Plotter oder Nichtplotter - Wer seid ihr?

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  • Für mich jedenfalls war die Idee neu. Ich durchforste nicht regelmäßig alle existierenden Unterhaltungsmedien. Ich lese und sehe, auf das ich gerade stoße.
    Ist es nicht etwas gewagt aufgrund eines Buches zu glauben, man könnte den Charakter einer Person beschreiben? Nett ausgedrückt, eigentlich wollte ich oberflächlich schreiben. Deine Liebe zu Unterhaltungsmedien in allen Ehren, aber real existierende Personen sind noch immer eben das: real existierende Personen, die man nicht von der Distanz analysieren kann wie Fiktionale. Ich dachte, ich sollte es mal erwähnen, falls es vergessen werden könnte.
    Dass "die Guten" übrigens gewinnen ist nichts Neues. Unter anderem, weil viele Zuschauer oftmals joa, ich sag's wie's ist, angepisst wären, wenn sie eine Serie länger verfolgen oder auch nur eineinhalb (und mehr) Stunden einen Film ansehen, um am Ende mit dem unwohlen Gefühl entlassen werden, dass alles umsonst war.

  • Für mich jedenfalls war die Idee neu.


    Du bist nicht die gesamte Masse der Zuschauer.
    Fakt ist: Serien mit ähnlicher Thematik und ähnlichen wie Digimon Adventure gab es durch den Verlauf der 90er immer wieder. Die meisten davon sind jedoch nie wirklich ins "public conscience" (ich habe keine Ahnung, wie dieses Wort offiziell übersetzt wird) gelangt oder wurden wenn schnell vergessen. Digimon Adventure setzte sich davon durch zwei Sachen ab: Erstens hatte es das Glück, dass zuvor Pokémon rausgekommen war und dessen Anime profitierte Weltweit von den Spielen, wodurch Menschen bereit waren komischen bunten Monstern eine Chance zu geben. Und zweitens hatte es diese wunderbare Verbindung zur "realen Probleme" und der einfache Lösung und der noch einfacheren Flucht (Stichwort: "Ich bin jetzt in der Digiwelt.")


    Ist es nicht etwas gewagt aufgrund eines Buches zu glauben, man könnte den Charakter einer Person beschreiben?


    Aufgrund eines Buches eventuell nicht. Aufgrund des Leseverhaltens allerdings schon.
    Psychologie. Mehr sag ich dazu nicht.


    Dass "die Guten" übrigens gewinnen ist nichts Neues. Unter anderem, weil viele Zuschauer oftmals joa, ich sag's wie's ist, angepisst wären, wenn sie eine Serie länger verfolgen oder auch nur eineinhalb (und mehr) Stunden einen Film ansehen, um am Ende mit dem unwohlen Gefühl entlassen werden, dass alles umsonst war.


    Genau das ist es, weshalb Leute dorthin "fliehen". Eskapismus. Sicherheit. Ich weiß, dass die guten am Ende gewinnen.
    Und genau das ist auch der Grund, warum so viele Medien "gut" und "böse" so deutlich abstecken. Es gibt dem Zuschauer eine Sicherheit und diese Sicherheit bewegt ihn idealer Weise, den Film/das Buch/die Serie zu mögen. Simpelste Psychologie.
    Na ja, wobei natürlich die wenigsten Autoren so genau planen. Die meisten finden selbst ihren Eskapismus in ihren Büchern.

  • Zitat von Alaiya

    Du bist nicht die gesamte Masse der Zuschauer.
    Fakt ist: Serien mit ähnlicher Thematik und ähnlichen wie Digimon Adventure gab es durch den Verlauf der 90er immer wieder. Die meisten davon sind jedoch nie wirklich ins "public conscience" (ich habe keine Ahnung, wie dieses Wort offiziell übersetzt wird) gelangt oder wurden wenn schnell vergessen. Digimon Adventure setzte sich davon durch zwei Sachen ab: Erstens hatte es das Glück, dass zuvor Pokémon rausgekommen war und dessen Anime profitierte Weltweit von den Spielen, wodurch Menschen bereit waren komischen bunten Monstern eine Chance zu geben. Und zweitens hatte es diese wunderbare Verbindung zur "realen Probleme" und der einfache Lösung und der noch einfacheren Flucht (Stichwort: "Ich bin jetzt in der Digiwelt.")


    Weil sich Kinder gerne mal coole, andere Welten vorstellen und es eben vorrangig die Zielgruppe der Kinder war, auf die Digimon zugeschnitten war. Nicht jedes Kind, das sich so etwas gerne vorstellt, will aus der Realität tatsächlich fliehen. Die haben eher einfach nur Freude daran ihre Fantasie zu nutzen und daher auch an allem Freude, das ihre Fantasie ankurbelt und fördert.
    Und ansonsten ... vor allem Kinder brauchen es, dass die Guten gewinnen. Für: "Nach 50 Folgen ist die Welt dann doch zerstört und alle sind tot", wäre das eindeutig das falsche Genre, aber ja ... es ist halt so, dass auch Erwachsene es nicht wollen, dass ihre Lieblingscharaktere sterben oder am Ende doch alles zerstört ist. Nenn es von mir aus, wie du möchtest.


    Zitat von Alaiya

    Aufgrund eines Buches eventuell nicht. Aufgrund des Leseverhaltens allerdings schon.
    Psychologie. Mehr sag ich dazu nicht.


    Meiner Meinung nach eher billige Boulevard-Psychologie, so wie sich das anhört, aber wie du meinst.


    Zitat von Alaiya

    Na ja, wobei natürlich die wenigsten Autoren so genau planen. Die meisten finden selbst ihren Eskapismus in ihren Büchern.


    Woran machst du das fest?
    Obwohl ja, darüber habe ich mal mit einem Leser mehr oder weniger schonmal gesprochen.
    Man hat manchmal das Gefühl, dass das Sozialverhalten der Charaktere (zB. nie auf jemanden zugehen, andere Menschen hassen oder einfach nur nichts von Sozialkontakten halten, andere immer oberflächlich finden, in Depressionen verfallen, aus denen der Chara anscheinend nicht wieder herausfindet, Charaktere, die keine Freunde finden können, Selbstmordgedanken und co.) das Sozialverhalten und den momentane, seelische Lage mancher Autoren wiederspiegeln könnten. Aber da will ich mich nicht zu weit vorlehnen. Nur wird es auffällig, wenn 90 % der Charas so sind und Interaktionen nie funktionieren. Aber das ist eindeutig eine andere Geschichte.


    Und wie auch immer: Wir weichen halt vom Thema ab, fällt auf.

  • Naja, ich habe in allem meine Probleme mit Plänen. Es ist für mich schlichtweg unmöglich, einen Tag, geschweige denn eine Woche, zu planen.
    Schreiben ist meine Planung. Verbessern meine Ausführung.
    Ich plane zwar fast immer, was in einem Kapitel passieren soll, aber mehr auch nicht. Details sowie Witz wirken einfach lockerer, wenn man sie noch passend hinzufügt, und nicht wie auswendig gelernt mal hinschmeißt. Zudem ist man ohne Plan meiner Meinung nach dem Protagonisten näher, da dieser ja auch keine Kenntnis von kommenden Ergebnissen hat (es sei denn man schreibt über Monk oder so). Ich selbst muss gestehen, dass mir das von mir Geschriebene nach geraumer Zeit sowieso nicht mehr gefällt, weshalb ich es nicht bei einer Überarbeitung belassen kann. Ich weiß auserdem nicht, wie oft ich die bisher nur drei Kapitel meiner FF gestaucht habe, weil immer mehr hinzukam. Geplant war, dass die aktuellen Drei ein einziges Kapitel sind. Und deswegen komme ich mit Plänen nicht zurecht.


  • Du bist nicht die gesamte Masse der Zuschauer.
    Fakt ist: Serien mit ähnlicher Thematik und ähnlichen wie Digimon Adventure gab es durch den Verlauf der 90er immer wieder. Die meisten davon sind jedoch nie wirklich ins "public conscience" (ich habe keine Ahnung, wie dieses Wort offiziell übersetzt wird) gelangt oder wurden wenn schnell vergessen. Digimon Adventure setzte sich davon durch zwei Sachen ab: Erstens hatte es das Glück, dass zuvor Pokémon rausgekommen war und dessen Anime profitierte Weltweit von den Spielen, wodurch Menschen bereit waren komischen bunten Monstern eine Chance zu geben. Und zweitens hatte es diese wunderbare Verbindung zur "realen Probleme" und der einfache Lösung und der noch einfacheren Flucht (Stichwort: "Ich bin jetzt in der Digiwelt.")


    Natürlich mag es sein, dass die Gegebenheiten und Umstände zu dieser Zeit die Serie begünstigten, aber dennoch denke ich, dass da auch andere Faktoren mit hineinspielen. Die Idee war wohl wirklich für viele neu und diesen war es vermutlich egal, dass da Plottholes und Ähnliches waren.
    Klar kann Bastet nicht die Masse der Zuschauer repräsentieren, doch genauso wenig kannst du das.


    Zitat von Alaiya


    Aufgrund eines Buches eventuell nicht. Aufgrund des Leseverhaltens allerdings schon.
    Psychologie. Mehr sag ich dazu nicht.


    Kennst du das komplette Leseverhalten einer Person, sodass du sie derart beurteilen kannst?


    Zitat von Alaiya


    Genau das ist es, weshalb Leute dorthin "fliehen". Eskapismus. Sicherheit. Ich weiß, dass die guten am Ende gewinnen.
    Und genau das ist auch der Grund, warum so viele Medien "gut" und "böse" so deutlich abstecken. Es gibt dem Zuschauer eine Sicherheit und diese Sicherheit bewegt ihn idealer Weise, den Film/das Buch/die Serie zu mögen. Simpelste Psychologie.
    Na ja, wobei natürlich die wenigsten Autoren so genau planen. Die meisten finden selbst ihren Eskapismus in ihren Büchern.


    Ich würde nicht sagen, dass es allein am Eskapismus liegt.
    Sicherlich tauchen viele Leser ein in fremde Welten, fiebern mit ihren Lieblings-Charakteren mit, leiden und freuen sich mit diesen. Sie haben einfach Spaß beim Lesen (oder eben auch Fime Sehen), nicht nur deswegen, weil sie Erwartungen stellen können, derer Erfüllung sie sich sicher sind.
    Sie entfliehen meist nicht ihrer eigenen Welt, sondern stellen sich eher vor, wie es in einer anderen sein könnte, weil es ihnen eben einfach gefällt.


    Edit: Pfui, was postet ihr denn alle so schnell! Ich komm' ja kaum mit...

  • Leute, ihr kapiert nicht, was Eskapismus ist.
    Eskapismus hat nichts mit Realitätsverlust zu tun oder damit, dass man sich komplett in eine andere Welt absetzt. Auch nur für die Weile, die man ein Buch liest, bzw. einen Film oder eine Serie schaut, sich in die Welt des Buches, des Films oder der Serie abzusetzen und sich idealer Weise in die Heldenrolle zu Denken ist Eskapismus. Auch damit einhergehende Tagträumereien, à la "Ich würde gerne nach Hogwarts gehen", "Ich will Pokémontrainer/Digiritter/Jedi/sonstwas sein" (um es auf der kindlichen Bahn zu lassen) ist Eskapismus. Das heißt nicht, das man mit der Realität nicht klar kommt, sondern nur, dass man sich gerne einfach ab und an in eine "Bessere Welt" begibt, um dort Ausgleich für die Realität zu finden. Damit ist man nicht psychisch krank. Im Gegenteil. Es ist eigentlich sehr normal und hilft auch die Psyche des Menschen zu stabilisieren, so lang man eben aus dieser Welt wieder zurückfinden kann. Problematisch ist es eben, wenn man eine dermaßen extensive Realitätsflucht betreibt, dass man reale Werte, gegen fiktionale Werte ersetzt und die Grenze nicht mehr erkennt. Dann spricht man von Realitätsverlust.


    Meiner Meinung nach eher billige Boulevard-Psychologie, so wie sich das anhört, aber wie du meinst.


    Nein, nach Medienpsychologie. Beleg mal ein paar Semester an der Universität oder ließ ein paar Lehrbücher von dort. Da wird auch das Thema angesprochen.
    Wir können es dankbarer Weise tatsächlich als Nebenfach belegen.


    Woran machst du das fest?
    Obwohl ja, darüber habe ich mal mit einem Leser mehr oder weniger schonmal gesprochen.
    Man hat manchmal das Gefühl, dass das Sozialverhalten der Charaktere (zB. nie auf jemanden zugehen, andere Menschen hassen oder einfach nur nichts von Sozialkontakten halten, andere immer oberflächlich finden, in Depressionen verfallen, aus denen der Chara anscheinend nicht wieder herausfindet, Charaktere, die keine Freunde finden können, Selbstmordgedanken und co.) das Sozialverhalten und den momentane, seelische Lage mancher Autoren wiederspiegeln könnten. Aber da will ich mich nicht zu weit vorlehnen. Nur wird es auffällig, wenn 90 % der Charas so sind und Interaktionen nie funktionieren. Aber das ist eindeutig eine andere Geschichte.


    Auch dazu gibt es eine Menge wissenschaftliche Studien.
    Geschichten spiegeln oft das wieder, was sich der Autor in irgendeiner Form ersehnt oder wünscht, selbst wenn dies unbewusst geschieht. Gleichzeitig können sie aber auch eine unbewusste Angst des Autoren darstellen. Gerade bei intuitiv Geschriebenen Geschichten ist es oftmals so, auch ohne, dass sich der Autor dessen bewusst ist. Auch spiegeln die meisten Charaktere fragmente des eigenen Verhaltens da - und das ist selbst bei noch so akribisch geplanten Geschichten so. Das können vergangene Fragmente sein ("das innere Kind") oder auch verdrängte Emotionen und auch die "Spuren" die andere Menschen bei einem selbst hinterlassen. Und natürlich gibt es deutliche Self-Inserts... Aber von denen muss man dabei nicht einmal reden.
    Übrigens wirst du von vielen Autoren zu hören bekommen, wenn du mit ihnen über ihre Charaktere sprichst, dass sie erst im Nachhinein gemerkt haben, wie dieser oder jener Charakter ihnen selbst entspricht oder dem, was sie an dieser oder jener Stelle sagen wollten. Oda sieht sich selbst in Ruffy (und seine Frau in Nami), Rowling verglich sich selbst schon mit Hermine (und ihre Exmänner mit Ron und Harry), Konaka meinte, dass Takato wohl sein inneres Kind war, und Nishizono stellte fest, dass Mimi oftmals das sagte, was die Autoren dachten. Das ist relativ normal.


    Klar kann Bastet nicht die Masse der Zuschauer repräsentieren, doch genauso wenig kannst du das.


    Tue ich auch gar nicht. Ich sage nur, was ist. Und es ist die Tatsache, dass es in den 90ern bereits andere Serien der Art gab, die aber nie wahrgenommen oder nicht im Gedächtnis blieben. Nachschlagen hilft.
    Ich habe damals diese Serien übrigens auch nicht wahrgenommen. Aber ich weiß heute, dass es sie gab.


    Kennst du das komplette Leseverhalten einer Person, sodass du sie derart beurteilen kannst?


    Beurteile ich hier irgendwen?

  • Zitat

    Hier muss ich deutlich wiedersprechen. Ich meine, das Buch kenne ich nicht, aber Qualität... Ist Qualität. Es gibt dafür Merkmale, die sich objektiv erfassen lassen. Daher hat "Das mögen super viele" auch wenig damit zu tun, wie gut eine Geschichte ist. Wie schon gesagt: Naruto ist super beliebt, Twilight ist sehr beliebt, Sword Art Online hat total viele Fans... Schlecht sind diese Geschichten trotzdem, aber sie haben halt irgendwo einen Nerv getroffen, weshalb sie vielen Menschen (aus für mich absolut nicht nachvollziehbaren Gründen) total gut gefallen. Aber die Menschen können, so oft sie auch behaupten, dass diese Geschichten "toll" seien, keine objektive Begründung dafür liefern.


    Und da muss ich jetzt widersprechen. "Die Abschaffung der Arten" ist z.B. ein Buch, dass die "breite Masse" niemals lesen würde. So gut wie niemand würde dieses Buch, wenn er es zufällig sehen würde, einfach mitnehmen. Zumindest niemand von denen, denen du hier ein wenig zuschreibst, Naruro & Co. zu mögen. (Was ich übrigens auch mag, obwohl es flach ist und ich eigentlich lieber Bücher und Filme haben, bei denen ich nachdenken muss und die gerne auch mal mein komplettes Weltbild durcheinander bringen dürfen. Manchmal verallgemeinerst du vielleicht etwas zu sehr). Das liegt bei diesem Roman schon daran, dass die meisten Probleme hätten, die ersten Sätze überhaupt in ihrer Bedeutung erfassen zu können. Das heißt: Nur jemand, der schon bereit ist ein wenig nachzudenken und sich nicht alles vorkauen zu lassen, wird sich mit einem solchen Buch beschäftigen. Trotzdem kommen viele zu dem Schluss, dass es nicht gut ist. Ich rede hier also keinesfalls davon, dass ein Buch automatisch gut ist, wenn es viele mögen. Ich rede von den unterschiedlichen Meinungen einzelner, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Außerdem: Ich mag Twilight auch nicht. Ich sehe alle Kritikpunkte, die du bei HP anbringst und habe diese selber usw. Aber mag es nicht sein, dass es in Wahrheit Leute sind wie du & ich, die vielleicht kein Auge für Qualität haben? Es gefällt der Masse. Vielleicht hat es Qualität und in unseren Köpfen sitzt irgendwas quer, dass wir es anders empfinden. ;) Solange ich nicht den Kopf mit irgendwem tauschen kann sage ich gerne, dass etwas meiner Meinung nach keine wirkliche Qualität hat. Das heißt aber noch nicht, dass dem faktisch aus so ist. Wer stellt den solche Fakten auf? Was ist Qualität und was nicht? Wohl für jeden Menschen etwas anderes. Twilight hat für den einen Qualität, weil ihn die Liebesgeschichte rund um Bella und Edward gefällt. Für mich nicht, da ich das zu platt finde. Für mich hat die Liebesgeschichte zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin Qualität, bei der der Lehrer zusätzlich von derselben Schülerin erpresst wird. In sehr ausgefeilter Form in dem Buch von dem ich rede, versteht sich (übrigens auch so ein 3 Sterne Kandidat xD). Weil ich da drin tiefgehendes, menschliches, realistisches Gefühl sehe. Ich wage zu behaupten, dass viele andere Leser dies eher als widerlich, möglicherweise als den Wunsch der Autorin zu provozieren, empfunden haben.
    Stell dir ein Buch vor, dass inhaltlich nahezu perfekt ist und schreibtechnisch scheußlich. Gute Qualität? Schlechte Qualität? Wie wäre es andersherum, schreibtechnisch das beste Werk aller Zeiten, inhaltlich platt. Gut oder schlecht? Subjektiv, meiner Meinung nach. Ich lese lieber etwas, dass mich inhaltlich packt und sich nicht gut liest, als andersherum. Andere können etwas, dass schlecht geschrieben ist, schlicht gar nicht erst lesen.
    Das hat aber erst einmal natürlich nix mit Planung zu tun. Wollte das nur einmal klar gestellt haben^^


    Klar, jeder hat ein gewisses Gefühl für "Qualität". Und irgendwo sind da sicher auch irgendwelche Richtlinien festgeschrieben. Aber die eine richtige Qualität gibt es glaube ich nur im Kopf eines jeden einzelnen Individeums.


    Zitat

    Übrigens sehe ich auch nicht unbedingt, wo es die kreative Freiheit einschränkt. Wenn ich andere Ideen habe, kann ich die irgendwann in anderen Geschichten niederschreiben ^^"


    In meinem Fall müsste ich dann immerzu Kopien meiner "alten" Charaktere erschaffen, da ich sehe will wie diese in bestimmten Reaktionen reagieren. Meine Geschichte wächst mit meinen Charakteren. Und grundsätzlich versuche ich keine sich sehr ähnlichen Figuren innerhalb unterschiedlicher Werke zu schaffen. Und ich weiß auch nicht, wie schnell du Geschichten schreibst. Ich plane für meine schon gerne 3-4 Jahre ein. Viel wirklich durchdachtes kann ich nicht nebeneinander schreiben, dass habe ich versucht. Nach 3-4 Jahren hat die Idee für mich möglicherweise keine Bedeutung mehr, sodass ich mich nicht mehr ransetzen möchte. Trotzdem hätte ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben, indem ich mich nicht mit ihr auseinander gesetzt habe.
    Und wie gesagt: Wenn ich einen Plan habe, schränkt das meine Kreativität natürlich ein. Denn ich habe diesen ganzen Schwall an "erzwungener" Kreativität (nötig, um beim Aufstellen des Planes Lücken zu stopfen, Übergänge zu schaffen, die "auf die Schnelle" (ein halbes Jahr ist für mich verdammt schnell) vermutlich auch ziemlich 08/15 werden würden) beim Aufschreiben des Planes mit einem Mal herausgewürgt und aufs Papier gespuckt und bin nun schon relativ gezwungen, mich daran zu halten. Jeder weitere Funken Kreativität, der vielleicht zu einer Flamme werden könnte, bleibt also im Keim erstickt, sobald ich die Geschichte nach diesem Plan schreibe. Denn es können ja keine neuen, größeren Ideen eingebaut werden. Kleinere schon. Aber Kreativität entfaltet sich (bei mir) mit der Zeit. So könnte sie das nicht mehr.


    Aber das mag daran liegen, dass ich grundsätzlich nicht gerne nach Plänen arbeite. Egal, um was es geht. Die gingen bei mir bisher nämlich immer schief ^^''

    Auch dazu gibt es eine Menge wissenschaftliche Studien.
    Geschichten spiegeln oft das wieder, was sich der Autor in irgendeiner Form ersehnt oder wünscht, selbst wenn dies unbewusst geschieht. Gleichzeitig können sie aber auch eine unbewusste Angst des Autoren darstellen. Gerade bei intuitiv Geschriebenen Geschichten ist es oftmals so, auch ohne, dass sich der Autor dessen bewusst ist. Auch spiegeln die meisten Charaktere fragmente des eigenen Verhaltens da - und das ist selbst bei noch so akribisch geplanten Geschichten so. Das können vergangene Fragmente sein ("das innere Kind") oder auch verdrängte Emotionen und auch die "Spuren" die andere Menschen bei einem selbst hinterlassen. Und natürlich gibt es deutliche Self-Inserts... Aber von denen muss man dabei nicht einmal reden.


    Dem würde ich sofort so zustimmen. Dafür muss man nicht mal groß wissenschaftliche Studien gelesen haben. Das merkt man doch an sich selbst und an sehr vielen anderen (Hobby)Autoren, mit denen man sich unterhält. Aber das ist für mich noch ein Grund mehr, intuitiv zu schreiben. Mag schon sein, dass dabei nie etwas wirklich "sehr gutes" rauskommen kann. Aber wen interessierts? Es wird niemals einen Menschen geben, der die Kunst des Schreibens perfekt beherrscht also werde ich nicht versuchen, dieser unmöglich zu erreichenden Perfektion auch nur Nahe zu kommen, wenn ich dafür in Form von Planung & Co einen großen Teil der Sachen aus den Augen verlieren müsste, die für mich das Schreiben wirklich ausmachen. Eine gute Geschichte kommt aus der Seele, nicht aus dem Kopf. Meiner subjektiven Meinung nach. So eine würde vermutlich nie der Masse gefallen. Vermutlich auch nie den intellektuell besonders Hochbegabten. Aber es wäre ganz und gar und vollkommen unverstellt MEINS. So etwas will ich schreiben. Und dann ist es für mich gut. Und soetwas will ich übrigens auch lesen. Man merkt, wenn richtig Herzblut in einem Werk steckt.
    Damit will ich auf keinen fall sagen, dass sich das und Planung ausschließen. Aber auch ohne jede Planung kann man als Leser merken, wenn ein Autor seine Geschichte nicht erdacht, sondern erfühlt hat. Bei Gedichten mag das noch etwas einfacher sein. Und wie es so oft mit dem Gefühl ist, ist das oft konfus, oft unverstädnlich, oft "schlecht". Aber ich empfinde es als ehrlich. Und ehrliche Werke sind mir lieber als die best Durchdachtesten. (Es schließt sich trotzdem beides immer noch nicht aus.^^)

    Beurteile ich hier irgendwen?


    Keinen Einzelnen. Ich denke, du hast es manchmal einfach etwas Unglücklich ausgedrückt. Z.B., indem du nur erwähnst, dass das Geheimnis hinter z.B. Shades of Grey ist, dass sich (auch) wenig selbstbewusste Leser mit den flachen/nicht gut genug herausgearbeiteten Charakteren indentifizieren können. Da lässt du irgendwie gar keinen Blick darauf frei, dass es auch Menschen geben kann, die vielleicht total selbstbewusst, hoch intelligent und was weiß ich icht was sind; die sehen, dass die Charaktere, die Handlung und alles flach sind und denen das Buch aus irgendwelchen Gründen trotzdem gefällt. Ich hasse das Buch. Echt. Aber ich habe eine Freundin, die alles andere als "die breite Masse" ist, die gar nicht in irgend so ein typisches "Der gefällt sowas oder sowas"-Schema passt, die eigentlich sehr hochwertiges Zeug liest und sehr nachdenklich ist und durchaus solche Aspekte in einem Buch ohne jede Probleme durchschaut. Trotzdem gefällt ihr das Buch. Für mich unverständlich, selbst für sie selbst irgendwo. Trotzdem ist es eben so.
    Manchmal klingt es hier so, als würdest du ein wenig über die Menschen urteilen, weil du ziemlich verallgemeinert formulierst...



    Aber dennoch: Ich glaube dir immernoch, dass Planung sehr hilfreich sein kann. Für mich wird sie trotzdem niemals das A und O sein. Vielleicht auch, weil ich keine allzu großen Ansprüche an meine Werke habe. Eine eigene Welt, eigene Regeln usw zu erfinden braucht Planung. Das sollte man dann auch vorher machen. Das habe ich z.B. auch, als ich mir einen eigenen Kontinent in der Pokémonwelt für eine FF ausgedacht habe. Aber alles schon von Anfang zu wissen ist, meiner Meinung nach, nicht wirklich nötig. Sicher kann es hilfreich sein, wenn man seine Geschichte wirklich an die Grenze der eigenen Perfektion treiben will. Aber sicher hat es, wie alles, auch seine Nachteile.
    Vielleicht probiere ich einmal aus, etwas wirklich genaustens zu plotten und dann erst zu schreiben. Ich kann deine ganzen Argumente vom Kopf her nämlich total nachvollziehen. Sie sind logisch, stimmig. Es ist eher mein Gefühl, dass mir sagt, dass das nicht der Weg wäre, den ich als Hobbyauor einschlagen würde. :) Und beim Schreiben habe ich schon immer lieber darauf gehört, als auf meinen Verstand.
    Und nebenbei bemerkt finde ich es bewundernswert, wenn man es wirklich schafft, einen Plan vorab so zu erstellen, dass die Geschichte zugleich lesenswert und stimmig ist. Ich glaube nicht, dass ich persönlich das könnte. Die Disziplin hätte ich erst gar nicht. Also, Chapeau, wenn dir das so gelingt und du das durchziehen kannst^^

  • Zitat von Alaiya


    Nein, nach Medienpsychologie. Beleg mal ein paar Semester an der Universität oder ließ ein paar Lehrbücher von dort. Da wird auch das Thema angesprochen.
    Wir können es dankbarer Weise tatsächlich als Nebenfach belegen.


    Freud wird auch umjubelt und trotzdem sind manche seiner Thesen für mich ... sehr fragwürdig, zumindest in manchen Dingen, die er sagt. Ich sage nicht, dass er nicht intelligent war, ich sage auch nicht, dass er nicht teilweise wusste, wovon er sprach, aber bei manchen Thesen hat man viel eher das Gefühl, er hätte persönliche Komplexe auf seine Arbeit projeziert.
    Sprich: Man muss nicht alles glauben, nur weil es allgemeinhin abgesegnet ist.


    Zitat von Alaiya

    Geschichten spiegeln oft das wieder, was sich der Autor in irgendeiner Form ersehnt oder wünscht, selbst wenn dies unbewusst geschieht. Gleichzeitig können sie aber auch eine unbewusste Angst des Autoren darstellen. Gerade bei intuitiv Geschriebenen Geschichten ist es oftmals so, auch ohne, dass sich der Autor dessen bewusst ist. Auch spiegeln die meisten Charaktere fragmente des eigenen Verhaltens da - und das ist selbst bei noch so akribisch geplanten Geschichten so. Das können vergangene Fragmente sein ("das innere Kind") oder auch verdrängte Emotionen und auch die "Spuren" die andere Menschen bei einem selbst hinterlassen. Und natürlich gibt es deutliche Self-Inserts... Aber von denen muss man dabei nicht einmal reden.
    Übrigens wirst du von vielen Autoren zu hören bekommen, wenn du mit ihnen über ihre Charaktere sprichst, dass sie erst im Nachhinein gemerkt haben, wie dieser oder jener Charakter ihnen selbst entspricht oder dem, was sie an dieser oder jener Stelle sagen wollten. Oda sieht sich selbst in Ruffy (und seine Frau in Nami), Rowling verglich sich selbst schon mit Hermine (und ihre Exmänner mit Ron und Harry), Konaka meinte, dass Takato wohl sein inneres Kind war, und Nishizono stellte fest, dass Mimi oftmals das sagte, was die Autoren dachten. Das ist relativ normal.


    Wäre mir bei mir noch nicht aufgefallen, aber ich sage auch nicht, dass es nicht auf andere zutrifft. Sicher wird es irgendwo Übereinstimmungen geben, wenn man viele Charaktere hat, geht es früher oder später ja auch kaum anders, aber ich habe mich noch in keiner meiner Charaktere getroffen sozusagen. Zudem, wenn das wirklich so oft zutreffen würde, müsste man sich ja auch genauso mit gegengeschlechtlichen Charakteren identifizieren können, was aber bei denen, bei denen es zutrifft, seltener der Fall ist.


    Zitat von Paya

    "Die Abschaffung der Arten" ist z.B. ein Buch, dass die "breite Masse" niemals lesen würde.


    Die breite Masse, die es nicht gibt. Nur weil es die Mehrheit nicht möchte, heißt es nicht, dass es besser ist als etwas, das von der Mehrheit gelesen wird, zumindest nicht zwangsläufig. Ich weiß nicht, wie es bei deinem Buch ist. Aber es kann genauso sein, dass der Inhalt zu speziell (nicht in Form von: Die wollen ja alle nur nicht nachdenken und diejenigen, die das lesen schon!) ist und daher nur von Wenigen gemocht wird. ^^"


    Zitat von Paya

    Für mich hat die Liebesgeschichte zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin Qualität, bei der der Lehrer zusätzlich von derselben Schülerin erpresst wird.


    Abgesehen davon, dass das keine Liebesgeschichte ist? :D
    Ich habe eine ehrliche und aufrichtige Liebesgeschichte lieber, in der sich zwei Charas ganz klassisch verlieben, zusammenkommen und so ... als solche Psychospielchen, bei denen beide eher einem Machtverhältnis unterliegen.
    Kann sein, dass manche dieser Geschichten Qualität haben, aber Liebe ist das nicht.


    Zitat von Paya

    Eine gute Geschichte kommt aus der Seele, nicht aus dem Kopf. Meiner subjektiven Meinung nach. So eine würde vermutlich nie der Masse gefallen. Vermutlich auch nie den intellektuell besonders Hochbegabten. Aber es wäre ganz und gar und vollkommen unverstellt MEINS. So etwas will ich schreiben. Und dann ist es für mich gut. Und soetwas will ich übrigens auch lesen. Man merkt, wenn richtig Herzblut in einem Werk steckt


    Danke. ^^
    Allerdings muss ich dir da widersprechen: Warum soll es weder der "Masse" (wer auch immer das sein soll :whistling: ) noch einem "Hochbegabten" gefallen? Das sagt nichts darüber aus, wer sich von deinem Geschreibsel berührt fühlt und wer nicht.

  • Die breite Masse, die es nicht gibt. Nur weil es die Mehrheit nicht möchte, heißt es nicht, dass es besser ist als etwas, das von der Mehrheit gelesen wird, zumindest nicht zwangsläufig. Ich weiß nicht, wie es bei deinem Buch ist. Aber es kann genauso sein, dass der Inhalt zu speziell (nicht in Form von: Die wollen ja alle nur nicht nachdenken und diejenigen, die das lesen schon!) ist und daher nur von Wenigen gemocht wird. ^^"


    Klar muss es das nicht heißen. Es hat halt jeder einen anderen Geschmack. Deshalb setze ich die "breite Masse" auch in Anführungszeichen. Ist halt alles subjektiv. Man kann nur sagen, dass es Bücher gibt, die eben mehr Leute kennen und mögen, als andere. Und manchmal ist es so, dass etwas unbeliebtere Bücher eben zu "reinen" Unterhaltungszwecken im Sinne von "Ich setze mich ganz ruhig hin und lese einfach, ohne an irgendetwas anderes zu denken" nicht sonderlich geeignet sind. Was ich irgendwo aber auch verständlich finde. Ich lese selbst auch gerne mal etwas, dass schlichtweg nur unterhält, ohne mich des Nachts wachzuhalten weil ich darüber nachdenke.
    Oder aber, es werden eben sehr spezielle Themen behandelt, die nicht viele Menschen interessieren. Da hast du auf jeden Fall recht. Bei "Die Abschaffung der Arten" ist es, denke ich, ein wenig von beidem. Aber der Tiefsinn und die teilweise echt schwer verständliche Sprache mag einen größeren Teil ausmachen. Ich selbst habe, schätze ich, die Hälfte nicht wirklich richtig verstanden und rätsel heute (nach zwei Jahren) über einen Aspekt der Geschichte, hinter dessen Bedeutung ich einfach nicht kommen will! Das ist dann bald schon keine Unterhaltung mehr, sage ich euch xD

    Danke. ^^
    Allerdings muss ich dir da widersprechen: Warum soll es weder der "Masse" (wer auch immer das sein soll) noch einem "Hochbegabten" gefallen?


    Vielleicht, weil es etwas zu konfus oder schwer verständlich werden würde, wenn ein Autor wirklich einfach das aufschreibt, was ihn in den Sinn kommt. Man hat das ja schon manchmal, dass man z.B. eine Szene verfasst, die für einen selbst total stimmig erscheint, für die Leser jedoch aus unterschiedlichsten Gründen unverständlich oder schwer nachvollziehbar ist. Zumindest, wenn man die Gefühle nicht richtig umzusetzen vermag.
    Außerdem wollte ich damit auch darauf hinaus, dass man eine Geschichte nicht unbedingt schreiben muss, um sie möglichst "gut" und für eine Leserschaft zugänglich zu machen. Man darf, denke ich, auch einfach mal schreiben, weil man gerade das Gefühl hat, dass man es möchte.^^ Da bedarf es dann noch weniger einer großen Planung. Und es zeigt sich wieder, wie subjektiv "gut" ist. Was mir gefällt, muss hundert anderen nicht gefallen, andersherum gilt das selbe.

    Zitat von Bastet

    Abgesehen davon, dass das keine Liebesgeschichte ist?


    Doch, in diesem Fall eben schon. Das muss man im Kontext des Buches sehen, das sehr komplex ist. Die beiden unterliegen der Macht eines Dritten, die Liebe ist jedoch echt, von beiden ungewollt und zugleich doch herbeigesehnt. Wie gesagt, dass darzulegen würde den Rahmen sprengen. Möglicherweise interpretiere ich es auch falsch. Aber diese Liebe ist, meiner Meinung nach, zumindest realistischer als die zwischen Edward und Bella^^''

  • Dann definiere mal überhaupt Tiefsinn. ^^ Oh, eine neue Topicidee? *hust* Jedenfalls ... ist es nur Tiefsinn, wenn man unbedingt etwas zu vermitteln versucht? Als Beispiel. Ich halte gar nichts davon Unterhaltungsmedien als Sprachrohr zu missbrauchen.
    Eine schwer verständliche Sprache, kann ich zwar nicht beurteilen, aber wenn du es sagst, wird es schon stimmen ^^, ist für mich kein Kriterium für Qualität. Sprache sollte, meiner Meinung nach, vor allem dazu dienen Informationen (=Handlung, wenn man es vom Blickwinkel eines Romans aus betrachtet), Gedanken und Gefühle möglichst simpel an den Leser/Zuschauer/Zuhörer weiterzuleiten. Das ist auch das, wofür Sprache einst erschaffen wurde. Nicht um Schachtelsätze zu bilden, sondern Informationen zu geben. Das ist genauso wie wenn man einen Teenie besonders hochgestochen sprechen lassen möchte, um die Qualität zu heben - aber es wirkt für mein Sprachgefühl und für das, was ich Tag für Tag höre nur erzwungen. Ich denke, der Sprachgebrauch muss treffend sein, weshalb man für einen simplen, relativ alltäglichen Sprachaufbau in einem Roman möglicherweise einen besseren Wortschatz braucht als wenn man nicht zutreffende Worte, die einfach nur "intellektuell" klingen sollen, aneinanderreiht. Gut, vielleicht keinen ausgereifteren Wortschatz, aber auf jeden Fall ein feineres Sprachgefühl. ^^ Ich fühl mich wohler, wenn ich mit einer etwas gehobeneren (oder manchmal auch nicht) Alltagssprache schreibe, weil es für mich natürlicher klingt.


    Zitat von Paya

    Und manchmal ist es so, dass etwas unbeliebtere Bücher eben zu "reinen" Unterhaltungszwecken im Sinne von "Ich setze mich ganz ruhig hin und lese einfach, ohne an irgendetwas anderes zu denken" nicht sonderlich geeignet sind. Was ich irgendwo aber auch verständlich finde. Ich lese selbst auch gerne mal etwas, dass schlichtweg nur unterhält, ohne mich des Nachts wachzuhalten weil ich darüber nachdenke.


    Und das hängt vom Beliebtheitsgrad ab? :huh:


    Und damit ich endlich wieder zum Thema komme x)

    Zitat von Paya

    In meinem Fall müsste ich dann immerzu Kopien meiner "alten" Charaktere erschaffen, da ich sehe will wie diese in bestimmten Reaktionen reagieren. Meine Geschichte wächst mit meinen Charakteren. Und grundsätzlich versuche ich keine sich sehr ähnlichen Figuren innerhalb unterschiedlicher Werke zu schaffen. Und ich weiß auch nicht, wie schnell du Geschichten schreibst. Ich plane für meine schon gerne 3-4 Jahre ein. Viel wirklich durchdachtes kann ich nicht nebeneinander schreiben, dass habe ich versucht. Nach 3-4 Jahren hat die Idee für mich möglicherweise keine Bedeutung mehr, sodass ich mich nicht mehr ransetzen möchte. Trotzdem hätte ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben, indem ich mich nicht mit ihr auseinander gesetzt habe.
    Und wie gesagt: Wenn ich einen Plan habe, schränkt das meine Kreativität natürlich ein. Denn ich habe diesen ganzen Schwall an "erzwungener" Kreativität (nötig, um beim Aufstellen des Planes Lücken zu stopfen, Übergänge zu schaffen, die "auf die Schnelle" (ein halbes Jahr ist für mich verdammt schnell) vermutlich auch ziemlich 08/15 werden würden) beim Aufschreiben des Planes mit einem Mal herausgewürgt und aufs Papier gespuckt und bin nun schon relativ gezwungen, mich daran zu halten. Jeder weitere Funken Kreativität, der vielleicht zu einer Flamme werden könnte, bleibt also im Keim erstickt, sobald ich die Geschichte nach diesem Plan schreibe. Denn es können ja keine neuen, größeren Ideen eingebaut werden. Kleinere schon. Aber Kreativität entfaltet sich (bei mir) mit der Zeit. So könnte sie das nicht mehr.


    Eigentlich könnte ich das so unterschreiben ^^

  • Vielleicht hat es Qualität und in unseren Köpfen sitzt irgendwas quer, dass wir es anders empfinden. Solange ich nicht den Kopf mit irgendwem tauschen kann sage ich gerne, dass etwas meiner Meinung nach keine wirkliche Qualität hat. Das heißt aber noch nicht, dass dem faktisch aus so ist. Wer stellt den solche Fakten auf? Was ist Qualität und was nicht?


    Diese Qualitätsdefinitionen bestehen letzten Endes seit den Antiken Griechen. Die haben damit anfangen, als sie darüber Philosophiert haben, was eine gute Komöde und eine gute Tragödie macht (das waren immerhin die damals beliebtesten "Genre"), auch wenn sie sich damals vorrangig auf Bühnenstücke beschrenkt haben. Aber je mehr sich die Medien erweitert haben, desto weiter wurde natürlich diese Definition entwickelt, da mit neuen Bühnenformaten, neuen Geschichtsformaten allgemein und neuen Möglichkeiten diese Dinge anders dargestellt werden konnten.
    Dabei sei natürlich gesagt, dass diejenigen, die sich damals mit so etwas beschäfftigt haben, eben ohnehin die "Bildungsbürger" waren, weil der Rest der Bürger zu sehr mit dem Leben an sich beschäftigt war.
    Das es wirklung Unterhaltung für die "breite Masse" gab, kam letzten Endes mit der viktorianischen Zeit dann auf. Da kamen dann auch die Penny Dreadfuls wirklich langsam auf und alles. Und die breite Masse suchte einfach nur Entspannung und Abwechselung von ihrem öden und anstrengenden Alltag, weshalb sie sich auch nie für die "hohe Kunst" interessierte.
    Aber macht das 3000 Jahre Literaturtheorie (und deren Anwendung) zunichte? Das die breite Masse diese nicht schätzen kann, weil ihr ohnehin nicht die Möglichkeiten dafür gegeben werden? Ich denke eher nicht.


    Und ich weiß auch nicht, wie schnell du Geschichten schreibst. Ich plane für meine schon gerne 3-4 Jahre ein.


    Kommt auf den Umfang an. Ich habe schon am NaNoWriMo teilgenommen: Sprich, eine Geschichte mit 100 Seiten (50 000 Wörter) innerhalb eines Monats geschrieben. Für Digimon Alpha Generation (gesamt 500 Seiten Din A 4) habe ich 3 Jahre gebraucht. Battle Generation wird etwas länger, aber wahrscheinlich in zwei Jahren fertig. Da ich plane, habe ich auch weniger durchhänger beim Schreiben, da ich keine so extreme Blockade bekommen kann, dass ich nciht mehr weiß, was ich schrieben will. Denn das steht in meinem klugen Büchlein mit den schönen Sonnenblumen drauf.
    Allerdings schreibe ich nebenbei natürlich ohnehin permanent One-Shots und kürzere Geschichten. Sozusagen zur Entspannung. Die Plane ich auch oft nicht. Da sind es dann so Situationen wie letztens. Eine Freundin war schlecht drauf, wir haben über zwei Charaktere geredet, also habe ich ihr eine "kurze" Geschichte (4 Seiten) über die beiden Charaktere zur Aufmunterung geschrieben.


    Ich denke, du hast es manchmal einfach etwas Unglücklich ausgedrückt. Z.B., indem du nur erwähnst, dass das Geheimnis hinter z.B. Shades of Grey ist, dass sich (auch) wenig selbstbewusste Leser mit den flachen/nicht gut genug herausgearbeiteten Charakteren indentifizieren können. Da lässt du irgendwie gar keinen Blick darauf frei, dass es auch Menschen geben kann, die vielleicht total selbstbewusst, hoch intelligent und was weiß ich icht was sind; die sehen, dass die Charaktere, die Handlung und alles flach sind und denen das Buch aus irgendwelchen Gründen trotzdem gefällt.


    Wenn Frauen solche Bücher mögen, dann hat es damit zu tun, dass zumindest ein Teil von ihnen sich in diesen unselbstständigen Hauptcharakteren wiederfindet oder sich darin wiederfinden möchte. Es sei denn man betrachtet es mit der perfiden Faszination, die mein Mitbewohner für dieses Genre entwickelt hat mit seiner Interpretation dessen, was passiert, wenn - ich zitiere - "junge Menschen, aufgrund des Dranges gegen etwas rebellieren zu wollen, in eine Rolle gezwungen werden, die sie eigentlich nicht wollten und so am Ende nie dazu kommen, sich frei zu entfalten" (ohne Scherz, seine interpretation von Twilight. Er weiß, dass es nicht so gedacht ist, aber so interpretiert er es).


    Freud wird auch umjubelt und trotzdem sind manche seiner Thesen für mich ... sehr fragwürdig, zumindest in manchen Dingen, die er sagt. Ich sage nicht, dass er nicht intelligent war, ich sage auch nicht, dass er nicht teilweise wusste, wovon er sprach, aber bei manchen Thesen hat man viel eher das Gefühl, er hätte persönliche Komplexe auf seine Arbeit projeziert.


    Du hast dich nie wirklich mit Psychologie oder Pädagogik auseinander gesetzt, oder? Freuds Theorien werden von Psychologen größtenteils verachtet, weil er halt einfach von seinem Schwanz besessen war und praktisch alles auf Entwicklungsphasen und Sexualität zurückführen wollte. Praktisch das einzige, was von seinen Theorien noch weitgehend als entsprechend angesehen wird, ist die Definition des "Ich", als Schnittmenge von "Über-Ich" und "Es". Wobei das "Es" nicht mehr ganz so definiert wird, wie Freud des definierte. Wofür er "bejubelt" wird, ist, dass er letzten Endes mit der Begründer der modernen Psychoanalyse war. Vor ihm war der Menschliche Geist lange Zeit für viele einfach eine schwarze Box. Es gab zwar ansatzweise so etwas wie Psychologie (auch darin waren dann wieder gerade die Griechen und Römer groß), aber man hat es doch sehr anders gesehen... Und Freud hat dahingehend nicht nur viele Thesen verfasst, sondern hat selbst auch andere junge Psychologen gefördert. Die wiederum auch oftmals schon nicht seiner Meinung waren (gerade Freuds Sexismus hatte damals schon Feinde!)


    Zudem, wenn das wirklich so oft zutreffen würde, müsste man sich ja auch genauso mit gegengeschlechtlichen Charakteren identifizieren können, was aber bei denen, bei denen es zutrifft, seltener der Fall ist.


    Du weißt, wofür Yin und Yang stehen, oder?
    Und das ist nun wirklich nicht Freud.


  • Zitat von Alaiya

    Wenn Frauen solche Bücher mögen, dann hat es damit zu tun, dass zumindest ein Teil von ihnen sich in diesen unselbstständigen Hauptcharakteren wiederfindet oder sich darin wiederfinden möchte.


    Und genau das ist nichts weiter als Oberflächlichkeit. Es gibt auch Menschen, die sind selbstbewusst genug, die müssen mit dem, was sie lesen, nicht zeigen, wer sie sind. Manche haben's nötig, manche eben nicht.
    Rausfinden zu wollen, warum jemand lieber Twilight hat ist genauso unsinnig wie herausfinden zu wollen, warum jemand Vanille- einem Schokoladeneis bevorzugt. Krankhaft wird erst dann, wenn Mädchen glauben, dass das, was ihnen dort "vorgelebt" wird erstrebenswert ist.


    Gerade in der Psychologie darf man nicht annehmen, dass ein Mensch nach Schema F reagiert. Es gibt keinerlei Gesetzesmäßigkeiten dafür, wie ein Mensch reagieren muss. Die Psychologie kann nur vermuten wie sich ein Mensch fühlen und wie er reagieren kann.


    Doch natürlich, aber desto mehr schockiert es mich, dass es einige Psychologen und Pädagogen gibt, die ihn als Nonplusultra der Tiefenanalyse ansehen, was er eben nicht war. Meine Psychologielehrerin verteidigte seine Thesen immer aufs Letzte und zwar jedes Wort, das er gesagt hat - und andere haben eben solche Erfahrungen auch gemacht, es gibt also noch genug Leute, die sich auf ihn festfahren und nicht nur auf seine Begründung der Tiefenanalyse.


    Zitat


    Du weißt, wofür Yin und Yang stehen, oder?
    Und das ist nun wirklich nicht Freud.


    Bedeutet das, dass ich Yin und Yang deswegen ernster nehmen muss als Freud? ;X

  • Dann definiere mal überhaupt Tiefsinn. ^^ Oh, eine neue Topicidee? *hust*


    Das Topic mache ich aber nicht auf! :P Da rede ich mich ja um Kopf und Kragen^^ Du hast mich erwischt. Kann man, genauso wie "die eine" Qualität nicht wirklich definieren. Für mich ist Tiefsinn dann vorhanden, wenn ich nach dem Lesen noch darüber nachdenke und ich ein wenig interpretieren muss. Flaches Beispiel (sehr flaches *hust*): Zwei küssen sich und sagen sich, dass sie sich lieben = Botschaft klar.
    Zwei sehen sich verstohlen an = Einen Moment drüber nachdenken, vielleicht lieben sie sich, vielleicht nicht, was spricht dafür, was dagegen.
    Eine solche Szene wäre für mich z.B. die "oberste Schicht" von Tiefsinn. Allerdings lässt sich Tiefsinn im Allgemeinen weniger auf das Verhalten von Charakteren untereinander, als auf die gesamte Botschaft des Buches beziehen. Aber das ist alles nur meine Meinung und es fällt mir, muss ich zugeben, selbst für mich selbst verdammt schwer, dass zu definieren. So sieht das vermutlich jeder ein wenig anders.

    Eine schwer verständliche Sprache, kann ich zwar nicht beurteilen, aber wenn du es sagst, wird es schon stimmen ^^, ist für mich kein Kriterium für Qualität.


    Muss es auch nicht sein. Es kommt immer auf den gesamten Kontext an. Wie gesagt, wenn es inhaltlich blöd wär, wäre das für mich keine Qualität. Aber mir persönlich gefällt etwas hochgestochene Sprache und da bisher alle Bücher, die ICH als wirklich sehr qualitativ hochwertig bezeichnen würde, zumindest im Ansatz eine solche hatten, ist das für MICH ein Kriterium. Für dich hingegen überhaupt nicht, was wieder zeigt, dass auch Qualität in vielen Punkten subjektiv ist.

    Es sei denn man betrachtet es mit der perfiden Faszination, die mein Mitbewohner für dieses Genre entwickelt hat mit seiner Interpretation dessen, was passiert, wenn - ich zitiere - "junge Menschen, aufgrund des Dranges gegen etwas rebellieren zu wollen, in eine Rolle gezwungen werden, die sie eigentlich nicht wollten und so am Ende nie dazu kommen, sich frei zu entfalten"


    Und mit "es sei denn" hätten wir da doch schon wieder die Ausnahme, die meinetwegen die Regel bestätigen mag, aber dennoch zeigt, dass nicht alle die soetwas lesen z.B. wenig selbstbewusst sind.

    Aber macht das 3000 Jahre Literaturtheorie (und deren Anwendung) zunichte? Das die breite Masse diese nicht schätzen kann, weil ihr ohnehin nicht die Möglichkeiten dafür gegeben werden? Ich denke eher nicht.


    Selbstverständlich nicht. Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass ich in irgendeiner Form reifer, schlauer, wasauchimmer bin, nur weil ich mich mit den meisten Werken nicht so sehr anfreunden kann, die andere aufgrund ihres Unterhaltungswertes schätzen. Und wie gesagt lese ich soetwas auch manchmal, eben weil es mich unterhält. Wenn ich einmal nicht groß nachdenken, sondern abschalten möchte.
    Ich fühle mich höchstens wie jemand, der gerne unterschiedliche Aspekte des Lebens aus unterschiedlichen Sichten beleuchtet sieht und über diese nachdenkt. Wer weiß, vielleicht geht es vielen, die Twilight & Co lesen genauso, aber sie können eben aus rein geschmacklichen Gründen nichts mit solchen Büchern anfangen, die eher zum Nachdenken anregen, als zum reinen Entspannen oder "Sich-unterhalten"-Fühlen. Solange ich nicht am eigenen Leib spüren kann, was einen an der Geschichte eines glitzernden Vampirs so sehr faszinieren kann, werde ich niemals auch nur eine Andeutung in die Richtung machen, dass das vielleicht daran liegen könnte, dass der andere Mensch in irgendeiner Form kein Gefühl für Qualität hat. Denn vielleicht sehe ich selbst die Qualität hinter dieser Geschichte nicht und bin somit derjenige, der keinen Sinn für solche hat.
    Und wer hat denn damals darüber diskutiert, was Qualität ausmacht? Doch eben nicht das gemeine Volk. Wie hätten die da auch mitreden können? Jetzt haben also die automatisch besser gebildeten Richtlinien festgesetzt, was Qualität ausmacht. Aber die waren trotzdem nicht die Mehrheit. Sonst sagt man doch gerne, dass die Mehrheit schon irgendwo recht haben muss. (Ok,. da widerspreche ich jetzt meinen eigenen Prinzipien, aber dennoch ist es doch erst einmal so) Also hat das, was platt erscheinen mag und rein unterhält, doch ebenfalls Qualität. Nur vielleicht in einer anderen Art als irgendwelche absoluten Meilensteine der Literatur. Obwohl ich trotzdem eher Fan der Bücher mit "klassisch definierter Qualität" bleibe, will ich den anderen die ihre schlichtweg nicht absprechen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich dazu ein Recht hätte.
    PS: Wow, du schreibst verdammt schnell. Will das auch können ... :(

  • Ich hoffe, ich kann hier überhaupt was sagen, wo ich doch eher privat schreibe^^'.
    Naja, zum Thema.
    Ich plane erstmal die Grundidee, was denn nun generell passiert. Einzelheiten und Details plane ich während des Schreibens. Wenn ich mir aufschreibe, was denn nun generell vorkommen soll, lasse ich immer Spielraum für spontane Ideen.
    Wenn ich das Spontane dann nicht so gut finde, ändere ich es halt so ab, dass es halt interessanter, besser geschrieben usw. ist.
    Wenn mir spontan etwas in den Sinn kommt, während ich nicht gerade schreibe, schreibe ich es einfach in mein Notizbuch und bringe es später ein, zum Beispiel wenn es um die Beschreibung einer Landschaft geht, worauf ich auch sehr viel Wert lege.
    Dazu überlege ich mir auch immer mal gerne Arten, wie ich ein bisschen mit der Psyche von Lesern spielen könnte. Ich weiß, dass hört sich etwas... merkwürdig an^^'. Damit meine ich im Großen und Ganzen, dass ich die Leser nicht immer wissen lassen möchte, ob etwas nun "real" oder doch eher Einbildung etc. ist (jetzt natürlich auf die Story bezogen :P). Dann überlege ich mir aber auch bloß grob, wie ich das anstellen kann und setze das Endprodukt spontan um. Bei soetwas ist es, meiner Ansicht nach, ziemlich schwer zu planen.
    Einen Moment, der wirklich von großer Bedeutung ist oder die einfach besonders spannend, verwirrend, interessant oder sonst was sein soll, plane ich hingegen auch gerne mal vor.
    Was die Charaktere angeht... Die lasse ich schon vor dem ersten Wort in Word "entstehen", jedenfalls die, die ich schon vorab geplant habe. Während des Schreibens kommen mir nähmlich öfters mal noch Ideen für Charaktere, die ich natürlich an einem späteren Punkt auch noch einbinden will.
    Die Charakterzüge der Charaktere lege ich auch schon vorher fest, damit ich sie sich praktisch daran halten lassen kann.
    Fazit: Ich bin eher der Typ, der die Grundidee, die Charaktere und besonders wichtige Momente plant, den Rest aber spontan entstehen lässt^^'.

  • Zitat von Paya

    Ich fühle mich höchstens wie jemand, der gerne unterschiedliche Aspekte des Lebens aus unterschiedlichen Sichten beleuchtet sieht und über diese nachdenkt. Wer weiß, vielleicht geht es vielen, die Twilight & Co lesen genauso, aber sie können eben aus rein geschmacklichen Gründen nichts mit solchen Büchern anfangen, die eher zum Nachdenken anregen, als zum reinen Entspannen oder "Sich-unterhalten"-Fühlen. Solange ich nicht am eigenen Leib spüren kann, was einen an der Geschichte eines glitzernden Vampirs so sehr faszinieren kann, werde ich niemals auch nur eine Andeutung in die Richtung machen, dass das vielleicht daran liegen könnte, dass der andere Mensch in irgendeiner Form kein Gefühl für Qualität hat. Denn vielleicht sehe ich selbst die Qualität hinter dieser Geschichte nicht und bin somit derjenige, der keinen Sinn für solche hat.


    Naja, das eher wenig mit Qualität zu tun.
    Ich mag zB. The Mortal Instruments und mir ist klar, dass die Serie nicht gerade qualiativ hochwertig ist, aber weil ich die Grundidee dazu und einige Charaktere gerne mag, lese ich es auch gerne. Man muss nicht alles, was man mag, als qualitativ hochwertig bezeichnen, nur weil man es mag =O

  • Und genau das ist nichts weiter als Oberflächlichkeit. Es gibt auch Menschen, die sind selbstbewusst genug, die müssen mit dem, was sie lesen, nicht zeigen, wer sie sind. Manche haben's nötig, manche eben nicht.


    Menschen zeigen aber in ihrem gesamten Verhalten, auch indem, was sie lesen, schauen und spielen, was sie sind und was sie sein wollen. Wer weder das eine, noch das andere in einer solchen Trivialliteratur findet, wird diese nicht zur eigenen Unterhaltung lesen. Denn mehr gibt es in diesen Büchern nicht.


    Rausfinden zu wollen, warum jemand lieber Twilight hat ist genauso unsinnig wie herausfinden zu wollen, warum jemand Vanille- einem Schokoladeneis bevorzugt.


    Das ist ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Anspruch kann man nicht mit Geschmack gleichsetzen.


    Doch natürlich, aber desto mehr schockiert es mich, dass es einige Psychologen und Pädagogen gibt, die ihn als Nonplusultra der Tiefenanalyse ansehen, was er eben nicht war.


    Du sagst es: Einige.
    Es gibt auch nachwievor Mediziner, Soziologen usw., die davon überzeugt sind, dass es einen prinzipiellen Unterschied in Verhalten, Fähigkeit und/oder Intelligenz zwischen Menschen verschiedener Abstammungen gibt.


    Bedeutet das, dass ich Yin und Yang deswegen ernster nehmen muss als Freud?


    Nein, aber das daran was dran ist: Jeder Mensch hat auch einen Gegengeschlechtlichen Teil.
    Natürlich identifiziert man sich mit gegengeschlechtlichen Charakteren. Sonst würden Frauen kaum im Kino sitzen und heulen, wenn ein Mann um einen verlorenen Freund trauert.
    Letzten Endes sind Männer und Frauen ohnehin nicht so unglaublich verschieden.


    Ich fühle mich höchstens wie jemand, der gerne unterschiedliche Aspekte des Lebens aus unterschiedlichen Sichten beleuchtet sieht und über diese nachdenkt. Wer weiß, vielleicht geht es vielen, die Twilight & Co lesen genauso, aber sie können eben aus rein geschmacklichen Gründen nichts mit solchen Büchern anfangen, die eher zum Nachdenken anregen, als zum reinen Entspannen oder "Sich-unterhalten"-Fühlen. Solange ich nicht am eigenen Leib spüren kann, was einen an der Geschichte eines glitzernden Vampirs so sehr faszinieren kann, werde ich niemals auch nur eine Andeutung in die Richtung machen, dass das vielleicht daran liegen könnte, dass der andere Mensch in irgendeiner Form kein Gefühl für Qualität hat. Denn vielleicht sehe ich selbst die Qualität hinter dieser Geschichte nicht und bin somit derjenige, der keinen Sinn für solche hat.


    Es gibt da immer so einen bestimmten Unterschied, der sich da nennt: Differenzieren.
    Bei Filmen bevorzuge ich im allgemeinen simple Actionflicks. Aber - und das ist das wichtige - ich weiß, dass das simple Actionflicks sind, die im allgemeinen dumm sind, tausend Plotholes haben und deren Charaktere meist flacher sind, als die Fützen nach einem Platzregen im Sommer. Aber ich fühle mich von diesen Filmen unterhalten und nutze sie gerne zum Abschalten. Das einzige, worauf ich dabei wert lege, ist schnelles Pacing, weil ich genau das zum abschalten brauche. Eben damit mich der Film "interessiert" hält.
    Außer bei Animationsfilmen. Da ist mir eine gewisse Qualität wichtig.
    Aber die Sache ist: Ich weiß, dass Iron Man, Fluch der Karibik und Co. sehr seichte, simple Unterhaltung sind. Ich interpretiere da auch nichts großartiges rein. Ich finde die Filme zwar im filmischen Sinne (Kameraführung, Schauspiel, CGI usw.) sehr gut, aber inhaltlich... Na ja... Gut, die genannten sind keine Beispiele für superflache Charaktere, aber... Gutes Charawriting sieht dennoch anders aus.
    Stört mich aber nicht.
    Aber dennoch differenziere ich zwischen diesen und guten Filmen.
    Der Unterschied, warum ich bei Büchern und Serien mehr wert auf Qualität lege, liegt einfach in der Länge. Mit einem Film beschäftige ich mich 2,5 Stunden - max. Bei Büchern und Serien teilweise über Tage hinweg. Da möchte ich auch intellektuell irgendetwas davon haben.
    Was anderes sind bei Serien eben wieder Comedy. Aber die schaue ich dann auch nicht permanent und voller Spannung, sondern die laufen meist zur lockeren Hintergrundbeschallung.
    Die guten Serien sind bei mir auch meistens die, die ich immer am Stück schaue. Sprich: Wenn ich bei einem Anime merke, dass er gute Story hat, breche ich meist auch ab und schaue ihn am Stück, sobald er zuende gelaufen ist, weil man dann mehr davon hat und Zusammenhänge besser erfassen kann.
    Pretty Cure und einige Actionserien schaue ich zwar auch gerne, aber da bin ich mit einer Folge in der Woche vollkommen bedient. Das gibt es dann meistens morgens zum Frühstück.


    Der große Unterschied zwischen diesem Verhalten und dem Verhalten der "Mehrheit" ist, dass die Mehrheit sich einfach unterhalten lässt, das für ganz toll hält und nie weiter darüber nachdenkt. Eventuell fällt ihnen mal ab und an eine Unstimmigkeit auf, aber das wird dann einfach nach dem Motto: "Oh, guck, Explosion" abgeschüttelt. Wenn man da dann fragt, warum die Leute es mögen, bekommt man Antworten wie: "Das war so cool, als XY den YZ vermöbelt hat!" - "Die Explosionen waren total geil!" - "Charakter/Schauspieler XY ist total Sexy!" - "OMG, als das und das passiert ist, das war sooooo süß!"
    Weil eben nicht weiter reflektiert wird.

  • Zitat von Alaiya

    Menschen zeigen aber in ihrem gesamten Verhalten, auch indem, was sie lesen, schauen und spielen, was sie sind und was sie sein wollen. Wer weder das eine, noch das andere in einer solchen Trivialliteratur findet, wird diese nicht zur eigenen Unterhaltung lesen. Denn mehr gibt es in diesen Büchern nicht.


    Ich würde eher meinen, dass sie ihre Persönlichkeit erst damit zum Ausdruck bringen, wenn es etwas ist, bei dem sie sich hineinsteigern können. Manche lesen zB. Twilight eben durch, legen es dann zur Seite, haben sich währenddessen gut unterhalten gefühlt, beschäftigen sich aber nicht weiter damit. Das zeigt weniger, wer jemand ist, als wenn dieser jemand zu einem absoluten Fangirl mutieren würde.


    Zitat von Alaiya

    Nein, aber das daran was dran ist: Jeder Mensch hat auch einen Gegengeschlechtlichen Teil.
    Natürlich identifiziert man sich mit gegengeschlechtlichen Charakteren. Sonst würden Frauen kaum im Kino sitzen und heulen, wenn ein Mann um einen verlorenen Freund trauert.
    Letzten Endes sind Männer und Frauen ohnehin nicht so unglaublich verschieden.


    Ich hätte das jetzt eher als Animus und Anima beschrieben, aber joa. Yin und Yang beschreibt meines Wissens nach nicht nur weibliche und männliche Aspekte.
    Nicht so unglaublich verschieden, aber feine Unterschiede kann man dann doch nicht von der Hand weisen.

  • Aber dennoch differenziere ich zwischen diesen und guten Filmen.
    Der Unterschied, warum ich bei Büchern und Serien mehr wert auf Qualität lege, liegt einfach in der Länge. Mit einem Film beschäftige ich mich 2,5 Stunden - max. Bei Büchern und Serien teilweise über Tage hinweg. Da möchte ich auch intellektuell irgendetwas davon haben.


    Ok, das leuchtet mir ein. Jetzt kann ich deine Einstellung auch noch etwas besser nachvollziehen. Danke für die ausführliche Erklärung.^^

    Der große Unterschied zwischen diesem Verhalten und dem Verhalten der "Mehrheit" ist, dass die Mehrheit sich einfach unterhalten lässt, das für ganz toll hält und nie weiter darüber nachdenkt. Eventuell fällt ihnen mal ab und an eine Unstimmigkeit auf, aber das wird dann einfach nach dem Motto: "Oh, guck, Explosion" abgeschüttelt. Wenn man da dann fragt, warum die Leute es mögen, bekommt man Antworten wie: "Das war so cool, als XY den YZ vermöbelt hat!" - "Die Explosionen waren total geil!" - "Charakter/Schauspieler XY ist total Sexy!" - "OMG, als das und das passiert ist, das war sooooo süß!"
    Weil eben nicht weiter reflektiert wird.


    So kommt es mir oft auch vor. Aber ich bin mir trotzdem nicht recht sicher, ob man das wirklich so verallgemeinert sagen kann. Ich persönlich frage zu solchen Themen vielleicht drei/vier Leute von dieser "Mehrheit". Um herauszufinden, ob das bei allen so ist, müsste ich aber streng genommen den ganzen Kinosaal/eine große Gruppe an Lesern befragen. Wobei ich dir grundsätzlich aber zustimme und mein Gefühl in die selbe Richtung geht, dass die meisten eben nicht weiter reflektieren, sondern sich nur kurzzeitig unterhalten lassen. Und wenn man mal im Internet irgendwelche Rezensionen oder sowas zu solchen Büchern & Filmen liest, scheint sich das teilweise zu bestätigen.

    Naja, das eher wenig mit Qualität zu tun.
    Ich mag zB. The Mortal Instruments und mir ist klar, dass die Serie nicht gerade qualiativ hochwertig ist, aber weil ich die Grundidee dazu und einige Charaktere gerne mag, lese ich es auch gerne. Man muss nicht alles, was man mag, als qualitativ hochwertig bezeichnen, nur weil man es mag =O


    Aber irgendwelche Qualitäten hat es trotzdem. Wären die Charaktere und die Grundidee nicht, wäre die Serie für dich dementsprechend nicht interessant. Diese beiden Aspekte scheinen dich jedoch zu unterhalten und haben somit doch, zumindest für dich, irgendeine Form von Qualität, oder nicht?


    Klar gibt es einen Unterschied zwischen dem persönlichen Empfinden von Qualität und dem, was allgemeinhin als Qualität bezeichnet wird. Und die meisten werden sehr wohl zwischen beidem unterscheiden können. Aber trotzdem kann man doch nicht irgendeinem Werk jedwege Qualität absprechen, nur weil sie einem persönlich nicht gefällt oder nicht in das Raster der Definition fällt, was klassische Qualität ausmacht. ...Irgendwie weiß ich jetzt selber nicht mehr, was ich damit sagen will... Versuchen wirs anders: Wenn ein Werk viele Leute zu unterhalten in der Lage ist, ist das doch auch schon eine Form von Qualität, oder irre ich mich da? :S

  • [align=justify][font='Optima, Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Ganz ehrlich ... geht die Diskussion hier nicht schon gewissermaßen ins Offtopic? Ich will deshalb auch nicht zu sehr auf eure letzten Beiträge eingehen, weil ... was Qualität oder Tiefe ist und was alles an Harry Potter keinen Sinn macht, hat mit dem Topic jetzt nichts mehr zu tun ...


    Und ich behaupte auch: Man merkt deutlich, wenn Leute nicht planen. Die Geschichte wirkt dann einfach unkoordinierter und manche Szenen ergeben gesamt oder von der Stelle, an der sie eingebracht werden, her keinen Sinn. Vor allem entstehen auch superschnell Plotholes.

    Nun, ich plotte nicht und doch scheinen meine Geschichten nicht von Plotholes durchzogen zu sein. Weil es bei mir nicht funktioniert. Ich hab es mal versucht, und was kam raus? Mein geplanter zweiter Hauptcharakter kam nie vor, stattdessen wurde aus einem Chara, der eigentlich nur als Statist geplant war, mein zweiter Hauptcharakter, der dann auch noch die Seiten wechselte, weshalb ein geplanter Antagonist wegfiel (der zu dem Zeitpunkt als Person selbst noch keine Handlung ausgeführt hat, weshalb dadurch auch kein Widerspruch entstand). Mein Lieblingscharakter, den ich eigentlich nicht umbringen wollte, hab ich dann auch noch gemeuchelt, weil die Gute einfach nur mehr nervig war, nachdem sie ihrerseits getötet hat, was ihrer Psyche nun mal alles andere als gut getan hat. Und zu guter Letzt hat dann noch ein Chara, dem ich dann den Namen meines geplanten zweiten Hauptcharakters gegeben hab, weil der Name passte, meinen Hauptchara gemeuchelt, und das aus Rache. Wäre laut meiner Planung auch nicht so gewesen.
    Und bevor mir jemand sagt, ich hätte dann eben darauf schauen müssen, dass ich mich an meinen Plan halte: Nein. War schlichtweg nicht möglich, weil es sich beim Schreiben dann einfach falsch angefühlt hat. Und was sich beim Schreiben falsch anfühlt, kann ich nicht herzeigen, weil es dann einfach eine gewisse Hemmschwelle beim Schreiben gibt, was man dem Text auch einfach anmerkt. Bevor ich einen Text habe, dem man meinen Unwillen zu schreiben anmerkt, habe ich lieber selbst Spaß am Schreiben, indem ich mir von meinen Charakteren die Geschichte erzählen lasse.


    Wie dem auch sei - auch in den Schulaufsätzen war es bei mir nie anders: Die Lehrer quatschten großartig vom Brainstorming und Mindmaps und weiß der Teufel wovon nicht, eine Lehrerin sprach mich mal darauf an, warum ich denn meine Mindmap nicht abgegeben hätte, obwohl wir es denn hätten tun sollen. Tja, als ich ihr dann erklärte, dass mir alles erst beim Schreiben kommt, was ich denn schreiben will, war sie ganz perplex und meinte, dass sie das noch nie gehört hätte. Und vor allem war sie überrascht, dass meine Aufsätze ach so gut seien (Anmerkung: bis auf meine Meinung, die ihr selten gefiel - wobei ich eigentlich immer Lehrer hatte, die von meinen Aufsätzen angetan waren und ich hatte doch insgesamt sechs Deutschlehrer plus Lehrer anderer Fächer, in denen es eben längere Texte zu schreiben galt), dass eigentlich immer ein roter Faden erkennbar sei und dass alles so schön ineinander übergehe etc. Kurzum: All diesen Rückmeldungen nach wage ich zu behaupten, dass ich auch ohne Konzept gut, strukturiert, sinnvoll und ohne Logikprobleme schreiben kann.
    Und das beschränkt sich nicht nur auf meine Aufsätze, die kaum mal über 1,5k Wörter drüberkamen; bei meinem Pokémon-FF-Projekt, Das Erbe der Drachen, habe ich auch schon in einigen Kommentaren zu lesen bekommen, wie gut durchdacht und strukturiert doch alles sei (bis ich erklärte, dass ich nicht plotte) - und da wäre ich inzwischen bei über 221k geposteten Wörtern, von denen grob überschlagen auch knapp die Hälfte in insgesamt zwei Monaten entstand, zweimal NaNo sei Dank, daher da auch alles Schlag auf Schlag ging. Daher wage ich mal zu behaupten, dass ich mit meiner Art zu schreiben eigentlich ganz gut durchkomme.
    Ich meine, was man natürlich bedenken muss, ist, dass der Reihe nach geschrieben werden muss. Beim Erbe der Drachen hab ich inzwischen drei verworfene Epiloge, die allesamt mal geschrieben wurden, dann aber, weil die Geschichte einen anderen Verlauf nahm, wieder verworfen werden mussten. Vielleicht entstehen so viele Plotholes, wie Alaiya meint, dass sie in gar großer Zahl vorhanden sind, dadurch, dass ein Nichtplotter vorschreibt und diesen Text dann mit aller Gewalt einbringen muss/will. Das Nichtplotten ist eben eine eigene Wissenschaft für sich und um Plotholes zu vermeiden, macht es auch Sinn, Steckbriefe zu erweitern, während man schreibt (Plötzlich erfährt man etwas über einen eigenen Charakter - notieren, nicht, dass er plötzlich etwas macht, was er eigentlich hasst. Etwas Wichtiges wird erwähnt - notieren, nicht, dass ein Widerspruch entsteht.), darüber nachzudenken, ob das, was man schreibt, eigentlich zusammenpasst. Im Grunde genommen würde ich behaupten, ein Nichtplotter plottet auch - nur der Plotter braucht sein Konzept vorher, während der Nichtplotter erstellt es eben, während die Geschichte läuft. Strukturiertes Chaos, sag ich mal dazu. Und wenn wirklich alles in einem riesigen Plotloch zu verschwinden droht, heißt es eben zurück an den Start. Punkt. Mit krampfhaftem Festhalten löst man keine Probleme. An dieser Stelle will ich auch auf das entsprechende Topic in der Schreibschule verweisen.


    Allgemein wage ich aber zu behaupten, dass das Nichtplotten eben nicht für jeden (oder eigentlich kaum jemanden) geeignet ist. Ich gehe sogar so weit, jedem, bei dem das Plotten nur ansatzweise funktioniert, zu raten, es auch zu nutzen. Man hat dadurch auch gewisse Freiheiten, mal das zu schreiben, auf das man Lust hat. Das kann man beim Nichtplotten (abgesehen von Mikro-Sprüngen, wenn man einen Problemansatz überhaupt nicht versteht) vergessen. Das Problem mit den Plotholes - ich sage ja nicht, dass es nicht gegeben ist, ich sage nur, dass es auf die richtige Technik ankommt und ich die für mich passende eben auch gefunden habe - ist auch ein nicht zu verachtendes. Und aus diesem Grunde ist es schwer. Vor allem braucht man Durchhaltevermögen, auch lange Passagen vollkommen rauszuhauen. Eventuell aus Logikgründen vollkommen frisch anzufangen. Probleme, die beim Plotten nicht gegeben sind. Aber mit deiner Aussage, Alaiya, gehst du viel zu weit. Weil du zu sehr verallgemeinerst. Ich will damit nicht behaupten, dass meine Texte vollkommen sinnig sind und so weiter - aber ich wage zu behaupten, dass eine gut ungeplottete Geschichte in allen Gesichtspunkten (wenn man zwei Autoren hernimmt, die auf einem gleichen Niveau sind) so gut sein kann wie eine gut geplottete.

  • Naja, ich bin hier der allerletzte, der behauptet ein Profi zu sein, aber für Menschen, die planlos arbeiten, ist es nicht so schwer,einen Widerspruch aufzulösen bevor er entsteht. Wenn zum Drauflosplanen allerdings noch mangelhafte Beschreibungen kommen, dann kommt es vor, dass die Geschichte unvollständig ist, bzw. wirkt.