"Es war einmal..." - Märchen und Medien

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  • Vor etwas mehr als 200 Jahren, haben zwei Herren angefangen einige bekannte Erzählungen aufzuschreiben und sie so für die Nachwelt festzuhalten. Die Geschichten waren oft moralisch, magisch und wurden oftmals schon seit Generationen weitergegeben. Richtig: Märchen! Und die beiden Herren waren natürlich die Gebrüder Grimm.


    Neben ihnen gibt es im Europäischen Raum noch einen anderen großen Märchenerzähler: Hans Christian Andersen aus Dänemark, der vor allem Kunstmärchen schrieb.


    Doch was ist überhaupt ein Märchen?
    Ein Märchen ist eine Erzählung, in der meist unglaubliche, nicht selten magische Dinge passieren, die erzählerisch meist einen in irgendeiner Form belehrenden Aspekt verfolgen. Dabei erhebt ein Märchen keinen Wahrheitsanspruch, auch nicht teilweise, was es deutlich von Legenden und Sagen unterscheidet, die zumindest irgendwo einen teils wahren Kern haben oder zumindest versuchen so zu klingen. Märchen sind dabei meist sehr schwammig formuliert, wenn es um die Definition von Handlungsort und Handlungszeitpunkt geht. Man erinnere sich nur an den klassischen Anfang eines Märchen: "Es war einmal vor langer Zeit in einem weit entfernten Land..."
    Auch wenn es natürlich auch Märchen gibt, die auf diesen Anfang verzichten. Nicht wenige von Andersens Märchenerzählungen verzichten darauf...


    Und natürlich gibt es Märchen nicht nur in Europa. Die orientalische Märchensammlung 1001 Nacht, die Grimms Märchen im Alter weit übertrifft (einige der enthaltenen Erzählungen sind auf 300 n. Chr. datiert), sollte den meisten bekannt sein, wie vielleicht auch das ein oder andere japanische Märchen, besonders die Animelieblinge wie Prinzessin Kagura, Der Hase und der Mond oder Momotaro könnten einigen bekannt sein und auch den klassischen chinesischen Roman Die Reise in den Westen kann man als Märchen bezeichnen.


    Generell unterscheidet man zwei Arten von Märchen: Das Volksmärchen und das Kunstmärchen. Volksmärchen sind solche, die mündlich immer weiter gegeben wurden, ohne das der Urheber noch bekannt ist. Kunstmärchen sind solche, die von einen Autor geschrieben wurden, der auch noch bekannt ist und dessen Werk nicht zu stark verändert wurde. Einfach gesagt: Die meisten Grimmschen Märchen sind Volksmärchen, die meisten Andersen Märchen Kunstmärchen.


    Wer sich weiter mit dem Thema des Märchens selbst beschäftigen möchte, dem empfehle ich Märchen.net


    Doch worum es hier eigentlich gehen soll, ist, was so aus den Märchen wurde.
    Denn was diese damals aufgeschrieben haben, sollten Zeitlose Klassiker werden, die immer mal wieder Einzug in andere Medien finden sollten. Besonders nach dem Disney anfing Märchen als animierte Filme umzusetzen, waren diese wieder richtig "in" und sind dies bis heute geblieben. Und während es bis Mitte der 80er Jahre meist direkte Verfilmungen von Märchen gab (man denke nur an die vielen Tschechischen und Polnischen Produktionen) oder Parodien, so fing man Ende der 80er an, noch etwas anderes zu entdecken: Märchen eigneten sich wunderbar, um sie neu, mit einem Twist zu erzählen. So wurden Hänsel und Gretel auf einmal zu Hexenjägern und Rotkäppchen musste sich beständig mit Werwölfen herumplagen, während Cinderella sich nun auf einmal in der Gegenwart mit ihrer Stiefmutter und einem uneinsichtigen Jugendamt herumschlagen muss, während sie in diesen heißen Typen vom College verliebt ist.


    Und seither finden sich spätestens alle zehn Jahre mal wieder besonders in sind und mindestens drei Verfilmungen von Schneewittchen und Cinderella herauskommen. Wobei sich zu den richtigen Märchen meist auch noch diverse Märchenhafte Erzählungen, die Streng genommen keine Märchen sind, wie Alice im Wunderland, Peter Pan und Der Zauberer von Oz sich unter diesen Verfilmungen finden.


    Gerade haben wir - wie jeder, der einmal in sein Kinoprogramm geschaut hat - wissen sollte, eine solche Zeit, die einen neuen Produktivitätsrekord aufgestellt hat. Zumal wir dieses mal nicht, wie sonst üblich, eine, sondern gleich zwei (einhalb) Fernsehserien mit Märchenthema haben: Once Upon a Time und Grimm (mit einer weiteren, die für nächstes Jahr angekündigt ist)...


    Ein paar allgemeine Beispiele:


    Direkte Märchenverfilmungen:
    Disney's Schneewittchen, Disney's Sleeping Beauty, Disney's Cinderella, die vielen, vielen tschechischen Verfilmungen...


    Märchenparodien:
    Shrek, Pro7 Märchenstunde, 7 Zwerge - Männer allein im Wald, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Enchanted - Verwünscht, Die Rotkäppchenverschwörung...


    Dark Fantasy Verfilmungen:
    Zeit der Wölfe, Hard Candy, Brothers Grimm, Hansel & Gretel: Witchhunters, Snow White and the Huntsman...


    Märchen-Serien:
    Das 10te Königreich, Neverland, Once Upon a Time, Grimm...


    Natürlich gibt es noch viel mehr ;) ABer hierbei belasse ich es einmal.



    Fragen zur Diskussion

    • Mögt ihr (noch immer) Märchen?
    • Habt ihr ein Lieblingsmärchen?
    • Was für Märchen mögt ihr nicht so sehr?
    • Habt ihr euch schon einmal mit fremdländischen Märchen beschäftigt?


    • Was haltet ihr von Märchenverfilmungen?
    • Mögt ihr bestimmte sehr gern? Wenn ja, welche?
    • Gab es Märchenverfilmungen, die euch nicht gefallen haben? Wieso?
    • Wie findet ihr es, dass die Märchenverfilmungen so ungleich verteilt sind (sprich: Manche Märchen wesentlich häufiger Umsetzung finden, als andere)?


    • Wie findet ihr Serien, die auf Märchen beruhen?
    • Habt ihr unter den Serien einen Favoriten?


    Ihr könnt das Thema natürlich noch beliebig ausweiten...

  • Mögt ihr (noch immer) Märchen?
    Das kann ich auf jeden Fal bejahen, weil ich meine drei Lieblingsmärchenbücher immernoch habe und diese um keinen Preis der Welt weggeben würde. Ich bin mit diesen wundervollen Geschichten aufgewachsen und finde, dass Märchen nicht nur fantasie sind, sondern den kindern auch wichtige Dinge lehren sollen: Freundschaft, Hilfsbereitschaft und so weiter. Was erzähltechnisch geboten wird, begeistert einfach und bleibt den kindern (und Erwachsenen ^^) lange haften.


    Man sollte aber beachten, dass die Märchen damals, als sie ihren Ursprunge fanden, eher für Erwachsene als für Kinder gedacht waren und wahrscheinlich sogar auf reale Hintergründe und Tatsachen beruhen. Denn wenn man bedebkt, sind die mesiten Märchen schon ziemlich heftig umgesetzt: Mord, Betrug, Folter etc. Nichts, was normalerweise für Kinder gedacht ist.


    Habt ihr ein Lieblingsmärchen?
    Nicht nur ein Lieblingsmärchen, sondern mehrere, die ich immer wieder gerne durchlese...
    1.) Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen (leicht gruselig und doch ziemlich amüsant)
    2.) Die 7-Meilen-Stiefel (an zwei oder drei Stellen etwas brutal, aber ansonsten recht gut)
    3.) Die Bremer Stadtmusikanten (das erste echte Tiermärchen, das ich kenne)
    4.) Schneeweißchen und Rosenrot (ich liebe diesen bösen kleinen Zwerg ^^)
    und so weiter...


    Was für Märchen mögt ihr nicht so sehr?
    Mhmm... schwierig, aber ich glaube, das passt "Aschenputtel" ganz gut rein. Ich habe es zwar immer mal wieder gelesen, aber ich fand es nicht so toll, wie die anderen Geschichten der Brüder Grimm. Könnte jetzt aber spontan keine genauen Gründe nennen.


    Habt ihr euch schon einmal mit fremdländischen Märchen beschäftigt?
    Weniger. Ich kenne aber einige japanische Märchen, wie dem "Spatz mit der gespaltenen Zunge" und eine brutalere/blutige Version von "Rotkäppchen".


    Was haltet ihr von Märchenverfilmungen?
    Brother Grimm fand ich jetzt noch amüsant, ansonsten meide ich diese mit echten Schauspielern besetzten Filme eher. Ich finde, diese Märchenverfilmungen rauben dem Klassiker die Seele, weil vieles verfälscht und damit die Kernaussage nicht mehr gerecht wiedergespiegelt wird. Zu viele Special-Effekt etc... muss einfach nich sein.
    Die Disney Filme waren für mich als Kind dafür ein Muss und in all den Jahren besitze ich sie immernoch. Sind zwar auch nicht zu 100% nach dem Original, aber immernoch besser als die Real-Verfilmungen.


    Mögt ihr bestimmte sehr gern? Wenn ja, welche?
    Wie gesagt, Brother Grimm ist ganz okay, mehr aber nicht.
    Und bei den Disney Filmen kann ich mich auch nicht festlegen.


    Gab es Märchenverfilmungen, die euch nicht gefallen haben? Wieso?
    Ich mag "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" überhaupt nicht. Einmal angeguckt und nie wieder. Ich fand es furchtbar langweilig.


    Wie findet ihr es, dass die Märchenverfilmungen so ungleich verteilt sind (sprich: Manche Märchen wesentlich häufiger Umsetzung finden, als andere)?
    -


    Wie findet ihr Serien, die auf Märchen beruhen?
    Habe damit kein Problem, da ich sie mir ohnehin nicht anschaue.

    Habt ihr unter den Serien einen Favoriten?
    -

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Märchenparodien:
    Drei Haselnüsse für Aschenbrödel


    Ähhm... nein!?
    Und vorallem nicht, wenns im gleichen Atemzug, wie die "Pro7 Märchenstunde" oder "7 Zwerge - Männer allein im Wald" genannt wird. Also bitte, was ist denn an diesem Film eine Parodie? Nur weil er einige Stellen etwas entkrampft bzw. nicht so düster dargestellt, wie das Original ist (z.B. fliesst halt kein Blut beim Anprobieren des Pantoffels), handelt es sich hier noch lange nicht um eine Parodie oder solche Klamauk-Comedy, wie die anderen Filme, die du in diese Schublade gepackt hast.
    Übrigens hat sich der Regisseur hier auch eher an die Version der tschechischen Schriftstellerin Božena Němcová gehalten. Natürlich hat er mit seiner Verfilmung etwas eigenes geschaffen, was aber der Schriftstellerin womöglich durchaus gefallen hätte (jedenfalls nach dem, was ich über sie gelesen habe). Die humorvollen Elemente, gerade auf Stiefmutter und Stiefschwester bezogen, sollen wohl eher deren allgemeine Lächerlichkeit hervorheben. Zumal man halt nicht vergessen sollte, dass der Film auch für jüngere Zuschauer funktionieren soll. Aber da sehe ich an keiner Stelle unnötige Übertreibungen. Oder wo siehst du diese?

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Ich muss sagen, dass ich an sich mit diesen ganzen Märchenverfilmungen, vor allem die von Disney, nie wirklich etwas anfangen konnte.
    Okay, zwei Cinderella-Verfilmungen habe ich gesehen (eine mit Selena Gomez und eine mit... Ich glaube sie spielte Lizzy McGuire), die ich eigentlich ganz nett fand, da sie doch die ursprüngliche Geschichte mit ein zwei netten neuen Elementen bereichert haben, aber sonst war da eigentlich nichts, woran ich mich wirklich erinnere.
    Sonst war da noch irgendein Rotkäpppchenfilm, in dem die Familie Werwolfjäger waren, ich weiß, aber nicht mehr, wie er hieß, aber dieser Film gefiel mir auch ganz gut.
    Doch dann kam eine Serie, die mein Interesse für Märchen um einiges gesteigert hat, nämlich die Serie "Once Upon a Time".
    Damals sah ich die Werbung auf Super RTL und ich fand die Idee ganz nett, als ich mir dann die ersten zwei Folgen angesehen hatte, war ich hin und weg. Aus irgendeinem Grund gefiel mir die Serie unglaublich und nach dem ich wöchentlich ein paar Folgen (ich glaube es war bis zur zehnten Folge) einmal auf Super RTL und dann auch meistens die Wiederholung auf RTL am Sonntagmorgen gesehen hatte, fing ich an mir die Serie auf Englisch im Internet anzusehen und ich verfolge sie immer noch.
    Auch wenn sie an den typischen Problemen von Märchen leidet, dass bei den Hauptcharakteren eine ziemlich Schwarz/Weiß-Malerei betrieben wird (ihr wisst schon, die Hauptfiguren sind oft die Herzensguten, die von den bösen bösen Bösewichten immer gemobbt werden) sind vor allem die Bösewichte in einer ziemlich Grauzone. Zudem haben alle Charaktere eine ziemlich ausgearbeiteten Hintergrund (was einfach durch die Art, wie die Geschichte erzählt wird bedingt ist), der sich glücklicherweise nicht 100%-ig an die Originalfassung hält, da sie wirklich immer wieder mit sehr interessanten Twists und Neuerung daher kommen.
    Dazu sei gesagt, dass ich die Story unglaublich gut durchdacht finde, denn anstatt, dass die Serie nur ein einziges Märchen nimmt und dieses ohne Ende ausschlachtet, kommen sehr sehr viele verschiedene Märchen vor, die alle gemeinsam zu einer sehr guten Story geschrieben wurden, mit Neuerungen und Twists, auch wenn man sagen muss, das einige dieser Twists weniger mind blowing sind, während andere so, finde ich, nicht zu erwarten waren.


    Da dieser Post nicht nur zu einem "Once upon a time" ist sooo coooolllll Post werden soll, beantworte ich noch ein paar Fragen, haha
    Zu dem Thema Lieblingsmärchen muss ich sagen, dass ich Rotkäppchen zum Einen sehr interessant finde. Ich meine ja, die Originalversion ist jetzt nicht so der Brüller, aber einfach, was man aus dieser Geschichte machen kann finde ich sehr interessant. Allein diese Wolfsjäger Sache, finde ich cool, auch wenn sie langsam zum gängigen Klischee wird, jedoch gibt es auch andere Versionen, wie in Once upon a Time


    Ein Märchen, dass mir nicht so gefällt ist Rapunzel. Ich hab als Kleinkind die Barbyversion gesehen und auch auf RTL die Tangled Version von Disney. Na ja, und das Märchen ist irgendwie langweilig... Mehr gibt es da auch nicht zu sagen xD. Ich würde ja mehr sagen, aber je mehr ich darüber nachdenke desto mehr realisiere ich, dass ich nicht mal mehr wirklich weiß, wie das Märchen endet.

  • Ah, Märchen. Wenn ich darüber schreibe und lese dann will ich wieder mein dickes Märchenbuch herausholen und es noch einmal durchwälzen. Hach~


    Mögt ihr (noch immer) Märchen?
    Definitiv. Märchen waren einer der Gründe, warum ich überhaupt zum Lesen gekommen bin, und vom Lesen aus auch zum Schreiben. Ich habe da dieses schöne, royalblaue Märchenbuch mit Goldrand, bei dem jede Seite mit einem schönen Bild ausgestattet ist. Ich glaube, dass nicht alle Märchen von den Gebrüdern Grimm war, zumindest wüsste ich nicht, dass die auch Dschungelbuch und Die Zwölf Tanzenden Prinzessinnen aufgeschrieben haben.
    Jedenfalls mochte ich sie damals wie heute, weil die Geschichten einen in eine ganz andere Welt mitnehmen.


    Habt ihr ein Lieblingsmärchen?
    Ja, "Die Zwölf Tanzenden Prinzessinnen". Die Bilder fand ich im Buch immer am schönsten (Die Kristallblätter <3), genauso wie die Geschichte. Obwohl, von heute aus betrachtet ist es ein ziemlich merkwürdiges Märchen. So eine Zwangshochzeit muss ja eigentlich nicht sein, besonders wenn man bedenkt, dass die sich gerade mal drei Tage kennen. Ob die sich dann wirklich ineinander verlieben... Naja.
    Aber so ist es im Grunde ja auch bei vielen anderen Märchen.


    Was für Märchen mögt ihr nicht so sehr?
    König Blaubart. Damals sollten wie in der Grundschule mal unsere Lieblingsmärchen vorstellen, und ein Mädchen hat eben König Blaubart ausgewählt. Kurzzusammenfassung: Alle Frauen, die der König heiratet, sterben in kürzester Zeit. Blaubart findet eine wunderschöne Bauerntochter, die dann natürlich auch direkt zustimmt, ihn zu heiraten, weil sie dadurch ihre Familie "finanzieren" kann, ab dann lebt sie ihm Schloss in Prunk und Pracht und wird mit der Zeit immer eingebildeter und so. Blaubart gibt ihr die Schlüssel zu allen Türen des Schlosses, bevor er verreist, sagt ihr dann aber noch, dass sie eine Türe nicht öffnen darf. Natürlich hält sich die Göre nicht dran, macht die Türe auf und- voilá!- Alle toten Vorköniginnen in Glaskästen eingesperrt. Und einige davon sahen auf dem Bild eben nicht mehr ganz so... frisch aus. Man, ich hab noch heute leichtes Nervenflattern, wenn ich das Märchen lesen v_v"


    Habt ihr euch schon einmal mit fremdländischen Märchen beschäftigt?
    Ich besitze ein Buch über afrikanische Märchen, die ich immer ganz gerne lese. Sie sind weniger mit Magie, eher mit Tieren bestückt, und haben eben etwas ganz anderes an sich als europäische Märchen. Und die Bilder sind hübsch <3 xD


    Was haltet ihr von Märchenverfilmungen?
    Auch wenn einige die Augen verdrehen werden: Ich finde die Barbie Verfilmungen immer wieder lustig. Ich weiß nicht mal so genau, warum, weil sie die Geschichte im Grund ganz extrem verfälschen, (Ich kann mich nicht daran erinnern, das Rapunzel einen DRACHEN hatte). Gerade fällt mir auch auf, dass es eigentlich gar nicht so viele Märchenverfilmungen von Barbie gibt (das meiste ist ja Ballett).
    Auch Disney gehört für mich irgendwie zu Märchen mit dazu, auch wenn hier viele Dinge verfälscht werden. Soweit ich weiß ist die Kleine Meerjungfrau im original beim Vorhaben gescheitert. Um dennoch nicht zu sterben, hat sie in einer Version den Prinzen getötet, in der anderen hat sie sich in Meeresschaum aufgelöst, weil sie es nicht übers Herz brachte. In einem anderen Märchen war es ähnlich, nur fällt mir gerade nicht ein, welches es war.
    Im Grunde ist es also schwachsinnig zu behaupten, dass bestimmte Filme den Sinn verfälschen, denn selbst die heutigen Versionen sind nicht immer vollkommen richtig. Aber gerade weil es eben nur ein Grundkonzept ist, kann man viele Dinge ändern und immer wieder andere Filme erschaffen. Hänsel und Gretel haben eine Hexe getötet, warum sollen sie dann nicht auch noch mehr umlegen? :D


    Mögt ihr bestimmte sehr gern? Wenn ja, welche?
    Pfeh... Das ist schwer. Wie gesagt mag ich die Barbie Verfilmung von "Die Zwölf Tanzenden Prinzessinnen" sehr gerne. Klar, total clichée, viel Funkel und Glitzer, aber irgendetwas ist dran, dass ich sie immer wieder gerne schaue.
    Sowieso mag ich auch alle Disneyverfilmungen. Aber eine besondere herauszupicken wäre denke ich nicht möglich. Sie haben alle so ihren Reiz. ^^
    Obwohl ich momentan Tangled sehr gerne mag. Klar, auch hier wird so ziemlich alles verfälscht, aber dazu hab ich mich oben geäußert. Man kann Ding schließlich nicht komplett neu erfinden. Jedenfalls mag ich die Charaktere gerne, weil sie eben nicht so typisch Märchen sind. Rapunzel ist aufgeweckt und fröhlich, hat aber diese typischen Probleme, dass sie zu sehr an ihrer "Mutter" hängt, weil sie ja die einzige Person ist, die sie siebzehn Jahre gesehen hat. Flynn ist kein Prinz sondern das genaue Gegenteil. Die Gags sind lustig geschrieben, die Animationen waren schön... Hach, ich will ihn gerade noch einmal sehen. <3


    Gab es Märchenverfilmungen, die euch nicht gefallen haben? Wieso?
    Viele der Realverfilmungen. Snow White and the Huntsman beispielsweise hat mich fürchterlich genervt und das lag nicht nur an Kristen Stewart, obwohl die auch einen großen Teil beigetragen hat. An sich war es ja keine schlechte Idee, das ganze mal umzudrehen und Snow White auch wirklich mal kämpfen zu lassen anstatt sie erneut in die Opferrolle zu drängen, aber... Ich kann es nicht genau begründen. Es war einfach zu extrem. Wie konnte die auf einmal so gut kämpfen? Sie war jahrelang in einem Turm eingesperrt, zudem ist sie eine Prinzessin. Und dann hat sie ja auch noch ein soooo reines Herz... Blah. Kann ich mir nicht vorstellen, dass sie ein reines Herz hat, wenn sie kein Problem damit hat, Menschen zu töten. Aber wayne.
    Den Cinderellaverfilmungen mit Selena Gomez und Hilary Duff stehe ich eher kritisch gegenüber. Das Grundkonzept ist zwar das selbe, aber für mich ist das einfach nicht mehr wirklich eine Märchenverfilmung. Wenn nichts anderes läuft, dann schaue ich es mir noch einmal an, kein Problem, aber meine Lieblingsverfilmungen werden es definitiv nicht.

  • Wuhuu, Märchen *-* ein tolles Topic. Dann will ich mal anfangen c:
    Mögt ihr (immer noch) Märchen? Was für eine Frage! Ich bin eine klassische Märchenfanatikerin. Ich liebe Märchen einfach. Nicht alle, das ist wohl klar, das ist halt wie mit Filmen und Büchern, manche mag man, manche nicht. Aber die meisten Märchen sind doch einfach ein Grund zum träumen. Sie vermitteln die einfachsten Grundsätze, was besonders in klassischen Märchen einfach deutlich wird, sowas wie Eifersucht frisst die Liebe in dir und sowas. Also ja, ich liebe Märchen.


    Habt ihr ein Lieblingsmärchen? Eigentlich ja, aber bei Märchen fällt mir die Entscheidung einfach schwer. Eigentlich ist mein Lieblingsmärchen Die Gänsemagd. Ich weiß nichtmal Recht, wieso. Ich weiß nur, dass das mit der gleichnamigen Folge von Simsala Grimm zusammenhängt (diese Sendung ist auch ein Grund für meine Märchenliebe <3 ). Ich finde die Geschichte einfach schön, eine Prinzessin, die von ihrer eigenen Magd hereingelegt und zur Gänsemagd gemacht wird. Einfach ein herrliches Märchen. Früher war es jedoch Rotkäppchen und ist bis heute ganz weit oben in meiner Liste, was auch einem Film liegt, den ich in meiner Kindheit jeden tag mehrmals gesehen hab (und glücklicherweise wiedergefunden habe *_* ). Und dann sind da noch die klassischen Märchen wie Schneewittchen und Aschenputtel, die mich sehr berühren. Aber auch Brüderchen und Schwersterchen finde ich rührend (ich plapper hier nur von Märchen, wo das doch gar nicht das Thema ist...schnell weiter ^^)


    Was für ein Märchen mögt ihr nicht so sehr? Puh, da muss ich überlegen. Die Bremer Stadtmusikanten finde ich irgendwie langweilig, sie sind irgendwie nicht mein Stil, was Märchen betrifft, ich weiß nicht genau, wieso. So viele mehr fallen mir da kaum ein. König Drosselbart finde ich irgendwie seltsam. Aber richtige Gründe dafür fallen mir selbst nicht ein.


    Habt ihr euch schon einmal mit einem fremdländischen Märchen beschäftigt? Hm, was genau damit gemeint ist, weiß ich nicht so Recht, aber vermutlich nicht. Ich lese 'Grimms Manga', in dem die Grimm-Klassiker zwar verändert wurden, aber im Kern noch sie selbst sind *klick* . Aber sonst kenne ich nur 'deutsche' Märchen.


    Was haltet ihr von Märchenverfilmungen? (Ich bin ein rieeeesiger Disneyfan, soviel vorneweg ^^)Ich muss das nochmals gliedern. Im Prinzip hab ich nichts gegen Märchenverfilmungen, auch wenn meist der eigentliche Sinn nicht mehr so ganz vertreten ist, beispielsweise Hänsel und Gretel - Hexenjäger. Aber das soll ja auch der Sinn dieser Märchenverfilmungen sein, es würden wahrscheinlich nur gänzlich wenig Leute in die Kinos gehen, wenn die klassischen Märchen nochmals genauso verfilmt werden würden. Also generell kann ich nichts schlechtes gegen die Märchenverfilmungen sagen, es ist halt etwas Neues, an das man sich gewöhnen muss. (und trotzdem bin ich schon ganz gespannt auf die Neuverfilmung von Dornröschen : Maleficent c:)


    Mögt ihr bestimmte sehr gerne? Snow White and the Huntsman hat einen schönen Platz in meiner Dvd-Sammlung. Den Film fand ich schon im Kino toll, ebenso wie Alice im Wunderland. Hänsel Und Gretel - Hexenjäger konnte ich leider nicht sehen, wobei ich dieses Horror-Genre ohnehin nicht so mag ^^ Red Riding Hood hätte ich gerne gesehen, komme aber irgendwie nicht dazu, mir die Dvd zu kaufen. Also, Snow White and the Huntsman finde ich großartig umgesetzt. obwohl Kristen Stewart immer 'Bella' für mich sein wird.


    Gibt es Märchenverfilmungen, die euch nicht gefallen haben? Ich kann nichts mit der zweiten Schneewittchen-Neuverfilmung anfangen, Spieglein Spieglein. Ich finde Schneewittchen dort nicht gut besetzt, obwohl ich Lily Collins eigentlich liebe und abgöttisch hübsch finde. Aber ich mag sie nicht so Recht in der Rolle von Schneewittchen. Das ist wohl der ausschlaggebene Punkt ^^


    Wie findet ihr die ungleiche Verteilung? Naja, ich sehe das einfach so, das manche neuverfilmte Märchen einfach kein Publikumsschlager werden würden. Nehmen wir nochmals mein Lieblingsmärchen Die Gänsemagd . Nicht viele kennen dieses Märchen. Ich wette hingegen aber, dass jedem Schneewittchen und Rotkäppchen ein Begriff sind. Logischerweise kämen dann auch viel weniger Leute in Neuverfilmungen von Märchen, die nicht ganz so berühmt sind wie andere. Deshalb finde ich das nicht ganz so schlimm. Und alle Märchen gibt es ja jeden Sonntag um 12:00 auf KiKa ;)


    So, das war's dann auch schon von mir. Zu den neuen Serien kann ich nicht viel sagen, da ich bis auf Grimm keine gesehen hab und diese mir auch nicht so gut gefällt - zu viel Horror. ^^


    ~Onee-chan

  • Und vorallem nicht, wenns im gleichen Atemzug, wie die "Pro7 Märchenstunde" oder "7 Zwerge - Männer allein im Wald" genannt wird.


    Aber genau deswegen habe ich es doch genannt. Weil es das einzige Beispiel ist, dass mir einfiel, dass deutlich humoristische Einschläge zeigt, ohne komplett over the top zu sein. Ich wollte nicht ausschließlich Klamaukbeispiele für Märchen in humoristischem Bezug haben.


    _______________________________


    Ich selbst gebe zu, dass ich Kunstmärchen generell sehr gerne mag, wenngleich klassische Märchen oft weniger. Was vielleicht vorrangig daran liegt, dass ich Kunstmärchen eben als Kunstform sehr zu schätzen weiß - etwas was natürlich so bei normalen Märchen nicht gewährleistet werden kann. Vielleicht liegt es auch daran, dass viele Kunstmärchen besser altern.


    Mein absolutes Lieblingsmärchen ist "Die Schneekönigin", da es an sich schon eine kleine, epische Fantasy-Geschichte ist :)
    Wenn ich von den Volksmärchen ausgehen sollte, so wäre mein Favorit wohl "Brüderchen und Schwesterchen".


    Allerdings mag ich bei den fremdländischen Erzählungen auch einige sehr gern - wobei es bei diesen relativ ist, da hier die Grenze zwischen Kunstmärchen und Volksmärchen fließender Verläuft. Mein Favorit hier wäre wohl (obwohl ich Sailor Moon nicht mag xD) unter anderem "Der Hase und der Mond", aber auch "Der dankbare Tanuki". Ja, japanische Märchen sind mein Ding. Allerdings mag ich zum Beispiel auch die russischen Märchen "Die drei Wünsche" und "Padischah Suleiman", so wie das chinesische Märchen "Die Tochter des Drachenkönigs und Sanlang" und auch diverse nigerianische Fabeln :)



    Auf die anderen Fragen, gehe ich später mal ein ;)

  • Ich mochte schon als Kind die meisten Märchen tatsächlich nicht, konnte da aber natürlich noch nicht downpinnen weshalb dem so war.

    Später hab ich begonnen das mehr zu reflektieren und mit den meisten Märchen hatte ich vor zwei grundlegende Probleme:


    - Die meisten haben eine sehr simple, moralische Botschaft und wenig Grauzonen zwischen den Protagonisten und Antagonisten und diese "Lehren" kommen oft als recht oberlehrerhaft daher, auch solcher Märchen, die sich zumindest ursprünglich eher an Erwachsene gerichtet haben.


    Es ist mir halt vor allem desto älter ich wurde, desto mehr Abneigung hab ich dagegen entwickelt, aber auch als Kind schon war mir das Weltbild vieler Märchen viel zu simpel und ist mir zudem viel zu sehr von christlichen Weltbildern und Werten bestimmt.


    - Und vor allem auch viele der Messagen, die sich an Mädchen und Frauen gerichtet sind, waren mir immer schon zuwider.

    Zum ersten Mal ist mir das tatsächlich schon irgendwann in der Unterstufe aufgefallen, als wir Frau Holle gelesen und auch andere Märchen im Deutschunterricht besprochen haben.


    Das brave, gehorsame Mädchen, das ohne Fragen zu stellen jede Arbeit annimmt und tut, was man von ihr verlangt, wird als "die Gute" dargestellt, und ihre Stiefschwester wird als faul und ungehorsam und daher als "die Böse" dargestellt.

    Am Ende werden in vielen Märchen die Frauenfiguren etwa mit einer Heirat an einen Prinzen uä. oder mit Gold belohnt, die gehorsam und immer gut sind, und die Frauenfiguren werden bestraft, die es eben nicht sind.


    Auch Eitelkeit wird durchweg als etwas sehr Negatives dargestellt und es ist auffällig, dass "die Guten" als wunderschön beschrieben werden, sich aber nie was drauf einbilden.

    Frauen mit größerem Selbstbewusstsein, die auch stolz auf sich und ihr Aussehen sind, oder auch nur solche, die nicht naiv und gehorsam sind, werden durchweg antagonistisch gezeichnet und genau das meine ich mit: Die Werte in (europäischen) Märchen sind oft ein direktet Spiegel typisch christlicher Werte.

    Frauen müssen nicht nur unschuldig sein im Sinne von jungfräulich und sexuell unschuldig, sondern eben naiv, extrem unkritisch gegenüber anderen Personen und dem, was um sie herum geschieht, und frei von jedem "schlechten" Gedanken und Handlungen etc.

    Die Frauen, die als schlecht dargestellt sind, sind eben all das nicht.


    Demnach mochte ich auch etwa nur wenige der Disneyfilme, die sich den klassischen Märchen angenommen haben: die Messagen sind zu simpel, die Frauencharaktere sind flach und nur da, um Mädchen zu zeigen, wie sie zu sein haben (gehorsam, naiv, nicht eitel, nicht aufbegehrend, nicht stolz etc...), ihre Beziehung zu den Prinzen ist quasi non-existent und diese waren mir auch schon immer zu ... glattgeleckt und hatten ebenfalls keinen Charakter. ^^"


    Die Verfilmung von Snowwhite and the Huntsman... ich glaube, ich fand die auszuhalten, weil der Soundtrack von Florence and the Machine so wundervoll war haha. :bigheart:


    Ich muss leider zugeben, dass ich mich mit so richtigen Märchen, die nicht europäisch sind, bisher wenig beschäftigt habe, aber das wird vielleicht ...