[Blockierte Grafik: http://pitchfork-cdn.s3.amazonaws.com/content/pokemon.jpg]
Quelle
Information | Vote | Gewinner
Ähnlich wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Jahr wieder eine bestimmte Anzahl an Punkten, die ihr den Texten geben könnt. Dabei ist zu beachten, dass ihr frei wählen könnt, wie genau ihr die Punkte verteilt und welche Texte mehr Punkte als andere bekommen. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf drei Texte verteilen, eure Wahl begründen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten. Schreibt ihr einen besonders guten (hilfreich und gut durchdachten. Der Inhalt ist hier ausschlaggebend und nicht die Länge!) Vote, so habt ihr die Chance durch das FF-Komitee mit einem von drei Plätzen ausgezeichnet zu werden, die euch ebenfalls Punkte auf der Saisontabelle einbringen können. Hierzu ist es hilfreich, euch das How to vote-Topic anzusehen. Weitere Informationen findet ihr hier: Informationen zur Wettbewerbssaison 2013
Ihr könnt 5 Punkte verteilen
Der Vote läuft bis Samstag, den 24.08.2013, um 23:59 Uhr.
Wie jedes Jahr orgarniesieren das Pokémon-Fankomitee " das Festival der Spass-forschung" er geht vom Gedanke aus dass, wenn sich zwei Pokémon treffen sie sich genauso verhalten wie Trainer.Es gibt natuerlich auch Pokemion-Professoren die das Unsinnig finden und vom Besuch abraten,aber trotzdem hat es hohen zulauf.In den Tagen des Festivals werden Pokémon zusammengesteckt und beobactet ,ausserdem gibt es Pokémon-Friseusen und Bars fuer Pokémon und andere Pflegestationen die Pokémon angeblich brauchen.Ausserdem kann Pokémon in freier Wildbahn beobachten und an Pfleger-Kurse teilnehmen.Kurzrum: es ist ein Spass fuer Pokémon und Menschen.Die Aktraktion der nicht mal kritische Pokemion-Professoren widerstehen koennen ist immer wieder die Pokémon-Parade.Dann werden die Pokémon moeglichst schoen angezogen und spielen Instrumente.Dafuer haben die Trainer meistens schon Wochen im Vorraus geuebt.Um sie zu feiern wírft das Publikum meistens Knursps,und nach eiener kleinen Pause kommen die Trainer:Wenn sie als herausgeputzte Pokémon durch die Strassen stolzieren Pokémon geraeusche machen und manchal auf vier Beinen kriechen ,muss man einfach lachen.Das ist die Eroefnnugsparade.Manche kommen auch her um das wahre Wesen seiner Pokémon zu erfahren.
Kurz:Es gibt viele Gruende herzukommen,aber wenige um nicht herzukommen.
Es war an einem warmen Sommertag an der See. Die Wellen brachen sich an diversen Felsen, der weiße Schaum verlor sich stetig im erhitzten Sand, auf dem folglich nur eine feuchte Spur vom immer wiederkehrenden Kreislauf der Wellen zeugte.
Als sich die Sonnenstrahlen zum wiederholten Male auf der Wasseroberfläche brachen und sich diese alsbald kräuselte, erschien mit Mal ein geheimnisvolles Licht im Meer. Und da wussten es die Menschen, wussten es Vögel, wussten es alle Lebewesen - ein neues Wasserpokémon ward geboren.
Unter der Wasseroberfläche, tief verborgen im Herzen der tiefblauen See, herrschte reges Treiben. Viele Wasserpokémon schwammen aufgeregt auf und ab, konnten gar nicht schnell genug zu dem Palast gelangen, der aus den farbprächtigsten Korallen im Meer bestand. Pfirsichrot, aprikosengelb und viele andere Farben schimmerten im einfallenden Sonnenlicht grazil und dienten jedem Krabby, jedem Milotic als Wegweiser. Verzauberten sowohl Saganabyss als auch Seeper.
Als nun die Zeit gekommen war und sich die meisten Meeresbewohner bei dem Palast, bestehend aus den schönsten Unterwasserblumen, eingefunden hatten, erklang der herrlich sinnliche Ruf von Lumineon, welches eine Melodie zustande brachte, die das gesamte Meervolk verzauberte. Es legte sich eine beinahe unheimlich ruhige Atmosphäre über die Wasserpokémon, die mit geschlossenen Augen der Melodie lauschten, die ein einziges Pokémon erzeugte. Der Gesang wurde mit den zärtlichen Wellen hinfortgetragen, sodass schließlich jeder wusste, dass ein Meerkind geboren war. Und alle sahen gespannt umher, wollten unbedingt einen Blick auf eben jenes Neugeborene erhaschen.
Der sanfte Klang verhallte schließlich vollends in dem Moment, als ein kleines blaues Pokémon erschien und sich somit von der unendlichen blauen Farbe des Ozeans abhob. Sogleich wurde es ehrfürchtig still unter den restlichen Pokémon, sodass allgegenwärtig nur noch das sanfte Rauschen des Meeres zu vernehmen war.
Das Wesen betrachtete seine Untertanen ruhig, nicht mit Distanz, sondern vielmehr mit Hingabe und Rührung in den tiefblauen Augen, welche mit einer grazilen, gelben Farbmusterung umgeben waren. Mit diesen tiefgründigen Augen regierte Manaphy geduldig und froh, sodass jedes Pokémon unter dem Wasserspiegel es liebte und als Herrscherin des Meeres nicht nur anerkannte, sondern sogar feierte.
Und dieses Manaphy, von der Statur zwar klein, im Herzen aber ganz groß, trug zärtlich das Neugeborene in seinen Armen. Ein gespanntes Raunen, gefolgt von erneuter Stille, ging durch die Besucher, als sie das kleine, ebenfalls blaue Pokémon in den Armen von Manaphy erhaschten - Phione. Das kleine Wesen, welches die Augen geschlossen hatte und anscheinend von Träumen gejagd wurde, da die Lider des Kindes ab und an flatterten, schlief tief in den Armen seiner Mutter, die es sanft begutachtete.
Das kleine Pokémon schwamm immer weiter, wenn man es als jene Tätigkeit bezeichnen konnte, so schwebte es doch vielmehr durch das Wasser, immer weiter auf den farbenfrohen Palast zu. Als es schließlich vor einer gelben Anemone, die sich sanft in der aufgekommenen Strömung wiegte, angekommen war, sodass der bläulichen Färbung seines zierlichen Körpers eine enorme Ausdrucksstärke zugute kam, wurde es abermals ehrfürchtig still im Meer. Alle achteten nur auf das Manaphy und das kleine, schlafende Phione in seinen Armen. Und nun ertönte eine leise, klangvolle Stimme in den Köpfen der Meeresbewohner, die Stimme Manaphys, die frohlockend verkündete:
Danke für eure Einkunft an meinem Palast, ich rechne euch dies sehr hoch an. Die Prinzessin der See wurde gesund geboren, schon bald wird Phione durch die Ozeane schweben wie ein jeder unter euch. Ich bedanke mich nochmals herzlich, doch nun -
In dem Augenblick ging ein Raunen durch die vor Spannung geladenen Besucher, denn die Lider der kleinen Meeresprinzessin zitterten, und so öffneten sie sich langsam, obgleich das Wesen noch verschlafen hinauf zu seiner Mutter blinzelte. Diese schenkte ihrem Kind ein seeliges Lächeln, richtete ihren Blick sogleich wieder auf das Meervolk und beendete ihre Rede: - lasst uns die Geburt der Prinzessin Phione gebührend feiern!
Und dann jubelten sie. Die jubelnden, euphorischen Rufe von jedem einzelnen Pokémon vermischten sich zu einem Geräuschpegel, der solch bedrohlich kleine Wellen in Bewegung setzte, dass das Meer begann zu zittern.
Dort vermischten sich der kehlige Ruf von Relicanth, der sinnliche von Mamolida und der unscheinbare von Karpador, ein jedes Pokémon war gewollt, ein Teil von diesem Gruppengefühl zu sein. Nachdem Manaphy ungeachtet der Gäste ihr Kind tief in die Sicherheit des Palastes zum Ruhen gelegt hatte, sodass es vor dem erhöhten Geräuschpegel verschont blieb, schloss auch dieses Pokémon sich den Feierlichkeiten an.
Während allmählich die seichten Rufe der Pokémon in der Ferne des Ozeans verklangen, wurde das herrlichste Festessen im Meer aufgetischt, sodass sich jedes Pokémon, ob klein oder groß daran laben konnte. Von den delikatesten Meeresfrüchten bis hin zu den ausgefeiltesten und nahrhaftesten Pflanzengerichten - es war für jedes Wesen, welches sich zu den Gästen des Palastes zählen durfte, mit Garantie etwas dabei. Die Nahrung schmeckte ein jedem so ungemein gut, dass sich die Bäuche rasch füllten und selbst das grießgrämigste Garados alsbald frohgestimmt durch die Palastbesucher schwamm. Unbemerkt hatte sich eine musikalische Attraktion unter die Besucher gemischt, sodass nun exotische und melodische Klänge abermals durch die Gehörgänge der Pokémon geschickt wurden und die Stimmung allgemein noch etwas hoben. Da war erneut das Lumineon, welches bereits den Auftakt der Feier angekündigt hatte, in der Stellung eines Sopran, und die Stimme verlor auch mit wachsender Länge des Auftritts nicht an Faszination. Die Band wurde von verschiedenen anderen Wasserpokémon geprägt. Da war ein Starmie, welches sich diverse Glocken und schellende Muschelschalen an die spitzen Armenden gehängt hatte, sodass diese mit jeder Bewegung des Pokémon ein lautes Schellen in das umliegende Wasser abgaben. Zudem hatte es sich ein Lapras bequem gemacht und lag sanft da, sodass es nichtmal dann die Augen öffnete, als ein Kingler mit seinen gigantischen Scheren auf dem Panzer des anmutigen Wesens ein Trommelsolo zum Besten gab. So war auch ein Tentoxa erschienen, welches mit seinen zahlreichen Tentakeln einer aus Korallen bestehenden Flöte diverse hohe Töne entlockte. Somit war die Gruppe, die für einen wundervollen Klang in der See sorgte, komplett, und als Manaphy dies mit einem Lächeln auf den Lippen registrierte, tauchte mit Mal ein Schwarm Liebeskus auf, ein allgemein bekanntes Symbol für Glück und Liebe, und hinterließ, passend zum Anlass, diverse, regenbogenfarbige Herzschuppen, die erst minutenlang im seichten Wasser schwebten, ehe sie dem Boden immer näher kamen. Alle Besucher hielten gespannt den Atem an, als sie dem Schauspiel ihre Aufmerksamkeit schenkten. So war in dem Moment doch ein jedem klar, dass dies ein Zeichen sein musste, vom großen Meeresgott, wo auch immer sich dieser zu dem Zeitpunkt aufhalten mochte. Und auch Manaphy war sich dem bewusst - so schlich sich doch tatsächlich eine kleine, perlenartige Träne in die Augenwinkel des Wesens, welche sich sogleich mit dem salzigen Meerwasser vermischte. Eine Träne des Glücks. Mutterglücks.
Und von dem Moment an genoss das kleine Pokémon die Party, welche zugunsten der neuen Prinzessin gehalten wurde, genoss die Stimmung, das Lachen, die Musik , das Essen. Nur ein weiteres mal wurde ihr somit kenntlich gemacht, welch ein starkes, frohes, unabhängiges Volk sie das Ihre nennen durfte, dass es so fröhlich und ehrlich die Geburt eines Phione feierte. So war Manaphy klar: Es war kein typisches Fest, dort an einem Sommertag im Meer. Es war etwas besonderes, nicht alltäglich - ebenso wie die Geburt einer Meeresprinzessin.
Vincent saß erschöpft auf dem Sofa seines Hauses. Es war bereits einen Tag her, seit er den Champ der Pokemonliga besiegt hatte. Sein Haus war wie die meisten Häuser seiner Heimatstadt Teak City größtenteils aus Holz. Plötzlich klingelte jemand an der Tür. Vincent öffnete und sah Jens, den Arenaleiter von Teak City, welcher ihm seinen ersten Orden gab. „Komm, die Feier findet im Wald statt“, sagte Jens. Vincent begleitete ihn in den Norden der Stadt, vorbei am Glockenturm, bis zu einer Lichtung, mitten im Herbstwald. Die Sonne ging bereits unter und brachte mit ihrem Licht die Blätter der Bäume buchstäblich zum Leuchten. Der Himmel war wolkenlos, und eine kühle Brise wehte Vincent ins Gesicht. Die anderen Bewohner der Stadt waren bereits angekommen, und jubelten, als Vincent in Begleitung von Jens die Lichtung betrat. Vincent überkam eine Welle der Freude, aber er verspürte auch eine gewisse Nervosität. Was sollte er den Leuten sagen? Vincent und Jens betraten eine kleine Holzbühne und blickten den anderen Leuten entgegen. Diese wurden nun ruhig und warteten auf die Worte des Champs. Vincent blickte über das Publikum hinaus. Es waren etwa 30 bis 40 Menschen, aber kaum Pokemons. Er hatte die Sonne im Rücken, und hinter den goldig leuchtenden Bäumen erhob sich majestätisch der Glockenturm im goldig-braunen Glanz. „Danke, das ihr gekommen seid um meinen Sieg zu feiern“, sagte Vincent ruhig. Doch er war kein großer Redner. Hilfesuchend schielte er zu Jens hinüber, da er nicht wusste, was er als nächstes sagen sollte. Dieser rief nun: „Lasst uns feiern.“ Die Menschen jubelten und Jens zog Vincent von der Bühne. „Wir hätten etwas vorbereiten sollen“, bemerkte Jens. „Ja, hätten wir“, stimmte Vincent zu. Die Kimono-Girls betraten die Bühne und führten einen Tanz auf. Dazu wurde Musik eingespielt. Das Publikum tanzte dazu. Aber manche standen abseits und tranken an einer Bar Bier oder Saft. Dort wurde viel geredet und gelacht. Vincent gesellte sich an einen der Tische, und wurde sogleich von anderen Leuten empfangen. Er wurde mit Fragen und Glückwünschen überhäuft, und kam selbst kaum zum Reden. So lächelte er meistens mehr oder weniger, und schüttelte jedem die Hand. Irgendwann gelang es Vincent sich von der Masse abzuwenden und in den Wald zu gehen. Die Bäume warfen lange Schatten, und als die Musik von der Bühne ruhiger wurde, hörte er das Laub rascheln. Vincent wusste nicht wohin er wollte, aber irgendwie trieb es ihn zum Glockenturm. Je weiter er sich vom Fest entfernte, desto leiser wurde die Musik. Als Vincent den Glockenklangpfad erreichte, sah er jemanden vor der Tür stehen. Hier, im Schatten des Turmes war die Gestalt nur schwer zu erkennen, aber Vincent wusste, dass es Jens war. „Auch nicht so der Partyfreak, was“, fragte dieser. „Nicht wirklich“, gab Vincent zu. „Warum gehen wir nicht hinauf“, schlug Jens vor und deutete Richtung Turmspitze. Vincent gefiel die Idee, und so kletterten sie zum Dach des Glockenturmes. Oben angekommen hatte man einen hervorragenden Blick auf den Wald und die bereits vom Schatten verdunkelte Stadt Teak City. Als nächstes sah Vincent auf die Lichtung hinaus. Die Menschen schienen ihr fehlen noch nicht bemerkt zu haben. Aber sie waren auch noch keine fünf Minuten weg. Die Musik schallte leise hinauf, und Vincent genoss den kühlen Wind, welcher ihm entgegenkam. Plötzlich erklangen laute Glockenschläge, und Vincent zuckte vor Schreck zusammen, da er nicht damit gerechnet hatte. Er fuhr herum und sah Jens, welcher ein Seil hin und her schwang. „Wo wir schon mal hier sind“, meinte er. Dann riss Jens die Augen weit auf und starrte an Vincent vorbei. Ehe dieser Fragen konnte, was den los sei, hörte er ein lautes Geräusch. Vincent fuhr herum und sah einen schwarzen Fleck vor der Sonne, welcher schnell größer wurde. Die Sonne war bereits zur Hälfte versunken und ließ den Himmel rot-gelblich leuchten. Vincent duckte sich, als das riesige Wesen über ihm her flog. „Ho-oh“, rief Jens erstaunt. Der Vogel glänzte golden im Sonnenlicht. Ho-oh flog mehrmals um den Turm herum und stieß weitere laute aus, welche sich mit dem Klang der Glocke vermischte. Als nächstes schwebte Ho-oh vor Vincent und schien kurz zu nicken. Dann wandte sich der majestätische Vogel ab und verschwand im Schein des letzten Sonnenstrahls.
Das Fest begann mit dem Einbruch der Nacht.
Für einen Augenblick, gerade als die letzten Strahlen der Sonne den Himmel mit ihrem goldenen Licht überschütteten, war es still auf dem großen Festplatz in Enju. Die Geräusche der Abenddämmerung – das leise Zirpen einiger Käferpokémon, durchbrochen nur von dem rauschenden Plätschern des Wasserlaufes in der Ferne –, verstummten, und zurück blieb nur die berückende, einnehmende Ruhe der Unwirklichkeit.
Wohlige Gänsehaut war es, die Kotones nackte Arme bedeckte, als die Stille um sie herum sich zur Ewigkeit auszudienen schien. Einen einzigen, winzig kleinen Moment lang waren alle Sorgen und Bedenken, und für einige Sekunden war alles, was blieb, das erfüllende Gefühl von Frieden.
Mit einem letzten goldenen Aufflackern verschwand die Sonne jenseits des Horizontes, und Dunkelheit bedeckte die weiten Ebenen Joutos. Am Himmel hüllten sich die ersten Sterne aus dem Mantel der schnell heraufziehenden Finsternis, und gerade als die Geräusche der Nacht sich aus der Stille herauszukristallisieren begannen, erklangen die zinnernen Glocken des Suzu no Tou und läuteten dem Beginn der Festlichkeiten.
Die nächtliche Luft war erfüllt von Gerüchen und Geräuschen: Allüberall standen kleine, liebevoll mit festlichem Dekor behangene Holzwägelchen, deren Inhaber, Männer und Frauen von jung und alt, die verschiedensten Leckereien feilboten, und wo man auch stand oder ging summte es von den freudigen Stimmen der Festbesucher.
Kotone konnte sich kaum sattsehen an dem Treiben, das um sie herum stattfand, und gemeinsam mit so vielen anderen von der Schönheit dieses Ortes verzauberten Besuchern wandelte sie über den großangelegten Festplatz von Enju und ließ die Atmosphäre auf sich wirken. Ganz gleich, wohin sie auch die Augen schweifen ließ, erblickte sie vor Freude und Aufregung strahlende Gesichter, und egal, welchen Weg sie einschlug, kam sie stets in eine neue Gasse, die erleuchtet wurde von den flackernden und aromatisch duftenden Kerzen der Händler.
«Seid Ihr Kotone Choushi?» Die leise, salbungsvolle Stimme erklang direkt hinter Kotone, als diese gerade eine neue Gasse betreten hatte, und sogleich hielt die junge Trainerin inne. Kühler und dezent nach heilenden Kräutern duftender Atem glitt über ihre Schulter und streifte die nackte Haut über dem oberen Saume ihres festlichen Kleides, das auszuwählen Kotone nicht leicht gefallen war. Endlos lange Zeit, so zumindest war es ihr am Vortage erschienen, hatte sie in dem Tanzstudio zugebracht, um sich dann schlussendlich für dieses Ensemble aus tiefdunkelgrauem Samt und schwarzer Spitze zu entscheiden.
Die dunklen Farben des sanft geschnittenen Kleides changierten zart im tanzenden Licht der sie umgebenden Kerzen, als Kotone sich umwandte, um sich sogleich einem in einfach gehaltener Kleidung gehüllten jungen Mann gegenüber wiederzufinden, dessen Blick abwartend auf ihrer Erscheinung ruhte. Seine Augen, von einem irritierendem Gletscherblau, bildeten einen ebenmäßigen Kontrast zu seiner schneeweißen Haut und den in sanften Erdtönen gehaltenen Kleidern, und Kotone kam nicht umhin, so etwas wie Verwunderung ob seines Anblickes zu empfinden; was hatte ein Mensch von solch einem Naturell, das bereits dann zu erkennen war, wenn er in einer sanften Geste das lange, zu einem lockeren Zopf gebundene Haar berührte, welches – über die Schulter geworfen – auf seiner Brust ruhte, auf diesem Fest der ungezügelten Freuden zu schaffen?
Der Anflug eines Lächelns kräuselte die so geruhsam erscheinenden Lippen des Fremden, und Kotone benötigte einen Moment, um ihren Blick von der irritierenden Persönlichkeit vor ihr abzuwenden und einen Weg zurück in die Wirklichkeit um sie herum zu finden. Sogleich stürzten die Gerüche von warmen, mit fruchtigen Waldbeeren dargereichten Crêpes und mit Puderzucker bestäubten Schmalzgebäck auf sie ein und benebelten ihrer Sinne; das Aroma von süßlicher Zuckerwatte lag schwer auf ihrer Zunge, und die Stimmen von zu vielen Menschen und Pokémon um sie herum ließen sie taumeln.
Kotone lächelte verlegen, als der junge Mann vor ihr in der Andeutung eines Stirnrunzelns ihre überforderte Miene begutachtete, dann jedoch, gerade als er erneut ansetzte, um zu ihr zu sprechen, besann sie sich der Frage, die er anfänglich gestellt hatte; und wenngleich es ein beunruhigendes Gefühl war, welches mit dieser Entscheidung einherging, konnte sie doch nicht anders als zu nicken.
Der Suzu no Tou lag trotz seiner im weißen Mondlicht strahlenden Herrlichkeit unberührt da, und Kotone überkam das Gefühl wehmütiger Melancholie, als ihr Blick auf das Laub fiel, welches die Wege zu dieser Stätte der Heiligkeit schon seit langer Zeit bedecken musste. Lange konnte diese verwirrende Trauer in dem aufwirbelnden Meer ihrer Gefühle jedoch nicht bestehen, wurde sie doch sogleich von Neugierde abgelöst, als der junge Mann, der seit ihrem Aufbruch vom Festplatze bislang kein weiteres Mal zu ihr gesprochen hatte, nun auf das Portal des großen Turmes zuschritt und ohne zu zögern durch den großen, schmucklosen Bogen trat und verschwand.
Kotone erstarrte obgleich solch eines Frevels und gedachte einen Augenblick lang der Möglichkeit, zu den Festlichkeiten zurückzukehren; doch gerade als sie sich umwenden und ihren Gedanken in die Tat umzusetzen plante, sah sie aus dem Augenwinkel eine schlanke, hochgewachsene Frau, die sich auf dem Weg zu ihr befand
«Was …» Das Wort war nur ein Flüstern im von den Festlichkeiten herüber wehenden Lachen, dennoch wandte die Gestalt, welche ähnlich ätherische Züge aufwies wie der Mann, welcher sie aufgesucht hatte, sich ihr zu und bedachte sie für einige Sekunden mit sonderbar dunkelfeuerroten Augen. Ihr langes, goldenes Haar wehte sanft in der leichten Brise der Nacht, und Kotone konnte nicht umhin, ihren Blick abzuwenden. Fast schien es ihr, als wäre diese Gestalt zu schön, um sie länger als einen Herzschlag anblicken zu können, und wenngleich sie nicht wusste, weswegen gerade sie hierher geführt worden waren, ahnte sie doch, dass es etwas wichtiges sein musste.
«Ihr seid Kotone Chouji.» Die junge Frau nickte ihr, ein nicht zu bestimmendes Lächeln auf den Lippen, zu, dann blickte sie zu dem hoch in den Himmel aufragenden, mysteriös daliegenden Turm. Ein Gefühl der Trauer schien für eine Sekunde ihre Miene zu verdüstern, und kurz meinte Kotone die Gestalt einer noch fremderen, noch geheimnisvolleren Erscheinung auszumachen, die sich sanft um das Wesen vor ihren Augen legte und es behütend und stärkend zugleich umhüllte; dann jedoch war der Moment vorüber, und die Frau deutete in einer einzigen, fließenden Bewegung auf den vor ihnen liegenden Turm.
«Zauber und Asche.» Sanft trug der warme Nachtwind die Worte zu Kotone herüber, die noch immer unverändert jene Erscheinung vor ihr anblickte, welches nicht von dieser Welt zu sein schien, und erneut wurden ihre nackten Arme von einer wohligen Gänsehaut überzogen. Hinter ihr, weit entfernt von dem Ort, an dem sie sich nun befand, konnte sie anhand der lauten, übermütigen Geräusche die Festlichkeiten ausmachen, und ohne sich umzuwenden wusste die junge Trainerin, dass der Anblick des Festplatzes von hier aus ganz besonders schön anzusehen war. Golden und silbern würden die flackernden, nach wunderbaren Aromen duftenden Kerzen scheinen und mit dem hellen Mond über ihren Köpfen um die Wette leuchten; und später, wenn um Mitternacht das große Feuerwerk entzündet würde, dann wäre der nachtschwarze Himmel getaucht in bittersüße Euphorie, Schatten und Licht zugleich.
«Zauber und Asche.» Erneut sprach die junge Frau jene Worte aus, die in Kotone das seltsame Bedürfnis erweckten, nach den Sternen zu greifen und die Erde gen Himmel zu heben, und gegen das silberne Licht des Mondes wirkte das Wesen vor ihren Augen noch unwirklicher als der Mann, welcher sie hierher begleitet hatte. Wie flüssiges Gold umrahmten Strähnen ihres langen Haares ihr dunkles Gesicht, und in ihren feurigen Augen schwammen glitzernde, irisierende Tränen, als sie sich zu der jungen Trainerin umwandte.
«Ein schwieriger Pfad ist es, den Ihr beschreiten müsst», flüsterte sie leise, und die Trauer in ihrer Miene wandelte sich zu Hoffnung und Stolz, «doch wählt weise.» Ihre Lippen verzogen sich zu einem ermutigenden Lächeln, und Kotone spürte, wie sie diese Geste erwiderte; wer auch immer diese Frau und jener Mann waren, sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie unrechtens hier waren. Vielmehr spürte sie, dass es gut war, sie an diesem geheiligten Orte zu sehen.
«Wir warten auf Euch.» Ein weiteres Mal ließ die Frau ihren Blick über Kotone wandern, bevor sie gen Himmel blickte und den zinnernen Turm vor ihnen betrachtete; dann, nur einen Wimpernschlag später, war sie auch schon verschwunden, und während Kotone sich noch suchend umblickte, zeichneten sich auf dem Dache des Suzu no Tou, direkt zwischen Himmel und Erde gelegen, drei dunkle Silhouetten gegen den silbrig weißen Vollmond ab, die – hoffnungsvoll und abwartend zugleich – auf die junge Trainerin unter ihnen blickten.
«Werden wir dieses Jahr mit Glück gesegnet sein?» Die Stimme klang tief, ruhig und salbungsvoll, ebenso wie es der kalte Hauch des Winters zu tun pflegt, wenn er durch das tote Geäst sich zum Himmel reckender Bäume streift.
«Ich weiß es nicht», antwortete die Gestalt neben ihm, und für einen kleinen Moment lang wurde das Dach um sie herum von tanzenden, sich windenden Funken erhellt.
«Ich bete darum, dass sie die Richtige ist.» Diese letzte Stimme war heller als die der anderen und klang nach wärmendem Tee und heimeligem Kaminfeuer; und während die drei Wesen auf dem Dache des Suzu no Tou hinabblickten auf die hell erleuchtete Welt zu ihren Füßen, wusste ein jeder von ihnen, dass das Warten nun ein Ende hatte.
Das kleine Wesen blinzelte verschlafen in die wenigen Sonnenstrahlen, die sich durch die schlohweiße Wolkendeckel am Himmel bohrten. Es konnte Wärme nicht ausstehen, angeekelt kroch es aus dem Bett heraus, wo sein Besitzer ihn nachts schlafen lies, den Trainer selbst weckte das Eispokémon aber nicht. Es sog einmal kräftig den Schleim, der stets aus seiner Nase hing, in seine Nüstern ein, dann hüpfte es von der Bettkante auf den Parkettboden. Noch ein letztes Mal drehte es sich zu dem Mensch um, neben dem es die ganze Zeit gelegen hatte. Als es sah, dass dieser mit einem stummen Lächeln weiterschlief, machte sich das Petznief auf den Weg, wobei es so leise wie möglich die flauschigen Pfötchen auf das Holz am Boden setzte und jeden Schritt nur mit ausreichend Bedacht unternahm, damit er nicht doch noch seinen Trainer aus dem Schlaf riss. Das Haus war nicht sehr groß, nur eine Hütte, wenn man so will, und äußerst spartanisch eingerichtet. Ein Bett, eine Küche und ein Bad, alles was ein für gewöhnlich reisender Trainer eben braucht, nicht mehr und nicht weniger. Die grauen Wände waren leer, nur ein paar dünne Raketen waren daran angelehnt und warteten auf ihren großen Moment.
Jetzt kam wohl der schwierige Teil der Sache. Etwas verloren blickten Petzniefs dunkle Augen zu der Türklinke, die über ihm aus der hölzernen Haustür ragte, für ein Wesen seiner Größe unerreichbar, doch es gab keine andere Möglichkeit, die Wohnung zu verlassen. Er musste diese Türklinke nach unten drücken, wenn er pünktlich sein wollte.
Das Bärchen ging langsam in die Hocke und spannte seine Beine an, dann stieß es sich vom Holzboden ab und sprang nach oben. Es fuchtelte wild mit seinen Vorderläufen und tatsächlich erreichte es mit seinen Pfoten das kühle Metall der Klinke und konnte sich daran festhalten. Sofort sank der Griff nach unten und die Tür schwang einen Spalt weit auf. Der Eisbär lies sich zurück auf den Boden plumpsen und verlies eilig das Gebäude.
Petznief genoss das Gefühl von entspannender Kühle auf seiner Haut, zufrieden zog es ein weiteres Mal die angestaute Flüssigkeit geräuschvoll zurück in die Nase und hüpfte vor Freude durch die Schneeschicht, die sich in den letzten Tagen auf Nevaio City’s Boden angesammelt hatte. Die Dächer glitzerten strahlend weiß und auch die Bäume wurden von einem makellosen Schneekleid umarmt. Eifrig wurde die kühle Luft des Wintermorgens von dem kleinen Bewunderer aufgesogen.
Doch jetzt war nicht die Zeit für Entspannung und Ruhe. Das Eispokémon machte einen Satz nach vorne, landete auf allen Vieren und rannte durch die noch menschenleeren Straßen der schlafenden Stadt. Nicht ein Geräusch war zu hören, und so erklang nur das leise Tapsen kleiner Pfoten, wenn das Petznief auf dem Schnee aufkam. Nicht ein Blick war nötig, um den Weg zu finden, jede Kreuzung wurde ohne langes Umschweifen hinter sich gebracht, dieser Weg war ihm nicht neu. Als es schon keuchend einige Dampfwölkchen ausstieß, merkte es dass es nicht allein war: andere Pokémon nahmen denselben Weg, vor sich sah es eine Gruppe Schnuthelm, die verzweifelt versuchten, sich hüpfend fortzubewegen, hinter ihm ertönten leise Summgeräusche, wie es Mebrana von sich zu geben pflegten. Von den Dachrinnen schwebten tänzelnd mehrere Gelatini mit noch verschlafenen Augen herunter, ihr aus Eis beschaffener Körper brach die Sonne und ein schillerndes Lichtspiel färbte den Schnee für kurze Zeit in allen erdenklichen Farben. Kein Grund sich Ablenken zu lassen – im Gegenteil: wenn all die Pokémon vor ihm da sein würden, wäre er derjenige, der nichts sehen würde und sich damit begnügen müsste, in der hintersten Reihe zu stehen. Petznief spornte sich an, einen Sprint hinzulegen. Doch das lohnte sich.
Der Schwarm von Seeschnecken wägte sich schon am Ziel, als unter ihnen plötzlich lautes Gekreische ausbrach und sie nur einen Moment später erschrocken auseinanderstoben. Ein kleines, weißes Pokémon mit zartbläulichem Kopf sprang eilig durch ihre Mitte und überholte sie, bis das Petznief nur noch die aufgeregten Flüche hinter ihm ihn an die Schnuthelm erinnerten. Ein schelmisches Grinsen eroberte seine Mundwinkel, als es ungeachtet dessen weiter rannte. Petznief fuhr seine Krallen aus und bremste seinen Lauf somit ruckartig. Sprachlos starrte er auf das, was vor ihm geschah.
Es war keineswegs das erste anwesende Pokémon, schon mehrere Kronjuwild mit ihren mittlerweile blattlosen Geweihgabelungen reckten wichtigtuerisch ihre Hälse gen Himmel, wo einige Frigometri sich freudig schwebend im Kreis drehten. Freche Lin-Fu errangen sich noch einen Platz in den vordersten Reihen, die sich gebildet hatten, und unter der Menge waren noch einige andere Pokémon. Das neu hinzugekommene Petznief war klein, daher fiel es niemandem auf, als sich das Bärchen durch ihre Beine zwängte, um so weiter nach vorne zu gelangen. Gerade rechtzeitig, denn in diesem Moment erschallte schon der Ruf, auf den sie alle gewartet hatten, er war hell und glockenklar, mehrere Echos klangen aus dem Wendelberg, als ein schlankes Wesen die Felswand hinunter glitt. Es war dabei so schnell, dass es erst zu erkennen war, als auch es mit seinen Pfoten im weichen Schnee landete, direkt vor dem still staunenden Publikum. Die schlanken Pfoten waren stahlblau, das Fell um den Körper war glatt wie Eis und in einem zarten Hellblau. Der blaue Schweif baumelte zufrieden über ihrem ebenso blauen Rücken. Auf ihrer Stirn thronten drei stolze Eiskristalle, von denen zwei elegante Auswüchse ausgingen, die im Sonnenlicht wie ihre strahlenden, wasserblauen Augen funkelten. Glaziola betrachtete wohlwollend die angesammelte Menge, dann lächelte es und entschied sich, die unruhig wartenden Pokémon nicht noch länger auf die Folter zu spannen. Ein weiteres Mal stieß sie singenden ihren Ruf aus, und für einen Moment schien es so, als würde ein kaltes Leuchten von ihrem grazilen Körper ausgehen. Die wunderschöne Stimme jagte selbst Petznief einen Schauer über den Rücken.
Und mit einem Mal fuhr ein Grölen durch die Menge. Einige Shardrago hüpften vor Freude, als vom Himmel die ersten Hagelkörner auf den Boden prasselten, die Frigometri zogen noch wildere Kreise über den Köpfen der anderen und die Schnuthelm versuchten, gemeinsam eine La-Ola-Welle entstehen zu lassen. Das unscheinbare Bärchen blickte auf die dichten Hagelwolken über ihm: tausende Eiskörner rieselten vom Himmel herab, doch jede von ihnen war feiner und schöner als gewöhnlicher Hagel. Jedes einzelne Körnchen schien so intensiv zu funkeln, wie Glaziolas Augen es taten. Junge Pokémon wetteiferten, wer wohl die meisten von diesem magischen Eis fangen könnte, die Eltern sahen mit freudigem Blick zu, wie schon die Jüngsten dieses Fest genossen oder betrachteten selbst das Naturwunder, dass auf Nevaio wie jedes Jahr herabregnete. Einige Mebrana bildeten spontan einen Chor und sangen fröhliche Lieder zu diesem Fest, sofort stimmte Glaziola ein, und mit ihr fingen alle an zu singen.
Petznief hob lächelnd ein paar von den heruntergefallenen Hagelkörnern auf und betrachtete sie eingehend, es warf sie wieder zurück in den Schnee und machte sich auf den Weg zurück, diesen Tag wollte er selbstverständlich mit seinem Trainer verbringen.
So kann das neue Jahr beginnen.
Die Welt besteht aus Legenden. Geschichten, die eventuell Wirklichkeit sind, aber auch frei erfundene Dinge. Eine davon ist die Geschichte von Lugia und Ho-oh, beide einst in Teak City vereint. Doch durch einen Brand verschwand Lugias prachtvoller Ruheturm, welcher mit Ho-ohs einmal stolz über der Stadt erhoben war. Wenn du dich auf die Suche nach den legendären Geheimnissen machen möchtest, besuche am Samstag, den 3. August, den Festplatz von Teak City!
Unter dem Text prangte ein Bild des Turmes von Ho-oh, der im Lichte der untergehenden Sonne goldgelb strahlte. Fast schon malerisch wirkte das Ganze.
Wo jedoch befand sich dieser Flyer? Die Antwort ist zu erwarten: in den Händen einer Person, genauer gesagt den sehr kleinen Händen eines jungen Mädchens von etwa acht Jahren. Interessiert betrachtete diese das Bild, versuchte sich vorzustellen, wie die Legenden in den Türmen wohl ausgesehen haben mochten. Jeder in Teak City kannte diese Geschichte, die oft auf Festen erzählt wurde, und wie sie wünschten sich auch viele andere Bewohner, einmal eines der bedeutenden Pokemon zu sehen.
Natürlich war dies nicht das erste Fest zu Ehren von Teak City- schon seit längerer Zeit wurde in der geheimnisvollen Geisterstadt gefeiert: Immer, wenn der Mond im August am höchsten Stand.
Dann gab es nicht einmal in der Nacht Ruhe: bis in den frühen Morgen hinein wurde getanzt, gesungen und gelacht, die Kinder vergnügten sich mit Spielen, die Erwachsenen redeten. Da nun das Mädchen, das auf den Namen Kemuri hörte, ganz aufgeregt war, konnte sie nicht schlafen. Immer wieder nahm sie das kleine zusammengefaltete Blatt unter ihren Kopfkissen hervor, um sich das Bild noch einmal zu Augen zu nehmen. Doch schließlich wurde auch sie vom Schlaf überredet, ihre Lider fallen zu lassen, und sank in einen tiefen, traumreichen Schlaf.
Am nächsten Tag war es endlich soweit: Kemuri und ihr Pichu waren schon früh aufgestanden, um Frühstück zu machen, als ihre Mutter mit müden Augen in die Küche getrottet kam und sich eine Kaffetasse nahm. Ihr schwarzes Haar war ein einzelner Knoten auf ihrem Kopf, so verzwirbelt und verdreht waren diese. Kemuri war es jedoch egal, dass ihre Mutter so verschlafen aussah. Vergnügt sprang sie um ihre Mutter herrum und sang immer wieder: „Heute ist das Fest, das Fest, das Feeeeeeeeeeest!“ Generft verdrehte Pichu die Augen und machte ein ernstes Gesicht, während die Mutter einfach viel zu müde aussah.
Zwei Stunden später war es- endlich- soweit: Kemuri hatte ihren violetten Kimono angelegt und die langen, schwarzen Haare kunstvoll hochgesteckt und mit einer Blüte dekoriert. Nun ähnelte sie stark einem Kimono-Girl, was auch ihr Traumberuf währe. Da sie schon immer für Tradition zu begeistern war, besuchte sie schon seit vielen Jahren jede Vorstellung, um von ihren fünf Idolen zu lernen. Sie selbst hatte vor, eine der neuen Evoli-Entwicklungen aus den anderen Regionen mitzubringen, um auch mitmachen zu können, denn zweimal wollte sie nicht das gleiche Pokemon in der Gruppe haben. Auch wollte sie die Geheimnisse von Teak City erforschen...
Das Fest war Atemberaubend: dutzende Stände waren aufgebaut, die von Süßigkeiten über Bücher bis hin zu speziellen Items alles verkauften, es gab ein traditionelles Theater... und Lugias Turm. Immer wieder schien es Kemuri, als ob eine unsichtbare Kraft sie rufen würde. Sie fand keine Erklärung dafür, doch der Drang, in den verbrannten Turm zu klettern wurde inner heftiger. Schließlich konnte sie ihm nicht mehr wiederstehen: In einem unbemerkten Moment entschlüpfte sie der Hand ihrer Mutter, die sich grade mit Jens, dem Arenaleiter unterhielt, und kämpfte sich mühsam durch die Menschenmenge. Dies war schwer, denn es schien, als ob ganz Jotho gekommen war, um das Traditionsfest anzusehen. Immer wieder sah sie auch Pokemon, die ihr völlig Fremd waren, die wohl aus den fernen Regionen Sinnoh, Hoenn, Einall und Kalos kamen. Wahrscheinlich die Pokemon der Urlauber, von denen Teak City immer viele hatte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit stand sie endlich vor den verbrannten Überresten des einst prachvollen Turmes. Sie empfand tief in ihrer Seele Mitleid für Lugia, das Pokemon des Turmes, denn schliesslich hatte es sein Zuhause auf eine grausame Art und Weise verloren und so Teak City für immer verlassen. Kurz atmete sie die warme Sommerluft ein, dann trat sie honein in das, was sie schon immer fasziniert hatte: Das Heim des Legendären.
Im Inneren war es sehr dunkel. Nur durch Löcher im Holz fiel spärliches Licht. Immer wieder trat sie auf Steine und Holz und fiel fast über die Rattfratz auf dem Boden, doch tapfer lief sie weiter. In der Eile hatte sie ganz vergessen, ihr Pichu mitzunehmen, also durfte sie auf keinen Fall ein Pokemon verärgern. Es roch modrig und stickig, manche Teile des Holzes waren vollkommen morsch. Mehrmals brach sie im Boden ein und zog ihren Fuß nur mit Mühe wieder hinaus. Auf einmal jedoch war da etwas: ein Geräusch! Nicht das Quieken der Rattfratz, nicht ihre Schritte, die auf dem Holzfußboden knarrten...einen Ruf. Den Ruf eines Pokemon. Ohne darüber nachzudenken, rannte sie los. Und fiel. Hart knallte sie mit dem Kopf auf dem Boden auf, fast schlug sie sich einen Zahn aus dem Mund, und auch ihr Knöchel schmerzte höllisch. Als sie versuchte, aufzustehen, fiel sie zurück. Den Tränen nahe, blickte sie sich ängstlich um: so verwundet würde sie leichte Beute sein. Noch einmal das Geräusch: Diesmal fiel näher an ihr dran. Da sie nicht aufstehen konnte, blieb sie ruhig sitzen und starrte wie gebannt durch das Schwarze des Raumes. Und da, wie aus dem Nichts, tauchte es auf: ein Pokemon, das Kemuri noch nie gesehen hatte. Sein zweigeteilter Schweif schlang sich wie ein Band um seinen großen, anmutigen Körper, dessen Bauch weiß und der Rücken rein Blau waren, bis auf einige weiße Zwischenräume. Die Mähne war in Violett gefärbt.Das Fell glänzte seidig und die blauen Augen strahlten so Klug, dass Kemuri kaum zu atmen wagte. Langsam senkte das Wesen den Kopf, auf dem etwas wie ein riesiger Eiskristall prangte, und sah sie einfach nur an. Kemuri sah zurück, versuchte, die Absichten des Pokemon herauszufinden, doch fand keinen Hinweis darauf.
Auf einmal lies das Pokemon seinen gesamten Körper fallen: wie eine Katze legte es sich auf den bauch, Vorder- und Hinterbeine vom Körper weggestreckt, und wies mit seinem Eiskristall auf seinen Rücken. Kemuri verstand sofort: Das Pokemon wollte ihr helfen! Vorsichtig, auf ihr Bein achtend, stieg sie auf den Rücken des Katzenähnlichen Pokemon. Sobald sie oben war, erhob sich dieses. Vor Schreck wäre sie fast von ihrem Reittier gefallen, doch griff sie nach der Mähne. Diese fühlte sich so unwirklich weich an, dass sie einen Moment Zögerte, doch dann lief ihr Gefährte los: Den Weg, den sie gelaufen war, bis vor den Eingang. Dort lies es sich wieder nach unten gleiten und lies Kemuri absteigen. Dankbar sah diese zu dem Pokemon hoch. „Danke...“murmelte sie schwach, „wer...bist du?“ Angesprochenes Wesen gab keine Antwort. Es musterte das Mädchen noch einmal, und sprang dann, ganz plötzlich, zurück in die Dunkelheit. Kemuri konnte es nicht glauben: Ein Pokemon war aus dem Nichts aufgetaucht, hatte sie gerettwt und war wieder verschwunden... Konnte das Lugia sein? Von fernem hörte sie Stimmen, die bald näher kamen, und schließlich kamen ihre Mutter und einige Mönche zu der Stelle, an der sie auf dem Boden kauerte. „Mama, Mama!!!“ rief sie schon von weitem, „ich habe es gesehen! Ich habe Lugia gesehen!“
So endete dieses Fest, bei dem ein Mädchen verlorenging und wiedergefunden wurde. Niemand glaubte ihr, dass ein Katzenpokemon ihr geholfen hatte, doch viele Jahre später sollten die Menschen dieses Pokemon, das im Turm lebte, erstmals zu Gesicht bekommen...
[/tabmenu]