aufgefangen und sich daraufhin offensichtlich mit William angezickt, sie hatte nur den Ton, aber nicht die Worte verstehen können. Und nun lagen sie alle am Boden, super. Was hinter ihr passierte konnte das Stuntgirl nicht sehen, also tastete sie blind hinter sich, um den Boden zu finden und hoffe, dass sie damit jetzt keinen Fehler beging. Aber sie brauchte einen festen Grund, um sich abstützen zu können. Nunja, wenn da nicht Samuels Hände um ihre Taille gewesen wären, denn er hielt sie noch immer fest. „Ähm Samuel?“, meinte sie vorsichtig und errötete leicht. Welch pickere Situation, wie war sie da nur rein geraten? „Könntest du mich vielleicht loslassen? Ich kann nicht aufstehen, wenn du mich weiter festhältst.“ Dabei tastete sie weiter nach den nassen Planken des Schiffes.


    Es war gerade ein zu göttliches Gefühl, als er merkte, wie der Forscher innerlich explodieren musste. Den Ton, welchen er anschlug, dazu noch, dass er nicht in der Lage war etwas zu machen, denn immerhin konnte er "seine" Prinzessin nicht fallen lassen. Dafür war das, was nun folgte nicht gerad so wie es sich der Butler vorgestellt hatte, denn durch eine kleine Schwankung des Schiffes hatte er plötzlich um einiges mehr Gewicht auf sich. Und so schnelle Gewichtsverlagerungen waren gemeinhin nicht sehr gut verträglich mit leichtem Stand, welchen William aus seiner Lehrzeit mitgenommen hatte. Das Resultat war dann allerdings alles andere als elegant, zumindest wenn man es nicht als elegant bezeichnete auf dem Gesäß zu landen. Das alleine würde ja noch gehen, doch nicht nur das Gewicht des Wissenschaftlers, sondern auch noch dass seiner Prinzessin lag auf ihm. Ok, vermutlich war es einfach der Kittelträger, welcher vermutlich nicht allzu oft aus seinem Labor gekommen war, und dementsprechend ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hatte. Ob es tatsächlich so war oder nicht, würde sich vermutlich niemals klären, aber es war gegen Williams Prinzip, einer Dame irgendetwas anzulasten, sei es auch nur ein paar Kilos. Als er Serena's Worte vernahm, erhellte sich seine Laune allerdings wieder, und er flüsterte der Tomate erneut etwas zu, noch immer darauf bedacht, dass es die Prinzessin nicht hören konnte: "Wenn ich in deiner Lage wäre, würde ich sie loslassen, denn in so einer Position, lässt sich es nur schwer romantisch haben", er liebte die Situation, besonders da sie geradezu zur Provokation einlud. "Und bitte verzeih, aber wenn du dich ihr weiter nähern möchtest, würde ich dir den Ratschlag geben, nach Möglichkeiten nächstes Mal das Bett zu wählen, ist meiner Erfahrung nach weitaus angenehmer und ungezwungener." Nach diesen Worten hatte sich erneut ein Grinsen über William's Gesicht gelegt. Er war gespannt darauf, wie der Kittelträger darauf reagieren würde.


    Samuel starrte perplex in den verregneten Himmel, sein Blick war absolut leer. Er konnte kaum mehr etwas sehen, die Tropfen hatten seine Brille vollkommen überdeckt. Es war so furchtbar warm... und so eingequetscht... kurz darauf senkte er seinen Blick leicht und sah Serena direkt ins Gesicht. Erneut weiteten sich seine Augen leicht und sein Mund blieb leicht offen stehen. Serena... auf ihm... oh Gott... Er wollte irgendetwas sagen, aber was? Was nur? Oh nein, was zur Hölle sollte er nun tun?!? In all der Aufregung hörte er gar nicht mehr, wie Serena ihn darum bat, loszulassen. Seine Gedanken schalteten erst wieder, als William ihm schon wieder etwas ins Ohr flüsterte. Der weiße Kerl war so verdammt creepy, Samuel konnte es gar nicht mehr in Worte fassen. Nein, er hörte gar nicht mehr zu, das, was der Kerl sagte, war sicher wieder nur eine Provokation! Mal im Ernst, kam da überhaupt nichts mehr anderes Mund? Schließlich spürte er, wie Serenas Hand nach unten glitt. Reflexartig ließ der Schwarzhaarige mit einer Hand ihren Rücken los und packte sie am Handgelenk. Oh Gott, warum hatte er das gerade gemacht? Das musste jetzt verdammt falsch rüberkommen! Und das ständige Rotwerden, dieses eigenartige Gefühl und... was war nur los mit ihm? War er krank?!? Und genau in dem Moment realisierte er es. Nein, oh nein, bei allem Heiligen... nie, aber auch wirklich nie hätte er erwartet, dass sein Körper diese Art von Gefühl tatsächlich einmal zu spüren bekommen würde. Und dabei war es doch so simpel. Und so kompliziert. Das Leben war grausam. Langsam ließ er seine andere Hand an Serenas Nacken gleiten, schließlich versuchte er sich mit ihr aufzurichten und begab sich in eine leicht sitzende Haltung, wobei er mit seinen Knien William noch einmal absichtlich und schön fest auf die Beine drückte. Noch einmal sah er Serena in die Augen, die Röte auf seinen sonst so blassen Wangen war wirklich kaum zu übersehen. Und während er sie ansah legte sich für den Bruchteil eines Moments unbewusst ein strahlendes und vollkommen ehrliches Lächeln auf seine Lippen. Kurz darauf realisierte er jedoch, was er da eigentlich tat und ließ Serena abrupt los, während er dabei aufsprang. "Ohhh, ähh, haha, entschuldige!", meinte er kurz darauf schelmisch grinsend und legte sich peinlich berührt eine Hand an den Hinterkopf. Dabei wischte er sich kurz noch einmal mit dem Ärmel über seine Brillengläser, um wieder besser sehen zu können. "Haha, ich habe eben das Gleichgewicht verloren, tut mir leid.", quasselte er einfach weiter und druckste herum, während er nervös zu Boden blickte. Man konnte ihm ansehen, dass nun etwas vollkommen anders an ihm war. Er schien weniger kühl und distanziert, fast schon sehr glücklich. 'Serena, was machst du da nur mit mir?!?', schrie sein Verstand, aber niemand hörte es mehr. Noch nicht einmal er selbst.


    Serena zuckte zusammen, als plötzlich eine Hand sich um ihr Handgelenk schloss. Um Gottes Willen sie hatte hoffentlich nichts erwischt, was sie nicht wollte. Vermutlich war es Samuel, da eine Hand, die sie hielt verschwunden war. Dann wanderte seine andere langsam höher, bis sie in ihrem Nacken lag. Plötzlich war ihr Mund trocken und ein Schauer jagte ihren Rücken hinunter. Ok, das war seltsam, sehr seltsam… Was geschah hier? Sie hob den Blick so weit es ging und sah dem Brillenträger tatsächlich direkt in die Augen. Sein Gesichtsausdruck konnte sie nicht zuordnen und einen verdammt lang wirkenden Augenblick überkam sie plötzlich das seltsame Gefühl, dass er sie gleich küssen würde. Blicken die Männer in Filmen kurz vor der Kussszene nicht immer so? Oh bitte nicht, darauf war sie gerade ganz bestimmt nicht vorbereitet. Sie hatte zwar absolut nichts gegen den Schwarzhaarigen, aber bisher eher freundschaftliche Gefühle und das wäre doch etwas arg plötzlich. Aber zum Glück richtete sich Samuel schließlich auf, wobei er sie auch weiterhin festhielt und mit sich hochzog. Dann endlich schien er zu bemerken, dass er sie noch festhielt und gab sie sie sofort frei, wobei er schienbar leicht peinlich berührt eine Entschuldigung stammelte und dabei seltsam glücklich lächelte. „Uh- oh, da gibt’s nasse Träume“, keifte ein kleines, nerviges Stimmchen in ihrem Inneren, worauf sie auf der Stelle rot anlief und den Kopf shcüttelte. Ok, das war Fakt, die heutigen Filme pflanzten einem wirklich die unmöglichsten Gedanken in den Kopf. Genau die das zuvor, wie kam sie eigentlich dazu, Samuel sowas zu unterstellen? Das war ja sowas von unfein.


    Naja das Aufstehen war nicht gerade sehr angenehm, auch wenn die Reaktion der Tomate in seinen Augen recht übertrieben schien, so konnte er das noch bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Aber dass er ihm dann extra nochmal mit dem Knie eine reindonnerte, war dann doch etwas zu viel des Guten. Ein Mann von Welt musste schließlich Manieren haben. Und um eine Prinzessin zu erobern, musste man ohne Zweifel so einer sein. Aber angesichts der Umstände, entschuldigte er den Kittelträger sein Verhalten. Denn so wie es aussah, war er recht fertig. Auch dass er nur noch wirren Zeugs schwafelte, machte es nicht gerade besser. Doch auch die Prinzessin, schien sich nicht ganz wohl zu fühlen, da sie ebenfalls rot Anlief. Unterdessen waren alle ja wieder von ihm herunter, und er konnte sich ebenfalls aufrichten. Die nassen Planken waren eben doch nicht wirklich angenehm. Allerdings war das noch das kleinste Problem, denn als er sich erhob, und sich aus Gewohnheit den Staub von seiner Kleidung wischen wollte, musste er feststellen, dass es leider nicht Staub sondern hartnäckiger Schmutz war. Das nervte ihn wirklich, so war der Stoff noch so sauber gewesen, wie es sich halt gehört hatte, und jetzt war er von oben bis unten mit Schmutz überzogen. Er hatte zwar an sich nichts dagegen, sich ein wenig die Hände schmutzig zu machen, das gehörte nun mal zu seinem Job als Butler, dennoch man konnte das auch in sauberer Kleidung erledigt werden. Weshalb er gerade tierisch angepisst war. Aber da hatte er halt keine andere Wahl, kaum erhoben, streifte er sich das weiße Oberteil ab, und war dennoch angemessen gekleidet. Man musste halt improvisieren können. Aber wirklich besser wurde es nicht, denn ein paar Sekunden später, spürte er schon wieder einen Biss in seinem rechten Bein. Konnte der Kleine das nicht einmal sein lassen? Scheinbar nicht, vielleicht hatten die anderen ja etwas zum spachteln dabei, womit der seinen kleinen Begleiter ablenken konnte. So schritt er, auch wenn es ein wenig komisch wirkte mit einem kleinen Anhang am Bein zu den anderen:" Hat jemand von euch was zum knabbern dabei, ich könnte ne kleine Portion gebrauchen, sprich mein kleiner Partner", wobei er mit dem Finger nach unten zeigte. Ein bisschen später, schritt er noch näher zu Serena, und flüsterte ebenfalls in einer angemessenen Lautstärke: "Bitte verzeiht wenn ich so direkt bin, aber ich würde euch raten, euch euren Kampfpartner nicht zu schnell zu nähern, ich weiß nicht, ob er das so verkraften würde." Ob es intelligent war oder nicht, wusste er nicht, aber er hatte den Forsch genug geärgert und dabei seinen Spass erhalten, da konnte er ihm zur Abwechslung auch mal etwas zu liebe tun. Wie es allerdings von der Position des Kittelträgers ausgesehen hatte, als er der Prinzessin etwas ins Ohr gehaucht hatte, wusste er nicht, aber es konnte auch ziemlich falsch rüber gekommen sein.
    Apropos unfein, da war doch noch etwas. „Sag mal, was sollte denn diese bescheuerte Eiversuchtsattacke?“, brauste sie scheinbar urplötzlich auf und wirbelte zu Bolt herum, der sie einen Moment mit großen Augen anstarrte und sich dann beleidigt wegdrehte. „Ja mit dir rede ich! Ich hab dich nicht vergessen, aber Ronja war gerade schneller. Wie kann man nur so beleidigte Leberwurst spielen? Willst du, dass ich mir sonst was brech?“, schimpfte sie mit dem Donnerhund, der prompt zusammenzuckte und ein wenig betröppelt dreinblickte. Das Sheinux stolzierte an die Seite der blauhaarigen, und maunzte ihrem ungeliebten Kameraden hochmütig zu. „Wie Willi und Sammy!“, schoss es dem Stuntgirl durch den Kopf und sie seufzte schwer. „Verdammt nochmal, ihr seid ein Team, also benehmt euch auch so!“ Dabei warf sie über die Schulter einen Blick zu den beiden Jungen und musste Grinsen als sie den Buttler erblickte. Dass die Holzbalken nicht blütenrein gewesen waren, hätte sie sich ja denken können, aber seine weiße Kleidung zeigte dies noch etwas genauer, weshalb sie leicht kichern musste.


    Naja das Aufstehen war nicht gerade sehr angenehm, auch wenn die Reaktion der Tomate in seinen Augen recht übertrieben schien, so konnte er das noch bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Aber dass er ihm dann extra nochmal mit dem Knie eine reindonnerte, war dann doch etwas zu viel des Guten. Ein Mann von Welt musste schließlich Manieren haben. Und um eine Prinzessin zu erobern, musste man ohne Zweifel so einer sein. Aber angesichts der Umstände, entschuldigte er den Kittelträger sein Verhalten. Denn so wie es aussah, war er recht fertig. Auch dass er nur noch wirren Zeugs schwafelte, machte es nicht gerade besser. Doch auch die Prinzessin, schien sich nicht ganz wohl zu fühlen, da sie ebenfalls rot Anlief. Unterdessen waren alle ja wieder von ihm herunter, und er konnte sich ebenfalls aufrichten. Die nassen Planken waren eben doch nicht wirklich angenehm. Allerdings war das noch das kleinste Problem, denn als er sich erhob, und sich aus Gewohnheit den Staub von seiner Kleidung wischen wollte, musste er feststellen, dass es leider nicht Staub sondern hartnäckiger Schmutz war. Das nervte ihn wirklich, so war der Stoff noch so sauber gewesen, wie es sich halt gehört hatte, und jetzt war er von oben bis unten mit Schmutz überzogen. Er hatte zwar an sich nichts dagegen, sich ein wenig die Hände schmutzig zu machen, das gehörte nun mal zu seinem Job als Butler, dennoch man konnte das auch in sauberer Kleidung erledigt werden. Weshalb er gerade tierisch angepisst war. Aber da hatte er halt keine andere Wahl, kaum erhoben, streifte er sich das weisse Oberteil ab, und war dennoch angemessen gekleidet. Man musste halt improvisieren können. Aber wirklich besser wurde es nicht, denn ein paar Sekunden später, spürte er schon wieder einen Biss in seinem rechten Bein. Konnte der kleine das nicht einmal sein lassen? Scheinbar nicht, vielleicht hatten die anderen ja etwas zum spachteln dabei, womit der seinen kleinen Begleiter ablenken konnte. So schritt er, auch wenn es ein wenig komisch wirkte mit einem kleinen Anhang am Bein zu den anderen:" Hat jemand von euch was zum knabbern dabei, ich könnte ne kleine Portion gebrauchen, sprich mein kleiner Partner", wobei er mit dem Finger nach unten zeigte. Ein bisschen später, schritt er noch näher zu Serena, und flüsterte ebenfalls in einer angemessenen Lautstärke: "Bitte verzeiht wenn ich so direkt bin, aber ich würde euch raten, euch euren Kampfpartner nicht zu schnell zu nähern, ich weiss nicht, ob er das so verkraften würde." Ob es intelligent war oder nicht, wusste er nicht, aber er hatte den Forsch genug geärgert und dabei seinen Spass erhalten, da konnte er ihm zur Abwechslung auch mal etwas zu liebe tun. Wie es allerdings von der Position des Kittelträgers ausgesehen hatte, als er der Prinzessin etwas ins Ohr gehaucht hatte, wusste er nicht, aber es konnte auch ziemlich falsch rüber gekommen sein.


    Serena schien ihre Pokémon wegen der Aktion von eben zu schelten. Aber Samuel bekam das alles gar nicht mehr richtig mit, er war zu sehr in seine eigene, kleine Welt abgetaucht, die er schon seit Jahren vernachlässigt hatte und unter all den bösen Erinnerungen und Bildern fast schon untergegangen war. 'White! White! Whiiiite!', schrie die Stimme in seinem Inneren und versuchte, wieder die Oberhand zu gewinnen, doch sie schaffte es nicht. Kurz darauf gesellte sich jedoch wieder William zu ihnen, woraufhin der Schwarzhaarige wieder hellhöriger wurde. Er schien ein Problem mit seinem Kapuno zu haben. Ach, das war ja lustig anzusehen, wie es sich da an seinem Bein verbissen hatte... der Brillenträger konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Eigentlich wollte er seine Bitte um Hilfe ignorieren, dich als er Serena etwas zuflüsterte hob er argwöhnisch eine Augenbraue. Dieser Creeper liebte es wohl, nahe an die Ohren anderer zu gehen, was? "Hey, was ist los?", meinte Samuel und versuchte dieses Mal erst gar nicht die Emotiomen hinter seiner Stimme zu verstecken. Schließlich seufzte er. Bestimmt war es schon wieder etwas über ihn selbst gewesen. William war wirklich unausstehlich. Der Schwarzhaarige stöhnte und öffnete seine Seitentasche. Schließlich holte er eine Packung Sandwiches heraus, die er vor dem Ablegen gekauft hatte, und hielt sie William mit einem leeren Gesichtsausdruck hin. "Da, gib das deinem Drachen.", meinte er und wandte sich leicht ab. Schließlich sah er den Weißhaarigen wieder mit demselben herausfordernden Blick an. "Aber glaub ja nicht, dass das was heißen soll.", fügte er noch leise hinzu.


    Als William sie leise ansprach hob Serena nur verwirrt eine Augenbraue. Schnell nähern? Was meinte er jetzt damit? Offensichtlich hatte er Probleme mit seinem Drachen und bat um etwas zu essen für diesen. Das Stuntgirl wollte schon direkt in ihre Tasche greifen, als ihr einfiel, dass ihr Pokémonfutter ja speziell für ElektroPokémon ausgelegt war. Ob das dem Drachen so gut bekommen würde? Sammy schien das auch so zu sehen und reichte dem Weißgekleideten einige Sandwich. „Dein Kapuno kommt aus Einall, nicht wahr?“, erkundigte sich die Blauhaarige und betrachtete den Schattendrachen interessiert, „Ich freue mich immer, andere Bewohner meiner Heimat zu treffen.“
    Bolt bellte, als sein Frauchen schon wieder einem anderen Pokémon mehr Aufmerksamkeit schenkte, als ihm, während Ronja damit begonnen hatte, sich zu putzen und nun auffordernd um die Beine ihrer Trainerin strich. Als sich Serena zu der Katze herunter beugte, rieb diese kurz den Kopf an ihrer Hand und stieß dann mit der Pfote gegen die Tasche der jungen Frau. Etwas verwirrt öffnete sie diese, wieder ei n Maunzen und das Sheinux blickte sie erwartungsvoll an. Einer plötzlichen Eingebung folgend, holte Serena Ronjas Pokéball hervor, worauf diese schnurrend gegen diesen stieß und auch sofort darin verschwand. Dem Kätzchen war es auf Dauer wohl doch zu nass an Deck geworden. Ihr kleiner Donnerhund schmollte noch immer, irgendwas musste sie da machen, um ihn wieder besser zu stimmen. Und prompt fiel ihr ein, dass Samuel ja ihr helfen wollte, dem Kleinen eine neue Attacke beizubringen. „Sammy, wie sieht es eigentlich aus, hilfst du mir jetzt mit Bolt? Ich meine, mich erinnern zu können, dass du auf der Farm meintest, du könntest ihm eine Attacke beibringen, die ihm helfen könnte“, dabei lächelte sie den Forscher offen an. Es war mit Sicherheit eine gute Idee ihren kleinen Gefährten jetzt ein bisschen auszupowern, um ihn zu besänftigen.


    OT: Der Krieg ist nicht mehr zu Stoppen, William gegen Samuel XD
    Gruppenpost mit Lau und zeev.
    Habt Spaß beim Lesen, wir hattens beim Schreiben auf alle Fälle XD

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • War ja klar, dass der Kittelträger seine Klappe nicht halten konnte, und seine Neugier wenigstens ein Mal in Zaum hielt. Doch so einen direkte Ansprache, konnte er nicht ignorieren, das wäre in höchsten Maße unhöflich gewesen. Denn auch wenn der Forscher offensichtlich jeglichen Anstand über Bord warf, so war er doch besser erzogen worden, als die Tomate. "Bitte verzeih, aber was der Inhalt dieses Gesprächs ist, geht sie auch beim besten Willen nichts an. Von dem her bitte ich Sie höflichst ihr Temperament zu zügeln, und sich in Gegenwart einer Dame bitte dementsprechend zu verhalten." Auch wenn William das in keinem aggressiven Tons von sich gab, sondern sein Temperament ruhig hielt, war deutlich zu spüren, dass er es nicht schätzte so nach etwas gefragt zu werden. Dennoch nahm er die Sandwiches des Forschers an. Wenn sie nicht gut waren oder so konnte sich sein Partner wenigstens bei ihm beschweren, und nicht bei seinem Besitzer. Auch wenn die Tomate es ausdrücklich betonte, so war es doch eine Geste welche bei William ziemlich gut ankam. Mit einer leichten Verbeugung nahm er das Essen entgegen, während er sich bedanke: "Auch wenn Ihr das so seht, möchte ich euch dennoch danken." Als sich dann auch Serena wieder zu Wort meldete, wandte er sich wieder ihr zu. "Ja, mein kleiner Freund, stammt ursprünglich von dort, allerdings habe ich ihn bekommen, als er noch in einem Ei war", wobei er leicht verlegen lächelte, das war das erste mal, dass sich jemand für Ares interessierte. Und dann auch noch die Prinzessin, es gab wohl nichts, dass es nicht gab. Scheinbar hatte sie allerdings größere Probleme damit ihre kleinen Energiebündel unter Kontrolle zu behalten. Was dann aber folgte, war sogar für ihn interessant, der Forscher hatte versprochen ihren Hündchen etwas beizubringen, das versprach interessant zu werden. Doch zuerst musste er den leicht stechenden Schmerzverursacher los werden. So ließ er sich in die Hocke fallen, und öffnete die Verpackung des Sandwiches, während er es Ares hinhielt. Mit einem aufmunternden lächeln, sah er den kleinen Kerl an, und hielt es ihm hin. Nach ein paar Augenblicken ließ er das Bein los, und landete auf den Füssen. Noch ein wenig verunsichert drehte es den Kopf nach links und rechts, wartete aber anständig, wie es sich gehörte, auf die Erlaubnis. Nach einem kurzen: "Jetzt" von William stieß es ruckartig nach vorne und biss herzhaft zu. und wie hätte es auch anders sein können, dabei etwa zur Hälfte in William's Hand. So langsam wurde es echt anstrengend. Er brauchte dringend eine Methode um ihm klar zu machen, was wo war. Mit leicht schmerzender Hand, erhob er sich erneut, und drehte sich dem Weißkittel zu: "Wenn du Serenas kleinem Pokémon etwas beibringen möchtest, wäre es dann eventuell möglich, dass ich mir das ansehen könnte? Das wäre sicher eine nützliche Erfahrung für mich." Die Bitte kam eigentlich recht unerwartet, dennoch würde das Blütenreine lächeln von William das schon richten.


    War doch klar gewesen, dass der Weißhaarige wegen seiner Nachfrage etwas zu meckern hatte. Samuel ignorierte es einfach, er hatte keine Lust mehr, auf etwas derartiges zu reagieren. William bedankte sich trotzdem für die Sandwiches bei ihm, woraufhin Samuel seine Arme verschränkte und nachdenklich zu Boden sah. "Hm." Schließlich tat er das, was ihm zuvor in Gedanken gekommen war, wieder mit einem Kopfschütteln ab. Auf Serenas Frage seines Kapunos bezüglich musste er anschließend schmunzeln und legte sich seine Hand ans Kinn. Es freute sie also, wenn sie Bewohner ihrer Heimat sah? Für Samuel selbst waren alle Pokémon gleich. Aber er musste zugeben, es gab ihm schon etwas Vertrautes, wenn er Taschenmonster aus seiner Heimatregion sah, wie auch Klikk. Vielleicht war das ja der Grund gewesen, weshalb er es mitgenommen hatte... apropos Klikk. Seit der Sache auf der Farm war es nicht mehr draußen gewesen. Hastig blickte sich der Brillenträger um und sah sein Magnetilo wie es sich mit seiner Vorderseite gegen an den Mast gelehnt hatte. Was tat es denn da? Schmollen? Der Forscher kramte den Pokéball des Magneten hervor und rief ihm ein kurzes "Hey!" zu. Daraufhin sah er vom Mast weg und fokussierte seinen Trainer leicht verwundert. Dieser zeigte dem Stahlpokémon daraufhin kurz seinen Pokéball. Es reagierte nicht. Also rief er sein Magnetilo einfach wortlos zurück. Kurz darauf hörte er, wie er von Serena angesprochen wurde und sah das Stuntgirl wieder an. "Hm, natürlich, warum nicht.", meinte er daraufhin und schob seine Brille an seinem Nasenrücken hoch. Zeit für ihn, in den "perfekt und cool"-Modus zu wechseln. Wenn es um Attacken ging, machte ihm so schnell keiner was vor... das glaubte er zumindest. Als William jedoch fragte, ob er zusehen dürfte, verzogen sich Samuels Mundwinkel wieder leicht. "Wenn Serena damit einverstanden ist.", sagte er anschließend, dabei die Arme verschränkend. Im Grunde war es ihm egal... aber er konnte eigentlich gut darauf verzichten, dass William wieder irgendwelche komischen Kommentare rausschlug. Aber na ja, Hauptsache, er flüsterte sie ihm nicht ins Ohr.


    „Ich habe nichts dagegen“, meinte das Stuntgirl lachend und bückte sich zu ihrem Frizelbliz, welches immer noch zu schmollen schien. Dies wurde jedoch zu einem überraschtem Fiepen, als seine Trainerin Bolt einfach mit einer Hand im Genick packte und ihm mit der anderen kurzerhand die Füße wegzog, um ihn so auf den Rücken zu werfen. Anschließend kabbelte sie mit beiden Händen lachend seinen Bauch, wobei ihr kleiner Donnerhund sich genauso zu Winden versuchte, wie es nur kurz zuvor Geri getan hatte. Offensichtlich war Bolt ebenfalls sehr kitzlig, denn er jaulte und fiepte ausgiebig. Als Serena ihn dann schließlich losließ, schüttelte er sich und blickte seine Trainerin leicht beleidigt an. „Keine Schmollmine mehr, sonst helf ich nochmal nach“, drohte das Stuntgirl scherzhaft und deutete zu Samuel hinüber, „Sammy wird jetzt mit dir arbeiten, also stell dich bitte gut an. Ich erwarte, dass du folgsam bist und mich nicht blamierst, sonst muss ich leider wieder Ronja raus holen, verstanden?“ Ein bestätigendes „Waff“ und der kleine Donnerhund richtete sich, so weit es ging auf. Es hatte den Anschein, als wollte er unbedingt beweisen, dass er besser wie das Sheinux war und tappte auch sogleich und für ihn erstaunlich folgsam zu Samuel hinüber. Die Blauhaarige lachte erneut und fuhr sich durch die kurzen, nassen Haare. „Also, arbeitest du mit ihm allein, oder soll ich auch etwas machen?“, erkundete sie sich neugierig.


    Scheinbar war der Forscher nicht gerade so erfreut, dass sich William dazu gesellen wollte, aber da hatte er nun mal keine große Alternative. Immerhin knüpfte er noch die Bedingung dran, dass die Prinzessin nichts dagegen hatte. Etwas, was nicht schwer zu erreichen war, und er sich so keine Sorgen bezüglich der Erlaubnis machen musste. Und wie erwartete, bekam er die Erlaubnis auch recht schnell, was ihm ein sanftes Lächeln entlockte. Auch die nächste Aktion der Angebeteten des Forschers war lustig anzusehen. Denn man sah ja nicht alle Tag einen Welpen auf dem Rücken, der ausgekitzelt wurde. Den einen Arm legte er waagrecht auf seine Brust, während er den anderen auf diesem abstützte und so die rechte Hand vor seinem Mund hatte, als er leicht lachen musste, es sah wirklich zu komisch aus, und der kleine hatte nicht wirklich eine Chance. Dennoch war er nur Zuschauer, und hielt sich dementsprechend im Hintergrund, und wartete ab.


    Also stimmte Serena zu, dass William zusah... na ja, was sollte er auch groß tun, außer wieder dumme Kommentare abzulassen. Er würde es sicher nicht wagen, in irgendeiner Weise etwas zu beeinflussen, wenn Serena in dem Ausmaß beteiligt war. Allerdings... der Weiße schien gewieft. Wer konnte schon wissen, ob er letzten Endes nicht noch etwas tat, um Samuel dumm dastehen zu lassen? Aber er ließ es darauf ankommen. Wenn etwas passieren würde, dann könnte er sich sicher noch zur Wehr setzen. Er hasste es zwar durchnässt zu sein, aber ein Training im Freien war wohl die beste Option, diejenigen in der Kajüte wollten sicherlich nicht, dass noch ein Unfall passierte. Und der Kapitän wäre sicher auch nicht allzu begeistert davon. Ziemlich interessant anzusehen war jedoch die Kitzelattacke Serenas auf ihr Frizelbliz. Und auf ihren Befehl hin wirkte es dann recht gehorsam... das sollte nicht allzu schwer werden, immerhin wirkte der grüne Donnerhund sehr entschlossen. Als Serena ihn schließlich fragte, ob sie noch etwas tun sollte, wirkte der Schwarzhaarige zunächst einmal recht nachdenklich und legte sich seine Hand ans Kinn. Schließlich kramte er einen weiteren Pokéball heraus und drückte auf den Knopf, woraufhin die Kapsel sich öffnete und aus einem weißen Lichtstrahl heraus ein Klikk erschien. "Wie wäre es damit...", setzte er an und rückte an seiner Brille, "ich demonstriere und erkläre dir und Frizelbliz wie es gemacht wird, und du gibst ihm anschließend die Befehle? Es ist schließlich dein Pokémon, also musst du auch dazu in der Lage sein, mit ihm zu lernen." Dabei lächelte er die Blauhaarige sanft aber leicht herausfordernd an.


    Serena nickte und stemmte die Hände in die Hüfte. „Kein Problem, wir werden das schon hinkriegen, nicht wahr, Bolt?“, meinte sie selbstsicher und grinste als Antwort auf die kleine Herausforderung. Ihr Donnerhund bellte kurz zustimmend.
    Also eine Vorführ, nach mach Aktion, das versprach interessant zu werden. So zumindest setzte sich William, darauf achtend, dass er nicht noch mehr schmutzig wurde, auf die Seite, und sah interessiert zu den beiden rüber. Man konnte nichts machen, außer abzuwarten und zuzusehen.


    Samuel nickte. "Also dann.", begann er und holte die weißen Handschuhe aus seiner Tasche heraus und streifte sie sich über. Forscherinstinkt. An dem Zeigefinger und Daumen konnte man eine leichte Schicht erkennen, die leicht golden schimmerte. Durch sie konnte man auch mit Handschuh Touchscreens bedienen. Und das hatte er auch vor, denn im nächsten Moment holte er sein Gott sei Dank wasserfestes Tablet hervor und fuhr es per Knopfdruck hoch. Anschließend rückte er noch einmal an seiner Brille. "Ladevorgang ist eine Attacke, die dem Anwender sehr viel Konzentration abverlangt.", meinte er und wandte seinen Blick vom Bildschirm nicht ab. Er besah sich gerade die Dokumente, die er bereits beim studieren von Klikks Einsatz der Attacke angelegt hatte. "Der Sturm hier ist zwar keine ideale Voraussetzung, aber ich denke, das sollte gehen.", fügte er hinzu. Schließlich sah er wieder vom Tablet auf und fixierte Serena erneut mit seinem herausfordernden Lächeln. "Dein Frizelbliz hat bereits Donnerwelle eingesetzt, nicht wahr?", vergewisserte er sich und blickte anschließend zum Donnerhund, "Also muss es wohl bereits wissen, woher seine Elektrizität kommt und wie es sie erzeugen kann. Das macht die Sache einfacher. Jetzt muss es nur nicht dazu in der Lage sein, eben diese Elektrizität zu speichern und sie für einen späteren Einsatz wiederzuverwenden.", erklärte er und hob dabei belehrend seinen Zeigefinger, ehe er fortfuhr, "Du musst wissen, Ladevorgang kann gut eingesetzt im Kampf mit Elektropokémon einen wichtigen Faktor darstellen. Sie verstärkt die nächste elektrische Attacke nicht nur, sondern erhöht auch gleichzeitig durch die aufgebaute Spannung die Verteidigung gegen spezielle Attacken. Richtig eingesetzt kann sie einem so zu einem großen Vorteil verhelfen." Anschließend legte er sich seine freie Hand an den Rücken und lächelte Serena an. "So viel zur Theorie. Zugehört?"


    „Wenn ich richtig verstanden habe, muss Bolt also genauso starten, wie bei Donnerwelle, aber anstatt die gebündelte Energie abzuschießen, muss er sie in seinem eigenen Köper zurückführen und kurzzeitig in sich ‚zwischenlagern‘? Und das, ohne sie wieder dorthin zu packen, wo er sie ursprünglich her genommen hat?“, fasste Serena für sich zusammen und schüttelte gedankenverloren das linke Handgelenk, wodurch ihre schmalen, silbernen Armreife klapperten. Dies machte sie gewöhnlich immer, wenn sie Anweisungen für einen neuen Stunt bekam. Erst mit eigenen Worten zusammenfassen um sicherzugehen, dass alles verstanden war und es keine Unstimmigkeiten zwischen Stuntgirl und Stuntleiter gab und dann sich alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen, wobei sie immer die Reifen klimpern ließ.


    "Exakt.", meinte Samuel auf Serenas Zusammenfassung hin und nickte lächelnd. "Du verstehst ziemlich schnell.", versuchte er so etwas wie ein Lob zusammenzubasteln. Er wusste gar nicht, dass er das konnte. Schließlich wischte er kurz die Wassertropfen vom Bildschirm seines Tablets und packte das Gerät anschließend wieder ein. "Dann kommen wir nun zur Praxis.", meinte er daraufhin und ließ erwartungsvoll seine Handflächen vor sich aufeinanderklatschen, während er dabei zu seinem Klikk sah. Die Zahnräder schienen zwar nicht so glücklich über den Regen zu sein, aber wie viel konnte man schon aus diesen steifen Gesichtern ablesen? "Okay, Klikk, demonstriere ihnen Ladevorgang!", befahl er seinem Pokémon kurz darauf, woraufhin seine Zahnräder schneller rotierten und man kurz darauf beobachten konnte, dass sich eine knisternde Aura um das Stahlpokémon legte, welche jedoch kurz darauf zu verschwinden schien, allerdings behielt es die schnellere Rotationsgeschwindigkeit bei. "Leider kann ich dir die Entladung nicht zeigen, da mein Klikk noch keine Elektroattacke beherrscht.", meinte er anschließend mit einem entschuldigenden Unterton zu Serena und sah schließlich wieder zum Donnerhund. "Am besten wäre es wohl, wenn du Frizelbliz zunächst einmal den Befehl gibst, Spannung aufzubauen und es versuchen lässt, sie zu halten. Dann können wir sehen, wie weit es kommt."


    Serena nickte konzentriert und blickte Bolt an. „Also, hast du zugehört?“, wollte sie von dem Donnerhund wissen und dieser nickte eifrig, „Klasse, dann mal los. Du weißt, wo du die Elektritzität für Donnerwelle hernimmst?“ Wieder ein nicken, wenn auch diesmal zaghafter „Das Knistern, das du zur Donnerwelle machst“, versuchte die Blauhaarige es anders und erhielt prompt ein deutlich zustimmenderes Nicken. „Gut, dann holst du jetzt dieses Knistern da auch wieder raus, aber schießt keine Donnerwelle ab, sondern hältst es fest, ok?“ Bolt hechelte und bellte einmal zuversichtlich. Serena warf Samuel einen Blick zu, der deutlich machte, dass sie nicht glaubte, dass es so einfach gehen sollte, und tatsächlich. Wie im Kampf gegen Miltank sammelte das Frizelbliz kleine Funken in seinem Maul. Er versuchte es auch zu halten, aber plötzlich jaulte er auf und ließ die kleine Kugel elektrische Energie einfach fallen. Durch die Leitfähigkeit des salzigen Meerwassers, stoben von der Stelle einen Moment schwache Funken auf. Das Stuntgirl schrie überrascht auf und brachte sch mit einem Satz zurück in Sicherheit. Dennoch trafen einzelne Funken ihre Haut. Es tat nicht weh, aber die getroffenen Stellen fühlten sich augenblicklich etwas taub an. „He, was soll das?“, rief sie ihrem Donnerhund zu und rieb sich den rechten Unterarm, der von der leichten Betäubung nun wie eingeschlafen juckte.


    Samuel nahm den Blick Serenas sehr wohl auf, doch es ging ihm nicht darum, dass es jetzt schon funktionierte, er wollte zunächst einmal sehen, wie das Frizelbliz sich anstellte. Wie eigentlich erwartet noch nicht besonders gut. Es sammelte die Elektrizität in seinem Maul und ließ sie wie eine kleine Granate fallen, was sogar den auf ein etwas ähnliches Szenario vorbereiteten Samuel etwas erschreckte und ihn mit einem leicht panisch hohen "Kiyaaaaah!" zurückweichen ließ. Oh, er war damals schon beim Beobachten von Elektropokémon oft genug geschockt worden, das reichte ihm. Glücklicherweise wurde er nicht getroffen und atmete erleichtert aus. "Hm, okay, gut...", murmelte und rückte einmal an seiner Brille, während er sich räusperte, "So funktioniert das sicher nicht, im Maul bleibt die Elektrizität garantiert nicht vorhanden.", meinte er kurz und tippte mit seinem rechten Zeigefinger an seine Schläfe. "Serena, ich glaube, der Kopf deines Frizelbliz wäre ein weitaus besserer Ort, um Ladung zu speichern. Kann es sich darauf konzentrieren?"


    „Du meinst sein Kopfschild?“, hakte das Stuntgirl nach, „Eigentlich keine schlechte Idee, aber du weißt schon, dass Bolt dich auch hören kann. Du musst nicht so über ihn reden, als wäre er gar nicht anwesend.“ Das war in keiner Weise abwertend oder angreifend gegen den Schwarzhaarigen gemeint, aber es war ihr eben aufgefallen und sie konnte selten ihre Gedanken für sich behalten. Natürlich war es ihr aufgefallen, dass Samuel scheinbar Probleme hatte, so etwas wie eine persönliche Bindung zu einem Pokémon zu zeigen, aber das war ihrer Meinung nach eine Sache, an der man arbeiten konnte, wenn er bereit war Hilfe anzunehmen. Vorerst ließ sie das aber mal im Raum stehen und ging neben Bolt in die Hocke, der ein wenig beschämt dreinblickte. Leicht klopfte sie ihrem Partner auf die lange Schädelplatte. „Du hast gehört, versuche dort die Elektrizität hinzuleiten, und nicht zum Maul. Denk dir am Besten einen Punkt über den Augen, wo du die ganze Energie hinschickst du einfach festhälst.“ Der kleine Welpen nickte zaghaft, wartete aber, bis seine Trainerin aus dem „Gefahrenbereich“ draußen war, bevor er die Augen schloss und sich mit gschlosenem Maul konzentrierte.


    "Genau.", antwortete er auf Serenas Nachfrage hin, doch ihre nächsten Worte ließen ihn seine Mundwinkel leicht verziehen. Eigentlich wusste er nicht so recht, was er darauf nun antworten sollte und verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken, während er nachdenklich zu Boden blickte. Anschließend legte sich doch ein leicht schmerzdurchzogenes Lächeln auf seine Lippen. Er hatte nun einmal kein Interesse daran, diesen Wesen persönlich nahe zu kommen. Warum sollte er auch? Da Serena nichts weiter dazu sagte, hielt er es auch für besser, fürs erste darüber zu schweigen. Schließlich startete das Frizelbliz einen zweiten Versuch und der Forscher ging lieber noch ein paar Schritte auf Sicherheitsabstand. Tatsächlich, der Kopf des Frizelbliz leuchtete leicht auf, allerdings verschwand es recht schnell wieder. Wenigstens entwich die Elektrizität nicht so unkontrolliert wie zuvor. "Das sah doch schon besser aus.", meinte der Schwarzhaarige daraufhin und schob seine Brille am Nasenrücken hoch, "Der Rest ist sicher eine Frage der Übung."


    „In Ordnung, dann werden wir beide hübschen das mal weiter üben, nicht wahr, Bolt?“, lachte die Blauhaarige. Ihr kleiner Partner hingegen schien nicht so begeistert. Jetzt, nachdem er gemerkt hatte, dass neue Attacken nicht mal eben so angeflogen kamen, sondern sich erarbeitet werden mussten und viel Training bedeuteten, hatte er eigentlich überhaupt keine Lust mehr. Und mit jedem Versuch, der nicht das gewünschte Ergebnis brachte, sank seine Motivation. Doch leider war sein Frauchen überhaupt nicht seiner Meinung und trieb ihn nur noch mehr an.
    „Hey, was machen die da?“, erkundigte sich Serena nach einer Weile und deutete auf zwei Machollos, die einige Fässer auf das Unterdeck gebracht hatten und jetzt vor denen posierten, wobei sie offensichtlich angaben und ihre Muskeln spielen ließen. Einer der beiden deutete auch immer wieder Schläge gegen die Fässer an. Dies änderte sich erst, als das Maschock sich dazugesellte, kurz mit den beiden Machollos redete und dann ausholte und mit einem einzigen, gezielten Schlag eines der Fässer zu Kleinholz verarbeitete. Es fiel einfach auseinander, wie ein Kartenhaus. Die zwei kleineren Crewmitglieder klatschten kurz und schon schlurfte der erste Maat des Schiffes wieder davon, während die beiden Machollos scheinbar versuchten seine Schlagtechnik selbst zu übernehmen. Offensichtlich hatte er ihnen erklärt, wie es ging, denn schon klapperte das nächste Fass, diesmal von einem der Machollos zertrümmert in sich zusammen, auch wenn nicht ganz so perfekt, wie von dem Machock.


    Also wollte Serena zunächst weitertrainieren... das klang gut, das Frizelbliz musste lernen, seine Elektrizität besser kontrollieren zu können. In dem Fall war Ladevorgang ebenfalls eine äußerst passende Attacke, da sie im Grunde rein darauf basierte. Das Hündchen konnte sicher noch eine Menge davon für spätere Elektroattacken mitnehmen.Schließlich deutete Serena auf die Machollo und Samuel folgte ihrem Blick. Er konnte ihrer Frage nur beipflichten. Was taten sie da? Sollte das eine Art Demonstration werden? So, wie sie ihre Muskeln spielen ließen, schienen die kleinen Kraftprotze ja mächtig stolz auf sie zu sein. Schließlich kam das Maschock dazu und Samuel rückte an seiner Brille. Er erkannte etwas Interessantes, sobald er es sah, vielleicht konnte er auf diese Weise etwas Neues in Erkenntnis bringen. Das Maschock zerschlug das Fass und dem Schwarzhaarigen kam die Attacke recht bekannt vor. "Hmm, das war ja...", murmelte er und steckte seine Hand in seine Seitentasche, jeden Moment bereit, etwas hervorzuholen. Die Machollos begannen zu üben, doch es regnete. So ein Mist aber auch... hektisch sah sich der Brillenträger um und sah, wie sein Klikk die Kampfpokémon neugierig musterte. "Hey, Klikk, komm mal rüber.", rief er seinem Pokémon rasch zu, welches ohne zu zögern folgte und ihn ausdruckslos, wie immer, anstarrte. "Kannst du dich mal vertikal drehen?", fragte er es anschließend, woraufhin das Zahnrad wieder reagierte und seine Gesichter gen Boden richtete. Rasch waren kurz darauf Block und Bleistift gezückt und der Forscher begann, unter dem Nässeschutz seines Klikk, sich seine Beobachtung zu notieren, solange die Bilder im Kopf noch frisch waren. Ja, das war die Attacke Zertrümmerer gewesen, ganz sicher. Vielleicht konnte ihm das Wissen darüber noch nützlich sein.


    OT: Und hier Teil 2 unseres Dreier-Gemeinschaftspost, hehe ;D
    Btw stehen Samuels Tutorendienste nicht nur Serena zur Verfügung, falls ihr ihn mal irgendwann irgendwie brauchen solltet, dann zögert nicht, zu fragen. Er beisst nicht immer x3

  • So wie Serena Ronja betüdelte, schien sie einen weiteren Kampf gewonnen zu haben. Das machte zwei Siege in zwei Kämpfen. Drei wenn man den Zwischenfall auf der Farm mit hinzurechnete. So viel zum Thema Anfängerin. Geri hing weiter seinen trüben Gedanken nach. Er hatte zumindest gehofft, dass sie eine gute Trainingspartnerin oder vielleicht sogar Rivalin werden würde, an der er seine eigenen Fortschritte messen und sich selbst weitertreiben konnte. Aber so wie es schien, würde sie ihm mehr als nur den Rang ablaufen und er ihr immer nur hinterhinken. Wenn es hochkam.
    Still beobachtete er dann das „Gruppenkuscheln“ von den anderen drei Trainern und fragte sich, wie sich andere, total wildfremde Menschen einfach so gut verstehen konnten. Das nichts davon Absicht gewesen war, hatte er gar nicht mitbekommen.


    Dann schien der junge Mann, der mit Serena wohl ein Team gebildet hatte, zu versuchen Bolt eine neue Attacke beizubringen. Nun wieder etwas aufmerksamer schaute er genau zu, auch wenn zu seinem Bedauern keiner seiner Begleiter was mit Ladevorgang anfangen konnte. Eher befürchtete er, dass der Spannungsanstieg auf dem Deck wohlmöglich einen Blitz aus den verbliebenen Gewitterwolken anziehen könnte, der sie kompromisslos versenkte. Oder schlimmeres.
    Er hatte bereits den Mund geöffnet, um eine seiner üblichen pessimistischen Warnungen kund zu tun, als etwas über seinen Kopf hinweg flog und ihn nur um Haaresbreite verfehlte. Geri zuckte merklich zusammen, sog aber bei den Worten „Heya, partners. Wie lief der Kampf? Ich hab ihn leider nicht mitverfolgen können.“ scharf Luft ein. Achja, den Idioten gibt’s ja auch noch.


    Seinem Unmut wollte Luft gemacht werden. „Wonach sieht’s denn aus? Serenas Team hat gerade mit den anderen beiden das Deck geschrubbt. Viel hab ich auch nicht mitbekommen, aber Shei- ähm, Ronja wirkte nicht so, als hätte sie größere Schwierigkeiten gehabt.“ Er schaute Bert finster an. „Und pass auf wo du hinzielst, wenn du das nächstemal Sprungfeder übst. Nicht nur dass hier auch andere Leute sind, nachher brichst du noch durch das Deck und wir saufen alle deinetwegen ab.“
    Dann wandte er sich Serena zu. „Und du. Du kannst mir nicht erzählen dass du Anfängerin bist. Drei Kämpfe mit neugeborenen bzw. frisch gefangen Pokémon und allesamt gewonnen? Das nächstemal sagst du mir vorher Bescheid, damit ich gar nicht erst versuchen brauche, gegen meine unausweichliche Niederlage anzukämpfen.“
    Und schon bekam der nächste sein Fett ab, als Samuel an der Reihe war. „Übrigens ist es eine wirklich „schlaue“ Idee Elektrizität an einem Fleck zu speichern, wenn die Luft noch spannungsgeladen von einem Sturm ist. Denn nur so zur Info: wenn wir untergehen, dann war es das mit der Medizin-Lieferung.“
    Und zuletzt hatte er schon William ins Auge gefasst, da merkte er, dass dieser ihm gar nichts getan hat. Zumindest noch nicht. Trotzdem wollte er irgendwas gesagt habe. Präventiv. „Und... und... und wenn ihr das nächstemal ein wenig „privater“ werden wollt: Nehmt euch gefälligst ein Zimmer!“


    Immer noch wütend schnaufend, starrte in die Runde. Warum war er eigentlich so sauer? Selten reagierte er so gereizt. Genau genommen hatte er sie alle ja grundlos angemotzt, zum zweiten Mal schon, seit er sich der Gruppe in Teak City angeschlossen hatte. Er spürte wie er langsam rot wurde. Das war schon immer so gewesen. Etwas regte ihn auf, er fing an zu schreien und direkt danach fing er an sich zu schämen, oder, in früheren Fällen in der Schule, zu heulen. Zumindest letzteres hatte er seit einigen Jahren vermeiden können.
    „Ich- sorry, ich meinte nur... ich...“, fing er an zu stammeln. Bin nicht an größere Menschenmengen gewöhnt, beendete er in Gedanken, fand dann aber eine andere Ausrede mit den Worten: „...bin wohl... nur langsam dieses Schiff leid. So wenig Platz und so wenig zu tun... tut mir leid.“
    Dann verstummte er und trat an Serena heran. „Ähm, kannst du mir nicht... naja, ein paar Tipps geben? So schlecht kannst du ja nicht sein, wenn du einen Sieg nach dem anderen einfährst.“


    OT: Achtung, Pessimismus-Alarm! Bitte nicht persönlich nehmen.
    Das kommt eben davon, wenn man eigentlich nicht mit anderen Menschen kann. Man achte auf den armseligen Themenwechsel am Ende

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

  • Serena betrachtete ebenfalls interessiert, was die Besatzung des Schiffes da veranstaltete. So fasziniert wie Samuel war sie jedoch nicht davon, aber als er sein Klick als eine Art Schirm benutzte, musste das Stuntgirl grinsen. Hatte der Brillenträger nicht vorhin an Land einen richtigen Regenschirm gehabt? Da war wohl einer gerade etwas vergesslich.

    Dann wandte sie sich wieder Bolt zu, der noch immer dabei war, das gesagte umzusetzen. Zumindest versuchte er es. Richtig die neue Attacke würde ihnen helfen, aber zuerst mussten ihr kleiner Donnerhund und sie diese meistern.
    Sich wieder mit ihm beschäftigen konnte sie allerdings nicht, da nun kurz hintereinander Bert und Geri auf das Mitteldeck kamen. Erster legte einen geradezu brillant ausgeführten Missauftritt hin, indem er die Stufen vom Oberdeck herunter gepoltert kam und mit seinem Kommentar so gut wie jede Unterhaltung oder Situation gesprengt hätte. „Tacktgefühl – Null“, kommentierte das Stuntgirl still und hob eine Augenbraue. Man sah ihr aber wohl wieder ihre Gedanken auch an, ohne, dass sie sie aussprechen musste. Geri hingegen pflaumte ihren Quotennerd gleich einmal ordentlich an und wandte sich auch sofort an Serena und die beiden Jungs, mit denen sie sich zuletzt unterhalten hatte.


    Dann aber schien ihm aber plötzlich klarzuwerden, was er gesagt hatte, denn er geriet ins Stocken und entschuldigte sich auch sofort mit hochrotem Kopf. Im ersten Moment war Serena etwas verwirrt, dann aber erinnerte sie sich an einige ihrer Kollegen beim Film. Es war ihr schon öfters aufgefallen, dass ab und an vor allem Männliche Kollegen dazu tendierten, wenn etwas nicht gut lief oder sie bedrückte, aus der Haut zu fahren. Wobei dann die Wenigsten die Eier in der Hose hatten, sich auf dafür zu entschuldigen, wenn sie ihrem Ärger erst einmal Luft gemacht hatten. Dann trat er an die Blauhaarige direkt und bat darum, dass sie ihm Tipps geben sollte. Offensichtlich meinte er damit die Kämpfe.
    „Ich bin der Typ, der nur drauf klopft, Sammy hat den letzten Kampf für uns gewonnen, der Superschall von seinem Magnetilo war einfach unschlagbar“, antwortete Serena ernst und blickte Geri mitfühlend direkt in die Augen. Natürlich, er hatte sich ja schon von Beginn solche Sorgen gemacht, das Schiff könne untergehen. Vermutlich hatte er sich selbst durch solche Ängste so entmutigt, dass er deswegen hatte Luft ablassen müssen. Was man in einer Solchen Situation am besten machte, wusste das Stuntgirl nicht. Natürlich, zu Hause mit ihrer Schwester und dem Team, mit dem sie normalerweise arbeitete, wusste sie, was zu tun war und auch bei Neulingen hatte sie meist richtig gelegen, aber das hier war eine andre Situation. Oder?


    Vielleicht doch nicht, also überbrückte sie mit einem Schritt den Abstand zwischen sich und Geri und nahm den offensichtlich aufgewühlten Jungen einfach tröstend in den Arm. „Du musst aufhören alles so schwarz zu sehen und anfangen auch mal anderen zu vertrauen“, meinte sie so sanft sie konnte, „Schau dir das Schiff an, das ist niemals so alt, wie es aussieht, das ist bestenfalls ein auf alt gemachter Nachbau eines historischen Fischkutters. Und ich glaube, dass die Mannschaft hier alles im Griff hat. Wir werden sicherlich unbeschadet in Anemonia ankommen.“


    Samuel war so sehr in seine Notizen vertieft, dass er erst gar nicht bemerkte, wie zwei andere hinzukamen und der Fukanojunge seinen Emotionen freien Lauf ließ. Da war nur diese unangenehm laute Stimme im Hintergrund, die wie eine summende Fliege an sein Unterbewusstsein klopfte und eigentlich ziemlich nervtötend war. Erst, als er erneut vernahm, wie Serena ihn als "Sammy" betitelte, horchte er auf, da er seine Beobachtungen beendet hatte. "Samuel", setzte er instinktiv seinen Namen wieder korrekt und sah verblüfft mit an, wie das Stuntgirl den Jungen an sich drückte. "Hmm..." Zunächst reagierte er nicht, doch allmählich spürte er, wie sich sein Griff um den Stift festigte. Sein Klikk sah ihn fragend an, doch er rührte keine Miene. Ahhh, da war dieses Gefühl schon wieder. Wie hatte man es doch gleich genannt? Angst davor, verstoßen zu werden. Aber gleichzeitig eine Angst vor dieser Nähe zu haben. Emotionen. Mochte sie doch einer verstehen. Ein verzweifeltes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Man konnte wohl kaum ahnen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Mit Schritten, die so gefasst und zurückhaltend wie möglich sein sollten, ging er an die beiden heran und musterte sie ausdruckslos, während er dabei die Arme verschränkte. "Hmm, ich denke, wir kennen uns vielleicht schon vom Sehen her...", murmelte er eher feststellend zu sich selbst, aber man konnte an seiner Blickrichtung erkennen, dass er wohl den Fukanojungen meinte.


    Für einen Moment ging ihm ein altes Gedicht durch den Kopf, ein Sonett, dass von einer der wenigen Dichterinnen ihrer Zeit verfasst wurde. Wie hieß sie gleich noch einmal? Sibylla Schwarz? Irgendetwas in der Richtung musste es gewesen sein. Bei dem Gedanken an dessen Inhalt seufzte er, was er jedoch zurückhielt, sodass es einem lediglich wie ein tiefes Durchatmen vorkam. Und die Liste der Personen, die er im Auge behalten sollte, wurde immer länger. Ja, jetzt wusste er, was er zu tun hatte... er hatte es schon lange nicht mehr gemacht. Dafür sollte er sich mal wieder Zeit nehmen, wenn er einen Moment für sich hatte. Dabei verschränkte er die Arme und vergrub seine Finger regelrecht in seinen Oberarmen, man sah es kaum, aber er drückte ziemlich fest zu.


    OT: Reaktion zum Verhalten Geris, zusammen mit Sheewa. Keine Sorge, Orca, dein Char ist mitnichten die einzige soziale Inkompetenz in der Gruppe xD

  • Damit hatte er weniger gerechnet, dass sie nichts von Strategie hielt, sondern einfach nur Angriff an Angriff reihte und die Taktik dem Teampartner überließ. Aber noch viel weniger hatte Geri damit gerechnet, dass Serena ihn schon im nächsten Augenblick umarmen würde. Für einen Moment stockte er verdutzt, aber das änderte sich schnell, als er die übliche Es-wird-alles-gut-Rede hörte.
    Er riss sich zwar nicht direkt los, befreite sich aber trotzdem und trat einen Schritt zurück, um klarzumachen, dass er das nicht wirklich toll fand. „Hör auf damit. Die Mitleidsmasche ist ja noch schlimmer.“ Er wurde zwar nicht wieder laut, aber seinem Tonfall konnte selbst jemand taubes entnehmen, dass er immer noch sauer war. „Nicht dass ich denke, du meinst es nicht ernst, aber sowas kann ich gar nicht haben. War nicht sonderlich selten, dass jemand „Verständnis“ und so’n Mist für mich hatte, um an mich ranzukommen und mir dann plötzlich doch wieder ein Messer in den Rücken rammte.“


    Dann sah er sich das Schiff nochmal an und ging auf ihren letzten Teil ein. „Und es ist nicht die Mannschaft um die ich mir Sorgen mache.“ Das sind immerhin Pokémon. Denen kann man vertrauen. Besonders Kampf-Pokémon. Das letzte Sprach er jedoch nicht aus. „Und ich dachte solche Dinger findet man nur noch als Requisiten. Erinnert mich ja schon fast an die Flying Dutchman oder die Black Pearl aus deiner Lieblingsfilmreihe.“
    Dabei fiel sein Blick auf den jungen Mann, den Serena „Sammy“ genannt hatte, und der zu seiner Überraschung plötzlich neben ihnen stand. Seine Haltung mit den schränkten Armen und sein Gesicht hatten etwas verkrampftes an sich. „Nein, wir haben uns noch nicht vorgestellt.“, erwiderte Geri wenig begeistert auf Samuels Bemerkung. „Außer du willst dich vor Serena stellen, damit ich nicht mehr mit ihr rede.“


    OT: Zum letzten Satz: Atom-Witz: alle strahlen.

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

  • „Du bist ein Vollidiot Geri!“, beschwerte sich Serena. Sie hatte keinerlei Widerstand geleistet, sondern eher sofort von dem jungen Mann abgelassen, als dieser Anstalten gemacht hatte, sich aus ihrer Umarmung zu befreien. „Nachdem wir Suicune getroffen haben, haben wir uns als Gruppe entschieden zusammen auf Pokémonreise zu gehen. Eine solche Reise dauert nicht selten über ein bis zwei Wochen und schon in der Zeit ist man so gut wie jeden Tag mit den gleichen Personen zusammen. Die Gruppe wird für diesen Zeitraum etwas, was einer Art ‚Familie‘ schon recht nahe kommt. In so einer Gemeinschaft ist es nur natürlich, dass man sich umeinander kümmert. Und nur, weil du immer und überall alles schwarz sehen musst und dir scheinbar selbst nicht mal den kleinsten Funken Hoffnung oder Spaß gönnst, musst du mir nicht unterstellen, dass ich dir vielleicht ein Messer in den Rücken rammen könnte. Vor allem ist deine Unterstellung sowas von lächerlich. Du kennst mich inzwischen, ich bin ja nicht mal in der Lage dazu, zu behaupten, dass jetzt gerade super Wetter ist, ohne dass man mir eine Lüge ansehen kann.“ Wie um ihre Aussage zu bestätigen, färbten sich ihre Wangen prompt rot. „Wie soll ich damit überhaupt irgendjemanden hintergehen können? Ich bin vermutlich die schlechteste Schauspielerin auf der ganzen Welt!“


    Zu Geris Kommentar an Samuel sagte sie nichts. Männer! Und da hieß es immer zu viele Frauen auf einen Haufen würden für Streit sorgen. Serenas Meinung nach waren zu viele Kerle auf einem Haufen immer noch deutlich schlimmer und zickiger, als Frauen es je sein konnten.


    OT: Die ganze Interaktion ist echt toll, aber nehmts mir nicht übel, dass ich langsam mal mich nach nem Ende sehne^^". Wir haben drei Neue, die an Land warten und unheimlich gern mitmischen wollen.
    Ich weiß, ihr seid alle megaklasse und ich liebe die Machtkämpfe der männlichen Charas hier, aber wir sollten evtl wirklich erst unsre Neulinge abholen XD


    Der HS ist schon in Bearbeitung, wär nett, wenn noch einer hier posten könnte, damit ich keinen Doppelpost machen muss und auch den andern, die nicht am Streit beteiligt sind, wieder ne Situation geben kann, wo sie mehr tun können.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Vor Serena stellen? Bitte, war der Kerl noch ganz dicht? Als ob er irgendwelche Besitzansprüche auf sie stellen würde! Im Ernst, er war ein freier Mann, sie eine freie Frau und was man selbst nicht erfahren wollte, das sollte man auch keinem anderen antun. Samuel selbst würde zumindest nie wollen, in seiner eigenen Freiheit eingeschränkt zu werden, das könnte er nie im Leben ertragen, sollte Serena doch mit den Kerlen knuddeln, mit denen sie knuddeln wollte, es regte zwar ein unangenehmes Gefühl in ihm selbst, aber was solls, wenn es sie glücklich machte. Deshalb war er eigentlich eher der Typ Mensch, der sich von anderen fernhielt. Da sah man doch mal wieder, wo ihn das alles hinführte... kaum knüpfte man wieder irgendwelche sozialen Kontakte krachte es auch wieder, das war doch einfach nicht zu fassen! Ein weiterer Beweis, zu welch einem abscheulichen Wesen die menschliche Gesellschaft sich entwickelte. In seinem Gesicht regte sich keine Miene, aber der Junge mit dem Fukano trieb ihn zur Weißglut. Und da hatte er schon geglaubt, William sei schlimm, der hatte wenigstens noch Niveau und ging nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit an die Decke. Mit einem Stöhnen nahm der Forscher seine Brille ab und steckte sie weg, zum einen, weil sie vom Regen wieder unbrauchbar nass geworden war und zum anderen war dies eine etwas ungewöhnliche Körpersprache von ihm, die andeutete: "Ich habe keine Lust mehr auf den Kram hier, es reicht!"


    Mitanzusehen, wie Serena den Jungen, der sich nun als Träger des Namen Geri entpuppte, scholt, war hingegen recht amüsamt. Auch dass das Stuntgirl die Gruppe mit einer Art Familie gleichsetzte, trieb dem Schwarzhaarigen doch wieder ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Mit einem "Hmpf." schloss der Forscher seine Augen und neigte seinen Kopf leicht gen Boden. Das wars, er brauchte Abstand. Zu anstrengend. Zu viel soziale Interaktion für die nächsten Stunden. Noch mehr und er könnte eventuell ausbrechen. Nein, das wollte er nicht, diesen Punkt wollte er nie mehr in seinem Leben erreichen, das war alles zu viel. "Oh ja. Das kann ich nur bestätigen.", antwortete er auf Serenas letzten Satz und grinste das Stuntgirl tückisch an. Wie sie erst vor ein paar Stundenversucht hatte, ihn von dem Modelmagazin abzulenken... herrlich. "Nichts für ungut.", fügte er anschließend noch hinzu und fixierte Geri wieder ernst. Ja, er würde sich den Namen des Jungen definitiv merken. "Hör mal...", setzte er an und in seiner Stimme lag ein bedrohlicher Unterton, man konnte dem Schwarzhaarigen definitiv ansehen, dass er nun die Schnauze gestrichen voll hatte, "Ich weiß zwar nicht, in was für einer Welt du lebst, aber ja. Menschen rammen einem Messer in den Rücken. Aber das ist kein Grund, gleich alles wegzuwerfen. Wenn man geschlagen wird, hält man einfach die andere Wange hin. Wenn man fällt, steht man einfach wieder auf. Hauptsache, man lebt. Was einen nicht tötet, kann einen nur stärker machen." Ohhh, wie sehr er solche negativen Einstellungen doch hasste! Wenn der Kerl alles so negativ sah, konnte er gleich über Bord springen. Der Kittelträger knirschte mit den Zähnen. Es reichte ihm einfach. Wie schlecht hatte es dieser Kerl schon? Esging ihm selbst ja auch nicht besser! Und ttrotzdem versuchte er, zumindest ein Lächeln zu bewahren und diese Sachen nicht nach Außen zu lassen. Nein, Schmerz, Wut, Trauer... das waren alles Emotionen, die nur für einen selbst bestimmt waren, für niemand anderen sonst. Das waren eigene Bürden. Mit einem "Hmpf." rief er sein Klikk zurück, wandte er sich schließlich von den anderen ab und suchte sich eine andere Stelle an Deck. Er hatte einfach keine Lust mehr. Die Sache kotzte ihn an.


    OT: Ich sag es nur mal zur Sicherheit... ich spiele hier nur meinen Charakter, nichts von alldem hier ist persönlich gemeint! xD
    Ich hab Samuel jetzt erst mal von der Sache hier entfernt, um mit ihm zumindest zum Ende zu kommen. x3

  • Es vergingen noch einige Minuten, bis plötzlich Horty hinter der jungen Frau stand. Erst im letzten Moment vernahm sie durch den rauschenden Wind das „Tock“, welches immer die Schritte des alten Seebären begleitete. Täuschte sie sich oder war der Wind wieder lauter geworden?
    „Los ihr Landrattfratz, macht, dass ihr unter Deck kommt!“, brüllte der Alte gegen den pfeifenden Wind an, „Sagt es auch euren Freunden, wir nähern uns langsam Anemonia, aber scheinbar bekommen wir jetzt den richtigen Sturm ab. Ich hoffe, ihr habt euch an dieses Lüftchen noch nicht zu sehr gewöhnt, gleich werdet ihr es nämlich vermissen. Ich will dass ihr nach unten verschwindet, nicht, dass noch einer von euch Leichtgewichten weggespült wird.“ Dann lachte er und wandte den Blick zur rauer werdenden See. „Scheint, als hätte mein alter Freund Lugia heute mal wieder schlechte Laune, aber keine Sorge, Wesen, wie unsere Meeresbestie kennen ihre Freunde und beschützen diese. Und jetzt kusch!“


    Schon war er wieder weg und Serena wusste nicht, was sie davon halten sollte. War Lugia nicht einer der beiden Vögel aus Teak City? Was wusste der Alte über die Legenden? Mit einem Schlag gab es so viel, was sie ihn fragen wollte, aber er war schon zu den Machollos gestapft und redete nun mit diesen, worauf die beiden eilig ihre Trainingseinheit beendeten und die restlichen Fässer wegräumten. Scheinbar wurde es nun wirklich ernst. Also rief das Stuntgirl Bolt zurück in den Ball und wandte sich suchend nach Sammy und William um und winkte beiden hektisch zu. „Jungs, der Käpt´n will, dass wir nach Unten gehen, um nicht im Weg zu stehen“, brüllte sie, was sie nun auch musste, denn der Sturm um sie wurde mit jeder Sekunde wieder stärker und tosender.


    Nachdem sie alle wieder im Trockenen waren, bemerkte Serena einen der ihr fremden Jungen. Sie erinnerte sich, dass er, bevor William aufgetaucht war, sich bei ihrem Doppelkampf beteiligen wollte. Prompt überkam sie ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn einfach übergangen hatten. Also trat sie zu ihm und tippte ihn einfach an der Schulter an, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Hi, sorry wegen vorhin, das ging irgendwie alles etwas durcheinander“, entschuldigte sie sich, „Ich bin übrigens Serena und wie heißt du? Wenn du willst, können wir den verpassten Kampf später auf dem Festland gerne nachholen.“


    Schon bald zeigte sich, dass die Warnung des Kapitäns alles andere als unbegründet gewesen war, denn selbst unter Deck merkten alle der Trainer die Wucht des Sturms am eigenen Leib. Es rumpelte und schüttelte sie durch und es schien, als könnten sie jede einzelne Welle spüren, die mit aller Kraft gegen den Rumpf des Fischerbootes krachte. Aber trotz allem erwies sich die Mantax als sehr robust und die ungewöhnliche Mannschafft unter Käpt´n Horty hatte ihr Schiff gut im Griff. Sicherlich wäre einigen der jungen Trainer längst nicht so bange gewesen, hätten sie von den anderen Fischern im Hafen nach Horty und seinem Kahn erkundet. Denn so hätten sie das wahre Alter des Schiffs erfahren und von der Vorliebe des Kapitäns für alte Piratengeschichten, weswegen er seinen Kahn originalgetreu nach Historischem Vorbild hatte nachbauen lassen.


    Nach einer Weile, die den Trainern viel länger vorkam, als sei eigentlich war, erklang ein dumpfes Krachen. Es klang, als wäre etwas gegen den Rumpf geschlagen. Im nächsten Moment flog die Tür zum Deck auf und ein Machollo trat in den Raum. Es trug einen seltsamen Gürtel, an dem mehrere Taschen und eine kleine Tafel befestigt waren. Diese zückte es nun aus ihrer Hülle und kritzelte mit einem Stück Kreide etwas darauf, eher es die Nachricht der Gruppe zeigte. „Mittkommen!“ Einige Augenblicke ließ es die Trainer lesen, dann wischte es das Geschriebene ab und kritzelte „Wir haben angedockt“ auf die Tafel.
    „Heißt das, wir sind da?“, wollte Serena wissen, worauf der kleine Matrose nickte. So folgte die Gruppe ihm an Deck, wo Horty schon auf sie wartete. Zwei machollos hielten beinahe schon mit aller Kraft die Planke fest, die sie bereits ausgelegt hatten. Es stürmte nun schlimmer wie je zuvor. Der Regen war so dicht, dass man nur mehrere Meter sehen konnte und der laut heulende Wind riss einem jedes Wort von den Lippen und ließ es ungehört verhallen. Zudem war der Himmel dunkel wie in der Nacht, obwohl die Sonne eigentlich noch, wenn auch tief, am Himmel stehen musste und es Blitzte ein einer Tour, den Donner hörte man wegen des Tosens des Windes hingegen nur schwach. Die Blauhaarige stemmte sich mit aller Kraft gegen den Wind und kämpfte sich zu Horty und seinen Matrosen vor. Der alte Seebär deutete mit dem Daumen über die Rehling, wo selbst durch den Regen hindurch noch die helle Neonbeleuchtung zu sehen war, die das Pokémoncenter markierte.
    Mächtige Wellen ließen das Schiff schaukeln und Serena beeilte sich an Land zu kommen. Aber nicht, ohne dem Käpt´n und seiner Mannschaft noch „danke!“ zuzubrüllen. Ob sie dies gehört hatten, konnte sie nicht einschätzen, aber der Alte lächelte.


    Es war extrem seltsam wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und als Serena noch einen Schritt machte, stolperte sie. Ihr Körper versuchte wohl immer noch, die schwankenden Bewegungen der Planken auszugleichen, wodurch nun der reglose Boden sie etwas aus dem Gleichgewicht brachte. Bald waren auch die anderen neben ihr an Land und die Gruppe setzte sich in Bewegung.


    „Bevor ihr verschwindet: Viel Glück und passt mir gut auf euren grünen Freund auf!“, erklang hinter ihnen noch einmal Hortys lachendes Brüllen, das für einen Moment sogar den Sturm übertonte. Das Stuntgirl wollte sich noch einmal umdrehen und der Mannschaft der Mantax zuwinken, aber plötzlich überkam sie ein erneuter Schwindelanfall. Das wurde langsam echt zur Gewohnheit. Als sich ihr Blick wieder klärte, entwich ihr ein gellender Schreckensschrei. Am Ende des Steges, nur wenige Meter von ihr entfernt war… NICHTS! Das Schiff war einfach weg. Und es war auch nirgendwo zu entdecken, als hätte es überhaupt nicht existiert.
    Völlig verdattert starrte die Blauhaarige die Stelle an, wo sie eben an Land gegangen waren. Sie konnte es nicht begreifen. Was war hier los? Horty und die Machollos waren ihr bis gerade eben noch so greifbar erschienen und nun plötzlich waren sie verschwunden? Erst, als sie niesen musste, wurde sie sich bewusst, dass sie noch immer im Regen stand und seit Stunden wohl permanent durchnässt war. Hoffentlich erkältete sich niemand von ihnen, nun mussten sie aber erstmal Unterschlupf finden. „Zum Center?“, brüllte Serena fragend und hoffte, dass die anderen sie verstehen würden. Ein Glück nur, dass sich alle ihre Pokémon sicher in den Bällen befanden.



    OT: So, hiermit dürfen jetzt auch unsre drei Neuen einsteigen und wir sind an Land^^. Ihr dürft auch schon direkt zum Pokécenter gehen.
    Und JA Horty weiß einiges über Legenden, es hätte sich auch jemand sein Seemansgarn anhören können ;) Schade, Chance verpasst XD


    Hiermit dürfen jetzt auch unsre drei Neulinge einsteigen. Wie ihr vermutlich schon mitbekommen habt, sind das Philip98, Alexander Argent und Veesprit^^
    Viel Spaß bei uns ihr drei, euren Einstieg kennt ihr ja schon, auch wenn ihr vermutlich nicht sofort die Gruppe trefft, wir kommen zu euch ins Center.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Aster und Philip, welche sich in Anemonia City befanden, gingen zu einem der vielen Ärzte der Insel. Der Grund dafür war eine Verletzung von Aster. Sie betraten das Gebäude mit weißen Mauern und einer schwarzen Doppeltür. Fenster gab es keine und das war auch schon das besondere an dem Gebäude.
    Gleich hinter der Eingangstür befand sich der Warteraum, welcher überraschenderweise leer war. Ob das daran lag, dass es so viele Ärzte hier gab oder ob der Arzt nicht gut war, wussten die beiden nicht. Philip ging als Erster durch den Raum zu einer Tür, auf der eine Inschrift graviert war.
    Auf dieser stand "Dr.Chaneira"
    Seltsamer Name für einen Menschenarzt...
    Die Regeln des Verhaltens komplett ignorierend öffnete der Rothaarige die Tür und ging rein.


    Der Raum in dem sich Philip nun befand, war zwar groß, aber durch die Schränke und Werkzeuge die sich im Raum befanden, kam einem dieser wiederrum ziemlich klein vor. In der Mitte des Raums befand sich eine Liege, die den freien Platz natürlich noch mehr verringerte.
    "Kann ich etwas für dich tun?"
    Erschrocken drehte sich der junge Trainer um und sah eine Frau mir schulterlangem, schwarzen Haar. Sie war dünn, groß und ihr Lächeln allein war schon gute Medizin für jeden der ihr Lächeln sah. Hinter ihr stand Aster, welcher sich am Türrahmen abstützen musste.


    "J-j-ja, a-a-also..."
    Stotternd versuchte Philip zu erklären warum er hier war.
    "Ich wollte e-ein Voltilamm fangen, welches aber immer geflohen ist u-und deswegen habe ich es quer durch Johto gejagt. Als ich dann dachte ich hätte es endlich, habe ich m-meinem Feurigel befohlen, es so-soll das Voltilamm angreifen. N-nur war es so... Nunja... Da war kein Voltilamm, sondern ein M-mensch. Und zwar genau der Mensch der hinter ihnen st-steht."
    Gleichzeitig mit dem Beenden des Satzes hob der Stotternde Junge schützend seine Arme, als ob er einen Schlag erwarten würde.
    Die Ärztin sah zuerst Aster, und dann den Stotternden an und lächelte plötzlich.
    "Ach, das ist nicht so schlimm, Unfälle passieren mal. Ich hab das schnell erledigt, du musst dich nicht um deinen Freund kümmern. Könntest du aber bitte draußen warten?"
    "W-was wieso muss ich-"
    Eine Antwort bekam Philip nicht, denn die Ärztin hatte ihn raus- und Aster reingeschoben. Da der Ausgeschlossene ignoriert wurde, setzte er sich auf den Sessel, welcher am Nähesten war-dieser knarrte zwar bei jeder Bewegung, war aber nach dem Ausprobieren von jedem anderen Sessel im Raum der gemütlichste, also benutzte Philip diesen.


    Gott sei Dank hat die Ärztin kurzen Prozess gemacht und ihn erst einmal aus dem Zimmer geschickt... die Schmerzen sind ja nicht auszuhalten, da kann ich eine Laberbacke wie ihn gar nicht gebrauchen. Diese Gedanken spielten sich gerade in Asters Kopf ab. Schließlich setzte er sich auf eine Liege und zog, nach Anweisung der Ärztin, die Jacke und das T-Shirt aus. Ein kalter Schauer überzog den Jungen der nun oben ohne da saß und es wurde noch schlimmer, als die Ärztin schließlich mit den Gummi-Handschuhen angefangen hatte an Aster seinen Rippen herum zu tasten. 3 Mal insgesamt zuckte Aster kurz auf wegen den kalten Händen. "Astor, richtig?" fragte die Ärztin spontan während sie weiterhin Aster seine Rippen untersuchte. "Nicht direkt, Aster, mit e und nicht mit o. Der Junge den sie nach draußen geschickt haben, kennt mich nicht mal richtig, weswegen er wohl auch meinen Namen falsch ausspricht." berichtigte er die etwas ältere Dame und versuchte die Untersuchung zu überstehen.


    Wenige Momente später ließ die Ärztin von Aster ab und zog die Handschuhe aus. "Nun, die Rippen sind wohl geprellt. Aber Verbrennungen hast du nicht davon getragen, wenn man bedenkt, dass du von einem Feurigel attackiert wurdest.." erwähnte sie erleichtert. "Du solltest es auf jeden Fall kühlen und vielleicht einen Verband tragen um größeren Schaden oder einen Bruch zu vermeiden." beriet sie Aster und ging zu ihrem Schrank, welchen sie öffnete und einen Verband sowie einen Kühlbeutel heraus nahm. "Außerdem werde ich dir Schmerzmittel verschreiben, weil die Schmerzen sonst unerträglich für dich wären." fügte sie wissend hinzu und nahm nach wenigen Momenten auch eine Packung Schmerzmittel in ihr Repertoire auf. "Wie sieht es mit Heilbalsam aus?" stellte der sonst so ruhige Aster eine Frage. Die Ärztin blickte etwas irritiert drein und gab ein "Wieso?" von sich, auf welches Aster ihr erzählte, dass er gelernt habe, sich selber Heilkräuter herzustellen.


    Die Ärztin war von der Aussage genauso überrascht wie fasziniert, was man ihrem Gesichtsausdruck auch ansehen konnte. "Ähm... klar, du kannst auch ein Heilbalsam auf die Stelle reiben, hilft mit großer Wahrscheinlichkeit." erklärte sie dem gelernten Botaniker. Auf diese Aussage hin stand Aster auf und ging zu seiner Reisetasche, aus welcher er einen kleinen Behälter entnahm. Er lief langsam aber unsicher zurück zu seinem Sitzplatz und ließ sich dann so gleich auch wieder nieder. Kurz blickte er nach draußen und sah, wie es stürmte. Es habe schon angefangen zu regnen, als die beiden hierher unterwegs waren... "Das habe ich selber hergestellt. Ich werde es dafür verwenden, obwohl es eigentlich für Pokemon ist..." Unter Schmerzen rieb er etwas von der Salbe auf seine Verletzung und schließlich half die Ärztin ihm beim Anlegen des Verbandes.


    "Und nochmal zu dem Jungen: Ist die Geschichte wahr, die er erzählt hat? Er hat dich für ein Pokemon gehalten?" fragte sie Aster ungläubig, welcher daraufhin etwas genervt drein blickte. "Ich weiß zwar nicht, wie das den Möglichkeiten entsprach, aber ja, anscheinend hat er mich für ein Pokemon gehalten und attackiert. Ich bin mir nicht sicher, ob es absichtlich war, oder nicht - da ich ihn nicht kenne, kann ich dazu auch nichts sagen." erklärte er der Doktorin und blickte zu seiner Tasche, als plötzlich ein Knall aufkam und ein Evoli mit dem Kopf aus der Tasche blickte. Ein Lächeln machte sich in Aster seinem Gesicht breit und auch die Ärztin musste kurz lächeln. Schließlich kroch Evoli auf den Schoss von Aster und ließ sich streicheln. "Süßes Pokemon." kam als Kommentar von der Ärztin, bevor sie Aster eine Freigabe gab, sich wieder anziehen zu dürfen. Schließlich gab sie ihm auch die Schmerzmittel und steckte Aster einen Pokériegel zu, welchen er Evoli sogleich überreichte. Dieses verschlang den Riegel mit Wonne und schon durfte Aster, wenn auch noch unter Schmerzen, das Zimmer wieder verlassen. Hoffentlich ist er weg und ich kann mich wieder in Ruhe meiner Arbeit widmen.. Schließlich habe ich vor in die Pokemon-Liga ein zu kehren und den Champ herauszufordern und ich wüsste nicht, inwiefern er mir behilflich sein könnte. Außerdem habe ich vor die Safari-Zone zu besichtigen, aber erst einmal sollte ich mich ausruhen.


    Nach ein paar Minuten voller warten kam Aster endlich wieder in das immer noch leere Wartezimmer.
    Endlich ist Aster draußen... Ich fühl mich nicht gerade super nach dem Vorfall... Ich könnte ihm ein Zimmer anbieten, dort könnte er wich ausruhen. Aber wird er das annehmen? Schließlich ist er sauer auf mich, auch wenn er nicht so wirkt...
    "Alsooo... Ähhhmmm... Ich möchte mich bei der entschuldigen Astor... Ich könnte dir ein Zimmer anbieten, irgendwo in einem Gasthaus oder in einem Center... Ich würde für die Kosten aufkommen, so als Entschudldigung für... Nunja du weißt schon..."
    Aster nickte einfach,woraufhin Philip lächelte. Das war eigentlich das Einzige, was der Rothaarige für Aster tun konnte-sich entschuldigen und sobald wie möglich gehen.


    Ja, einfach den einen Tag bei ihm bleiben und dann einfach verschwinden. Er scheint ohne mich besser dran zu sein. Das ist jeder. I-
    Der Wind und der Regen überraschte Philip, sodass er rückwärts taumelte.
    "Okay, na dann wollen wir mal. Auf ins Pokémoncenter!"
    Die beiden Trainer rannten durch die Straßen, um so schnell wie möglich wieder ins Trockene zu kommen. Da das Center aber sehr nahe bei Dr.Chaneiras Klinik lag, wurden sie nicht allzu nass. Im Pokémoncenter drinnen bemerkten die Jungs, dass irgendwas nicht stimmte. Überall befanden sich Trainer-nass, zitternd und genervt. Philip ging schnellen Schrittes zur Schwester des Pokémon Centers, welche genau so aussah wie die in Olivania City.
    "Hallo, kann ich euch helfen?" begrüßte die Schwester die Neuankömmlinge. "Ja, ein Zimmer für 2 Personen bitte." antwortete Philip kurzerhand. "Ihr habt Glück, ihr bekommt unser letztes Zimmer. Folgt mir bitte." beglückwünschte sie die beiden und bat sie darum, ihr zu folgen, was die beiden auch taten.
    Aster und Philip folgten der Schwester. Die Schwester führte die beiden zu einem Raum im ersten Stock und übergab Philip einen Schlüssel.


    Beide betraten den Raum und fanden ein schön eingerichtetes Zimmer vor. 2 Betten, 2 Schränke, die Wand war mit einem Pokéball-Muster tapeziert, wie es für das Center üblich ist. Aster zog erst einmal seine Jacke und seinen Pullover aus und warf diesen in einen Wäschekorb, welcher sich im allgemeinen Badezimmer befand. Aster stellte sich erst einmal vor den Spiegel... "Hoffentlich ist dieser Sturm bald vorbei, ich würde liebend gerne in die Safari-Zone gehen..." murmelte Aster vor sich hin, während er seinen Oberkörper mit einem Handtuch, welches er ebenfalls im Badezimmer auffand, abtrocknete. Das Wasser angemacht, wusch er sich das Gesicht und blickte anschließend in den Spiegel. Das Gesicht trocknete er ebenfalls mit dem Handtuch und schon begab er sich wieder aus dem Bad in ihr gemeinsames Zimmer.


    "Scheint so, als wäre das Unwetter über das Meer zu uns gekommen. Gut, dass du den Weg zum Center wusstest." versuchte Aster eine Unterhaltung mit Philip einzugehen, welcher sich das Unwetter vom Fenster aus ansah. Philip drehte sich um und sah Astor ins Gesicht. "Weißt du, das scheint das einzige zu sein was ich richtig mache, alles andere geht schief. Wenn ich ein Pokémon fangen will verletze ich Menschen, wenn ich was tragen will fällt es mir runter, und den Weg zur nächsten Stadt wusste ich auch nicht! Ein Wunder das ich jetzt überhaupt das Center gefunden hab!" Betrübt ließ sich Philip aufs Bett fallen.


    Aster sah Philip betrübt auf das Bett fallen, mit dem Gesicht voraus ins Kissen. Er schlenderte zu seiner Reisetasche und zog sich ein graues T-Shirt über. "Hmm..." Aster wusste nicht genau, was er sagen sollte. Sollte er Philip aufmuntern? "Mit der Zeit, kommt die Erfahrung... mein Pokémon wollte Anfangs nicht mal auf mich hören... von dem her." erzählte Aster. Das Gesicht immer noch im Kissen vergraben sprach der deprimierte Trainer weiter. "Mit der Zeit... Seit dem ich geboren wurde passieren mir diese Unfälle! Wie ich vier war habe ich die Tür zur Arena in Bad lavastadt versperrt und mit sieben habe ich eine Brücke zerstört. Mit vierzehn habe ich meinem Vater dann noch den Arm mit einem Pokéball gebrochen, also glaube ich kaum, dass es besser geworden ist! Die einzigen die mich nicht meiden deswegen sind meine Pokémon und meine Eltern. Der Rest sucht einfach immer einen Grund um sich von mir fernzuhalten. Das kannst du auch gerne machen, ich bin an sowas schon gewöhnt."


    Oh Gott, womit habe ich das verdient? Dachte sich Aster, versuchte seine Gefühle so aber nicht herüberzubringen. "Alles bessert sich mit der Zeit." versuchte Aster den jungen Trainer aufzumuntern. "Warte mal, wie hast du es geschafft mit sieb..." Aster brach kurzerhand ab und dachte nochmal darüber nach, was er gerade sagen wollte. "Ich habe nicht oft gute Bekanntschaften gemacht, gebe ich zu, ich habe ein schlechtes Bild der Menschen, aber du bist anders, du hast mir geholfen. In der heutigen Zeit ist das nicht mehr selbstverständlich, danke dafür." bedankte sich Aster bei Philip und hoffte auf eine Besserung der Lage.


    Philip hebte nun wieder seinen Kopf vom Kissen, welches leicht nass war und lächelte Aster an. "Wirklich? Es macht dir nichts aus? Mein Vater war nach der Pokéballsache nicht sehr froh darüber. Und wenn du es wissen willst. Ich wollte damals mal üben wie man Pokébälle wirft, aber ich hab den irgendwie sehr ungeschickt geworfen. Der ist dann so blöd abgeprallt das er dann eine Leiter die um die Ecke stand getroffen hat. Auf genau der Leiter war mein Vater der dann runter gefallen ist. In einer Talentshow hätte das 10 Punkte gegeben, aber zu Hause hat das einen Monat Hausarrest gegeben..."


    Aster musste sich ein wenig zurückhalten um nicht zu lachen, schaffte das schließlich und erzählte weiter. "Auch wenn du es nicht glauben willst, deine Kindheit hätte ich gerne gehabt. Meine sah nicht so rosig aus, wie deine und damit meine ich, du hattest Menschen, die für dich da waren, ich nicht." Während Philip immer noch auf dem Bett lag, holte Aster aus seiner Tasche einen blauen Pullover hervor, welchen er anzog. "Komm, wir geben lieber mal unsere Pokémon in Gewahrsam... ist schon eine Weile her, dass ich in einem Center war." machte der Blondschopf den Vorschlag.


    "Hmmm... Meine Pokémon sind nicht sonderlich verletzt, nachdem ich vor jedem Trainer weggelaufen bin, was im Nachhinein vielleicht doch ein bisschen blöd war..." Philip stand auf und richtete seine Mütze, die ein bisschen verrutscht war. Zusammen begaben sich Aster und Philip dann doch nach unten zur Rezeption und gaben ihre Pokémon ab. Als plötzlich eine junge Dame an der Rezeption stand. Anscheinend ist sie traurig. Einfach vorbeigehen... dachte sich Aster, während Philip aufs Ganze ging und sie ansprach. Philip und Astor drehten sich um und erblickten ein Mädchen, das ihren Kopf auf den Tresen gelegt hatte und die Arme über den Kopf verschlungen hatte. Der rothaarige Junge ging langsam auf das Mädchen zu und tippte dieses an. Langsam sah sie auf und blickte in Philips lächelndes Gesicht.
    "Weißt du... Wir haben bei uns noch Platz... Du könntest bei uns einquartieren, mi-"
    Dieser Satz konnte nicht beendet werden, da das Mädchen einen Freudeschrei ausstieß und Philip sofort umarmte, wessen gesicht sofort so rot wie seine Haare wurden. Sanft schob Philip, nachdem sein rotes Gesicht wieder normal wurde, das Mädchen weg und drehte sich in Asters Richtung. Ich glaub, mich tritt ein Pferd... dieser Typ. Kurzerhand fiel sie Philip um den Hals. Aster hatte nichts anderes zu tun, als nur genervt daneben zu stehen, zu Recht.


    Off Topic: Hallo nun auch von meiner Seite. Ich bin, sowohl wie Vesprit als auch Philip98, neu. Zusammen mit den beiden ist dieser Part auch entstanden und es hat viel Spaß gemacht, diesen zu schreiben. - Kurz und gut: Ich freue mich auf das RPG und hoffe, wir werden viel Spaß zusammen haben! :-)

  • Alice atmete tief durch und schloß ihre Augen. Entspannt lag sie im hellen, weichen Sand und entspannte sich. Arnes, ihr Felilou, hatte es sich auf ihrem Bauch bequem gemacht und döste ebenfalls friedlich vor sich hin. Sie ist gestern mit der Hilfe eines Schiffes hierher nach Anemonia City gekommen, um zwei Tage am Strand zu verbringen. Doch vor ihrer Abreise, kam sie noch einmal hieher um sich zu entspannen. Bald würde ihre Fähre nach Oliviana City fahren. Der Wind, der vom Meer aus über das Mädchen hinweg wehte, wurde langsam aber sicher immer stärker. Ein Regentropfen viel auf ihre Nase und Alice setzte sich leicht verdutzt auf. Auch Arnes hob verschlafen den Kopf und schaute hinauf in den Himmel. Dicke, dunkle Wolken hingen über dem Strand und die Menschen um sie herum packten ihren Sachen zusammen.
    Ein Strum zieht auf? Dabei war es doch bis gerade eben noch so schön. Wir müssen so schnell wie möglich hier weg!
    Alice sprang auf und begann, so schnell sie konnte, ihre Strandtasche zu packen. Arnes viel dabei unsanft in den Sand und fauchte verärgert. Das Mädchen nahm den Pokeball des kleinen Felilou um es zurück zu rufen.
    "Ah! Bitte verzeih mir Arnes aber wir haben es sehr sehr eilig. Komm zurück"
    Ein roter Strahl entwich dem Pokeball und das Pokemon war verschwunden. Sie schnappte sich ihre Tasche und stolperte über den lockeren Sandboden in Richtung Hafen. Der Sturm wurde wärend dessen immer stärker und der Regen nahm ihr die sicht. Ein heftiger Gegenwind machte es ihr schwer, vorran zu kommen. Schützend hielt sie sich ihre Arme vor das Gesicht.
    Unmöglich... Wie kann ein Stum nur so schnell aufziehen?
    Schließlich konnte Alice doch noch den Hafen erreichen. Ein Matrose stand im strömenden Regen an dem Schiff, mit dem sie heute Morgen hierher gekommen ist. Das Schiff schwankte gefährlich und als sie sich umsah musste sie feststellen, dass es den anderen Schiffen, die im Hafen waren, ebenso erging. Der Matrose erklärte ihr, dass auf Grund des schweren, plötzlichen Sturms keine Schiffe mehr nach Oliviana City fahren. Etwas verdutzt stand Alice da. Was sollte sie jetzt tun? Es war bereits spät und hier hatte sie keinen Ort, an dem sie den Tag verbringen könnte. Schließlich hatte sie in dem Gasthaus nur bis zum heutigen Morgen reserviert. Die kalte Kralle der Angst, packte sie. Musste sie den Tag hier draußen verbringen?
    Nein das kann nicht sein. Ich muss einfach eine Unterkumpft finden!
    Voller Panik rannte sie in das innere der Stadt in der Hoffnung, ein Gasthaus zu finden. Jedoch musste sie feststellen, dass sich vor jedem Gasthaus, das sie sah, eine große Schlange gebildet hat. Manche Leute wurden von den Wirten weggeschickt. Alles war überfüllt. Alice rannte weiter. Ihren dünnen Kleider waren vom Regen durchgeweicht und aufgrund des starken Windes, schmerzten ihre Ohren. Verzweifelt rannte sie in ein Pokemon Center. Erschöpft schlufte sie vor zur Repzeption und legte ihren Kopf auf die Theke. Eine der Schwester Joys musterte sie etwas überrascht und fragte das durchnässte Mädchen ob sie etwas für sie tun könnte. Ein Hoffnungsschimmer leuchtete in ihren Augen auf. Vieleicht könnte sie hier übernachten? Sie hob den Kopf.
    "Hätten sie vieleicht noch ein Zimmer frei? Bitte! Alle Gasthäuser sind voll und es fahren keine Schiffe mehr."
    Schwester Joy schüttelte den Kopf und erklärte ihr, dass auch hier alle Zimmer belegt sind. Alice knallte ihren Kopf auf die Theke und fing an zu weinen. Wo soll sie denn jetzt den Tag verbringen? Hier draußen? Unmöglich!
    Allerdings hatte nicht lange Zeit, sich darüber Gedanken zu machen weil sie jemand antippte. Sie hob den Kopf und schaute in das lächelnde Gesicht eines Jungen. Dieser bietete ihr doch tatsächlich einen Platz in seinem Zimmer an. Ihr Blick schweifte hinüber zu einem anderen Jungen, der bei ihm stand. Offenbar teilte er sich mit ihm ein Zimmer und hatten dort noch etwas Platz. Das Mädchen stieß einen Freudenschrei aus und umarmte den Jungen. Sie war froh, die Nacht doch nicht draußen im strömenden Regen verbringen zu müssen. Jedoch wurde sie schon nach kurzer Zeit sanft von dem.Jungen weggeschoben. Dieser drehte sich von ihr Weg.
    Ich möchte mich doch nur bedanken.
    sagte sie innerlich und viel ihm erneut um den Hals.


    OT: Ein Hallo gibts auch von mir ^^ Ich steige zusammen mit Alexander und Philip neu in dieses RPG ein. Ich freue mich auf euch und eure Charas und hoffe, das ihr Spaß mit meiner Alice haben werdet. ^^

  • Betrübt blickte der Schwarzhaarige auf das tosende Meer. So viel Chaos... alles durcheinander... wie in seinem Kopf. Hass. Hass auf sich selbst, Hass auf fie anderen, einfach... nein, nicht...! Argh, das war zu viel. Zu viele Menschen. Einfach schrecklich. Plötzlich erreichte ihn die Stimme des Käptns. Was, unter Deck? Sturm... schlimmer? Er war zu sehr in Gedanken, stattdessen reagierte er eher instinktiv, als er den anderen folgte, deshalb bekam er seine Aussage zu Lugia nicht mit. Ansonsten hätte es ihn wohl ziemlich gewurmt... endlich wieder im Trockenen konnte er auch sogleich wieder einen klaren Gedanken fassen. Zum Beispiel, dass es hier nicht trocken sondern feucht war. Was war denn dafür verantwortlich gewesen? Hatte es reingeregnet? Na ja... mit einem bedrückten Seufzer suchte er einen Platz, an dem er bleiben konnte. Wenn wegen des Sturms alles durcheinander ging, wollte er nicht fliegende Sachen an den Kopf bekommen. Eine pro Tag war genug.
    Liv sah immer noch gebannt auf den Ball hinab. Sie war jetzt Trainerin dieses Pokémons. Unglaublich. Nach einer gefühlten Ewigkeit wagte sie es, sich zu erheben und nahm ihren Rucksack, um sich wieder zurück an den Rand des Raumes zu verkriechen. Den Luxusball hielt sie dabei ehrfürchtig in beiden Händen vor sich, beinahe wie ein kostbares Artefakt. Nun, das war er für sie auch. Als sie beinahe ihr in den Augenwinkeln anvisiertes Ziel erreicht hatte, hörte sie ein Geräusch aus Richtung Eingang. Ruckartig drehte sie den Kopf herum und schloss ihre Hände fester um das Heim ihres neuen Schützlinges. Samuel! Und der hatte sie so aus der Konzentration gerissen. Sie erinnerte sich an ihr Gespräch, das schon Stunden zurückzuliegen schien. Mit wankenden Schritten hielt sie auf ihn zu. Als sie nur noch einige Meter von ihm entfernt war, blieb sie stehen. "Tut mir Leid wegen vorhin. Manchmal ... uff ...", sagte sie leise, in der Hoffnung, dass niemand außer Samuel es hörte.
    Plötzlich wurde er angesprochen. Verwirrt sah sich Samuel um. Ah, Liv... "Vorhin?", fragte er verwirrt und hob eine Augenbraue. Schließlich fiel es ihm wieder ein. "Ach, das!", meinte er und lächelte das Mädchen an, um die Emotionen zu vertreiben, die der Flashback in ihm ausgelöst hatte. "Kein Problem. Das war eher ich, mir... ging es da leider nicht so gut. Aber jetzt geht es mir besser." Lüge, alles Lüge, die Sache da oben hatte es nur schlimmer gemacht. Aber er wollte es selbst nicht wahrhaben. Mit einem Seufzen holte er seine Brille aus der Kitteltasche hervor und rieb sie mit einem Taschentuch trocken, ehe er sie wieder aufsetzte. Jetzt konnte er die Blonde endlich wieder ganz erkennen. Aber... "Hey, sag mal, du bist ja nass. Bist du auch draußen gewesen?", fragte er sie, um sich abzulenken und sah anschließend auf den schwarzen Ball in ihren Händen. "Und woher hast du den denn?"
    Liv zog den Kopf ein und hörte zu. Nun, gut, dass es ihm jetzt besser ging. Ihr Schuldgefühl klang etwas ab. Nur einen Moment darauf verschwand es vollkommen, als Samuel genau die Fragen stellte, die sie unbedingt beantworten wollte. "Also, du erinnerst dich an das Pokémon, von dem ich erzählt habe, oder? Ich war ja bei Horty und ... ach, warte. Es hockte da unter dem Schrank und hatte Angst. Und deshalb bin ich auch nass. Es hat Aquaknarre oder so eingesetzt und -", erzählte sie in einem unglaublichem Tempo und verschluckte dabei einige Silben fast. Dann besann sie sich und holte einmal tief Luft, bevor sie fortfuhr. "Ich habe es geschafft, es zu beruhigen und es ist sogar unter dem Schrank hervorgekommen und hat gefressen und - warte, ganz ruhig, Liv ..." Wieder machte sie eine kurze Pause und schloss dabei die Augen, um sich zu fokussieren. "Wo war ich? Gefressen. Und dann habe ich es gefangen! Wirklich!", endete sie begeistert. Erst jetzt fiel ihr auf, wie viel sie gesagt hatte. Wollte überhaupt irgendwer so viel wissen? Hätte nicht auch ein einfaches 'Ich hab das Pokémon von vorhin gefangen' gereicht? Sie hatte Samuel bei ihrem letzten Gespräch vielleicht nicht genervt, aber wenn sie so weitermachte, würde sie es heute trotzdem noch schaffen. "Oh, ich bin immer noch ganz aufgeregt ... ha ... ha ...", fügte sie verlegen hinzu.
    'Oh Gott.', durchfuhr es den Kopf Samuels, als er mit verschränkten Armen versuchte, die plötzliche Flut an Informationen Livs in sich aufzunehmen. "Aha.", meinte er anschließend mit einem Kopfnicken und lächelte sie an, "Also war es bei dir wohl auch ganz schön aufregend. Aber...", wieder deutete er auf den schwarzen Ball, "Hattest du den Luxusball schon immer bei dir? Die Dinger sind nämlich nicht so billig, weißt d..." Plötzlich schwankte das Schiff stark und riss den Kittelträger zur Seite, wo er auf dem knallharten Plankenboden aufkam. "Auaaa...", murmelte er, als er realisierte, was gerade passiert war. Horty hatte wohl nicht gescherzt, als er sagte, dass es unangenehm werden würde. "Liv, lass uns irgendwo hinsetzen und dort weiterreden, sonst wird das noch unangenehm...", murmelte er und kam sich nun verdammt uncool vor. Er war mit dem Gesicht auf dem Boden gelandet...
    Liv wollte gerade weitererzählen, als ein starkes Schwanken des Schiffes sie beinahe aus dem Gleichgewicht riss. Sie schaffte es gerade noch, stehen zu bleiben, Samuel erging es nicht so gut, er fiel hin, mitten aufs Gesicht. Livs Gesicht verzog sich zu einer mitleidigen Grimasse. Schnell steckte sie den Luxusball in ihre Umhängetasche und hielt Samuel eine Hand hin. Dabei unterdrückte sie mühsam ein Kichern, sie konnte sich gut vorstellen, dass Samuel sich gerade schon so dumm genug vorkam. "Lass uns das lieber machen ...", murmelte sie schmunzelnd.
    "Danke." Mit einem Seufzen griff er nach Livs Hand und ließ sich von ihr hochziehen, woraufhin er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. Toller Tag. Jetzt hatte er sich auch noch vor einer Dreizehnjährigen blamiert. Schließlich setzte er sich mit ihr auf ein paar aneinandergereihte Kisten, die festgegurtet waren. Besser nichts riskieren. "Also, um auf meine Frage zurückzukommen..." Okay, das mochte verdammt harsch sein, aber er war einfach zu neugierig. "Woher hast du den Luxusball? Und was für ein Pokèmon war es denn genau?" Es war höchstwahrscheinlich ein Wasserpokémon, da es laut Liv Aquaknarre beherrschte, aber wer konnte schon wissen... mit beiden Händen rieb er sich unter seiner Brille müde die Augen und seufzte. Er fühlte sich irgendwie ausgelaugt.
    Liv setzte sich neben Samuel und sah ihn erwartend an, bis er wieder anfing, zu reden. "Das eine Mädchen, Mitsuko heißt sie glaube ich, die mit dem Zorua, hatte ihn auf einmal. ich weiß nicht, woher, war gerade dabei ... ähm, mich zu konzentrieren", erklärte sie und schnaufte erleichtert, als sie gerade noch so die Kurve bekommen hatte. Für ihre folgende Pause gab es immerhin eine gute Ausrede: Sie wusste die Antwort nicht. "Ich ... hmm, ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Also, es ist hellgrün, hat einen recht runden Körper, zwei halbkreisförmige Öhrchen ... eine Kugel als Schwanz, die fast so groß ist wie es selbst und ... ja", beschrieb sie grob. " Ich kenne mich nicht ganz so mit Pokémon aus Johto aus, komme aus Einall", fügte sie leicht verlegen hinzu. Ein gewisses Grundwissen sollte man ja wohl schon haben, das war ja schon fast peinlich! Ihre Unwissenheit ärgerte sie, hier hätte sie punkten können. Aber nein, stattdessen passte sie wieder perfekt in sein Bild des naiven Kindes.
    Konzentrieren? Was hieß das denn? War sie etwa so versessen darauf, dieses Pokèmon zu fangen? Sehr interessant. Liv schien wohl ein ziemlich ehrgeiziges Mädchen zu sein. Doch ihre nächste Antwort ließ ihn unwillkürlich Grinsen. "Also wirklich... du fängst ein Pokèmon und weißt noch nicht mal, wie man es nennt." Er unterdrückte ein Lachen. Das wäre aber auch wirklich zu fies gewesen. Stattdessen dachte er über ihre Beschreibung nach und legte sich nachdenklich eine Hand ans Kinn. "Hmm, also... so, wie du mir das Pokémon beschrieben hast, muss es wohl ein Azurill gewesen sein." Er machte eine kurze Pause und sah sie schmunzelnd an. "Aber die sind für gewöhnlich blau. Nicht grün." Er musste sich konzentrieren! Aus irgendeinem Grund konnte er im Moment nicht richtig denken, dabei rühmte er sich sonst damit, ein so umfangreiches Wissen über Pokèmon und Attacken zu besitzen. Oder hatte sich Liv nicht einfach doch verguckt, als sie den Ball warf? Nein, dumm war sie auf keinen Fall, für ihr Alter war sie überraschend klug... zwar kam sie nicht an ihn selbst ran, aber na ja. Und plötzlich fiel es ihm ein. "Ahhh, es sei denn...", begann er und legte noch einmal einen theatralisch erstaunten Unterton obendrauf, um sie zu ärgern. Sein Forscherlächeln stahl sich auf sein Gesicht und er sah Liv mit einem gefassten aber doch freudigen Blick an. "Sehr faszinierend." Heute kam er wirklich nicht mehr auf den Punkt.
    Liv funkelte ihn an. Genau das, was sie erwartet hatte. Nun, sie konnte es ihm nicht übel nehmen. "Azurill? Hört sich schön an. Aber grün war es auf jeden Fall, wirklich richtig grün, das kann wirklich kein Blau gewesen sein!", versicherte sie ihm. Schon seltsam, dass ihr Kleines nicht blau war. Jetzt kannte sie den Artnamen des Zwerges aber wollte sie es wirklich so nennen? Blaze hatte ja schon einen Spitznamen, bei Pygraulon begann sie langsam, es Py zu rufen ... Ja, auch ihr Azurill - das Wort formte sich noch sehr schwer in ihrem Kopf - würde einen Spitznamen erhalten. Wann, war eine andere Frage. Nun, sie hatte es den vorherigen Tag wohl schon einmal gedacht, auf jeden Fall wollte sie nicht überstürzen. Wenn ihr etwas einfiel, dann gut, wenn nicht, würde sie halt weiter überlegen. Samuels Stimme riss sie aus ihren Überlegungen. "Was?", fragte sie gespannt. Eine Erklärung für dieses Phänomen wäre schon ziemlich interessant. Und natürlich wusste Samuel als Forscher es. Er schien schon ziemlich viel von Pokémon zu verstehen ...
    "Weißt du, Liv...", setzte er an und rückte in besserwisserischer Manier an seiner Brille. Er kam sich fast wie ein Lehrer vor. Das fühlte sich verdammt gut an. "Du weißt ja, für gewöhnlich haben Pokémon derselben Spezies auch dieselbe Farbe." Er machte eine Pause und lächelte sie an. "Aber in sehr seltenen Fällen - es handelt sich wahrscheinlich um tausendstel - gibt es Pokémon, die aus unerklärlichen Gründen eine völlig andere Färbung besitzen. Weil sie auch im Allgemeinen etwas schillern und nach dem Rufen aus dem Pokéball einen glitzernden Ring um sich ziehen nennt man sie auch schillernde oder shiny Pokémon." Mit einem selbstgefälligen "Hmpf." zuckte er einmal mit seinen Schultern. "Ich selbst habe mich nie wirklich für sie interessiert, da es für mich bei den Pokémon nicht auf die Farbe ankommt. Immerhin beeinflusst der schillernde Status nicht ihre Kraft oder dergleichen. Aber wegen ihrer Seltenheit sind die vor allem bei Sammlern stark begehrt, da hast du echt einen sehr wertvollen Fang gemacht." Schließlich schenkte er Liv wieder ein Lächeln, es hatte schon fast etwas beeindrucktes an sich. Man könnte schon meinen, dass er stolz auf sie wäre. "Glückwunsch.", gratulierte er ihr in ruhigem aber doch freudigem Ton.
    "Oh ...", murmelte Liv und versuchte, all diese Informationen in ihrem Kopf gut einzuordnen. Irgendwie war sie froh, dass sie das Azurill gefangen hatte und kein irrsinniger Sammler. Sicherlich entsprach nicht jeder Sammler dem Bild, das ihr vor Augen schwebte, doch trotzdem ... wer fing ein Pokémon, nur, weil es eine bestimmte Fellfarbe hatte? Schon seltsam. Natürlich war Azurill besonders, aber doch nicht nur, weil es grün war. Nun, eigentlich war es ja oft so. Manche fingen nur coole Pokémon, manche nur süße, war das nicht im Grunde das Selbe? So war die Welt wohl einfach. "Verstehe. Danke! Da habe ich ja noch einen außergewöhnlicheres Pokémon, als ich dachte ..."
    "Hm." Das Lächeln wollte nicht von Samuels Lippen verschwinden. Für einen kurzen Moment wurde es still zwischen den beiden und der Forscher lehnte sich etwas nach hinten, wobei er seine Beine überkreuzte und seine Arme verschränkte. Erneut musste er seufzen... ihm gingen die Worte nicht mehr aus dem Kopf, die er zu Geri gesagt hatte. Das waren nicht seine Worte gewesen. Und auch nicht seine Gedanken. Alles fremd... er fühlte sich komplett leer an. Erneut verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck. Ach, es half doch alles nichts, er musste wohl oder übel da durch... wenn er es hier nicht meht aushielt, konnte er die Gruppe auch genausogut verlassen. Es wäre zwar schade, aber... nein, was dachte er da bloß? Das war doch absurd! Nervös wippte er mit einem Fuß auf und ab. Nein, so schnell wurden sie ihn sicher nicht los, dafür war alles viel zu spannend...


    OT: spontaner GP mit Lau :3 (Teil 1)