Ein Thema, auf das ich durch den "Pokémon - Alles nur Geträumt?" Thread gekommen bin.
Hier taten einige die Theorie (von der ich zwar auch nicht viel halte, aber das sei dahingestellt) mit: "Pokémon ist für Kinder, das würde die doch traumatisieren!" oder auch "Die würden sauer" beziehungsweise "Das könnten die nicht verstehen" ab.
Genauso gibt es immer noch welche, die Standthaft behaupten, dass Hunter J lebt, weil in der Pokéwelt ja niemand sterben kann, weil ist ja Kinderserie und so.
Und natürlich kann man dies und jenes nicht reinbringen und sowieso, Pairinghints bilden sind die Fans ja auch nur ein, weil in einer Kinderserie kommen ja keine Pairings vor und werden nicht gehintet - vor allem keine Homosexuellen!
Und ja, Pokémon richtet sich natürlich speziell an eine ziemlich junge Zielgruppe, die im späten Kindergarten und frühen Grundschulalter ist, das steht außer Frage, allerdings ist es schon immer mal, ab und zu, vorgekommen, dass Serien für diese Zielgruppe mal ein wenig etwas anderes gemacht ist.
Als ein Beispiel möchte ich hier Fresh Pretty Cure nennen, auch wenn es viele nicht kennen werden. Dies war vom Alter her an dieselbe Zielgruppe wie der Pokémonanime gerichtet, nur an den weiblichen Teil.
Am Ende der Serie stellt sich heraus, dass der vermeintlich dämonische Gegner, dessen Ziel es war, den Menschen ihre Emotionen zu rauben, eigentlich ein Computerprogramm war, dass von den Menschen in seiner Welt erschaffen wurde, um diese zu beschützen und zu koordinieren. Dabei sagte ihm jedoch seine Logik, dass Menschen durch ihre Gefühle eine Gefahr füreinander waren und beraubte daher die Bewohner seiner Welt jedweder Gefühle, um ein Komplikationsfreies zusammenleben zu gewährleisten.
Ein weiteres Beispiel, wenngleich die Zielgruppe ca 3 bis 4 Jahre älter ist, wäre natürlich Digimon Tamers, das allgemein ziemlich viele Punkte aus Cyberdystopie hatte und einige psychodelische und horrormäßige Sequenzen hatte. Wenn ich anfangen würde, alles aufzuzählen... Nun, dann wären wir morgen noch hier.
Aber auch in anderen Anime für ein relativ junges Publikum scheuen sich nicht düstere Themen zu behandeln (bei DoReMi gibt es eine Folge, in der ein 10jähriges Mädchen an Krebs stirbt) oder auf einmal eine sehr unerwartete Wendung nehmen, die für die jüngeren im Publikum relativ schwer zu verstehen sein sollten.
Von Pairinghints oder auch richtigen Pairings in Serien mit jungem Publikum, fang ich gar nicht erst an, weil da ist die Liste der Anime nahezu endlos. Mir fallen partout sogar zwei Beispiele mit vom Alter her derselben Zielgruppe ein, wo zwei Mädchen einander küssen. Also dass man in Japan für so etwsa ein Publikum für zu Jung hält, ist eigentlich allgemein weniger so.
Natürlich ist es mit Nintendo dann wieder so eine Sache. Denn Nintendo wollen den Anime gern bei dieser Zielgruppe behalten, anstatt ihn zu verändern. Wer sucht, der findet Interview, Tweets und Weblogeinträge von diversen an der Serie beteiligten Autoren, in denen sich darüber beschwert wird, weil die Autoren oftmals doch ihrem Publikum mehr zutrauen, als es die Produzenten tun.
Und auch einige japanische Kinder sind nicht mehr so wirklich von einigen Dingen begeistert.
Vor allem das "Jede Generation eine neue Zuschauergeneration" und die "Friede-Freude-Eierkuchen-Utopie" stört auch bei der eigentlichen Zielgruppe teilweise dann doch mittlerweile auf Ablehnung.
Dabei wissen wir natürlich, dass es im Manga (der in Japan auch an Grundschüler verkauft wird!) teilweise ganz anders aussieht...
Daher meine Fragen an euch:
- Wie weit denkt ihr dürfte der Pokémon-Anime realistisch gesehen gehen ohne das Zielpublikum ganz zu wechseln?
- Dürften Leute sterben?
- Dürfte es einen Twist (im Sinne der Comatheorie oder auch im Sinne einer Matrix) geben?
- Dürfte es richtige Paare geben?
- Dürften Themen wie Tod und Krieg allgemein einmal angesprochen werden (so wie es bisher praktisch nur in den Filmen passiert)?