Wie Ottaro über die Gemeinschaft im Meer erzählte, faszinierte Miniras auf merkwürdige Art und Weise. Es hatte keine Vorstellung davon, wie viele verschiedene Pokémon-Arten im Wasser vorkamen, allerdings hörte es sich wie das genaue Gegenteil seines Lebens im Dickicht an. Keine erbitterten Kämpfe, Essen für alle und ganz besonders freundschaftliche Unterhaltungen und Spielereien schienen normal für sie zu sein. Wie konnte es sein, dass sich die Meeresbewohner so gut miteinander verstanden, während an Land alle auf ihre eigene Vorsicht bedacht waren? In einem kurzen Moment erwischte sich Miniras dabei, seine eigenen Handlungen als ähnlich egoistisch wie die der anderen Pokémon zu sehen. Allerdings erhoffte es sich auch nicht, auf absehbare Zeit etwas am aktuellen Miteinander ändern zu können.
Ottaro lachte wohl über seine eigene Bemerkung zu einer Rettungsaktion und erwähnte daraufhin, dass sich Miniras vielleicht mit den Wasser-Pokémon anfreunden könnte. Auch das schien in der aktuellen Form unmöglich. Die Idee klang zwar ganz nach Ottaros Fürsorglichkeit, jedoch hatte Miniras Zweifel an der Umsetzung.
„Dein Angebot ist nett, aber ich denke nicht, dass das so einfach gehen wird. Letztendlich lebe ich hier mein eigenes Leben und werde meine Zeit wohl nicht plötzlich am oder im Meer verbringen können. Ich kann mir vorstellen, dass die Wasser-Pokémon nicht einfach so Insel-Pokémon unter ihnen annehmen werden.“
Sein Blick schweifte wieder hinaus aufs Meer und es schloss dabei die Augen.
„Mutmaßungen bringen uns nicht weiter. Am besten wird es sein, du suchst morgen die Hüterin des Meeres auf und wenn sich herausstellt, dass sie den Menschen helfen kann, lässt sich das bestimmt an sie weiter tragen. Was meinst du?“
Miniras vermied bewusst „wir“ zu sagen. Insgeheim wusste es, dass es bei der Umsetzung dieser Idee nicht viel beitragen konnte. Solange Ottaro dadurch wieder Mut schöpfen konnte, war ihm das aber weitestgehend egal.