Moment mal! Wieso diskutieren wir?

  • Gerade wenn ich mir das Netz in den letzten Jahren so angucke, ist es echt schlimm geworden was das Thema Meinungsfreiheit angeht und ich rede hier nicht davon, dass Neonazis Ihre Parolen in die Welt heraus gröhlen dürfen oder der gleichen, ich rede von normalen Meinungen, die nicht immer richtig sind, aber auch nicht so dramatisch, dass man Leute dafür mundtot machen sollte.


    Mit "Meinungsfreiheit" hat das übrigens recht wenig zu tun, die schützt nämlich Einzelpersonen nicht vor (negativen) Reaktionen auf ihre Meinungsäusserungen.

    Sicherlich ist Meinungsfreiheit nicht wirklich das richtige Wort, allerdings gibt es in bestimmten Bereichen in diesem Forum ein kleines Problem: Das Diskussionsklima ist stellenweise so vergiftet, dass es an manchen Tagen mehr Anfeindungen zu geben scheint als Argumente. Regelmäßig werden User, die meist auf einer bestimmten Seite stehen als böse Egoisten bezeichnet oder mit der Doppelmoralkeule diffamiert, ohne das wirklich ein Argument oder eine Form der Kritik kommt, die anhand von Maßstäben erklärbar ist. User werden als bösartige Egoisten beschimpft, weil sie beim Corona-Ausbruch und den folgenden Einschränkungen nicht erst Mitleid für die Flüchtlinge verkünden, sondern sich ehrlicherweise auf sich und ihr Problem beziehen. Mittlerweile hat das Maß der Toxizität sogar so ein Level erreicht, dass schon generell den Fußballfans Doppelmoral übergeknüppelt wird und sowas hat, wenn man es nicht irgendwie auf eine vernünftige Weise begründen kann, nichts mehr mit Meinungsfreiheit, sondern schlicht mit Beleidigungen zu tun. Das Problem an dem Klima ist zweierlei Maßen nicht gut:

    Zum ersten wird durch das Klima nie eine Annäherung der Seiten erfolgen können, weshalb bei vielen Themen kein Konsens gefunden wird. Hierdurch wird an viele offene Fragen kein Haken drangesetzt, wodurch kein Abschluss entsteht. Die Folge ist, dass eine Woche später dasselbe oder im Kern dasselbe Problem auftaucht, wobei die selben Argumente durchgekaut werden und auch die selben Vorwürfe kommen. Der einzige Unterschied ist zwischen den Diskussionen dann, dass das Niveau immer mehr sinkt und man am Ende sich mehr Vorwürfe macht, als alles andere.

    Zum Zweiten sorgt diese Stimmung dafür, dass andere User verunsichert werden und Angst bekommen, dass sie, sobald sie auch nur ein kleines bissel etwas falsches sagen, ebenfalls in die Ecke der bösen Egoisten und Doppelmoralisten geparkt werden. Unterstützt wird dies durch eine Kultur des Bedankens anderer User, die dadurch passiv an der Diskussion teilnehmen und das fehlverhalten befeuern. Hierbei scheint allerdings oftmals weniger die Qualität des Beitrages oder der Argumente im Vordergrund zu stehen, sondern nur die Haltung und die Tatsache, dass man dem anderen gerade aufs Fressbrett gegeben hat. Ich will hier keinen vorschreiben, für was er sich zu bedanken hat, allerdings ist eine Danksagung nach Außen hin nunmal ein Statement und vermittelt eine gewisse Gruppendynamik.

    Hier kann man sich schonmal fragen: Warum tun sich das so häufig viele User eigentlich an? Warum diskutiert man überhaupt, wenn es weniger um das Thema an sich, sondern um das Austragen persönlicher Differenzen geht?

    An dieser Stelle wüsste ich gerne, wo ich mich gegen Einschränkungen bei bspw Hochzeiten ausgesprochen habe und woher deine Schlussfolgerung kommt, ich würde im Glashaus sitzen.

    Das habe ich auch an sich gar nicht gesagt. Ich kritisiere nämlich nicht deine Aussagen zum Thema Hochzeiten. Es geht vielmehr um das generelle Diskussionsklima hier in der Diskussion, was oftmals von Feindseligkeit und weniger dem Willen ein Thema zu erörtern geprägt ist. Dass ich dir speziell hier am Ende die Spitze mit dem Glashaus gab, liegt daran, dass du in meinen Augen mit einem ganz bestimmten Satz, einfach die Grenze des Erlaubten extrem überschritten hast (dazu komme ich später).

    Von vornherein muss ich zugeben, dass ich mich mit meiner Aussage leider etwas unpräzise ausgedrückt habe, einen Fehler, den ich auch auf meine Kappe nehme: Korrekterweise hätte meine Aussage folgendermaßen lauten müssen: [...]Problematisch wird es dann, wenn man sich darüber empört, wenn andere Menschen die Öffnung von Stadien fordern, die allerdings ein wohl eher überschaubares Risiko darstellen, nur um sich dann gleichzeitig darüber zu empören, dass auf der anderen Seite Einschränkungen für Dinge gefordert werden, die ein tatsächliches hohes Risiko darstellen, ohne dabei die eigne Argumentation zu beachten:[...] Ist ein wichtiger Nebensatz, der mir im Kopf herumgeistere, aber es nicht ins Dokument schaffte. Dass du mich missverstanden hast ist bitte nicht als Vorwurf zu verstehen: Ich habe mich schlichtweg zu unpräzise ausgedrückt, sorry also dafür, wenn dich das Missverständnis irgendwie verärgert haben sollte.


    Um das Problem zu erklären nehme mir ich mir mal folgenden Satzteil von Dir heraus:

    Du hast meinen Beitrag gelesen und dennoch ignorierst du jetzt, dass ich gesagt habe, dass solche Unternehmen sich staatliche Hilfe holen können, während Privatpersonen auf ihren Kosten sitzen bleiben und schreibst dann so etwas...

    Ich interpretiere anhand deiner Aussage, dass du es nicht gut findest, dass Edex irgendwie deine Aussage ignoriert. Im ersten Teil schreibst du, dass er deine Argumente gelesen hat (blauer Text), wiederholst kurz dein Argument (roter Text) und äußerst auch deinen Unmut darüber (grüner), bzw. kann man den Unmut anhand der Wortwahl, anhand des Diskussionsverlaufs, des Umgangs und der Tatsache, dass Edex nicht von seinem Standpunkt her wegbewegt , herauslesen. Du hast das Gefühl, er würde deine Argumente ignorieren. Dass dies dir unter normalen Umständen nicht sonderlich gefällt, kann ich im ersten Moment auch nachvollziehen. Dieses Nachvollziehen, gestehe ich übrigens jeden hier im Forum auch zu. Wir alle wollen irgendwie von unserem Gegenüber beachtet werden.

    Allerdings nur im Ersten Moment, bzw. kommen wir nun zu dem Punkt, warum das Thema nun hier landet: Beobachtet man die Diskussion einfach mal von außen, so merkt man, dass mit dem Diskussionsklima hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Jemand hat das Klima einmal als emotional umschrieben, was in meinen Augen sehr blumig klingt. Ich persönlich würde es als stellenweise toxisch bezeichnen. Es wird schnell aggressiv, vor allem dann, wenn bestimmte User nicht von ihrem Standpunkt abweichen und sich nicht anpassen wollen. Ich spüre einen enormen Frust bei den Teilnehmern, vor allem wenn sich das Gegenüber meist nicht auf einen zubewegt. Hierbei kommt mir aber immer mehr das Gefühl, dass es den Teilnehmern gar nicht mehr um das eigentliche Thema geht, sondern primär darum, der anderen Seite seinen Stempel aufzudrücken, mitunter auch mit Anfeindungen, indem man die Personen als egoistisch oder doppelmoralisch betitelt. Allerdings werden diese Vorwürfe nicht begründet, sondern eher durch bewusstes Reininterpretieren konstruiert. Dadurch entsteht nie eine Annäherung und ein Konsens wird nicht erreicht. Da dieser nicht erreicht wird, wiederholen sich Woche für Woche meist die selben Kernthemen, nur mit dem Unterschied, dass der Tonfall immer rauer wird. Hier stellt sich mir oftmals eine Frage: Warum diskutiert ihr eigentlich?

    Da ich nicht nur eine provokante Frage stellen, sondern auch etwas Selbstoffenbarung preisgeben will, kommt hier mein subtiler Grund, warum ich nach über 11 Jahren Bisaboard mit duzenden Diskussionen mich immer noch ab und zu hinsetze und stundenlang an Beiträgen feile: Mir macht es einfach Spaß. Ich mag es einfach mich mit anderen Menschen auszutauschen und etwas über deren Denkweisen zu erfahren. Dadurch lerne ich mit jeder Diskussion, wie divers die Welt ist und wie unterschiedlich die einzelnen Personen ticken. Durch das Diskutieren und eben auch die unterschiedlichen Ansichten hinterfrage ich mein Wissen, bzw. habe die Motivation dazu, mich mit den Themen zu beschäftigen. Da finde ich im Nachgang sogar die regelmäßigen Vereinfachungen von Edex in dem Zusammenhang zumindest etwas hilfreich, weil ich mich dadurch auch mal mit Dingen beschäftige, die ich vorher nicht bewusst auf dem Schirm hatte, wodurch ich mir neues Wissen durch meine Recherchen aneigne.

    Das ich das so gut finde, liegt eben auch an meiner Persönlichkeit: Ich bin ein Mensch, der eben nur über Dinge schreibt, wenn er das Gefühl hat, die Thematik zu verstehen und Argumente für seine Meinung zu haben. Ich bin ein Mensch, der wissenschaftliche Tatsachen oftmals über das eigene Empfinden stellt, sehr wissbegierig ist und daher versucht immer viel Wissen in die Beiträge einfließen zu lassen und neues lernen will. Dadurch dauert es allerdings immer ewig, bis ich meine Worte runtergeschrieben habe, weil mir immer noch etwas einfällt, was ich noch nachprüfen und recherchieren will. Gleichzeitig bin ich ein Klugscheißer, der eben das Verlangen hat, seine Informationen rauszuhauen, wenn ich denn denke, dass ich richtig liege. An sich finde ich unterschiedliche Meinungen sehr interessant und eben auch die Menschen dahinter. Man kann anhand des Diskussionsverhaltens und den Meinungen viel über einen Menschen erfahren. Je mehr ich über unterschiedliche Menschen erfahre, umso leichter fällt es mir, mich auf andere Menschen einzustellen. Das wiederum halte ich wichtig für privaten und beruflichen Erfolg.

    Was mir beim diskutieren wichtig ist, ist dabei der Konsens am Ende. Dabei meine ich übrigens nicht, dass andere meine Meinung annehmen sollen, das wäre in meinen Augen nämlich ziemlich arrogant und respektlos. Der grundlegendste Konsens ist, dass man erkennt, dass Menschen durchaus unterschiedliche Ansichten haben und diese mitunter begründen können. Da kann man halt einfach nur sagen "Leben und Leben lassen". Überzeugen versuche ich im Internet nur noch selten, einfach weil es verdammt schwierig ist. Man darf ja nicht vergessen: Eine Meinung ist immer was individuelles und damit subjektiv. Die Ursache der Meinung ist mitunter komplex, da fallen Dinge wie Persönlichkeitsstruktur, individuelle Lebenssituation, Erkrankungen, kognitive Eigenschaften, Bildung, emotionale Belastungen, Genetik, Erziehung, Umfeld, sozialer Status etc. pp. mit rein, die Liste ist also extrem lang. Demnach überzeugen einen Menschen evtl. auch andere Argumente stärker als sie mich überzeugen. Will ich einen Menschen demnach überzeugen, so muss ich Argumente finden, die IHN überzeugen und nicht mich. Meistens macht man es aber eher umgekehrt und versucht es mit Argumenten, die einen selber überzeugen und nicht den anderen. Demnach ist es in meinen Augen völlig überzogen mit der Einstellung reinzugehen: "Ich habe die besseren Argumente, also habe ich gewonnen und der andere muss sich mir anpassen". Der Köder muss eben immer dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

    Wenn ich im Internet jemanden bspw. ein fachliches Thema erklären will, so muss ich zunächst erstmal erkennen, wo der überhaupt vom Bildungsniveau steht und da anknüpfen. Tu ich das nicht, dann kann das Gegenüber sich mir auch nicht annähern, nicht weil er es nicht will, sondern weil er mich einfach nicht versteht. Wenn ich dann die Geduld verliere, so sehe ich am Ende auch immer die Schuld bei mir selber, einfach weil ich die Hintergründe der Person nicht gut eingeschätzt habe.

    Sollte man Menschen jetzt nicht mehr versuchen zu überzeugen oder falsche Behauptungen nicht korrigieren? Natürlich nicht. Falsche Behauptungen sollte man natürlich versuchen zu korrigieren, einfach auch, weil andere User hier mitlesen und das durchaus ihre eigene Meinung prägt. Man muss beim Überzeugen des Gegenübers nur bedenken, was ich oben geschrieben habe. Das ist zum einen besser für das Gegenüber, aber auch für einen selben: Wenn man viel Zeit investiert, um jemanden etwas zu erklären, aber kein Denkprozess bei demjenigen startet (zumal wir auch erwarten, dass dieser sofort einsetzt), dann ist man logischerweise frustriert. Es kommt einen wie Zeitverschwendung vor. Aus diesem Grund korrigiere ich meist auch meistens eher die Aussagen des anderen und versuche Hinweise zu geben, wenn ich denn welche habe. Ob nun das Gegenüber mit diesen Ansichten d'accord gehen will, darf er selber entscheiden. Er darf demnach selber entscheiden, ob er bei seiner Meinung bleibt, mir zustimmt, drüber nachdenkt oder darauf eingeht. Viele sind hier 20 Jahre oder älter und demnach alt genug zum Arbeiten, Heiraten und Kinder kriegen, das dürfen also alle selber entscheiden, ob sie jetzt meinen Argumenten zustimmen oder nicht. Ein Austausch wäre mir zwar am Ende natürlich lieber, aber "Wer nicht will, der hat schon." Manche User verstehen einen einfach nicht, einfach weil das Allgemeinwissen fehlt, manche User wiederum wollen einfach nur trollen und andere leben in ihrer eigenen Blase.


    Arrior, auch wenn ich dir durch das Glashaus doppelmoralalisches Verhalten vorgeworfen habe: Du bist für mich kein verlogener, doppelmoralischer Mensch. Wir sind alle Menschen, die von Emotionen gesteuert werden und dadurch nunmal je nach Situation auch mal unangemessen reagieren. Wichtig ist dabei, dass man sein eigenes Verhalten immer erkennt, hinterfragt und irgendwann auch nachjustiert, wenn man andere verletzt. Ich beobachte leider sehr oft, dass du bei Diskussionen über für dich wichtige Themen bei Gegenwind schnell die Geduld verlierst und leider sehr aggressiv wirst. In diese Aggressionen steigerst du dich immer mehr hinein, wodurch dein Verhalten immer aggressiver und feindseliger wird. Man kann stellenweise sogar verschiedene, klar abgegrenzte Stufen der Aggression ausmachen. Die Aggressionen richten sich dabei zuerst gegen die Argument selber, dann gegen die Sache, dann gegen die Person und dann sogar gegen ganze Personengruppen. Mal so als Beispiel unten aufgedröselt:


    Stufe 1 bezeichne ich mal das "hitzige, ich bezogene Diskutieren". Soll heißen, dass man hier zu Beginn noch versucht Themenbezogen zu diskutieren und Argumente zu finden. Man merkt hier allerdings schon, dass beide Fronten verhärtet sind und keine Seite sich auf die andere wirklich zu bewegen will. Jede Seite glaubt, dass sie gute Gründe hat, um bei ihrem Standpunkt zu bleiben. Da eine gewisse Antipathie vorliegt, ist der Ton etwas rauer. Das ganze ist so erstmal auch nicht weiter dramatisch. Emotionen zeichnen uns Menschen aus und machen uns zu dem, was wir sind. Dass es demnach mal etwas hitziger zugeht und man sich anzickt ist erstmal normal. Wichtig ist, dass man erkennt und auch anerkennt, dass man unterschiedliche Meinungen hat und ein annähern eben hier nicht möglich ist: Leben und Leben lassen eben. Ein Beispiel für den Ausgang hatte ich selbst vor kurzen mit Edex im Lohntopic, wo wir auch nicht auf einen grünen Zweig kamen, weil wir einfach unterschiedlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit hatten, die eben völlig gegensätzlich sind. Diskussion beendet, jeder ging seines Weges, war um eine Erkenntnis reicher und wir hatten die Diskussion nie wieder. Problematisch wird es dann, wenn man in die Stufe 2 überwechselt.

    Stufe 2 bezeichne ich mal als "Anfangende Diskreditierungs-Phase". Hier hat man gemerkt, dass man mit normalen Argumenten nicht weiterkommt und fängt an persönlich zu werden. Statt die eigenen Argumente in den Fokus zu rücken, wird nun versucht das Gegenüber als Diskutant oder die Sache an sich herunterzustufen. Dabei richtet sich die Aggression gegen die Sache an sich. Man diskutiert in dem Sinne gar nicht mehr in dem man versucht Pro und Contra zu finden, sondern verfolgt nur noch das Ziel der Herabstufung, bspw. indem Argumente nicht mehr durch Gegenargumente entkräftet werden, sondern durch deplatzierte Vergleiche, die die Sache und den User dahinter herabstufen wollen. Ich pflücke mir hierzu mal zwei Beiträge vom Baum:


    Aber ja. Fußball ist Volkssport Nr.1, Alkohol ist Volksdroge Nr.1 und Autos sind das wichtigste für den Deutschen. Wenn du Deutschen das Auto wegnehmen willst, ist das so, als würdest du Amis die Waffen wegnehmen würdest wollen.

    Hach, ich liebe es, wenn Leute solche Dinge entgegen jeder Vernunft lieben und verteidigen...

    Hier fängt eine Herabstufung schon dahingehend an, dass die Aussage, dass Fußball der Volksport Nr. 1 sei, die so erstmal stimmt, mit Dingen wie Alkohol und Autos verglichen wird. Ein Sport, der also viele positive Eigenschaften hat, wird mit etwas gleichgesetzt, was an vielen Punkten negativ behaftet ist. Fußball wird quasi mit Dingen verglichen, die entweder in hohen Mengen den eigenen Körper oder die Umwelt zerstören. Gleichzeitig wird das Verteidigen der Aussage, Fußball ist Volksport und damit wichtig, als unvernünftig bezeichnet, obwohl gar nicht erklärt wird, warum das nun ach so unvernünftig ist. Edex sagte damals mit dieser Aussage, dass der Fußball den Deutschen wichtig ist und damit schützenswert ist. Diese Aussage stimmt auch: In Deutschland gibt es insgesamt über 25000 Fußballvereine mit über 6,5 Mio Mitgliedern, die sich aktiv engagieren. Gleichzeitig spielen 3,15 Mio Menschen häufig Fußball und über 10 Mio in Deutschland spielen Fußball hin und wieder. Allein die knapp 14 Mio Fußballspieler machen somit einen Anteil von ca. 16,8 % aus. Kinder zählen in die Statistik nicht mit rein. Auch darf man nicht vergessen, dass der Sport auch viele Menschen bewegt, die aufgrund ihrer körperlichen Verfassung nicht mehr selber spielen können, die aber trotzdem interessiert dabei sind. Fußball bewegt schlichtweg einen signifikanten Anteil der Bevölkerung, das ist eine Tatsache.

    Da wüsste ich jetzt gerne, ob du auch selbst Fußball spielst oder nur einer von Millionen Konsumenten bist, ohne selbst Fußball zu spielen und es dennoch als Volkssport bezeichnest

    Hier versucht man, das Fandasein vom Diskutanten auf das Level des Menschen runterdrücken, der einfach nur konsumiert, dem also nicht selber etwas an der Sache liegt. Auch das ist eigentlich kein Argument, bzw. geht es in die Richtung der unterschwelligen Totschlag Argumente.

    Es wird völlig verkannt, dass man nicht zwangsläufig selber Fußball spielen muss, um sich für den Sport begeistern zu können. Manche können aus gesundheitlichen Gründen, wie mein Vater, nicht mehr spielen. Der engagiert sich allerdings in seiner Freizeit als Vereinspräsident im Verein. Ich helfe in der Heimat regelmäßig bei organisatorischen Dingen mit, spiele aber selber keinen Fußball, einfach weil bei mir nach 30 Minuten die Knie streiken. Ebenso sind Fangruppen nicht einfach nur bloße Konsumenten, da besonders die Ultragruppierungen durch Gesänge und Choreographien auch viel zur Stimmung beitragen. Diese Stimmung macht gerade auch das Erlebnis Stadionbesuch aus.


    Sätze wie die eben zitierten sind an sich keine Argumente mehr, sondern nur noch ein Versuch, das Gegenüber selber abzuschwächen und sich selber dabei zu stärken. Man will den Menschen bewusst dazu provozieren, irgendetwas falsches zu sagen. Hier ist der Respekt dem Gegenüber langsam verloren gegangen. Es geht gar nicht mehr um das Thema und den Austausch, sondern um: "Ich selber will recht haben, komme was wolle".


    Als nächstes kommen wir dann zur Stufe 3. Stufe 3 bezeichne ich mal als die "bewusste Diskreditierungsphase". In dieser Phase ist der Frust über die nicht Befriedigung des eigenen Egos so groß geworden, dann man sämtliche Hemmungen fallen lässt und man offen zum Angriff übergeht. Ziel ist es hier nicht mehr das Gegenüber zu schwächen, sondern über es zu dominieren. Dabei wird auf die Gefühle des anderen keine Rücksicht mehr genommen. Das ist die Phase der Egoismus- und Doppelmoralvorwürfe. Es wird stark persönlich. An einer Diskussion hat man spätestens hier kein Interesse mehr. Die Beschimpfungen als Doppelmoralisch oder Egoistisch werden als "Kritik" bewertet, ohne dabei Kritik zu sein. Kritik setzt nämlich Maßstäbe voraus. Wenn ich demnach jemanden wegen doppelmoralischen Verhalten kritisiere, dann muss auch genau festlegen, was denn der Maßstab für korrektes Verhalten in den eigenen Augen ist und den ganzen Spaß erklären. Was hier auch auffällt: Aufgrund des Frustes geht einiges an Selbstwahrnehmung verloren.

    Aber was hat das mit meinem aktuellen Beitrag zu tun???


    Ich habe Gucky für seine Doppelmoral kritisiert, weil er meinte, dass Fußballspiele unbedingt mit Publikum stattfinden muss, weil da ja "eine Menge Geld bzw. Arbeitsplätze daran hängen". Gleichzeitig meinte er aber, dass die Hotels mit weniger Gästen klarkommen müssen/sollen.

    Wie ich im anderen Topic anführte ist das mit den Hotels kein doppelmoralisches Verhalten, sondern eine Tatsache. Gleichzeitig lassen deine Aussagen eben den für die Kritik notwendigen Maßstab missen. Einen Hinweis, wie er sich hätte stattdessen verhalten sollen, führst du nicht an. Diese Form der Kommunikation ist allerdings alles andere als respektvoll. Wenn man Doppelmoral schon anführt, dann MUSS man das eben nachvollziehbar begründen.


    Natürlich kann man auch noch eine Schippe drauflegen: Hier kommen wir zur Stufe 4, der verallgemeinernden Diskreditierung

    Hierfür füge ich mal ein Zitat an:

    Womit wir wieder beim Punkt deiner Doppelmoral (und der der anderen Fußballfans) sind, welche wir schon vor ein paar Wochen hatten:
    Hotels sollen gefälligst mit den geringeren Besucherzahlen zurechtkommen, aber Fußballspiele sollen unterstützt werden und mit vielen Zuschauern stattfinden (das unterstützen mag bei kleineren Vereinen berechtigt sein, aber deswegen sollten, gerade bei 5000 Neuinfektionen/Tag keine Fußballspiele mit Zuschauern stattfinde

    Stufe 4 ist dann der Punkt, wo man zum Rundumschlag ausholt. In den letzten Tagen haben sich User in die Diskussion eingeschaltet, welche ebenfalls für die Öffnung von Stadien (unter Auflagen versteht sich) plädieren. Hierfür werden dann durchaus rationale Argumente angeführt, die das Thema wieder auf eine sachliche Ebene heben könnten und gleichzeitig mit den Doppelmoralvorwürfen aufhören können. Das waren Punkte gewesen, die Sachlich die einzelnen Risikofaktoren und Maßnahmen verglichen. Statt nun allerdings auf diese Beiträge einzugehen, kommt eine Aussage wie oben beschrieben:

    Kurzum du Sprichst von Gucky, seiner Doppelmoral und die der anderen Fußballfans. Die anderen Fußballfans spezifizierst du zwar nicht genauer, da es aber Plural ist, kann man nunmal schlichtweg annehmen, dass damit nicht nur Edex gemeint gewesen sein soll. Ich kann mich als Person demnach beleidigt fühlen, da ich als eine der Wenigen auf der Pro Stadionöffnungs-Seite war. Allerdings fehlt es hier auch an Erklärungen bzgl. möglichen doppelmoralischen Verhaltens, wodurch man die Aussage so nehmen muss, wie sie halt dasteht: Fußballfans sind anscheinend doppelmoralisch. Nicht weil sie doppelmoralisch sind, sondern weil sie Fußballfans sind oder nicht auf deiner Seite stehen. Die Gefühle deiner Mituser hier im Forum werden also mit Füßen getreten, und noch viel weniger Respekt deinen Mitdiskutanten gegenüber geht halt wirklich nicht mehr. Vor allem weil sich die Aggression auch gegen Menschen richtet, die dir nichts getan haben. Wo man bei Punkt 3 noch evtl. Begründungen, wie emotionale Momente anführen könnte, ist ab Stufe 4 wirklich eine Grenze des Zumutbaren überschritten worden. Aus diesem Grund habe ich dir am Ende auch den Satz mit dem Glashaus eingeschenkt.

    Wenn wir nun den Bogen von deinem Verhalten in Stufe 3 und Stufe 4 zu dem Zitat mit den bunten Farben spannen: Du forderst Respekt und Rücksichtnahme auf deine Argumente, bringst aber deinen Mitmenschen nicht den grundlegendsten Respekt entgegen, den jedes fühlende Wesen verdient. Dies ist messen mit zweierlei Maß, weil du dir selber mehr Rechte einräumst, als du anderen Menschen zugestehst. Wer A sagt, muss auch B sagen. Wer Respekt und Interesse fordert, muss respektvoll und interessiert sein.

    Das Problem an den vier Stufen, die ich aufgezählt habe: Mit jedem voranschreiten in die nächste Stufe geht das Gegenüber mindestens einen Schritt zurück. Eine Annäherung beider Seiten wird somit unmöglich gemacht. Dies ist auch nicht verwunderlich: Wir Menschen reagieren nicht respektvoll auf jemanden, der uns gerade grundlos beleidigt hat, bzw. gehört hier einfach extrem viel Selbstbeherrschung hinzu.


    Ich weiß nicht, warum du diskutierst, ob das nun Spaß, Erkenntnisgewinn, Austausch oder auch der Versuch ist andere zu überzeugen. Aber frage dich mal innerlich, und da darf sich jeder angesprochen fühlen, der jemanden gerne mal Egoismus oder Doppelmoral unreflektiert überknüppelt, ob du damit deine Ziele erreichst? Macht es Spaß jede Woche über die gleichen Themen mit immer aggressiveren Ton zu reden? Würdet ihr euch von jemanden geachtet fühlen und die Argumente beachten, wenn er euch selber nicht achtet? Würdet ihr euch von jemanden überzeugen lassen, der euch als egoistisch oder doppelmoralisch bezeichnet, ohne wirklich nennenswerten Grund zu nennen? Würdet ihr euch von jemanden überzeugen lassen, der euch aggressiv und mit Anfeindungen gegenübersteht?

    Sicherlich manche Menschen wollen einen einfach nur provozieren. Die Beste Reaktion auf jemanden, der provozieren will, ist allerdings: sich nicht provozieren zu lassen. Immerhin haben wir im Internet den Luxus, über alles was wir lesen, auch nachdenken zu können. Genauso können wir uns entscheiden, ob, wann und wie wir etwas posten.

  • Was mir beim diskutieren wichtig ist, ist dabei der Konsens am Ende. Dabei meine ich übrigens nicht, dass andere meine Meinung annehmen sollen, das wäre in meinen Augen nämlich ziemlich arrogant und respektlos. Der grundlegendste Konsens ist, dass man erkennt, dass Menschen durchaus unterschiedliche Ansichten haben und diese mitunter begründen können. Da kann man halt einfach nur sagen "Leben und Leben lassen". Überzeugen versuche ich im Internet nur noch selten, einfach weil es verdammt schwierig ist. Man darf ja nicht vergessen: Eine Meinung ist immer was individuelles und damit subjektiv.

    Stimmt. Schwer wird es vor allem dann, wenn es Wertefragen sind, die diskutiert werden. Wenn es nicht mehr nur um harte Fakten geht, wie es so schön heißt. Jeder Mensch hat Werte, die für die Person besonders wichtig bzw. wertvoll sind. Zum Beispiel will ein Inhaber eines Nachtclubs nicht seinen Laden schließen müssen, weil wir uns in einer Corona-Pandemie befinden, und dann sagt der schnell mal "Das Virus ist doch gar nicht so schlimm". Wieder andere sind in einer Risikogruppe und haben vielleicht einen schlimmeren Verlauf zu befürchten, fühlen sich nicht ernstgenommen und sagen "Gesundheit geht aber vor".


    Beide haben irgendwo recht. Das Virus ist jetzt nicht der absolute Killer, aber dennoch sollten wir auch auf andere Leute Rücksicht nehmen. In so einer Situation ist das Diskutieren immer schwierig, weil man wegen verschiedener Wertevorstellungen nicht einig werden kann. Aber deswegen muss man nicht zerstritten aus der Sache gehen. Wenn man wenigstens versucht so weit wie möglich die andere Seite zu verstehen und sich in die Situation hineinzuversetzen, würde die ganze Diskussion wesentlich lockerer und verständnisvoller ablaufen. Und dann ist es nicht nur einfacher zu diskutieren, sondern auch angenehmer. Selbst wenn es erst nur ein gemeinsames Nachvollziehen und ein Verständnis für die Debatte ist, ist man auf gutem Weg. Denn im Idealfall wird so lange diskutiert, bis das beste Argument gefunden ist. Und das kann manchmal ewig sein.

  • Danke an euch zwei, dass das Thema mal nicht toxisch behandelt wird, ich habe mir gerade speziell zu dem Thema hier mal ein paar Seiten durchgelesen und muss sagen, bevor ich geantwortet habe, habe ich selbst gemerkt dass ich etwas emotional drauf reagiere, wie mittlerweile alle darüber reden, bzw. wie man miteinander redet, ich kann auch beide Seiten verstehen und dass Sie emotional werden können, aber gerade im Netz habe ich gemerkt, wenn man etwas zu emotional sieht, kochen Diskussionen über und man flankt sich nur noch gegenseitig.


    Es ist halt nicht zielführend, wenn aus zwei Sichtpunkten nur noch Anfeindungen und Anschuldigungen kommen.

    Ich äußere mich mal als Coronakritiker, der bei dem Thema nur noch die Augenbraue hochziehen kann (mittlerweile ist das ja nur noch ein hin und her), ich äußere mich also skeptisch dem gegenüber und werde gleich als empathieloses Arschloch gesehen, was es in Kauf nimmt dass Leute sterben oder dass ich die Krankheit sogar leugne, gefolgt von Todschlagargumenten wie "wenn du es hast wirst du der erste sein, der am lautesten heult", bis hin zu "ich erinnere dich dran, wenn jemand in der Familie daran gestorben ist", naja und so Dinger wie "ich hoffe, wenn du daran erkrankt bist, dass du keine ärztliche Hilfe bekommst und daran verreckst" oder "hoffentlich musste Höhe Geldstrafen zahlen, die dich bis an sein Lebensende belastet".


    Allein solche Aussagen mir gegenüber, wurden von der angeblich so liebenswerten und fürsorglichen Seite, erwähnt.

    Dementsprechend bin ich auch mit meinen Beitrag eher zögerlich umgegangen, nicht dass man wieder genau das an den Kopf geworfen bekommt, gerade in Foren ist das halt auch so ein Punkt wie das Domi erwähnt hat, dass man dann in Form von Likes seinen Zuspruch abgibt und dann nicht selten Leute zusammen tun, die sich länger kennen oder man eine jeweilige Person eh nicht leiden kann und dann einfach so seinen Zuspruch dazu gibt. (Vieles schon miterlebt)


    Aber natürlich um auch die Gegenseite anzusprechen, halte ich es nicht sinnvoll mit irgendwelchen extremen Verschwörungstheorien daher zu kommen, da habe ich halt auch schon vieles gehört und wie aggressiv (auch wenn ich wie gesagt beide Seiten irgendwo verstehen kann) dann argumentiert wird, denn nicht nur Leute die mir den Tod wünschen, weil ich wenn ich daran erkranke, keine Hilfe bekommen sind, übertreiben es, sondern auch Leute, die dem kritisch gegenüber stehen, sollten nicht mit Aussagen wie "hoffentlich gehst du an der Armut zu Grunde", kommen.

    Du kommst kritisch in ein Gespräch und liest dann nur noch wie sich Leute gegenseitig fertig machen.


    Dass Leute nicht daran und im schlimmsten Fall daran sterben wollen ist vielen btw. bewusst, aber ebenso ist Ihnen bewusst wie es mit der Wirtschaft steht und äußern sowohl als Selbstständiger, wie auch als Angestellter seine Ängste und das vollkommen zu Recht, ich habe selbst Angst um meine Arbeit, die Wirtschaft war ja vor Corona schon nicht so ganz rosig, aber jetzt sieht es halt noch beschissener aus, da muss man halt auch mal Leute verstehen die Angst vor der Armut haben und Ihnen nicht gleich das schlimmste wünschen und unterstellen.

    (Gilt natürlich auch umgekehrt)


    Naja und um dann nochmal allgemein auf das Thema zu kommen, man sollte vllt. auch öfters egal bei welchem Thema und wie die Antwort nun aussieht (außer man wird beleidigt) drüber nachdenken, warum die Person das so sieht, ohne dass man direkt etwas zwischen den Zeilen liest und dass dann einem unterstellt wird, da brauchen sich dann diverse Leute auch nicht wundern, wenn sich das hoch schaukelt, oftmals scheint es wenn ich mir Diskussionen im Netz angucke nicht darum zu gehen, dass Leute sachliche Meinungen rüber bringen, sondern grundlegend sich einfach in der Diskussion zu präsentieren und auf alles was nicht genau deren Bild entspricht einzuhacken, naja oder es gibt die, die es auch bewusst und extra provozierend machen.

    Bringt halt nichts wenn jemand einen Standpunkt hat, der sogar moralisch oder wie auch immer richtig ist und nur weil man einen anderen davon nicht überzeugen kann, abfällig wird aka "du willst nicht meiner Meinung sein, dass ziehe ich dich halt in den Dreck"

  • Das Ding ist erstmal wie @Claike richtig sagt: Meinungsfreiheit bedeutet bloß, dass man vor Verfolgung des Staates geschützt ist. Ich hasse es, wenn die Leute mit der Keule kommen: "Das ist meine Meinungsfreiheit!" und sich glauben ins Leo stellen zu können.

    Dude, wenn es deine Meinungsfreiheit ist entweder wissenschaftlich falsche oder unmenschliche Aussagen zu tätigen, dann ist es auch meine darauf dementsprechend einzugehen.


    Ansonsten kann ich es bei bestimmten Themen oder bei spezifischen Fällen nicht mehr sehen, wie darauf gepocht, dass man ja neutral bleiben muss. Im schlimmsten Fällen spielt man "The Devil's Advocat" wie es so schön heißt, in den besten Fällen handelt es sich eben um priviligierte Leute (zumindest eben in diesen Bereichen, bei denen es ihnen so leicht fällt objektiv zu sein), die leicht neutral bleiben können, wenn sie von vielen Dingen nicht persönlich betroffen sind.

    Ich hab es mittlerweile auch schon satt, wenn mir vor allem heterosexuelle Männer sagen, man müsse ja immer schön neutral bleiben. Sie sind es ja nicht, die vorhin gerade persönlich beschimpft wurden. Das war eben schon vor allem in Onlinediskussionen so, im realen Leben ist mir das sehr selten passiert und wenn, dann schmeiß ich die Leute in hohem Bogen aus meinem Leben und ich brauche gar nichts mehr mit denen zu bereden lol


    Dieses "sei doch bitte mal neutraler" ist ein Symptom unserer Gesellschaft, wo man erstens keine Menschlichkeit nach außen tragen sollte, und zweitens wurde diese Einstellung stark von privilegierten Gruppen geprägt, die eben sehr leicht neutral argumentieren können, weil sie selbst selten richtigen Schwierigkeiten im Leben begegnen mussten und daher in diesen Diskussionen seltener ein persönlicheres Thema dabei ist.

    Da diese Einstellung auch Konsens geworden ist, gerät man eben auch manchmal in die Falle sie selbst ebenso zu übernehmen.


    Und btw ist es in vielen Fällen auch kontraproduktiv, wenn man Kompromisse findet. Am Ende bedeutet ein Kompromiss dann immer, dass man schon verloren hat. Es gibt bei manchen Themen eben keine Kompromisse zu schließen. Bestimmtem Personengruppen kann man nicht nur ein bisschen Menschenrechte einräumen, Fakten können auch nicht ein bisschen wahr sein und auch auf Extremisten wie Nazis soll man nicht ein bisschen zugehen.


    Hier waren aber nunmal auch Fälle, wo eben Edex mit psychischen Erkrankungen schon fast allesamt als "Here is Johnny!"-Serienmörder*innen dargestellt hätte und natürlich fühlen sich dann manche Betroffenen persönlich angegriffen. Natürlich ist es eine gute Sache, dass er sich dann entschuldigt hatte, da will ich gar nichts dagegen sagen. Aber zuvor war es doch klar, dass man nicht auf ewig objektiv bleiben kann.

    Und auch Corona ist für viele ein sehr persönliches Thema. Da wird es eben auch anstrengend, wenn man immer dasselbe erklären muss, und jemand auch dauernd so tut, als wäre er alleine in dieser Situation.

  • Zitat von YnevaWolf

    Edex schön das du den Teil, warum ich ich DIESE Corona-impfung ablehne einfach überliest. Ist ja nicht so das ich das begründet hätte. Vielen Dank, damit landest du bei mir nun auf ignorieren. Ich lass mich nicht weiter Trollen.

    Zitat von MightyHonweisel

    Ich wollte nicht mehr, aber ich möchte einfach ein letztes Mal auf dich und den Unsinn, den du verbreitest eingehen. Impstoffstudien sollten/müssen breit angelegt sein, damit in jeder Altersklasse die Nebenwirkungen erforscht und ggf. minimiert werden können. Und hör endlich auf deine eigene Befindlichkeit und deine Luxusprobleme was Maskentragen angeht, auf alles und jeden zu projizieren.


    Klar, ignoriert oder blockiert mich doch gleich alle. Genau, das hilft uns allen wenn man Anderen garnicht mehr hinterfragt/widerlegt und so weiter. Falls wieder hier ein AfD Fanboy das Unwesen treiben sollte, dann blockiert ihr ihn sofort, aber widerlegt seine Ansichten nicht... Ich bin ehrlich gesagt froh, dass man damals versucht hat mich vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn hier jeder jetzt ernsthaft Andersdenkende blockiert, dann lümmert hier im Forum sehr schlimme Sachen wie Kindermissbrauch, Rassismus und so weiter. Weil sie keiner mehr hinterfragt und somit diesen Leuten das Gefühl gibt, das Richtige zu tun.


    Ich werde mein Ding machen und ich bin immer verbesserungswürdig. Ich mache viele Fehler, schreibe auch viel Mist. Versuche auch was davon zu lernen. Ich bin einfach nicht wie Merkel oder die Regierung allgemein kompromissfähig. Bei mir zählt das und dies und fertig. Jeder hat ja eine andere Rhetorik/Diskussionskultur. Aber ich bin dumm genug um zu sagen, dass Schweigen/Ignorieren bei Kindermissbrauch, Rassismus und anderen nicht standhaften Dingen ein Zeichen der eigenen Schwäche ist. Wo kommen wir nur hin, wenn jeder sich bei allem was einem nicht passt, sich zurückzieht? Der Nationalsozialismus ist auch groß geworden, weil Menschen weggeschaut haben statt sich dagegen zu stellen und so auch die AfD. An Schulen werden oft Sticker verschickt von Adolf Hitler, rassitische Themen, Kindermissbrauch und so weiter und die Schüler machen da mit oder schauen einfach weg. Wegschauen/Ignorieren löst einen Schneeball Effekt aus. Wenn mir keiner was dagegen gesagt hätte zu dem was ich zu psychisch kranken Menschen gesagt habe, dann hätte ich es wieder und wieder getan. Ich hätte weiter gesagt, dass psychisch kranke Menschen schwache Menschen seien, die lediglich sich selbst nicht hinterfragen oder dass eine Psychiatrie keine Strafe sei, sondern wie eine Reha. Und wenn mir keiner damals gesagt hätte, dass die AfD so falsch sei, dann hätte ich heute noch die AfD verteidigt und gesagt, dass sie demokratisch sei und, dass die Medien die Aussagen der AfDler verdrehen oder sagen, dass die Flüchtlinge Schuld sind mit allem.


    Ich bedanke mich dafür, dass ihr mich belehrt hat. Dass ihr nicht weggeschaut hat, sondern immer und immer wieder darauf eingegangen sein. Egal ob es um die AfD, Todesstrafe, Umwelt, Psychiatrie und so weiter ging. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sehr schwer ist von etwas rauszukommen. Ich habe schon vor der AfD hauptsächlich nur mit rechten Parteien wie BIW, DSU und so weiter beschäftigt und dieses Denken verankert sich tief. Aussteiger, die davon berichten wissen genau wie schwierig das ist und solches Denken betrifft ja alle Teile. Wenn man von sich aus ein rechtes Gedankengut vertritt, dann sieht man vieles Anders. Das ist ja eine Art von Polemik gegen alles zu sein, wofür die Regierung steht.


    Nun geht es um Corona, jeder hat ein anderes Empfinden um die Dinge. Da ich häufig sehr direkt bin und einfach was schreibe was mir grad durch dem Kopf geht, kommt halt auch Dinge raus, die wenig Sinn machen. Mir wird immer wieder gesagt, dass ich Dinge weglasse. Ja, weil ich sie schon erwähnt habe wie ich dazu stehe oder ich lasse sie weg, weil es nicht entscheidend ist. Manchmal vergesse ich es auch oder es fehlt an meiner Lust an alles einzugehen. Ich kann nicht und werde nicht jeden recht machen. Mit Manchen wie Feliciá verstehen wir uns meist garnichts. Da ist es oft ein Wirrwarr. Ich möchte auch nur verstanden fühlen und habe aber oft das Gefühl falsch verstanden zu werden. Wohlmöglich, dass meine Ausdrucksweise beschissen ist und sehr negativ rüber kommt. Aber hey, das bin ich nunmal. Ich bin kein Schönredner oder nicht derjenige, der Dinge eher harmonisch rüberbringt. Ich bringe es so rüber, wie ich es bin. Für viele ist es Utopisch, was da rüberkommt, aber manche Dinge wie das mit der Belüftungsanlage, was ich Anfangs gesagt habe wird nun immer mehr umgesetzt. Aber auch das mit der der totalen Quarantäne wäre in Angesicht der nun steigenden Zahlen damals wohl das Bessere gewesen.


    Eine gleichgeschalte Gesellschaft kann nicht die Lösung sein in einer Demokratie. Weil zu einer Demokratie gehören all die Facetten dazu. Gerade zu einer Diskussion muss man mit jeden und mit alles rechnen. Auch Unangenehmheiten und Widersprüchliches. Aber eine starke Demokratie muss wahrhaft sein und bleiben. Wir haben gesehen und gelernt, was es heißt wegzuschauen. Wegzuschauen lehrt keinen Menschen, keinen Einzigen. Es bewährt andere Menschen.

  • Ich hab es mittlerweile auch schon satt, wenn mir vor allem heterosexuelle Männer sagen, man müsse ja immer schön neutral bleiben. Sie sind es ja nicht, die vorhin gerade persönlich beschimpft wurden. Das war eben schon vor allem in Onlinediskussionen so, im realen Leben ist mir das sehr selten passiert und wenn, dann schmeiß ich die Leute in hohem Bogen aus meinem Leben und ich brauche gar nichts mehr mit denen zu bereden lol

    Was hat jetzt das eigene Geschlecht und die eigene Sexualität mit einer Bitte darum, neutral zu bleiben, zu tun? Sollen wir nicht alle anstreben an einen Punkt zu kommen, wo wir sowas bei einer Diskussion nicht mehr berücksichtigen? Gerade solche Einstellungen machen die Diskussion manchmal schwierig. Du hast ja auch in einem anderen Thread ganz plötzlich mit Mansplaining angefangen, worauf Jolt dann nochmal ganz sachlich antwortete und dann hat sich alles wieder beruhigt. Gerade solche Anschuldigungen schleudern das Klima ganz schnell in eine andere Richtung. Das ist im Grunde genau das Gleiche, wie wenn jemand jemanden Anderes als Egoist oder als transfeindlich beschimpft/beleidigt.


    Ich finde den Punkt mit den Danksagungen auch ein sehr wichtiger. Manchmal bekommen auch neue Leute Likes auf ihre Beiträge, weil sie einfach Ahnung haben und man das an ihren Beiträgen merkt und man deswegen ihren Beitrag zum Thema schätzt, häufig aber wird auch bloß geliked, weil die andere Seite, wie kleiner Domi bereits schreibt, gerade einen auf den Deckel bekommen hat und da ich mal selber betroffen gewesen bin, kann ich nur sagen, dass es echt schwierig ist, emotional damit umzugehen, insbesondere wenn man nicht nur nebenbei hier aktiv ist, sondern auch etwas mehr mit dem Forum hier verbindet. Bekam auch mal hier im Forum fast um die 10 Troll-Likes auf einen Beitrag von mir (Jahre her) und war danach innerlich echt am Verzweifeln, vor allem waren das damals User, mit denen ich damals nichts zu tun hatte und die mit meinem Thema (damalige Fanart-Galerie) nichts zu tun hatten und dass sie sich irgendwo abgesprochen haben, war dann auch klar.

    (Das nur so nebenbei erwähnt, ich kann das nicht beweisen oder sonst was, aber es ist passiert und ist eine meiner negativen Erfahrungen mit den Likes hier im Forum), aber natürlich lässt sich am System nur schwer was ändern, weil das Liken schon eine sinnvolle Funktion im Forum erfüllt.


    Bei der Diskussion mit Edex, kann ich nur von mir aus sagen, dass ich es bemerkenswert finde, wie oft da die Leute nochmal alles erklärt haben. Ich selbst hatte ab einem gewissen Punkt keinen Bock mehr darauf, immer wieder das Gleiche lesen zu müssen und da muss ich eben schon sagen, dass die Leute da schon sehr geduldig gewesen sind, aber dass irgendwann mal Schluss mit der Geduld ist, ist für mich als Leser schon verständlich, da Edex nun mal ziemlich oft nicht richtig auf die Argumente eingeht, oder den Anschein macht, diese komplett zu ignorieren oder zu überlesen und das ist in einer Diskussion nun mal schon ein großes Problem, weil so kommt man nicht auf einen gemeinsamen Nenner und die Diskussion geht immer wieder von vorne los, weil Edex ein paar Tage danach wieder mit den exakt gleichen Sachen anfängt, wie vor ein paar Tagen noch.

  • kleiner Domi


    Erstmal danke für diesen echt ausführlichen und sachlichen, wenn auch sehr langen Beitrag ;) Aber er war interessant genug ihn komplett durchzulesen. Das heißt bei mir nach einem anstrengenden Arbeitstag echt was ^^ Ich gebe dir auch größtenteils recht, was die Diskussionskultur hier im Forum angeht. Ich habe damit selbst meine Erfahrungen gemacht. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass speziell die Leute von denen ich anfangs dachte, dass sie sich so verhalten, (ich meine anti sein um anti zu sein, sich likes zuschieben, und geschlossen gegen anderen User vorgehen) das nicht mehr tun, wenn sie keinen Grund mehr dazu haben. Kurz nachdem ich mich hier registriert habe, bin ich mit ein paar Personen, mit einer ganz besonders, ziemlich aneinander geraten. Wir waren da bei einem bestimmten Thema ganz offensichtlich sehr unterschiedlicher Meinung, sind wir vermutlich immer noch.. und trotzdem herrscht mittlerweile ein gesittetes Miteinander. In andere Themen war man dann gar nicht mehr so weit aus einander.. das war dann eben ein Reibungspunkt, der dummerweise auch noch recht früh entstand, bevor man sich gegenseitig einschätzen konnte.


    Ich den von dir erwähnten Fällen ist das aber glaube ich ein bisschen anders gelaufen. Das Problem bei Edex ist mMn dass man ihn inzwischen ganz gut einschätzen kann. Ich fühle mich von Teilen deines Posts angesprochen.. das einfachste wäre jetzt die Klappe zu halten, da du außer Arrior ja keine Namen genannt hast (was ich übrigens auch nicht so super finde.. du hasst da sehr gegen ihn geschossen, obwohl sich gut ein Dutzend User fast genauso verhalten hat) aber ich möchte mich an der Stelle auch selbst mal kurz dazu äußern. Bei Edex hat sich die Sache langsam aber sicher hochgeschaukelt.. Natürlich reagiert man von vornherein etwas gereizt und fragt sich: Na, was kommt jetzt wieder?" Aber kann man einem das verdenken, wenn es mit Naziparolen anfängt, es weiter geht mit "Psychisch Kranke gehören in den Knast" und endet mit: "Warum saufen wir nicht einfach um Corona zu besiegen??"


    Auch die Fußballgeschichte ist nicht ganz so gelaufen. Es ist ja nicht so als wäre jemand aufgestanden und hätte gebrüllt "Fußball ist scheiße und gehört abgeschafft".. auch hier hat Edex sich wieder so ein bisschen ins eigene Bein geschossen. Die meisten die sich gegen Fußball ausgesprochen haben, haben das viel mehr in einem vergleichenden Kontext getan.. Hochzeiten sind ja wohl nicht unwichtiger als Fußball.. im Gegenteil.. darum ging es. Er fängt an mit "OMG, wie können Hochzeiten nur erlaubt sein??" und beendet sein Statement mit "Gut dass ich ins Stadion kann!" und ein paar Tage später, regt er sich über die Flüchtlingssituation auf und hat Angst um seinen möglicherweise ausfallenden Stadionbesuch.. Und ja, das finde ich zwar auch ehrlich, aber ich darfs auch ehrlich egoistisch finden. Das hätte ich auch bei jedem anderen User so empfunden. Zugegeben.. bei Edex reagiert man möglicherweise etwas gereizter, weil man schon ahnt wo das hinführt.


    Ich versteh den Reflex, mal kurz für den Underdog ne Lanze zu brechen.. aber manche Underdogs machen sich auch ganz zielstrebig selbst dazu.


    Ich möchte noch kurz anmerken, dass ich deinen Post im großen und ganzen sehr gut fand und dir beim meisten zustimme, auch wenn das jetzt anders klang.. nur bei den angesprochenen Punkten wollte ich eben gerne nochmal was zu sagen.



    Edex


    Es ist auch super, dass du das ganze nutzt um dich weiter zu bilden, neue Ansichten annimmst und versuchst was zu lernen. Aber warum muss das immer wieder mit der "Kopf durch die Wand" Methode passieren. Du bist doch ein erwachsener Mensch, man kann doch nicht davon ausgehen, dir jedes mal die ganze Welt erklären zu müssen bevor du es sinnvoll zusammen setzen kannst. Ich habe den Eindruck dass du sehr wissbegierig bist, das ist sogar etwas richtig gutes, aber auch, dass du Dinge extrem schnell als Tatsache hinnimmst. Ich habe oft den Eindruck, dass du jemand bist, der nur an der Kneipe um die Ecke vorbei laufen muss, irgendjemanden ne Meinung zum besten geben hörst, und dann für dich eine neue unumstößliche Tatsache gefunden hast. Und es stand ja vermutlich auch so in der Bild! Lerne ruhig weiter.. aber vielleicht setzt du mal wo anders an, als bei irgendwelchen Meinungen bis Fakten. Wenn du etwas am Umgang mit deinen Mitmenschen arbeiten würdest, und etwas mehr auf die Art was und wie du schreibst, bekämst du hier auch nicht so viel Gegenwind. Etwas nicht zu wissen, oder in irgendwas falsch zu liegen ist ja garnicht das Problem. Schlimmer ist es wenn man mit so einer Selbstsicherheit falsch liegt, dass man Leute einfach triggern muss. Wie wärs wenn du deine nächsten Posts nicht als" Pseudofakt XYZ - Passieren muss jetzt dies und das" verpackst sondern als "Hey, guckt mal hier.. wie denkt ihr darüber.. meine Meinung ist.." und ich garantiere dir, dass die Leute wohlwollender darauf reagieren werden.. vielleicht mit etwas Umgewöhnungszeit^^

  • Ich hab es mittlerweile auch schon satt, wenn mir vor allem heterosexuelle Männer sagen, man müsse ja immer schön neutral bleiben. Sie sind es ja nicht, die vorhin gerade persönlich beschimpft wurden. Das war eben schon vor allem in Onlinediskussionen so, im realen Leben ist mir das sehr selten passiert und wenn, dann schmeiß ich die Leute in hohem Bogen aus meinem Leben und ich brauche gar nichts mehr mit denen zu bereden lol

    Was hat jetzt das eigene Geschlecht und die eigene Sexualität mit einer Bitte darum, neutral zu bleiben, zu tun? Sollen wir nicht alle anstreben an einen Punkt zu kommen, wo wir sowas bei einer Diskussion nicht mehr berücksichtigen? Gerade solche Einstellungen machen die Diskussion manchmal schwierig. Du hast ja auch in einem anderen Thread ganz plötzlich mit Mansplaining angefangen, worauf Jolt dann nochmal ganz sachlich antwortete und dann hat sich alles wieder beruhigt. Gerade solche Anschuldigungen schleudern das Klima ganz schnell in eine andere Richtung. Das ist im Grunde genau das Gleiche, wie wenn jemand jemanden Anderes als Egoist oder als transfeindlich beschimpft/beleidigt.

    Nein, eben nicht. Wenn mir jemand, wie letztens eine ganze Gruppe sagt "ich hab ja nichts gegen lgbt Menschen, ABER ich möchte nicht, dass die heiraten und Kinder adoptieren dürfen" und ein anderer so: "Ich bin ja auf deiner Seite, aber du solltest neutraler / sachlicher / whatever sein." Nein, das sollte ich nicht, punkt, weil ich mich immer weniger bei der Gesellschaft, oder allgemein bei Leuten, ansimpen will. Das ist nicht nur einfach eine Meinung. Da sprechen sich Leute dafür aus die Rechte anderer einzuschränken.


    Ich meinte mit dem oberen Text: Ein heterosexueller Cis-Mann kann mir dann leicht sagen, dass man ja neutral reagieren sollte, weil es denjenigen auch nichts angeht.

    Genau deshalb hat sich in unserer Kultur dieser "bitte sei doch immer objektiv und roboterhaft"-Schmu entwickelt, genauso wie "Man muss IMMER einen Kompromiss finden." Nein. Oft sollte man nicht nachgeben, weil einem diese Kompromisse nur schaden und an sich gar keine sind.

    Wenn die Diskussierenden, die diese Einstellung vertreten, eben selten selbst betroffen sind, können die nunmal leicht einen Kompromiss finden oder emotionsloser an die Sache rangehen.

    Und auch, wenn es um typische Frauenthemen geht (oder spezifischer, wenn diese auch noch queere Frauen betreffen) und dann mischt sich ein heterosexueller Cis-Mann und versucht dir das zu erklären oder gegen dich zu argumentieren, obwohl es nichtmal um kalte Fakten und Studien geht, sondern halt auch um lebensnahe Erfahrungen und so.


    Diese "omg, bloß keine Emotionen in einer Diskussion!"-Diskussionskultur müssen wir sowieso abschaffen. Wo Emotionen angebracht sind, gehören sie genauso in die Diskussion, oder einfach in einen Austausch, mithinein, und ich glaube, dass es krank macht, wenn man die bei jedem solchen Austausch runterschlucken und so tun muss, als wäre man objektiv, wenn es sich jedoch um etwas Persönliches handelt. Da muss man in manchen Fällen ein richtiges Maß zwischen Emotionalität und Rationalität finden, und in anderen Fällen ist es vollkommen okay.

    Und auch beim Corona-Thema ist das eben für viele etwas sehr Persönliches und Emotionales geworden.


    Btw. Bei Jolt war es so, dass ich damals im Sexualitätstopic den Eindruck hatte, dass er mir meine Sexualität erklären wollte, weil das in drm Topic über mehrere Beiträge hinweg ging. Daher hab ich dann weiters den Eindruck gehabt, dass er das öfters macht und denkt, er müsse mir die Grundlagen von einem Fach, erst recht, wo ich viel von verstehe, erklären. Und sowas passiert eben allgemein häufiger, das ist einem früher halt nicht so aktiv aufgefallen.

    Das Missverständnis an der Stelle habe ich aber dann ohnehin auf meiner PW sehr schnell mit Jolt geklärt und ist voll in Ordnung so. kA wieso du das dann wieder aufgreifen musst. xD

  • Diese "omg, bloß keine Emotionen in einer Diskussion!"-Diskussionskultur müssen wir sowieso abschaffen. Wo Emotionen angebracht sind, gehören sie genauso in die Diskussion, oder einfach in einen Austausch, mithinein, und ich glaube, dass es krank macht, wenn man die bei jedem solchen Austausch runterschlucken und so tun muss, als wäre man objektiv, wenn es sich jedoch um etwas Persönliches handelt. Da muss man in manchen Fällen ein richtiges Maß zwischen Emotionalität und Rationalität finden, und in anderen Fällen ist es vollkommen okay.

    Und auch beim Corona-Thema ist das eben für viele etwas sehr Persönliches und Emotionales geworden.

    Zum einen bin ich deiner Meinung. Ich mag es auch nicht, wenn Leute sich nur stur an Studien und Fakten halten, aber andererseits mag ich es auch nicht, wenn sich das Klima in einem Thread wieder verschlechtert, weil jemand emotional auf einen Beitrag reagiert hat und dann wieder mit Anschuldigungen um sich her geschmissen wird. Ich könnte das verstehen, wenn hier tatsächlich Leute menschenverachtende Sachen schreiben und wirklich davon überzeugt sind, aber die meisten von den Leuten, die hier reinschreiben, sind zivilisiert und open minded und reflektieren ihre Meinungen, wenn gut dagegen argumentiert wird, aber manchmal vertritt man auch mal faktisch falsche Meinungen und man ist einfach uninformiert und da sollte man vielleicht etwas mehr Verständnis zeigen und etwas neutraler dem gegenüber stehen. Ich glaube echt nicht, dass sich hier im Forum Leute den Tod queerer Menschen wünschen, aber oft wird auf einen Beitrag, der nicht 100% pro queerfreundlich ist, sofort mit aller Härte eingegangen und dann wird man auch mit menschenverachtend oder transfeindlich beschimpft, dabei geht man einfach davon aus, dass da auf der anderen Seite das letzte Arschloch sitzt, aber oft ist es dann ein Mensch, der es nur nicht besser weiß. Emotionale Reaktionen wie diese haben Diskussionen immer schon schnell hochschaukeln lassen und ja, gerade weil auf der anderen Seite auch kein Roboter sitzt, sondern ein Mensch, der eventuell auch mehr mit dem Forum verbindet, reagiert man auf solche Anschuldigungen auch selber emotional und ab solch einen Punkt wird es eigentlich nur noch schlimmer, bis irgendwann wieder ein Mod einschreiten muss.

    Btw. Bei Jolt war es so, dass ich damals im Sexualitätstopic den Eindruck hatte, dass er mir meine Sexualität erklären wollte, weil das in drm Topic über mehrere Beiträge hinweg ging. Daher hab ich dann weiters den Eindruck gehabt, dass er das öfters macht und denkt, er müsse mir die Grundlagen von einem Fach, erst recht, wo ich viel von verstehe, erklären. Und sowas passiert eben allgemein häufiger, das ist einem früher halt nicht so aktiv aufgefallen.

    Das Missverständnis an der Stelle habe ich aber dann ohnehin auf meiner PW sehr schnell mit Jolt geklärt und ist voll in Ordnung so. kA wieso du das dann wieder aufgreifen musst. xD

    Das wusste ich halt nicht, weil ich nur die Beiträge im Thread gelesen habe und nichts Weiteres und mir machte dieser Switch in dem "Tonfall" allein durch die Anschuldigung, Jolt würde mansplainen, so ein bisschen Sorgen, dass es gleich wieder aggressiver wird. Im Endeffekt ist das halt nicht minder als einem direkt zu sagen "du bist ein Arschloch" und ja, sowas wirkt halt zerstörerisch auf das Diskussionsklima.

  • Ich glaube echt nicht, dass sich hier im Forum Leute den Tod queerer Menschen wünschen, aber oft wird auf einen Beitrag, der nicht 100% pro queerfreundlich ist, sofort mit aller Härte eingegangen und dann wird man auch mit menschenverachtend oder transfeindlich beschimpft, dabei geht man einfach davon aus, dass da auf der anderen Seite das letzte Arschloch sitzt, aber oft ist es dann ein Mensch, der es nur nicht besser weiß.

    Das seh ich auch so.. man muss auch einfach davon ausgehen, dass Leute die es selbst nicht betrifft, vielleicht auch einfach nicht viel darüber wissen, was aber nicht heißt dass sie es böse meinen. Genauso wie jemand schlankes nicht viel darüber weiß wie es ist dick zu sein, jemand großes nicht viel darüber weiß wie es ist klein zu sein, jemand weißes nicht viel darüber wie es ist schwarz zu sein (btw. wir haben alle irgendein Päckchen zu tragen). Natürlich geht es auch darum gegenseitiges Verständnis zu schaffen, aber das muss ja nicht immer in einem anfeinendenden Ton passieren. Denn sind wir mal ganz ehrlich, das bringt die Leute erst recht dazu nachher zu sagen "OK.. die Leutchen sind wirklich ein bisschen komisch..." Egal worüber man jemanden aufklären möchte, das funktioniert nur wenn man auch ein bisschen Sympathie zwischen beiden Seiten aufbauen kann.

  • Zitat von akashi

    Ich glaube echt nicht, dass sich hier im Forum Leute den Tod queerer Menschen wünschen, aber oft wird auf einen Beitrag, der nicht 100% pro queerfreundlich ist, sofort mit aller Härte eingegangen und dann wird man auch mit menschenverachtend oder transfeindlich beschimpft, dabei geht man einfach davon aus, dass da auf der anderen Seite das letzte Arschloch sitzt, aber oft ist es dann ein Mensch, der es nur nicht besser weiß. Emotionale Reaktionen wie diese haben Diskussionen immer schon schnell hochschaukeln lassen und ja, gerade weil auf der anderen Seite auch kein Roboter sitzt, sondern ein Mensch, der eventuell auch mehr mit dem Forum verbindet, reagiert man auf solche Anschuldigungen auch selber emotional und ab solch einen Punkt wird es eigentlich nur noch schlimmer, bis irgendwann wieder ein Mod einschreiten muss.

    Wie bereits gesagt wurde: Man kann seine Meinung ausdrücken, ist aber dann nicht vor negativen Reaktionen anderer geschützt. Btw wenn jemand Begriffe durcheinanderbringt oä., dann wird das oft ohnehin erst in Ruhe erklärt.

    Und da wir nunmal nicht in Saudi-Arabien leben, liegt meine Erwartung an andere nicht so niedrig, dass es bloß ausreicht einem nicht den Tod zu wünschen. Wenn da beispielsweise, wie beim Fall mit Nachtgestalt damals, jemand steif und fest bei der Meinung bleibt, dass homosexuelle Paare keine Kinder adoptieren dürfen oä., und sich dann selbst in der Opferrolle suhlt, dann ... sorry nein. Wenn du verstehst, dass da kein Roboter am anderen Ende sitzt, dann müsstest du doch genauso verstehen, dass man sich gegen solche Aussagen wehrt und die sich nicht um Nichtigkeiten drehen. Wieso siehst du es dann nur bei jemanden ein, der andere angreift, und dafür Kontra bekommt, und nicht bei denen, die angegriffen werden. Solche Aussagen drehen sich um "ich finde, man sollte deine Grundrechte einschränken" und wenn man diese Leute eben nicht dafür den Kopf pattet, rasten sie aus, weil sie gleichzeitig eine diskriminierende Meinung behalten wie auch ihr Selbstbild behalten wollen, dass sie solche Meinungen ja nicht vertreten würden.


    Zitat von Jolt

    Denn sind wir mal ganz ehrlich, das bringt die Leute erst recht dazu nachher zu sagen "OK.. die Leutchen sind wirklich ein bisschen komisch..." Egal worüber man jemanden aufklären möchte, das funktioniert nur wenn man auch ein bisschen Sympathie zwischen beiden Seiten aufbauen kann.

    Stimmt an sich. Aber nur wenige Leute geben sich von da von Anfang an jemand anderen gegenüber aggressiv. Wenn der andere aber auf diskriminierenden Meinungen beharren will, schlägt die Stimmung um.

    Und um ehrlich zu sein: Inwiefern ist das dann mein Problem, oder wieso sollte es mich kümmern, wenn diese Personen dann denken "Okay, die Leutchen sind wirklich ein bisschen komisch." :unsure:


    Und btw auch in meinem (weiteren) heterosexuellen Freundes- und Bekanntenkreis sind mir solche Meinungen gar nicht erst aufgefallen. Die interessieren sich vielleicht nicht aktiv für queere Angelegenheiten, aber wenn man sie fragt, was sie von Ehe und Adoption oä. halten, ist es denen eigentlich wurst, und wenn es um Transgenderpersonen geht ist's "joa, wenn sich jemand so wohler fühlt."

    Dementsprechend gab es mit solchen Leuten dann auch keine Probleme, aber es wird dargestellt, als wären queeren Leute andauernd furchtbar empfindlich.

  • Dementsprechend gab es mit solchen Leuten dann auch keine Probleme, aber es wird dargestellt, als wären queeren Leute andauernd furchtbar empfindlich.

    Irgendwie lesen sich aber nur deine Texte ziemlich aufgewühlt.


    Zudem ich jetzt nirgends herauslesen konnte, dass man solche extreme Ansichten wie du Sie schreibst schützen will, in dem man sagt "red doch nicht so mit den Leuten", es geht hier wahrscheinlich einfach eher um Aussagen, die dem ein oder anderen nicht passen, aber nicht in so ein extremes Muster fallen, wie du es hier schreibst und dann wird permanent geflankt.


    Dass man bei solch extremen wie du Sie hier anbringst was sagen muss ist klar, nur man muss halt auch kapieren, dass nach 100 Posts und keinem Meinungsumschwung es nichts bringt, Leuten das zum widerholten mal zu sagen oder selbst einen asozialen Ton an den Tag legt, DANN bringt eine Diskussione rein gar nichts mehr, dann ist es einfach nur noch ein hin und her, von sehr wahrscheinlich einem Austausch von Anschuldigungen und Beleidigungen.


    Und nochmal, ja man muss sich dazu äußern, natürlich darf man genderfeindliches Verhalten (uvm.) nicht einfach so stehen lassen, macht auch keiner wird auch drüber diskutiert, aber es gibt nicht nur solche extremen sehr sensiblen Themen, es gibt auch andere Themen, dass natürlich auch die Seite "die offensichtlich im Recht ist", nicht nur angegriffen werden sollte und die andere Seite sind die ach so armen ist klar.


    Nur die Diskussionskultur sieht halt nicht immer so aus, oftmals haben Leute halt auch zu wesentlich weniger extrem emotionalen Themen eine Meinung, die man nicht ändern kann, egal wie viel man dazu sagt, das muss natürlich keinem passen, aber es bringt halt auch nichts, wenn die Leute, die sich offensichtlich Recht haben, dann pampig werden und manchmal richtig asozial (habe ich schon selbst erlebt) einem gegenüber werden.
    Natürlich sollte auch die Gegenseite ruhig bleiben, ganz klar, oftmals werden bei solchen Themen halt dann auch Aussagen wie "wenn ein Familienmitglied betroffen ist, würdest du anders denken" mit eingebracht, das ist natürlich auch nicht förderlich, wenn die Seite, die sachlich darauf eingeht von der Gegenseite (die ich ja irgendwo auch mal in Schutz nehme), genau so etwas gegen den Kopf geworfen bekommt, so schaukelt sich halt ne Diskussion auch nach oben und eskaliert.

    Mal zu einer Diskussion die ich dem letzt im Netz geführt habe, ging um die Todesstrafe, ich selbst bin der Meinung, dass genau diese nichts bringt, ich halte nichts von der Auge um Auge, Zahn um Zahn Mentalität, zumal ja auch immer wieder gesagt, dass eine Hinrichtung wesentlich günstiger ist (was laut Internetrecherchen nicht stimmt), dieser Austausch findet dann über zig Posts statt, es bleibt ruhig, die Person die für die Todesstrafe ist, bleibt bei seinem Standpunkt, dass Leute in bestimmten Fällen die Todesstrafe erhalten sollen, ich bin weiterhin der Meinung, dass es falsch ist, aber ich bleibe bei meinem Standpunkt, er bei seinem, dann meinte sich aber ebenfalls eine Person einzumischen, die ganz zu Anfang mitgeschrieben hat, man müsste den jetzt öffentlich denunzieren, einfach weil er bei seiner Meinung bleibt.
    Finde ich ebenso asozial, wenn man dann so kommt, es gibt in meinen Augen, einfach Meinungen, die man so stehen lassen kann, auch wenn Sie einem nicht schmecken ohne dass man sich dann aufspielt und andere die nicht der Meinung sind runter macht.


    So am Rande mal gefragt, was bringt es einem im Netz mit einem weiter auf unterstem Niveau über diverse Themen zu sprechen, wenn er seine Meinung ruhig (wenn auch unmenschlich) darlegt?

    Im Jahr 2020 sollte doch mittlerweile klar sein, wie genau diese Art der Diskussionen augeht, da ist nichts mehr mit ruhig und sachlich, in Foren wird so eine Diskussion spätestens nach einem Beleidigungsaustausch beendet und im Netz geht das dann bis zur Morddrohung.

    Wie gesagt man muss mit solchen Menschen darüber reden, ganz klar, wenn jemand sagt, dass er es in Ordnung findet, dass bspw. homosexuelle Paare gejagd oder getötet werden sollten, dann würde ich auch ganz schnell mal mit der Person reden wollen und fragen, wie er zu diesen Ansichten kommt, in ersten Linie würde ich mir nebenbei auch noch denken, dass solche Leute im Netz gerade ein große Klappe haben (also zumindestens die meisten), aber dann würde ich auch nach etlichen Posts einfach umdrehen und es sein lassen.
    Es gibt Menschen, da kannst du so sachlich wie du willst rüber kommen, die haben eine Einstellung (die hier und da auch einfach für unsere Verhältnisse krank ist), da wirste mit 100 Posts nichts ändern und muss man sich dann auf das Niveau begeben und Leute unterschwellig oder offensichtlich beleidigen oder Ihnen sogar drohen?
    Habe ich ganz oft schon mitbekommen, ich halte wie gesagt auch nichts von dieser Meinung, aber was genau wird es ändern, wenn wir, die gegen diese Meinung sind, anfangen Leute zu denunzieren?, damit ist die Diskussion dann vollkommen gescheitert.
    Was du halt noch machen kannst, wenn dir die Aussagen mal so gar nicht passt und du Sie für extremst gefährlich hälst, anzeigen.

  • Und um ehrlich zu sein: Inwiefern ist das dann mein Problem, oder wieso sollte es mich kümmern, wenn diese Personen dann denken "Okay, die Leutchen sind wirklich ein bisschen komisch." :unsure:

    Naja, man will aber doch den "anderen" zeigen, dass man nicht neben der Spur ist? Vor allem wenn man zu einer Gruppe gehört die um Anerkennung kämpft. Versteh mich nicht falsch, dieser Kampf sollte garnicht nötig sein.. ist aber leider eine gegebene Situation.

    Natürlich kann man die "mir doch egal was andere über mich denken" Nummer fahren, aber dann darf man sich auch nicht über mangelndes Verständnis beklagen. Dein Freundeskreis ist natürlich kein Problem.. hätten die andere Ansichten währen sie nicht deine Freunde, geh ich mal von aus^^ Die sind aber "mindestens" durch dich auch schon ein Stück weit im Thema. Auch wenn man zugegebener Maßen heute ziemlich hinter dem Mond leben muss, um gar keinen Kontakt mit dem Thema herzustellen.. sowas gibts auch.. Anstatt diese Menschen gleich abzuschreiben, weil sie in dem Moment garantiert bescheuerte Ansichten haben, wie könnten sie auch anders, wäre es da nicht besser ihnen zu zeigen, dass man ein netter Mensch ist und das durchaus die Möglichkeit besteht miteinander auszukommen, wenn sie nur bereit sind ein bisschen über ihren Tellerrand hinaus zu schauen?


    Ich verstehe schon was du meinst.. in einer perfekten Welt sollte das jeder so hinnehmen.. du darfst machen und sein wie du willst.. stimmt auch im Prinzip. Aber so einfach war es halt noch nie und wird es nie sein.. Ein bisschen Rechtfertigung seines Seins gehört halt immer dazu.. Das fängt schon bei unseren Eltern an und endet bei der ganzen Gesellschaft. Das ist nicht gut.. aber das lässt sich kaum ändern wenn man sich nicht dazu entschließt in ne Höhle im Wald zu ziehen..

  • @Deøxys

    Wie bereits gesagt wurde einem bereits sehr lange eingetrichtert, dass Diskussionen unter allen Umständen neutral bleiben sollte, was aber am Ende die Leute still macht, die persönlich betroffen sind. Bei Themen wie Todesstrafe kann man ruhiger bleiben, da hier ja wohl kaum eine nahestende Person hat, die davon betroffen ist. Deswegen hab ich auch gesagt, dass sich heterosexuelle Männer (am besten noch aus der Mittel- bis Oberschicht) bei sehr vielen Dingen leicht nicht-betroffen fühlen und leicht neutral bleiben können. Wenn du jemanden triffst, der eine so extreme Meinung gegenüber Homosexuellen hat, ärgert dich das vielleicht irgendwo, aber es ist für dich nichts Persönliches.


    Und um ehrlich zu sein: Inwiefern ist das dann mein Problem, oder wieso sollte es mich kümmern, wenn diese Personen dann denken "Okay, die Leutchen sind wirklich ein bisschen komisch." :unsure:

    Naja, man will aber doch den "anderen" zeigen, dass man nicht neben der Spur ist? Vor allem wenn man zu einer Gruppe gehört die um Anerkennung kämpft. Versteh mich nicht falsch, dieser Kampf sollte garnicht nötig sein.. ist aber leider eine gegebene Situation.

    Natürlich kann man die "mir doch egal was andere über mich denken" Nummer fahren, aber dann darf man sich auch nicht über mangelndes Verständnis beklagen. Dein Freundeskreis ist natürlich kein Problem.. hätten die andere Ansichten währen sie nicht deine Freunde, geh ich mal von aus^^ Die sind aber "mindestens" durch dich auch schon ein Stück weit im Thema. Auch wenn man zugegebener Maßen heute ziemlich hinter dem Mond leben muss, um gar keinen Kontakt mit dem Thema herzustellen.. sowas gibts auch.. Anstatt diese Menschen gleich abzuschreiben, weil sie in dem Moment garantiert bescheuerte Ansichten haben, wie könnten sie auch anders, wäre es da nicht besser ihnen zu zeigen, dass man ein netter Mensch ist und das durchaus die Möglichkeit besteht miteinander auszukommen, wenn sie nur bereit sind ein bisschen über ihren Tellerrand hinaus zu schauen?


    Ich verstehe schon was du meinst.. in einer perfekten Welt sollte das jeder so hinnehmen.. du darfst machen und sein wie du willst.. stimmt auch im Prinzip. Aber so einfach war es halt noch nie und wird es nie sein.. Ein bisschen Rechtfertigung seines Seins gehört halt immer dazu.. Das fängt schon bei unseren Eltern an und endet bei der ganzen Gesellschaft. Das ist nicht gut.. aber das lässt sich kaum ändern wenn man sich nicht dazu entschließt in ne Höhle im Wald zu ziehen..

    Nein eben nicht, weil einem dazu die Lust vergeht. Es ist nicht meine Verantwortung andere zu halbwegs passablen Menschen zu erziehen, die einen dann akzeptieren, wenn man sie schon halbwegs gut erzogen hat. Wieso sollte man sich denen in erster Linie dann überhaupt anbiedern?

    Das ist jetzt nicht so, dass Leute angegangen werden, weil sie bestimmte Begriffe nicht kennen oder mal was verwechseln, sondern weil sie eben arschlochige Meinungen haben. Ich will nicht den ersten Schritt auf die zumachen, um denen erstmal ihre arschlochigen Meinungen zu nehmen. Wenn man solch eine Person trifft, regt es einen trotzdem auf.

  • Und dass es einem gleichgültig ist, wenn man andere mit einer für sie (nichtmal für einen selbst) potentiell tödlichen Krankheit anstecken könnte und einem das ganze Thema egal ist, ist nun keine Dummheit? Hm kay.

    Davon gibt es mehr als genug Menschen. Man ist schließlich ja auch nicht verpflichtet sich um das Corona Thema zu kümmern wenn man das nicht will. Wir reden hier weil wir uns damit auseinandersetzen aber es gibt sicher auch die Leute die wissen das es Corona gibt aber ansonsten dazu nichts wissen. Die tragen ihre Maske und das wars. Nicht jeder schaut jeden Tag Nachrichten. So wie sich viele auch nicht für Politik interessieren oder wählen gehen obwohl das eigentlich unser tägliches Brot ist. Ich finde Dummheit ist das komplett falsche Wort dafür. Ignoranz sehe ich da viel mehr. Letztlich kann man trotzdem niemanden dafür bestrafen wenn er kein Interesse an dem Thema hat sich aber an alle Auflagen hält. Dann zu sagen diese Personen seien dumm ist auch nicht zielführend oder sorgt für weitere Ignoranz. Es gibt sicher auch noch mehr als genug Menschen die sich nach wie vor nach dem Toilettengang die Hände nicht waschen und und und. kann man auch nicht bestrafen.

    Zumal das wieder ein super Punkt ist, was Interpretation, und "miteinander anstatt gegeneinander diskutieren", wenn man ganz oft pauschalisiert Leute beleidigt oder dieses "es ist den Leuten gleichgültig, dass Sie andere im schlimmsten Fall töten".


    Alles ungemein gute Aussagen, um Diskussionen entgültig eskalieren zu lassen.😅

  • Das meine ich, man sucht sich den besten Punkt raus und nimmt den als Todschlagargument "der liebe Deoxys hat aber Mobbing nicht ausgezählt, deshalb nehme ich diesen Punkt jetzt als Konter"

    Ich weiß ehrlich nicht, was du dir da gerade zusammenreimst, aber das sollte kein "Argument" "gegen dich" werden. Ich hab doch extra dazu geschrieben, dass das Offtopic ist. Ich hab lediglich geschrieben, dass ich vom Stigma "Petze" nichts halte aus von mir angebrachten Gründen.


    Und damit habe ich auch nicht Mobbing in den "Dreck gezogen"

    Da es jetzt vllt. doch zu Off-Topic werden kann und ich denke mal das, dass beste Thread dafür ist (hoffe ich), beantworte ich das mal hier.^^


    Du hast meinen Text schon vorher sehr komisch zitiert, deshalb gab es die Antwort darauf, zumal mir nicht in den Sinn kommt, was jetzt ein "ich verpetze keinen der ohne Mundschutz an mir vorbei geht" mit Mobbing zu tun hat, also warum du gerade das Thema im Sinne von petzen genannt hast, das ist auch so einer der Gründe, was Diskussionen schwierig macht.

    Man teilt seine Ansicht, der gegenüber wirft einen Punkt in den Raum, den man nicht gleich setzen kann und sieht das Problem nicht.


    Jemand mit nem gesunden Menschenverstand sollte wissen, dass man bei Mobbing eine Meldung nicht als petzen ansehen wird, sondern dass das einen guten Grund hat und den man ganz gewiss nicht mit dem Punkt "jemand geht an mir ohne Mundschutz vorbei" vergleichen kann.

    Mobbing und deren Folgen sehe ich als wesentlich kritischeren Punkt an, als ihn damit zu vergleichen mittels jemanden der ohne Maske an mir vorbei geht. (Wie gesagt AN MIR VORBEI GEHT, nicht mich angeht).


    Dass du das ansprichst und vor allem wie du es ansprichst impliziert mir, dass du denken würdest ich würde es als schlecht ansehen, wenn jemand sein Mobbing "petzt" (meldet).

    Ich erwarte nicht so schwerwiegende Folgen, wenn jemand an mir vorbei geht ohne Maske, wie durch Mobbing.

  • Ich wollte hier jetzt nicht mit meiner ganzen Lebensgeschichte auffahren, aber da du mich jetzt so dermaßen in die Ecke gedrängt hast und mir unterstellst, ich würde Mobbing mit etwas "dieser Art" gleichsetzen und Mobbing (und deren Folgen) in den Dreck ziehen, bleibt mir keine andere Wahl:

    Ich bin jetzt 23 Jahre alt und wurde 18 davon durchgehend gemobbt. Entweder von der ganzen Klasse oder von Einzeltätern (2 Jahre insgesamt). Ich wurde davon nicht nur in Depressionen, sondern auch in einen Selbstmordversuch getrieben. Die Tatsache, dass mir nun jemand so etwas unterstellt, und noch viel schlimmer, dass das Leute glauben, macht mich gerade total fertig. Ich heule Rotz und Wasser, ich liege wimmernd am Boden und fühl mich wieder so alleine wie vor fast 2 Jahren.


    Ja, du magst damit Recht haben, dass jeder mit einem gesunden Menschenverstand das melden von Mobbing nicht als "petzen" ansieht. Aber hat das was gegen den Druck der Klassengemeinschaft und/oder der Mobber mit viel Einfluss (was in 90% der Fälle der Fall ist) gebracht?
    Nein. Wenn immer mir jemand zur Hilfe kommen wollte, wurde damit gedroht, ihn/sie entweder genauso zu behandeln wie mich oder überall rum zu erzählen, dass er/sie eine Petze sei, was quasi gleichzusetzen mit dem ersten ist.

    Natürlich kann man jetzt sagen, dass das doch nur bei Kindern und Jugendlichen der Fall ist und das mit dem erwachsen werden aufhört. Nein, tut es nicht. Diese Stigmatisierung des Wortes "Petze" sowie der Umgang mit denen, die als Petze bezeichnet werden, kann sich bis ins Erwachsenen-Alter ziehen. Auch in meiner Ausbildung ist quasi dasselbe geschehen, einmal einen Kollegen, der sich gegen das Mobbing zweier anderer "Kollegen" gewehrt hat (und aufgrund des Drucks dann die Ausbildung abgebrochen hat) als auch mir gegenüber, nachdem ich von einem Azubi-"Kollegen" hinterrücks attackiert und zusammengeschlagen wurde. Von da an wurde ich auch als "Petze" stigmatisiert und noch mehr fertig gemacht.


    Ich habe dir nichts vorgeworfen, noch habe ich etwas verglichen. Ich habe lediglich gesagt, dass mich die Tatsache, dass du Leute, die Regelverstöße melden (welcher Art sei jetzt mal vollkommen irrelevant an der Stelle) als "Petzen" bezeichnest und wortwörtlich sagst, dass "wir solche Leute nicht brauchen", an meine Schulzeit erinnert, wo bspw sich niemand getraut hat, Dinge wie Mobbing zu melden, weil man zu viel Angst vor dem Stigma "Petze" hat

  • Ich habe dir nichts vorgeworfen, noch habe ich etwas verglichen. Ich habe lediglich gesagt, dass mich die Tatsache, dass du Leute, die Regelverstöße melden (welcher Art sei jetzt mal vollkommen irrelevant an der Stelle) als "Petzen" bezeichnest und wortwörtlich sagst, dass "wir solche Leute nicht brauchen", an meine Schulzeit erinnert, wo bspw sich niemand getraut hat, Dinge wie Mobbing zu melden, weil man zu viel Angst vor dem Stigma "Petze" hat

    Ich habe da einen gute Aussage aus dem Netz, wo es um die Darstellung seiner Texte geht: "Menschen haben nicht die Zeit, prophylaktisch alles bis ins kleinste Detail unnötig zu erklären und sich dann mit dutzenden unnötigen Verneinungen abzusichern, nur damit irgendein Mensch keine Strohmänner abfackelt."


    Das sehe ich halt in vielen Diskussionen hier, ich wiederhole es nochmal, du fragst mich, was für mich anschwärzen/petzen oder wie auch immer man es nennen mag, ist und wann ich das in betracht ziehe, ich nenne ein paar Punkte, sage dann auch noch, dass es für mich ein Unterschied ist, ob jemand dich ohne Maske angeht (oder was auch immer er macht) oder einfach an dir vorbei geht, das sind für mich zwei verschiedene Fälle.

    Da ich das Wort petzen verwendet habe petzen und anschwärzen haben den gleichen Sinn, kommst du mit "Mobbing", ich war davon ausgegeangen, dass du zu der Antwort noch was sagen wirst, dass du aber mit Mobbing kommst, hätte ich nicht gedacht.


    Hier kommt die dick hinterlegte Aussage, würde ich auf jeden Punkt eingehen und in jedem Punkt darauf achten, dass man mir nicht noch eine "reinwürgen" kann, dann würde ich für einen Text zwei Seiten brauchen. (sollte btw. aber auch nicht heißen, dass man mit der Aussage seine Texte auf zwei Zeilen runter brechen soll^^)

    Ich gehe mal davon aus, dass die Leute hier im Forum so einen gesunden Menschenverstand haben, dass man zwischen einer Petze die jedes bisschen was nicht 100% rechtens ist meldet und jemanden der Mobbing meldet einen Unterschied erkennen kann.

    (Damit du einen Vergleich hast, wir hatten eine Petze in der Klasse, die hat damals z.B. immer wieder Leute verpetzt, weil Sie Dinge gemacht haben die nicht richtig waren, aber auch kein Genickbruch waren, Gameboy spielen im Unterricht, der Lehrer bemerkt es nicht, aber die Petze meldet es, das und das "petzen" wegen Mobbing ist ein GIGANTISCHER Unterschied, ich denke mal aber das sollte grundlegend klar sein)


    Deshalb auch die Aussage "du ziehst Mobbing damit in den Dreck", du brauchst mir nämlich nicht zu sagen was Mobbing ist und wie schlimm das ist, glaub mir ich weiß wie es sich anfühlt heulend nach der Schule auf dem Spielplatz zu sitzen, will dir keiner hilft.

    Nur wie man dann auf die Idee kommt seine alte Geschicht damit einzubringen, das wird mir nicht so ganz klar wir reden über zwei Handlugnsweisen bei Corona und welche ich verpetzen/melden/anschwärzen (oder wie auch immer) würde und welche ich nicht so schlimm ansehe.

    Und dann kommst du wie gesagt mit Mobbing, wie sind nicht auf Seiten wie Facebook, Twitter und Co. wo du dich damit rechtfertigen musst, weil DORT Leute so asozial sind und dich als Opfer nur als Petze hinstellen, weil du das meldest, ich denke mal hier kann man so viel Sinn und Verstand von den Usern erwarten, dass dich für jahrelanges Mobbing und das melden KEINER als Petze ansieht.


    Wie gesagt würde ich anfangen Texte bis ins aller aller aller aller aller aller aller aller kleinste Detail zu schreiben würde ich für einen Text Tage und eine Menge an Seiten brauchen, ich gehe davon aus dass man einen gesunden Menschenverstand hat und klar sein sollte, dass ein petzen weil an mir einer ohne Mundschutz vorbei gelaufen ist und wegen Mobbing ein GANZ GEWALTIGER Unterschied ist.

    Vergleich mal 10 Leute die dir in der Woche ohen Mundschutz entgegen kommen und die du wahrscheinlich ein paar Sekunden siehst und danach nie wieder mit den jahrelangen "Foltern" an Mobbing und den Folgen des Mobbings, da dürfte an sich klar sein was wesentlich gravierender ist.

    (Zum Abschluss, für mich hat ein Mensch kein gesunden Menschenverstand, wenn er mitbekommt, dass jemand jahrelang gemobbt wird, dieser das dann meldet und dann als Petze bezeichnet wird, aber auch hier NOCHMAL, das sollte an sich klar sein, dafür muss man sich nicht rechtfertigen, ich hoffe ich kann von den Usern hier so viel Menschenverstand erwarten)

  • Bezug

    > 10:35


    Können wir bitte endlich mal aufhören einfach nur irgendwelche Videos ohne Transkript hier in das Thema zu droppen und dann zu erwarten, dass sich jeder die Zeit nimmt ein 10 Minuten-Video anzusehen, damit man angemessen darüber diskutieren kann?

  • > 10:35


    Können wir bitte endlich mal aufhören einfach nur irgendwelche Videos ohne Transkript hier in das Thema zu droppen und dann zu erwarten, dass sich jeder die Zeit nimmt ein 10 Minuten-Video anzusehen, damit man angemessen darüber diskutieren kann?

    Da das Thumbnail das Thema beschreibt, keine unbeantwortete Frage stellt und ich beschrieben habe, dass es sich gegen schwurbelige Argumente richtet, sollte jede*r selbst entscheiden können, ob sie oder er das Video anschauen möchte/interessant finden könnte.


    Ansonsten bitte den gesamten Thread lesen und ab jetzt jedes Argument, dass bereits kam löschen, da es unnötig ist und erwartet wird, dass Diskussionswillige sich alle bisherigen Beiträge durchlesen, damit sie angemessen darüber diskutieren können.