Welfare.
Das Ende aller Dinge für jeden Kriminellen auf der Welt. Die Krone der Kriminalität sitzt hier gefangen, in den dunklen Zellen und Blocks der Insel.
Umringt von Mauern und Gefängniswärtern, aber auch künstlicher Intelligenz, die jeglichen Ausbruchsversuch im Keim erstickt, ist die Hoffnung hier jemals wieder herauszukommen nahe null.
Und doch ist die Rede von einer Chance auf Freiheit in den Köpfen eingebrannt. Und diese Chance nennt sich „Grand Welfare Games“.
Das Ganze ist simpel. Stell dich gut an, bleibe bis zuletzt siegreich in allen Disziplinen und Kämpfen , und die Freiheit ist dir geschenkt.
Realistisch gesehen ist die Chance auf einen dieser Plätze äußerst gering. Wie kann einer derjenigen aus Block E hoffen sich im Kampf gegen einen Hochkriminellen aus Block A zu bewähren?
James erwachte aus seinem unruhigen Schlaf. Heute war es soweit. Er würde endlich aus seiner Einzelhaft herauskommen. Der Blonde war sich sicher: Heute würde Welfare erfahren müssen, dass auch dieses Gefängnis nicht ausbruchssicher war. Der Plan war simpel: Im Getümmel um den Anmeldungsprozess und die Aufregung der Spiele würde er entkommen.
„James Fynt?“, fragte eine schlichte, aber bestimmende Stimme. Der Angesprochene trat aus dem Halbdunkel an die elektronischen Gitterstäbe. Er hatte zur Genüge erfahren müssen, dass eine Berührung ausreichte, um das Nervensystem für mehrere Minuten lahm zu legen.
„Wer will das wissen? Oh, Harold, bist du’s?“,fragte James säuselnd. Der uniformierte Wachmann sah ihn fragend an. Schwarze Weste, schwarze Hose, ein Stern an der linken Brust. Also einer der Befehlshabenden, aber kein hohes Tier. Während seines Aufenthaltes hatte James immerhin das lernen können: Je mehr Sterne an der schwarzen Weste, desto wichtiger. „Ich geb‘ euch allen n‘ Namen, das macht’s spannender.“, erklärte James gelangweilt, dann wurde er wortlos abgeführt.
Die Handschellen an seinen Händen zogen ihn etwas nach unten, daher ging er gebückter.
Nach ungefähr fünf Minuten des Laufens durch enge Gänge und dunkle Gassen, vorbei an vielen leeren Zellen, kamen er und der Beamte schließlich in den großen, erleuchteten Innenhof.
Die Lautstärke überwältigte ihn. Abertausende von Gefangenen standen im Innenhof oder auf den höheren Ebenen des Gefängnis auf einer Art von Loge und starrten auf den Innenhof hinunter. Es war bewältigend, und die Tatsache die Sonne mal wieder zu sehen erhöhte das Gefühl noch.
Erst wenige Augenblicke später erblickte er die vielen Wärter auf den höchsten Ebenen, die mit Laser-Scharfschützengewehren Wache hielten. Ein Schuss mit einem solchen Präzisionsgewehr, und dein Körper ist quasi im selben Moment des Abdrückens durchbohrt.
James verschob also sein Vorhaben. So, wie es aussah, war es ohnehin kein guter Zeitpunkt.
Dann erschien an der Ostseite des Innenhofes ein riesiger virtueller Bildschirm, und das Gesicht des Gefängnispräsidenten. Die spärlichen, grau-schwarzen Haare lagen geglättet und geordnet auf dem runden Kopf, die runde Knollennase stützte die Brille des definitiv schon älteren Mannes.
„Ich wünsche allen Insassen von Welfare einen guten Tag.“, dröhnte es über den riesigen Innenhof, und schlagartig wurde es stiller. „Mein Name ist Alfred Cuervos.“, fügte er dann an, aber viele kannten seinen Namen ohnehin schon.
„Heute ist ein denkwürdiger Tag in der Geschichte der Menschheit. Noch nie hat es ein Event wie dieses gegeben. Ich freue mich die Grand Welfare Games zu eröffnen, ein Turnier, um manchen von euch eine zweite Chance zu geben. Lasst mich nun kurz erklären, wie die Spiele ablaufen werden.“ Eine kurze Pause erfolgte, ein leises Hüsteln.
„Die Spiele werden in mehreren Runden erfolgen. Jede Runde werden alle Teilnehmer knallhart reduziert. Schon in der ersten, heute erfolgenden Runde, werden nur die besten 1000 von euch weiterkommen.“
Gerede erhob sich, laute Entrüstung, Angst, Enttäuschung. Niemand war erfreut über diese Nachricht, James ließ das kalt. Wer sich Chancen auf den Sieg ausrechnete, musste diese Hürde nehmen. Es war eine Herausforderung, die James reizte. Wenn nur 1000 in die nächste Runde kamen, wäre eine Flucht von dort vielleicht einfacher.
„Berrrrrruuuuuuuhigt euch!“, tönte es. „Ich komme gleich zu den Regeln der ersten Runde. Diese findet noch hier, in Welfare, statt. Alle anderen Runden werden auf anderen Inseln stattfinden, lasst euch also überraschen.
So. Es ist ganz einfach. Die erste Runde ist ein bloßer Test eurer körperlichen Überlebensfähigkeiten, um gewährleisten zu können, dass ihr im Verlauf des Turnieres nicht sterbt. Jeder wird dabei einzeln in eine umgebaute Zelle geführt, und wird sich in einer virtuellen Welt mit einer Horde von aggressiven Wesen konfrontiert sehen. Es bleiben zwei Minuten Zeit, um so viele dieser Wesen wie möglich zu… töten.“ Diesmal erhob sich vereinzelt Begeisterung.
„Dafür erhaltet ihr natürlich eine virtuelle Waffe eurer Wahl. Zuvor jedoch werdet ihr euch anmelden müssen.“ Ein kurzer, tiefer Blick des Präsidenten in die Kamera erfolgte.
„Lasst mich euch eines sagen. Riskiert nicht euer Leben. Wer nur noch wenig Zeit hier sitzen muss, oder alt und gebrechlich ist, sollte nicht an den Spielen teilnehmen. Nur die Besten und die Stärksten werden die Spiele einigermaßen heil überstehen. Für euer Leben kann ich nicht garantieren.“
James hätte gern entrüstet die Arme verschränkt, aber die Handschellen verhinderten das. Stattdessen entfuhr ihm ein lautes „Pah!“. Langsam bekam er Lust auf dieses Kinderspiel.
„Die Anmeldung ist simpel: Ihr folgt den Beschilderungen bis zu einer der Virtualzellen. Dort sind Mitarbeiter vor Ort, die eure Personalien prüfen, und euch ein wenig Papierkram aushändigen, den ihr unterschreiben müsst. Danach teilt man euch eine Nummer zu, die euren Zeitpunkt der Teilnahme an der ersten Runde festlegt. Die Virtualzelle ist dabei nicht zwangsweise dieselbe, bei der ihr euch angemeldet habt. Es sind aber genug Mitarbeiter und Zellen verfügbar, sodass wir heute recht zügig fertig werden sollten. Für Fragen stehen euch die Mitarbeiter dort zur Verfügung. Viel Erfolg.“
Die Übertragung endete, der Lärm der Unterhaltungen ging wieder los. Sofort sah James sich um, ließ sein Jagdsignal los. Es gab einen interessanten Mann hier in diesem Gefängnis, den er unbedingt treffen wollte. Ein Mann, der fast so grausam war wie er, ebenfalls eine Sense nutzend. Als das Signal zurückgeworfen wurde und er den Standort des Mannes ausgemacht hatte, machte er sich auf dem Weg zu diesem, immer in dem Wissen jederzeit von den Wächtern beobachtet und ausgeschaltet werden zu können.
OT: Alright, here we go!
Ich begrüße euch alle recht herzlich zum Anarchy-RPG und dem ersten Post. Beschreibt einfach erstmal eure Stimmung, Gedanken etc. im Hinblick auf die Rede, nehmt vielelicht Kontakt zueiannder auf (manch einer kennt sich vielleicht schon?) oder macht euch auf den Weg zu den Anmeldung, die ihr aber bitte noch nicht durchführt. Der erste, der das macht, werde ich sein, um euch den Ablauf zu verdeutlichen ;)
Ihr erhaltet auch gleich alle eine PN, in der ich euch nach den Charakterfarben fragen werde und euch gleichzeitig darüber informiere, in welchem der fünf Buchstabenblöcke ihr sitzt.
LG