Sinnoh's Kinder [V]

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  • Hallö'chen ♥,
    joa, gestern hatte ich noch einiges zutun, weswegen erst heut' das Kommi kommt, aber besser spät als nie o/ außerdem war's ja wohl klar, dass ich früher oder später hier lande, hm? Mal ganz davon abgesehen, dass du mich eh nicht mehr los wirst, I'm random. Jaja, mein Beileid. Bevor ich jedoch in irgendwelchen Ausschweifungen versinke, fange ich lieber mit dem Kommi an, als dich mit sinnlosem Müll vollzulabern. Ach, bevor ich es vergesse: Danke, für das Re-Kommi (und den Smiley am Ende), höhö.


    V, Kismetbrecher. Teil I
    Klingt ja im ersten Moment nicht sehr vielsagend, fast schon verwirrend. Nun gut, aber wenn Titel gleich sagen, was sie meinen/ aussagen sollen, wäre es ja auch langweilig und jeder, der meine Kommentare kennt, der weiß, dass ich ein Fan von Kapitelnamen bin, die anfänglich nichts verraten und man sich dazu Gedanken machen kann. Es ist ja nicht zu viel verlangt, wenn man als (Hobby-)Autor seine Leser auch ein wenig zum Denken anregen soll, nicht wahr? Tun sie ja sonst relativ selten und ich bin sowieso der Meinung, dass soetwas auch eigentlich eine Vorraussetzung sein sollte: wenn man nur oberflächlich liest und sich nie irgendwelche Gedanken bzw. Ideenansätze dazu macht, kann man es auch gleich sein lassen, immerhin denkt man sich als Autor auch was dabei. Ehm ja, ich weiche vom Thema ab: Du scheinst deine Kapitel gern in zwei Teile zu teilen, oder? Zumindestens hab ich es so in Erinnerung, dass du es bereits einige Male bzw. ein(?) Mal gemacht hast. Nichts gegen auszusetzen, auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass man Kapitel nicht trennen sollte (zumindestens nicht oft), weil sie gewisser Maßen eine Sinneinheit bilden und zusammengehören. Es mal zu machen, um vielleicht die Spannung zu heben, ist ja schön und gut aber meiner Meinung nach sollte man dies nicht zu oft tun, da es sonst schnell an Wirkung verliert. Denn auf gewisse Weise sieht man es ja doch als zwei Kapitel an, oder? Nur ein Rat meinerseits, solltest du das noch öfter vorhaben. (Ich weiß, manchmal sind die Kapitel zu lang und man möchte dem Leser nicht alles auf einmal zumuten...) So. Also der Titel an sich sagt mir doch schon relativ zu. Wenn man das zweite Teilwort -brecher liest, geht man bzw. ich automatisch davon aus, dass etwas zerstört oder zerbrochen/ gebrochen - verbrochen wird/ wurde. Irgendwie interessant, wie du das gestaltet. Ich muss ehrlich zu geben, dass es mir manchmal schwer fällt einen aussagekräftigen Titel zu finden - irgendwie wirkt sich das auch auf meine momentane Schreiblust aus /offtopic. Nun gut, es ist aber schön zu sehen, dass du dir scheinbar (?) solch nennenswerte Namen überlegst, über die man sich als Leser doch schon mal Gedanken machen sollte. Natürlich nur, wenn es nicht zu viel verlangt ist *räusper* ;>
    Haha, Lancelot hat also glücklicherweise die Tage überlebt? Na, was ein Glück! Na ja, wäre irgendwie auch subopimal, wenn der Protagonist und Erzähler sterben würde, lal. "Es war einmal - Ende". Aber ein gelungener Start in das Kapitel. Du gehst das Ganze erst ein wenig ruhiger an, damit man sich ins Lesen reinfinden kann, finde ich gut. Ich mag es nicht, wenn bei jedem Kapitel gleich am Anfang auf die Kacke gehaun wird, da kommt man irgendwann ja gar nicht mehr hinterher.
    Hach, was würde ich nur ohne deine Gespräche tun! Wirklich jedes ist auf seine Art und Weise besonders zweideutig und amüsant. Ich liebe Sarkasmus und Ironie einfach, besonders Lancelots Andeutungen, Handlungen und Aussagen sind in vielerlei Sicht unterhaltsam und tragen zum allgemeinen Spaßfaktor des Lesens bei. Wenn ich jetzt wieder anfange, alles zu zitieren ... dann sitze ich morgen noch hier mit Schreiben (und du mit Lesen xD) also belassen wir es an dieser Stelle mal dabei und ich rede einfach mal so munter drauf los: Ha Ha Ha. Ich wusste gar nicht, dass Sebastian so gut im Schätzen ist - außerdem liegt er falsch; Lady Berlitz wiegt "Fünfzigtausendzweihundertfünfzehn - Komma - dreiundvierzig Gramm" o/, wenn dann richtig, lieber Sebastian (Wie mich das auch an Traumschiffsuprise erinnert *headdesk* Nur das es da glaube ... drehundertvierundsiebzigtausend - Komma - drei Gramm waren, oderso). Übrigens auch sehr einfallsreich an Stelle von Lancelot so eine raffinierte Aussage bezüglich der Hautfarbe Lady Berlitz' zu äußern. Also ich hätte es ja genauso gemacht, mit dem Unterschied, das ich keinesfalls so 'freundlich' gewesen wäre wie er - ok, abgesehen davon, dass ich weiblich bin und es wahrscheinlich für das andere Geschlecht in Betracht gezogen hätte aber ok, du verstehst mich schon. Hr Hr. Aber wir wollen ja sachlich bleiben, hm? Übrigens gefällt mir gerade dieses Gespräch so gut, weil hier deutlich wird wie 'schnöselhaft' doch die Familie Berlitz ist, zumindest Juan als liebender Vater. Ehrlich gesagt hätte ich auch nichts anderes erwartet, immerhin stellst du die Familien sowieso sehr erhaben dar.
    Aw, Kramurx. Zumindestens mein erster Gedanke. Dann habe ich mich jedoch schon gefragt, was es mit dem Vieh auf sich hat, oder besser gesagt, von wem es kontrolliert wurde (armes Rab'chen!). Nun ja, du wirfst damit ein paar recht interessante Fragen auf, man möchte wissen, was es damit auf sich hat. Und - eigentlich viel wichtiger - was mit Lancelots 'zu spielender Rolle' gemeint ist. Nun, da muss ich mich wohl überraschen lassen. Gott seis Lancelot übrigens gedankt, dass er den Vogel nicht getötet hat, sonst hätte er einen netten A****tritt von mir bekommen, Besessenheit hin oder her!
    Hm. Grausam! Wie gedenken Menschen eigentlich zu handeln?! Sinnlos oder ohne Verstand? Es ist schon traurig mit anzusehen, dass Menschen allein wegen der Unterhaltung alles tun würden, sogar unschuldige Wesen in ein Gittergefängnis einsperren und diese auf Leben und Tot kämpfen zu lassen. Da fehlen mir echt die Worte, ich verstehe nicht, wie man nur so verblendet von der Realität sein kann. - nichtsdestotrotz hast du es gut beschrieben, wenngleich es brutal und alles andere als 'sportlich' war. Aber nun gut, mir leuchtet ein, weswegen Lancelot so reagiert hat - ich hätte es nicht anders getan. Meinem Temperatment hätte ich es vielleicht auch verdanken können, dass ich rumgeschrien hätte, um irgendwas zu unternehmen - aber wer hätte mich in diesem Tumult schon gehört. Hrm.
    Ach du lieber Himmel; erst Pachirisu und nun auch noch Lancelot? Scheint ja wirklich nicht das romantische Kapitel zu sein. In einem Punkt kann ich Bastet allerdings nur zustimmen: auch wenn du die Handlung mehr als gut beschreibst, fehlen mir die Gefühle/ Gedanken seitens Lancelot. Nicht zu vergessen, seine recht schnelle Genesung. Wenn ich (ja, ich vergleiche es schon wieder mit mir) in dieser Lage gewesen wäre dann würde ich mich wahrscheinlich ohne Geleitschutz niergendwo mehr hin trauen, ganz zu schweigen von meinem Selbstvertrauen! Das wäre irgendwo, nur nicht zur Stelle. Es macht auch den Eindruck, als wenn er das Ganze gewisser Maßen ziemlich locker sieht, hm? Nun ja, auf eine Art ist dies auch ein wesentlicher Charakterzug seitens Lancelots (hach, der Sarkasmus x3). Na ja, wie dem auch sei, es sei meinerseits auch angemerkt, dass ich mir im Bezug auf Mr. Libertine etwas mehr gefühlstechnische Dinge, sowie Gedankengänge gewünscht hätte.
    Achso! Benenn doch deine Spoiler einfach mal. Sonst wirkt das so unpassend, immerhin sieht das alles so perfekt aus. Blöd, wenn dann so ein Spoiler rumtrollt, oder? Also, wenn du nicht weißt wie, kann ich dir das auch schnell erkären, ist gar nicht weiter schwer - und wie gesagt; es sieht meiner Meinung nach schöner aus.


    Nun gut, alles in allem hat mir das Kapitel doch gut gefallen! Auch wenn es wirklich sehr 'hart' an manchen Stellen war, schreckt mich das nicht wirklich ab - im Gegenteil, so kann ich mich besser in die Lage hineinversetzten (ja, so leid es mir tut, du wirst mich immernoch nicht los :* ) und das liebe ich so an Fanfictions oder allgemein an Geschichten. Ich hoffe auch inständig, dass du die netten Gesprächsthemen beibehälst und das es fortlaufend so zweideutig unterhaltsam bleibt! Ich kann an der Stelle eigentlich nur noch sagen: Ich freue mich auf das nächste Kapitel, mein Lieber ♥
    Joa, ich hoffe, du hast dich in irgendeiner Art und Weise über das Kommi gefreut, auch wenn es nicht die gewünschten 'Ausmaße' meinerseits besitzt.


    ~ Rabenwächterin.

  • Guten Tag der Herr,


    Wenn ich schon dabei bin, schreibe ich doch gleich einmal auch einen Kommentar zum aktuellen Kapitel, welches mir wieder sehr zugesagt hat. Ehrlich gesagt empfand ich es sogar als das bisher beste und interessanteste Kapitel, was wohl auch insbesondere an der hohen Handlungsdichte lag. Endlich ist mal wirklich etwas passiert und eigenartigerweise, was wahrscheinlich aber nur mir mal wieder so vorkam, hatte die Erzählweise ein wenig etwas von einem Shounen, weiß auch nicht wieso. Besonders viel zu kritisieren gibt es aber wie gewöhnlich nicht und wenn dann immer nur Kleinigkeiten, welche dann auch noch eher aus einer persönlichen Abneigung entstehen.


    Das Kapitel begann aber erst einmal sehr unterhaltsam, mit Juans eigentlich schon etwas zu übertriebener Sorge um unsere Lady Platina. Luftdruck Unterschied von zwei Stockwerken führt zu Migräne und das Fehlen beheizter Ziegelsteine unter dem Bett zu einer Lungenentzündung? Das ist mir ja auch nicht noch nicht unterkommen, war aber wirklich zum schreien komisch. Die Wahrscheinlichkeit das irgendein Mensch auf dieser Welt wirklich so reagieren würde mal beiseite geschoben. Gegen etwas überzeichneten Humor habe ich nichts einzuwenden. Lese ich sogar sehr gerne, von daher war die kleine Diskussion zwischen Juan, Lancelot und Sebastian (Ein noch typischerer Name für einen Butler gab es wohl nicht ;D) höchst unterhaltsam. Da zeigt sich auch, dass es dir durchaus liegt in verschiedenen Genres zu schreiben, ohne das es eigenartig, oder unpassend wirkt. Etwas abstrakt kam mir hingegen die Szene mit dem besessenen Kramurx vor. Mein erster Gedanke war wohl, dass Lancelots Vater durch das Pokemon gesprochen hat, wofür ich jedoch jetzt noch keine wirklichen Beweise liefern kann. Es kam mir in erster Linie auch nur so vor, trotzdem wirft das Gespräch noch deutlich mehr Fragen auf. Insbesondere zu Lancelot selbst, zu dem wir anscheinend immer noch nicht alles gehört haben. Wer ist er wirklich, wo doch das gesamte Kapitel eine gewisses Unwissen um ihn gestreut wurde und hinter ihm noch viel mehr zu stecken scheint, als bisher erwartet. Einen wenig anderen Eindruck hatte ich bei Wellington dem Mastermind, wie sich ja herausstellte, hinter dem ganzen Komplott. Ich gehe mal davon aus, dass er wohl keine all zu große Rolle mehr spielen wird, zu Mal Lancelot ihn ja ziemlich fertig gemacht zu haben schien, aber er wirkte mir, selbst für einen solchen Antagonisten, etwas zu... stumpf böse. Egoistisch, selbstzentriert, nur an seinen eigenen Zielen interessiert. Klassisches Bild eines Antagonisten, nicht? Da habe ich mich dann doch etwas gewundert, dass du hier nicht etwas kreativer gewesen bist. Aber wie gesagt, bei diesem Punkt gehe ich davon aus, dass angesprochener Charakter nicht mehr großartig auftauchen wird und daher keine größere Tiefe mehr eingehaucht werden könnte. Tiefe hätte es im Grunde hier auch gar nicht gebraucht, seine Motive waren ja mehr oder weniger nachvollziehbar und soweit ausreichend, nur hätte man seiner Persönlichkeit noch etwas Schliff geben können. Hinzu kamen noch Bodybuilder und Stuart, als wichtigere Fädenzieher, die charakterlich schon etwas mehr hermachten, mich persönlich aber auch nicht ganz so überzeugen konnten. Vielleicht habe ich mir im Angesicht deiner sonst so ausführlichen und interessanten Persönlichkeiten, etwas mehr gewünscht, obwohl man es hier noch mit einem Einführungs Arc zu tun hat. Sehr sympathisch war mir überraschenderweise aber Abigail, auch wenn sie sich zum Ende hin etwas hysterisch gab. Ich weiß nicht wieso, aber die paar Zeilen die sie gesagt hat, kamen mir doch recht authentisch vor. Über spätere Auftritte ihrerseits hätte ich daher nichts einzuwenden, auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte.


    Wie gesagt hatte das Kapitel eine ziemlich hohe Handlungsdichte, welche du aber erstaunlich gut untergebracht hast. Es wirkte weder gehetzt, noch in die Länge gezogen, sondern genau richtig, dass man den Moment mitfühlen konnte. Angefangen von Randals stürmischer Pop Musik Party, mit den unzumutbaren Unterhaltungskämpfen der Pokemon, bis hin zu dem kleinen Kampf zwischen Lancelot und Bodybuilder. Beschreibungs technisch hast du hier sicherlich alles richtig gemacht. Ich konnte mir die Party praktisch schon vor meinem inneren Auge vorstellen mit ihren Party gütigem und dem sehr.... gefallenem Niveau. Ein richtiger Kontrast zu der wunderschönen Musterwelt der Berlitz. Sowohl den Kampf zwischen den Pokemon, als auch den menschlichen Vertretern der Geschichte hast du spannend und dynamisch erzählen können. Grausamkeit und Unfairness des Pokemonkampfes konntest du auf den Punkt bringen und dem Leser bestmöglich vermitteln, wobei allein die Existenz des Kampfes selbst vermutlich schon verschreckend genug ist. Wo ich den beiden Vorkommentatorinnen nicht ganz recht geben kann, ist die Tatsache, dass du etwas weniger von den Gefühlen Lancelots berichtet hast, als er den Plan Wellingtons & Co durchkreuzen wollte. Ob du das nun beabsichtigt hast, oder nicht, kann das Reduzieren der Gedanken und Gefühle durchaus auch ein wirksames Stilmittel sein, dass den Protagonisten mysteriöser in solchen Szenen wirken lassen kann. Hier auch erfolgreich durchgezogen, zu mindestens habe ich mich für meinen Teil immer mehr über Lancelot gewundert, da hinter ihm, wie schon bei dem Dialog mit dem Kramurx angedeutet, noch ein Stück mehr zu stecken scheint als gedacht. Außerdem wären ein ausführlicher Eingang zu Lancelots Gedankenwelt während des "Finalkampfes" wohl eher hinderlich gewesen, da man während eines Kampfes wohl eher weniger innere Monologe führt und dies auch noch dazu die Dynamik solcher stören können, zieht man diese zu sehr in die Länge. Wenn wir schon bei dem Kampf sind... Ich glaube da kam bei mir so richtig dieses "Shounen Feeling" auf, schon allein bei dem Gedanken, dass Lancelot der flinke, intuitive Kämpfer ist, während sein Gegner den trainierten, etwas durchdachteren Kampfpart einnahm. Auf alle Fälle, aber ein interessanter und packender Schlagabtausch, vor allem weil ich vorher tatsächlich geglaubt hatte, dass Lancelot nicht der allergrößte Kämpfer sei.


    Erneut also ein spannendes und rundum gelungenes Kapitel, wenn man mal von meinen kleinen Nörgeleien absieht.


    Gruß Yura

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    Na, Schlitzauge? <3
    Wie versprochen schreibe ich dir einen Kommentar. Ich habe es dir zwar schon vor Ewigkeiten versprochen, aber irgendwann in diesem Leben werde ich mein Versprechen auch halten - und das ist jetzt! Ich hoffe, ich kann dir etwas behilflich sein. (:
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    Sinnohs Kinder
    Im Allgemeinen gefällt mir die Idee deiner Geschichte sehr wohl, aber vor allem hast du mich mit deiner unvergleichbaren Art alles auszuarbeiten überzeugt. Die Charaktere sind unglaubliche interessante (fiktive) Menschen, jeder von ihnen. Nehmen wir als Beispiel mal Lancelot: Du schaffst es wirklich ihn genauso rüberzubringen, wie du es beschrieben hast und wohl auch vor hattest. Da gibts kaum etwas, das aus der Reihe tanzt in Sachen Verhalten, weil dort wirklich alles zusammen passt. Jede Handlung, jeder Satz, jeder Gedanke erscheint einfach so unglaublich real, dass man fast meinen könnte, diesen Charkater gibt es wirklich und er würde dir jedes Fall sagen, was er in diesem Fall sagen würde. Es ist nicht nur bei ihm so (aber aber ausgeprägtesten, finde ich) und das ist einfach, was mich sehr überrascht. Das ist aber nur eines von vielen. Allein schon der Startpost strozt ja nur vor Information und ich muss wirklich sagen, dass es da absolut nichts zu meckern gibt. Der ist informativ und schön gestaltet, was will man mehr? Also, im Vorfeld kann ich nur sagen, dass dir die Vorausinformationen und alles was mit diesen zusammenhängt wirklich super gelungen ist - da gibt es nichts dagegen zu sagen.
    Auch die Geschichte an sich gefällt mir gut. Es ist eine Mischung aus etwas recht witzigen, aber dann auch wieder total ernsten, was ebenfalls einen klaren Pluspunkt darstellt! Warum? Nun, ganz einfach: Nehmen wir mal den Prolog. Ein Attentat, schwerst verwundete Menschen und ein recht depressiver Hauptcharakter; ich denke hier kann man kaum von Humor sprechen. Umso eleganter wurde dieser dann im ersten Kapitel eingebaut (Videotelefonat mit deiner Mutter) wo auch mein Lieblingszitat mit den geplanten Attentäten vorkam. Hier hast du dann wieder die humorvolle Seite gezeigt und diese Mischung gefällt mir ungemein, denn so ist das Ganze einfach viel abwechslungsreicher und schöner zu lesen, wie ich finde. Sicher kann auch eine todernste Geschichte, oder eine bloße Aneinanderreihungen von lustigen Szenen überzeugen, aber letzten Endes ist doch auch eine Mischung von beidem gut, nicht? Zwar nimmt die ernste Seite oft Überhand, aber dagegen habe ich nichts; sonst wird es ja noch zu albern. ^^ Ich finde es sehr schön, dass die Handlungen usw recht realistisch und durchdacht wirken (obwohl Pokémon natürlich nicht real ist, haha) was soweit echt gut ist. Was ebenfalls dazu beiträgt sind solche kleinen Spielereien mit der Pokémonwelt. Oh Arceus anstatt oh Gott, oder Rache sei die Wurzel aller Unlichtpokémon... Nette Ideen, auch wenn ich mich frage, was du gegen Unlichtpokémon hast? Vorurteile; immer diese Vorurteile.

    Zitat von Kapitel I

    Wenn ich jemanden hasse, mache ich ihm das Leben zum Kahlberg.

    Darüber musste ich aber wirklich lachen; dieser Vergleich Hölle = Kahlberg ist ja mal sowas von genial! ;D Das sind kleine aber feine Dinge, die einem beim Lesen vielleicht auch erstmal gar nicht so richtig auffallen, die aber die Atmosphäre dem Invidium anpassen und einfach genau das sind, was man hören möchte. (Bummelz-Wecker o/)


    Ich mag Lancelot total, und er ist auch (zusammen mit Lucia Töchterlein Berlitz) mein Lieblingscharakter. Immer scheint er einen passenden Spruch parat zu haben und antwortet den Leuten recht oft auf ironische und damit auch humorvolle Art, was nur das oben erwähnte Wechseln wiedergibt. Ein sehr gutes Beispiel ist finde ich Kapitel II Bekanntschaften das Gespräch mit dem Adligen der ihm den Weg zum Hause Berlitz weißt... Den hat Lancelot aber schön schlecht da stehen lassen! Wirklich genial dieser kleine Abschnitt, stand schön in Transparenz zu den davor recht langen Beschreibungen. Und da wären wir auch schon beim nächsten Thema, auf das ich eingehen wollte. Du beschreibst viel. Du beschreibst unglaublich viel. Doch beschreibst du auch gut. Sehr gut sogar. Und das ist mein Problem, es gibt nur sehr, sehr wenige Fälle in denen mir winzige Ungereimheiten an deinen Beschreibungen auffallen... Auch im Allgemeinen kann man mit deinem Schreibstil einfach nicht meckern. Du hast eine sehr hoch entwickelte und somit teilweise recht hochgestochene Formulierungsweise, allerdings hält es sich meistens in Grenzen, die ich auch verstehe. Nur manchmal, das fällt mir besonders in längeren Beschreibungen der Umgebungen/Dingen auf, schweifst du etwas zu sehr ab und verlierst dich quasi in der Beschreibung. Dann formulierst du manchma so hochgeschwollen, dass ich nicht mehr richtig mitkomme. Natürlich ist das wohl meinem Alter entsprechend, obgleich ich schon einiges kenne, ist mir in der deutschen Sprache sicherlich noch nicht alles bewusst, und so schieb dieses Mängel mal auf mich und beachte in der Richtung lieber die Meinung deiner anderen Kommentatoren, die schon etwas mehr Erfahrung auf dem Buckel haben. Ansonsten wie gesagt: Dein Schreibstil ist größtenteils echt makellos, und es gibt nur ein paar Dinge die mir da aufgefallen sind. Diese liste ich jetzt am besten Mal der Übersicht halber in Stichpunkten mit den voll coolen BB-Codes auf.

    • Zu hochgestochen formulieren
      Dazu habe ich das wichtigste ja eigentlich schon gesagt. Wie gesagt, hin und wieder muss ich mich schon arg konzentrieren um alles zu verstehen (da lenkt mich der kleinste Ton ab und bringt mich dermaßen aus dem Takt...) und manchmal (aber vergleichsweise demnach doch recht selten) muss ich Wörter sogar nachschlagen, oder ähnliches. Das soll keine Aufforderung sein (wie zuvor erwähnt) mehr also ein kleiner Tipp am Rande.
    • Beschreibungen zu lang
      Ja, auch hier muss ich gleich mal etwas einräumen: Meiner Meinung nach können Beschriebungen nicht zu lange sein, solange man dabei immer das schreibt, was man schreiben möchte. Wenn du dich in deinen Beschreibungen nicht wiederholst, dann ist die Beschreibung egal wie lange sie sein mag nicht zu lange. Wiederholst du dich jedoch, dann kann man sie durchaus als zu lange empfinden. Kurz gefasst: Ein- oder zweimal ist mir insgesamt in diesen riesigen Textwänden aufgefallen, dass du dich wiederholst (auch bei Gefühls- und Gedankenbeschreibungen) deshalb mein Tipp: Achte bei diesen einfach darauf, dass du dich nicht wiederholst. (Voll der Geheimtipp, musst du wissen!)


    Zitat von Kapitel III

    Das - wie ich erkenne - transparente Dach der [/i]bescheidenen Kammer[/i] erstreckt sich gemeinsam mit dem sternenklaren Nachthimmel in unerreichbarer Höhe über mir.

    Wo wir gerade bei BB-Codes waren. Der Code für kursiv ist [i][/i] und nicht [/i][/i]


    Deine Geschichte gefällt mir - wie schon gesagt - wirklich sehr gut. Ich wäre froh, wenn du (insofern du das machst) mich über mein Gästebuch (oder ICQ, Herr Klemptner :*) benachrichtigen würdest, wenn es weitergehen würde. Beim nächsten Kapitel gibt es dann einen "richtigen" Kommentar. Wenn es dieses Mal etwas unübersichtlich wurde, tut es mir Leid.
    [tab='3']
    Da hast du deinen Kommi und jetzt komm ICQ ò.ó
    Bis dann, der Herr. ♥
    - Banette
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  • Ich bin ja wörtlich das Letzte *hust* xD
    Hallu, ich will dann auch mal meinen Senf dazu geben. Die Kommis der anderen habe ich mir nich durchgelesen und wenn sich dann was wiederholt sei mir nicht böse, ja? :'D


    Schriftlich muss ich sagen habe ich gar nicht so viel gefunden. Umschreibungen waren wie immer sehr schön zu lesen und auch die Gefühlsbeschreibungen astrein. Mir fehlt da noch so der Bereich Gestik Mimik. Da könntest du teilweise noch schön was rausholen. Dialoge sind auch wieder ein Pluspunkt, die sind einfach authentisch meiner Meinung nach. Joa, die Umschreibungen hin zur Szene wo Lancelot angefangen hat "zu weinen" da hab ich ja mal Gedanken und Gefühle vermisst wobei ich da aber sehr stark davon ausgehe das du es mit Absicht nicht beschrieben hast um den Überraschungseffekt zu wahren. Fand ich gut nur irgendetwas beiläufiges bei den Gedanken/Gefühlen hat mir da ja doch gefehlt weil man so einfach extrem gemerkt hat das er irgendetwas verheimlicht wenn man wirklich eigentlich nichts von den Gefühlen liest. Das ist also in einem gewissen Grad dann wieder etwas zu berechenbar finde ich, aber okay. Ich hab mich ja auch erst gewundert warum Lancelot da weinen oder wimmern sollte, passt nicht zu dem lieben Kerl, gott sei dank hat sich das ja aufgelöst. Naja am Anfang wo Sebastian ja diese große Zahl so spricht denke ich ist es eine schöne Übung das auszuschreiben, aber eigentlich solltest du die ja in Zahlen ausdrücken. Ich hoffe du weißt wie ich das meine xD


    Zum Inhalt muss ich sagen sehr interessant und toll auch noch. Die Anfangsszene fand ich wirklich lustig, mir hat sie gefallen. Außerdem gewinnt Sebastian bei mir ja immer mehr Sympathie, haha. Die überspitzte Reaktion von Herrn Berlitz hat einfach dazu gepasst, fand ich wirklich gut. Dann finden wir uns ja später beim lieben Valenfreda wieder. Dort erfahren wir ja mehr oder minder neue Details. Hier der Kampf der Pokémon zur Belustigung der Menschen, die Beschreibungen wirklich gut und Lancelots Reaktion mehr als nachvollziehbar. Später auf dem Dach, wenn ich das jetzt recht verstanden habe, ist die Situation ja eine ganz andere. Hier wirkt Lancelot im Kampf eher schwach und dann die nachfolgende Szene scheint dies im ersten Moment zu bestätigen. Mich hat es zunehmend verwirrt da ich den Lieben ja gar nicht so eingeschätzt hätte. Wo sich dann alles aufgeklärt hat habe ich dann schon gedacht: Puh, danke dir, jetzt ist mein Bild von Lancelot wieder ins Rechte gerückt worden. Das er im dann im nachfolgenden Kampf besser abschneidet passt besser zu ihm und bei der Stichelei das sein Vater ein Held sein sollte war es vorhersehbar das er da wohl eher gereizt reagiert. Dann die "Offenbarung" das Lancelot 49 Leute auf dem College verprügelt hat, interessante Information muss ich zugeben. Außerdem das nette Wortspiel von ihm am Ende fand ich wirklich gut und ich kann definitiv sagen ich freue mich aufs nächste Kapitel (:


    LG
    Noel

  • So, bevor sich meine Wenigkeit erlaubt, dieses Kommentar noch weiter aufzuschieben, werde ich mich mal kurzfassen und dir ein kleineres dieser Art hinterlassen.


    Also irgendwie liegt es wahrscheinlich an mir, beziehungsweise der Uhrzeit, aber irgendwie habe ich am Anfang noch relativ viel verstanden und dann hat sich das bis zum Ende vom zweiten Kapitel irgendwie auf null runtergeschraubt. Es lag weder an Wortwahl noch an sonst etwas schriftlichem, wenn es so ist dann vermag ich es mir jedenfalls nicht einzugestehen, haha, sondern daran das mir relativ viel gefehlt hat. Was das ist werde ich dir einmal kurz erläutern. An sich finde ich deine Wortwahl immer noch toll und auch die Formulierungen sprechen mich an, was mich in diesem Kapitel eher gestört hat war, schriftlich gesehen, das du teilweise Grammatikfehler mit drin hattest. Wortdreher oder ganze Wörter wurden weggelassen. Manchmal stehen da auch welche die da imo nichts zu suchen haben oder die doppelt sind. Genau alles aufzählen werde ich dir nicht, aber ich gehe mal von aus das jemand von den anderen noch die Stellen auflisten wird. Was mir hauptsächlich aufs Gemüt geschlagen hat, war die Handlung. Gefühlsbeschreibungen waren vorhanden wenn du wolltest, dies hat man sehr gut bei Rivers gemerkt aber bei Lancelot oder anderen gar nicht. Imo hat mir auch noch öfters Mimik/Gestik gefehlt. In den beiden Teilen der Kapitel hattest du so viele Charaktere drin das ich gänzlich den Überblick verloren habe und das was mich an meisten geärgert hat, war das ich wirklich eigentlich gar nichts nachvollziehen konnte. Die Handlung erschien mir viel zu schnell fortgeführt und mit einigen Situationen konnte ich wirklich gar nichts anfangen. Es mag an meinem, intelektuell gesehen eher niedrigem, Niveau und den Begrifflichkeiten liegen, aber das will ich nicht einmal fest sagen. Eher kam ich mir vor als würde man von einem Moment auf den anderen in die nächste Situation gestürzt werden und dann kommen da und da noch Details und Charaktere und Ereignisse hinzu und schon hatte ich gar keinen Überblick mehr. Also da hättest du mir lieber nochmal was in der Länge davor auftischen können wo wenigstens alles schön nachvollziehbar war, als mir hier sowas vorzusetzen und ich begreife fast nichts weil ich keinerlei Informationen hatte die wirklich zusammenhingen/im Gedächtnis blieben. Und ganz ehrlich? Der zweite Teil beschäftigt sich damit wer Lancelot ist, aber dafür das dies gesagt wird, erfahre ich reichlich wenig bzw. bin umso verwirrter. Es sind tolle Ideen vorhanden und die Handlung mag ohne Zweifel genial sein, aber mir fehlen definitiv Informationen die man braucht um etwas nachvollziehen zu können wie z.B. was genau das mit dem Herzblut jetzt ist und vor allem was genau das ist. Oder was es mit Giratina und Lancelot auf sich hat? Imo bin ich einfach nur verwirrt und ich hoffe das sich das dann wieder irgendwie aufklärt, bzw. ich den Sinn im Nachhinein noch einmal begreife. Auf jedenfall, erkläre gleich an den Stellen wo etwas Neues vorkommt, was nur du imo kennst, lieber etwas mehr als dass der Leser deiner Handlung nicht mehr folgen kann, weil er Umstände oder Regeln nicht kennt. Hat mir im großen und ganzen jetzt also irgendwie nicht so zugesagt, jedoch hoffe ich das du mit meiner geäußerten Kritik etwas anfangen kannst und mich nicht für eine Intelektuell-Unterblichtete hälst. Dann würde ich sagen bis zum nächsten Kapitel c:


    LG
    Noel

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']

    Großes Dankeschön, Noel.


    Vieles des Angemerkten ist mir unlängst selbst in den Kopf gestiegen. Da mein Wunsch, das Geschriebene rechtzeitig vor Silvester los zu sein, die Leserlichkeit des zweiten Teils behindert hat, werde ich hier auf jeden Fall Überholarbeit leisten und gleich einmal auf die bitternötige Ermahnung einzugehen.

    Zitat

    ...irgendwie habe ich am Anfang noch relativ viel verstanden und dann hat sich das bis zum Ende vom zweiten Kapitel irgendwie auf null runtergeschraubt.


    Da hieraus folgt, dass der ohne Hast geschriebene Teil (er sollte gewisse Fragen offen lassen) ordentlich verfasst war, lasse ich ihn so bestehen.

    Zitat

    Wortdreher oder ganze Wörter wurden weggelassen. Manchmal stehen da auch welche die da imo nichts zu suchen haben oder die doppelt sind.


    Während Ersteres (absichtlich ausgelassene Worte und fragwürdige Konstruktionen) mir öfters angemerkt würde und so zum Schreibstil gehört, werde ich dem Letzteren einmal nachgehen.

    Zitat

    ...aber ich gehe mal von aus das jemand von den anderen noch die Stellen auflisten wird.


    Wer tut sich das Bitte bei Kapiteln in Romanlänge an? Sehe es als Eigenaufgabe.

    Zitat

    ...lieber etwas mehr als dass der Leser deiner Handlung nicht mehr folgen kann, weil er Umstände oder Regeln nicht kennt.


    Jein. In Wirklichkeit habe ich Fragen absichtlich offen gelassen, doch da ich die durchschnittliche Auffassungsgabe eines Lesers sehr weit niedriger schätze, als die meiner Rezensenten, offensichtlich zu viele.
    Was Herzblut ist, setzt sich zwar inhaltlich zusammen, doch nur sehr vage: das ist beabsichtigt.
    Lancelots Identität allerdings sollte vom Tisch sein und da...

    Zitat

    Und ganz ehrlich? Der zweite Teil beschäftigt sich damit wer Lancelot ist, aber dafür das dies gesagt wird, erfahre ich reichlich wenig bzw. bin umso verwirrter.


    ...geht's ohne Ausreden auf mein überquellendes Schuldkonto. Ich habe stark versucht, an Volumen zu sparen und den ideologischen Teil über der eigentlichen Handlung stehen zu lassen: eine Praxis, die man aus Manga zum Beispiel kennt. Im FF-Format ist's offensichtlich...

    Zitat von "Kräme"

    ...in den Schlüpfer...


    ...gegangen.

    Zitat

    Es sind tolle Ideen vorhanden und die Handlung mag ohne Zweifel genial sein...


    Na das nenne einmal Motivation, mir auch Zeit zu lassen und sie auch ohne Hast zu formulieren.


    Kurzum werde ich den Finalteil leserlich neu posten - Teil II von Kismetbrecher erachte ich Mal als befriedigend und lasse ihn stehen, da ich noch den ein oder anderen Kommentar erwarten darf.
    Man liest sich. Und größten Dank nochmals für den aufgebrachten Mut jemandem genau zu erklären, wieso er wieder einmal Scheiße geschrieben hat. Genau das ist nämlich die Aufgabe eines Rezensenten ;>.


    Einleitung Arc / Der Hauptdarsteller Arc
    [font='Georgia']Kapitel V - Kismetbrecher, Teil II
    15. Januar, Freitag.
    Wessen Rolle spielst gewöhnlich Du?


    Einen Herzschlag darauf überschüttet meinen Körper eine ergötzliche Welle der Euphorie, als ich dem kurzfristig abgelenkten Kampfsportler mein Knie in den Magen ramme. Ungeachtet meines Anlaufes hält sich sein wuchtiger Leib in Kampfpose und kontert postwendend mit einem simplen Tritt. Gewohnt an meine Reaktionsfähigkeit in hinderlicher Winterkleidung, rechnet er mit keinem so leichtfüßigen Ausweichmanöver. Schützend reißt Siegmund einen Arm an die Flanke seines Kopfes, doch mein schwungvoller Waffenhieb zielte ohnehin gegen den Schenkel seines Standbeines. Knallend bringt mein stumpfer Rapier ihn aus dem Gleichgewicht.
    Er taumelt kurz; durch improvisierte Willkür umgreife ich ohne zu Zögern das kühle Metall der Länge nach mit beiden Händen und ramme es ihm in die Flanke. Der unebene Boden fordert seinen Tribut: die Knie des Bodybuilders berühren den Boden. Schonungslos tritt mein schwerer Stiefel aus dem Sprung seitlich gegen seinen Oberkörper, was ihn gar ein Stück nach unten über den Gitterboden schlittern läßt.
    - "Stehe auf. Ich bin noch nicht einmal warm.", gebe ich breitspurig preis.
    - "Du überschätzt Dich!"
    Die Bestätigung für seine Worte fliegt mir brachial gegen meine notdürftig verschränkten Arme; alternativ wäre mein Brustkorb wie ein Kartenhaus gescheppert unter der Vehemenz, die mich mehrere Schritte zurücktaumeln läßt. Siegmund konnte durch gekonnte Handarbeit direkt aus dem Liegen treten; seine Mimik verkündet einen erst begonnen Kampf. Sagenhaft! Ich habe ihn längst nicht leiden genug gesehen.
    Drei unsauber verhinderte Einschläge in meinen Körper und einen wirkungslosen Konterangriff später finden wir uns wenige Schritte voneinander gegenüber. Vor Adrenalin benebelt, haben wir kein Gespür für den kippenden Boden.
    - "Seit ihr lebensmüde oder bloß bescheuert!? Die vermaledeite Burg bricht zusammen!"
    Zeitgleich fauchen ich und Siegmund Tiraden, aus denen man lediglich nichts angehen, Frau, meinerseits noch Küche heraushören kann. Gedankenlos setzen unseren brutalen, irrationalen Schlagabtausch fort. Die Existenzberechtigung steht außer Frage.
    Meine unorthodoxe, agile Gewaltanwendung trifft auf präzisierte Technik und Kraft. Seine fintenreichen Drehungstritte drohen mir Rippen in den Leib zu jagen. Meine Waffe fegt wiederholt über seinem blonden Scheitel hinweg, als wäre Totschlag selbstverständlich. Selbst simpelste Attacken des Kampfsportlers sind zerstörerisch und undurchschaubar. Nur flinke, weitreichende Beinarbeit und übermütige Vorstöße schaffen Abhilfe.
    Berauscht verlegen wir unseren Tanz zur Plattformmitte. Auf einen Fehltritt muss ich meine Waffe als Sprungstab benutzen, Siegmunds Körperstoß verfehlt knapp. Dieser schmettert eine Handfläche auf den bedrohlich zitternden Boden und startet eine Drehung.
    - "Selbst wenn Du jetzt gewinnst: Du hast Dich unfairer Hilfsmittel bedient!"
    - "Erzähle das Deinem Anabolikaverkäufer!"
    In Reaktion auf Siegmunds Kreiselbewegungen lasse ich meinen Rapier um beide Handgelenke rotieren. Rechtzeitig reiße ich zum finalen Momentum meine Waffenspitze um die eigene Achse beidhändig gegen Siegmunds Fuß herum.
    Zwei Gewalten auf Augenhöhe kollabieren im aufwirbelnden Schnee. Nicht einmal mein Schmerzenslaut übertönt das grässliche Geräusch brechender Knochen in meinem Waffenarm, während das breit gebaute Gebein meines Kontrahenten demselben weitergeleiteten Impuls standhält. Der Rapier entweicht meinen erschlafften Fingerspitzen, rollt abwärts zum gegenwärtig warnend breiten Spalt im Gitterboden.


    Wie von Sinnen reiße ich den Armwärmer von meinem verletzten Glied.
    Derweil setzt die Burg unzweideutige Akzente: sie will unsere Todesursache stellen. Dieselben Funken, die ein Stockwerk tiefer als Publikumsattraktion dienten, offenbaren mittelalterlichen Zweck der Vorrichtung. Das kippende Gitter im Plattformzentrum, auf dem ich, Siegmund wie Isabella Stuart stehen, jählings von lohen, meterhohen Flammenzungen eingekreist.
    Ultimativ verständlich angesichts des sich gespaltenen Bodens auch die historische Mechanismusbestimmung: Die letzte Instanz für Ritter, um sich bei Belagerung samt Feinden in den Tod zu stürzen.
    - "Bei Heatran! Lasst uns verschwinden!"
    - "Beruhige Dich, Bella! Die Falle war Mal vor zweihundert Jahren tödlich!
    Wir sollten jetzt echt aufhören, Libertine; Du hast bewiesen, etwas zu können, Dein Arm ist ausgekugelt und Dein Schlagstock ist eine Etage tiefer. Ich pfeife auf die Verschwörung und rufe die Feuerwehr. Und einen Krankenwagen."
    Wie vernünftig, wie fair von ihm! Ein "Held" wie mein Erzeuger!
    - "Rufe einen. Du wirst ihn gebrauchen können."
    - "Wir müssen weg! Willst Du jetzt kindisch keine Niederlage akzeptieren?", ruft Stuart.
    Ich habe meine Niederlage akzeptiert, seit jeher ich geboren bin! Meine Vision verschwimmt, als ich Siegmunds Blick auf meinem unbekleideten Arm registriere.
    Über dem silbern-metallischen Chronometer mit drei Anzeigen, auf dem schlanken Unterarm mit akribischer Genauigkeit eingestochen:

    ALLEN. DER VERSAGER.


    - "Was ist das?"
    - "Das ist mein Abgrund, Siggie. Wird ein Sportwettkampf zu heftig, geht der Schiedsrichter dazwischen. Wer unterbricht eine Vaterschaft?"
    Er schluckt desillusioniert. In das nächtliche Firmament schielend, stürme ich auf ihn zu. Das Burginnenleben verstummt. kaum hörbar kämpfen Flämmchen gegen tauenden Schnee an. Aus dem Spalt im Boden ertönen weder Popmusik, noch Menschenschreie. Geblendet vor Rage und Schmerz, höre ich meinen eigenen unregelmäßigen Odem. Gewohnt an kurzatmige Schlägereien, fühle ich mich zunehmend hilfloser gegen Siegmunds konstante Effizienz. In meinen Worten schwingt Verzweiflung mit, als Siegmund meinen systemlosen Übergriffen gelassen Paroli bildet:
    "Solche wie Dich und Isabella verabscheue ich! Vorzeigekinder des Systems; Lieblingstöchterchen und Strahlemänner, die meinen, sie müssten sich gegen das System stemmen!"
    Nervenstark beabsichtigt Siegmund, meinen Körper in Schranken zu weisen; nahezu hätte ein geschickter Kick mir das Kreuz gebrochen.
    - "Wer nimmt uns deshalb das Recht, stärker zu werden und die Welt zu verändern!?"
    - "Ich sage es Dir, Siegmund! Ihr alle...", ich keuche schmerzerfüllt, als ein streifender Faustschlag meine Schläfe streift. "...wollt fanatisch stärker werden! Ihr versteckt hinter Muskeln und Pokébällen eure Furcht vor der willkürlichen Ungerechtigkeit des Lebens! Dem einzigen Faktor, der wirklich zwischen Gewinner und Versager entscheidet!"
    - "Was soll dieser Faktor Bitte sein!?"
    Mitten im Angriff blickt er verdattert nach oben und versteht. Aus dem Gitterspalt dringt ein Luftzug, der meine Waffe hoch in den Nachthimmel katapultierte, so dass ich ihn aufzufangen beabsichtigen konnte. Unter meinem Horizontalschwung duckt er seinen Kopf reflexiv hinweg; direkt gegen mein schmetterndes Knie.
    Meine lebenserprobten Worte kennen keine Zweifel:
    - "Fate." ("Schicksal.")
    Noch bevor er sich an die gebrochene Nase greift, setze ich mit dem Waffengriff gegen seinen Halsbereich, Schienbeintritt und Ellbogenhieb ins Kinn nach. Der Gewichtsunterschied bewahrt ihn nicht vor Bodenkontakt auf einen Rammangriff.
    - "Ist g-gut. Du hast gewonnen."
    - "Das ist kein Wettkampf, Siggie. Du klingst mir noch nicht bewusstlos genug."
    Auf meinen Triumph folgen fassungslose Frauenblicke. Das Kreischen Abigails und der Rationalität hätte ich nicht ignoriert, hätte er meinen Erzeuger nicht als Helden betitelt. Beidhändig schmettere ich mit Metallgewalt auf den wehrlosen Kampfsportler ein: ins Gesicht, ohne ein Quäntchen Körperkraft zurückzuhalten. Nach viel Demütigung ergötzliche Befriedigung. Nummer fünfzig war nicht einfach.


    Während die ältere Stuart-Schwester Siegmund ins sorgenlose Traumland folgt, stellt der jüngeren situationsgemäß lebendiger nussbrauner Blick meine adrenalinverzerrte Realität wieder her.
    - "Bravo! Den Mechanismus anzuhalten, war unsere einzige Überlebenschance! Du hast sie niedergeschlagen!"
    - "Sie wollten doch, dass ich mich wehre... Frauen soll einer verstehen..." Aufklingende Todesangst intensiviert meinen stockenden Atem.
    - "Bei Heatran! Du trägst Mitschuld! Jetzt übernimm Verantwortung! Denkst Du, es macht Dich bereits zum Mann, Intellektuelle abzukanzeln und Kampfsportler niederzuschlagen?"
    Ich haste zu meiner Winterbekleidung und lasse meine Waffe im Mantelärmel verschwinden. - "Nein. Aber nicht einzusehen, dass wir wahlweise als zähflüssige Lachen oder als Aschehaufen enden, macht Sie zur Frau."
    Über grausig schwankenden Burgboden stiefele zur Weißhaarigen heran. Adäquat verstört reagiert sie auf meine Arme um ihre Mantelhüfte. "Ehrlich gesagt, stehe ich auf Frauen."
    - "Spätestens in zehn Minuten stürzen wir...!"
    Mein lauwarmer Atem auf ihrem Hals und geübten Finger unterbrechen ihre fiebrigen Befreiungsversuche. Ihre verschreckte Blässe nimmt Farbe an. Der Duft unbezahlbaren Parfüms, ein Brand, Gefahr.
    - "Alles hat ein Ende - kein Grund, Zeit in Erwartung dessen zu verschwenden. In zehn Minuten werde ich nicht annähernd fertig. Dafür ist die Atmosphäre unvergesslich und uns sieht niemand."
    - "Hast Du denn keine Angst... Zu sterben?"
    - "Nicht jeden beschenkt das Leben großzügiger, als sein Konterpart."
    Im Nachthimmel kreist eine Krähe, als sie mich ungläubig mustert. Todnähe verleitet bebende Herzen zur essenziellen Wahrheit.
    - "Du wurdest nach dem legendären Ritter benannt?"
    - "Ja."
    - "Du bist nicht, was Du scheinst!"
    - "Schön. Ich wurde nicht nur nach Lancelot benannt, ich bin..."
    Ein Handschuh wandert durch ihr Haar, der andere in meinen Westenkragen. Was kann der Adelsrat mir jetzt noch für die Wahrheit?
    Unverhofft entreißt sich die Aristokratin meiner Umarmung:
    - "Victor! Samson! Helft uns!"
    Wellington steigt in Begleitung seines irren Komplizen die Schützenebene herunter. Ihre metallischen Koloriten verbergen ihre Schadenfreude nicht. Flammenzungen erhellen ihre zerschlagenen Gesichter.
    - "Wieso sollte ich, Dorfmatraze? Du und Siegmund hattet von Beginn an eigennützige Pläne. Meinst Du, ich verzeihe was Du mit Berlitz vorhattest?
    Na, Hinterwäldler, verstehst Du jetzt, wieso der Mechanismus nicht bewirkt, was er sollte?"
    - "Weil so etwas eben passiert, wenn ein Irrer, eine Magersüchtige, ein Muskelhirn, ein Möchtegern und eine Frau, die nicht kochen kann eine ganz tolle Verschwörung planen."
    - "Ihr habt mein Genie nie ernstgenommen!", brüllt Wellington gestikulierend. "Ich wollte, dass ihr mich anfleht, euch zu retten. Euch durch Kooperationserpressung zum Schweigen bringen und fürs Adelsviertel zum Helden werden.
    Wo ich ohnehin zu eurem desolaten Ableben beitrage, kann ich's auch direkter tun!"
    Adrenalin und Pein weichen endgültig. Als sich eine schwarz-gelbe Metallkapsel in Wellingtons Hand leuchtend zersetzt und er durchfährt mich schrille Gewissheit, hier umzukommen. Ins kippende Gitter verkrampft, trete ich schicksalsergeben vor die zitternde Aristokratin.
    Ich klammere mich nicht an ein Leben, das hätte abgetrieben werden sollen. Flackernder Schwefelstein sengt. Wieso zittere ich, als archaische Schriftzüge die Plattform benetzen?
    Als auch Samson folgsam eine Metallkapsel auf das Gitter rasselt, verrät Beschwörungsgemurmel: es materialisieren sich willenlose Dämonen mordbereiter Psychopathen. Der Siebzehn Adelshäuser Blut ist gesegnet, diese Wesen zu unterwerfen: ein Konzept, das in kommerziellen Pokébällen umgesetzt wurde.

    Unkenntnis wie Torheit
    Wassers süßeste Blüten bringen
    Der Damm des Bibers bricht
    Um sein Wissen aufzuzwingen.


    Ironischerweise stechen bei der metergroßen prallen Bibermaus mit braunem Knüppelschweif das Zahnpaar hervor, das ich Wellington lieblos ausgetreten habe. Stupide Äuglein in hellbraunem feuchtem Fell des Bidifas.

    Ein Käfer saß auf hohem Stamme
    Sang-sang-sang sei Melodei
    Der Mensch sie hörte und nicht lobte
    Da schnitt der Käfer ihn entzwei.


    Auf kippendem Grund gesellt sich in wenigen Metern Anstand eine rot-schwarz gepanzerte Grille hinzu. Schwertähnliche Fühler und roter Schnurrbart zirpen harmonische Melodien, bestimmt dazu, untergehende Seelen einzulullen.
    Ein hastiger Blick auf meinen Chronometer: meines Erzeugers Blut fordert fünfhundertzwanzig Schläge pro Minute. Könnte jemand auf Zeit spielen, bis meine Blutgefäße silbrig hervortreten!
    In den Burgspalt kippender Schnee verweist auf Fluchtunmöglichkeit, als "Kopfnuss-" und "Zornklinge"-Befehle fallen.


    Unvermittelt vor dem Zusammenprall fegt rettende Finsternis unter meinen Stiefeln hinweg. Ähnlich einem dunklen Geysir bricht Magnus in sinistre Schwarzflammen gehüllt aus der Tiefe hervor, um beide Kontrahenten mit lichtferner Gewalt wegzuschleudern. Sein physischer Körper entspringt der zerstörungsgierigen Stoßwelle dunkler Mächte und fixiert seine von teerschwarzer Energie traktierten Gegner rotäugig knurrend.
    Randals hysterische Arroganz missfällt wie und je, hinwiederum ist aber willkommene Unterstützung vom sicheren Bereich der Burgplattform eingetroffen:
    - "Wer von euch Spasten hat an meinem Besitz rumgespielt!?"
    - "Die Fallenvorrichtung hat Jahrhunderte niemand benutzt! Stürzt der Bergfried, begräbt das gesamte Obergeschoss die Feiernden!"
    Eine vertraute Frauenstimme! Verblüfft erblicke ich auf den Steintreppen Lady Charlotte. Ohne den infantilen Strohhut, in kostspieliger Winterkleidung und zwischen blonden Locken resolut leuchtenden saphirblauen Augen. Wer log Isabella Stuart sei die zweitschönste Adelstochter in Jubelstadt?
    - "Lotte! Was machst Du denn hier?", wundert sich die Weißhaarige aufgewühlt.
    - "Ich heiße Lady Charlotte Cuprum Lonsdale und fünf Jahre älter, als Du."
    Selbst mit meinem eingeschränkten Wissen identifiziere ich die mondäne Hauskatze zu Füßen ihres marineblauen Mantels als prominenten Gast aus Hoenn der Gattung Enekoro. Die mäßige Körperhaltung des gepflegten, glänzend gelb-lila Fellträgers erklärt ihre Beschwörung außerhalb des Flammenringes. Neben ihnen zerknirscht Magnus' schnöseliger Besitzer seine Zigarre, nachvollziehbar missvergnügt des Geschehenen.
    Die Frage vom jähen entschlossenen Zusammenhalt sekundär; das Pärchen bildet meine einzige Überlebenshoffnung. Frappiert registrieren Randals onyxschwarze Adelszüge meine silbrige Halsschlagader:
    - "Is' es das, woran ich grad' denke, Ritterspast?"
    Ich nicke. Er sollte vertraut mit dem Zustand sein, den mein Richtung siebenhundert ansteigender Puls erahnen läßt. Zeitgleich huscht Charlotte Blick über die gigantische Burgetage: blutende Bodybuilder, kippender Grund,, Flammen und Zerstörung.
    - "Was geschieht hier eigentlich?"
    - "Herzlich Willkommen in der dritten Phase meines Meisterplanes, wertes Noch-Leittier des Adelsviertels..."
    - "Verschwörung. Mastermind ein Irrer. Stereotypen. Alle werden sterben.", resümiere ich anstelle Wellingtons garantiert einstudierter Rede.
    Wutentbrannt kneift Randal an seinem Designeranzug, seine edlen Züge verzerren: "Maul halten, ihr Witzfiguren! Das is' meine Party, meine Burg und ich werde kontrollieren, was abgeht! Magnus, Jauler und Tiefschlag!"
    Die blutrünstige Schattenhyäne entfesselt einen ungezähmtes Wolfsgeheul, der Ahnen auf Beutejagd einst Koordinationsgefühl und Motivation zusprach. Erwartungswidrig schwarze Atemwolken, kehliges Knurren und verschärfte Reißzähne kündigen eine blutige Nacht an.
    Umso erstaunlicher Wellingtons triumphierende Gestik, als kein Angriff erfolgt.
    - "Grund für Deinen Scheintitel als Ass-Trainer ist Magnus' Tiefschlag. Eine raffinierte Unlicht-Technik, zugegeben: die potenzielle Bewegungsenergie eines gegnerischen Offensive wird von Finsternisenergie verdrängt, wodurch Erstschlag gewährt wird. Was aber, wenn ich Deinem Köter keine materielle Angriffsfläche biete?
    Bidifas, Angeberei!"
    Unerwartet aggressive Laute in menschenfremder Sprache verdrängen Flammenzischen und Metallknirschen, als die Bibermaus sich provokant auf den Hinterpfoten aufbaut. Dementsprechend geladen verzeiht die Schattenhyäne Lefzen, ihr Maul schreit Blut, die muskulösen Läufe verkrallen sich in der schiefen Plattform.
    Im Gegensatz zu mir und Stuart reagieren die Kämpfenden beim Anblick des wachsenden Spaltes nicht mit lähmender Todesangst: jederzeit erwachen sie in Kapselsicherheit.
    Umso schockierender, als Magnus desorientiert herumrasend sein schwarzes Fell von einer Feuertaufe versengen läßt. Schmerzzerschunden jault die Schattenhyäne, um sich wiederholt in die meterhohe Flammenwand zu werfen.
    "Als Nebeneffekt der Verwirrung steigt durch Angeberei auch die Angriffskraft des Opfers. Diese kann es dank Bidifas' Fähigkeit Unkenntnis leider nur gegen sich selbst verwenden. Das nenne ich die intellektuellere Art zu kämpfen."
    Voller Rage und Besorgnis knirscht Randal mich den Zähnen.
    - "Bis'te endlich soweit? Wenn'ste wirklich sein Sohn bist, feg sie vom Feld!"
    - "From now on, you don't have to order me around anymore, Valenfreda.", wispere ich unbeirrt meiner galvanisiert klingenden Stimme.
    Fassungslos fahren Wellington und Samson herum, um Schwefel vertreibende weiß aufsteigende Metallatome zu erblicken: mein Atem.


    Tausend Flüche brechen, als mein Pulsmesser selbige Zahl anzeigt. Blutgefäße versilbern leuchtend die Nacht, selbst meine ausgekugelte Schulter durchströmt Machtgefühl.
    - "Herzblut!", meldet sich neurotisch zitternd erstmals Samson zu Wort. "Victor, Du hast das eingeplant? Oder?"
    - "Hätte er, würde er zwei Grabkammern auf eure Namen reserviert haben.", schneide ich siegessicher ab und lasse meinen Handschuh schnappen.
    Mein vom Lebenssaft der Region durchflutetes Gewebe fühlt sich von irdischen Sorgen befreit an. Lady Berlitz' Stirnkuss sollte mir dreißig Sekunden verschaffen. In einem Drittel davon ich mich sämtlicher Gegner entledigt und den Mechanismus angehalten. In einem Jahr übertreffe und töte ich aktuellen "Helden Sinnoh's": meinen Erzeuger. Der planmäßige Ausflug hierher hat sich gelohnt.
    Doch...? Was ist diese unerträgliche Pein in meiner rechten Körperhälfte? Urplötzlich will ich einfach nur zusammenbrechen, mich dem Metall ergeben, das exakt die Hälfte meiner Venen zerfrisst statt sie zu vitalisieren.
    Mein Erzeuger meinte, Herzblut sei simpel beherrschbares Erbgut, ein Geschenk Sinnoh's an unsere Vorfahren! Wieso stößt mein Körper Seinen Lebenssaft ab? Meine jähe Unfähigkeit, auch nur einen Finger zu bewegen gibt meinen Zustand preis. Aber ja! Seine Rolle...
    - "Maulheld!", brüllt Valenfreda mitleidlos. "Ich und Magnus haben uns auf Dich verlassen!"
    Wellington und sein Komplize, kurz zuvor in blanker Furcht erstarrt, brechen in sadistisches Gelächter aus:
    - "Was für ein Versager! Ich habe tatsächlich befürchtet, seinen Sohn müsste man ernst nehmen!"
    Ich möchte schreien vor Desillusion, Pein und Rage. Doch meine Hirnimpulse scheinen wirkungslos im schmerzerfüllten Gewebe zu versinken.
    Mein benebelter Bewusstseinsrand nimmt den ineffektiven Eintritt Enekoros ins unausgewogene Kampfgeschehen wahr, wie Magnus' irrbesessenes Winseln. Neigungswinkel dreißig Grad und Zeit bringt Tod.
    Zwei kalte Frauenhände fahren mir in den Rollkragen.
    Resolut unternimmt Stuart das einzig Richtige: sie entreißt den Chronometer meiner Blutbahn. Silberroter Lebenssaft strömt aus meinem Körper und Mantelärmel; fließt in den Gitterspalt. Zeitgerecht, keine Sekunde länger hätte mein Kreislauf tausend Herzschlägen standgehalten. Mein Verbluten irrelevant, der kippende Grund wird ihm zuvorkommen.
    - "Geht's?"
    - "In paar Minuten bin ich der Hölle, jetzt dafür im Nirvana schlechthin!", würge ich schmerzerfüllt heraus.
    - "Ich will zumindest noch erfahren, wer Du bist!"
    - "Ein Dorftrottel aus dem Hinterwald!"
    - "Wie lange willst Du diese Rolle noch spielen? Um Deine Identität zerreißt sich das gesamte Viertel das Maul!Familiär ist Juan vielleicht der fürsorgliche Patriarch, nach außen aber sind die Berlitz isolierter Höchstadel. Du erscheinst eines Abends aus dem Nirgendwo, kennst nicht einmal den Weg und bist dort als Protegé der einflussreichsten Person Nordsinnohs Willkommen!
    Dein Vater ist vielleicht Jugendidol, doch kein Siebzehn Adelshaus-Patriarch! Dafür ist Randals sogar einer. Juan hat ihn bei Bewerbung um Deine Stelle ausgelacht!
    Du aber machst seine Tochter vor dem Präsidenten nieder; Du speist vor beiden mit Füßen auf der Tischplatte...! Und gastest weiterhin wie sein Sohn! Ich bin adoptiert und weiß, wovon ich spreche: ein ordinärer Sinnoher wäre weder so dreist, noch am Leben!
    Dabei ist Handvoll Leute, die mit Staatoberhäuptern und Platinum-Adeligen in derselben Liga spielt, international bekannt und Du siehst keiner ähnlich!"
    Kluge Frau. Kaum Zeit verbleibt. Halt verlierend, tasten wir uns zum oberen Gitterrand. Eisige Luftzüge und lähmende Furcht.
    - "Wie viel wisst ihr von mir?!"
    - "Was einzelne Adelshäuser über ihre Verbindungen erfahren konnte, ist widersprüchlich. Wir haben bei Deinem Namen angefangen. Lancelot Marian werden nicht selten Sinnoher nach dem Regionshelden genannt. Seinen historisch machgewiesenen Familiennamen aber dürfte seit Mittelalter niemand tragen. Lancelots Nachfahren wurden zum Höchstadel geschlagen und ließen fortan das kriegerisch-bäuerliche Libertine zugunsten van Elyses fallen.
    Äußerem und Herkunft nach zu urteilen dürftest Du kein Adeliger sein! Wieso kannst Du unantastbar Straftaten begehen, Madame Berlitz beleidigen, den Präsidenten angreifen, Herzblut aufnehmen!? In Sinnoh's Staatsarchiv existieren keinerlei Akten für Deinen oder Deines Vaters Namen! Wer. Bist. Du!?"
    Gewöhnlich bleiben Schauspieler bis zur letzten Minute in ihren Rollen. Heftiger aber als meine überlastet blutende Körperhälfte und flatterndes Herz können meine drei Jahre verspannten Gesichtsmuskeln ohnehin nicht protestieren.
    Auf den wahren Anblick meiner linken Gesichtshälfte fällt Stuart kreidebleich auf die Knie.
    "Du bist Lancelot...!!"
    Erschüttert muss ich mitansehen, wie sie vor Schreck Halt verliert, kreischend am glitschigen Gitter herab in den fraglosen Tod stürzt, parallel mit Siegmunds bewusstlosem Körper. Die Plattform geneigt dass ich ein tosendes Stockwerk tiefer in Degradation blicken kann: apathische, narkotisierte Betrunkene registrieren nicht einmal den Einsturz des Obergeschosses.
    Blut. Gejaule. Flammen. Schreie. Triumphgelächter. Chaos. Tod. Verdammnis. Verhängnis.
    Des Adels Untergang.
    Dessen Bestimmung ihn zu verhindern war, trägt Mitschuld und versagt bemitleidenswert. Er fällt, nur um mitten über der Burgplattform zum Stehen zu kommen. Raum und Zeit nun relativ angesichts meines Vorhabens.
    Mitten in der fatalen, eskalierten Winternacht werden silberne Augen geschlossen, blutüberströmte Handschuhe zusammengefaltet, wehen rote Strähnen und schwarzgrauer Mantelstoff, Metallstiefel thronen über klirrender Luft. Mein unverfälschtes Erscheinungsbild öffnet in einem Gebet die Gegebenheit, dem Desaster entgegenzuwirken, kostbare Leben der Klaue des Schicksals zu entreißen. Die letzte Instanz, die Nachkommen der Urbegründer verwehrt bleibt.
    Jedes meiner gewisperten Worte erklingt ähnlich einer rettenden Melodie in der blutrünstigen Nacht, Schweiß rinnt über flammenerhitzte Stirn und Nacken. Meine für irdische Sorgen verschlossenen Sinne umschmeichelt Harmonie, die unserer Welt verwehrt bleibt.
    "Wir sind töricht, berauscht, kleinlich und rachsüchtig und doch sind wir Deine Kinder. So erfülle Dein Versprechen und rette uns ein weiteres Mal vor dem Untergang, den wir durch unseren eigenen Irrsinn einläuten."
    Überirdische Botschaften eingebrannt in einer azurnen Holzflöte. In den unermesslichen Höhen des Landes, am unvorstellbaren Ort, wo Sinnoh seine Kinder versammelt existiert sie. Wird mein Gebet erhört, kann ich durch ihr Spiel Welten vor dem Zusammenbruch bewahren.
    Lese ich eine Falschaussage, geht das Viertel mit mir unter.

    MEINE SIEBZEHN BEDINGUNGEN
    #1. DU BIST MENSCHLICH.
    #2. DU BIST GEBÜRTIGER SINNOHER.
    #3. DU BESITZT KEINE FAMILIENVERPFLICHTUNG.
    #4. DU HAST DEIN SECHZEHNTES LEBENSJAHR ERREICHT.
    #5. DU HAST VON MEINER TAFEL GETRUNKEN.
    #6. DU HAST ARTUS BENEDICT BERLITZ' BLUT IN DIR.


    Welches vor sechzehn Generationen bewahrt mich nicht; ungleich der nächsten Bedingung.

    ODER:
    #7. DU HAST LANCELOT MARIAN LIBERTINES BLUT IN DIR.
    #8. DU BIST UM DEIN ELEMENT VERFLUCHT WORDEN.
    #9. DU BIST ERWIESEN ZUR VERVIELFÄLTIGUNG DEINER ART FÄHIG.


    Wenn ich überlebe, helfe ich Lady Berlitz, #9 zu erfüllen. Jede Nacht. Versprochen.

    ICH WEISS, WORAN DU DENKST. ICH BEFEHLE, DICH ZU SCHÄMEN.
    #10. DU BIST VON BEIDEN URBEGRÜNDERN ALS WÜRDIG ANERKANNT WORDEN..
    #11. DU BIST GEWESEN, WO DIE REGION BEGANN.
    #12. DU BIST ERSTGEBOREN.
    #13. DU WIRST VON MINDESTENS EINER ANDEREN PERSON GELIEBT.
    #14. BESITZT DU EINE SCHWESTER, SO LIEBST DU SIE.
    #15. BESITZT DU EINEN BRUDER, SO LIEBST DU IHN.
    #16. BESITZT DU EINE MUTTER, SO LIEBST DU SIE.


    Sogleich werde ich meinen vererbten Auftrag erfüllen und Sinnohs Adel vor dem Untergang verteidigen. Ich werde mir das Recht verdienen, meinen Namen zu tragen, meine Sprache zu sprechen!
    Milliarden. In so viele Flötenstücke splittert plötzlich mein Wunschdenken einer zu rettenden Welt. Meiner Rettung!

    DU WAGST ES?
    #17. BESITZT DU EINEN VATER, SO LIEBST DU IHN!


    Außer mir schlage ich die Augen auf, um statt hellem Licht erneut von einstürzendem Burgmassiv, Kälte, Leid, Schreien und Ableben der mondlosen Winternacht umfangen zu werden. Unter mir züngeln litterloh Umrisse von Tonnen klaffend zusammenbrechenden Gesteins, Staub und Asche steigen hinauf. Ich realisiere, meterweit über der Festung auf Luft zu stehen.
    Das Firmament der Finsternis thront nun so niedrig, so tief, so gefallen knapp über mir und uns Menschen. Es verliert seine heilige Unantastbarkeit angesichts meiner eingespannten wahren Gestalt und meinem Mittelfinger. Sinnoh hatte seine Kinder um Sein Segensversprechen betrogen!
    "You made me hate my father…!! You made me hate this land...!! This world...!! I hate You, Sinnoh...!! You betrayed your own children...!!"


    Auf leisen Fühlern schwirrt eine rot-schwarze Grille über den intakten Randteil der Festungsetage. Der rechte Gitterteil verbleibt in emporragender Position: der verrostete Mechanismus ließ "nur" seinen linken Konterpart unzählige Menschenleben unter sich begraben. Nur schemenhaft erkenne ich Gesichter der Adeligen, offensichtlich aber hat keiner mit solch katastrophaler Eskalation gerechnet.
    Nicht Valenfreda, nicht Wellington, nicht Siegmund: durch rücksichtsloses Ausknocken Letzteren trage ich Primärschuld am Armageddon unter mir. Als das Zirpeise vom irren Gezeter seines Meisters geleitet seine winzigen Schwingen nutzt, um letzte Distanz zwischen uns zu schließen, will mein Geist ohnehin für mein Versagen untergehen. Mein Körper erwägt keine Gegenwehr beim nährenden Anblick hyperperiodisch vibrierender Insektenscheren.
    - "Vollpfosten!", in Wellingtons Anherrschen seines Komplizen kreischt bebende Verzweiflung. "Ein Kind Sinnohs beim Gebet anzugreifen, ist eine Todsünde!!"
    - "Seine Augen! Er schwebt! Ein Monster!", sabbelt Samson psychotisch.
    Nur der Beschwörer könnte die Kreuzschere jetzt noch widerrufen. In flüssigroter Materie erstrahlen X-geformte Schnittwellen, vierteln die Nacht. Noch bevor sie einen halben Dezimeter in mein Fleisch schneiden, denaturalisieren die Verschwörer ihre Begleiter als gleißendes Licht. Erstmals verstehe ich Victor Wellington: ein Versager wie ich, zur falschen Zeit am falschen Ort, der mehr sein wollte als er ist. Auch sein einziger Freund nicht der Hellste, sein großer Erfolg endete in Desaster und seinem Tod.
    - "Fate...!!", - seine desperaten letzten Worte.
    - "Yes. Fate is unavoidable...", stimme ich ein.
    Für Augenblicke bleibt das leuchtende X in Höhe des Bergfrieds zurück. Die Vibrationen surren alleinig in meinem Kopf weiter. Den blutigen linken Handrücken halte ich bühnenreif vor Augen, den rechten bin ich ohnehin los. Meine letzte Verbeugung wird nicht von Blumen oder Applaus begleitet.
    Diese in vier scheppernde Welt ist eine Lüge. Ich war eine Lüge.
    Hunderte Meter Todesfall läßt sich mühselig reflektieren, doch: Wellington kennt meine Sprache nicht!
    Auf flackerndem Burggestein finde ich meinen empfindungslosen Werdegang. Als Federn dunkler mondlosen Firmaments über mir landen.


    Bassboxen tönen ungeachtet der Schuttlawinen weiter Popmusik. In aufgegrabenem blutigem Feierhütchen schenkt das Kramurx mir ein stibitztes Champagnerglas in den Mund. Krähend trällert er in eine Partyschlange mit Yolo-Aufdruck.
    - "Tuuuuuut! Op! Op! Oppan Gangnam Style! Ich liebe diese Generation!
    Prost, Du Held des Tages!"
    - "Halt den Schnabel!"
    - "Selber! Dass Du überhaupt noch lebst, liegt an meinen Genen, undankbares Pack!"
    - "Habe ich Dich zumindest gut gespielt?"
    - "Du warst wunderkrah, Schatz. Die Leser ahnen nichts. Selbst wenn der zweithöchste Adelstitel Deines Vaters erwähnt wird."
    Schweigsam lächelnd blicke ich in die silbern leuchtenden Lancelot Marian Libertines: meine eigenen. Abrupt flattert die Krähe aggressiv:
    "Sieh an, was Du mit mir angerichtet krhast! Almia Käse! Hackfleisch! Dosenfutter! Jetzt rettet Dich ein Stirnküsschen nicht mehr! Du verreckst, selbst wenn sie Dir einen krahsen würde-..."
    Unterbrechend hebe ich einen Finger:
    - "Müsste die Praxis belegen."
    Würdige letzte Worte. Schmerz lähmt übrige Glieder, Wahrnehmung weicht endgültig erleichternder Schwärze. Ich ertrinke am eigenen Blut und sterbe.
    Tja.
    - "Schemenkraaaahft!!"
    Die Uhr an meinem Gelenk besitzt drei Anzeigen. Einundzwanzig Uhr siebzehn, Koordinaten Südwest und mein Puls bei Null.
    Wo alles auch angefangen hat...


    *


    Sie las ihm öfters etwas vor und er hörte gern zu. Seine liebende Mutter besaß eine wohlklingende Stimme.
    Eine auffallend schöne Frau. Sie war dreißig, könnte aber auch fünfundzwanzig gewesen sein. Sie sah leicht zerbrechlich aus, mittelhoch, mit liebevollen, feinen und etwas willensschwachen Zügen. Rotbraunes Haar fiel ihr in überaus sanftem Fluss in den schlanken Rücken. Sie pflegte sorgfältig ihr leicht übertrieben-theatralisches Erscheinungsbild. Zuhause trug sie stets kirschroten Lippenstift und knielange Kleider über bloßen Füßen. Hohe Stirn, blasse Haut und lange Wimpern über smaragdgrünen Augen könnten auf eine hohe Herkunft schließen lassen. In Wirklichkeit aber war sie einer gewöhnlichen Familie aus der Mittelschicht entsprungen.
    Sie wirkte wie eine Frau, die stets beschützt und behütet werden wollte.
    Das kleine Dachzimmer durchlüftet und nächtlich-dunkel. Nebst seinem Bett fanden lediglich ein Schreibtisch und wenige Schränke Platz. Auf hölzernen Fächern deren sich chaotisch mittelalterlichen Waffen nachempfundenes Spielzeug, auf der fünften-sechsten Seite aufgeschlagene Bücher stapelten.
    Der Zwölfjährige in grauem Pyjama lauschte ihrem mit Hingabe vorgelesenen Sinnoh-Märchen nur dösig.
    - "Du hast mir nicht wirklich zugehört, oder?"
    - "Doch, doch. Ich kann kaum erwarten zu wissen, ob Lancelot mit dieser Königstochter zusammenkommt."
    - "Im vorletzten Kapitel hatte er sie am Kahlberg vor Knackrack gerettet, ist aber selbst von diesem geköpft worden...", hakte Michelle Libertine skeptisch nach.
    - "Dann überbringe ihm mein Beileid."
    Ihre kühlen Finger fuhren durch sein kinnlanges Haar, als sie ihm lachend wie jede Nacht einen Stirnkuss aufdrückte.
    - "Das ist schlecht möglich. All das geschah vor einem halben Millennium, noch zu Gründungszeiten der Region. In den Zeiten würde ich gerne gelebt haben.", seufzte sie verträumt.
    - "Daher mein überzogener Name?"
    - "Wieso überzogen? Lancelot Marian war Beschützer der Adeligen, treuer Ritter des Königs! Er kämpfte stets mit dem "kleinen Lancelot", einem seitlich abgestumpften Rapier, und verschonte seine Gegner. Gut aussehend, heroisch und gütig. Nächtlicher Wunschtraum jeder unnahbaren Aristokratin. Ein Held!"
    Bereits als Studentin hatte sie ihre Bestimmung entdeckt, jede Rolle Lancelot's Geliebter zu spielen. Zu ihrer Schauspielkarriere trugen ihre gefühlsbetonte Ästhetik wie die Ausnahmebegabung, bei Dreharbeiten wochenlang eine vollumfänglich gegenteilige Persönlichkeit zu verkörpern: äußerlich wie innerlich. Ihr Talent galt als einmalige Wundergabe. Trotz anerkennender Kritikeraber war Michelle zu gutgläubig und sensibel für den landesweiten Durchbruch in Sonnewik's unsportlichem Show-Business. Trost suchend, erwartete sie bald ein Kind von einem Mann, der sie unsterblich an ihren Märchenhelden erinnerte, sogar dessen Familiennamen teilte. Glückselig über den Heiratsantrag der aufstrebenden Popikone, stellte sie keine Fragen bezüglich dessen Herkunft oder Entscheidung, ein Bauerndörfchen an der Landesgrenze zu bewohnen.


    Für sie gingen alle Jugendträume in Erfüllung. Bis auf den sehnlichsten beim Anblick einer "Schicksalsschnuppe". Ihr zukünftiger Sohn sollte nicht nur Namen den Namen ihres Märchenhelden tragen, sondern auch dessen Erscheinungsbild, Stärke und Bestimmung. Naturwissenschaftlich unmöglich, setzten ans Kind des attraktivsten Prominenten und einer vielversprechenden Schauspielerin ungeachtet dessen starhoch. Das Presseinteresse schwand, als der im beschaulichen Zweiblattdorf heranwachsende Junge weder die Ästhetik, noch die Begabungen seiner Eltern als Akteur oder Trainer demonstrierte. Dennoch liebte Michelle ihn für seine zynische Rhetorik und Menschenkenntnis. In Wirklichkeit kannte sie nicht die halbe Wahrheit über ihren eigenen Sohn.
    Geistesabwesend blickte die Frau aus dem Fenster und erschauderte. Diese Krähe saß jedes Mal zwischen den Zweigen, wenn sie Märchen vorlas. Oder sich umzog.
    - "Aber enden tat er wie alle Helden."
    - "Du kannst gut reden.", lächelte Michelle aus den Gedanken gerissen. "Du läßt Dich sogar von Deiner zweijährigen Schwester verhauen."
    - "Hey! Sina ist ein ungezähmtes Toxiquak! Ich habe sie gefragt, ob sie beim Essen Hilfe braucht und sie zeigt mir gleich den Mittelfinger!"
    - "Versager."


    Der taktlose Tonfall war einem erwachsenen Mann zuzuordnen. Die vom Jungen so verhassten Klappergeräusche von Schlüsselbunden und das maskuline Duftwasser von Edelerz und Abenteuer verstärkten die Sensation, ihn im Türrahmen stehen zu wissen. Eine Woche; ginge es nach ihm, sollte sein Vater nie zurückgekehrt sein.
    Juvenil-freudig sprang Michelle auf, um ihren Mann zu begrüßen, indessen der Zwölfjährige sich in seinem Nachtlager sich eng an die Dachwand presste, um außerhalb Blickwinkel zu verharren. Sie musste sich auf Zehenspitzen stellen, um die trotz ihrer Schlankheit belastbar und verlässlich wirkende Gestalt zu umarmen. Routiniert beantwortete er ihre rührende Geste mit einem kaltgelassenen Hüftkniff und besah das spärlich beleuchtete Zimmer.
    Auch er war dreißig, wirkte jünger. Akribische Sorgfalt legte er in sein Aussehen, dem Frauen unabhängig ihrer Schönheit hoffnungslos verfielen.
    Weißblond und grauäugig, mit betont edlen und scharfen virilen Gesichtszügen, erstarrt-kühler Mimik, mit in seiner schwarzen Hose verscharrten Händen zum Ausdruck gebrachter Gleichgültigkeit. Das hautenge weiße Hemd unter der marineblauen offenen Knopfweste mit gelben Elementen deutete eine sehnig-athletische Figur an, die von breiten Schultern untermalt wurde; obgleich den schmalen Knochen.
    Einen Teil seiner stattlichen Höhe büßte er durch resolut-gebückte Gangweise ein, zum Stehen kam Erbauer stets kerzengerade. Im Kontrast zu seinem blassen misstrauischen Sohn strahlte er Männlichkeit und Souveränität aus. Man merkte ihm seinen weltweiten Status als Autoritätsidol an.
    - "Du kommst spät."
    - "Ich komme immer spät."
    Es hätte eine harmlose Randbemerkung sein können, der festigende Griff um die Taille der Angesprochenen und die lüstern glänzenden beeindruckend-metallisch Augen aber signalisierten. Übergreifend beschränkte sich seine Konversationen mit Damen auf zweckmäßige Kurzandeutungen.
    Eine formelle Ohrfeige nahm er teilnahmslos hin, worauf seine Frau ihm lächelnd einen entschuldigenden Kuss unter den hohen Wangenknochen hauchte.
    - "Weißt Du, es ist so viel passiert, als Du weg warst. Dieser blonde Nachbarjunge hat sich beide Arme verstaucht...! Sie kletterten Mal wieder am See der Stärke. Unser Junge wollte wissen, wie hoch Barry fallen muss, um sich einen Arm zu verstauchen. Von seiner Rhetorik hat sich dieses Naivchen natürlich begeistert überreden lassen...
    Als Barry gestürzt ist, wollte unser Junge unbedingt wissen, wie hoch jemand mit gebrochenem Arm klettern kann. So hat er sich den zweiten Arm gebrochen. Danach haben sie so rührend "Krankenschwester" gespielt...!"
    Apathisch starrte er eine weitere Minute gleichgültig aus Löcher in die Luft, bevor er den silbernen Chronometer auf seinem schmalen Handgelenk besah. Ein wertvolles Erbstück aus Leder, Silber und Familienblut, durch seinen ebenmäßigen Puls angetrieben, sollte es die Dysfunktion von Elektrogeräten in seiner Nähe wettmachen.
    - "Wieso bist Du eigentlich nicht in der Küche?"
    - "Habe ich Dir doch ebenso erzählt. Wegen diesem Vorfall hatte ich keine Zeit."
    - "Ausbessern."
    Sie vollführte erheitert einen theatralischen Knicks, wünschte ihrem Sohn abermals Gute Nacht und entfernte sich leichtfüßig über den beleuchteten Gang, ihr Mann starrte ihr ungeniert nach.
    - "Wieso bist Du eigentlich bekleidet?"
    - "Ich kann doch nicht gleichzeitig kochen und..."
    - "Ich sehe da keinen Widerspruch.", schnitt er knapp ab und schloss die Tür hinter sich.


    Lautlos ließ er sich auf dem Drehstuhl vor dem Schreibtisch seines Sohnes nieder und legte die metallischen Stiefel unbekümmert über dessen Schulbücher, wippte auf und ab. Nicht aus Verachtung, viel eher sah er keine Alternativverwendung für Tischplatten.
    Minuten vergingen für den Jungen in unerträglicher Anspannung, sein Vater hingegen schien die Anwesenheit einer zweiten Person weitgehend vergessen zu haben. Anwesend griff er nach einem herumliegenden Fernglas und ging seinem Hobby nach. Die Krähe war verschwunden.
    Durch die geringen Ausmaße des Zimmers streifte sein Westenrücken dabei periodisch die Bettmatratze, Widerwillen konnte der Zwölfjährige durch den weiten Kragen den Nacken seines Vaters betrachten.
    - "Lippenstift!", brach er schließlich geladen die fürchterliche Lautlosigkeit. "Und nicht Mutters!"
    - "Sachen gibt's, was?", entgegnete der attraktive Mann träge. "Wie geht's eigentlich in der Schule?"
    Als konsequente Replik folgte unverzüglich eine vorbereitete, abwechslungsreiche und rhetorisch korrekt aufgebaute detailverliebte Kombination aus den wüstesten Beleidigungen, die ein Sohn je seinem Vater ins Gesicht werfen könnte; selbst Sinnohs barbarischste Sträflinge hätten derartigen Jargon mit ehrfürchtig abgewendetem Haupt entgegengenommen. Das Familienoberhaupt horchte der minutenlangen Tirade gar glücklich über die sich erübrigende väterliche Aufklärungspflicht.
    Lediglich als sein Sohn sich zu wiederholen begann, wendete er den Drehstuhl, um seine blitzblanken Stiefel stattdessen auf dem Kopfkissen unterzubringen und griff dem halbsitzenden Jungen sanft an den Kopf. Dieser funkelte weiterhin vor kaum abklingender Rage den Augen seines Vaters entgegen; seinen eigenen.
    Die Kapseln mit zur Stärkung seines Egos ausgenützten Wesen an seiner Hüfte, modischen Klamotten, das gepflegte Erscheinungsbild, die silbernen Piercings hinter seinem Ohr...!!
    - "I hate everything about you!"
    Dennoch wahrte er indiskrete Starre. Die irreal langen Finger seines Vaters berührten ihn einfühlsam und sanft, der schlanke Arm lag leichtknochig und dezent auf seiner Schulter. Dennoch wusste er im hautengen Westenärmel dichte Sehnen, die den Mann in physischen Konfrontationen mit Personen von anderthalbem Körpergewicht gleichsetzten. Nie war seinem Vater die Hand ausgerutscht, doch im Falle würde sein Kopf an der Dachwand kleben.
    - "Selbstkritisch. Just look in some mirror. You are my flesh and blood."
    - "I will never look like you."
    - "Doch. Bis auf das Detail, dass wir mit verschiedenen Frauen schlafen. Most likely, that is."
    - "Wetten, dass ich eine Bessere finde?"
    - "Als Deine Mutter? Good luck."
    - "Ich hasse Dich."
    - "Kann ich mir vorstellen. Bin ja auch besser als Du."
    - "Go f**k yourself."
    - "I will. In a few minutes. Just not myself, that is."
    Mit Vehemenz, die man einem hageren Zwölfjährigen im Pyjama nie ansatzweise zugetraut hätte, ließ dieser unter der Wolldecke einen Schlagstock hervorblitzen. Fruchtlos schmetterte Metall gegen die silbern schimmernde Halsschlagader seines Vaters.
    Das Lächeln des Mannes verriet ein trügerisches Grübchen auf seiner rechten Wange. Seine Piercings waren Teil des Lebenssaftes geworden, der konstant mit tausendvierhundertvierzig Beschleunigungen pro Minute durch seine Venen zu rasen begann.
    Überirdisch begann das Grau seiner Seelenspiegel das Kinderzimmer metallisch zu erleuchten; sein Atem stieg im Mondlicht sichtbar galvanisiert ins unbarmherzige Gesicht seines Sohnes auf, der Griff um Kopf selbigen kräftigte sich.
    - "Someday I will find a way to use Hearth blood and cast Judgment. And erase you."
    Der Tonfall des Zwölfjährigen zerstreute Bedenken an seiner Seriösität.
    - "I love you too."
    - "Ich filme Deine Qualen und ziehe sie mir jeden Abend vor Survival Area rein."
    - "Läuft das noch?"
    - "Ja. Aber der Schwarze Johnny wurde gelyncht."
    - "Ich mochte den sowieso nie."
    - "Ich Dich auch nicht."
    Eine silbern glänzende Träne rann die Wange des Mannes herunter, sanft strich er seinem Sohn durchs Haar. In seinen Venen floss übermenschliches Blut, das Herzen öffnete und Sünden, wie das Spielen einer falschen Rolle schmerzhaft verbannte.
    - "Forgive me, Allen. I beg you..."
    Konfusion beherrschte den Jungen für stille Augenblicke, bevor er wiederholt zu Gewalt griff. Der geschleuderte Metallrapier schlug knapp unter der Krähe in den fernen Wandschrank ein. Für den ungebetenen Gast stellten materielle Fensterwände seit einem halben Millennium kein Hindernis mehr dar.
    - "Wer bist Du!?"
    - "Und wer bist Du, mein Junge?"
    - "Ich habe zuerst gefragt!"
    - "Beantworte meine Krahge und Du hörst die Antwort auf Deine."
    - "Er heißt Sir Allen Argentum Alternative van Elyses."
    Der väterliche Einwurf ging unhörbar im protestierenden Gekreische des flügelwedelnden Kramurx unter.
    - "Kommt nicht in den Kraaaahm!! Er wird nie einwilligen, einen Namen von Dir zu tragen, Rabenvater! Seine Mutter hat ihm einen bürgerlichen Namen gegeben! Wie heißt Du, Junge?"
    Gehetzt blickte der Junge hin- und her: vom ungeliebten Vater, der ihn im Moment desorientierender entgeisterte, als die sinistre Krähe, in deren menschliche Silberaugen. Die mattierenden Kontaktlinsen entwichen seiner kraftlosen Mimik, so dass gleich drei verwandte Augenpaare ihr metallisches Licht im Raum irren ließen.
    Letztlich überwand der Hass gegenüber seinem Vater die verständliche Furcht vor der Krähe.
    - "Ich heiße Lancelot Marian Libertine.", verkündete der Junge.
    Erst die finsterste Dunkelheit der mondlosen Nacht enthüllte seine unverfälschten Züge und Stimme. Die Krähe erwiderte zufrieden das erste ungekünstelte Lächeln seines Lebens.
    - "Und jetzt erzähle ich, wie unser Märchen in Wirklichkeit zu Ende ging."


    *


    [Align=justify]Randal und Siegmund zetern beizeiten eine Viertelstunde. Stuart und Lonsdale müssen sich an den Burgwall zurückgezogen haben und genießen das nächtliche Panorama. Den Damen affin wälze ich mich im Schnee der Schützenebene, fern fremder Augen blicken meine in die wärmende Mondlosigkeit dieser Welt. Lautlos und idyllisch könnte die Winternacht sein: wären Menschen nur dazu fähig.
    - "...Ausschließlich die Gladiatoren freilassen und diesen Säufern eine Lektion erteilen! Als Mann kann ich nicht tatenlos zusehen, wie Du Jubelstadts Adel in den Ruin treibst!"
    - "Du wolltest nicht länger tatenlos zusehen, daher has'te ihn unterm Obergeschoss begraben wollen, hä!?"
    - "Ich habe keinen Schimmer gehabt, was der Mechanismus bewirkt, Randy!"
    - "Ach, und sich vorher zu informieren, wär' zu viel Info auf einmal, Muskelhirn!?"
    - "Wellington hat mir erzählt, der Hebel im Bergfried öffne die Käfige!"
    - "Wellington is' gehimmelt! Und ich als Gastgeber bin jetzt 'ne Erklärung schuldig!"
    Einzig bitterer Beigeschmack der Mitschuld am Tod vierer Leben lebt in mir fort. Von Weltenlenkern ausgelöschte Seelen aus fremden Welten zu entreißen, liegt außerhalb selbst Seiner Schemenkraft. Letzten Endes hätten sie beträchtlich mehr Untergänge herbeigebracht, die so vereitelt werden konnten. Der weiße Wasserdampf einer heilen Welt ist hinwiederum nicht, was mein erschöpften Körper ausatmet.
    Herzblut zersetzt mein Gewebe, Urteilskraft wird Sündern verwehrt. Was will ich "Galaktik" entgegensetzen?
    - "Ich weiß es nicht.", - meine wahrheitsgemäße Antwort auf Randals Frage.
    - "Die Regierung verspricht seit Jahren vergeblich, sie zu zerschlagen. Aber 'n 08/15-Hinterwäldler soll's hinbekommen?"
    - "Unterschätze niemals Hinterwäldler mit Sinnohs Adeligen Häusern an ihrer Seite."
    - "Pah! Die Berlitz 'ne bürokratische Großmacht, deren Unterfamilien ein Viertel von dem was'te siehst gehört. Wie wills'te sie überzeugen, der kostspielige Kampf gegen 'ne Terrorgruppierung stehe in ihren Interessen?"
    Sinister lächelnd verschweige ich Randal die Zufluchtsoption, einen Anschlag auf Lady Berlitz als "Galaktik"s Werk auszugeben.
    - "Bevor ich um das Gegenteil zu fürchten begann, habe ich versucht, die Erbin um den Finger zu wickeln, aber...-"
    Gewappnet höre ich hinter dem Schutzwall Randal und Siegmund einhellig in demonstratives Gelächter ausbrechen.
    - "Habe ich mich verhört, oder...?", hinterfragt der Bodybuilder feixend.
    - "Haste nich', Kumpel! Haha, nichts gegen Dich, Libertine, aber... Haha... Du bist ein hässlicher Versagertyp!"
    - "Das Äußere ist für einen Mann nebensächlich, aber... Haha, er ist doch nicht einmal adelig, Randy!"
    - "Wenn Juan Dich fragt, wie viele Hektar Land Du besitzt, was wir'ste antworten?"
    - "Naja... Zählt mein Dachzimmer mit?"
    Fatalistisch nehme ich das selbstgefällige Gegacker der Adeligen hin, sind ihre Gedankengänge doch objektiv. Konzentriert ignoriere ich meine Wunden und erwäge beim unvorstellbaren Ausblick auf Jubelstadt weitere Vorgehensweisen.
    - "Was für ein Kaspar!", resümiert Siegmund. "Was hast Du eigentlich mit den Gladiatoren vor?"
    - "Hab' die Viecher in die Klippen laufen lassen, die ständig füttern und verstecken zu müssen, geht mir auf'n Sack. Mein Alter soll mir Geld für'n Casino geben, das wär' was..."
    Ich habe versprochen, zum Abendessen zurück zu sein. Zeit, meine Aktionen im Adelsviertel zusammenzuführen. Träge richte ich mich auf und schleife meinen Schlagstock den Gang entlang zum Bergfried.
    "Du, Magnus, hast auch Mal besser gekämpft. Und Lotte, glaub' ja nich', dass ich Dir Dein Geheule verzeihe! Was Dich angeht, Siggie, is' klar, dass ich alleine hier weiterhin das Sagen habe, oder?"
    Indessen trete ich hervor auf die grenzenlose, windüberflutete Burgplattform:
    - "Der Sinnoher Ehrenkodex besagt, dass derjenige, der den Festungsherren auf dem höchsten Kastell der Stadt im Duell schlägt, zum neuen Herren über den Ort gekoren wird."
    Spöttisch läßt Randal eine hochpreisige Pokétch funkeln, ohne des Bodybuilders provokativen Blick zu erwidern aufzugeben.
    - "Weiß'te auch, in welchem Zeitalter wir leben, Ritterchen?"
    - "Einzig der Adelige Ritterorden von Elyses hat Privileg, den Ehrenkodex aufzuheben. Für Adelige gilt er bis Heute."
    Von heutiger Politik, Elektronik und Popkultur besitze ich eine vage Vorstellung. Mein mittelalterliches Wissen dank Muttermärchen und Ihm hingegen weitreichend.
    - "Ha!", triumphierend verschränkt Siegmund Muskelarme vor der Brust. "Gegen Siegmund Bradbury, den achtbesten Kampfsportler des Landes, wird's ein kurzes Spiel!"
    - "Halb-lang, Muskelhirn!", nervös winkt Randal Magnus zu sich. "Ritterchen meint offensichtlich ein Pokémon-Duell!"
    - "Im Mittelalter hießen die Viecher nicht einmal so. Sag's ihm, Libertine!"
    - "Ehrlich gesagt..."", im Lauf greife ich meine Waffe und presche aus dem mondlosen Schatten. "...ist mir gleichgültig, ob ihr welche gegen mich benutzt."


    Die Euphorie, als Randal durch Ellbogenspitze schreiend zusammenbricht, verklingt rasch. Ich reiße zur Seite, wo die schiere Finsternis im bellenden Ansturm Vergeltung für sein Herrchen sucht. Tiefschlag ist keine Technik, die ich hätte ohne auf Magnus projizierte Menschenkenntnis kontern können: der Typ, der bellt, nicht beißt.
    Bereits beim gekünstelt angstfreien, leutseligen Anblick meiner unverfälschten Gestalt weicht Augen der Schattenhyäne roter Irrsinn. In Bissreichweite verflüchtigen sich endgültig kriechende Dunkelstöße, als verzogener Haushund über angeborenen Schafspelz siegt: dieser Verlockung kann kein Köter widerstehen.
    - "Hol's Stöckchen!"
    Mit begeistert ausgestreckter Zunge wendet Magnus um hundertachtzig Grad, vergisst sämtliche Aggressionsgründe und läuft hechelnd seinem Spieltrieb nach.
    Meine überschätzte Geschwindigkeit begründend, würde ich jählings bevorzugt leblos in den Schnee fallen. Ein bleiernes Knie im Rücken: der faire Kampfsportler lernt schnell.
    - "Jirachi beehrt selten zwei Mal, Libertine."
    Meine Wirbelsäule hätte brechen sollen. Was hindert mich...? Ich habe versprochen zum Abendessen zurück zu sein. Imaginäre Kühle auf meiner Stirn bringt mich zur Besinnung.
    Ich brauche nicht mehr vorzuspielen, mein Körper wäre um Gewaltszenen in jedem Akt müde? Ein silberner Blick über die Schulter offenbart, weshalb Siegmund von Geburt an keine Chance zugeteilt wurde.
    - "Das hätte... Beinahe wehgetan."
    Zeit zu spielen. Und Zeit aufzuräumen.


    Zufrieden halte ich den apportierten Schlagstock über Magnus' Herrchen, während die Schattenhyäne meinen blutigen Handschuh reinleckt. Streichelnd ziehe ich die Nützlichkeit dieser Wesen in Betracht.
    "Brav. Loyales Hündchen."
    - "Sie hatten's von Anbeginn auf meine Autoritätsposition abgesehen!", wimmert Randal den Tränen nahe.
    - "Rechtzeitig erkannt. Vorerst musste ich Mitbewerber beseitigen."
    - "Wir hätten Sie ohnehin als Anführer akzeptiert...", lamentiert Lady Charlotte unverständlich.
    - "Eure Akzeptanz kann mir gestohlen bleiben!", herrsche ich zurück. "Ich verabscheue jeden einzelnen Adligen. Wer bereits wohlhabend und ästhetisch geboren wird, gewinnt reichlich Zeit, sein Leidensweg zu beweinen! Weil ihr ewige Zweite seit oder euer eigenes Geschlechtstreiben nicht überblickt, muss die Sozialstruktur als Zweckmittel herhalten!"
    - "Sagen Sie uns doch zumindest, wer Sie sind!"
    Stuart klingt verzagt, gar desperat. Dafür liebe ich diese Rolle!
    - "Meine Identität ist vor einem halben Millennium hinter Sinnohs finstersten Kulissen verloren gegangen..."
    - "Ach, kommen sie zu Sich! Es ist das Leben, kein Theaterstück!"
    - "Mein Leben ist ein Theaterstück.", hauche ich glückselig und betrachte meine gebührenden Befehlsempfänger.
    Blutjung, unbescholten und erfolgsverwöhnt, doch stark. Wie das Abendland, das sich hinter ihren Rücken in die Ferne erstreckt. Stück für Stück werde ich zurückerobern, was meine Ahnen nicht teilen wollten. Diese Burgen, deren Wappen mich seit Mittelalter als Eroberer wertschätzen.
    Auch Lancelot Marian Libertine war einst durch dieses Gitter gestürzt und hatte diese Flagge gehisst: das Wahrzeichen der Valenfreda-Familie überschrieben von einer gespenstisch leuchtenden Silberkrone unter mondlosem Himmel.
    Bin ich der Protagonist oder Widersacher? Noch Heute entscheidet Schicksal.
    "Ihr hört von mir. Sobald ich auf dem Thron sitze, der mir zusteht."
    - "Wozu das alles?", hinterfragt Randal. "Wozu täuschn'se uns, die Regierung, "Galaktik", die Berlitz-Familie, den Orden?"
    - "Was, wenn ich Dir sage, dass ich diese Welt auf den Kopf stellen will?"
    - "...Wie stellt man das an?"
    - "How should I of all the people know? Daher bin ich ständig am Versuchen."

  • Gute "Nacht", der Herr.
    Was macht man, wenn man krank ist und nicht schlafen kann? Korrekt, man schreibt einfach mal einen Kommi, was auch sonst! Hast ja lange genug auf meine Wenigkeit gewartet, daher habe ich mich nun kurzerhand dazu entschieden endlich mal in die Puschen zu kommen. Erwarte jedoch bitte nicht allzuviel von mir, ich habe das Gefühl, dass ich sicherlich irgendwas übersehen werde oder sonst was ;o Aber nun gut, genug mit dem sinnlosen Blabla. Will ich mal anfangen. (Ich kommentiere beide Kapitel zusammen).


    Ja. Da überrascht du uns, deine Leser, also gleich mit zwei neuen Kapiteln. Lass mich gleich am Anfang schon ehrlich zu dir sein: Es ist - bei der Länge - wirklich sehr schwierig, gleich zu kommentieren. Man wird anfangs quasi von so viel Text erschlagen, da deine Kapitel ja doch recht (sehr!) lang sind. Daran ist selbstverständlich nichts auszusetzen, allerdings solltest du das vielleicht beachten. Für meine Verhältnisse war das doch sehr viel, was ich verarbeiten und kapieren musste. Ich möchte es dir keinesfalls negativ ankreiden o.ö. aber als Autor sollte man sich immer in das Gedächtnis rufen, das die Leser nur das wissen, was man ihnen anhand der Kapitel zeigt. Und wenn das viel auf einmal ist, könnten sie a) schnell durcheinander kommen, weil es viele Informationen sind und b) durch die große WoT gar verschreckt werden. Ich persönlich freue mich, wenn ich viel zu lesen habe - keine Sorge - aber ich trage ein wenig Sorge bei anderen, vlt. jüngeren Usern.
    Nichtsdestotrotz hast du mit deinem schönen Schreibstil wieder überzeugen können. Auch wenn das erste Kapitel recht unvermittelt begonnen hat, hast du wieder grandiose Dialoge eingebaut. (Nein, Frauen gehören nicht nur in die Küche! Überleg doch mal ... Haus sauber halten gehört auch noch dazu, mensch!). Der Kampf war sehr anschaulich beschrieben, besonders die Darstellung von Magnayen hat mir gefallen - die Grille war noch nie mein Fall gewesen, oder der Bieber - oder aber wieder mein kleiner Freund, das Kramurx. Lustige Vorstellung übrigens, das es Gangnamstyle krächzt. Allerdings muss ich Noel auch teilweise zustimmen: Es ist sehr schwer, sich alle Namen zu merken. Einige kamen mir bekannt vor, ja, aber es waren für mich gefühlte 5 Neue dabei, mit denen ich nichts anfangen konnte. Ich wusste nicht, ob ich mich nun auf den Text konzentrieren soll oder ob ich die Namen in eine logische Verbindung zueinander bringen soll. Das hat es in diesem Moment wirklich schwer gemacht, hinterher zu kommen. Es ist natürlich interessant, wenn immer mal wieder neue Charaktere vorkommen, allerdings würde ich dir dann raten, sie eindeutiger vorzustellen bzw. sie ''langsamer'' handeln bzw auftreten zu lassen, damit sie sich deine Leser auch merken können. Beispielsweise habe ich nun nicht ganz mitgeschnitten, ob Rivers jetzt wirklich ein sprechendes Riolu ist oder nicht. ;s
    In Folge dessen, das du nach Noels Kommi das zweite Kapitel noch mal neu hochgeladen hast, kann ich mir nun meine Anmerkungen seitens Fehlersuche sparen. Mir ist nämlich beim Lesen auch aufgefallen, das du oftmals Buchstabendreher drin hattest oder gar manche Worte vollkommen weggelassen hast. An der Stelle könnte ich dir vorschlagen einen Betaleser einzustellen (:>), der - bevor du das Kapitel online stellst - mal drüber schaut und solche Flüchtigkeitsfehler ausbesserst. Damit hättest du den nervigen Fehlerquotient eingedemmt. Ich kenne das btw sehr gut, beim Schreiben ist man mit dem Kopf schon zwei Sätze weiter und vergisst gerne mal Kleinigkeiten - das ist mMn überhaupt nicht schlimm, sind ja auch nur Menschen. Also, wie gesagt, überleg dir das mal mit dem Betaleser, das hilft wahre Wunder.
    Inhaltlich hast du - wie bereits erwähnt - wirklich viel vorgestellt. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll. Ich werde jetzt nicht alle Punkte ansprechen, da säße ich ja noch morgen hier, lol (außerdem ist dann mein Kommi wieder so ... na ja). Wirklich gut fande ich die Vergangenheit von Lancelot. Ich habe auch schon so eine Vermutung, wer sein Vater sein könnte ... aber gut. Wollen wir mal schauen, ob ich recht behalte. Selbst da hast du in einem Nebensatz das Kramurx erwähnt, weswegen es sicherlich eine sehr wichtige Rolle gespielt hat, spielt und spielen wird. Interessant, dass es sich für den Kleidungswechsel der weiblichen Spezies interessiert *räusper*. Das Gespräch zwischen Kleinlancelot und seinem Vater war auch sehr ausschlaggebend mMn. Es bleibt nur eine Frage der Zeit, bis man erfährt warum und wieso. Gut.
    Was ich auch noch sehr interessant fande, war das Ende des zweiten Kapitels. Du sagst zwar noch nichts Eindeutiges aber man kann nun schon vermuten, in welche Richtung das Ganze geht - ghad, wie ich das liebe! Ich hoffe ja irgendwie, dass sich meine Vermutungen alle bestätigen, denn dann wird das Ganze noch schön spannend bzw. dramatisch.


    Ja, verzei, dass ich nicht mehr schreibe aber irgendwie habe ich das Gefühl, je länger ich laber, desto sinnloser wird es, hu. Außerdem möchte ich dich ja nicht langweilen! Es ist übrigens schade, dass du diesmal so wenig Kommentare bekommst... Deine FF ist wirklich eine kleine Perle hier im Bereich, lass dich nicht entmutigen, hörst du? Ich jedenfalls freue mich schon auf das neue Kapitel!


    /edit: Ah! Bevor ich es vergesse: Die Spoilertrolle benennt man so: [spoiler = gewünschten Namen bitte hier einfügen][/spoiler] nur ohne Leerzeichen dann.


    ~ Kräme

  • Ich hab bald ja nicht definiert, aber jetzt ist dieses "bald". ^^"
    Okay... sorry. ._.


    [tabmenu][tab=Handlung]

    Sie müssen wirklich verrückt sein, dass sie sich in dieser Lage weiterprügeln, bzw. dass er überhaupt glaubt, dass er gewinnen könnte - oder einfach mal den "Macker" rauslässt, obwohl er weiß, dass er lieber laufen sollte.


    Zitat

    Zeitgleich fauchen ich und Siegmund Tiraden, aus denen man lediglich nichts angehen, Frau, meinerseits noch Küche heraushören kann. Gedankenlos setzen unseren brutalen, irrationalen Schlagabtausch fort. Die Existenzberechtigung steht außer Frage.


    Er kann auch gleich nochmal Prügel haben. ^-^
    Aber Punkto Existenzberechtigung ... wenigstens weiß er es selbst. Etwas mehr Vernunft, mein Guter. ._. Weiter unten wird er auch darauf aufmerksam gemacht, dass er kindisch ist, was ich verstehe. Ist ja nicht unbedingt die Unwahrheit, zumindest in dieser Situation. Wenn das jetzt ein Film wäre, würd ich vom Fernseher sitzen und rummaulen - oder wenn keiner da ist, mir denken, was ich rummaulen möchte - und ihn einen Idioten nennen. =O Okay, aber solche Aktionen sind auf der anderen Seite wieder so menschlich. ^^


    Zitat

    Seine fintenreichen Drehungstritte drohen mir Rippen in den Leib zu jagen.


    Den Satz ... verstehe ich nicht. Bzw. versteh' ich den Sinn nicht, es so zu beschreiben. Rippen sind sowieso IM Leib. Was du wohl meinst ist, dass er sie brechen könnte, oder?


    So, der darauffolgende Dialog gefällt mir, auch wenn er mir persönlich nun doch etwas zu, bekomm es nicht in den falschen Hals, aber etwas zu dramatisch wirkt. Wer erwidert in natura schon auf "Was soll dieser Faktor bitte sein?" mit "Fate" (das du glaub ich für niemanden übersetzen müsstest ^^") - und das noch so inbrünstig wie er es tut?
    Hm, trotzdem, was da in den Dialogen alles fällt, ist jetzt nicht unbedingt von schlechten Eltern. Ja, für mich ist er etwas zu, wie soll ich das jetzt sagen, "literarisch", wenn du weißt, was ich damit meine, aber trotzdem hab ich genossen, ihn zu lesen.


    Okay, weiter im Text. Ich finde es interessant, dass Bidifas und Zirpeise (hoffe, ich erinnere mich richtig und das Vieh heißt wirklich so. ôo Ich hab 4. Gen länger nicht gespielt, sollt ich vll. mal wieder und ich hab irgendwie keinen Grund gesehen einem Chara ein Zirpeise anzudrehen, auch nicht Ruri, weil es coolere Käfer gibt ^^") diese Zitate bekommen. Obwohl die Auswahl ... das weißt du sicher, das ist so die typische Auswahl irgendwie, wenn man möchte, dass es der Charakter nicht allzu schwer gegen den Gegner hat - oder zumindest eine Chance hat. Ich meine, ein Bidifas und ein Zirpeise sind nicht gerade ein Brutalanda und ein Despotar or like that. Aber ich will dich auf keinen Fall dafür kritisieren, da ich das auch schon oft genug gemacht habe. ^^" (Der erste Arenakampf? Was ich hab da genommen? Kein Gengar, sondern ein Alpollo *hust*)
    Und dass eine Adelstochter ein Enekoro hat, das passt auch wie die Faust auf's Auge. ;)


    Dass sich Lancelot jetzt noch immer hinter seiner Fassade als "Dorftrottel" versteckt, ist ein wenig eigenartig. Und auch, dass er sich in der Situation um den Untergang des Adels kümmert. Also des Adels als Stand und nicht um sich und vll. andere. Aber gut, dass er lebensmüde zu sein scheint, hat er mehr oder weniger ja bewiesen. ._. Was mir übrigens sehr an der Szene gefällt ist, dass du Einwortsätze hineinwirfst. Das wirkt wirklich, als wäre Chaos in seinem Kopf und alles sehr kurzatmig und panisch. Ein gutes Stilmittel jedenfalls, ich mag sowas. =)


    So, die Bedingungen sind interessant, wenn auch etwas unverständlich, zumindest manche. Bzw. kann es sein, dass du da etwas das Klischee auf die Schippe nimmst?

    Zitat

    #1. DU BIST MENSCHLICH.

    Gut, das versteht man.


    Zitat

    #2. DU BIST GEBÜRTIGER SINNOHER.

    ... Warum? Theoretisch könnt er trotzdem sein Blut in sich zu haben, ohne Sinnoher zu sein.


    Zitat

    #3. DU BESITZT KEINE FAMILIENVERPFLICHTUNG.
    #4. DU HAST DEIN SECHZEHNTES LEBENSJAHR ERREICHT.

    Gut, verständlich.


    Zitat

    #5. DU HAST VON MEINER TAFEL GETRUNKEN.
    #6. DU HAST ARTUS BENEDICT BERLITZ' BLUT IN DIR.
    #7. DU HAST LANCELOT MARIAN LIBERTINES BLUT IN DIR.
    #8. DU BIST UM DEIN ELEMENT VERFLUCHT WORDEN.

    Um einfach mal der Sage treu zu bleiben - und vor allem dem Fantasygenre. =)


    Zitat

    #9. DU BIST ERWIESEN ZUR VERVIELFÄLTIGUNG DEINER ART FÄHIG.

    Will der ein ärztliches Attest von ihm? XD


    Zitat

    #10. DU BIST VON BEIDEN URBEGRÜNDERN ALS WÜRDIG ANERKANNT WORDEN..
    #11. DU BIST GEWESEN, WO DIE REGION BEGANN.

    Wie bei Nummer 5 - 8. ^^


    Zitat

    #12. DU BIST ERSTGEBOREN.

    Uhm... warum das? ôo


    Zitat

    #13. DU WIRST VON MINDESTENS EINER ANDEREN PERSON GELIEBT.
    #14. BESITZT DU EINE SCHWESTER, SO LIEBST DU SIE.
    #15. BESITZT DU EINEN BRUDER, SO LIEBST DU IHN.
    #16. BESITZT DU EINE MUTTER, SO LIEBST DU SIE.

    Hm, das ist eine eigenartige Anforderung. Nur Nummer 17, das ist doch echt heftig für den Armen. Wenn er nicht kann, kann er sich auch nicht dazu zwingen, oder? Ich kann nicht auf einmal sagen "Gut, liebe ich ihn halt", wenn er es ja auch nicht einmal möchte. =(


    [tab=Das Flashback x3]

    Ich hab nur kursive Schrift gesehen und gedacht: juhu, ein Flashback. *_* Ich liebe diese Dinger, wie vll. unschwer zu erkennen ist, da du ja Diebesgut liest. *hust*


    Schon der erste Satz ist süß. Solche Szenen haben etwas von... Vertrautheit? x3


    Nur...

    Zitat

    Sie sah leicht zerbrechlich aus, mittelhoch, mit liebevollen, feinen und etwas willensschwachen Zügen.

    hoch sind Berge, Bäume und Gebäude, bei Menschen sagt man eher groß, würd ich meinen. =)


    Zitat

    Rotbraunes Haar fiel ihr in überaus sanftem Fluss in den schlanken Rücken. Sie pflegte sorgfältig ihr leicht übertrieben-theatralisches Erscheinungsbild. Zuhause trug sie stets kirschroten Lippenstift und knielange Kleider über bloßen Füßen. Hohe Stirn, blasse Haut und lange Wimpern über smaragdgrünen Augen könnten auf eine hohe Herkunft schließen lassen. In Wirklichkeit aber war sie einer gewöhnlichen Familie aus der Mittelschicht entsprungen.
    Sie wirkte wie eine Frau, die stets beschützt und behütet werden wollte.

    Nun ja, das Erscheinungsbild musst du noch etwas unterstützen. In deiner Beschreibung wirkt sie nur sehr elegant auf mich, aber warum wirkt sie eine Frau, die beschützt und behütet werden wollte?


    Lancelot wirkt da richtig knuffig auf mich, wenn ich das so sagen darf. Okay, was heißt darf? Ich sag's einfach, weil's so ist =) Nur ... nur er spricht nicht wie ein Zwölfjähriger. Natürlich, wenn er so sprechen würde, wäre das für dich ein Stilbruch, aber trotzdem ist das irgendwie seltsam für mich. ._.


    Und sein Vater... im Großen und Ganzen wirklich ein Ekelpaket, schon seine Beschreibung war irgendwie... unsympathisch. Natürlich wolltest du das ja auch. ^^

    Zitat

    - "Wieso bist Du eigentlich nicht in der Küche?"
    [...]
    - "Wieso bist Du eigentlich bekleidet?"
    - "Ich kann doch nicht gleichzeitig kochen und..."
    - "Ich sehe da keinen Widerspruch.", schnitt er knapp ab und schloss die Tür hinter sich.

    Da wird bald noch jemand im Krankenhaus liegen. *Faust auf flache Hand schlag* Ja okay, ich denk's mir immer nur. Hey, ich bin 1.58 ca groß. ._.


    Zitat

    - "Lippenstift!", brach er schließlich geladen die fürchterliche Lautlosigkeit. "Und nicht Mutters!"
    - "Sachen gibt's, was?", entgegnete der attraktive Mann träge. "Wie geht's eigentlich in der Schule?"

    Ich frag mich gerade, ob Michelle davon weiß und woha... so nebensächlich fragt er dann, wie's in der Schule geht. Der hat vll. Nerven - bzw. ist eiskalt. Die Mutter tut mir leid. ._.
    Bzw. find ich es etwas unangebracht, dass du einen Dialog zwischen Lancelot und seinem Vater schreibst und ihn dann als "attraktiven Mann" ersetzt. Synonyme müssen auch passend sein und da ist's eher weniger der Fall.


    Zitat

    Eine silbern glänzende Träne rann die Wange des Mannes herunter, sanft strich er seinem Sohn durchs Haar. In seinen Venen floss übermenschliches Blut, das Herzen öffnete und Sünden, wie das Spielen einer falschen Rolle schmerzhaft verbannte.

    Please not. =O Kein Mensch dieser Welt weint silbern glänzende Tränen, außer er ist ein Außerirdischer. Übermenschliches Blut erklärt sowas auch nicht, nur wenn er ein Alien ist. °_°



    So, ich nehm da auch noch den letzten Part da mit rein. Ist interessant, wie du's ausklingen lässt. Vor allem ... mein Leben IST ein Theaterstück? Klingt so, als würd er ein wenig an Realitätsverlust leiden, wenn man das in dem Fall so nennen kann. =O Und ein wenig größenwahnsinnig. Er will sich das Abendland zurückerobern? Na viel Spaß. ôo
    Übrigens, hab ich was überlesen oder... Pokemon hießen im Mittelalter nicht so, wie dann? ^^



    [tab=Lustige Zitate =)]

    Und jetzt zu den Zitaten, die etwa Komik reinbringen =)

    Zitat

    - "Selbst wenn Du jetzt gewinnst: Du hast Dich unfairer Hilfsmittel bedient!"
    - "Erzähle das Deinem Anabolikaverkäufer!"

    Lol. ^^


    Zitat

    Wenn ich überlebe, helfe ich Lady Berlitz, #9 zu erfüllen. Jede Nacht. Versprochen.
    ICH WEISS, WORAN DU DENKST. ICH BEFEHLE, DICH ZU SCHÄMEN.

    Schlawiner! ;)


    Zitat

    - "Tuuuuuut! Op! Op! Oppan Gangnam Style! Ich liebe diese Generation!
    Prost, Du Held des Tages!"

    Haha, ich kann nicht mehr! ='D


    Zitat

    - "Du kommst spät."
    - "Ich komme immer spät."


    Du weißt es sicher, aaaaber... ich mag deinen Humor. =D

    [/tabmenu]


    So, es ist halbzwei und ich hab dir aufopferungsvoll einen Kommentar geschrieben, weil ich eine Eule und überhaupt nicht müde bin, morgen frei ist und es heute keine Party gibt, auf die ich hätte gehen können ich Schuldgefühle hatte. =O

  • Deine Wortwahl ist sehr schön, auch wenn manche Wörter heut­zu­ta­ge nicht mehr so oft verwendet werden und deine Sätze teilweise ein bisschen kompliziert sind. Im Prolog hast du in der Er-Form geschrieben, nachher allerdings in der Ich-Form, worüber ich froh bin, den die Ich-Form sagt mir mehr zu.
    Lancelot hat einen interessanten Charakter und wirkt nicht so einfältig wie Ash. Lancelots Fähigkeiten als Redner sind beeindruckend, er wäre bestimmt ein guter Politiker. Der Kontrast von seiner normalerweise ruhigen Persönlichkeit und seiner Persönlichkeit wenn er wütend wird ist außergewöhnlich. Man könnte meinen er hätte Spaß an Gewalt. Lady Berlitz macht einen erhabenen Eindruck, ihre Beschreibung im Kapitel 3, Sie... ist dir wirklich gut gelungen. Sie scheint sehr gütig mit Lancelot zu sein, obwohl dieser sich nachher ziemlich viel in ihrer Gegenwart erlaubt. Im Startpost hast du oft über ihr Pokemonteam geschrieben, allerdings kam dieses leider noch nicht vor. Von Barry hast du leider in den bisherigen noch nichts wirkliches geschrieben. Er scheint aber wohl so zu sein wie Pearl/der Barry aus dem Anime. Lancelots Mutter benimmt sich wie die typische Mutter und macht sich Sorgen um ihn, doch wichtiger ist Lancelots Vater. Lancelot kann seinen Vater anscheinend überhaupt nicht ausstehen. Sebastian ist zwar nur ein Tertiärer Charakter, allerdings ist er sehr unterhaltsam und dir gut gelungen.
    Seltsamerweise kamen in deiner Geschichte noch nicht viele Pokemon vor und auch Pokemonkämpfe gab es fast keine. Trotzdem liest sich die Geschichte sehr gut. Wahrscheinlich machen Lady Berlitz und Lancelot bald eine Reise um alle Arenaleiter zu besiegen. Ich nehme an dann treffen sie auch auf Barry, ich frage mich ob es dann wie im Manga abläuft, das nur Lady Berlitz die Arenaleiter herausfordern wird, oder das alle (Lancelot, Lady Berlitz und Barry) die Arenaleiter herausfordern. Ich halte das Erste für wahrscheinlicher, könnte mir aber auch vorstellen das Lancelot die Arenaleiter herausfordert. Im Gegensatz zum Anime sterben hier auch Charaktere was der Geschichte mehr Ernsthaftigkeit gibt.
    Kritik habe ich kaum, allerdings würde ich es besser finden, wenn die nächsten Kapitel ein bisschen kürzer werden würden.