Rechtsextremismus

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  • Ich bin der Meinung, dass dies keine Blutschuld ist, denn ich bin nicht bereit das zu zahlen, was meine Vorfahren verkackt haben.
    Die Schuld trifft die jetzige Generation nicht, aber wir müssen diese Vergangenheit aufrecht erhalten als Warnung und Mahnung an zukunftige Generationen.


    Es wird immer so sein, dass unsere Generationen dafür bezahlen müssen. Du musst dir das ja so vorstellen, für die Anderen Länder sind wir der Auslöser für Fremdenhass, egal in welcher Richtung, Deutschland ist das Paradebeispiel. Das ist eine Last, die wir niemals sühnen können und der wir uns niemals entledigen können, solange die Leute nicht Vorurteile ablegen und umdenken.
    Das z.B. die neonazis in Polen noch viel krasser sind als unsere ist egal, wir Deutschen haben begonnen.


    Das ist eine Schuld, die wir tragen müssen, egal ob wir wollen oder nicht.

  • Das ist eine Schuld, die wir tragen müssen, egal ob wir wollen oder nicht.


    Den Teufel werd´ ích.... ;)


    Nee, mal im Ernst jetzt....mir ist schlichtweg egal ob andereVorurteile haben oder nicht, genauso wie mir schnuppe ist, das Deutschland damit angefangen ist.(Vor uns gab es sowas schon zigmal in anderen Ländern, Epochen und hält man den Nachfahren derer das heute noch vor?
    Als Beispiel fiele mir da jetzt mal die Christenverfolgung durch die Römer ein, oder die Engländer die die Schotten unachgiebig verfolgten, einfach weil sie das waren was sie waren.


    :pika::pika:

  • Tatsächlich glaube ich nicht, dass es ewig so sein wird, dass Deutschland als Musterbeispiel für Fremdenhass genutzt wird. Gerade in der jetzigen Zeit mit Terrororganisationen wie die IS oder den Vorfällen in den USA mit dem Erschießen der dunkelhäutigen Kinder und Jugendlichen ändert sich diese Ansicht etwas, da man jetzt eher Länder nimmt, die Terrororganisationen bei sich haben, aber nicht so viel dagegen tun, da sie damit ja den Fremdenhass und das Töten von Zivilisten in anderen Ländern nicht aufhalten. Und eben die Sicht, dass Amerika genau diesen Fremdenhass noch immer ausprägt. Beides ist nicht wirklich in Gänze richtig, aber danach fragt ja auch niemand. Man nimmt das als Musterbeispiel, was am aktuellsten und krassesten wirkt. Und auch wenn das bisher nicht ansatzweise Ausmaße angenommen hat, die Nazi-Deutschland verursacht hat, tritt das als Beispiel genau deswegen etwas aus dem Scheinwerferlicht. Und das wird sich in Zukunft sicherlich nicht ändern, wenn IS oder Al-Qaida ihren Religionshass weiter ausführen, Menschen töten und damit zu Musterbeispielen dieses Hasses werden. Ich bin mir relativ sicher, dass sie es werden.
    Aber dennoch sehe ich es natürlich auch so, dass wir nicht vergessen dürfen, was die Vergangenheit "unseres Volkes" so mit sich bringt. Wir sollten das immer als Mahnmal und dunkle Zeit in Erinnerung halten, um nicht wieder in solche Richtungen zu gehen; diesen Blutzoll, der existiert, existiert ja nicht einmal unbedingt wegen anderer Länder, sondern wegen der Deutschen selbst. Wir bauen uns diesen Druck selbst auf unsere Schultern, in vielen Ländern wissen relativ große Teile der Bevölkerung nicht einmal etwas von den Gründen des zweiten Weltkriegs. Und das ist nicht nur in Entwicklungsländern so.

  • [quote='Dusk','http://www.bisaboard.de/index.php/Thread/231630-Rechtsextremismus/?postID=5904998#post5904998']diesen Blutzoll, der existiert, existiert ja nicht einmal unbedingt wegen anderer Länder, sondern wegen der Deutschen selbst. Wir bauen uns diesen Druck selbst auf unsere Schultern,


    Das mag auf andere meiner Landsleute zu treffen, ich selbst kann dieses ewige Geheule und die Selbstmitleidsplatte Deutschlands nicht mehr ertragen. Im Gegenteil macht mich das nur um so wütender und lässt mich an meiner nationalen Herkunft zweifeln. (Versuchen sich die Deutschen da nicht sekbst einen HEiligenschein zu verpassen?


    Vielleicht bin ich aber auch einfach nur gleichgültig...ganz im Sinne von: Was geht mich das an, was vor zig Jahren passierte? Und nach mir die Sintflut....ist wirklich so.
    Ändern tut es ja nichts, wenn ich ständig "gedanklich" in der Vergangenheit lebe. Ich lebe im hier und jetzt. Das beste was man da tun kann ist, es besser zu machen als die Vorfahren.
    Leicht gesagt...ich weiß ^^


    :pika::pika:


  • Nee, mal im Ernst jetzt....mir ist schlichtweg egal ob andereVorurteile haben oder nicht, genauso wie mir schnuppe ist, das Deutschland damit angefangen ist.(Vor uns gab es sowas schon zigmal in anderen Ländern, Epochen und hält man den Nachfahren derer das heute noch vor?
    Als Beispiel fiele mir da jetzt mal die Christenverfolgung durch die Römer ein, oder die Engländer die die Schotten unachgiebig verfolgten, einfach weil sie das waren was sie waren.


    Dir ist es schnuppe, Anderen geht es auf den Keks und die Nächsten sorgen dafür, dass es auch ja immer schön laut ausgesprochen wird, wie rassistisch wir Deutschen ja sind. Ich würde ehrlich wetten, dass Christen und Schotten sich daran noch erinnern und es in ihrem Stolz wütet. Auch da wird die Gesellschaft schon dafür sorgen, dass man das nicht vergisst.


    Tatsächlich glaube ich nicht, dass es ewig so sein wird, dass Deutschland als Musterbeispiel für Fremdenhass genutzt wird. Gerade in der jetzigen Zeit mit Terrororganisationen wie die IS oder den Vorfällen in den USA mit dem Erschießen der dunkelhäutigen Kinder und Jugendlichen ändert sich diese Ansicht etwas, da man jetzt eher Länder nimmt, die Terrororganisationen bei sich haben, aber nicht so viel dagegen tun, da sie damit ja den Fremdenhass und das Töten von Zivilisten in anderen Ländern nicht aufhalten.


    Aber in ihrer Grausamkeit und in der Anzahl der toten Menschen, kann uns doch keiner das Wasser reichen :S Da sind wir leider echt unschlagbar ;(
    Zumal du ja von Terrorgruppen sprichst und nicht von einem Staat. :S


    in vielen Ländern wissen relativ große Teile der Bevölkerung nicht einmal etwas von den Gründen des zweiten Weltkriegs. Und das ist nicht nur in Entwicklungsländern so.


    Das ist wieder dieses Aufklärungsproblem, dass gerade in Amerika ja der Hammer sein soll :|
    Anstatt die dann nachfragen oder überlegen, wird es so geschluckt, wie sie es serviert bekommen, denk doch auch mal an Russland und denen Ihre Nachrichten :| Die sind ja wirklich davon überzeugt, dass Merkel eine Sch*** ist, die sich hochgeschlafen hat und die der Rechtsextremismus in menschlicher Gestalt ist :|

  • Dir ist es schnuppe, Anderen geht es auf den Keks und die Nächsten sorgen dafür, dass es auch ja immer schön laut ausgesprochen wird, wie rassistisch wir Deutschen ja sind. Ich würde ehrlich wetten, dass Christen und Schotten sich daran noch erinnern und es in ihrem Stolz wütet. Auch da wird die Gesellschaft schon dafür sorgen, dass man das nicht vergisst.


    "The circle of life...." ;) oder anders ausgedrückt: "Die berühmte Spirale ohne Ende..."


    :pika::pika:

  • Das mag auf andere meiner Landsleute zu treffen, ich selbst kann dieses ewige Geheule und die Selbstmitleidsplatte Deutschlands nicht mehr ertragen. Im Gegenteil macht mich das nur um so wütender und lässt mich an meiner nationalen Herkunft zweifeln. (Versuchen sich die Deutschen da nicht sekbst einen HEiligenschein zu verpassen?


    Vielleicht bin ich aber auch einfach nur gleichgültig...ganz im Sinne von: Was geht mich das an, was vor zig Jahren passierte? Und nach mir die Sintflut....ist wirklich so.
    Ändern tut es ja nichts, wenn ich ständig "gedanklich" in der Vergangenheit lebe. Ich lebe im hier und jetzt. Das beste was man da tun kann ist, es besser zu machen als die Vorfahren.


    Ich denke, mehr als deine letzte Aussage sollte man auch gar nicht verlangen. Man sollte sich aber eben deswegen der Vergangenheit bewusst sein und es besser machen, als es zu der Zeit passiert ist. Die Menschen waren ja nicht dumm oder schon von Anfang an nationalistisch geprägt, sie waren stattdessen einfach auf der Suche nach einer Begründung, warum es wieder so sehr bergab ging. Und da man ihnen in Form der Juden, Roma und Sinti perfekte Feinde geliefert hat, da sie schon in der Vergangenheit oftmals als bösartig dargestellt waren (Martin Luther schrieb einige nicht ganz so schöne Worte über Juden, die man dem Musterbild, das man ihm eingestehen will, nicht ganz so gut verleihen könnte), eine Begründung, warum sie ihre Wut auslassen konnten, sowie einfach half, eine Einheit zu bilden, waren relativ viele (aber tatsächlich nicht die Mehrheit der Bürgerschaft zur ersten Zeit) auf der Seite der NSDAP. Das kann auch heute noch passieren, wenn sich ähnliche Situationen abspielen. Vielleicht nicht in Form von Nationalismus und Rassismus auf diese extreme Art und Weise; aber die Möglichkeit besteht immer und man kann sich nur so gut wie möglich davor schützen, wenn man wachsam bleibt um der Vergangenheit willen.


    Aber in ihrer Grausamkeit und in der Anzahl der toten Menschen, kann uns doch keiner das Wasser reichen Da sind wir leider echt unschlagbar
    Zumal du ja von Terrorgruppen sprichst und nicht von einem Staat.


    Na ja, das mag für IS und Al-Qaida auch stimmen, für die Vereinigten Staaten aber nicht. Und gerade jetzt wird es ihnen eben nachgesagt, weil es in letzter Zeit so viele Tötungen an dunkelhäutigen Kindern und Jugendlichen gab. Deshalb tritt das momentan relativ in den Vordergrund. Natürlich ist das nicht für lange (und man sollte das auch keinem Staat wünschen), aber da die USA momentan sowieso ziemlich schlecht wegen der Skandale der letzten fünf Jahre (Stichworte NSA, WikiLeaks und Co.) dastehen, findet man in ihnen einen neuen relativ guten Sündenbock, um Rassismus darzustellen. Es ist natürlich klar, dass es in der heutigen Zeit nicht mehr so viel Nachdruck mit sich bringt wie früher, aber das ist auch das Problem. Die Untaten der Nazi-Zeit sind so frisch, dass man sich noch daran erinnern muss, aber schon so alt, dass sie nicht durch die Medien schnell wieder ausgewechselt wurde durch andere brandneue Schlagzeilen.


    Edit: Übrigens stimmt das mit der Masse gar nicht. In den Camps der Briten in Südafrika und durch die Verschiffen der dunkelhäutigen Sklaven sind schon viele Menschen mehr gestorben. Dass man denen das heutzutage aber nicht so nachsagt, liegt daran, dass es eine enorm lange Zeit war, in der das passiert ist und nicht so plötzlich wie in Nazireich. Die Camps der Briten waren aber tatsächlich auch die Vorlagen für die Konzentrationslager der Nazis. War auch ein Grund, warum Hitler eigentlich keinen Krieg mit den Briten wollte. Er verehrte die Briten ja und hatte beim ziemlich schnell abdankenden König, Edward VIII, durchaus guten (im Sinne von positiven) Kontakt.

  • Die Untaten der Nazi-Zeit sind so frisch, dass man sich noch daran erinnern muss, aber schon so alt, dass sie nicht durch die Medien schnell wieder ausgewechselt wurde durch andere brandneue Schlagzeilen.


    Was auch echt schwierig wird, da es eigentlich Grausamkeit ist, die ihresgleichen suchen wird.
    Amerika kommt so nach und nach mit, im Verhältnis zum Weltkrieg gesehen, kleinen Dilemmata die echt nicht der Rede wert sind, wenn man da den Vergleich zieht.


    Da aber das Rechtsextreme bei uns immer noch gelebt wird, was ja gerade auch der Fall von dem Trio aus Thüringen zeigt, werden wir dieses Vorurteil wie so einen blöden Kaugummi an der Sohle behalten, den mann auch nach Ewigem Kratzen, nicht wegbekommt. Irgendwann aber wird auch der letzte Rest davon verschwinden, aber ich bin da echt überzeugt von, dass ich und auch meine Kinder und deren Kinder das nicht erleben werden.

  • Das Problem an Rechtsextremismus und Rassismus ist ja, dass es ständig in neuer Form erscheint. Deswegen denken Rechtsextreme heutzutage, sie seien topaktuell unterwegs, wenn sie bspw. Israel kritisieren.
    In Deutschland steht eine Fassade der Erinnerungskultur, eine passive Haltung, die klar zum Ausdruck bringt: Das, was zwischen 1933 und 1945 geschah, war schlimm und darf nie wieder passieren. Durch die extremen Formen, die Rassismus und Antisemitismus im 3. Reich annahmen, ist man heute dazu geneigt, Rassismus als etwas nationalsozialistisches zu sehen und Antisemitismus als etwas, was mit Judenvergasung zusammenhängt. Das wird den beiden Geisteshaltungen aber nur teilweise gerecht.
    Erinnerungskampagnen, die lamento-artig das "Nie wieder!" betonen, gehen davon aus, dass Geschichte sich wiederholen kann und ein weiteres 3. Reich verhindert werden muss. Nur der nächste Volksverhetzer wird kein Herr mit Oberlippenbart und Armbinde sein.
    Der erste falsche Schritt, der in Deutschland unternommen wird, ist der, den du im ersten Post auch schon gegangen bist: Deutschland habe seine Vergangenheit gut aufgearbeitet und steht nun als demokratischer antirassistischer Staat in der Mitte Europas. Erster Trugschluss. Deutschlands Bürokratie, diejenigen, die das Morden im 3. Reich verwalteten, haben nur äußerst peripher Konsequenzen erlitten. Es dauerte allein 20 Jahre, bis in Frankfurt die Täter von Auschwitz verurteilt wurden. Das Problem: Nur Hauptäter wurden bestraft. Das viel größere Problem: Die Bevölkerung war schon damals zum großen Teil der Meinung, dass mal endlich gut sein müsse mit Vergangenheitsbewältigung (wie man hier sehen kann: "Laut einer Umfrage lehnten damals 54 Prozent der Deutschen NS-Prozesse generell ab. Sie wollten, dass ein Schlussstrich unter die Vergangenheit gezogen würde."). Auch die Industrie in Deutschland ging abgesehen von den Kriegsschäden gestärkt aus dem Krieg hervor und eine Umrüstung auf Friedensproduktion war bei den multifunktionalen Maschinen eine leichte. Die Kapitulation Deutschlands nach 1945 wird oft missverstanden als Ende eines kranken Systems. Jedoch: Die Bürokratie blieb, die Wirtschaft blieb und nicht zuletzt blieb ein Volk, das schön still hielt und zum Teil jubelte, solange das 3. Reich noch "sauber" lief. Ein Volk, das die Attentäter vom 20. Juli noch Jahrzehnte nach dem Krieg als Volksverräter ansah.
    Als die Amerikaner dann bald nach dem 2. Weltkrieg nach Korea "mussten", konnten sie sich ein zerstörtes entmilitarisiertes Deutschland nicht leisten. Es musste auf eigenen Füßen stehen. Historische Aufarbeitung geriet in den Hintergrund. In der Ostzone nicht anders: Um die Ideologie vom freien Arbeiter durchsetzen zu können, durfte man nicht akzeptieren, dass es auchdie einfachen Arbeiter waren, die die Nazis unterstützten. Man fehlinterpretierte das 3. Reich als ein von Kapitalisten getragenes Konstrukt, Hitler als Lakai des Kapitals. Der unterdrückte Arbeiter sei 45 befreit worden und gründe nun seinen freien Staat, der mit dem 3. Reich partout nichts mehr zu tun haben wollte.
    Eine wirklich vorbildhafte Aufklärung hat erst später durch Historiker und Zeugen aus aller Welt (bes. USA und Israel) stattgefunden, dennoch verbreitete sich schnell im Volk die Meinung, dass allzu viel Rückschau in die Zeit vor 45 "nervt". Auch heute gibt es noch viele Menschen, die meinen, Deutschland habe das aufgearbeitet, und niemand in diesem land will mehr als Nazi bezeichnet werden, geschweige denn als Antisemit oder Rassist. Der große Fehler, den viele nun machen, ist zu glauben, dass es Antisemitismus und Rassismus nicht mehr gibt, weil Menschen nicht mit dem 3. Reich sympathisieren. Dabei macht sich schon seit etlichen Jahren eine neue Menschenfeindlichkeit breit. Die Ideen sind alt, werden aber dem Zeitgeist angepasst. Wo früher der Nazi stand und schrie "Deutsche wehrt euch! Kauft nicht bei Juden!" stehen heute Linke und Grüne und Sozialdemokraten und sagen "Boykott gegen israelische Produkte!". Natürlich machen sie das nicht aus antisemitischen Gründen, nein nein. Sie wollen zeigen, dass Deutschland seine Vergangenheit gut aufgearbeitet hat und heute den Israelis mal zeigen kann, wo der moralische Hase langläuft. Wenn es wen interessiert, kann er sich mal diese Doku ansehen, was Antisemitismus in Deutschland angeht.
    Der Rassismus ist keine geschichtliche Epoche, die man aufarbeiten kann. Es ist ein sehr menschliches Phänomen, das immer schwelt, das jederzeit durchbrechen kann. Tatsächlich denken die meisten Menschen durchgängig in rassistischen Stereotypen. Das fatalste, was man machen kann, ist sich auf vermeintlichen Lorbeeren auszuruhen und der Meinung zu sein, dass Rassismus nur noch im Kukluxklan oder in der NPD existiert. Wehret den Anfängen!


    Ein paar Statistiken vielleicht zu drei Gruppen, die im 3. Reich verfolgt wurden:


    78% der Deutschen meinen, mit Sinti und Roma gehe man am besten um, indem man die Kriminalitätsbekämpfung stärkt. 22% sind für Abschiebung und 14% sind für eine gesonderte Unterbringung (!). Wohlgemerkt ging es nicht um dezidiert kriminelle Sinti und Roma, sondern um normale Angehörige eines "Volkes". Die Sinti und Roma gehören zu den meistgehassten Minderheiten in Europa. Deutschland brauchte fast 70 Jahre um ein Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma einzurichten, die Gruppe mit den zweitmeisten Todesopfern. Antiziganismus wird als Problem von der Politik leider kaum wahrgenommen. Vielen Deutschen gilt der "Zigeuner" als jemand, der dreckig und ungebildet ist und das Klauen schon von den Eltern beigebracht bekommt. Gründe für die prekäre Lage vieler Sinti und Roma werden nicht gesucht, es werden lieber völkische Attribute erfunden. (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/pol…-sinti-und-roma-1.2114422)


    9% der deutschen stimmen der Aussage zu, dass Juden zu viel Einfluss haben. Weit mehr behaupten, dass Juden heute mit den Palästinensern machen, was die Nazis mit ihnen gemacht haben. Und noch mehr meinen, die Juden seien durch ihr Verhalten teils selbst schuld an den Anfeindungen. Keine Synagoge, kein jüdisches Gebäude, keine jüdische Einrichtung in Deutschland, die nicht unter Polizeischutz steht. Hakenkreuzschmierereien sind auf jüdischen Friedhöfen "business as usual". Und sogar vermeintliche linke Medien wie der Spiegel sehen in Israel eine Bedrohung für den Weltfrieden oder finden, Günter Grass (Ex-SS-Mitglied) hat Recht mit seiner Meinung zu Israel, das sich wohlgemerkt seit 60 Jahren in einem Verteidigungskrieg gegen radikale Islamisten befindet. Fast zwei Drittel der jüdischen Mitbürger vermeiden das Tragen jüdischer Symbole in der Öffentlichkeit. (Quelle: http://www.spiegel.de/panorama…scher-juden-a-932433.html)


    In Umfragen geben 40% der homosexuellen Einwohner dieses toleranten Landes an, in den vergangenen 12 Monaten Gewalt erlebt zu haben. Der Ausdruck "schwul" ist an Schulhöfen Gang und Gäbe und wid auch von erwachsenen benutzt. Homosexuelle müssen oft mit sozialer Ächtung, Asgrenzung, Mobbing, Angst und zum Teil auch Gewalt leben. (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/pan…n-wegen-toleranz-1.490456)


    Grüße
    Shorino



  • Schmeckt auch ziemlich fade dieser Kaugummi...und ja..leider lässt sich das noch unendlich in die Länge ziehen. So oder so...^^


    Ich würde mir wünschen, das der Rest meiner Landsleute den Kopf endlich mal frei davon bekommt...aber die Medien werden schon dafür sorgen, das unser allseits bekannter "Führer" auch weiterhin sein imaginäres Denkmal behalten kann. :thumbdown:
    "Dumm-Addi" hätte seine helle Freude daran, wäre er noch am Leben.


    :pika::pika:

  • Glaube ich kaum...oder willst du sagen, das es weniger grausam ist, Menschen in eine Arena zu treiben und sie dort gegen Raubntieren um Leben und tod kämpfen zu lassen, (wie im alten Rom) als sie mit zyankali zu vergiften? Oder einfach massenhaft zu erschiessen?
    Das tut sich wohl nicht viel, denke ich.


    Das will ich damit nicht ausdrücken, eher das es schwierig wird, in Zukunft noch grausamer zu sein, als es im 2ten Weltkrieg eben der Fall war. Gerade jetzt sieht man doch, dass ein Umdenken nicht stattfindet wenn du dir anschaust, was in Syrien passiert. Wenn es dann zum nächsten Weltkrieg kommt, wird der 2te eher ins Abseits geraten, oder nicht? :S


    Kaugummi Thema eben :(

  • Grundsätzlich Stimme ich dir bis auf zwei Punkte zu.
    Der erste Punkt :
    Ich habe nicht gesagt, Deutschland hätte seine Vergangenheit aufgearbeitet. Und auch nicht, dass wir als antirassistischer Staat in der Mitte Europas stehen. Dass dem nicht so ist hätte aus dem innenpolitischen Part von QueFueMejor, dem ich zugestimmt habe herausstechen müssen. Was ich sage ist, dass wir im Vergleich mehr gemacht haben als andere, aber trotzdem eben immer Deutschland herangezogen wird. Natürlich auch, weil das nicht so lange her ist und dass reichweitende Folgen hatte. Aber es ging in meinem Satz nur um das Grundgerüst mit Beispielen aus der WM.


    Und der zweite Punkt, wenn Grüne und Linke sagen boykottiert Israel, dann ist es eben typisch für grün und links.
    Wenn Merkel aber Netanjahu mal ne Grenze der Solidarität zeigt, dann ist das durchaus richtig und wichtig, im Anbetracht dessen, dass Netanjahu nicht gerade bekannt dafür ist, ein Diplomat zu sein.
    Dürfen wir als Großmacht des 21.jhr keine Kritik mehr üben, weil wir im 20 Jhr großes Leid, zusammen mit Russland Japan Italien und Spanien über die Welt gebracht haben?
    Ich finde die heutige Außenpolitik darf sich nicht daran festmachen lassen und das können wir uns auch nicht leisten.
    Dass die Außenpolitik gänzlich getrennt von der Innenpolitik agieren muss sollte klar sein. Innerhalb der BRD gibt es eben keine wirkliche Aufklärung. Ja, Rassismus wandelt sich. Ja, da muss man individuell drauf reagieren können. Aber die Vergangenheit aufarbeiten in der Schule bspw, das ist trotzdem wichtig. Und da wird zu wenig getan.


    Es gab letztens nen guten Film auf Arte, ich weiß allerdings gar nicht mehr wie der heißt. Ein Jude sucht 2 Jahre nach Kriegsende sein altes Haus und seine Familie. Über mehrere Ecken landet er im Einwohnermeldeamt und da sitzt da plötzlich der Gauleiter vor ihm, der die Familie getrennt hat.
    Die Ursprünge der RAF basieren ja auch darauf, dass es noch unzählige Nazifunktionäre gab die nicht belangt wurden und teilweise Beamte im Staat waren. Polizisten, Lobbyisten, alles mögliche.
    Wird ja zum Teil auch im Buch "der Vorleser" recht deutlich.


    Aber ich glaube wir sollten uns in den Rassismus Thread verschieben für weiteres :)

  • Glaube ich kaum...oder willst du sagen, das es weniger grausam ist, Menschen in eine Arena zu treiben und sie dort gegen Raubntieren um Leben und tod kämpfen zu lassen, (wie im alten Rom) als sie mit zyankali zu vergiften? Oder einfach massenhaft zu erschiessen?


    Welche Art des Tötens nun schlimmer ist, braucht man gar nicht abzuwägen, das geht einfach gar nicht. Keine Art zu töten ist besser als eine andere.
    Was die Vorgehensweise im Dritten Reich so bemerkenswert macht, ist die Präzision, die Bürokratie, wie es @Shorino sagte. Wer mal in Auschwitz war, hat vermutlich auch die Räume mit Kleidung, Schuhen, Haaren (!) und so weiter gesehen. Oder Rechnungen für die Kugel zur Vollstreckung einer Erschießung, die den Angehörigen zugestellt werden sollten. Das sind Dinge, die das Morden im Dritten Reich so enorm erwähnenswert machen, die den Unterschied zu Schaukämpfen im alten Rom und "einfachen" Massenerschießungen ausmachen.


  • Aber in ihrer Grausamkeit und in der Anzahl der toten Menschen, kann uns doch keiner das Wasser reichen :S Da sind wir leider echt unschlagbar ;(
    Zumal du ja von Terrorgruppen sprichst und nicht von einem Staat. :S


    Entschuldige, aber ist dir der Name Stalin ein Begriff? Oder das, was die Japaner im 2ten Weltkrieg den Chinesen angetan haben?


    Beide Sachen (Stalins Säuberungen und die Japanische Besetzung Chinas) können mit dem Holocaust locker mithalten.
    Mal die Quellen, sind zwar nicht wirklich vertrauenserregend, aber hey. Wiki kann ja auch was -> http://de.wikipedia.org/wiki/Z…anisch-Chinesischer_Krieg || http://de.wikipedia.org/wiki/Stalinsche_S%C3%A4uberungen


    Meiner Meinung nach wird aber, wie schon einige Vorredner anmerkten, auf Deutschland in dieser Thematik zu sehr rumgeritten, während es in anderen Ländern durch Ignoranz totgeschwiegen wird. Das passiert hier, mMn, auch, aber nicht ganz so krass wie zB in Amerika oder England.

    FC: 4055-4415-0670
    IGN: (Variationen von/mit) "Gosgosh"


    Eine Weitertausch-/Klon-/Zuchterlaubnis befindet sich auf meinem Profil unter der Rubrik "Über mich".

  • @QueFueMejor:


    Endlich mal jemand der es laut ausspricht...ich selbst habe mich das jetzt nicht so getraut, weil ich so ein wenig Bammel hatte, wieder zu aggressiv rüberzukommen.^^
    Ich sehe es eigentlich nämlich ganz genauso...finde aber dennoch, das man es irgendwann doch mal gut sein lassen sollte. Es ändert ja nichts mehr, auch wenn ich´s immer wieder hervorhole.
    Halt mich nun ruhig für einen gleichgültigen Menschen...aber ich ziehe es wirklich vor, in der Gegenwart zu leben. Ist nicht unbedingt einfacher oder weniger bedrückend..aber jetzt habe ich die Möglichkeit etwas gegen die Mißstände unserer Zeit zu tun...^^


    :pika::pika:

  • Zitat von Dusk

    Die Untaten der Nazi-Zeit sind so frisch, dass man sich noch daran erinnern muss, aber schon so alt, dass sie nicht durch die Medien schnell wieder ausgewechselt wurde durch andere brandneue Schlagzeilen.


    Das hat nichts mit auswechseln zu tun. Man kann in der Vergangenheit nicht auf alle Zeiten leben, deswegen wird eben berichtet, was momentan geschieht und was die Welt momentan berührt - und ich für meinen Teil bin vielen Nazidokus auf diversen Sendern echt überdrüssig ^^"
    Ich würde auch nicht sagen, dass der Nationalsozialismus die dünkleste Zeit der Geschichte war: das war die Menschhektsgeschichte von Anfang bis heute und wenn man ein Verbrechen zum Schlimmsten erklärt, verharmlost man die anderen mit dazu.

  • @Gosgosh
    Die Zahl der Toten unter Stalin übersteigt die der getöteten in Deutschland. Allerdings, und das hat QueFuesMejor sehr richtig bemerkt, ist die Art wie das zustande kam eine andere.
    In Russland bzw der späteren Sowjetunion gab es seit dem Aufstieg Lenins eine Zeit, die als "großer Terror" bezeichnet wird. Das hat allerdings nichts mit den heutigen Terroranschlägen zu tun, sondern war eine gewollte Zersetzung der Menschen in Russland, die durch Geheimdienste /Verhaftungen, Erschießungen, Arbeitslager und dem Nachbarschaftswachenprinzip erreicht wurde. Jeder konnte jeden anschwärzen. Nach Lenins Tod wollte Stalin die unangefochtene Macht, Lenin hatte vorher davon abgeraten, Stalin zu wählen im Rat. Menschewiki und Bolschewiki hatten dann einen erbitterten Machtkampf, bei denen viele Völker im Kosovo und Moldawien reingezogen wurden.
    Allerdings ist der Unterschied eben, dass es eigentlich jeden treffen konnte und sich gegen politische Feinde, real oder eingebildet richtete. In Japan stand dies im Sinne des Krieges, als Eroberer kannte man kaum Gnade und das Hauptaugenmerk lag in Europa. Im dritten Reich allerdings wurden präzise und über Behörden geführt von Himmler bestimmte Zugehörigkeiten ermordet. Hauptsächlich Juden, desweiteren Bolschewiken (denen Hitler bereits in dem Buch "mein Kampf" den Kampf angesagt hatte) und im Volksinneren "nur" Minderheiten. Das Hauptaugenmerk lag hierbei eben auf dem Genozid und eine nie genannte Präzision beim auffinden und ausschalten dieser Personen und der Durchführung in allen eroberten Gebieten. Letztendlich waren die KZs dann ausschlaggebend dafür, dass man Deutschland da rausgepickt hatte. Ja, Russland hatte Arbeitslager. Aber Deutschlands "Arbeitslager" waren, allen voran Auschwitz Vernichtungslager.

  • Entschuldige, aber ist dir der Name Stalin ein Begriff? Oder das, was die Japaner im 2ten Weltkrieg den Chinesen angetan haben?


    Natürlich ist es mir ein Begriff :)
    Wir waren aber, als ich das schrieb, gerade in Amerika und bei Syrien und demnach bei Terrorgruppen. :)
    Darüber hinaus ist eben die Grausamkeit, die ich versuche, die ganze Zeit zu fokussieren, denn da kommt es eben nicht ran. Niemand hat zuvor so extrem geplant und so hinterhältig und geheim gemordet, wie Hitler es getan hat. Er hat aus Allem noch einen Nutzen gezogen und das mit einer Kälte, die einfach nur krank ist.


    Wenn ich mir nun vorstelle, dass es tatsächlich Menschen gibt, die an den Glauben an Hitler festhalten und das verteidigen, es feiern und es ehren, krieg ich eine Gänsehaut ;( Denn auch diese Menschen müssen ja zwangsläufig kalt sein, wenn sie das gutheißen können ;(

  • Ich würde auch nicht sagen, dass der Nationalsozialismus die dünkleste Zeit der Geschichte war: das war die Menschhektsgeschichte von Anfang bis heute und wenn man ein Verbrechen zum Schlimmsten erklärt, verharmlost man die anderen mit dazu.


    Wäre überraschend, wenn ich das Letzte geschrieben hätte. Ich habe schließlich nur gesagt, dass es eine dunkle Zeit war und nicht die dunkelste. Das würde ich nie tun, da es da durchaus einiges mehr gab, was ebenfalls enorm grausam war. Kreuzzüge, Inquisition, Vertreibung afrikanischer Stämme in die Wüste, um diese auszurotten. Letzteres haben die Deutschen auch während ihrer Weltpolitik gemacht. Weiß also nicht wirklich, was du meinst, weil ich das nicht erwähnt habe.
    Und das mit dem Auswechseln ändert nichts. Der Begriff hat nichts damit zu tun, dass man es vergisst, sondern dass es als Schlagzeile ersetzt wird. Und das ist trotz aller Gegenmeinung so, denn es ist irgendwann nicht mehr aktuell und es wird deswegen nicht mehr dazu berichtet. Menschen sind inzwischen doch schon sehr viel abhängiger von den Nachrichten und lassen ihre Meinung dadurch viel schneller beeinflussen. Zumindest kenne ich so manches Beispiel - gänzlich verallgemeinern kann man aber natürlich nie etwas.


    Und ich kann mich nur wiederholen, wenn ich sage: Ich finde es auch nicht richtig, dass es auf dieser Ebene geschieht, weil es einfach eine Last ist, die die Deutschen sich inzwischen hauptsächlich selbst aufsetzen. Man sollte die Vergangenheit trotzdem nicht vergessen und einfach weitergehen. Man sollte die Vergangenheit als Mahnung (einer Vielzahl schlimmer Taten), die Zukunft als Erinnerung (vieler zukünftiger Generationen) und die Gegenwart als Ziel (für eine bessere Welt) nehmen, um richtig (und hoffentlich nicht extremistisch) zu handeln.

  • Ich kann hier übrigens nur wärmstens "Das Buch Hitler" empfehlen, herausgegeben von Henrik Eberle und Matthias Uhl. Das ist die gesamte Zeit seiner Machtperiode aus der Sicht seines Kammerdieners, der das für Stalin in Kriegsgefangenschaft geschrieben hat.
    Sehr interessant, sehr bewegend und sehr schockierend. Mit zahlreichen Quellen und Belegen und Bildern. Falls sich da einer näher für interessiert und mal die genauen Abläufe des dritten Reiches erfahren will, dieses Buch it is. Hat mich durch die ganze Oberstufe gebracht im GeschichtsLK und ist eben auch dafür gedacht.
    //Edit : es geht in dem Buch auch, aber nicht primär um den Holocaust. Der wird nur angeschnitten, trotzdem fand ich das ziemlich krass obwohl es im Endeffekt ein oder zwei Kapitel nur waren.