ZitatBevor ihr votet, müsst ihr euch alle Gedichte durchgelesen haben, Dinge wie Sympathievotes sind nicht erlaubt. Die Teilnehmer dürfen selbstverständlich auch voten, allerdings ist es diesen untersagt, für das eigene Gedicht zu voten.
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Ende ist Samstag, den 17. Juli 2010, um 23.59 Uhr
Das laute Lachen zweier Pokémon hallte durch den ganzen Wald. Ohne von jeglichen Personen gestört zu werden setzten die beiden ihre Verfolgungsjagd fort. Keiner von beiden wusste, wie aus einem einfach Spaziergang so etwas entstehen konnte. Ihrer Meinung nach war es eine seltsame, aber auch so wunderbare Methode die Zeit totzuschlagen.
Die beiden Wesen, welche die Menschen als ein Pachirisu und Pikachu bezeichneten, rannten ausgelassen durch die unter ihnen leise knisternden Laubblätter.
Für Pachirisu war das Mauspokémon der einzige Gefährte. Sein ganzes Leben lang wurde es
bereits von seinen Artgenossen als Missgeburt bezeichnet. Denn seine recht tiefe Stimme und sein seltsamer, oftmals ziemlich nervender Charakter unterschied sich enorm von den restlichen seiner Art. So blieb es sein ganzes Leben hindurch ein Einzelgänger - bis es Pikachu an einem heißen Sommertag kennengelernt hatte. Das erste Mal hatte es etwas besseres zu tun, als sich sinnlosen Verspottungen aussetzen zu müssen. Endlich konnte das Eichhörnchen ein nettes Gespräch mit jemandem führen. Es war die Freude am Leben, die es neu entdeckt hatte - doch es war nicht nur dies, was Pachirisu so an ihrem Freund mochte.
Jedes Mal wenn der weiße Fellball in die Augen des Mauspokémons sah, spürte es eine wahnsinnige Hitze in seine Wangen steigen und dann noch dieses seltsame Gefühl im Bauch, es waren Schmerzen - allerdings waren es gute Schmerzen. War dies vielleicht die Liebe? Diese Frage musste dich Pachirisu oftmals stellen.
"Hey Pachirisu! Schau mal was ich gefunden habe!", unterbrach Pikachu das unterhaltsame, aber dennoch sehr kraftaufbringende Spiel. Es zeigte auf einen Felsvorsprung, der direkt auf das Meer hinausführte, welches von der langsam untergehen Sonne bestrahlt wurde und dessen Farbe den Ton des rötlichen Himmels annahm.
Schnell atmend stellte sich Pachirisu auf den kleinen Vorsprung und bestaunte das Wunder,an dem es vor einiger Zeit noch stumm vorbeigelaufen wäre. Damals hätte Pachirisu es noch als etwas überflüssiges oder gar als Zeitverschwendung abgestempelt. Aber seid Pachirisu versuchte Pikachu eine mehr oder weniger vorzeigliche Verhaltensweise entgegenzubringen verstand es immer mehr, wie sehr es doch auf die kleinen Dinge ankam.
"Es ist echt schön nicht war?", fragte das Mauspokémon und gesellte sich zum Eichhörnchen, dessen Angst stieg, dass man sein laut pochendes Herz hören konnte. Doch wäre dies nicht normal bei so einer langen Verfolgungsjagd? In letzter Zeit kamen dem Eichhörnchen so manch seltsame Gedanken.
"Da sind welche!" ertönte es urplötzlich hinter ihnen und ein lautes, alles durchdringendes Lachen folgte auf die Worte. Es war kein herzliches, sondern eher ein hasserfülltes und kaltes Lachen.
"Die haben es doch tatsächlich gewagt unser Gebiet zu betreten! Wir werden denen das Grinsen im Gesicht schon noch austreiben!"
Erschrocken und kreidebleich zugleich wendeten sich die beiden Elektropokémon zum Ursprung.
Sie sahen direkt in die Augen düsterer Kreaturen, welche Pachirisu und Pikachu finsterer Miene
angrinsten. "Wisst ihr wo ihr euch gerade befindet?", flüsterte eins der Wesen drohend und schien an Größe zu gewinnen.
Pachirisu erstarrte und spürte, wie sein Körper taub vor Angst wurde. Selbst Pikachu schien, als wäre es zu Stein erstarrt. "Das ist das Gebiet von uns Nebulak!", setzte das zweite dieser Wesen fort und weitere furcheinflößend seine ohnehin schon groß erscheinenden Augen.
Es tauchten immer mehr von diesen Geschöpfen auf, bis die beiden Elektropokémon die einzigen farbigen Flecken in der Gegend waren.
"Pass auf Pachirisu... sie werden irgendetwas mit uns machen....", flüsterte Pikachu zu seiner Freundin, ohne sie dabei anzusehen, denn die Augen des Mauspokémons wanderten von einem Nebulak zum Anderen, um einen Überraschungsangriff seiner Gegenüber möglichst zu vermeiden.
Pachirisu rückte sicherheitshalber näher an den gelben Fleck neben sich. Es war ihm nun so nah, dass es selbst seinen schnellen Herzschlag spüren konnte und merkte wie vorsichtig Pikachu bei jedem seiner Handlungen war. Das Eichhörnchen wusste selbst nicht weshalb, aber es merkte
wie seine Wangen rot glühen mussten, was sie auch taten. Die Wärme breitete sich immer mehr im Gesicht aus, während Pachirisu die Gesichtsausdrücke der düsteren Kreaturen studierte und ab und zu auf Pikachus Reaktionen achtete.
"Pass auf!", hallte es plötzlich durch die Gegend. Pachirisu hatte garnicht bemerkt, wie sehr es in seine Gedanken versunken war und bereits unaufmerksam geworden ist.
Im letzten Moment konnte Pachirisu zusammen mit seinem Gefährten der ballförmigen Attacke entkommen. "Du musst nach hinten gucken und mich warnen wenn uns wieder jemand angreifen will!", schrie Pikachu durch die Wolke aus Nebulak und schien vor Erschöpfung, oder auch aus
Angst zu zittern. Doch Pachirisu zögerte. Konnte es diese Verantwortung wirklich übernehmen? Was wäre, wenn eines der Gestallten sie angreifen würde und das Mauspokémon die Warnung zu spät bekäme? Nein, das dufte einfach nicht passieren! "Pikachu!", sagte Pachirisu ruhig, um ihm keine Angst einzujagen, "ich kann das nicht tun. Wenn meine Warnung zu spät käme wäre es meine Schuld wenn du verletzt werden würdest..."
"Es geht nicht nur um meine Sicherheit...", antwortete der Gesprächspartner ebenfalls ruhig, doch auch Vorsicht schwang in seiner Stimme mit. "Auch deine Sicherheit ist mir sehr.... Pachirisu pass auf!!"
Bevor Pachirisu auf die Worte reagieren konnte war es bereits passiert: Das gelbe Elektropokémon stieß es zur Seite und schickte einen Donnerblitz in Richtung eines neu entstandenen Angriffes. Die Attacke traf ihr Ziel und der Spukball kollabierte, allerdings verschlechtere die Sicht sich somit prompt.
"Pikachu wo bist du?", fragte Pachirisu verzweifelt und fühle wie die Erschöpfung an seinen Kräften zerrte. Die Verfolgungsjagd hatte ihm zu viel Kraft geraubt um sich aus seiner Lage zu befreien oder gar aufzustehen. Ein greller Schrei ertönte, der eindeutig von Pikachu kam. Doch Pachirisu war zu schwach um aufzustehen... es wollte auch nicht aufstehen, es machte sich Sorgen doch es konnte nicht, es wollte sich nicht eingestehen, dass alles seine Schuld war. Es hatte selbst in dieser Lage seinen Stolz, auch wenn es wusste was die richtige Entscheidung gewesen wäre.
Das Eichhörnchen spürte plötzlicheine höchst ungewohnte Berührung. Sie war zart, aber schwach. "Nein...", dachte Pachirisu und kniff seine Augen zusammen. Es kannte dieses Fell, es wusste wie es sich anfühlte, doch dieses Mal war es kein Segen mehr dies auf seinem Körper zu spüren zu müssen. Doch langsam hörten selbst die schwächsten Bewegungen auf. Es herrschte vollkommener Stillstand. "Nein!!", schrie Pachirisu verzweifelt und stand mit letzter Kraft auf, um das Herz Pikachus zu ertasten. Tatsächlich - es schlug nicht mehr...
Wieso? Wieso Pikachu? Pachirisu sank verzweifelt zu Boden. Der einzige Sinn zu leben war dieses Pokémon gewesen. Ohne es war seine Anwesenheit auf dieser Welt sinnlos. Doch wenn man den halten Legenden Sinnohs Glauben schenken sollte, würde es eine Welt für die Toten Seelen geben. Würden sich dann die beiden dort wiedersehen? Wenn die Nebulak auf Pachirisu umgebracht hätten? Hätten die Gestallten sie nicht einfach in Frieden lassen können?
Bevor das Eichhörnchen all seinen Frust entlassen konnte wurden es von den Schatten angegriffen: dieses Mal fehlte dem Elektropokémon sowohl die körperliche Kraft als auch den Willen zu überleben. Es spürte nur, wie eine enorme Kraft es durch die Gegend fliegen lies...
immer näher an den Felsvorsprung. Jede Sekunde kam es dem Tod näher und jeden Augenblick würde er auftreten. Vielleicht wäre an Pachirisu sein Leben vorbeigelaufen, wenn es ein annehmbares Leben hätte. Das Einzige, was ihm in letzter Zeit den Mut verleitet hatte zu kämpfen war Pikachu...
Die Schwerkraft setzte ein - tiefer und immer tiefer fiel der Körper des Eichhörnchens... das Letzte was es sah waren die aus dem Wasser ragenden Steine...plötzlich spürte Pachirisu diesen unglaublichen Schmerz... und dann garnichts mehr.
„Wir alle suchen nach etwas“, sagte der alte Mann lächelnd, „und egal wie lange es auch dauern mag, irgendwann werden wir es finden.“
„Und wie ist das mit der Liebe“, fragte Kiara, „Die ist wohl am schwierigsten zu finden, oder?“
Der Alte schwieg für einen kurzen Moment, dann setzte er fort: „Liebe… denkst du nicht das dich deine Eltern lieben? Empfindest du nicht in gewisser Hinsicht Liebe zu deinen Freunden? Zu den Pokemon und der Natur? Liebe ist leichter zu finden als man denkt. Leider gilt dasselbe auch für die falsche Liebe, die einem nur versucht, wehzutun. Doch die Wahre Liebe, die ist etwas anderes. Sie ist stärker als alle anderen Gefühle. Aber sie ist wirklich schwer zu finden. Doch wenn man jemanden Gefunden hat, denn man wirklich aus vollem Herzen liebt, dann kann nichts dieses Band lösen…“
Das braunhaarige Mädchen legte seufzend den Stift zur Seite und klappte das Heft zu.
Schade… ich hätte gerne noch viel mehr von ihren Geschichten gehört…
Sie richtete ihren Blick von dem Notizbuch hinauf in den azurblauen Himmel. Fast keine Wolke war heute zu sehen, nur ein grellleuchtender Fleck nahm seinen Platz dort oben ein. Dieser erhellte heute die Welt mit warmem Licht, auch die kleine Parkbank auf der das Mädchen und ihr Pokemon saßen. Durch das Blätterdach der Bäume drang ebenfalls vereinzelt das Sonnenlicht und ließ kleine Lichtflecken auf meinem Gesicht tanzen Die Sonne, wie sie der Welt heute zulachte. Eine leichte Brise blies durch das Geäst der Bäume und ließ die Äste leicht hin und her schaukeln. „Was für ein schöner Tag“, seufzte ich und musste etwas lächeln. Was blieb einem bei so einem schönen Tag anderes übrig, als einfach zu lächeln, selbst für ein Fiffyen wie mich.
„Nel?“, fragte das Mädchen einige Sekunden später.
Sie blickt zu dem kleinen braunen Pokemon das neben ihr schlief. Ein Vulpix. Eingerollt um eine Tüte Eiscreme, die am schmelzen war.
„Das Eis!“, rief ihre Partnerin erschrocken und nahm eilig die Tüte an sich und begann das hinunter rinnende Eis von der Tüte zu schlecken.
Vulpix, also Nel, die erst jetzt aufgewacht war, gab ein leises Gähnen von sich und schlug langsam ihre Augen auf.
„Du hast wieder vergessen mich zu erinnern, mein Eis zu essen“, sagte ihre Partnerin lachend, als Nel verwundert ihr mit Eiscreme durch gekleckertes Fell musterte. Grinsend wischte sie ihr etwas von dem Zeug aus dem Gesicht und sagte: „Vielleicht sollte ich dich gleich unter eine Dusche setzen.“
„Nein, bloß nicht!“, protestierte sie laut stark, was in den Menschenohren wohl als „Vuuulpix“ zu hören war und begann sich das Eis aus dem Fell zu schlecken.
Nel … das schönste und anmutigste Pokemon was ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Jedes Mal wenn ich sie sah, fühlte ich mich so… wie konnte ich das bloß beschreiben? Gab es überhaupt ein richtiges Wort das dieses Gefühl beschreiben konnte?
Vielleicht Liebe… oder Wahre Liebe, wie in den Geschichten des Mädchens? Oder lag es nur an ihrer Schönheit, die mich so betörte? Wenn, konnte es dann überhaupt so etwas wie Liebe geben?
Jeden Tag kam ich in diesen Park, jedes Mal in der Hoffnung, dass dieses braunhaarige Mädchen in diesen Park kam. Um ihren Geschichten zu lauschen, die sie in ihr Buch niederschrieb. Keine Ahnung wie viele Geschichten ich mittlerweile heimlich mit gelauscht hatte. Erzählungen über Abenteuern in fernen Welten, Geschichten über das tägliche Leben der Menschen und von Geschichten, die einem fast das Herz zerbrechen ließen… alles großartige Geschichten. Doch keine von ihnen bewegte mich so sehr, wie die Erzählungen über die Liebe. Diesen Geschichten zu lauschen… zuvor schien es mir, als sei das mein einziger Lebenszweck. Fast jeden Tag hier her zu kommen und zu hoffen, dass sie wieder mit neuen Geschichten auftauchte. Eines Tages brachte das Mädchen jedoch keine Liebesgeschichten mit sich, sondern ein Pokemon. An dem Tag war der Himmel dunkel, die Wolken weinten, mein Fell war durchnässt und der Park so gut wie Menschenleer. Dennoch hatte mitten im Park, auf der kleinen Parkbank, das Mädchen zusammen mit einem Feuerpokemon und einem Regenschirm in der linken Hand gesessen.
Als ich Nel das erste Mal erblickt hatte, fühlte ich mich… als ob ich selbst in eine Liebesgeschichten geraten wäre. Plötzlich schien mir alles andere unbedeutend, selbst der Regen konnte meine Gefühle nicht trüben. Es war mir, als hätte ich einen neuen Sinn in meinem Leben gefunden.
Nels glattes Fell, ihre glänzenden Augen und ihr wundervolles Lächeln. Sofort war ich in sie verliebt gewesen. Doch bis jetzt hatte ich sie nicht einmal angesprochen. Nur selten hatten sich unsere Blicke gekreuzt. Und selbst da wusste ich nicht, ob sie mich überhaupt angesehen hatte.
Ich versteckte mich ja jedes Mal im Gebüsch. Ich hatte weder den Mut dazu, Nel gegenüber zu treten noch mich dem Mädchen zu zeigen. Ich war schüchtern. Ich war feige... Nichts als lauschen und beobachten… ich war wirklich erbärmlich…
„Komm, gehen wir heim“, sagte das braunhaarige Mädchen und gähnend laut.
„Aber zuerst…“, fügt ihre Partnerin noch hinzu und richtete sich auf, „Kaufen wir und noch ein neues Eis!“
Sehnsüchtig blickte ich zu Nel, die von der Bank gesprungen war und nun ihrer Partnerin nach folgte. Die beiden würden morgen vielleicht wieder kommen, doch… was dann? Immer wenn sie kamen lauschte ich ihren Geschichten, schaute sehnsüchtig zu Nel und blickte ihnen nach, wie sie den Park verließen. Immer wieder. Wie lang noch…
„Bewege dich raus!“, hörte ich eine Stimme tief in meinem Innern schreien. Kaum das ich mich versah, machte mein Körper plötzlich einen großen Satz aus dem Gebüsch und wenige Sekunden später stand ich draußen auf dem Schotterweg.
Unsicher blickte ich nochmals in Richtung des Mädchens und Nel, die sich langsam von der Parkbank entfernten. Sollte ich ihnen wirklich folgen? Sollte ich vielleicht doch einen Rückzieher machen?
„Nein“, schoss es unbeabsichtigt aus mir hervor.
Dennoch etwas unsicher, schlich ich ihnen nach. Schritt für Schritt kam ich ihnen näher, jedoch… was sollte ich eigentlich tun, wenn ich bei ihnen war? Reden? Ihnen nur heimlich folgen? Was konnte ich...
„He wer ist denn das?“, sagte plötzlich das Mädchen das sich plötzlich ruckartig umgedreht hatte.
Sie hatte mich bemerkt?! Erschrocken bliebt sich stehen und starrte unsicher zu dem Mädchen hoch. Dieses musterte mich für einen Moment, wandte danach ihren Blick auf die Eistüte in ihrer Hand und rief: „Oh du möchtest bestimmt das Eis, oder?“ Sie beugte sich zu mir hinunter und legte die Tüte vor mich hin.
„Ich kauf mir sowieso noch eins, also guten Appetit“, sagte das Mädchen grinsend, drehte sich wieder um und rannte auf einen kleinen Eisstand in der Nähe zu.
Noch immer etwas ahnungslos starrte ich auf die Tüte Eis. Ich hatte noch nie in meinem Leben Eis gegessen. Wie das wohl schmeckte. Die Menschen schienen jedenfalls das Zeug zu lieben. Aber eigentlich wollte ich ja nur zu Nel, aber… Ich konnte es ja probieren. Vorsichtig näherte ich mich der Tüte zu und schnupperte daran. Schnupper, roch gar nicht so schlecht. Schließlich überwand ich mich und schleckte langsam daran… das war eigentlich wirklich gut! „Schmeckt ja toll“, murmelte ich und schleckte mehr von dem Eis aus der Tüte. Schmeckte wie Morbbeere, nur süßlicher und kälter.
„Du hast wohl noch nie Eis gegessen, oder?“
Erschrocken blickte ich auf. Diese Augen… dieser Blick… Nel!
Extrem erschrocken machte ich einen Schritt nach hinten. Ich konnte es einfach nicht fassen, Nel hatte mich gerade angesprochen…
„Ist etwas?“, fragte sie und machte einen Schritt auf mich zu.
Mein Herz pochte. Schneller und schneller. Was sollte ich jetzt tun?
„Nein… ich“, stotterte ich leise. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Jetzt stand ich wirklich vor Nel, das Vulpix das ich so verehrte und nun wusste ich nicht einmal was ich sagen konnte. Ich war nur noch nervös und hatte Angst, etwas Falsches zu sagen. Etwas Falsches zu tun.
Nel trat noch näher auf mich zu.
Dieses Gefühl… es drohte mich zu zerreißen. Vergebens versuchte ich etwas zu sagen, etwas zu erklären, aber ich brachte keinen Laut heraus. Oh, wäre ich…
„Dein Gesicht ist voller Eiscreme“, unterbrach Nel meine Gedanken und… schleckte mir das Eis von der Wange, „Sieht wirklich lustig aus!“
Schlagartig lief ich rot an. Hatte sie gerade… Vollkommen fassungslos stand ich da und wusste nicht, wie ich reagieren sollte.
„Du bist wirklich süß“, lachte Nel und lächelte mich an, „Ist ja schon schade, dass du immer nur im Gebüsch versteckst.“
Was… sie wusste das ich sie beobachtet hatte? Das war mir peinlich… Ich wollte in den Boden versinken… aber gleichzeitig fühle ich mich so erleichtert… ein seltsames Gefühl.
„Nel! Wir gehen!“, rief plötzlich das braunhaarige Mädchen und winkte Nell mit einer neuen Eistüte zu.
„Vielleicht sehen wir uns ja morgen“, sagte Nel und kicherte: „Du kannst aber ruhig aus dem Gebüsch kommen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und rannte zurück zu ihrer Partnerin und ließ ein vollkommen verwirrtes Fiffyen zurück… mich. Aber irgendwie… war ich innerlich glücklich. Mein Scham und meinen Zweifel wurde alle von diesem wundervollen Gefühl verdrängt. Liebe… wie aus den Geschichten.
„Hab ich sie gefunden?“
Yuki und Troy flogen auf seinem Schwalbini in Richtung Himmelsturm. Yuki umklammerte ihn fest. Gleißendes Sonnenlicht und viel Regen, das waren die Katastrophen die Kyogre und Groudon hinterließen, Rayquaza konnte sich einfach nicht beruhigen und es drohte, dass er den Turm zerstören würde.
Yuki genoss die Aussicht über den Wolken.
Troy meldete sich freiwillig, Rayquaza zu stoppen. Wohl bewusst, was für Folgen er haben würde.
Endlich kamen Troy und an. Troys Schwalbini hatte die beiden zum Himmelsturm gebracht. Ein alter Man stand vor dem Eingang. Man hörte die Wutausbrüche von Rayquaza.
"Willst du das wirklich tun, Troy?", fragte der Weise man, er wusste Troy würde nicht zurrückkehren.
"Wenn ich rein gehe... wird Rayquaza sich berühigen und die ganzen Katastrophen werden aufhören. Überall in Hoenn ist niemand mehr sicher. Auch wenn ich sterbe, alle anderen werden verschont werden...", jetzt hörte man auch Zweifel in seiner Stimme, er sah hinauf zum Himmel.
"Troy...! Bitte!", Yuki fiel zu ihm und er fing sie auf. Die beiden sahen sich traurig an und Yukis Tränen kullerten auf den Boden.
"Bitte mach es nicht noch schlimmer...! Ich weiß du wirst auch friedlich weiterleben können. Du musst mich nur vergessen...!", jetzt wendete Troy seinen Blick von ihr ab, seine Augen glänzten und er ballte seine Hände zu Fäusten um seine Tränen zu unterdrücken.
"Ich muss jetzt gehen!", rief er entschlossen und Yuki stellte sich wieder normal neben ihn.
Doch bevor er losgehen konnte, reagierte Yuki schneller und stellte sich auf die Zehenspitzen während sie schnell ihren Kopf zu ihm neigte und ihre Lippen auf ihn presste.
Troy hatte kaum bemerkt was überhaupt passiert war, gab nun aber endlich nach und schloss seine Augen. Es dauerte bis Yuki sich endlich los riss und die beiden nach Luft schnappten.
"Ich lass es nicht zu! Ich gehe!", schrie sie und rannte zum Turm, ihre Tränen glitzerten hinter ihr und landeten wieder auf dem Boden. Nun verschwand sie im Turm.
Troy fasste sich langsam geschockt an seinen Kopf! Wieso hat er sie nicht aufhalten können? Wieso ging das so viel zu schnell? Jetzt viel er auf die Knie und schrie ihren Namen: "Yuki!!!"
Selbst ihm kullerten die Tränen als er erst Rayquazas Wutschrie und dann Yukis Schmerzschreie hörte.
Jetzt stand er auf und rannte in die Höhle. Rayquaza war verschwunden und der Turm brach nicht mehr allzusehr zusammen. Rayquaza hatte sich berühigt. Und da lag sie. Yuki lag auf dem Boden, sie lächelte schwach bis sie plötzlich ihr Bewusstsein verlor. Er rannte zu ihr und fasste an ihren Puls. Sie lebte...!
Er brachte sie ins Krankenhaus und die Ärtzte sagten sie läge im Koma. Troy gab sich selbst die Schuld und er wünschte sich es hätte ihn erwicht aber das brachte nichts, dass ließ sie auch nicht erwachen...
Er setzte sich auf einen Stuhl neben ihrem Bett und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Er konnte es nicht ertragen sie so verletzt zu sehen!
Von diesem Tage aus besuchte er sie jeden Tag, und nahm jedes Mal eine blaue Rose mit, die er ihr in eine Vase stellte. Nach einigen Wochen war die Vase voller Rosen, doch eines Tages kam er nicht. Yukis Freundin rief ihn an und er kam sie besuchen.
Jetzt besuchte er ihre Freundin immer öfter und Yuki immer weniger. Nach nur ein paar Wochen verwälkten die blauen Rosen und Troy und Yukis Freundin Maike verstanden sich immer besser. Sie saßen gemeinsam jeden Abend auf der Couch, gestern umarmten sie sich. Doch heute küssten sie sich. Troy fing an Yuki zu vergessen und Maike zu lieben.
Doch nun nach 5 Monaten, bewegte sich Yukis Hand!
Sie erwachte einen Tag später.
Sie sah die verwälkten Rosen neben ihrem Bett und fragte sich wieso sich niemand um die Blumen kümmerte und wieso Troy nie kam. Nun wurde sie endlich aus dem Krankenhaus entlassen und wollte Troy überraschen.Sie nahm die Vase mit den verwälkten Blumen mit und ging zu seinem Haus. Vor seinem Haus spielten seine Pokemon, aber er war nirgends zu sehen, sie dachte sich er müsse im Haus sein und öffnete die Tür.
Jetzt erschrak sie und ließ die Vase mit den verwäkten Blumen fallen!
Da saß er auf der Couch, mit Maike und ihre Lippen aufeinander gepresst.
Das konnte sie nicht ertragen! Wie lange war sie weg?!! Als Troy gerade stoppte und auch erschrak, war sie schon weg... Sie fühlte sich schrecklich!
Wusste nicht wie sie weiterleben sollte und ob sie jemals wieder einen Menschen sehen wollte...
Auch Troy bekam ein schlechtes Gewissen, er hatte seine große Liebe einfach so aufgegeben. Aber er liebte nun Maike. Als er Yukis geschocktes Gesicht gesehen hatte. Es war so ein wunderschönes Gesicht. Doch nun sah er Yuki nie wieder...
Ich hätte mir gewünscht, dass es nie so gekommen wäre
Ich hätte mir gewünscht, dass du je erfahren hättest, was ich für dich fühlte. Die Liebe, die meinerseits unzerstörbar war. Nun, hier und jetzt, ist es zu spät, dir dies in dein Ohr zu flüstern, um noch einmal zu sehen, wie deine Wangen rot werden.
Als wir uns zum ersten Mal küssten und wir die Unantastbarkeit der Liebe fühlten, waren wir stark und unbesiegbar. Das änderte sich aber rasant und mir blieb keine Möglichkeit, dir zu sagen, wie sehr ich dich mochte. Die einzige Option, die mir verbliebt, war zu schweigen und dich gehen zu lassen. Dorthin, wo du geborgen bist und weder Schmerzen noch Leid ertragen musst. Dort, wo dich niemand verletzten kann und deine Gefühle niemand in Frage stellt. Sie erwidert und nicht nach 3 Monaten realisiert, dass es die falsche Entscheidung war, so einen Menschen wie dich gehen zu lassen. Ich liebe dich, doch ein Happy-End zwischen uns gab es nie und wird es nie geben. Du hast mich verlassen, weil ich dich verlies. Diese Tat bereue ich zutiefst und kann nicht widerstehen, denselben Fehler zu begehen und mich wiedereinmal selbst zu verletzten. Du wusstest doch, dass es nie so kommen wäre, hättest du es nicht getan.
Ich wünschte mir, dich zu lieben, von dir in den Armen gehalten zu werden, wenn ich weine, von dir geliebt zu werden und das Gefühl der Geborgenheit zu spüren. Aber das ist nun nicht mehr möglich. Das Leben, das wir lebten, war definitiv kein Märchen, doch wir machten es zu einem traumhaften Abenteuer, das uns immer wieder ein zauberhaftes Lächeln auf unsere Gesichter zauberte. Egal, ob wir nur nebeneinander saßen und schwiegen, oder wir beieinander saßen und uns gegenseitig Trost spendeten, obwohl manche schwierige Situation so ausweglos und gefährlich schienen, waren wir gemeinsam stark und halfen uns immer gegenseitig. Diese Erinnerungen, die mir nun verbleiben, sind das, was mir von dir übrig bleibt. Alles andere ist weg und ich bin allein, ohne dich. Du könntest mir noch so nah sein, wenn ich das gewollt hätte, aber dem war nicht so. Ich war stur und egoistisch, konnte nicht nachgeben und trieb dich zu diesem fatalen Fehler. Du musst aber wissen, es war keine Absicht. Ich wollte nie, dass du dich verletzt oder dir gar das Herz gebrochen wird. Doch ich zerbrach dein fragiles Herz ohne nachzudenken, obwohl es gegen das war, was ich vertrat.
Die Erinnerungen, die ich mit dir verbinde, sind wie Flammen auf meiner Seele. Sie brennen und versuchen mich zu stören. Du zwängst mir den Schmerz auf. Du möchtest, dass ich leide und den Tag herbeisehne, an dem du wieder vor mir stehst, und ich mich für all das, was ich dir antat, entschuldigen werde. Mein Lieber, vergiss dies, ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem du mit deinem kleinen Glumanda die Straße entlang liefst und die darüber amüsiertest, ein Pokémon zu haben und du mich auslachtest, weil ich noch keines besaß. Damals schwieg ich und sog es auf, wie vieles. Der Zeitpunkt der Wende ist jedoch gekommen, ich, das kleine zerbrechliche Mädchen, bin groß und stark. Mächtig genug, um dich zu vergessen und den Schmerz meines Hauptes abzuwerfen. Ich möchte dich erinnern, dass du an deinem tragischen Schicksal selbst verantwortlich bist und ich nichts dafür konnte. Konnte ich erahnen, dass du verschwinden würdest, als ich dir gestand, dich nicht zu lieben? Ich war naiv und dachte, alles würde gut werden. Du und ich. Ich dachte, wir könnten für immer Freunde bleiben und uns beistehen. Ich erhoffte mir, dass du die starken Gefühle deinerseits unterdrücken könntest und es ein wir gäbe. Dem ist aber nicht so, zumindest nicht mehr. Wir sind zwei geschiedene Leute, die nichts mehr miteinander zu tun haben. Wärst du nicht vor der Wahrheit geflohen, hättest du noch mein Leiden miterleben können. Wie ich dir sehnsüchtig nachtrauerte und hoffte, dass du zurückkommst... Du wolltest nicht hören und bist mit deinem Glurak in die düstere, eisige Nacht geflohen. Deprimiert lagst du auf seinem Rücken und ließt die Tränen der Verzweiflung über deine Wangen huschen. Ich möchte mir nur ungern das grauenvolle Ereignis vorstellen, aber doch interessiere ich mich dafür, wie es passiert ist. Stürzte dein Glurak ab und du erfrost in der kühlen Nacht oder war es Absicht draußen in der Kälte zu übernachten? Wie du gestorben bist, ist für mich an sich nicht mehr wichtig. Das Interesse - das ich für dein Befinden in dem Moment, in dem du starbst, hege - ist größer als die Todesursache. Froren deine salzigen Tränen ein, als sie an deiner blassen Wange hinunterliefen? Oder littst du nicht, weil du erfroren bist, als du geschlafen hast. Ich weiß es nicht, doch ich hoffe, du hast während dem Sterben an mich gedacht. Wie es gekommen wäre, wenn du nicht gegangen wärst, liegt auf der Hand. Du könntest mich verabscheuen und mir deinen Hass entgegen werfen.
Ich wünsche dir für deine Zukunft Kraft und Mut. Ich weiß zwar nicht, wo du bist, doch ich sehne mich danach, dich noch einmal zu sehen und dir das anzutun, was du mir angetan hast. Du sollst leiden und den Schmerz spüren, der wie Dolch ist und durch dein kleines Herz gerammt wird. Egal, ob ich dich liebte oder ich dich verabscheute, du warst immer interessant und ich schenkte dir meine Beachtung. Nun wird es aber Zeit, dich gehen zu lassen und dem Hass freien Lauf zu lassen. Ich möchte dich, dein blondes Haar, deine meerblauen Augen und deinen muskulösen Körper nie wieder in Erinnerung rufen oder dich Revue passieren lassen. Au revoir.
In Liebe,
Marina
Stirbt ein Mensch auf der Welt, ist dies traurig und schade. Wenn man einen Menschen verliert, ist das eins der schlimmsten Dinge, die einem passieren können. Wenn man einen wichtigen Menschen aus seinem Leben verliert, ist dies nicht aushaltbar. Doch wenn man einen Mensch verliert, den du als dein Leben bezeichnest, dann...
„Hikari!“, rief Satoshi winkend mir zu und wollte mir ein Signal geben, dass ich kommen solle. „Komm schnell, ich hab was gefunden“, waren seine Worte, das weiß ich noch ganz genau. Es war letzten Sommer, als Sato und ich gemeinsam Urlaub im Erholungsgebiet verbrachten. Die Mittagssonne brannte auf uns herab, während wir gemeinsam auf einer Wiesenfläche nach coolen Pokémon suchten. Das taten wir oft und entdeckten dabei die verschiedensten Arten von Pokémon. Doch auch wenn ich dabei immer Spaß hatte, so mit Satoshi durch die Felder zu rennen, hatte ich an diesem Tag kein wirklich gutes Gefühl dabei...
Er bedeutete für mich alles. Er war der Junge, an den ich mich lehnen konnte, wenn ich mich gerade mal schlecht fühlte. Sato war derjenige, dem ich blind vertrauen konnte. Satoshi war der, der mir beigebracht hatte, zu lieben. Wenn er den Mund öffnete und mit mir sprach, war das als ob ein Engel mit mir sprechen würde. Doch wenn er mit dem Mund etwas anderes tat als sprechen, fand ich dies natürlich auch schön, versteht sich.
„Wirklich? Was denn?“, fragte ich ihn und rannte schnell in seine Richtung. Es war etwas schwer durch das hohe Gras zu rennen, doch ich wusste, dass mich dieser schwere Weg zu ihn führen würde. Für ihn lohnte es sich jeden einzelnen Schritt zu machen, jeden Meter zu gehen und jede Meile zu sprinten. Wie ich es auch jetzt tat.
„Hier drüben, eine kleine Höhle! Die sieht ziemlich spannend und gruselig aus. Ich bin mir sicher, dass dort coole Pokemon leben“, erzählte er mir schließlich, als ich bei ihm schwer schnaufend an. „Welche? Die da drüben?“, fragte ich und hielt meine eine Hand an die Stirn, damit mich die Sonne nicht blendete, und deutet mit einer anderen auf eine Art Steinhaufen. „Ja, genau. Wollen wir da mal reinschauen?“, fragte er mich ganz aufgeregt und machte schon einen Schritt in diese Richtung. „Aber da steht doch ein 'Betreten verboten'-Schild! Meinst du nicht, dass wir es lieber lassen sollten?“, ging ich es etwas vorsichtiger an, doch er war wie immer felsenfest von seinen Ideen überzeugt: „Ach quatsch! Die wollen doch bloß nicht, dass dort kleine Kinder herumspielen! Wir geben schon Acht“. Er zwinkerte und lächelte mir kurz zu und da konnte ich einfach nicht mehr verstehen. Also begannen wir... gemeinsam den Fehler.
„Gruselig hier, was?“, fragte er mich dann mit einem Grinsen im Gesicht, doch ich verstand ihn kaum, denn ich hatte mich ängstlich und zitternd an seinen rechten Arm geklammert und lief nur in langsamen Schritten neben ihm. Ab und zu schaute ich in sein Gesicht, welches durch die Fackel, die er trug, erleuchtet wurde. Sonst konnte ich ja schließlich kaum etwas sehen in der finsteren Höhle. Sato dagegen schien überhaupt keine Angst zu haben. Hatte er auch sowieso selten. Eigentlich, wenn ich mich recht erinnern kann, hatte er nie wirklich Angst. Oder zeigte Satoshi mir das nur nie?
Nun ja, in diesem Moment aber spürte ich auch nicht wirklich das Gefühl von Angst, in dem wir die Höhle erkundeten. Denn ich wusste, dass er hier war! Dass ich mich an ihn lehnen konnte und dass er mich, was auch komme, er mich beschützen würde. Und in diesem Irrglauben hielt ich ihn nicht davon ab, weiter und tiefer in die Höhle zu gehen, sondern ging einfach mutig mit. Ohne Ahnung, dass dieser Anblick von Sato und dieses Gefühl der Wärme von ihm, vielleicht in der Dunkelheit bald verschwinden würde.
„Hey, schau mal da!“, sagte er plötzlich laut und riss sich förmlich von mir los um mit der Fackel etwas nach weiter vorne zu rennen. „Hey, warte!“, rief ich Sato zu und versuchte sein Tempo zu halten und folgte einfach dem Licht seiner Fackel. „Pass auf, das ist gefährlich“, sagte ich auch noch und dort war es: Das Gefühl der Angst und der Panik. Mein Freund rannte immer weiter und weiter und schien etwas weiter vorne etwas entdeckt zu haben, doch ich verstand nicht, warum er dazu vor mir wegrennen musste. „Warte, Sato-“, rief ich noch, doch ehe ich meinen Satz ausklingen lassen konnte, stolperte ich über einen Stein und viel auf den kalten und harten Steinboden. „Hikari?“, rief er nun und schien stehen zu bleiben, um nach mir zu sehen.
„Aua...“, grummelte ich und fühlte einen starken Schmerz im Knie. Nun langsam schien ich die Entscheidung, mit ihm in diese Höhle zu gehen, zu bereuen. Dieser stechende Schmerz im Bein verhinderte es sogar, dass ich wieder aufstehen konnte und ich war für ein paar Sekunden gezwungen, liegen zu bleiben. Doch genau in diesen Sekunden kam auch schon meine Rettung: Satoshi kam besorgt angerannt und man sah ihm nun doch Angst an. „Hat er Angst um mich?“, dachte ich mir nur und kicherte trotz des Schmerzes innerlich. „Hikari, vorsicht!“, rief er plötzlich und war nur noch wenige Meter von mir entfernt. „Vorsicht? Wieso denn das, ich liege doch schon am Boden?!“, dachte ich mir ahnungslos, doch hörte es nun auch: Ein Knarcksen über mir und ich spürte auf meinem Körper ein paar ganz kleine Steine fallen. „Was ist das?“, schoss mir in diesem Moment durch den Kopf, doch ich konnte, so wie ich lag, nicht nach oben schauen.
„Pass auf!“, schrie Sato nun mit ganzer Stimme und stand nur noch zwei Meter von mir entfernt. Obwohl er rannte, kam mir alles wie in Zeitlupe vor. Alles passierte etwas langsamer und ich konnte gar keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich wusste nicht, was um mich herum passierte und wusste nicht, was dort über mir war. Doch Sato schien mich davor beschützen zu sollen. Mit Eifer kam er angerannt und als er nur noch ein paar Zentimeter vor mir stand sprang er plötzlich über mich. Er warf sich auf mich und es krachte laut.
Ich spürte nicht viel, eigentlich rein gar nichts. Ich hörte nur einen lauten Schrei voller Schmerzen von Satoshi, doch von der Situation bekam ich kaum etwas nicht. Ängstlich und nichts ahnend kniff ich meine Augen zu und war vor lauter Verwirrung und Schock für kurze Zeit bewusstlos.
Mein Freund, Sato, war immer für mich da, darauf konnte ich zählen! Mein Freund, Sato, wollte mich immer nur beschützen! Und mein Freund, Sato, war derjenige, der in der Dunkelheit verschwand, nur um mir das Leben zu schenken...
Die Einsamkeit nagte an mir. Schon lange hatte ich mit keinem Menschen mehr gesprochen. Sie schauten mich etwas verwirrt an, wenn ich vorbeiging, sagten aber nichts. Sie sagten nie etwas. Ihnen ging es immer nur um sich, da waren sie alle gleich. Die Menschen spürten meine Not.
Doch niemand war je auf mich zu gekommen und hatte gesagt: „Hey, du siehst traurig aus. Was bedrückt dich?“
Hätten sie meine wahre Gestalt erkannt, dann hätten sie mich schon längst aus der Stadt gejagt. Doch das wollte ich nicht noch einmal erleben. Überall, wo ich zuvor gewesen war, wurde ich vertrieben. Anscheinen gab es für mich keinen Platz auf dieser Welt. Also hatte ich beschlossen, niemandem mehr mein eigentliches Ich zu zeigen. Ich verwandelte mich zwar nicht gerne in einen Menschen, doch war es wohl besser so. Zumindest für die anderen. Leider fand ich als einer von ihnen weder eine Wohnung noch Arbeit. Nachts lungerte ich auf verlassenen Spielplätzen oder Bahnhöfen herum. Ich brauchte nur selten Schlaf. Tagsüber streifte ich wie eines dieser Gangmitglieder durch die Stadt. Doch manchmal, in einer schönen Vollmondnacht, ging ich in den Park an den wunderbaren, großen Springbrunnen, denn dann leuchtete das Wasser so schön silbern im Mondlicht. Ich liebte diese große, weiße Scheibe am Himmel schon seit es mich gab. Der Mond schien unsterblich, geheimnisvoll, umgeben von tausenden Sternen, aber doch keiner von ihnen. In manchen Dingen war er mir ähnlich. Vielleicht mochte ich ihn deshalb so sehr. Heute war wieder eine dieser besonderen Nächte. Es hatte geregnet, doch die silbernen Strahlen kamen nun schön voll hinter der schwarzen Wolkendecke hervor. Ich setzte mich auf eine Parkbank, lauschte dem plätschernden Wasser des Brunnens und sog die vom Wolkenbruch noch feuchte Luft ein. Eigentlich wie immer bei Vollmond. Doch da kam sie:
Noch nie zuvor hatte ich eine solche Frau gesehen. Schön wie ein Engel war sie. Das weiße Kleid flatterte leicht im Wind, ich wunderte mich, da es doch recht kühl für derartige Gewänder war. Das purpur schimmernde Haar fiel über den Rücken. Ihre Augen leuchteten in klarem Blau. Sie lächelte, ein kindlich fröhliches Lächeln, ja, dieses Mädchen wirkte fast schon naiv. Kein Kummer dieser Welt hätte ihr Gesicht trüben können. Und doch erkannte ich Mitleid in ihrem Blick. Im ersten Moment hatte ich sie für einen Geist gehalten, eine Lichterscheinung oder Einbildung. So unwirklich erschien mir ihre Erscheinung in der Nacht.
Doch jetzt kam sie direkt auf mich zu. Alle Zweifel ihrer Existenz schwanden, als die Frau den Mund öffnete und sprach: „Du bist einsam, nicht wahr?“
Ihre Stimme klang, wie die Augen und das Gesicht schon verrieten, sehr kindlich, aber wenn man genauer hinhörte doch sehr elegant und geheimnisvoll. Abgesehen davon stockte mir der Atem, denn sie, genau sie hatte diesen einen Satz ausgesprochen, den ich sehnsüchtig erwartet hatte.
„Ich möchte dich einladen“, sie lächelte, „komm einfach mit.“
Irgendwie irritierte mich das Verhalten dieses Mädchens sehr. Ich meine: Ich war ein Wildfremder für sie, und da kam sie doch tatsächlich und sprach mich an, ja sie lud mich sogar ein. Ich war mir nun einig, dass sie wohl wirklich sehr naiv und kindlich war, doch ich war dankbar. Auf seltsame Weise konnte ich den Gedanken, ihrer Aufforderung zu folgen, nicht verdrängen. Also stand ich auf und ging hinter der Frau her, sie trabte mit leichten Schritten davon.
Quer durch den Park führte mich das Mädchen, vor einem kleinen Café machte sie halt. Ich war nun sichtlich verwirrt, da ich die Stadt insgesamt so gut kannte wie kein Anderer, meinen täglichen und nächtlichen Streifzügen zu verdanken. Doch dieses kleine Häuschen, es hatte schon fast einen Hänsel-und-Gretel-Knusperhütten-Charme, hatte ich noch nie während meines Aufenthaltes hier bemerkt. Auch, dass das Café um diese Zeit noch offen hatte, wunderte mich, es war ja schon nach Mitternacht.
Wir traten ein und setzen uns an einen weißen Tisch. Die Möbel hier wirkten wie aus Porzellan, so fein, zart und zerbrechlich sahen sie aus. Ich schaute mich noch ein wenig genauer um. Eine einzige Lampe erleuchtete den Raum in einem spärlich blauen Licht. An den Wänden hingen Bilder, Gemälde von Pokémon, die alle streng auf mich herabblickten. Niemand außer uns war hier, noch nicht einmal ein Kellner oder ein Barkeeper.
„Entschuldige mich für einen Moment“, bat die Frau und verließ den Raum durch eine Tür.
So ganz alleine fand ich es hier doch recht unheimlich, einsam unter diesen vielen Gesichtern, die mich wie hypnotisiert zu mustern schienen. Ich traute meinen Augen nicht, doch bildete ich mir ein, ein schief hängendes Dragonir hätte mir zugezwinkert.
„Wen hat Fräulein denn da angeschleppt?“, hörte ich eine Stimme hinter mir.
Ich drehte mich um. War dieses Geräusch von dem Snubbul-Portrait gekommen? Ich wurde so langsam verrückt! Wie sollte ein Bild denn reden? Andererseits... das Dragonir.
Nun ertönte ein Lachen. Dieses war von einem Pikachu gekommen.
„Siehst du nicht?“, ich erkannte genau, wie sich der Mund des Gemäldes beim Sprechen bewegte, „er ist es!“
„Ich wusste, dass Lady ihn eines Tages einladen würde“, mischte sich nun Sichlor ein, „es war nur eine Frage der Zeit.“
„Na klar“, nickend stimmte diesem jetzt Dragonir zu.
Mit der Zeit beängstigte mich dieser Laden sichtlich. Nervös stand ich von meinem Platz auf und war schon im Begriff, schreiend aus dem Café zu rennen, als das Mädchen wieder erschien.
„Lass dich von ihnen nicht beirren“, erklärte sie, „die reden nur dummes Zeug.“
Jedem anderen wäre diese Situation doch ziemlich abstrakt vorgekommen, doch auf unerklärliche Weise beruhigte mich ihre sanfte Stimme, so dass ich beschloss, jeden Fluchtversuch zu unterlassen. Nennt mich dumm oder nicht, ich habe keinen von meinen Handlungen bereut.
Die Frau stellte mir eine weiße Tasse hin und goss Tee ein.
„Vielleicht ist es nicht dein Geschmack, doch das ist alles, was wir haben“, meinte sie achselzuckend.
„Schon in Ordnung“, erwiderte ich.
Das war das erste Mal, dass ich an diesem Abend etwas gesagt hatte.
Nun setzte das Mädchen sich auf den Stuhl gegenüber von meinem. Mit den Händen stütze sie ihr Kinn, so dass die langen Haare auf den Tisch fielen.
„Du hast mir deinen Namen noch nicht verraten“, bemerkte sie.
Oje. Meinen wirklichen Namen konnte ich ihr nicht sagen. Das ging einfach nicht. Entweder sie würde mich aus dem Laden jagen, wie so oft, oder sie würde mich für verrückt halten. Ich musste mir schnell eine Notlösung ausdenken.
„Öhm... äh... ja, also... Rick! G-Genau, ich heiße Rick!“, versuchte ich, einigermaßen glaubhaft herüberzubringen.
„Rick also?“, sehr überzeugt hörte sich meine Gastgeberin nicht an, „ist das dein wirklicher Name?“
Ihre Betonung lag auf wirklich. Für einen Moment fürchtete ich, sie könnte wissen, wer ich war, doch verabschiedete ich mich schnell von dem Gedanken. Ich meine: Sie konnte doch nicht in mich hineinblicken, oder?
Eine Weile saßen wir nur schweigend da. Ich musterte das Mädchen noch einmal eingehend. Sie erschien mir auf einmal noch viel schöner als vorhin am Brunnen. Keinen Moment lang zweifelte ich an der Entscheidung, ihr gefolgt zu sein. Ich fühlte mich durch ein unsichtbares Band mit ihr verbunden. Noch nie hatte ich derartig für eine Frau empfunden. Was geschah nur mit mir?
„Nun, Rick...“, begann sie, „findest du nicht auch, der Mond sieht wundervoll aus heute Nacht?“
Ich blickte durch das kristallklar glänzende Schaufenster des kleinen Cafés. Das Licht der großen, weißen Scheibe am Himmel verfing sich darin und bildete einen Regenbogen aus silbernen Strahlen. O ja. Es war wundervoll. Zustimmend nickte ich ihr zu.
„Denkst du nicht auch, es wäre schön, einmal dorthin zu fliegen?“, fragte das Mädchen.
Die Frage verwunderte mich ein wenig. Doch schließlich kam ein weiteres, zögerliches Nicken meinerseits.
Sie strahlte und sprang auf: „Dann lass uns gehen!“
Erstaunt schaute ich die Frau mit weit geöffneten Augen an. Was wollte sie? Zum Mond? Fliegen? Einfach so? In fünf Minuten? Mal so zum Spaß? Ich traute meinen Ohren nicht!
„Na los!“, drängelte sie mich und ließ mir keine Zeit zum Nachdenken, „beeil dich!“
Dieses Mädchen schlug mich in ihren Bann. Ich konnte ihr einfach nicht widersprechen. Ihre süße Stimme, ihr hübsches Gesicht, ihre Grazie und Anmut... es war unmöglich, nein zu sagen.
Also begleitete ich sie nach draußen, neugierig, was sie nun vorhatte.
„Weißt du... du hast einen Platz auf dieser Welt... in meinem Herzen!“, die Frau lächelte, „Mewtwo!“
Sie hatte es also die ganze Zeit gewusst. Ich brauchte mich nicht mehr zu verstecken. Sie nahm mein Handgelenk und wir hoben vom Boden ab. Während des Flugs nahmen wir unsere wahre Gestalt an. Es gab keinen Grund, das Aussehen zu verändern. Ich hatte meine Welt gefunden. Ich war bei ihr.
Wenn irgendjemand heute Nacht im Park gewesen wäre, hätte er ein kleines, purpurnes Kätzchen-Pokémon, und eine etwas größere, grau-violette Katze am Himmel in Richtung große, weiße Scheibe fliegen gesehen.
Ja, das waren wir. Die Kinder des Mondes.