Willkommen im Heulwald

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    Frohlocket, ihr Verehrer der Knospenkröte, denn der Tag ist endlich gekommen: Ab heute werde auch ich in einer eigenen Galerie meine Schreibkunst mit euch teilen!

    Viele Tage und Nächte habe ich überlegt, welchen Namen ich ihr geben sollte, doch nichts, was mir einfiel, war pompös genug. Hatte mich meine Muse etwa schon verlassen, noch bevor es überhaupt begonnen hatte? Nein, das konnte nicht sein! Ich zog mich in eine Höhle zurück, um in der kühlen Dunkelheit zu meditieren. Ich glaubte, dort im Alleinsein Inspiration zu finden, doch stattdessen begegnete ich einer anderen Seele, einem einsamen Künstler wie mir, dessen Bilder mir endlich den zündenden Funken gaben, den ich brauchte.

    Auch ihr könnt ihn kennenlernen! In meinem nächsten Beitrag werde ich euch einen kleinen Einblick in sein Leben geben.



    Ich habe in Flocons Galerie eine Ideenliste gefunden und angefangen, dazu Drabbles zu schreiben. Zuerst wollte ich so eine "30 Tage, 30 Drabbles"-Sache wie Rusalka machen, aber ich habe schnell festgestellt, dass das nichts für mich ist. Auch wenn ich wirklich Spaß mit der Liste habe, ich schreibe nicht so schnell bzw. habe auch nicht jeden Tag Lust dazu. Also lasse ich es lieber langsam angehen. Mal gucken, ob mir zu jeder Idee etwas Gutes einfallen wird ~

    Ach, und an die Reihenfolge werde ich mich nicht halten, denn ich bin ein REBELL Giratina

    Horizont aus Aquarellfarben


    Die Wände der Höhle waren mit Bildern verschiedenster Landschaften bedeckt. Eine Wüste, die in der Hitze flimmerte. Ein Wald aus düsteren, bedrohlich aufragenden Nadelbäumen. Tanzende Lichter über einem See. "Du musst viel herumgekommen sein", staunte Fiffyen. Farbeagle lachte kurz auf. "Nein. Ich male diese Orte nach Erzählungen. Ich ... gehe nicht viel raus. Wozu auch? Hier sind alle Orte vereint, die man sich nur vorstellen kann!" Fiffyen verstand plötzlich. "Die Bilder sind wirklich schön", sagte es."Danke, dass du mir Schutz vor dem Regen geboten hast. Jetzt sollte ich aber mein Rudel suchen gehen."

    "Pass gut auf dich auf da draußen, ja?"


    Huhu Project Mew,


    als Farbeagle aus dem letzten RPG-Chatabend hatte ich direkt sehr viel Empathie für das Pokémon in deinem Text, als ich ihn entdeckt habe. Bei den ersten beiden Sätzen dachte ich zunächst an eine Art Aufzählung von Herausforderungen an verschiedenen Orten, die man im Laufe eines Videospiels wie in der Reihe The Legend of Zelda durchlaufen muss: Eine Wüste, ein Wald, ein See, ... das hätte sehr gut gepasst. Stattdessen erwartete mich dann ein Dialog zwischen einem pfiffigen Fiffyen und einem famosen Farbeagle, welches ersterem erläutert, wie die eindrucksvollen Bilder tatsächlich entstanden sind. Sehr süße Vorstellung! :3


    Ich mag den kurzen Dialog, besonders die einfache, kindlich anmutende Sprache des Fiffyens im Kontrast zum nachdenklichen Farbeagle. Während Fiffyen sein Rudel am Ende erwähnt, bleibt Farbeagle wohl allein und doch ist es das irgendwie nicht, weil es ja anscheinend ab und an Besuch empfängt und dann noch mit diesen auf Malereien festgehaltenen Erinnerungen leben kann. Das hat auch was Väterliches, wie es am Ende noch so ein "Pass auf dich auf" mitgibt, und gleichzeitig irgendwas Melancholisches, denn es selbst scheint ja die Welt leider nicht zu erkunden. Auch den Titel finde ich ziemlich nice, denn zum einen ist er außergewöhnlich und bleibt daher in Erinnerung, zum anderen verstehe ich Horizont als Bezeichnung für diese Wand mit den Malereien, die ja auch irgendwie Farbeagles gedanklichen Horizont abbildet - im wahrsten Sinne des Wortes. Und so hat Farbeagle eben genau das, was der Titel aussagt: einen Horizont aus Aquarellfarben. Ich bin im Übrigen auf der Webseite zum Wörterzählen auf 101 Wörter gekommen, also keine Ahnung, ob da nicht vielleicht doch was mit der Anzeige schief gelaufen ist. Aber das ist letzten Endes ja auch nicht so wichtig, denn ich mag diesen Text von dir so oder so und hoffe, dass wir hier noch mehr von dir lesen können ^-^

    Huhu Project Mew! ^-^


    Ich finde es immer spannend zu sehen, was andere aus den Themen meiner Listen machen; insofern freut es mich total, dass du hier gleich eine eigene Sammlung dafür angelegt hast!


    Dein erstes Drabble behandelt den Horizont aus Aquarellfarben und überzeugt dabei mit einer Tiefe, die sich im Kontrast zwischen (gesellschaftlicher) Erwartungshaltung und persönlichen Vorstellungen ausdrückt. Fiffyen sieht die Bilder und geht schlicht davon aus, dass Farbeagle viel herumgekommen sein muss. Farbeagle aber bricht mit dieser vermeintlichen Idealvorstellung und drückt das wunderbar pointiert in der kurzen Frage aus: Wozu auch? Das finde ich sowohl von der Botschaft als auch von der formalen Gestaltung sehr gelungen. Auch dass Fiffyen die Botschaft explizit versteht, trägt zur positiven Grundaussage des Textes bei. Persönlich hätte ich mir zum Ende hin eventuell noch einen kleinen Hinweis gewünscht, dass Farbeagle Fiffyens Rudel malt, um darzustellen, wie das Gespräch selbst zur Erweiterung des Horizonts beiträgt. Außerdem möchte ich noch anmerken, dass sich bei wörtlicher Rede Zeilenbrüche anbieten, sobald die sprechende Figur wechselt. Auf diese Weise ist es beim Lesen leichter, die Rede schnell der jeweiligen Figur zuzuordnen.


    Insgesamt finde ich den Text aber wirklich gelungen und ich bin sehr gespannt, welches Thema du dir als nächstes herausgreifen wirst! ^-^

    Kontinuierliches Feuer


    Das Hundemon hatte sie sicher längst vergessen. Hätte sie das nur umgekehrt auch gekonnt. Selbst nach dreieinhalb Jahren drängte sich die wutverzerrte Fratze manchmal ungebeten auf. Als wäre sie in ihr geistiges Auge eingebrannt. Mechanisch trug sie die Salbe auf, für ein kleines bisschen Linderung. Die Lederkleidung hatte das Schlimmste verhindert, und dennoch riss der Schmerz beharrlich an ihr.

    Sie hatte seltsame Träume seitdem. Dunkle, schier endlose Höhlen voll verwirrender Schatten. Menschenähnliche Gestalten, die verschwanden, wenn sie sie direkt anblickte. Der Teil von ihr, der durch diese Höhlen schlich, hatte spitze Zähne, einen reißenden Hunger, und das Herz voll Feuer.