Die Rabenfeder in Tinte getränkt
Wenn ich wüsste, was Kunst ist,
würde ich es für mich behalten.
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... doch hier der vorsichtige Versuch einer Definition: Kunst ist eine wesentliche Ausdrucksform für Gefühle und Gedanken, welche den Menschen bewegen. Kunst ist hierbei weniger das, was Kritiker und Spekulanten für wertvoll und handelbar halten, sondern vielmehr all das, worin der Künstler ein Stück von sich selbst gegeben hat. Sei es ein großes oder ein eher bescheidenes Werk. Es ist immer Ausdruck einer expressiven Schaffenskraft und des Bedürfnisses, sich mitzuteilen. Kunst überwindet Sprache, Raum und Zeit. Sie verbindet die Menschheit durch Kultur, dokumentiert Geschichte, Religion und andere Wissenschaften und findet durch die unterschiedlichen Ausdrucksformen zu uns.
Durch Kunst spricht die Vergangenheit zu uns und in Kunst tragen wir ein Stück Gegenwart in die Zukunft. Über Kunst als Mittel der Kommunikation wurde formuliert und dargestellt, was nicht direkt gesagt werden durfte oder nicht gesagt werden konnte. Kunst flieht aus jedem Gefängnis, denn sie wechselt ihre Erscheinungsform von real zu virtuell, von Gedanken und Ideen zum daraus erschaffenenen Werk, behende hin und zurück. Kunst überwindet Grenzen und Kontinente, Sprachbarrieren, Raum und Zeit ...
… und damit:
Herzlich Willkommen
in der Welt von Hrafnáss, dem Gott der Raben.
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In der Hand halte ich ein altes, von Staub bedecktes Papier, bemalt mit der Tusche meiner Fantasie in Form von schwarzbunten Träumen, aus welchen ich nie wieder erwachen werde ... oder kurz: Kunst. Offensichtlich scheint jeder diesen Begriff anders zu interpretieren, und womöglich würde vor allem ein Künstler ihn subjektiv definieren, da er mit jedem Werk einen Fingerabdruck zurücklässt. So auch ich. Für mich bedeutet Kunst die Visualisierung von Gedanken, von Emotionen, Wünschen und auch Träumen – welche allesamt mir entspringen. Der Spiegel meiner Seele.
» Fragenkatalog
Um der Wirkung meiner Kunst auf den Betrachter nicht an Kraft zu entziehen, möchte ich gar nicht allzu viel über mich und meine Bewegungsgründe erzählen, weshalb ich den Fragenkatalog recht oberflächlich und fern zu möglicher Intimität gestalten möchte. Dennoch seid ihr herzlich dazu eingeladen, offen auf mich zuzugehen, um mir Fragen zu stellen, deren Antworten aus diesem Beitrag nicht ersichtlich scheinen.
Seit wann setzt Hrafnáss seine Feder auf Papier? | Welche Art von Federn nutzt Hrafnáss? | Welche Motive gefallen Hrafnáss am meisten? |
Während all‘ der Jahre meines Künstlerdaseins lernte ich, Kunst ist ein Prozess – ein Fluss, dessen Ursprung unergründlich und dessen Mündung unbekannt. Entsprechend fällt es mir schwer zu sagen, wann meine Kunst ihren Anfang fand, denn gezeichnet habe ich bereits mit zarten Kinderhänden. Im Jahre 2010 flossen allerdings erstmals Gedanken und Emotionen mit dem Wunsch nach Verarbeitung in meine Kunst hinein – ich begann, Eins mit ihr zu werden. Im Folgenden ein grober Überblick, wie sich meine Kunst entwickelte. Noch sehr viel früher. tbd 2010. Der abrupte Sturz in den Surrealismus. Als hätte ich erstmals einen Stift aufgesetzt und die Existenz all‘ meiner früheren Werke ausgelöscht. Es entstanden Zeichnungen, welche man in Anbetracht der vorherigen Bilder mir niemals hätte zuordnen können. In diesem Jahr begann es: Ich ließ los. Das, was so tief in mir schlummerte, übertrug ich auf Papier, um meine Gefühle auszudrücken. Stets mit der Hoffnung, durch diese Form von Verarbeitung etwas Freiheit und innere Ruhe zu erlangen. Diese Zeit ist gekennzeichnet durch Werke, die oftmals menschliche Körper zeigen, fusioniert mit der Natur. 2017. Der Sternenhimmel gewann an Bedeutung für mich. Ich fühlte mich ihm schon immer sehr verbunden, doch in diesem Jahr spürte ich seine Präsenz sehr stark. Diese Schwingung führte zum Beginn meines Sternzeichen-Projektes, in welchem ich mich auch immer mehr an die Verwendung von Wasserfarben wagte. 2019. Nachdem ich monatelang, wenn nicht gar Jahre, künstlerisch inaktiv war, spürte ich inmitten des Jahres einen Impuls, sodass ich meinen Bleistift auf ein Papier setzte. Entstanden ist hierbei ein Werk, welches meinem surrealistischen Stil treu blieb. Als ich mich bei der darauffolgenden Zeichnung erstmalig an die realistische Darstellung eines Gesichts wagte, füllte ich dieses Jahr mit einigen Porträts nach Fotovorlage. Neben Menschen porträtierte ich allerdings auch Tiere, wovon ich einige auch für mein Sternzeichen-Projekt ausarbeitete. Dazu bediente ich mich erstmalig an meinem Grafiktablett, sodass in meiner Kunst nun sowohl traditionelle als auch digitale Elemente zu finden sind. Gegenwärtig. tbd |
Ich bediene mich nicht gerade an einer Vielzahl von Materialien, doch sind der Bleistift und vor allem der Ölstift meine ständigen Begleiter und bisher Teil von jedem einzelnen meiner Werke. Je nach Motiv schaffen es auch Wasserfarben auf mein Papier, und seit dem vergangenen Jahr erforsche ich immer mehr die Möglichkeiten, welche mir mein Grafiktablett zur Verfügung stellt. Bleistift. Er darf als erstes auf mein Papier aufsetzen und eröffnet somit jedes meiner Werke, denn bevor es für mich an das professionelle Zeichnen geht, skizziere ich meine Gedanken und Vorstellungen. Ölstift. Wenn meine Skizze letztendlich steht, greife ich zu Ölstiften. Was ich an ihnen so mag, ist sehr leicht zu erklären: Sie sind tiefschwarz, hart, aber dennoch für Schattenübergänge wunderbar einzusetzen. Zunächst ziehe ich gewünschte Konturen nach und fülle anschließend mit diesem Stift die Schatten aus, während ich den Übergang zum Licht lediglich verschmiere. Wasserfarben. Bisher kam die Kraft von Wasserfarben bei mir nur während der Gestaltung von Hintergründen zum Einsatz. Dabei nutze ich sie weniger für die Ausarbeitung von Details, sondern nutze den Zufall des Ineinanderfließens verschiedener Farbnuancen für das Erzeugen eines Hintergrundes in abstrakter Form. Aquarell-Papier. tbd Grafiktablett. tbf |
Bei mir treffen Surrealismus und Realismus aufeinander. Dabei schaffen es ausschließlich Wesen auf mein Papier, welche Mutter Natur uns zur Verfügung stellt … diese versuche ich möglichst naturgetreu zu zeichnen, entfremde sie oftmals jedoch durch surrealistische oder abstrakte Elemente. Allerdings verzerre ich die Natur nicht immer, denn das Anfertigen eines einfachen, aber realistischen Porträts eines Tieres oder eines Menschen stimmt mich ebenso glücklich. Blumen. Diese zerbrechlichen Lebewesen nutze ich eher als Mittel der Verzierung, als dass ich sie alleinstehend zeichnen würde. So schmücken Blüten und Blätter in meinen Werken beispielsweise das Geweih eines Hirsches oder dienen als Lückenfüller. Bäume. Die Vielfalt ihrer ist so ausgeprägt, so unendlich oft verschieden darstellbar. Durch die Anzahl an Ästen und Wurzeln kann ich diese Naturgegebenheit auch wunderbar interessant gestalten, und sie lassen sich erstaunlich gut mit dem Körper des Menschen fusionieren. Tiere. Wesen des Waldes, meine absolute Präferenz. Dabei steht der Hirsch ganz oben, dicht gefolgt von felltragenden Tieren und Flugwesen. Da Hirsche neben Raben meine Lieblingstiere sind, werden sie auch zukünftig in dem ein oder anderen Werk auftauchen. Menschen. Sowohl den Menschen in seiner Gesamtheit als auch detailgetreue Porträts. Den menschlichen Körper zeichne ich am liebsten so, wie er die Erde betreten hat: Nackt. Dabei ziehe ich muskulöse Körperbauten vor, da diese mehr Struktur und Form besitzen, ich entsprechend demnach mehr Details ausarbeiten kann. Bei der Anfertigung von Porträts bediene ich mich an Fotovorlagen. |
» Übersicht meiner Werke
In der folgenden Tabelle werdet ihr eine Auflistung aller Werke sehen, welche ich bisher im BisaBoard veröffentlicht habe. Beim Klick auf den Namen des Bildes werdet ihr zum entsprechenden Beitrag weitergeleitet, um das Werk betrachten zu können. Dort werdet ihr ebenfalls ein paar wenige Zeilen zur entsprechenden Zeichnung als Information lesen können.
2020 | 2019 | Älter |
01. Zwischen Tier und Mann 02. Im Mondeslicht ein Fuchsgesicht 03. Hugin & Munin 04. Der Gott des Waldes 05. Zerschmetterling 06. Hinter goldenen Augen 07. Mutterliebe 08. Rose 09. Haku |
Capricorn - Steinbock Taurus - Stier Till Lindemann ... |
tbd |
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VielenDank
Meinen herzlichen Dank an euch gerichtet, dass ihr euch in mein zwar düsteres, aber auch verlockendes Atelier wagt, um euch Zeit dafür zu nehmen, meine Kunstwerke zu betrachten. Ihr dürft euch frei fühlen, jede Art von Gedanken, Emotionen und auch Kritik mit mir zu teilen – ich werde eure Zeilen dankend aufnehmen und mich über jedes einzelne an mich gerichtete Wort freuen.
Hrafnáss