Ja, tatsächlich ein "War das früher besser"-Thema von mir o.o
Aber ich fand den Punkt interessant und da es zum einen mehr als nur Marvel betrifft (und außerdem ja niemand mit mir im Marvel Cinematic Thread diskutieren mag), dachte ich, ich eröffne dazu einmal einen Thread.
Hierbei geht es allgemein um Superheldenfilme. Bzw. um neuere Superheldenfilme des jetzigen Jahrtausends (streitbar vorrangig um die Filme, die seit 2007/2008 herausgekommen sind).
Auf die Idee hat mich Max Landis gebracht. Max Landis, der Autor und Regisseur von "Chronicle", ist unter anderem ein großer Superman Fan und allgemein ein großer Fan von Superhelden. Doch stört ihn an den neuen Filmen, so hübsch sie aussehen und so episch sie inszeniert sind, vor allem eins: Warum braucht man Superhelden, wenn die Schadensstatistik am Ende des Tages auf hunderte, vielleicht sogar tausende Tote und viele, viele Millionen oder eher noch Milliarden Totalschaden hinausläuft?
Allgemein haben neuere Superheldenfilme, spätestens seit Nolans (grauenvoller) Dark Knight-Trilogie die angewohnheit, die Helden etwas düsterer und "edgier" darzustellen. Halt alles schön "Dark and Gritty". Die Helden hadern mit sich selbst, mit ihrer Bestimmung und iher Aufgabe, damit, dass mit großer Kraft große Verantwortung kommt... Und das während die Hälfte mit einem Farbfilter gedreht wurde, so dass alles auch noch etwas farbloser und damit trister wirkt. Und während der Held so über seine Aufgabe und seinen Platz in der Welt philosophiert, kann es schon mal vorkommen, dass er etwas braucht, bis er am Ort des Geschehens ankommt und den Bösewicht aufhalten kann... Manchmal sogar um ein paar Wochen *hust*Batman*hust*
So kann der Held es eben oftmals nicht verhindern, dass ein paar Leute sterben und ein paar Häuser einstürzen (und dabei noch mehr Leute sterben).
Böse gesagt: Wie bekommen wir denn Drama hin, wenn nicht ein paar Leute sterben? Und wir wissen ja ohnehin alle, dass es ohne ein paar Explosionen (und eventuell einstürzende Häuser) kein richtiger Actionfilm ist. Außerdem: Was machen wir sonst mit unserem Spezialeffekt-Budget?
Und während man noch drüber diskutieren kann, in welchen Fällen so oder so ein paar Tote und Sachschäden in größeren Höhen nicht zu verhindern gewesen wären (ich meine, was sollen denn 6 Superhelden gegen eine Armee von Aliens machen), so gibt es ein paar Fälle, wo es teilweise auch einfach all dem widerspricht, was der Held im Comic darstellen soll.
Am auffälligsten, wie Landis es auch anmerkte, war das wohl in Man of Steel - dem Film über einen Helden, der das Zeichen für "Hoffnung" auf der Brust trägt, die meiste Zeit des Films aber damit verbringt, hin und her gerissen zu sein, ob sein Space Dad oder sein Adoptivvater nun recht hatten, während er es im Finale nicht hinbekommt, den Kampf aus Metropolis wegzuführen oder auch nur den Kampf zu beenden ohne den Gegner zu töten. Denn auch während er - anders als Batman - nicht geschworen hat niemanden zu töten, ist es doch etwas Superman-Untypisches gewesen.
Die Frage, die Landis halt in dem Zusammenhang stellte, war: Sind die Helden denn wirklich so "super", wenn sie es nicht hinbekommen Menschenleben zu retten?
Warum müssen Superheldenfilme immer einstürzende Häuser haben?
Er selbst hat bei seinem Film - Chronicle - drauf geachtet, dass zwar etwas Sachschaden entsteht, aber nur sehr wenige Menschen sterben.
Nun, und ich frage natürlich:
Ist vielleicht einfach die Zeit der Hoffnungsvollen Filme um?
Sind Filme, wie die alten Superman-Filme vielleicht zu kitschig für unsere Zeit?
Oder liegt es einfach wirklich nur daran, dass man Special Effects zeigen will?