@Reality Ich versuche jetzt grad schon zum dritten Mal, auf deinen Post eine sinnvolle Antwort zu geben - und es fällt mir ehrlich gesagt schwer, weil du irgendwie wild in alle Richtungen kritisierst ohne klar zu sagen, was jetzt eigentlich dein Problem ist.
Also erstmal hat hier niemand ein Problem mit irgendwelchen Wichsvorlagen, darum gehts nicht mal im Ansatz.
Zweitens geht es hier um Medienkritik. Das basiert auf der Annahme, dass man sich dabei um Fiktion unterhält. Nicht über die Welt, wie sie ist.
Drittens behauptet auch niemand, dass die Konsumenten von Filmen/Literatur etc. flach alles in die Realität übersetzen, was sie in Büchern lesen oder Filmen sehen. Ich glaube, das trifft nicht mal auf Kinderliteratur zu.
Und der Gedankengang ist auch nicht so platt, dass man sich sein Frauen- & Männerbild einfach daraus übernimmt und fertig. Aber man kann ja zumindest mal darüber nachdenken, woher wir uns alle unsere Bilder so zusammenbasteln - über Frauen, Männer, Erwartungen an Geschlechterrollen, über Ausländer, Schwarze, Asiaten und was weiß ich.
Ich glaube, dass man diesen Ansatz verdreht, wenn man versucht da irgendwelche direkten kausalen Zusammenhänge herzustellen - es geht eher um Wirkungen in der Masse und subtile Botschaften. Was macht das denn mit einem Frauenbild, wenn die allergrößte Mehrzahl der Filme durch den Bechdel-Test fällt, weil es die Autoren nichtmal schaffen, einen Dialog für zwei Frauen zu schreiben, in dem es nicht um einen Mann geht? (Und die Antwort auf die Frage kann ja auch "Nichts." sein - aber man kann ja mal sachlich drüber reden, oder nicht?)
Aber die Frage der Wirkung von Medien steht für mich ehrlich gesagt auch gar nicht so sehr im Vordergrund. Das hat auch so den Beigeschmack von Zensur, und darauf soll es ganz sicher nicht hinauslaufen. Es soll jeder den Schund produzieren können, den er für richtig hält. Mein persönliches Anliegen dabei ist viel mehr, dass es mir schlicht und einfach auf den Sack geht, wenn mir solche Frauen in Medien, die ich eigentlich mag, über den Weg laufen. Das ist also eine ganz persönliche Nä-musste-das-jetzt-sein-Diskussion, frei von jedem moralischen Unterton oder was weiß ich. Soweit wird man den Leuten ja wohl noch zugestehen, dass es ihnen eben nicht scheißegal ist, welche Art Figur ein bestimmter Autor/Drehbuchautor/Spielautor schreibt.
Also um es zusammenzufassen: Ich rege mich nicht auf über den Zustand der Welt. Sondern über ein bestimmtes Medium, das mich nervt. Und dass andere Leute eventuell nicht nervt, weil sie finden, dass das Bild gar nicht so ist, wie ich es wahrnehme - und darüber kann man diskutieren, wenn man will. (Das entspricht auch der Diskussion mit dir, @Bällchen, zumindest habe ich das so gelesen.)