Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Hat oft nichts mit Mitleid oder Verzweiflung zu tun, kann doch einfach seine Masche sein.
    Und wenn er 1000 Frauen so anspricht, springt banko eine an. Wer frägt nach den 999 wo es nicht geklappt hat?


    Und cool sein und verunsichert sein steht nicht immer im Einklang. Man muss da gut differenzieren können, wann bin ich wie und wie verhalte ich mich bei Person A oder Person B.
    Erfordert ein wenig Menschenkentniss aber dann klappt es ganz gut.
    Also bitte nicht verallgemeinern "wer cool tut, ist unsicher..."


    Und wer heutzutage noch auf Stolz schaut, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen :)

  • bei denen bei jedem Kompliment oder netter Tat ein Herzchen über dem Kopf erscheint, das eine Leiste am Rand füllt? XD Es ist ja voll unlogisch Menschen, in die man sich verguckt, als eigenständige Person zu betrachten. Lass uns lieber das tun und manipulativ sein (oder es versuchen)!

    Das hast du toll gesagt Bastet, du bringst es auf den Punkt^^

    der hat auf Konzert jede Frau gefragt, ob er nicht ihre Freundin sein darf/kann.Alle haben abgelehnt.

    Da fallen mir gleich zwei "Maschen" ein, die dazu passen. Die Erste ist relativ harmlos. Wird man sagen wir 20 mal abgelehnt wird man mit der Angst vor einem Korb abgehärtet und lernt nach der Theorie, sich nicht mehr so stark einschüchtern zu lassen.
    Methode zwei wäre eine unrealistische Anforderung zu stellen und wenn sie dann ablehnt dann etwas harmloses anzubieten. Quasi, wenn du mich nicht beim Test abschreiben lässt, dann könntest du mir wenigstens für heute deine Hausaufgaben zeigen. Zuerst was großes Verlangen und dann was kleines bekommen, als Entschädigung.

  • Und wer heutzutage noch auf Stolz schaut, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen

    Da bin ich aber vollkommen anderer Meinung. Ich finde Stolz wichtig und hab mich schon des öfteren fremdgeschämt, wenn sich Menschen, die vollkommen ohne Stolz durchs Leben gehen, in völliger Selbstaufgabe zum Affen machen..
    Klar, muss jeder selber wissen, aber Stolz und Selbstachtung finde ich auch heutzutage noch wichtig (wieso sollte sich daran auch etwas geändert gehaben?)

  • @Alles Nur Aus Liebe
    Lol, dann ist mir zwar nimma zu helfen, aber wenigstens habe ich noch sehr viel Selbstachtung. Damit lebt es sich sehr gut. :'D
    Hab mehr als genug davon, um nicht mit irgendwen zamzukommen, nur um mit jemanden zam zu sein und ev. Sex zu bekommen... und erst recht wäre ich viel zu stolz, um alle Register zu ziehen, nur damit ich jemanden "abschleppe". Was ich an sich respektlos finde, weil das Menschen zu Sexobjekten degradiert.
    Es geht sogar noch weiter, ich steh echt auf Menschen, die ebenfalls ein Rückgrat haben. Etwas anderes ist es nicht.


    Zitat von Alles Nur Aus Liebe

    Hat oft nichts mit Mitleid oder Verzweiflung zu tun, kann doch einfach seine Masche sein.
    Und wenn er 1000 Frauen so anspricht, springt banko eine an. Wer frägt nach den 999 wo es nicht geklappt hat?

    Ich, weil ich solche Maschen an sich recht "armselig" finde. XD

  • Ganz ehrlich, was ist so schwer daran jemanden mit dem Geschlecht anzusprechen, welches er/sie/es/whatever für sich ausgesucht hat? Dieses sinnlose ES GIBT NUR 2 GESCHLECHTER!! ist doch vollkommener Quark. Als könnte man nur bis zwei Zählen. Wen jemand seinen Namen ändert, gehst du doch auch nicht hin und sagst "NEIN, du bist und beliebst für IMMER eine Veronika, du wurdest mit diesem Namen geboren und BASTA!"

    Grundsätzlich finde ich die Position, dass jeder seine eigene Identität wählen kann, sympathisch, allerdings halte ich die Sache für etwas komplizierter. Ich würde mich zwar durchaus dem anschließen, dass große Teile der Geschlechterrollen gemacht sind und diese Rollen durchaus dazu benutzt werden, Privilegien zu schützen. Allerdings habe ich ein Problem damit, wenn scheinbar kritische neue Theorien vorhandene Probleme einfach wegdefinieren.
    Um zu erklären, welches Problem ich mit der Queer-Theorie praktisch und theoretisch habe, möchte ich ein Beispiel erzählen: Kürzlich sollte innerhalb der Studierendenschaft ein Statement verfasst werden. Ein Student legte ein solches vor und bat die anderen, sich den Text durchzulesen und auf Rechtschreibfehler hinzuweisen. Um den Text gendergerecht zu gestalten, benutzte der Verfasser das sog. Binnen-I und machte auch mit Angleichung oder Dopplung der Adjektive an jeder Stelle deutlich, dass männliche und weibliche Personen betroffen sind.* Nun kam anhand der zukünftigen Suche nach "einem/r neuen LehrstuhlinhaberIn" die Diskussion auf, ob das Binnen-I ausreiche. Eine Studentin schlug dann vor, einen Unterstrich (die sog. Gendergap) zu verwenden, eine andere widersprach dem entschieden und meinte, man müsse das Sternchen benutzen, denn sonst fühlen sich Menschen nicht-binärer Geschlechter nicht angesprochen. Man müsse bei externen Schreiben nämlich, ich zitiere, "vorsichtig sein", wie man formuliert.
    Nun habe ich schon per se große Probleme mit Leuten, die sich ungefragt zu Anwälten ganzer Bevölkerungsschichten aufschwingen, auch aus eigener Erfahrung heraus. Außerdem kann es ja nicht wahr sein, dass man innerhalb des universitären Kontextes "vorsichtig" sein muss, wie man schreibt, vor allem, wenn es sich - bei allem Respekt - um eine völlig banale Kleinigkeit handelt. Denn aus meiner Sicht ist es tatsächlich völlig egal, ob eine Firma schreibt: "Wir suchen Baggerfahrer (m/w)" oder "Wir suchen Baggerfahrerin (m/w)" oder "Wir suchen BaggerfahrerIn" oder "Wir suchen Baggerfahrer_in" oder "Wir suchen Baggerfahrer*in". In allen Varianten ist zweifelsohne ersichtlich, dass kein Geschlecht diskriminiert wird, und alleine darauf kommt es an. Es kommt hingegen nicht darauf an, wie ein Luchs Ausschau zu halten, wann jemand ein Genderzeichen vergisst, um ihm daraus einen Strick zu drehen. Dadurch wird Sprache zu Minesweeper und das wird sehr unangenehm - so unangenehm, dass es durchaus eine Gegenreaktion geben kann, die mit all diesen Dingen, die zum Teil wichtig sind, komplett in Ruhe gelassen werden will, weil sich der Diskurs zugunsten völliger Idiotien verschoben hat.
    Das viel größere Problem nämlich ist doch dieses: Dass es de facto so gut wie keine Baggerfahrerinnen gibt und dass das nicht daran liegt, dass generell keine gesucht werden. Ich merke selbst immer wieder an der Universität, dass Frauen deutlich weniger Selbstbewusstsein zeigen und auch weniger an freiwilligen Seminaren und solchen Dingen teilnehmen. In meinem eigenen Studiengang gibt es eigentlich mehr Frauen als Männer, zusätzliche Veranstaltungen werden jedoch fast ausschließlich von Männern besucht, obwohl obviously kein Hinderungsgrund für Frauen besteht. Man müsste als nach Gründen suchen, warum Frauen in dieser Hinsicht im Gesamten gesehen (ich meine nicht einzelne Frauen) weniger Mut und Engagement zeigen.
    Zu denken, dass sich solche Dinge dadurch beheben lassen, dass man Sprache ändert, ist meines Erachtens die genau verkehrte Herangehensweise. Sicherlich schafft Sprache Realitäten, jedoch niemals, ohne ihren Ausgang in der Weltanschauung und der Welt selbst zu nehmen.
    Um nun wieder auf binäre Geschlechterordnung zu kommen: Die allermeisten Menschen auf der Welt ordnen sich selbst binär ein, und weil sie das tun, entstehen handfeste soziologische Implikationen daraus. Eine Frau ist im Laufe der Menschheitsgeschichte eben mehr geworden als eine Frau und ein Mann mehr als ein Mann. Es ist tief im gesellschaftlichen und individuellen Bewusstsein verankert, dass es zwei Geschlechter gibt, und solche Dinge, die über Jahrtausende verankert worden sind, reißt man nicht mal mir nichts dir nichts aus. Vor allem dann nicht, wenn diese Weltanschauung den mit Abstand größten Teil der Welt abdeckt.
    Es kann außerdem problematisch sein, nicht aufs Geschlecht zu blicken. So sehr uns Labels missfallen, sie sind Ausdruck tatsächlicher Verhältnisse. Natürlich kann ich sagen, dass ich mich nicht als homosexuell definiere, aber das wird die Menschen nicht daran hindern, mich als homosexuell wahrzunehmen, und deshalb gehen mich die Themen der Homosexuellen etwas an, ob ich will oder nicht. Würde ich mich individuell definieren und die Gesellschaft einfach vergessen, würde ich strukturelle Probleme zu meinen persönlichen Problemen machen, für deren Behebung ich plötzlich alleine verantwortlich bin.
    Insofern schützt man Menschen nicht zwingend, wenn man ihnen zugesteht, dass sie ihre eigene Identität auswählen können, denn Identität ist ohne Gesellschaft nicht denkbar. Ein Mensch, der alleine lebt, hat keine Identität, er hat nicht mal ein Bewusstsein vom Ich. Das Ich entsteht erst aus der Konfrontation mit dem Du und dem Blick aus dem anderen Individuum auf sich selbst. Weil das Ich also Folge von Gesellschaft ist, sind Identifizierungsprozesse auch soziale Tatbestände, die man nicht vom Sozialen trennen kann. Es kann sich also nicht jeder einfach definieren, wie er will, sondern ist zwangsläufig darauf angewiesen, dass diese Identifizierung mit gesellschaftlichen Anschauungen kompatibel ist; ansonsten ergeben sich Probleme für die jeweilige Person.
    Soll heißen: Ich kann grundsätzlich beide Positionen nachvollziehen; zum einen ist es klar, dass es Personen gibt, die biologisch weder männlich noch weiblich sind, zum anderen finde ich die Pedanterie und die Vehemenz bei der Geschlechterdefinition sehr mühselig. In 99% der Fälle liegt man global einfach richtig, wenn man davon ausgeht, dass ein Mann oder eine Frau vor einem steht.


    Grundsätzlich würde ich außerdem raten, diesbezüglich etwas entspannter zu werden: Weder muss man eisern die Ansicht verteidigen, dass es nur Männer und Frauen gibt, denn dem ist offensichtlich nicht so, noch wird das Abendland untergehen, weil jemand die Welt in geschlechtlicher Hinsicht in schwarz und weiß unterteilt. Die deutsche Sprache selbst ist z.B. nicht auf mehr als zwei Geschlechter ausgelegt, denn das Neutrum wird ja als abwertend wahrgenommen. Außerdem gibt es ja in den allermeisten Fällen recht eindeutige Kennzeichen, ob es sich bei einer Person biologisch um Mann oder Frau handelt. Ich denke, es ist kein Verbrechen, das auch zunächst so zu beschreiben. Wenn die betreffende Person etwas dagegen hat, dann kann sie ja etwas sagen, allerdings würde ich der entsprechenden Person raten, da nicht allzu spitzfindig zu sein. Ich glaube allerdings, und das ist vielleicht der wichtigste Punkt, dass betroffene Personen, wenn sie nicht angefeindet werden, selbst entspannt mit dem Thema umgehen und es vor allem die von niemandem berufenen Anwälte sind, die jede Gelegenheit nutzen, um ein Haar in der Suppe zu finden.



    *Dass ein solcher Text einen Großteil seines Leseflusses verliert und dass es überhaupt fraglich ist, ob grammatisches Genus und biologisches Sexus zwingend übereinstimmen müssen, darüber hatte ich ja schon mal was geschrieben.


    P.S.: Wenn ich gefragt werde, ob ich eine Freundin habe, dann ist das ein ähnliches Phänomen, denn mein Gegenüber hält mich automatisch für heterosexuell. Ich finde das auf einer Metaebene durchaus problematisch und würde mir wünschen, dass sich das irgendwann ändert, jedoch lege ich keinen gesteigerten Wert darauf, dass im alltäglichen Leben ständig Unterscheidungen gemacht werden, und kann die Frage, ob ich eine Freundin habe, ohne Probleme damit beantworten, dass ich einen Freund habe, ohne gekränkt zu sein. Ich kenne allerdings genügend Heterosexuelle, die sich bei solcher Gelegenheit aufblasen und meinen, zum Streiter der sexuellen Gerechtigkeit werden und darauf hinweisen zu müssen, dass nicht jeder Junge eine Freundin hat. Finde ich sehr unangenehm.

  • P.S.: Wenn ich gefragt werde, ob ich eine Freundin habe, dann ist das ein ähnliches Phänomen, denn mein Gegenüber hält mich automatisch für heterosexuell. Ich finde das auf einer Metaebene durchaus problematisch und würde mir wünschen, dass sich das irgendwann ändert, jedoch lege ich keinen gesteigerten Wert darauf, dass im alltäglichen Leben ständig Unterscheidungen gemacht werden, und kann die Frage, ob ich eine Freundin habe, ohne Probleme damit beantworten, dass ich einen Freund habe, ohne gekränkt zu sein. Ich kenne allerdings genügend Heterosexuelle, die sich bei solcher Gelegenheit aufblasen und meinen, zum Streiter der sexuellen Gerechtigkeit werden und darauf hinweisen zu müssen, dass nicht jeder Junge eine Freundin hat. Finde ich sehr unangenehm.

    Dazu kurz ein Gedanke, weil mir das auch selbst schon in einigen Situationen in der ein oder anderen Rollen aufgefallen ist. Ich persönlich würde mir nicht so sehr wünschen, dass sich die Art zu fragen irgendwann ändert, sondern die Art mit Antworten umzugehen. Klar kann man immer danach fragen, ob eine Person einen festen Partner hat o.ä., aber eigentlich ist doch vielmehr relevant, ob dann die Antwort "nö, aber einen Freund." genauso selbstverständlich mit einem Kopfnicken hingenommen wird wie ein einfaches "ja.".


    (Im Grunde kann man es auch nicht so abstrakt festmachen, weil es in jeder Sprechsituation anders sein kann - und zwei verschiedene Leute durchaus ganz verschiedene Dinge implizieren, wenn sie fragen, ob jemand eine Freundin hat. Aber das hört der Angesprochene in der Regel auch, ob da unterschwellig Homophobie mitschwingt, Gedankenlosigkeit oder wirklich nur der Wille, ein nettes Gespräch zu führen. Wenn alte Männer (90+) in Anwesenheit meines Freundes fragen, womit er "uns" denn so im Leben ernähren will (sinngemäß), dann höre ich auch nicht sofort "Du dämliches Küken gehörst eh an den Herd.", sondern auch einfach Interesse an unserer Lebenssituation - und bis jetzt haben dann alle gelacht und sofort den Faden aufgenommen, wenn ich klargestellt habe, dass ich wahrscheinlich diejenige sein werde, die mehr verdient oder ähnliches. Wenn ich mich dann jedes Mal so sehr auf den Schlips getreten gefühlt hätte, dass ich das Gespräch abbreche oder eine Grundsatzdiskussion anfange, dann wären das sehr unangenehme Kaffeerunden geworden.)


    Der Mehrheit oder besser dem Ottonormalbürger abzuverlangen, dass er ständig sämtliche Minderheiten und Fettnäpfchen präsent im Kopf hat, finde ich unrealistisch - und ich glaube, das führt ein Stück zu der hier beschriebenen Verkrampftheit im Umgang (Im Zweifel lässt man das Fragen sein, und damit auch die Gespräche, was schade ist.) Lieber der Mehrheit und allen abverlangen, dass sie mit Antworten ganz selbstverständlich umgehen, die sie vielleicht im ersten Moment nicht auf dem Schirm hatten. (An Kindern sieht man das ja ganz gut: wenn sie ganz selbstverständlich ihre Fragen an dem ausrichten, das sie kennen - aber dann auch ganz selbstverständlich mit der Antwort umgehen und das als neue Information eben abspeichern.)

  • Ich finde diese verkrampfte Sprache auch furchtbar. Wer ist so übersensibel, dass er sich angegriffen fühlt, wenn man einfach die "Grundform" eines Wortes nimmt? Wenn ich von Ärzten rede, meine ich jeden Menschen, der diesen Beruf ausübt und es ist verschwendete Energie lang und breit darüber Diskussionen darüber zu führen. Sprache soll auf die möglichst einfachste Art Informationen an den Empfänger übermitteln. Binnen-Is und sonstige Späße stocken einfach nur den Lesefluss.


    Zitat von Mogelbaum

    Aber das hört der Angesprochene in der Regel auch, ob da unterschwellig Homophobie mitschwingt, Gedankenlosigkeit oder wirklich nur der Wille, ein nettes Gespräch zu führen.

    Dito. Die Person geht einfach von dem für sie wahrscheinlichsten Fall aus. Wenn der nicht eintritt, kann man seinen Gesprächspartner einfach ganz normal korrigieren, wie bei jedem anderen Irrtum auch, sofern der andere nicht tatsächlich homophob ist. Dann spart man sich ohnehin gleichmal die Nerven und kann froh drum sein, dass der andere nicht Bescheid weiß. xD


    EDIT

    Zitat von Shorino

    Ein Mensch, der alleine lebt, hat keine Identität, er hat nicht mal ein Bewusstsein vom Ich. Das Ich entsteht erst aus der Konfrontation mit dem Du und dem Blick aus dem anderen Individuum auf sich selbst. Weil das Ich also Folge von Gesellschaft ist, sind Identifizierungsprozesse auch soziale Tatbestände, die man nicht vom Sozialen trennen kann.

    Das stimmt nicht ganz. Vermutlich würde sich ein Mensch (nach dem ersten Schreck) auch dann im Spiegel erkennen, wenn er keinen Kontakt zu anderen Menschen oder überhaupt anderen Lebewesen hatte. Das wäre Beweis genug, dass er ein Bewusstsein oder die Grundidee einer Identität besitzt. Natürlich kann man das nicht beweisen, da keine ernstzunehmende Ethikkommission Experimente dieser Art billigen würde. Du darfst glücklicherweise nichtmal Äffchen isolieren.


    Btw reicht wahrscheinlich der Kontakt zu einem Haustier auch aus, um eine Idee darum zu entwickeln, dass sich das eigene Bewusstsein von anderen Lebewesen abgrenzt. Schwierig zu erklären. ^^" Aber für das menschliche Gehirn ist es selbstverständlich eine Theory Of Mind zu besitzen, weil es zum Menschsein und unserer Gehirnarchitektur dazugehört.
    Selbst solche Menschen wie Autisten verschiedener Schweregrade, die sich oft mit Empathie schwertun, besitzen gleichzeitig doch eine Theory Of Mind oder einen "Vorläufer" davon. Sie können vll. nicht erahnen, was du weißt, fühlst und denkst, aber wissen, DASS du weißt, fühlst und denkst. Es ist ihnen nur praktisch ständig ein Rätsel, was es sein könnte. Empathie ist nicht komplett dasselbe wie eine Theory Of Mind.
    Das Wissen darum, dass andere Lebewesen selbstständig handeln, ist nur möglich, wenn du ein gewisses grundlegendes Selbstbild hast. Du bringst einem Kind ja auch nicht bei, wie man mitfühlt, du ermutigst es nur dazu.

  • Sexualität
    Meiner Einschätzung nach bin ich eher pansexuell. Dabei bevorzuge ich aber größtenteils eher (weitesgehend) weibliche Körper, schwanke aber gelegentlich zu männlichen. Das bezieht sich aber nur auf die Bevorzugung. Die sexuelle Anziehung an sich ist unabhängig vom Geschlecht vorhanden.
    Habe aber kein wirkliches Interesse an Sex sondern lediglich an sexueller Stimulation.


    Ich sehe es als schwachsinnig an, Menschen aufgrund ihrer Sexualität zu diskriminieren oder sogar zu bestrafen, egal mit welcher Begründung. Gegen die Berufung auf Religion habe ich ohnehin eine sehr starke Abneigung.
    Habe aber auch schon einmal die Begründung gehört, dass alles, was nicht heterosexuell ist, "nicht natürlich" wäre. Beweist nur wieder einmal das Potenzial der menschlichen Dummheit, die "Natürlichkeit" danach zu definieren scheint, was der Mensch gut findet und was nicht, und nicht danach, ob es tatsächlich natürlich ist. Gibt auch im Tierreich genug Beispiele dafür, dass die von Menschen definierte "Heterosexualität" nicht alles ist.
    Ebenso empfinde ich es als schwachsinnig, dass homosexuelle Paare in Deutschland nicht heiraten und Kinder adoptieren dürfen (oder nicht durften. Bin mir nicht sicher, ob sich mittlerweile irgendetwas daran geändert hat). Sehe zwar keinen wirklichen Sinn im Heiraten oder in Kindern, aber ich sehe auch keinen Grund, warum Homosexuelle da eingeschränkt sein sollten.


    Wer etwas gegen Aufklärung in diesem Bereich hat zeigt nur die eigene, unangebrachte Intoleranz und Unwissenheit. Das Argument, dass man jemanden durch Aufklärung zu einer Sexualität erziehen würde ist reiner Schwachsinn und zeigt nur, wie wenig viele Menschen eigentlich über dieses Thema wissen. Macht Aufklärung nur noch angebrachter.


    Geschlechter
    Ich bin biologisch eindeutig weiblich und würde auch unter keinen Umständen männlich sein wollen, was aber schlichtweg am männlichen Körperbau liegt. Fühle mich keinem Geschlecht wirklich "verbunden". Liegt wahrscheinlich unter anderem daran, dass ich keinen geistestechnischen Unterschied zwischen Geschlechtern sehe. Letztendlich sind all die Verhaltens- und Denkweisen, die bestimmten Geschlechtern zugeschrieben werden, Erziehungssache. Reine Geschlechterrollen. Demnach sehe ich auch keinen Sinn darin, mich zwanghaft irgendeiner Geschlechtsidentität zuzuordnen, da es für mich ohnehin keinen Unterschied macht.
    Trotzdem stört es mich, wenn Leute im Internet mich aus Prinzip für männlich halten und meistens korrigiere ich diese Leute dann auch, weil es mich meistens stört, mit männlichen Bezeichnungen betitelt und angesprochen zu werden. Gibt aber auch einige Fälle, in denen ich männliche Bezeichnungen bevorzuge.
    Generell ist mir das Geschlecht anderer Personen recht egal. Wenn ich sie anspreche tue ich es mit auf ihr biologisches Geschlecht zutreffenden Bezeichnungen, außer sie fordern mich zu anderen Bezeichnungen auf.


    Es sollte definitiv eine andere Bezeichnung für Transsexualität/Transidentität geben. Sollte es aber für viele sogenannte "Krankheiten".


    Die Gesetze sollten verändert werden. Verstehe nicht, warum man erst so einen langen Weg gehen muss, um mit den geschlechtsspezifischen Bezeichnungen angesprochen zu werden, mit denen man angesprochen werden will. Was bringt es Menschen überhaupt, sich dagegen zu weigern? Nichts.


    Paraphilen und Fetische
    Ich habe zwar sehr viele, bestimmte sexuelle Fantasien, die ich selbst umgangssprachlich als "Fetisch" bezeichnen würde, weiß aber nicht genau, was davon als "Paraphile" oder "Fetisch" durchgehen würde. Ich gehe also erst einmal nur auf die ein, die im Startpost genannt wurden. Außerdem habe ich bei vielen davon nicht das dringende Bedürfnis, sie umzusetzen, sondern sie zu sehen.


    Ich bin eindeutig sadistisch veranlagt, sowohl was sexuelle Lust als auch schlichte Freude und Spaß betrifft. Habe aber rein gar kein Interesse an BDSM.


    Voyeurismus ist bei mir ebenfalls eindeutig vorhanden. Exhibitionismus ist bei mir wohl auch zu einem gewissen Grad vorhanden, wobei ich dem noch nie wirklich nachgegangen bin.


    Nekrophilie ist bei mir in selteneren Fällen vorhanden. Zum einen hatte ich bisher eher Umgang mit Bildern von Leichen (Tierleichen nicht mitgezählt). Ich "liebe" Leichen, jedoch nur selten auf sexuelle Weise. Ich mag den Anblick. Und ich würde es grandios finden, mit einer Leiche zu hantieren. Sexuelles wäre dabei eher eine Nebensache.


    Pädophilie ist auch zu einem gewissen Grad vertreten. Bin dem aber nie nachgegangen und es ist kein wirkliches Verlangen sondern nur eines meiner unzähligen sexuellen Interessen. Da ich ohnehin kein Interesse an Sex habe, habe ich auch nicht vor, dem jemals in der Realität nachzugehen. An Kinderpornographie habe ich ebenfalls kein Interesse. Gibt genug für mich ausreichende Wege, um dieses Interesse zu stillen, ohne mich strafbar zu machen.


    Es sollte aber auch erwähnt werden, dass mich sehr vieles sexuell erregen kann.


    Ich empfinde den Umgang mit diesem Thema als grässlich. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Menschen einfach alles, was nicht unter ihre Definition von "normal" fällt, zum Tabu machen und/oder als "krank" betiteln. Ich sehe kein Problem mit irgendeiner Form von Fetisch oder Paraphile. Selbst unter dem Gesichtspunkt von Straftaten. Sexuelle Neigungen zu etwas zu verspüren bedeutet nicht, dass man diesen auch (auf eine strafbare Weise) nachgeht. Es widert mich an, wie bestimmte Paraphilen und Straftaten oftmals gleichgesetzt werden.

  • Zitat

    Ich empfinde den Umgang mit diesem Thema als grässlich. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Menschen einfach alles, was nicht unter ihre Definition von "normal" fällt, zum Tabu machen und/oder als "krank" betiteln. Ich sehe kein Problem mit irgendeiner Form von Fetisch oder Paraphile. Selbst unter dem Gesichtspunkt von Straftaten. Sexuelle Neigungen zu etwas zu verspüren bedeutet nicht, dass man diesen auch (auf eine strafbare Weise) nachgeht. Es widert mich an, wie bestimmte Paraphilen und Straftaten oftmals gleichgesetzt werden.

    Es ist eine sehr einfache Lösung der Gesellschaft alle Schuld zuzuschieben.
    Das ist nicht direkt auf dich bezogen, aber allgemein: Wieso sollte man Menschen, die man nicht kennt, genügend vertrauen, um auf ihr Wort, dass sie eh keine Straftaten begangen haben und begehen werden, zu bauen? Selbst bei Menschen, die man gut kennt, kann man in dem Fall trotzdem misstrauisch werden. Man steckt nicht in dem Menschen. Man weiß nicht, was in dem vorgeht und wie stark der Trieb tatsächlich ist. Fünf unterschiedliche Therapeuten, mit denen ich bereits über das Thema gesprochen habe, haben gesagt, dass Pädophilie nicht "wegzutherapieren" ist. "Ich bin in Therapie" erzeugt bei mir also genauso wenig Vertrauen. Genauso wenig, wie man jemanden ohne Beweis instant eine Straftat unterstellen kann, muss man ihm ohne jegliche Skepsis glauben. Vielleicht glauben einige dieser Personen sogar selbst daran ... und einmal kommt es eventuell dann doch anders.
    Ich würde jemanden, der mir so etwas gesteht, ehrlich auch meiden, weil das Verhältnis danach nicht mehr dasselbe woe davor werden kann.
    Wenn derjenige ein Kind oder bei Zoophilien etwa ein Tier ansieht, ist mir dann nicht klar, was in demjemigen vorgeht... und das will ich dann beim besten Willen nicht akzeptieren, weil ich mich in der Nähe dieser Person nicht gut fühlen würde, selbst ohne Mutter zu sein. Dann wäre es aber erst recht der Fall. Jemand braucht ein Kind nicht anzufassen, um Beschützerinstinkte auszulösen. Es anzusehen reicht aus, wenn man weiß, wie jemand gestrickt ist. Und dann will man es eben auch von den Blicken dieser Person fernhalten - und viele wollen sich davon fernhalten in der Nähe einer Person zu sein, die Gedanken hegt, die man nicht mit seiner eigenen Person vereinbaren will. Mir ist es schon der ganze Lollischeiß zu widerlich und ich will nicht, dass jemand in meiner Gegenwart davon zu schwärmen oder whatever anfängt. Dann steh ich auf und geh ich srsly.

  • Wieso sollte man Menschen, die man nicht kennt, genügend vertrauen, um auf ihr Wort, dass sie eh keine Straftaten begangen haben und begehen werden, zu bauen?

    Habe ich das so behauptet?
    Es geht mir darum, dass sexuelle Neigungen und damit in Verbindung gebrachte Straftaten oftmals gleichgesetzt werden, also dass jemandem "instant eine Straftat unterstellt" wird. Und das ist, aus genannten Gründen, in meinen Augen schwachsinnig und ungerecht.
    Diesem Logik-Prinzip nach könnte ich auch behaupten, dass Erwachsene, die sich zu Gleichaltrigen sexuell hingezogen fühlen, allesamt zu Vergewaltigern werden würden. Es stimmt zwar, dass sämtliche Pädophilen potenzielle Vergewaltiger sind, aber das sind sämtliche anderen Menschen aus. Jeder Mensch könnte irgendwen vergewaltigen. Also warum sollte man es bei Pädophilen so stark "betonen", wenn es doch auch auf alle anderen zutrifft? Ach ja, weil Pädophilie in der Gesellschaft größtenteils als "krank" und "abartig" angesehen wird.


    Wenn derjenige ein Kind oder bei Zoophilien etwa ein Tier ansieht, ist mir dann nicht klar, was in demjemigen vorgeht..

    Kann es dir im Grunde bei sämtlichen anderen Menschen, sonstigen Lebewesen und Objekten auch nicht sein.
    Davon abgesehen verstehe ich nicht, was daran schlimm sein sollte, sexuelles Interesse zu verspüren, wenn man Kinder oder Tiere ansieht. Die einzige Erklärung, die ich in meinem Leben auf diese rage bekommen habe, war "Es ist nicht normal", was für mich eine vollkommen unzureichende, dumme Begründung ist.


    um Beschützerinstinkte auszulösen

    Warum sollte man überhaupt Beschützerinstinkte empfinden? Wenn einem die "betroffene" Person persönlich wichtig wäre, könnte ich es am ehesten verstehen, aber selbst dann gibt es noch folgendes Problem: Würdest du diesen "Beschützerinstinkt" auch dann verspüren, wenn eine deines Wissens nach heterosexuelle Person eine Person des anderen Geschlechts ansehen oder auf nicht-sexuelle Weise berühren würde? Schließlich kann dahinter genauso sexuelle Lust stecken.


    Mir ist es schon der ganze Lollischeiß zu widerlich

    Könntest du weiter ausführen, warum genau dich das bereits stört?

  • Ob die Zurückweisung ungerecht ist, ist mir in dem Fall gleichgültig.
    Dir dürfte auch genauso gut bekannt sein, dass hilfsbedürftige Wesen wie Kinder und Tiere auch dann einen viel intensiveren Beschützerinstinkt auslösen, wenn man sie nicht kennt. Zudem kann sich die erwachsene Person eher wehren und sich gegen / für eine Handlung aussprechen. Und ich wüsste nicht, wieso einem jemand wichtig sein muss, um ihn beschützen und ihn sicher wissen zu wollen. Das, besser gesagt Mitgefühl und Hilsbereitschaft, ist normalerweise eine menschliche Selbstverständlichkeit.


    Ich gehe auch bei erwachsenen Menschen nicht davon aus, dass sie unbedingt Vergewaltiger sind, weil die meisten ihre Sexualität normal und im gegenseitigen Einverständnis ausleben können.
    Außer es ist spät abends und ich bin allein. Auch da ist mir egal, ob ich dem fremden Kerl Unrecht antue, aber zu meinem eigenen Schutz begegne ich jedem unbekannten Mann mit Vorsicht und unterstell ihm mal das Schlechteste.

  • Und ich wüsste nicht, wieso einem jemand wichtig sein muss, um ihn beschützen und ihn sicher wissen zu wollen.

    Und ich wüsste nicht, warum ich jemanden beschützen oder sicher wissen wollen sollte, wenn diese Person für mich weder wichtig noch nützlich ist.


    besser gesagt Mitgefühl und Hilsbereitschaft, ist normalerweise eine menschliche Selbstverständlichkeit.

    Scheine diese "menschliche Selbstverständlichkeit" wohl nicht zu teilen. Kein Interesse daran, irgendwem zu "helfen", wenn es keinen Nutzen für mich hat. Und selbst wenn ich jemandem "helfe", habe ich kein Problem damit, diese Person wissen zu lassen, dass sie mir dabei egal ist.
    Ich empfinde kaum bis gar nicht wirkliches "Mitgefühl".


    Ich gehe auch bei erwachsenen Menschen nicht davon aus, dass sie unbedingt Vergewaltiger sind, weil die meisten ihre Sexualität normal und im gegenseitigen Einverständnis ausleben können.

    Und doch gibt es auch unter diesen Menschen Vergewaltiger, ob sie ihrer Sexualität in gegenseitigem Einverständnis nachgehen können oder nicht. Ausnahmslos jeder Mensch ist ein potenzieller Vergewaltiger bzw. kann potenziell zu einem werden.


    aber zu meinem eigenen Schutz begegne ich jedem unbekannten Mann mit Vorsicht und unterstell ihm mal das Schlechteste.

    Vorsicht walten lassen ist vollkommen verständlich - wobei ich jedem Menschen, unabhängig von Geschlecht, Ort und Zeit, mit Vorsicht begegne (nicht nur aus potenziellen Belästigungs- oder Vergewaltigungsgründen).
    Ich bin mir, wie man sehen kann, bewusst, dass jeder Mensch mir oder anderen potenziell irgendetwas antun könnte. Bin mir aber auch bewusst, dass das nicht bedeutet, dass sie es auch tun würden. Hinter meiner Vorsicht steckt also meistens eher ein "Ich kann die Person nicht einschätzen" als ein "Die Person ist sicherlich ein Gewaltverbrecher".


    Und das stört mich. Bei Pädophilen wird meistens sofort angenommen, dass sie zu Vergewaltigung bereit sind, bei Menschen mit als "normal" akzeptierten Neigungen nicht. Obwohl das Risiko dort ebenfalls besteht.

  • Zitat von Shorino

    P.S.: Wenn ich gefragt werde, ob ich eine Freundin habe, dann ist das ein ähnliches Phänomen, denn mein Gegenüber hält mich automatisch für heterosexuell. Ich finde das auf einer Metaebene durchaus problematisch und würde mir wünschen, dass sich das irgendwann ändert, jedoch lege ich keinen gesteigerten Wert darauf, dass im alltäglichen Leben ständig Unterscheidungen gemacht werden, und kann die Frage, ob ich eine Freundin habe, ohne Probleme damit beantworten, dass ich einen Freund habe, ohne gekränkt zu sein. Ich kenne allerdings genügend Heterosexuelle, die sich bei solcher Gelegenheit aufblasen und meinen, zum Streiter der sexuellen Gerechtigkeit werden und darauf hinweisen zu müssen, dass nicht jeder Junge eine Freundin hat. Finde ich sehr unangenehm.

    Findest du? Ich bin auch homosexuell und stehe dem neutral gegenüber. Zu Fragen ob man eine Freundin hat indiziert eigentlich nicht gleich dass man heterosexuell ist, man könnte ja auch pan, bi, heteroromantisch, was auch immer sein. Die Frage "hast du eine Freundin?" Zielt ganz grundlegend einfach nur darauf aus, ob man mit einer weiblichen Person zusammen ist, zumindest finde ich es unfair da irgendwie was Generalisierendes reinzuinterpretieren, weil de facto nichts gegeben ist.


    Mich stören eher ganz andere alltägliche Sachen im Sprachgebrauch.

  • Ich bin zur Zeit in keiner Beziehung wodurch ich auch kein Freund habe, aber wenn mich jemand fragen würde ob ich eine Freundin habe, aber einen Freund besitze würde ich es sagen. Trotzdem versuche ich die Frage neutral zu formulieren, weil es manche Menschen stört. Das neutrale fragen stört natürlich auch manchen, aber das ist mir in dem Fall egal. Ehet finde ich es schlimmer das immernoch viele Menschen davon ausgehen das schwule alles und jeden vögeln und natürlich alle extrem feminin sind. Die Frage nach Freundin ist so gestellt, weil man automatisch von hetero ausgeht, abet die zweite Aussage vkn mir ist homophob und damit um einiges kritischer.

    Meine shineys in Y:
    Evoli nach 39 Eiern
    Trasla beim breeden. also kp nach wie vielen eiern :)
    Hypnomorba in der kontaktsafari war das erste wo ich mega glurak x getestet habe

  • Man könnte ja fragen, ob das Gegenüber eine Beziehung hat. Das impliziert kein Geschlecht - und die Person ist weniger "gezwungen", sich zu outen, weil ein einfaches "ja" eben auch kein bestimmtes meint.
    Macht halt leider fast keiner. Es wurde bis vor kurzem sogar fest davon ausgegangen, dass ich mir irgendwann einen Freund suchen würde, und gewisse Verwandten haben wohl schon innerlich die Hochzeit geplant. Das finde ich schon ziemlich daneben. Nicht nur so, dass sie automatisch von "hetero" ausgehen, sondern auch, weil sie sich offenbar auch nicht vorstellen können, dass jemand weibliches allein leben könnte. Meine Lieblingstante macht es ja so und gilt unter den anderen eher als Außenseiter, weil sie ihren Lebensstil daneben finden aka "gehört sich nicht".


    Sorry, falls das jetzt ein bisschen zusammenhangslos war, ich bin praktisch gerade erst aufgestanden und das waren so meine spontanen Gedanken dazu *hust*

  • Ich bin erst seit zweieinhalb Jahren geoutet und habe auch schon viele traurige Ereignisse durchgemacht, die mich ein wenig von meiner Familie distanziert haben.
    Unter anderem gehörte nach dem Outing natürlich sofort dazu, dass meine Familie sich dafür geschämt hat, dass ich schwul bin. Mein erster Freund durfte nicht mit nach Hause und ich solle auch nicht in der Öffentlichkeit mit ihm "rummachen". (Hier kommt der Punkt ins Spiel, dass alle denken, Schwule würden öffentlich Sex haben - die Behauptung meiner Eltern war total lächerlich, weswegen ich sie bis heute noch dafür auslache.) Jedenfalls war das für mich eine schwierige Zeit, weil ich weder zu meiner Familie richtig dazugehörte, nachdem meine Eltern mich dezent abgewiesen haben und meine Geschwister sich immer zwischen "Schande der Familie" und "halb so wild" befanden. Auf der anderen Seite war mein Freund, der zu dem Zeitpunkt schon fast 8 Jahre geoutet war und mehr Erfahrung besaß und mit mir auch nicht klargekommen ist, weil dieses klischeehafte gay life nicht mein Territorium war. (Und immer noch nicht ist. Ich gehe weder in Szeneclubs noch bin ich in irgendeiner Weise aktiv in der Szene.)
    Nicht alle Schwulen sind automatisch Perverse und Fremdvögler, das kann ich bestätigen. Aber es gibt tatsächlich vermehrt die Ansicht, dass man als Schwuler keiner Konvention folgen muss und somit offene Beziehung total legitim und gerechtfertigt sind. Tatsache ist aber auch, dass Homosexualität weitaus sexualisierter ist als Heterosexualität - weil man einfach keine Bindung eingehen muss, um sich fortzupflanzen und eine Familie zu gründen.
    Dass ich leider anders denke und gerne einen Partner finden würde, mit dem ich lange zusammen sein kann und auf den ich mich verlassen kann, egal, was ist, das hat meinem Freund leider nicht gepasst. Er hatte mehrfach in Erwägung gezogen, mich zu einer offenen Beziehung zu überreden oder aber mich auf "sexuelle Experimente" à la Dreier, Swingerparties oder Pärchenabende einlassen zu wollen, aber ich habe mich mehrfach geweigert. Klar, als Mann guckt man sich häufiger Filmchen an und als Schwuler natürlich auch nicht unbedingt weniger, weil die Idealbilder schon enorm sind, aber für mich waren diese Sachen - Dreier und sowas - immer nur eine reine Fantasie, das ist nichts, was ich jemals ausleben wollen würde. Ich fange leider zu schnell zu sehr an, für jemanden etwas zu empfinden und bin dann direkt gekränkt, weil es zwischen uns noch andere gibt, die eine gewisse körperliche und emotionale Intimität miterleben. Für mich geht da das emotionale Vertrauen verloren, weil ich dann halt austauschbar bin.
    Auf Grund dessen, dass mein Freund damit dann nicht klargekommen ist, gab es dann mehrfach Vertrauensbrüche, in dem er sich auf schwulen Datingportalen mit seinen Profilen rumgetrieben hat, sich als "single" ausgegeben hat und stellenweise intime Nachrichten ausgetauscht hat. Immer wieder. Seine Begründung für sein Verhalten war jedes Mal: "Andere machen das auch in ihren Beziehungen, dann darf ich das ja wohl auch."
    Mir liegt halt viel mehr an der Monogamie als an dem klassichen schwulen lifestyle, der so fabulous sein soll. Klar habe ich meine Eigenarten, die mich definitiv als schwul darstehen lassen - egal, ob ich mit Freundinnen shoppen gehe oder aber mich aufrege wie 'ne Furie :ugly: -, aber für mich sind die o.g. Erfahrungen aus meiner Beziehung einfach Sachen, die ich der Person, die mir mehr bedeutet als alles andere, nie antun würde.


    Letztendlich obliegt jedem selbst, wie er sich verhält und was er aus sich macht. Ich bin und bleibe, wie ich bin und würde mich für meinen Freund nicht verbiegen. Wenn ich irgendwann mal wieder jemanden kennenlernen sollte, dem es wichtiger ist, auf Datingportalen aktiv zu sein und mit irgendwelchen Sexbekanntschaften befreundet zu sein, mit denen er eine schöne Zeit hatte, dann lasse ich mich darauf auch nicht mehr ein. Freundschaft kann da gerne draus werden, aber für eine stärkere Bindung bin ich dann echt nicht mehr zu haben. Nochmal diese "goldene Käfig"-Situation jahrelang ausleben zu müssen will ich mir echt zu gerne ersparen. Jedem das Seine in der Hinsicht.


    Aber Beziehungen sind halt dann doch manchmal als die reine emotionale Beziehung. Der erste Moment mag stimmen, aber wenn es sowohl körperlich als auch emotional für jemanden nicht funktioniert, baut man sich ein Haus ein instabilem Fundament. Und, wie schon erwähnt, ist Sex unter Schwulen einfach ein treibender Faktor. Es gibt wenige, die es als Bonus ansehen, und stattdessen die Nähe und Anwesenheit des Partners schätzen als das permanente Rumvögeln. Sobald du nicht mehr "lieferst", bist du es nicht mehr wert.



    Das sind so meine Erfahrungen, die ich aus der fast zweieinhalbjährigen Beziehung schildern kann. Und an sich ist das auch so meine Haltung zu dem Thema.

  • @Kasi
    Ich denke für die meisten Menschen ist eine offene Beziehung eine Möglichkeit sich jemanden warmzuhalten, der einem hoffentlich nicht weglaufen wird, während man woanders nach Spaß sucht. Wenn es doch nicht klappt, hat man ja daheim noch was...
    Und böse gesagt, bei zwei va jungen Männern ist da noch die doppelte Dosis Testosteron zwischen ihnen you know, aber ich kenne von den schwulen Männern, die ich kennengelernt habe, eigentlich nur solche wie dich, die es ernstmeinen.


    Also kommt es auch stark auf die Kreise an, in denen man sich bewegen will. Ich würde es sowieso verhindern in Szenen jeglicher Art zu tief einzutauchen. Wenn du es tust, findest du bald die creepiesten Leute. xD
    Sowieso werd ich es immer fragwürdig finden, wenn Leute in einer Szene für Sexualitäten sind, die über gemeinsame politische und soziale Interessen hinausgeht. Da sind diejenigen, die sich am stärksten präsentieren und andere überschatten. Dadurch schaut es in jeder Szene dann so aus, als ob die seltsamsten Leute am stärksten und zahlreichsten vertreten wären. Einfach, weil sie laut und omnipräsent sind und manche vll. auch so viel Aufmerksamkeit benötigen.


    Das hab ich in einer anderen Gruppe dann so erlebt, dass vier Leute alles für sich beanspruchen und den Bestimmer raushängen lassen - und gut zehn andere sich zurückziehen und lieber gar nichts dazu sagen, weil das Verhalten für vernünftige und ruhigere Personen unangenehm ist.
    Deswegen kann es gut sein, dass du nur deshalb von so "vielen" anderen hörst, wie sie offene Beziehungen loben oder über übliche Konventionen schimpfen, weil der Großteil lieber still ist und sich raushält. Es ist aber IMO auch nicht der richtige Weg sich immer zurückzuziehen, da dadurch ebenso ein falscher Eindruck der eigenen Person entsteht, der eben als Stempel von fremden Personen auf mich / dich / wenauchmmer / worumauchimmeresgeht aufgedrückt wird.


    Wie auch immer, ein Freund, dem du nicht genug bist und der sich noch anderswo umsieht, hat eine treue Seele auch nicht verdient, sondern eben jemanden, der mit ihm genauso umgeht und auf ihm herumtrampelt... und wenn es ihn nichtmal stört, ist er da vll. auch richtig. xD

  • Ich denke für die meisten Menschen ist eine offene Beziehung eine Möglichkeit sich jemanden warmzuhalten, der einem hoffentlich nicht weglaufen wird, während man woanders nach Spaß sucht. Wenn es doch nicht klappt, hat man ja daheim noch was...

    Da muss ich mal definitiv und heftig widersprechen. (Klar, die "meisten" ist auslegungsfähig...) Meiner Erfahrung nach ist das bei weitem nicht so. Ich führe eine offene Beziehung und einige meiner (heterosexuellen, wohlgemerkt) Freunde auch. Und mit warmhalten hat das höchstens in einem Fall was zu tun - aber da macht die andere Seite das auch offenen Auges mit, und wenn die beiden so halt funktionieren, ist das auch deren Bier.


    Für mich ist es ganz im Gegenteil eine Riesenerleichterung. Ich hatte nie einen großen Hang zur Treue (ich habe nie mit anderen Leuten geschlafen, aber eigentlich immer irgendwen mal geküsst) und mich dann furchtbar gefühlt jedesmal. Das hatte sicherlich auch mit dem Heranwachsen zu tun, mit dem Sichselberverstehen und Kennenlernen, aber ich bin jetzt an einem Punkt, an dem ich einfach nicht mehr einsehe, warum man sich schrecklich fühlen soll, wenn man mal etwas in jemand anderen verguckt ist oder auch andere Leute als den Partner anziehend findet und danach handeln möchte. Zu meinem Glück hat mein jetziger Freund am Anfang unserer Beziehung, als ich ihn "gewarnt" habe, wie ich ticke und dass ich Angst habe, damit mal wieder irgendwie Dinge kaputt zu machen, gesagt, dass er zu alt ist, um sich darüber aufzuregen, wenn ich andere Leute küssen sollte - und im Laufe der Beziehung hat sich das dann weiterentwickelt.
    Will sagen, für mich ist das ein großes Stück Freiheit, für das ich unheimlich dankbar bin - und das mich in meiner Liebe und Beziehung zu meinem Partner bestärkt und nicht dazu führt, dass ich mich weniger gebunden fühle.


    Das ist, wie gesagt, eine sehr persönliche Empfindung, und ich kann es gut verstehen, wenn man das nicht will oder so nicht gestrickt ist. Jeder, wie es ihm gut tut!! Und das hat sehr, sehr viel mit ehrlicher Kommunikation zu tun und damit, sich selber nicht in die Tasche zu lügen. Nur für mich (und wie gesagt einige meiner Freunde) ist es ein Stück Lebensqualität. Kein Weniger.


    Edit: Nur, um da klar zu sein: Das einem Partner aufzuzwingen in irgendeiner Form ist ein absoluter No-Go.

  • [...]

    Ich finde die Einstellung ja auch vollkommen in Ordnung und respektiere jeden, wenn er so denkt.
    Für mich ist in der Hinsicht einfach nur wichtig, dass für beide Seiten klar ist, dass so gehandelt wird - und nicht hinter dem Rücken des Anderen - und dass das Ganze einvernehmlich passiert. Wenn beide Parteien zustimmen und so praktizieren, dann nichts wie los, aber wenn sich eine Person dadurch gekränkt fühlt, dann sollte man aus Liebe zur anderen Person damit aufhören oder aus - gesundem - Egoismus dann Schlussmachen, weil man sich auf dieser Ebene weder binden noch verantwortlich fühlen will.


    Wie gesagt, ich wollte keinerlei Kritik ausüben. Für mich ist das einfach nichts, nur gibt es viele, die meine Haltung nicht verstehen und mich verteufeln, während ich der anderen Seite immer mit viel Verständnis entgegenkomme.


    Deswegen an der Stelle einfach an (ausformulierteres) Danke an dich für die offene und entgegenkommende Art. :)

  • @Mogelbaum
    Das geht aber imo oft soweit, dass Personen in offenen Beziehungen überhaupt drüber lachen, wenn jemand betrogen worden ist und deshalb die Beziehung nicht weiterführen kann, aka: "Lol, wieso ist das so schlimm? Reg dich nicht so auf, nur Sex." Und ziehen halt die Treue und Verletztsein wegen des Betrugs anderer ins Lächerliche, während sie die "modernere, richtigere / freierer" Beziehungsform führen. Dann wird so getan, als wären das bereits sooo unglaubich viele Paare, die sich den "alten Mustern" abwenden. Da kommt das zu tragen, was ich oben beschrieben habe: Es kommt einem nur so vor, als wären es so viele, weil monogame Paare sich nicht so laut melden. Außerdem findet man im Internet und bestimmten Szenen schneller, was man sucht. ^^"
    Ich versteh aber ehrlich auch nicht, wieso man meint "haben zu müssen", was gefällt, wenn man bereits selbst sagt bei jemanden angekommen zu sein, der einen glücklich macht. Sonst wäre man ja zufrieden, ohne nach links und rechts zu gucken, oder? :/


    Und ich weiß auch nicht, wieso man den einfachsten Weg gehen soll. Man wird immer wieder im Leben mit Situationen konfrontiert, in denen man zurückstecken und sich und seine Bedürfnisse zurücknehmen muss. Das verstehe ich ehrlich nicht. "Ich ticke halt so" ist ja kein in Stein gemeißeltes Naturgesetz. Sicher wird es manchen Leuten schwerfallen ein anderes Denkmuster zu bekommen und seine Gefühlswelt zu ändern, aber zwischen denken und tun besteht immerhin ein Riesenunterschied. Sein Handeln kann man imo immer beeinflussen und ich persönlich würde es nicht akzeptieren, wenn man sich auf meinen Wunsch hin nicht zurückhalten kann. Ich bin so ein Mensch, dass ich denke: "Wenn man wirklich will, dann geht es auch." ^^" Aber ich denke auch, dass man nicht mit allem in seinem Leben immer zu hundert Prozent glücklich und zufrieden sein und sich immer frei fühlen muss, weil es halt oft dazugehört in den sauren Apfel zu beißen, wenn man es denn als solchen ansieht. Dunno, ich weiß nicht, ob es für das ganze Leben zufriedenstellend ist, wenn ein Mensch "zu viel" Freiheit besitzt. Das klingt jetzt blöd ausformuliert, aber vll. kannst du mir ja folgen. ^^"