FF-Special #2: Collab Fanfictions und Spriting!
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by Akatsuki
Die Schreiber und die Spriter tun sich zusammen! Beim zweiten Special im Fanfiction-Bereich geht es erneut um ein Collab, dieses Mal bilden die Schreiberlinge und die Pixelkünstler ein Team, um die Aufgabenstellung gemeinsam zu erfüllen. Kreativität ist gefragt, also lasst die Tasten glühen und die Pixel fliegen!
Hier findest du das Infotopic.
Für das Special haben sich die kreativen Köpfe der Fanwork-Komitees ein spezielles Voting-System ausgedacht. Mit diesem stehen euch insgesamt 3 Votes zur Verfügung, die ihr auf drei verschiedene Abgaben aufteilen könnt. Solltet ihr nicht alle Votes verteilen wollen, vermerkt es bitte in eurem Beitrag, ansonsten kann es als ungültig gewertet werden. Besonders ist nun aber, dass ihr jeweils bei jedem der 3 Votes noch einen Pluspunkt zur Verfügung habt, den ihr entweder für die gute Umsetzung der Sprites bzw. des Sprites oder für die des Textes vergeben könnt. Das hat einfach den Grund, dass Ihr dadurch nochmal kennzeichnen könnt, was euch besonders gut an der Abgabe gefällt bzw. was ihr bevorzugt. Denkt aber bitte daran, fair zu bewerten und eure Votes auch anständig zu begründen, damit eure Entscheidung nachvollziehbar ist.
Abgabe x: Vote
Ich habe mich für diese Abgabe entschieden, weil ...
+1 Pluspunkt für den Sprite, da mir an ihm besonders gut gefällt, dass ...
Anzumerken ist noch, dass ein Vote den Wert von drei Punkten hat. Für eure Abstimmung ist das nicht groß von Bedeutung und sollte euch von daher nicht verwirren; es ist nur nachher für die Auswertung wichtig und sollte euch demnach auch nicht verwundern.
Das Voting endet am 23.07.2012 um 23:59 Uhr.
Oben angegeben ist immer die verwendete Grundlage, sprich auf was es basiert. Sollte der Text einen Titel haben steht dieser nocheinmal extra direkt über dem Text.
Sanft strichen die flüchtigen Finger des Windes über das satte, lebendig grüne Gras. Jeden einzelnen Halm bewegten sie mit so großer, beinahe zärtlicher Sorgfalt, dass man meinen könnte, den Anklang einer fernen Liebe zu spüren.
Ein Sesokitz, das aufgeregt über die Wiese galoppierte, vernahm dies nicht. Seine starken, schlanken Beine schienen den Boden unter den gespaltenen Hufen kaum zu berühren, und das gelbe Haarbüschel auf seinem Kopf wippte aufgeregt hin und her.
Persephone lachte. Ihre jugendliche Stimme schallte über das weite Grün, während sie eifrig dahinpreschte, nur ihrem eigenen Vergnügen nachjagend.
Als sie schließlich erschöpft zum Stehen kam, betrachtete sie ihre Umgebung. Zwischen den saftigen, weiten Hügeln war sie weiter vorangeprescht als jemals zuvor, den heimischen Wald weit hinter sich lassend. Stolz reckte sie die kleine, rehgleiche Stupsnase in die Höhe. Ihr wunderschönes, kirschblütenfarbenes Rückenfell, das auch ihre Ohren bedeckte, strahlte im Licht der untergehenden Sonnenscheibe und verlieh ihr ein erhabenes, göttliches Aussehen.Gerade wollte sie umkehren und heimischen Gefilden zustreben, als ein starkes Kribbeln im Nacken sie erstarren ließ.
"Hallo, meine Schöne", flüsterte es plötzlich dicht an ihrem Ohr.
"Persephone!", schallte ein lautes, gebieterisches Rufen durch die lebendigen Flure des immergrünen Waldes. Demeter, die mit göttlichen Kräften gesegnete Kronjuwildkuh, durchwanderte gemessenen Schrittes ihr Reich. Mit wachsamem Blick sah sie sich um, denn obwohl sie jeden Winkel ihres sich stets verändernden Territoriums kannte, so gelang es ihrer übermütigen Tochter doch immer wieder, sich ihrer Aufmerksamkeit zu entziehen. Ein unruhiges Gefühl griff dieses Mal jedoch nach dem Herzen der gewaltigen, Leben und Fruchtbarkeit verheißenden Göttin, und ihr kurzer Schwanz wedelte nervös hin und her.
Demeter schüttelte energisch ihr majestätisches Haupt, dessen wechselhaftes Geweih zur Zeit mit zarten, rosanen Blüten geschmückt war. Haselnussbraunes Fell überzog beinahe den ganzen Körper des Hirschpokémon, dessen majestätische Erscheinung jedes Wesen vor Ehrfurcht erstarren ließ.
"Sollte ich Vater um Hilfe bitten?", flüsterte sie leise. Es war ihr nicht gerade Recht, den Herrn der Götter, den Herrscher im Donnergebälk Zeus, wegen einer solchen Kleinigkeit aufzusuchen. Doch ihr ungutes Gefühl ließ ihr keine Ruhe - noch nie hatte sie so lange gebraucht, um ihre Tochter zu finden, normalerweise spürte sie sehr genau, wo diese sich befand.
Erneut schüttelte Demeter ihr prächtiges Geweih und stampfte fest mit einem ihrer Hinterläufe auf den unebenen Waldboden.
"Was rede ich denn da?", sprach sie mit fester Stimme. "Wenn ich meine Tochter nicht finden kann ... dann muss ich wohl meine werte Verwandtschaft um Unterstützung bitten." Mit mulmigem Gefühl im Herzen strebte sie nun der ursprünglichen Heimat weit im Norden zu – den klüftigen Höhen des heiligen Berges Olympos.
Fasziniert spazierte Persephone durch die felsigen Tiefen des unterirdischen Reiches, das den Namen seines Herrn trug. Sie hatte sich die Unterwelt immer als einen trostlosen, paradoxerweise seelenlosen Ort vorgestellt, den nur die schaurigen Schatten verblichener Wesen durchzogen. Tatsächlich überzog Feuchtigkeit die rauen, felsigen Wände mit einem schmierigen Film, und die weiten Gänge und Hallen wurden von dämmrigem blauen Licht unbekannter Herkunft erfüllt. Doch gerade diese unstete, wenig greifbare Düsternis zog Persephone magisch an.
Sie wusste nicht genau, was Hades von ihr gewollt hatte. Das Hundemon hatte sie nur mit seinen unergründlichen, leuchtend roten Augen angesehen, bis sie vor Scham den Blick hatte senken müssen. Mit ausgesucht freundlichen Worten und einem zum Dahinschmelzen warmen Lächeln hatte er sie dazu eingeladen, ihm zu folgen. Gern war sie dem tiefschwarzen Totengott mit der feuerroten Schnauze und den elfenbeinfarbenen Auswüchsen auf dem Rücken sowie den großen, gewundenen Hörnern auf dem Haupt gefolgt – zu faszinierend war er ihr erschienen, um lange widerstehen zu können.
Nun erkundete sie allein die verschlungenen Pfade des Totenreichs. Warum Hades plötzlich verschwunden war, nachdem er ihr gestattet hatte, sich nach Belieben umzusehen, vermochte sie nicht zu sagen ... doch die Neugier war schon immer der stärkste Antrieb des jungen Pokémon gewesen, also hatte sie sich völlig von dem ganz eigenen Zauber dieses Ortes vereinnahmen lassen und erforschte unermüdlich jede Höhle und jeden Gang auf ihrem Weg.
Plötzlich drang ein eigenartiges Geräusch an ihre feinsinnigen Ohren. Sacht zunächst, sich doch beständig in ihren Gehörgängen sammelnd und immer stärker werdend. Sie versuchte angestrengt, die Klänge zuzuordnen. Plätschern, Rauschen, irgendwo dort hinten, hinter der nächsten Biegung ... und der plötzlich stärker gewordene, modrigfeuchte Geruch, der in ihre sensible Stupsnase drang ...
Wasser?
Die kleinen, zierlichen Hufe Persephones verursachten ein seltsam hallendes, klackerndes Geräusch, das mehrfach von den unebenen Wänden des Felsenganges zurückgeworfen wurde, als sie ihren Weg fortsetzte. Als sie um die Biegung bog, stellte sie völlig verblüfft fest, dass sie recht gehabt hatte.
Vor ihr breitete sich die bislang größte steinerne Halle aus, die sie gesehen hatte. Doch genauere Details entzogen sich ihrem Blick, denn er wurde von etwas ganz anderem in Anspruch genommen ...
In Mitten des Rundes fraß sich ein gewaltiger Fluss durch das Gestein zu ihren Füßen, dessen unstete Oberfläche das schummrige Licht der Unterweltpflanzen in einem magischen Lichtertanz an die Wände reflektierte - es wirkte fast so, als würden diese selbst aus Wasser bestehen und jeden Moment ins Nichts zerfließen.
Wie benebelt ging Persephone nun auf das Objekt zu, das sie in diesem Moment am Meisten anzog. So unglaublich es war: Am Ufer des mehrere Steinwurf breiten Stromes wuchs ein Baum! Ein kleiner nur, an einem solchen Ort jedoch umso unwirklicher und wunderlicher. Als das junge Sesokitz nah genug herangekommen war, stellte es auch fest, dass sogar einige Früchte an den ansonsten kahlen, schmalen Ästen wuchsen – und von denen eine dicht zu ihren Füßen lag. Sie beschnüffelte das seltsame Ding, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Die Farbe konnte sie in dem schattigen Licht kaum erkennen, nur die äußere Gestalt eröffnete sich ihr. Das beerenartige Gewächs hatte einen rundlichen, etwas in die Länge gezogenen Körper mit einem kleinen Rest Stiel am einen Ende. Das andere war sehr markant gezeichnet durch zackige Auswüchse an der Schale, die den Blick auf einen dunkleren, süß duftenden Kern freigaben.
Da sie keinerlei Giftiges wittern konnte und auch ein wenig hungrig war, leckte sich Persephone schnell über die Lippen und biss dann vorsichtig in die überraschend weiche Schale der Frucht hinein. So süß ...
Das tausendfach verstärkte Donnern von Hufen auf Gestein ließ sie plötzlich herumfahren, und aus dem gleichen Gang, den auch sie genommen hatte, stürmte plötzlich ihre Mutter Demeter in die Höhle. Wie die wütende, heranbrausende Flut wirkte die zornige Göttin – Persephone schluckte nervös. Doch plötzlich schob sich ein Schatten vor ihr Sichtfeld, der noch dunkler als die umgebenden Fetzen der Finsternis zu sein schien.
"Hades!", brüllte Demeter, und ihr wildes Geschrei schien die Grundfesten der Unterwelt selbst zu erschüttern. Den Herrn der Toten ließ das jedoch vollkommen kalt.
"Ich grüße dich, Demeter", sprach er mit rauer, sanfter Stimme und jagte Persephone erneut einen Schauer über den Rücken. Sein schmaler, in einen pfeilartigen Zacken endender Schwanz hing direkt vor ihrer Nase in der plötzlich sehr drückend erscheinenden Luft. "Du kommst uns besuchen?", fuhr er mit einem Funkeln in den Augen und einem charmanten Lächeln fort, was jedoch nur bewirkte, dass die Göttin vor ihm nun vollends die Fassung verlor.
"Uns? Was fällt dir ein! Gib mir sofort meine Tochter zurück!"
"Ich bedaure", erwiderte Hades in einem Tonfall, der alles andere als Bedauern ausdrückte, "aber das ist leider nicht möglich."
Mit wissendem Lächeln trat er einen Schritt zur Seite und gab damit den Blick auf die verdutzt dreinschauende Persephone frei. Erleichtert wollte Demeter gerade auf sie zugehen, als ihr Blick auf die angebissene Frucht zu Boden fiel.
"Nein", hauchte die Hirschkuh und trat angsterfüllt einen Schritt zurück. "Granabeeren! Du hast sie nicht gegessen ...!" Demeter schluckte, vor Schreck fast erstarrt.
"Die Granabeere", sinnierte Hades. "Ein erstaunliches Ding, nicht wahr? Wer einmal von ihr isst, ist gebunden an diesen Ort - und an mich."
Demeter fand erstaunlich schnell die Sprache wieder. Mit vor Wut verzerrter und gefrorener Stimme knurrte sie: "Das wirst du bereuen, du Hund!"
"Das glaube ich kaum", erwiderte Hades kühl. Ein überlegenes Lächeln umspielte seine schmale Hundeschnauze.
Ohnmächtig vor Verzweiflung spürte Demeter Tränen, schwer wie Eisenkugeln, in sich aufsteigen.
"Dann werde ich meinen Segen von der Erde nehmen", schwor sie mit zittriger Stimme. "Nichts wird mehr wachsen, alles wird eingehen – dann wird Vater dich in Stücke reißen, wenn ihm die Grundlage für seine geliebten Opfergaben entzogen wird!“
Hades schien nachdenklich. Allerdings nur einen kurzen Moment.
"Ich bedaure", wiederholte er, und seine Stimme klang bedrohlich, wie rollende Felsen, "aber die Granabeere bindet sie. Sie ist nun kein Geschöpf der Oberwelt mehr - sie ist jetzt mein!“
Mit einem Blick, der selbst Felsen in Flammen aufgehen lassen könnte, verlieh er seinen Worten Nachdruck.
„Doch vielleicht wäre ein Kompromiss in deinem Sinne – ein halbes Jahr verweilt hier, an meiner Seite. Den Rest des Sonnenlaufes kann sie bei dir verbringen."
So geschah es. In der Zeit, die Persephone bei ihrem Gatten verbringt, zerfressen Kummer und Trauer das Herz der Demeter, und alles Grüne geht ein, die ganze Welt versinkt in kaltem, leblosen Schlaf. Erst, als ihre Augen die Tochter wieder erblicken, erhellt sich das Herz der Göttin, und alles Leben erwacht aus seiner quälenden, gnadenlosen Starre.
Das ist die Geschichte der Jahreszeiten.
Ein Schrecken mit drei Gesichtern
Angespannt saß er hinter einen Felsen geduckt und stierte in die Höhle, die sich vor ihm auftat. Schon seit einiger Zeit wartete er dort, um auf den richtigen Augenblick zu hoffen, in dem er zuschlagen konnte. Die Luft um ihn herum schien regelrecht zu stehen, als würde sie sich seiner Anspannung anpassen. Selbst wenn die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwand und somit die Welt in ein dämmerndes Dunkel warf, fühlte er sich, als würde sein Blut in seinen Adern kochen. Schweiß perlte ihm auf der Stirn. Auch wenn er sich hätte einreden wollen, dass es an dem eher milden Wetter lag, so musste er sich langsam aber sicher eingestehen, dass er derart aufgeregt war, dass sein ganzer Körper verrücktspielte. Keine Sekunde würde er seine rubinroten Augen von seinem Ziel abwenden, was in beängstigender Nähe sein musste. Am liebsten hätte er aufgegeben, aber das konnte er sich nicht erlauben. Er musste ein Held sein, er musste glorreich aus dieser Mission herauskommen oder er wäre eine Enttäuschung.
„Ich verlange nur das Beste von dir, verstanden?!“, hatte es ihm sein Auftraggeber ausdrücklich gesagt. Und das alles nur, weil er sich selbst in diese brenzlige Situation hineingeritten hatte. Vor nur wenigen Wochen war er auf dem königlichen Hofe geladen gewesen und als die Kinder des Adligen seinen Stolz derart verletzt hatten, dass er seine Beherrschung verloren hatte, wollte der König ihn los werden. Dieser dachte dann, dass sein neuer Untergebener bei der Mission das Zeitliche segnen würde …
Schließlich stand das zweibeinige Pokémon vorsichtig auf, ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben. Es war groß, sobald es sich erhoben hatte. Lange weiße Beine formten seinen Unterkörper. Seine Brust war von einer Art grünen Panzerung umgeben, aus der ein roter Stachel hinausragte; ebenso war es am Rücken der Fall. Seine Arme waren mit grünen Klingen versehen, perfekt zum Kämpfen. Auch sein helmartiger Kopf, der sich schützend um sein Gesicht schloss und nach oben hin in einem türkisen Kamm endete, ließ ihn stark wirken. Dies war wohl auch letztendlich der Grund gewesen, wieso man ihm Missionen anvertraut hatte. Zwar hätte man ihn auch auf der Stelle umbringen können, als er damals den Fehler beim König begangen hatte, doch dadurch, dass man ihn in die weite Welt schickte und ihn irgendwelche gefährlichen Aufgaben erteilte, konnte er sich vielleicht sogar noch als nützlich erweisen. Ihn selbst störte es nicht, dass der König derart darüber dachte. Hauptsache das Leben war ihm auch weiterhin gewährt.
Sein Kopf schaute schließlich in alle Richtungen, um auch wirklich sicher zu gehen, dass nichts und niemand in der Nähe war, was ihm gefährlich werden konnte. Sich selbst vermochte er zu schützen, aber andere … niemals, wenn die Kreatur wirklich so grauenvoll war, wie man sich in den umliegenden Siedlungen des Landes erzählte. Galagladi schluckte hörbar auf, gab sich aber schließlich den letzten Ruck, um sich ein für alle Mal in Bewegung zu setzten. Es würde nun kein Zurück mehr geben.
„Du schaffst das, Herakles“, sprach er sich Mut zu. Schritt für Schritt wagte er sich in Richtung Höhle, die sich wie ein gieriger Schlund öffnete, als würde man geradewegs in das Maul eines Ungeheuers schreiten. Immer wieder huschte der Kopf des Pokémons angespannt hin und her. Seine Sinne waren bis aufs Äußerste geschärft. Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Knurren, was die Erde unter Galagladis sonst so standhaften Beinen regelrecht zum Beben brachte, sodass er für einen Moment ins Schwanken geriet. Daraufhin fing er sich aber wieder und nahm eine verteidigende Haltung ein. Schließlich hörte er ein Geräusch, als würde sich etwas kriechend den Weg durch die dunkle Höhle bahnen. Immer wieder waren Laute zu hören, die wie wütendes Brüllen klangen. Das Psychopokémon ging in die Hocke – jederzeit zum Sprung bereit. Und schließlich kroch das Ungetüm aus dem Schatten heraus und entblößte sein schauriges Aussehen, sodass es Herakles kalt den Rücken hinunter lief. Drei Hälse samt Köpfen von dunkelblauer Färbung ragten ihm entgegen und starrten ihn an. Die Augen des Ungetüms, die ähnlich wie bei einer Schnecke hervorragten, wirkten allesamt wirr, aber zugleich auch gefährlich. Das Erschreckende war jedoch, dass – auch wenn es sich um verschiedene Hälse handelte – alle drei in einem Körper mündeten, der dem einer Schlange glich. Die Körpergröße des Wesens ragte weit über die des Pokémons hinaus. Einen Moment verharrten die beiden Gegner noch und schauten ihr jeweiliges Gegenüber ungläubig an, jedoch dann war es, als wäre ein Startschuss gefallen und die Köpfe des Ungetüms rasten los. Galagladi sprang hoch und wich aus, indem er eine Rolle rückwärts machte, um letztendlich wieder sicher und elegant auf den Beinen aufzukommen. Kurz bevor die Schädel des Unwesens gegeneinander krachten, stoppten sie und stierten verwirrt ihrem soeben entwischten Happen hinterher. Aber noch blieben sie gewillt, denn wieder rasten sie auf Herakles zu, sodass es ihm dieses Mal deutlich schwerer fiel, auszuweichen. Einer der Köpfe prallte auf den Boden, sodass lose Felsbrocken weggeschleudert wurden. Rasch errichtete das Pokémon an seinem Arm einen Schutzschild und hielt es schützend vor seinen Körper um nicht noch von den Steinen erschlagen zu werden. Wie es schien, hatte sein Feind aber verstanden, dass es für Galagladi kein leichtes Spiel war, die fliegenden Brocken aufzuhalten, also nahm der mittige Kopf immer wieder Steine auf und warf sie in die Richtung des Pokémons. Jedes Mal, wenn ein Fels mit voller Wucht gegen den Schild schlug, spürte Herakles, wie er ein Stück nach hinten rutschte und dabei seine Füße über den rauen Boden schabten. Er verzog sein Gesicht schmerzverzerrt, als es ihn zunehmend verletzte. Er wusste nur einen möglichen Ausweg, nämlich den direkten Angriff, um sich selbst zu verteidigen. Daraufhin leuchtete seine andere freie Klinge in einem verräterischen hellen Schein auf und ein leichtes Grinsen zierte die Lippen des Pokémon. Dann huschte er so rasch nach vorne, dass er für einen Moment mit der Luft zu verschmelzen schien. Das Ungetüm wandte sich wieder verwirrt nach allen Seiten, da es sein Futter doch tatsächlich aus den Augen verloren hatte. Im nächsten Moment tauchte Galagladi direkt über diesem auf und mit einem zischenden Laut entlud er die Energie, die sich an seiner Klinge gesammelt hatte. Wie eine Sichel aus geballter Kraft prallte die Psychoklinge gegen einen der Hälse und durchschnitt ihn wie Butter. Verwundert starrte Herakles auf das Geschehen … Es war so einfach?
Doch zu früh gefreut. Wenige Augenblicke später richtete sich der abgehackte Hals wieder auf und wie aus Zauberhand begann er wieder zu wachsen. Doch dabei blieb es nicht; er spaltete sich schließlich in zwei Teile auf und im Hauch einer Sekunde hatten sich zwei neue Köpfe gebildet, die sogleich ebenso gierig dreinschauten wie die anderen zwei.
„Oh nein …“, stotterte das Psychopokémon und war für einen Moment wie erstarrt. Das war er soeben gesehen hatte, wollte er einfach noch nicht so recht begreifen können. Es war also wahr, was sich die ganzen Dorfbewohner erzählt hatten … diese Bestie schien unbesiegbar und es ging auch ein Gerücht durchs Land, dass das Wesen erst nur zwei Köpfe hatte, durch das Abschlagen eines Halses aber plötzlich drei bekam … ob das die Wahrheit war?
Erst dachte Galagladi, dass er verzweifeln würde, den Verstand verlieren würde, doch urplötzlich kam ihm eine geniale Idee. Er richtete sich stämmig vor dem Unwesen auf, fühlte sich aber dennoch klein, weil es so hoch über seinen Kopf hinausragte. Der Gegner wirkte mit einem Mal siegessicher, knurrte vergnügt, um schließlich zum alles entscheidenden Angriff anzusetzen. Doch unerwartet Herakles war wieder verschwunden, sodass sich die Köpfe umherschnellten, um ihr Opfer wieder wahrnehmen zu können. Plötzlich schien das Psychopokémon überall und nirgendwozu sein, sodass alle Köpfe einem anderen Ziel nachschauten. Der mittlere Hals schnellte nach oben, um das Pokémon zu erwischen, der linke schnellte nach rechts, der Rechte nach links und der hinzugekommene schlängelte sich durch die anderen hindurch. Dann war es genau anders herum und als sich das Wesen sicher damit zu sein schien, seinen Happen endlich erwischt zu haben, stieß es schließlich einen entsetzten Laut aus. Die Augen der vier Köpfe schienen erschrocken, als das Ungetüm verstand, in welche missliche Lage es sich soeben gebracht hatte. Die Hälse waren wild ineinander verschlungen und verknotet, sodass sie sich nicht einmal mehr bewegen konnten. Zwar versuchte es irgendwie, diese Haltung zu lockern, aber es war vergebens, Galagladi hatte die Köpfe mit Konfusion hinters Licht geführt.
Ein letztes Mal wanderten die Blicke der Hydra nach vorne, wo Herakles sich mit grinsender Miene aufgebaut hatte. In seiner Hand loderte plötzlich eine Fackel. Mit einem abschließenden „Asta la Vista“ warf er das Feuer in die Höhle, die neben Felsen auch von getrockneten Gräsern und Blättern ausgepolstert war. Die Bestie stieß einen letzten entsetzlichen, klagenden Laut aus und versuchte zu fliehen, als die Flammen nach allem züngelten, was brennbar war. Jedoch war sie in sich zu verschlungen, um irgendwie fliehen zu können.
Herakles würdigte sie keines Blickes mehr, sondern verließ zielstrebig den Kampfort, von dem nur noch ein flammendes Feuer in der Nacht übrig geblieben war.
„So mein Sieg“, wisperte Galagladi zufrieden, ehe er als schemenhafter Schatten von der Dunkelheit verschlungen wurde.
Des Flemmlis Not
Die warme süß duftende Sommerluft weitete sich über der still liegenden Wiese aus, wie ein unsichtbarer Nebelschweif. Mitten auf dieser weiten Wiese lag ein Flemmli; hungrig und voller Kummer. Ein noch junges Zubat flog über den Kopf des Kükens hinweg.
,,Oh, du junges Zubat”, fing das Küken an zu japsen, als es sein Köpfchen gen Himmel richtete.
,,So fröhlich wie du bist, möchte ich auch sein. Doch ich? Ich finde mein zu Hause nicht, bin hungrig und habe solch Angst!”
Das Zubat, welches das Leiden des Flemmlis hörte, flog näher und sagte mit ruhiger Stimme: ,,Das tut mir Leid. Aber ich kann dir helfen, was deinen Hunger betrifft. Aber wirst du mir auch danken?”
Das hungrige Flemmli nickte eifrig. Natürlich würde es danken!
,,Siehst du dort das Teddiursa? Es trägt Beeren bei sich. Ich bringe es dazu, dass es sie niederlegt und mir nachläuft. In dieser Zeit wirst du hinübergehen, die Beeren nehmen und dein Hunger wird gestillt sein!”
Das Flemmli, ganz begeistert, bedankte sich über dieses freundliche Angebot, dachte dabei an die leckeren Beeren, die sich bald im Schnabel und Magen befinden würden. Schon der bloße Gedanke daran ließ den kleinen Magen krampfhaft zusammen ziehen.
Grinsend flog das Zubat nun dem Teddiursa entgegen, begann es daraufhin zu ärgern; schlug erst mit dem einen, danach freudig mit dem anderen Flügel nach dem etwas verwirrten Bären. Gemeine Worte vielen nach einigen Augenblicken, was dem Teddiursa zu missfallen schien. Wo vorher ein Lächeln den Mund zierte, waren nun die Mundwinkel nach unten gezogen und ein böser Blick schien das Zubat zu durchbohren. Das verhieß nichts Gutes.
,,Na warte, wenn ich dich kriege, dann kannst du was erleben!”, knurrte der kleine Bär wütend, ehe er mit seiner einen freien Pranke nach dem Gegner schlug. Doch Teddiursa musste schnell erkennen, dass es mit einer einzigen Pranke vollkommen unmöglich war, an das Zubat heranzukommen, also legte es die Beeren auf den Boden, schlug nun mit beiden Pranken nach dem gemeinen Gegner. Jener hatte sein Ziel erreicht und flog, natürlich mit dem wütenden Teddiursa hinter sich, langsam davon.
Indessen hatte sich das Flemmli erhoben, war kurzerhand zu den Beeren gelaufen, schaute sich flüchtig nach allen Seiten um und als es keine Gefahr erkennen konnte, aß es die Beeren noch genau an diesem Flecke. Es hätte hier und jetzt schwören können, das es bei weitem die besten Beeren waren, die sich jemals im Magen befanden. Gerade deshalb war es ein wenig traurig, als es die Köstlichkeiten auch schon alle verschlungen hatte. Schnell rannte das kleine Küken hinüber zu jenem Platz, an dem es die ganze Zeit vorher gelegen hatte.
Zubat erblickte das Flemmli an seinem Platz wieder. Die Arbeit war erst einmal getan, wie es fand. Belustigt flog es in die Lüfte und somit aus der Reich- und Sichtweite des grimmigen Teddiuras. Ein verheißungsvoller Brüller erfüllte die gesamte Wiese für einige Sekunden. Es hatte gesehen, dass die ganzen gesammelten Beeren verschwunden waren. Laut fluchend stürmte es Richtung Wald.
,,Ich hoffe doch sehr, es hat gemundet?”, fragte Zubat neugierig, als es wieder bei dem kleinen Flemmli war. Jenes nickte und meinte: ,,Es war nie leckerer! Danke dafür! Doch eine Bitte hätte ich noch”, sprach es aufgeregt weiter, ,,wer satt ist, der ist gern froh. Oh, erzähl mir doch etwas lustiges!”
Der Fliegende überlegte. ,,Ich weiß etwas besseres. Ich zeig dir etwas. Folge mir!”
Und da flog es auch schon los, vom Flemmli dicht gefolgt.
Im Wald dort gab es einen großen Platz. Dort roch es immer angenehm nach Blumen und sogar einen kleinen Teich konnte man in der Mitte finden. Heute waren nur zwei Kicklees dort, die sich vertraut unterhielten und ab und an über etwas lachten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, flog das Zubat zu den zweien hinüber, Flemmli hingegen versteckte sich hinter einen umgefallenen morschen Baumstamm - natürlich ganz in der Nähe des Geschehens.
Das muntere Zubat setzte sich auf den Kopf des einen Kicklees, lachte innerlich über seinen eigenen Plan. Das andere Kicklee, welches den Störenfried bemerkte, schlug just in diesen Moment nach diesem. Der Belustigte jedoch flog rechtzeitig zur Seite, was bedeutete, dass dem anderen Kicklee nun Leid angetan wurde.
,,Was sollte das? Was schlägst du mich?”, fragte das getroffen Kicklee.
Das zweite Kicklee bedauerte träge, was es getan hatte, warf jedoch den Fakt ein, dass es doch nur dieses blöde Zubat verjagen wollte. Just in diesen Moment setzte sich das Zubat auf den Kopf dessen, der gerade sprach. Da schlug das andere Kicklee zu, so hart, das der Kopf zersprungen wäre, wäre dieser aus Glas gewesen. Wütend über diese Aktion, schimpfte nun das eine Kicklee auf das andere ein.
Das kleine Flemmli, das sich bis zu diesem Zeitpunkt versteckt gehalten hatte, war nun vor dem Baumstamm getreten und fing an zu lachen. So laut und doll, dass es kaum noch stehen konnte. Zu amüsiert war es über die Szene, die sich gerade hier abspielte. Schlagartig hörten die beiden Streithähne auf sich zu beschimpfen, war ihre Aufmerksamkeit nun vollends auf das kleine Küken gerichtet, jenes, was so herzhaft lachte.
,,Was lachst du so? Sollen wir dir benehmen beibringen?!”, schrie das eine Kicklee nun so laut und wütend, dass das Flemmli zusammenzuckte und keinen Mucks mehr von sich gab. Es hatte einen Fehler begannen, hatte sich zu erkennen gegeben und musste nun mit den Konsequenzen leben. Wie ein aufgescheuchter Hase rannte es los, einfach weg von diesem Platz, an dem sich die beiden Kicklees einen flüchtigen Blick zuwarfen und dem kleinen Küken hinterjagten. So schnell würden sie sich nicht geschlagen geben.
Das Küken rannte so schnell wie es seine kleinen Beine trugen, hielt Ausschau nach einen Unterschlupf, wo es sich hätte verstecken können, fand jedoch auf der Schnelle keinen. Also blieb nichts anderes übrig, als so lange zu rennen, bis seinen Verfolgern die Lust verging, es weiter zu jagen. Dies sollte auch nicht mehr lange dauern. Nach einer Atemraubenden Verfolgung blieben die beiden Kicklees stehen, schnaufend wie ein Höllenhund und ließen das arme Flemmli mit Angst und Schrecken davon kommen.
Dem Küken war nicht nur das Lachen, sondern schier Hören und Sehen vergangen, als es bemerkte, dass es nicht mehr verfolgt wurde. Niedergeschlagen und mit pochendem Herzen blieb es hinter einem riesigen Stein liegen, schloss für einen kurzen Augenblick die kleinen Augen. Wieso musste so etwas passieren? Hatte es den wirklich gar kein Glück verdient?
Fröhlich kam das Zubat angeflogen, war vollkommen zufrieden mit sich selbst und der Welt. Von Mitleid war keine Spur zu finden. Als es das kleine Flemmli erblickte, flog es näher und fragte: ,,Nun,
wie ergeht es dir?”
,,Ach, Zubat”, ächzte das Küken immer noch ganz aufgeregt, ,,Ich habe genug. Ich glaube, ich habe die Kontrolle über meinen Körper verloren. Mein Atem ist zu schnell, mein Herz tut weh und ich bin ganz müde. Oh, ich glaube, ich brauche dringend einen Arzt!”
,,Auch diesen werde ich dir bringen. Soweit es mir möglich ist”, sagt das Zubat und flog davon.
Bald fand das Zubat ein Magnayen, den redete es freundlich an: ,,Magnayen? Du hast wohl gar keinen Appetit?”
,,Was das betrifft, kann ich mit Wolfshunger dienen!”, antwortete dieser knurrend und fletschte die Zähne.
,,Wenn du mir danken wirst, dann werde ich deinen Hunger stillen können.”, sprach das Zubat unbekümmert weiter, ,,Ein Küken, nicht weit von hier entfernt liegt erschöpft hinter einem Stein, ist ganz müde und wird dir nicht entrinnen können!”
,,Danke, du gnädiges Zubat, danke!”, schmeichelte und schmunzelte Magnayen, leckte sich freudig dabei die Zähne.
Das Zubat flog Richtung Flemmli, dicht gefolgt von dem hungrigen Magnayen.
Nicht lange und sie hatten den Platz erreicht, an dem das kleine Küken zu schlafen schien. Es war also doch so erschöpft gewesen, wie es dem Zubat gesagt hatte.
,,Schläfst du? Sag, willst du nicht den Arzt sehen, den ich dir gesucht und gebracht habe? Steh auf! Siehst du dort den Doktor?”, äußerte das Zubat hinterhältig und frech.
Flemmli öffnete halb die Augen, musste erstmal wieder zu sich kommen.
,,Wo ist er den? Wo?”, fragte es noch ganz müde, doch als es das Magnayen erblickte, war es augenblicklich wach und da schrie es laut: ,,Nicht diesen Arzt, Zubat! Halte ihn fern von mir! Schau, ich bin gesund!” Nach diesem Satz war es aufgesprungen, fühlte, wie sein Körper danach schrie, wegzurennen und nicht stehenzubleiben, bis die Gefahr vorüber ist. Ohne groß zu Überlegen folgte es seinen Instinkt und floh, ohne einen Blick hinter sich zu werfen.
ENDE
~Daedalus und Ikarus~
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Die Sonne schien auf das himmelblaue Meer. Es glänzte wie ein geheimnisvoller Schatz.
„Ikarus! Ikarus! Wo bist du? Wo ist mein Sohn? Wo soll ich dich hier in den tobenden Wellen suchen? Ikarus!“, rief er.
„Du Nichtsnutz! Versuchst eher zu fliehen, als an den Plänen zu arbeiten. Du bist mein, also gehorchst du mir auch!“, sagte Minos. Er stampfte mit seinem großen Fuß auf. Er rammte seine gefährlichen Hörner gegen eine Säule des Saals. Sein kräftiger Körper erhob sich vor dem kleinen, aber genialen Erfinder, Architekt und Künstler Daedalus, der sich ständig an seinem Bart fasste. Sein Gesicht war von seinem schwarzen Hut leicht verdeckt, sodass Minos seinen Blick nicht sehen konnte. Minos verschränkte die Arme und sagte: „Hinfort mit dir!“ Daedalus verließ zitternd und auf seinem Gehstock gelehnt den Saal. Minos schaute ihm böse nach. Die Machollos, die Diener des Minos‘, führten ihn hinaus.
Einst lebte dieser Daedalus, ein sehr begabtes Knarksel, auf Kreta mit seinem kleinen Sohn Ikarus, einem kleinen, aber willensstarken Kindwurm. „Papa!“, rief dieser, als der schon von ihm vermisste Vater nach Hause kam. Sie lebten in einer kleinen Hütte, in der Nähe der hoch gelegenen Küste, die lange Zeit der Verbannung hassend. Er nahm seinen Sohn in die ausgebreiteten Arme. „Minos möge alles besitzen, aber nicht mich, nicht dich, die Meere und die Länder, aber nicht den Himmel. Vertraue mir, Ikarus, ich werde uns aus dieser Gefangenschaft befreien“, sagte er zu dem kleinen Ikarus. Dieser fragte sich, was sein Vater plante.
Nachdem er in der Hütte lange gesucht hatte, gingen die beiden an die Küste. Sie gingen an die höchste Stelle dieser. dort, wo der Wind am stärksten war, dort, wo Ikarus schon immer davon träumte, als ein Brutalanda von dieser kleinen Welt zu fliehen. Er trainierte jeden Tag hart für diesen Traum, wie sein Vater es auch für deren beider Traum tat. Sein Kopf richtete sich hoch zu den Wolken. Sie reisten frei am Himmel Richtung Nordosten. Dort wollten die beiden hingehen. Daedalus wollte mit seinem Sohn durch die Luft der Tyrannei des Königs Minos‘ entkommen. Aber auf diese Weise musste er zunächst die Natur mancher Pokémon brechen und erneuern. Er wollte fliegend fliehen.
Er legte seine Beute aus der Hütte auf dem Boden aus. Tausende von silbernen, seltenen Federn bedeckten den Boden. Er sortierte die prachtvollen Federn der Größe nach, indem einer längeren Feder immer ein kürzeres Exemplar folgte. Er verband sie mit einer Schnurr aus feinstem Leinen und mit hellleuchtendem Wachs.
Sein Sohn Ikarus stand staunend daneben und blickte auf das unglaubliche Werk seines Vaters. Er hatte durch ein paar Krümmungen, dem Wachs, den Federn und der Schnurr nahezu echte Flügel hergestellt. Vor den letzten Handgriffen, ging der ermüdete Vater noch kurz in seine Hütte, um die letzten Materialien zu besorgen. Ikarus bewunderte immer noch mit großen Augen die Flügel. „Ob ich wohl ohne ein Brutalanda zu werden, fliegen kann?“, fragte er sich selbst.
Plötzlich kam ein kleiner Lufthauch in sein freudenstrahlendes Gesicht. Er war von hunderten kleinen Flaumfedern umzingelt. Ein paar Waumboll, Wablu und Wingull flogen mit dem Wind auf das von den beiden verabscheute Land. Er griff nach den Flaumfedern, die von dem erhofften Wind mitgebracht worden waren. Er versuchte sie mit seinem Daumen, der voller gelbem Wachs war, in das Werk des Vaters einzubringen.
Nachdem Daedalus zurück gekommen war und er sein Werk vollendet hatte, schwang sich der Erfinder selbst in sein Werk. Auch er glaubte nie daran, irgendeinmal auf diese Weise fliegen zu können. Er hatte geglaubt, als Knarksel sei ihm dies nicht gegeben. Doch nun schwebte er in der sich bewegenden Luft. Voller Stolz schauten die beiden zum Horizont.
„Nimm jetzt auch deine Flügel, mein Sohn, aber ich warne dich, Ikarus! Wenn du zu tief fliegen solltest, werden die Wellen des Poseidons deine neuen Flügel beschweren, und wenn du zu hoch fliegen solltest, wird der flammende Ball, der über uns am Himmel steht, mit seinem Feuer die neuen Flügel versengen. Folglich sollst du in der Mitte und unter meiner Führung fliegen!“, sagte Daedalus besorgt um das Wohl seines verspielten Sohnes. Er nahm seinen Sohn in seine Arme und küsste ihn auf seinen harten Kopf. Zitternd zogen beide ihre unbekannten Flügel an.
Schon bald flogen sie wie Engelskinder in der Luft. Schon bald sahen sie unbekannte Regionen, deren Anblick sie erfreute. Der Himmel stand ihnen offen. Die Weite dieser Welt faszinierte sie. Ikarus schaute links und schaute rechts, nach unten und schließlich nach oben. Selbstsicher flog er daher und dorthin, wo er gerade hin wollte. Seine Trockenübungen und sein Training zahlten sich endlich aus.
Was würde er wohl in höheren Gefilden noch alles sehen können? Der Neugierige fragte sich dies. Er nahm etwas Abstand zum vorsichtigen Vater. Er flog tanzend in der Luft und voller kindlicher Freude in unentdeckte Höhen. Er wollte nicht mehr warten bis er ein Brutalanda war, er wollte höher und höher. Jetzt und nicht in nicht absehbarer Zeit wollte er seine Begierde nach dem unendlichen Himmel stillen.
Plötzlich begann das Wachs seiner beiden Flügel zu schmelzen. Die Flügel wurden von dem Inferno des flammenden Balls am Himmel versengt, wie es der Vater ihm prophezeite. Frei von jeglichem Halt, schwang er hektisch mit seinen nackten Armen wie das Ruderwerk eines Schiffes in der Luft, doch es brachte ihm nichts. Er verlor schnell an Höhe. Die brennenden Federn schwebten noch kurze Zeit in der Luft, doch er fiel so erschrocken, dass er noch nicht mal einen Schrei herausbekam, herunter.
Von ein paar Federn im Wasser umkreist, kämpfte er gegen die tobenden Wellen des Poseidons an. Der Vater, der es spät bemerkte, flog herab. Er suchte mit Adleraugen seinen Sohn in den Fluten. Die Macht des Poseidons war zu stark. Nach einiger Zeit wurde das Maul des jungen Ikarus, der nach seinem weisen Vater rief, von dem himmelblauen Wasser der erzürnten Natur verschlungen.
Die Sonne schien auf das himmelblaue Meer. Es glänzte wie ein geheimnisvoller Schatz.
„Ikarus! Ikarus! Wo bist du? Wo ist mein Sohn? Wo soll ich dich hier in den tobenden Wellen suchen? Ikarus!“, rief er. Doch er fand ihn nicht. Er sah nur halb abgebrannte Federn auf der Oberfläche, die ihm über das grauenvolle Schicksal seines geliebten Sohnes berichteten.
„Und schließlich soll dieser Teil des Meeres den Namen dieses übermütigen Pokémon von mir erhalten. Er soll an die Mächte der Natur und der Götter erinnern. Er soll den Pokémon des Landes eine Lehre sein!“, rief Poseidon aus dem Meer herauf zu Daedalus. Dieser schaute hinunter zu dem großen Geschöpf, welches mit einem Kopf eines grausamen Seedrachens und einem Körper eines Alligators aus dem Meer und auf die vor ihm liegende Insel gekommen war. Er hielt seinen Dreizack hoch in den Himmel. Er verkündigte ihm diese Botschaft und es war Daedalus eine Lehre, die er nie vergessen sollte. Daedalus ließ seine Flügel herab. Er streckte seine Arme hoch in den Himmel. An diesem Tage verfluchte Daedalus so seine Künste und Poseidon schenkte auch dieser Insel den Namen des Verstorbenen.
~Barghest von Yorkshire~
Abgründe der Schatten
Eines regnerischen Abends, zu Beginn des Frühlings, streifte eine mysteriöse Gestalt, gewandet in einer dunklen Kutte, durch das Dorf Il‘jiká. Die wenigen Bewohner, die sich noch außerhalb ihrer Behausungen befanden, wichen vor diesem Fremden zurück, der ohne Unterlass weiterging und nach einer Herberge für die Nacht suchte. Dies stellte sich jedoch schwieriger heraus als gedacht, da ihm sämtliche Türen versperrt blieben; vermutlich ob der bald hereinbrechenden Nacht. Doch als er schon dachte, dass ihn jedes Heim abweisen würde, so öffnete sich eine Pforte und er fand schlussendlich einen Unterschlupf.
Die Türe schnell hinter sich geschlossen, zog nun der Fremde seine Kapuze hoch und entblößte damit sein Gesicht vor der geisterhaften Gastgeberin – einem Traunmagil mit einem auffällig dunklen, violetten Mantel -, welche ihn eilig hereingebeten hatte.
„Oh, damit hätte ich nun doch nicht gerechnet“, gab diese unter sanftem Kichern preis, als sie die spitze gelbe Nase und die an Mauzi erinnernden Ohren sah.
„Nun, wie auch immer” stellte sich der Fremde - ein Hypno - nun endlich vor. „Ich bin Reisender und möchte die Welt sehen. Ebenso hörte ich davon, dass hier in der Gegend einige interessante Legenden existieren und so wollte ich mich nach diesen erkundigen.“
„Interessant.“ Traunmagil schwebte nach wie vor auf der Stelle und starrte Hypno mit auffällig wissendem Blick an. „Es gibt tatsächlich eine Geschichte, dass sich hier auf den Straßen in der Nacht eine gewaltige Kreatur herumtreiben soll. Allerdings …“ Sie wandte sich ab und sah aus dem Fenster, um den prasselnden Regen zu beobachten.
„Was ist damit?“ Hypno wurde ungeduldig ob der seltsamen Geste der Gastgeberin und hakte nun stärker nach.
Mit einem Mal verschwand Traunmagil aus seinem Blickfeld und er spürte einen eiskalten Schauer auf seinem Rücken aufkommen. Dazu gesellte sich eine unverwechselbare, beinahe hauchende Stimme ins Ohr.
„Gehen Sie schlafen und denken Sie nicht zu sehr darüber nach. Vor allen Dingen aber: Verlassen Sie das Haus nicht vor Morgengrauen.“
Ohne weitere Widerworte willigte Hypno ein und begab sich zu der von ihr gezeigten Schlafstelle; einem simpel ausgelegten Bett mit Stroh, welches wohl schon länger in dieser Form bestand. Müde legte er sich hin und sah dabei dem Geist zu, wie er das Licht der Kerzen löschte. Ganz ohne eigenes Zutun entschwanden die Flammen nämlich von selbst und ließen Traunmagils nach außen hin ausstrahlende Aura noch mysteriöser erscheinen, als sie ohnehin schon wirkte. Als sie sich noch einmal zu ihrem Besuch umdrehte, glaubte er, ein hämisches Lächeln auf ihrem Gesicht gesehen zu haben. Doch seine Augen musste ihm einen Streich gespielt haben. Dieser angefangene Gedanke interessierte ihn schon bald nicht mehr, da die Müdigkeit Überhand gewann und er einnickte.
Hypno erwachte wieder zu einer ihm unbekannten Stunde. Ein kurzer Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass es noch immer Nacht sein musste. Die ersten Gedanken kreisten dabei um die erwähnte Kreatur, die sich im Il‘jiká befinden soll. Mit festem Entschluss machte er sich auf und verließ das Haus, trotz der Warnung seiner Gastgeberin.
Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen. Er schritt unter dem Sternenhimmel durch die engen Gassen der schon älter wirkenden Ortschaft. An jeder Häuserecke erblickte Hypno dabei im fahlen Licht eine moosbewachsene Steinmauer nach der anderen, auf denen sich zudem seine Schatten trafen. Jedes Mal durchfuhr in ein Schauer ob dieses Anblicks, da ihn die düstere Atmosphäre deutlich mitnahm. Der Gedanke, eine Entdeckung zu erleben, machte ihn gleichermaßen neugierig und angsterfüllt.
Nach einiger Zeit fand sich das Psycho-Pokémon jedoch wieder auf der Straße, welche direkt durch den Ort führte und auf der es selbst gekommen war. Mit dem Blick auf die gegenüberliegende Seite gerichtet, auf der das Gras im sanften Wind mit wippte, durchfuhr ihn abermals ein Schauer, als wäre just in diesem Moment etwas Seltsames geschehen.
Ein plötzliches Knurren hinter seinem Rücken ließ ihn hochfahren.
Hypno hechtete schwerfällig zwei Schritte nach vorne, bevor er auf den matschigen Boden fiel, und drehte sich danach um. Dort erblickte er ein noch nie zuvor gesehenes Wesen mit tiefschwarzem Fell und vom dem er glaubte, dass es sich bei diesem um die genannte mysteriöse Kreatur handelte. Der pfeilartige Schweif peitschte hin und her, während sich der große Hund langsam in Bewegung setzte und auf den Erschreckten zuging. Die markanten, nach hinten gebogenen silbernen Hörner erweckten dabei besonderen Eindruck und in den rötlichen Augen war eine undefinierbare Kälte und Aggressivität zu erkennen.
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Das Psycho-Pokémon handelte in der aufgeregten Situation nicht nach bestem Gutdünken und so rappelte es sich auf und versuchte, aus der Sichtweite dieses Geschöpfs zu gelangen. Hypno rannte keuchend und angsterfüllt den Weg entlang. Keine Zeit, um sich umzublicken; keine Nerven, um sich dem Feind zu stellen. Nach wenigen Momenten wurde Hypno jedoch erneut niedergerissen. Mit einem schnellen Blick nach hinten sah er dabei in die diabolischen Augen der fremden Kreatur und wusste um sein anstehendes Schicksal.
Ein letztes Heulen erklang in der Nacht und erfüllte die Luft.
Was danach geschah? Das weiß niemand genau, da sich ab dieser Stelle die Spuren verwischen und viele eigene Geschichten um das Schicksal des Fremden bilden. Allerdings gibt es eine Version, in der jemand das fremde Wesen in derselben Nacht ebenfalls gesehen haben soll und ihn vor den anderen Pokémon des Dorfes als „Barghest“ bezeichnete und fortan wurde der Name für dieses Wesen in der Gegend verwendet. Ob dies stimmt, sei allerdings dahingestellt.
Sag, soll ich vielleicht die Kerzen löschen, bevor du schlafen gehst?
~Theseus und der Minotauros~
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A story about loneliness
Es war eine dunkle Nacht, Regen prasselte auf den Boden, die Insel wurde immer wieder von gleißend hellen Blitzen aufgeschreckt. Der Donner machte das Schlafen unmöglich. In dieser von Naturgewalten erschütterten Nacht wagte sich ein Mann hinaus. Die in einen warmen Umhang gehüllte Gestalt lief schnell zu einem wunderschönen Haus, welches im Licht der Blitze unheimliche Schatten warf. Er wandte sich einmal um, dann trat er in den Tempel ein. Drinnen waren die Geräusche der Nacht nur noch gedämpft zu hören, der Widerhall seiner Schritte überlagerte dies. Der Mann kniete vor einer riesigen goldenen Statur nieder. Er sprach etwas. Seine Stimme war voller Wut, Verzweiflung und Trauer. Als er endete zuckte ein besonders heller Blitz über den Himmel und der Mann empfing eine Nachricht seines Vaters.
Am nächsten Tag stand eben jener Mann am Strand der Insel. Die Sonne schien hell auf das Meer und wärmte das Gesicht des Mannes. Doch trotz dieser Wärme war das Gesicht des Mannes immer noch verzogen. Er schien auf etwas zu warten.
Einige Zeit verging, als plötzlich das Meer bebte. Die Wellen zogen sich auseinander, eine Kuhle entstand. Aus dieser Kuhle erhob sich ein wunderschöner Stier. Sein dunkelbraunes Fell glänzte, war jedoch nicht nass. Über das Meer galoppierte dieses Tier und kam nur einen Meter vor dem Mann stehen, welcher jedoch keine Furcht zeigte.
„Minos!“, donnerte eine Stimme vom Himmel herab.
„Vater!“, antwortete der Mann.
„Du wirst mir dieses Tier opfern, wenn du die Königswürde erhalten möchtest!“, die Stimme klang majestätisch, voller Macht und Gewalt. Es war die Stimme eines Gottes.
Minos lächelte, dann drehte er sich um. Der Stier lief würdevoll hinter ihm her.
Er musste nur noch diesen Stier Poseidon opfern, dann würde er König werden, doch wie konnte er einem so prächtigen Tier einfach sein Leben nehmen? Das Laschoking beschloss ein anderes Tier zu am Strand zu töten und den Stier in seine Herden aufzunehmen. Er opferte stattdessen ein anderes Tier und wurde dennoch König von Kreta.
Doch Poseidon ergrimmte und befahl Minos Frau, sich mit dem Stier zu paaren. Zu Hilfe nahm sie den Architekten Diadalos, welcher ihr ein Gestell baute, mit dem dem Stier vorgetäuscht wurde, sie sei eine Kuh. Er begattete sie und neun Monate später gebar sie ein schreckliches, Allesfressendes Tierwesen. Den Minotauros.
Minos erschrak, tötete das Wesen auf Bitten seiner Tochter Ariadne jedoch nicht, sondern lies ein riesiges Labyrinth bauen, in dessen Mitte der Minotauros ausgesetzt wurde.
Voller Schmerz und Trauer verweilte der Minotauros dort, ohne jemanden oder etwas.
Einige Jahre später wollte Androgeos, einer von Minos Söhnen, als Beweis für seine Stärke, den Stier bezwingen, doch starb bei dem Versuch das Monster zu besiegen.
Auf Grund des Gerüchts, Aigeus, der Herrscher von Athen hätte Androgeos geschickt den Stier zu töten, brach er rachsüchtig nach Athen auf und besiegte die Athener. Doch anstatt die vollständige Kontrolle zu übernehmen, legte er einen grausamen Tribut auf. Alle neun Jahre müssen sieben junge Männer und sieben Jungfrauen in das Labyrinth des Minotauros geschickt werden.
Viele Jahre vergingen, niemand schaffte es den Minotauros zu besiegen, doch eines Tages wurde ein junger Mann als Tribut losgeschickt. Es war der tapfere Theseus, Sohn des Aigeus, welcher zusammen mit dreizehn anderen Pokémon nach Kreta geschickt wurde, der sich in Ariadne, ein Guardevoir, verliebte.
Am Tag, als er ins Labyrinth geschickt wurde, erhielt er von Ariadne einen Dolch und ein Wollknäuel. Ohne, dass es bemerkt wurde konnte er die Sachen in das Labyrinth mitnehmen.
Nahe dem Ausgang band er das Ende des Fadens fest und rollte das Knäuel immer weiter ab. Er ging zusammen mit seinen Gefährten durch das Labyrinth. Bald schon erreichte er den Minotauros, welcher ihn sofort angriff. Doch Theseus war ein guter Kämpfer; er schaffte es das Monster nach einem langen, harten Kampf und vielen Verletzungen, mit dem Dolch zu töten. Dem Faden folgend entkamen sie dem Labyrinth und liefen zum Strand, an dem ein Schiff lag. Ariadne erwartete sie bereits dort.
Theseus und Ariadne liebten sich und das mutige Galagladi beschloss sie mit sich zu nehmen, weg von ihrem Vater, zu ihm nach Athen.
Es sollte ein schönes Leben für ihn sein, da nun kein Tribut mehr gezahlt werden musste, doch es kam ganz anders.
Sie segelten lange Zeit, bis sie bei einer kleinen Insel ankamen, bei der sie Halt machten.
Theseus verlies mit Ariadne das Schiff und verbrachte zusammen mit ihr den Tag. Während sie schlief, erschien Dionysos, der Gott des Weines und Verehrer der Ariadne, Theseus und zwang ihn, Ariadne zu verlassen.
Schweren Herzens verlies Theseus sie und segelte weiter. Voller Trauer vergaß er, weiße Segel aufzuspannen, als Zeichen für seinen Vater. Weiße Segel und er hatte überlebt, schwarze Segel, er war tot.
Er war mit schwarzen Segeln aufgebrochen und hatte immer noch schwarze Segel gehisst, als er in die Nähe von Athen kam.
Aigeus stand erwartungsvoll auf der Klippe und starrte auf das weite Meer hinaus. Das Blau des Himmels verschmolz mit dem Wasser und wurde von nur Einem unterbrochen. Es war nur ein schwarzer Punkt, doch das Caesurio, König von Athen, wusste sofort, was es war. Es war das Zeichen, dass sein Sohn gestorben war. Das Schiff hatte schwarze Segel, so sehr er auch gehofft hatte, dass es Weiße waren, es waren Schwarze. Wie konnten die Götter ihm nur so etwas antun. Sie hatten seinen Sohn getötet. Voller Trauer trat er an den Rand der Klippe und sprang in seinen Tod.
Als Theseus mit seinem Schiff im Hafen anlegte, erreichte ihn bereits die Nachricht über den Tod seines Vater.
Er hatte nun nichts mehr. Keine Geliebte, keinen Vater, das Einzige, was ihm blieb, war die Herrschaft über ein mächtiges Gebiet. Doch wie sollte man etwas beherrschen, wenn man nur von Trauer und Verlust erfüllt ist...
Insgesamt sind 6 Abgaben ja nicht schlecht, ich bin jedoch etwas enttäuscht darüber, da wir mehr als doppelt so viele Anmeldungen hatten.
Sollte ich jemanden vergessen haben (das war manchmal bei den PN's wirklich ein Durcheinander) dann sollen diejenigen sich sofort per PN bei mir melden und mir bestenfalls die Abgaben nochmal schicken.
Lg euer FF- & Spriting-Komitee