Solange du da bist

Ich nehm mir nichts zu herzen, das war so geplant! :D Und es geht weiter, viel Spaß!

Kapitel 9: Goes on

Mit einer blitzschnellen Bewegung schlug sie ihm in letzter Sekunde das Messer aus der Hand.
“ Sag mal, drehst du jetzt völlig durch?” Noras Augen funkelten.
“ das ist meine Sache!”, fauchte er sie wütend an.
“ Mal ehrlich: Ich habe einen besseren Grund, depressiv zu sein, denkst du nicht?
Und glaubst du, du tust Natascha einen Gefallen, wenn du dich jetzt umbringst?!”,
Fragte sie in einem leisen, aber sehr eindringlichen Ton.
Paul antwortete nicht. Sein Blick wanderte von ihrem zornsprühenden Gesicht zu dem Messer, das einige Meter weiter scheppernd auf den Boden gefallen war.
“Denk nicht mal daran!”, zischte sie unvermittelt und räumte schnell das Messer weg.
“ Du hast geschlafen”, knurrte er, um ein wenig vom Thema abzulenken.
“ Ich bin ein Geist. Und blöd bin ich auch nicht!
Ich hab mich mit deiner Freundin unterhalten. Sie ist sehr nett.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie NICHT WILL, dass du dich umbringst!
Aber darum geht es nicht: du wolltest gerade Selbstmord begehen!”
Mist, sie ließ sich natürlich nicht ablenken.
“ Ich hab hier nichts mehr”, flüsterte er tonlos.
“ Doch, hast du wohl!” Ihre Lautstärke steigerte sich wieder mal rasant.
“ Zuerst mal brauch ich deine Hilfe. Ich hab keinen Bock, für den Rest meines Lebens halbtot durch die Gegend zu laufen.
Und ich hab noch ne Rechnung mit ein paar Leuten offen.
Vielleicht erinnerst du dich noch: irgendwo ein paar Irre haben meine Pokemon verletzt. Du hast doch Pokemon, oder?
Da du mir meine nicht holen kannst, weil du dafür zu dämlich bist, musst du das eben machen!” In der kurzen Pause, in der sie nach Luft schnappen musste,
unterbrach er sie.
“ Such dir doch jemand anderen. Das kann mir doch egal sein, wenn…”
Ihre Atempause war beendet.
“ Du spinnst doch wirklich! Was soll ich denn machen, eine Kontaktanzeige in der Zeitung aufgeben?
“Weiblicher Geist, 15 Jahre alt, sucht eine ausführende Hand für Racheplan. Interessierte melden sich bitte unter 0472947/3762388467. “ Sicher, das wird bestimmt klappen, nicht wahr?” Ihre Stimme überschlug sich fast vor Ironie.
“ Du solltest nicht mal hier sein, das ist immerhin meine Wohnung”, brummelte er unsicher in die nächste Atempause hinein.
“ Nix da, das ist meine Wohnung! Dieser unsympathische Glatzkopf kann mir nicht den Mietvertrag kündigen, während ich im Koma liege!
Egal, wie viel du diesem grässlichen Typen, mit dem ich übrigens auch noch ein Hühnchen zu rupfen habe, bezahlst!”
Es entstand eine unwirkliche Stille.
“ Und, hilfst du mir?”, fragte Nora plötzlich leise.
Er sah in ihr Gesicht. War sie noch blasser geworden, oder bildete er sich das nur ein?
Langsam nickte er.
“ In Ordnung”, sagte er mit fester Stimme.

Und es geht weiter! Wir feiern Jubiläum, zehntes Kapitel! Den Film kennt bestimmt keiner, ich mag ihn aber sehr und für das kapitel ist er nicht schlecht.
Hoffe, es gefällt euch.

Kapitel 10: All the problems I have

Im Morgengrauen war Nora wieder spurlos verschwunden, wahrscheinlich überbrachte sie Natascha den Brief. Im Nachhinein konnte er es fast nicht glauben, dass er sich hatte umbringen wollen. War sein Nervenkostüm so schwach?
Rätselnd starrte er zur Decke, als plötzlich ein roter Strahl aufleuchtete.
Stirnrunzelnd richtete er sich von der Couch, die er als Nachtquartier bezogen hatte, auf und sah sich einem riesigen, grünen Ungetüm gegenüber.
Es war sein Chelterrar.
“ Tss. Jetzt waren wir schon bei der Pokeliga und du bleibst immer noch nicht in deinem blöden Ball”, tadelte Paul es, doch in Wahrheit war er froh, es zu sehen.
Sein Pflanzenpokemon wusste das auch, zutraulich rieb es seinen Kopf an seinem Knie.
Er war froh um die Gesellschaft, die seine Pokemon ihm oft ersetzten.
“ Sieht ziemlich stark aus.” Hinter ihm stand plötzlich Nora.
“ Alles noch dran? Nicht erhängt, keine Tabletten geschluckt, deren Mischwirkung tödlich ist, Pulsadern nicht aufgeschnitten?”, fragte sie.
Er war nicht sicher, ob sie bloß scherzte.
“ Ich hatte nen Aufpasser”, murmelte er und zeigte auf sein Pokemon.
Als sie glaubte, dass Paul nicht hinsah, zwinkerte sie dem Chelterrar kurz zu.
“ Ich habe einen neuen Brief für dich. Natascha hat postwendend zurückgeschrieben”, erklärte sie und legte ihm den Brief hin.
Sofort schnappte er ihn sich und fing an zu lesen.
Es war das Gleiche wie beim letzten Mal, die Schrift verschwamm, doch dafür konnte er Nataschas Stimme hören, die sie ihm ins Ohr flüsterte… oder eher schrie.

Paul,
Bist du denn völlig verrückt geworden? Nora hat mir alles erzählt, du hattest echt Glück, dass sie da war! Wie kommst du bloß auf die Idee, dein Leben wegzuwerfen?
Wenn ich eines hier gelernt habe, dann, dass das Leben viel zu schön ist, um es vorzeitig zu beenden. Es ist kein dunkler Ort hier, es ist…. Anders, als man es sich vorstellen kann.
Nora hat mir versprochen, auf dich zu achten, aber wenn du plötzlich hier bei mir auf der Matte stehst, dann kriegst du HÖLLISCHEN Ärger, das versprech ich dir!

Er musste lächeln. Das war typisch für sie, die plötzlichen Stimmungswechsel. Ein wenig so wie Nora, nur nicht ganz so heftig.
Schnell schrieb er seine Antwort.
Nora saß auf dem Boden und versuchte anscheinend, Chelterrar Tricks beizubringen.
“ Komm schon! Mach Männchen”, befahl sie mit freundlicher, aber bestimmter Stimme.
“ Hey, das ist kein Eneco oder so, dem bringt man keine “ Tricks” bei, das ist eine hochgefährliche Kampfmaschine!”, rief er sofort dazwischen.
Zu spät. Chelterrar hob seine Vorderbeine um ein paar Zentimeter vom Boden ab und stützte sich mit seinem Panzer ab.
Entnervt schlug er sich mit der Hand auf die Stirn.
“ Braves Pokemon“, lobte Nora und streichelte das gewaltige Schildkrötenpokemon, dass sich mit einem Krachen wieder zu Boden fallen ließ. Der Fußboden bebte kurz, dann war es vorbei.
Von unten kam plötzlich eine Stimme. Sie gehörte dem Glatzkopf.
“Das wird sehr, SEHR teuer, mein Freund!”

Hier kommt das nächste Kapitel. Ist ein bisschen kurz geworden. Viel Spaß!

Kapitel 11: Will hope come?

“ Soll ich vielleicht runtergehen?”, fragte er.
Nora grinste. “ Ich schon mal nicht. Ich bin im Koma!”
Der Blick, mit dem er sie bedachte, bevor er hinunter marschierte, hätte einen normalen Menschen töten können, doch sie winkte ihm nur ironisch zu.
Fünf Minuten später kam er wieder.
Das Gespräch hatte sich ziemlich schnell erledigt, indem er einfach noch nen Hunderter bezahlt hatte. Der Glatzkopf hatte nur weiter in seinen Fernsehkasten geglotzt. Ob er überhaupt etwas anderes tat?
Nora “spielte” wieder mit Chelterrar, dieses Mal ging es wenigstens nur um
“ Gib Pfote”.
Seufzend ließ er sich auf das Sofa fallen.
“ Sag mal, wie kommt es eigentlich, dass du Chelterrar anfassen kannst?
Es ist ja auch ein lebendiges Wesen und du…” Er stockte, er hatte eindeutig etwas Falsches gesagt.
“Ich kann es eben nicht”, flüsterte sie mit zitternder Stimme. “ Komm mal her.”
Als er neben ihr auf dem Boden saß, streckte sie vorsichtig die Hand aus und berührte Chelterrar. Ihre Fingerspitzen wurden sofort durchsichtig und gingen hindurch.
“ Ich lege sie so auf, dass es so aussieht. In Wirklichkeit berühre ich es nicht wirklich.
Es ist wie eine optische Täuschung.”
Ihre Stimme klang sachlich, doch ihre Augenwinkel glitzerten verdächtig.
“ Ich denke, ich gehe doch noch mal ins Krankenhaus.
Vielleicht kann ich ja deine Pokemon holen!” Der Themawechsel war zu abrupt, doch Nora ging sofort darauf ein.
“ Das wär so nett von dir! Glaubst du wirklich, du könntest das schaffen?”
“ Ja, natürlich. Geh du doch solange mit Chelterrar spazieren, während ich das in der Klinik regle”, sagte er.
Sie sah so aus, als würde sie ihm am liebsten um den Hals fallen.
“ Terry, komm!” Fröhlich spazierte sie mit SEINEM Pokemon los, das ihr schwanzwedelnd folgte.
Paul fragte lieber gar nicht. Auch “Terry” überging er.
Der wohl blödeste Spitzname der Welt, und sein Pokemon gehorchte auch noch.
Soviel zum Thema “gefährliche Kampfmaschine”.
Der Brief für Natascha lag immer noch unberührt da, Nora würde ihn erst später überbringen.
Entsetzt dachte er an den Drachen, der ihn im Krankenhaus mit ihrer grässlichen Topfblume erwarten würde.
Doch das war er Nora jetzt schuldig.
Nicht zu vergessen, dass sie ihn erwürgen würde, wenn er sie jetzt im Stich ließ, nachdem er ihr so große Hoffnungen gemacht hatte.

Und ich hab gleich das nächste Kapitel fertig. Viel Spaß dabei!

Kapitel 12: What it seems...

Das Krankenhaus kam ihm noch deprimierender vor als das letzte Mal.
Aber er musste da jetzt rein. Er schloss die Augen und lief los.
Peng!
Treffsicher war er gegen den schweren Betonpfeiler, der die Decke stützte, gedonnert.
Mit dröhnendem Kopf sah er sich um.
Sein verschwommener Blick blieb an der Rezeption hängen.
Da stand sie natürlich, genauso wie vor wenigen Tagen, nur die Topfpflanze ließ den Kopf noch ein wenig weiter nach unten hängen.
“Was willst du?”, fragte sie streng, ihre tückischen Augen durchbohrten ihn mal wieder.
Schnell versuchte er, seine Gedanken zu ordnen.
“ Ich möchte eine Auskunft. Über die Pokemon von Nora”, sagte er schließlich so höflich wie möglich.
“ Nein.”
Die Antwort war kurz und knapp.
“ Aber warum denn nicht? Sie haben noch nicht mal…”, wandte er perplex ein…
“ Hör mir mal zu, du Unhold! Irgendetwas führst du im Schilde. Und solange ich, Frau Strlaiokwsky Ernst, hier noch etwas zu sagen habe, dann…”
“ Ah. Ich habe dich schon erwartet. Komm doch bitte gleich!”
Jetzt war Frau Unaussprechlicher-Name damit dran, blöd zu gucken.
Wieder war der Assistenzarzt plötzlich aufgetaucht.
Ohne lange zu überlegen, lief Paul ihm nach aus der Halle, wo die zeternde Schwester sich lauthals über Autoritätsuntergrabung beschwerte.
Lächelnd schloss der Mediziner die schalldichte Tür.
“ Zum zweiten mal gerettet”, meinte er.
“Willst du sie jetzt doch besuchen?”, hakte er nach.
“ Nein. Aber ich…”, druckste er herum.
“… ich soll ihre Pokemon abholen.”
Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des netten Arztes.
“ Das tut mir Leid, aber das geht nicht. Nur ihre nächsten Verwandten, also ihre Eltern, dürfen ihre Pokemon holen. Und das haben sie auch schon getan.”
Pauls konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.
Er hatte es ihr versprochen, aber was sollte er jetzt noch tun?
“ Allerdings ist ein Pokemon schwerer verletzt gewesen, und es schein sehr anhänglich zu sein. Es ist immer noch hier. Als die Mutter kam und es auch abholen wollte, hat es sie gebissen. Obwohl sie Hilfe hatte” Der Mann konnte sich ein Lächeln fast nicht verkneifen. Vor Pauls innerem Auge lief ein kleines Pokemon quer durch die Klinik, dicht gefolgt von einer verzweifelten Frau und der völlig entnervten Empfangsschwester.
Ein leiser Schrei schreckte ihn plötzlich auf.
Unmittelbar vor ihm saß ein kleines, rosafarbenes Kätzchen und miaute.
Es war so süß, dass es schon fast weh tat.
“ das ist es wohl nicht, was? So ein ungefährliches Schoßtierchen…AHH!
Als Paul sich ein wenig heruntergebeugt hatte, war das kleine, “unschuldige” Pokemon ihm mit ausgefahrenen Krallen ins Gesicht gesprungen.
Der Arzt lachte lauthals.
“ Nein, das ist das Pokemon, von dem ich dir eben erzählt habe. Es mag dich anscheinend”, prustete er hervor.
“Du darfst es mitnehmen. Sonst will eh keiner die Pflege übernehmen.”
Mit säuerlichem Gesicht nickte Paul.

es geht wieter. Ich hab das nächste Kapitel. Viel Spaß!

Kapitel 13: Starting fights

Nach einem dreistündigen Gewaltmarsch mit der rosafarbenen Kratzbürste stand er schwer atmend in der Wohnung.
Seine Arme, sein Gesicht, seine Beine und noch mehrere andere Stellen waren zerbissen und zerkratzt. Das Eneco hatte nicht sehr viel Begeisterung an den tag gelegt, als er es mitgenommen hatte.
Es sah vielleicht nett aus, aber in Wirklichkeit war es ein hinterlistiges, schlaues, streitsüchtiges Biest.
Es erinnerte ihn an Nora.
Die saß auch schon auf der Couch und sah zusammen mit “Terry” fern.
Mit einem süßen Maunzen lief das rosafarbene Kätzchen auf sie zu und hüpfte auf die Couch.
“ Eneco!” Man sah ihr an, dass sie es am liebsten sofort in den Arm genommen hätte, doch sie machte es wie bei Chelterrar und legte die Hand auf.
Eneco sah Nora mit großen Augen an, es hätte jeden Niedlichkeitswettbewerb auf der Stelle geworden.
“Das ist ein kleines Monster!”, schimpfte Paul plötzlich dazwischen.
Nora warf einen Blick auf ihr Pokemon, das sich neben ihr auf die Couch kuschelte.
“ Das soll ein Monster sein? Bist du echt so ein Waschlappen? Eneco ist Fremden gegenüber etwas misstrauisch, aber du siehst eher so aus, als wärst du durch ein paar Rosenbüsche gelaufen. Die mit den extra langen Dornen!”
Sie lachte, in Paul drehte sich wieder der Film mit der Krankenhausverfolgungsszene ab. Und das war ja die Mutter gewesen.
Fluchend drehte er sich um und ging ins Bad, auf der Suche nach dem Notfallkoffer.
“ Pflaster sind in der Küche”, rief ihm Nora noch schnell zu.
Entnervt schlich er in die Küche und fand nach einigem Suchen eine Reihe Heftpflaster, die er über die schmerzhaftesten Stellen verteilte.
Zurück im Wohnzimmer war die Couch leider belegt:
Chelterrar hockte auf dem Boden, auf der einen Seite links auf der Couch saß Nora.
Der recht große Rest wurde von Eneco belegt, das zu fauchen anfing, als er auch nur in ihre Nähe kam.
“ Nora, sag deinem Pokemon, es soll Platz machen. Gleich fängt das Fußballspiel an”, bat er.
“ Fußballspiel?! Keine Chance! Ich will was Anderes sehen”, redete Nora sofort dagegen.
“ Dann schalten wir eben in den Werbepausen um, aber FC Herzhofen gegen AC Blütenburg. Das Pokalfinale!”, entgegnete er kompromissbereit, ohne dabei das aggressive Eneco aus den Augen zu lassen.
“ Nein! Ich hasse es, zu zappen. Und was ist an so einem blöden Fußballspiel so toll?
Das kannst du auch morgen in der Zeitung lesen!”
“ Kämpfen wir doch drum”, schlug er wütend vor.
“ Kämpfen?”, fragte sie erstaunt nach.
“Ja, Chelterrar gegen dein Eneco! Der Einrichtung wird schon nichts passieren”, erklärte er.
Nora zögerte keine Sekunde. Sie schlug ein.