Scaros Gedanken - und Gedichtewelt <3 [Update 10.07.2012 - "Parkdösen"]

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    Ich habe mich dazu entschieden, einige meiner Gedichte hier zu veröffentlichen. Ich hoffe auf gut gemeinte Kritik und eine breite Leserschaft... Es sind allerdings keine Pokémongedichte, doch da bin ich nicht die einzige, wie man in diesem Unterforum unschwer erkennen kann.
    Viel Spaß beim Lesen ;)


    Wie man beim Lesen meiner Gedichte bemerken wird, ziehe ich meine Hauptinspiration aus meinem Freund. Allgemeiner formuliert könnte man sagen, dass mich meistens die Menschen inspirieren, die mir besonders viel bedeuten. Daher kommen auch meine vielen Liebesgedichte. :)






    Engel meiner (15.05.2009)


    Dieses Gedicht habe ich geschrieben, als ich in meinen jetzigen Freund verliebt war. (2 Monate, bevor wir zusammenkamen. Seinem vernünftigen Charakter gleicht als Sinnbild einfach nur ein Engel. :blush: )



    Du wachest über meinen Traume,
    zart breitest du Flügel über mich.
    Die Hoffnung, fern dem Herz wie Staube,
    oh hilf, wie mir der Wille bricht.
    Ich birg' mein Köpflein in den Federn,
    Wohlgeruch des Engels gleich,
    will letzten Abend dort verleben
    und ewig schlafen, bald ganz seicht.


    Schläfrig wend' ich mich zum Himmel,
    spreche Dank für dies' Geschenk,
    dem Gesandten, der nahm die Zügel
    und ebenso die letzten Ängst'.
    Dass ich bereit bin, aufzufahren,
    Aug' getrübt vom Weinen,
    endet das Leid und all die Qualen,
    dank, oh dank dem Engel meinen.



    Erfüllung (30.07.2009)


    1 1/2 Monate, nachdem ich mit ihm zusammen war.


    Zieh mich an dich,
    atme tief,
    erfüll' die Stille
    in welcher ich rief.


    Halt' mich ganz fest,
    ich höre dein Herz.
    Es pocht wie im Feuer
    und ich lösch' seinen Schmerz.


    Lass' mich nie mehr los,
    denn nach so langer Zeit
    fanden wir uns
    auf der Straße der Einsamkeit.


    Du musst nicht mehr bangen,
    denn ich bin ja da.
    Ich sag dir "Ich brauch dich"
    und fühl dich so nah.



    Komm, sag ich (05. 09. 2009)


    Wer schlau ist, erkennt, worum es geht :D


    Kein Lichtstrahl durchflutet,
    taub ist das Ohr.
    Es hört nur den Atem,
    ein Keuchen davor.


    Herz schlägt nicht im Takte,
    ein wilder Reim.
    Komm, sag ich, komm,
    lass mich nicht allein.


    Die Nacht scheint so finster,
    erbarmungslos, kalt.
    In ihr bist du, Liebster
    die warme Gestalt.


    Kann zwar dich nicht sehen,
    doch bist du bei mir,
    meine Sehnsucht, mein Herz
    sucht dich voll Begier.


    Wie Schmieröl auf Rädchen,
    fast verschmolzen, so nah.
    Komm, sag ich, komm,
    warum blickst du nur starr?


    Liegst neben mir,
    halb verschlossene Augen.
    Ganz wie ein Kind.
    Und ich lerne, zu glauben.


    Glauben an dich
    und was uns verbindet.
    Komm, sag ich, komm,
    auf dass es nicht schwindet.



    Wetterumschwung (11.10.2009)


    Ein Sonett, das ich einst für Deutsch schrieb - 14 Notenpunkte! (1) :love:


    Ein Kätzlein, sanft, kommt mir ganz nah,
    'schmiegsam und voll Eleganz,
    wie eine Brise in meinem Kranz
    von goldgelocktem Seidenhaar.


    Es ist nicht mehr, was ich einst sah
    in unserm' Liebestanz.
    Die Wildheit, seine Arroganz,
    stellt sich nun anders dar.


    Erscheint zu lieb, zu gut, nicht länger
    unbeherrscht, nur noch ein strenger
    Kater, der an sich stets denkt.


    Doch war's der Sturm, geschwind und stark,
    mein Leben verändern zu vermag.
    Und ich bin's, die nun an ihm hängt.




    Ich würde mich unheimlich über viele Besucher und Kommentare freuen! <3


    EURE SCARO

  • Soo. Dann bin ich mal die Erste :3


    1. Engel meiner:
    Aaah. Gedichte. Davon verstehe ich jetzt nicht so viel, aber dein Erstes liest sich echt schön. Sehr flüssig, und du hast auch keine falschen oder unpassenden Ausdürcke irgendwo verwendet. Keine Rechtschreibfehler. Vielleicht ist der Titel und der Schlussatz grammatikalisch nicht gaaanz so sinnvoll, aber... In Gedichten kann man ja freier mit der Sprache umgehen.
    Zum Inhalt: Du erschaffst ziemlich schnell die richtige Atmosphäre. Es ist leicht zu lesen, aber man kann auch viel hineininterpretieren. Man erkennt einen starken Unterschied zwischen der vorigen Situation und deiner Jetzigen, in beiden Versen. (Strophen...?) Das passende Vokabular fehlt mir leider. Ich glaube jedenfalls, dass du meist einen Kreuzreim verwendest..? abab? Verbessere mich, wenn nötig, auf jeden Fall gelingt dir das Reimen super. Alles passt zusammen, und die jeweiligen Verse stimmen auch in ihrer Silbenzahl so ziemlich überein. Das war´s dann auch schon :3 Kp, was ich hier eig. kritisieren soll!?


    2. Erfüllung:
    Oooh. Wie schön :3 Unglaublich romantisch. HIERZU kann ich noch weniger sagen. Außer: du hast Talent 8o Der zweite Absatz ist besonders schön. Man kann sich in die Gefühle des Ich-erzählers (also dir :3) gut hineinversetzen. Boaah. Das wird ein seeehr kurzer Kommentar. Du formulierst treffend und sehr poetisch. Anders als bei Vielen kann man sagen: "Hier hat jemand gewusst, was er geschrieben hat." Ein dickes Lob. Das Gedicht ist echt toll. I-wie fühle ich mich nutzlos ^.~


    3. Noch was:
    Vielleicht solltest du die Gedichte aus den Spoilern herausnehmen, soo lang sind sie ja nicht. Außerdem sieht das besser aus. Wenn ich jetzt ganz optisch fokussiert wäre, könnte ich noch sagen, dass du vllt. ein kleines Bildchen am Anfang oder so gebrauchen könntest. Und dein Topicname ist... lustig ^^


    Das war´s dann wohl von mir.
    Lg, Leandy

  • Danke für deinen ehrlichen und netten Kommentar, Leandy. :)


    Ich habe allerdings vor, noch viele Gedichte anzufügen (im Startpost), daher denke ich nicht, dass das auf Dauer ohne Spoiler so schön wäre (zieht sich doch arg in die Länge).
    Und ja, oft benutze ich Kreuzreime, selten andere. Ich denke nicht viel nach, sondern schreibe einfach das, was ich in dem Moment empfinde. ES gibt auch viele Beispiele, bei denen ich nur manchmal oder gar nicht reime, weil ich finde, dass so manches Thema dann einfach einen Zacken ernster klingt und nicht so "witzig".


    Und Engel meiner ist tatsächlich eine neue Kreation (mach ich verdammt gerne ^^), aber ich glaube, in alter Literatur war das auch so üblich. Ich liebe Goethe, der Mensch konnte herrlich dichten und schreiben. Ich versuche manchmal, einen ähnlichen Stil aufzugreifen.


    Jedenfalls nochmal danke für deine Bewertung :blush:

  • Joar also ich habe mich jetzt einfach mal an ''Komm, sag ich'' versucht, weil es mir auf Anhieb am besten gefallen hat. Ich leg dann mal los, muss aber noch warnen, ich gehe bei der Kritik von Lyrik wenig auf den Inhalt ein, weil meiner Meinung nach ist der Inhalt bis auf weiteres dem Dichter überlassen, es sei denn er ist unschlüssig oder an verschiedenen Stellen ohne Zusammenhang. Das konnte ich jetzt speziell bei diesem Gedicht nicht erkennen, deswegen werde ich hier erstmal die äußere Form auseinander nehmen, soweit ich das für nötig halte.

    Kann zwar dich nicht sehen,
    doch bist du bei mir,
    meine Sehnsucht, mein Herz
    sucht dich voll Begier.

    An dieser Stelle hört es sich flüssiger an, wenn es hieße "Kann dich zwar nicht sehen". Das würde außerdem auch besser in das Metrum und die allgemeine Sprachebene der Lyrik passen.

    Wie Schmieröl auf Rädchen,
    fast verschmolzen, so nah.

    Hier hört sich der zweite Vers etwas holprig an, allerdings ist das an das Empfinden des Lesers gebunden, denn der Vers passt sich, je nachdem wie er gelesen wird, an den oberen an.

    Der zweite Vers ist wieder etwas holprig, aber auch nicht aus der Reihe. Für die beiden Strophen würde ich dir den Tipp geben auch mal Strophen mit mehr als 4 Versen zu schreiben, das würde den Inhalt mit der äußeren Form vereinen, wie an dieser Stelle die beiden Verse zwischen den Strophen aus meiner Sicht zueinander gehören, aber dieses inhaltliche Kriterium ist ganz nach dem Empfinden des Dichters gerichtet, wenn du das also bewusst so gemacht hast, ist das ja wieder eine Kunst an sich.


    Alles in allem ein flüssiges Gedicht, beim Lesen gibt es keine herausragenden Störfaktoren und auch vom Inhalt finde ich es sehr schön.


    MfG Karpador ~

  • Pokégedichte will ich auch nicht lesen, also passt doch. ;D Nur warum gleich so arschviele? Andere Leute haben dafür bereits keinen einzigen Kommentar gekriegt; da hast Du echt Glück gehabt... Nicht dass ich's Dir nicht gönnen würde oder sowas - ich sag halt nur, was ich ein halbes Jahr lang hier erlebt hab... Na ja, dann wollen wir mal.



    Ähm, STOP! Bevor ich anfange: "geistliche" Ergüsse? Von Religion und insbesondere religiöser Ideologie bin ich ja nicht all zu begeistert... Sicher, dass Du wie ein selbstironischer erzkonservativer Sack aus Bayern oder Polen rüberkommen wolltest? X) Geistige Ergüsse les ich ohne Zweifel lieber als geistliche. :P



    Engel meiner
    Lol, erinnert mich irgendwie an meinen Schutzengel, auch wenn der erst später entstanden ist. Zum Glück sind sie inhaltlich dann doch eher weit auseinander. ;D
    Hm, zum Unglück aber auch, schlichtweg aus dem Grund, da ich mit Liebeslyrik nicht viel anfangen kann, ich bevorzuge eher andere Themen, muh. Ist jedenfalls gut geschrieben, vielleicht durchaus eins der besseren Liebesgedichte da draußen... Die Engels- und Himmelsmetaphorik wird zum Vollen ausgeschöpft und die Wortwahl kommt verspielt anstatt von ernst - richtig so. Wobei, nun ja, ein interessantes Zusammenspiel gibt es da noch. :P Es ist wie gesagt verspielt, aber gleichzeitig dieses ganze Todeszeug... Selbstmorddrohungen sind halt kein Spiel. :/ Na ja, passt trotzdem, irgendwie muss man's ja machen, dass es nicht langweilig wird. ;D Von daher, guter Anfang und mal sehen, was noch kommt.
    Hm, ansonsten hat mich der Staub zum Lachen gebracht. ;D Ich seh schon, ich hab's nicht so mit dem Putzfimmel, und folglich sind meine Innereien vielleicht schon eingestaubt, angeschimmelt und 50 Jahre älter, lol.



    Erfüllung
    Geht mir doch ma weg mit Euerm Liebesscheiß, Mann! ;D jk
    Hm, zunächst mal seh ich ein ganz auffälliges uneinheitliches Versmaß. Vielleicht der Tatsache geschuldet, dass es nur ein Tag war? :P Funktioniert aber schon, denk ich.
    Inhaltlich versteh ich unter der Geschichte sowas wie eine gegenseitige Abhängigkeit, kann das sein? Eine interessante Idee jedenfalls und sicher ist da hin und wieder auch was Wahres dran... Die Straße der Einsamkeit supportet das auch gut iwie, imho. Na ja, ich mach mal weiter mit dem nächsten...in der Hoffnung, das ist mal ein weniger kitschiges Thema, ich tu mich nunmal schwer damit. :( ;D



    Komm, sag ich
    Ich auch, aber ich meine was anderes. :( ;D Du Widerling führst mich echt an meine Kommentiergrenzen, lol... Ach, bitte um Verzeihung, aber ich lass den für den Moment mal aus. Ist sicher auch kein schlechtes Gedicht und alles, aber...gibt noch ein viertes, will erstmal das versuchen. ;D



    Wetterumschwung
    Ok, ein Sonett ohne den Alex... Bisschen was von dem Reiz geht halt dadurch flöten, dass man sich von der nerdigen Barockform löst, aber gut, Inhalt ist eh das Wichtigste, also mal sehen. ;D
    ZUM FENSTER! Liebesgedichte sind wohl echt Deine Welt, wenn Du hier mit 4 Werken eröffnest und kein einziges davon mal ein anderes Thema hat - ich gebe mich geschlagen...
    Na gut, Versmaß, ich muss es doch nochmal ansprechen. Sonett kommt von lat. "sonare", was so viel wie klingen bedeutet, oder anders: auch wenn kein Alexandriner, irgendwie ein geregeltes Versmaß sollte man trotzdem haben. Vers 2 und 3 sind schonmal nicht kongruent (1 und 4 dagegen schon), und solche Fehler treten an anderen Stellen leider auch noch auf. Ich fürchte, das war der Grund für 14? (Wenn ja, haste 'n netten Lehrer, bei welchen wie unsern wär die 1 flöten gewesen. ;D) Jedenfalls sind als Sonettmerkmal mehr oder weniger nur die Stropheneinteilung und die Reime gegeben (da allerdings +1 für doppeltes abba; das muss man erstmal bringen heutzutage).
    Ach, zum Inhalt wollt' ich ja auch noch was schreiben und es ist bald 12... Hat irgendwie einen Hauch von Kryptik, der meine Absicht des "Blitzkommentars", den ich hier gerade schreibe, ein bisschen verarscht, lal. Ich mag son Zeug aber, wo man zwar mit einer offensichtlichen Idee anfängt, aber dann trotzdem noch nicht gleich alles weiß. ;D Ich denke, ich werd's mir nach dem Kommentar auch noch ein paar mal durchlesen... Das erste, was mir jetzt so einfällt, sind Veränderungen in der Liebe, aber welche Veränderungen genau, darüber muss ich noch ein bisschen nachdenken.



    Ich mag das jetzt nur trotzdem mal gern abschicken, weil ich's alles direkt nach dem Lesen kommentiert hab. Vielleicht werd ich mir beim nächsten Mal mehr Zeit nehmen, aber im Moment leider ausgeschlossen, weil gerade so viel Aktivität hier ist wie noch nie und ich da niemanden benachteiligen will... Ich werd Dich definitiv weiterverfolgen, da Du auf jeden Fall einen interessanten Schreibstil hast. Nichts wär cooler als wenn Du auch mal über Themen schriebst, für die ich mich eher begeistern kann, aber na ja, wenn nicht, dann nicht. So oder so soll man als Autor das machen, was man selbst für gut und richtig hält und wenn das Dein Geschmack ist, werd ich den nicht durch meine Worte ändern können/sollen/whatever. Hm, hätte jetzt normalerweise noch mit der traditionellen Schleichwerbung zu meinem Werk abgeschlossen, aber ich fürchte, nichts für Dich - die einzige Liebe, die ich bisher thematisiert hab, war die zum Alkohol. ;D ;D ;D (Und das war nichtmal 100% meins, sondern eine freie Übersetzung.) Na ja, ich hab eine frische Leseprobe in meinem Profil zusammen mit dem Link. Jetzt hab ich die Schleichwerbung doch gemacht, lol.


    Ach so, bitte nicht alles in den Startpost, das ist sehr unelegant. Mach doch lieber pro Gedicht einen dedizierten Beitrag und im Startpost ein (alphabetisches?) Inhaltsverzeichnis. Wir scrollen sonst bald wie die Blöden, je mehr Werke hier kommen; da retten die Spoiler im Endeffekt überhaupt nichts. :/



    Btw, warum eigentlich immer eintägig? Nicht dass das nicht funktionieren würde, aber ich selbst nehm mir ja schon gern öfter mehrere Tage, weil ich dazu neige, einfach noch nicht sofort alle Ideen zu haben und so, geschweige denn die schärfsten Schwachpunkte so schnell zu sehen.

  • Keine Sorge, Fatum... Darf ich hier überhaupt das schlimmste schreiben, was ich hergebe? Vielleicht gefällt es dir dann besser. Ich weiß nicht, ob das erlaubt ist. Wenn ihr verprecht mich nicht zu sperren... ;-)


    (also es ist nichts rassistisches oder pornografisches oder staatsfeindliches^^)
    Wenn nicht, löscht einfach den entsprechenden Beitrag, mein Account ist mir zu wertvoll (ich meins ja auch nicht böse ;( ).


    Ups und ja, die Überschrift werde ich ändern, hast ganz Recht *rotwerd*


    Und ich hoffe, ihr versohlt mir hier nicht den Hintern, wenn ich mal ein Gedicht schreibe, das aus Worten besteht, die sich nicht reimen... :blush:

  • OK Leute, hier kommt ein Gedicht aus der Sparte
    "böse, unrein und nicht empfehlenswert für Kinder unter 16 Jahren"
    Bitte um Berücksichtigung dieser Aspekte. ^^


    Auch wenn ihr ungern seht, ich spoiler dieses Gedicht zunächst mal, damit niemand gezwungen wird, das zu lesen... Es geht um Selbsthass.


  • Es hat lange gedauert, aaaber... Nun kommt endlich (kleiner, aber feiner) Nachschub.


    Enstehungshintergrund: Wie so oft ist mein Freund Inspiration dieses kurzen Gedichtes. Kurz gesagt war ich in unserer Beziehung nicht mehr vollends zufrieden, weshalb ich zwar mit ihm zusammenbleiben, parallel allerdings etwas neues probieren wollte (Affärenmäßig). Ich weiß, das mag albern klingen, aber ich liebe ihn trotzdem noch über alles. Lässt sich eben nicht einfach erklären, wenn man solche Sehnsüchte hat. ;)
    Jedenfalls habe ich jetzt damit abgeschlossen, weil ich weiß, dass ich ihm nicht wehtun will, da er mir nie etwas derartiges angetan hat und es nur aus Spaß und purem Egoismus getan hätte, was in eine Beziehung nicht gehört. Es war ein Treuebruch. Er verzieh mir bereits davor, doch ich schrieb ihm an jenem Abend vor ein paar Tagen noch dieses Gedicht, um ihm meine Entscheidung vollends zu verkünden. Natürlich hat er sich sehr gefreut. :love:


    Und hier kommt es:



    Flur


    Täten sich mir zwei Türen auf,
    die eine alt und gut bewährt,
    oft benutzt und altes Stück,
    die andre, neu und unbeschwert,
    öffnet sich zu frischem Glück.
    Doch schwelg ich in Erinnerung,
    und kommen der Gedanken Schwung,
    so denk ich an was ich begehrt',
    trotz Streit und mancher Tück'
    und kehr', nachdem ich zwei verwehrt
    zur ersten stets zurück.

  • Nachdem die meisten meiner letzten Wochen erstaunlich uninspiriert vergangen sind, habe ich heute ein Gedicht wiedergefunden, das ich offenbar im November letzten Jahres geschrieben habe (es war als Notiz auf einer Internetseite gespeichert und ich hatte es nahezu vergessen.


    Es trägt noch keinen Titel, vielleicht habt ihr ja eine Idee? Da ich ca. 200 Gedichte geschrieben habe, komme ich bei einem solchen simplen Thema auf keinen kurzen, knackigen Namen mehr... "Gute Nacht" erscheint mir als zu stumpf, da ich eigentlich ungern ganze Passagen meiner Gedichte als Überschrift dazuklatsche. Es sei denn, es sind eigenwillige Wortschöpfungen, die ich als besonders empfinde.


    Nun denn, hier kommt es



    - Platzfreihalter für den Namen -


    Wenn ich des Nachts im Bettlein wimmer',
    bevor ich in die Träume geh',
    seh' ich stets ein' hellen Schimmer,
    gleich dem Licht tuts Augen weh.
    ~~
    Und sag', wer mag dies Lichtlein sein?
    Wer trugs und hat's mir leis gebracht?
    Du bist es, mein Sonnenschein,
    ich liebe dich, wünsch gute Nacht.


    Es ist zugegeben nicht die stolzeste Arbeit von mir, aber da es das aktuellste Gedicht ist, dachte ich, es wäre schön es anzufügen. (Tatsächlich besteht in letzter Zeit meine einzige kreative Aufgabe darin, meinem Freund bei einem Onlinegame "Gute Nacht" - Gedichte zu schreiben, was mich selbst betrübt, aber momentan der Fakt ist. Irgendwann gelange ich schon wieder in eine Situation, die mich richtig inspiriert! ^^)

  • Nach Ewigkeiten habe ich ein neues Update für euch.


    Habe ein meiner Meinung nach ganz lustiges Gedicht herausgesucht, dass ich meinem Freund mal schenkte, um ihm mit seinem Computerkonsum mal ein bisschen ins Gewissen zu reden (ZOCKEN).^^ Obs geklappt hat? Vielleicht kommts mir nur so vor, aber ich glaube, er hängt jetzt echt nicht mehr so oft davor. Und wie man erkennen kann, habe ich mich titelmäßig am Kinderbuch "Die kleine Raupe Nimmersatt" orientiert und statt Raupe den Namen meines Freundes eingesetzt. In gewisser Hinsicht sind beide unersättlich.



    DER KLEINE RALPHI NIMMERSATT



    Das Polster schmiegt an sein Gesäß,
    das Glase auf dem Tische steht,
    zuweil ein Schluck, ganz rechtgemäß,
    kein Lüftlein aus dem Fenster weht.
    ~~
    Die Augen hart, die Ohren taub,
    entspannte Haltung, unbeschwert.
    Komfort verstärkt durch all den Staub,
    die heile Welt ganz unversehrt.
    ~~
    Gedanken im Kopf, so linear,
    ein Ziel vor Augen, schier endloser Weg,
    Zieh'n Minuten sich hin, doch er bleibt da
    auf seinem Stuhle, der sich dreht.
    ~~
    Macht erfüllt seinen hungrigen Geist,
    hier ist er stark, hier wagt er es
    und feuert, tötet, vernichtet dreist
    auf dass der Mut ihn nicht verlässt.
    ~~
    Der Bildschirm ihn schon an sich zieht,
    er sieht nichts andres mehr.
    Jeden Tag das gleiche Lied
    und die anderen Sinne werden ihm schwer.


    Geschwind huschen Finger über Tasten,
    mit rechts umklammert die Maus,
    hier ist sein Himmel, ohne Rasten
    und Grenzen, dies ist sein Zuhaus.
    ~~
    Er liebt das Klicken, spürt die Gier,
    nimmer hört er auf,
    in seinem Reich, fast wie ein Tier
    nimmt es seinen Verlauf.
    ~~
    Die Technik ist sein bester Freund
    und wird es immer bleiben.
    Egal wie viel er auch versäumt,
    ich kann's ihm nicht austreiben...

  • Der Mast


    Holz zersplittert.
    Seele gebrochen.
    Das Schiff geht unter.
    Ich habe Salz gerochen.


    Doch bevor ich untertauche
    noch ein letzter Augenblick
    der Erinnerung und kaufe
    den Moment mit dir zurück.


    Bevor das Wasser mich verschluckt,
    will ich an dich nur denken.
    All meine Konzentration
    auf dich, auf dich nur lenken.


    Du tauchtest auf,
    so fest und stark,
    einem Maste gleich,
    auf dem Würde lag.
    Ich hielt dich immer, klammerte an dir.
    Ließ dich nicht los und sank mit dir.


    Gute und auch schlechte Zeiten,
    alles schmilzt dahin.
    Selbst wir sind vergänglich.
    Jetzt macht es einen Sinn.


    Dein Holz wurde nie morsch
    oder angefressen, Großer.
    Nein, du warst stets kräftig.
    Doch du littest.


    Du wolltest mehr als nur ein Mast sein.
    Wolltest weg, ausbrechen.
    Nun wird sich das Meer
    an deinem guten Willen rächen.


    Die Wellen spülen meine Tränen fort,
    niemand wird sie sehen.
    Dies wird sein der letzte Ort,
    an dem wir beide stehen.


    Die Kanone vor einer Stund*
    richtet' ich auf mein Schiff.
    Ließ es durchlöchert und hoffnungslos
    im großen Wasser zurück.


    Und nun weißt du, es ist wahr,
    denn selbst jetzt brauche ich dich.
    Wärst du nämlich nicht da,
    wär' ich längst verendet elendig.


    Denn der Mast ragt aus dem Meer
    und ich, an ihn gekettet
    schau der Vergangenheit hinterher
    bevor sie ewig eingebettet.


    Du an meiner Seite,
    groß und stolz ragst du,
    immer noch, wir beide, kurz vor der Pleite,
    bald finden wir uns're Ruh'.


    Genauso wollt' ich sterben,
    wenn du bei mir bist,
    damit einer den andern
    auch nicht so sehr vermisst.


    Ich - das sinkende Mädchen.
    Du - der Mast.
    Ich halte dich fest.


    Holz zersplittert.
    Seele gebrochen.
    Mein Schiff geht unter.
    Schon seit Wochen...



    ~~
    Freue mich über jeden Kommentar!

  • Und wieder ein neues Update mit einem Gedicht, das mich selbst immer sehr emotional stimmt, wenn ich es vor mir herlese. Ich finde mein Gedichtlein schön. Wäre nett, wenn mir irgendwer mal ein Kommi schreiben würde...? =^.^= *miau*
    Folgendes Gedicht habe ich Anfang 2009 verfasst. Ein sehr unregelmäßiges Reim- und Versschema. Aber irgendwie wollte ich das hier nicht, denn ich finde, so klingt es schöner und tiefgründiger.
    ~~



    Flieg!


    Anna. Die Unscheinbare.
    Das Mädchen von nebenan.
    Sie war dick als Kind,
    anderen nicht gleichgesinnt.
    Sie war anders,
    wurde ausgelacht.
    ~~
    Anna machte sich,
    doch die Wunden blieben.
    Oft sagte sie,
    sie wolle fliegen.
    Sie verliebte sich in Falsche,
    die sie tränennass hinterließen,
    niemals etwas für sie fühlten,
    ihr den Dolch ins Herze stießen.
    ~~
    Dieser Dolch war ein Messer
    und sie schnitt's in ihre Haut
    bis jeder letzte Seelenkummer
    nur vergessen und verdaut.
    Sie blutete für's Weinen,
    wollte keine Emotion zeigen.
    In der Öffentlichkeit lacht sie.
    Es sei alles in Ordnung... Sagt sie.
    Doch sie wusste, das war es nie.
    ~~
    Anna fühlte sich ausgestoßen,
    hatte Wenige oder Keinen.
    Und innerlich seh' ich sie weinen.
    Doch das tut kaum jemand sonst.


    "Ich kann fliegen",
    sagt sie, schaut mich an.
    "Ich werde zu einem Raben."
    Ich glaube ihr nicht,
    weil kein Mensch fliegen kann.
    Doch scheint sie sich dran zu laben.
    ~~
    In fünfunddreißig Metern Höhe
    steht sie neben mir.
    Sie meint es ernst...
    So stehen wir.
    Und schauen einander an.
    ~~
    Anna schließt die Augen,
    breitet die Arme aus.
    Schneidet sich tief in beide Arme
    und fällt geradeaus.
    Ich will sie nicht halten,
    denn ich weiß, es ist ihr Traum.
    Sie will frei sein. Fliegen.
    Und Träume darf jeder haben.
    ~~
    Und das Blut strömt nach oben
    in feinen Linien, in dem Wind.
    Sie fällt immer tiefer,
    Anna fällt geschwind.
    ~~
    Ihr rabenschwarzes Haar zu Federn,
    Arm' zu prächt'gen Schwingen,
    wie ein Geist löst der Vogel sich von ihr
    und krächzt, anstatt zu singen.
    Ein Krächzen der Freiheit.
    ~~
    Anna kann fliegen.
    Sie wurde zum Raben.
    Doch niemand hat den Raben gesehen...



    Freue mich auf euch!
    ~ Scaro

  • Hallo Scaro, =)
    wie gestern ja versprochen, schaue ich mal bei dir rein und mir bietet sich gerade jetzt eine sehr gute Gelegenheit, denn ich habe gerade Zeit.
    Bevor ich mich aber - dann doch wieder aus Zeitmangel - nur zu deinem aktuellen Gedicht äußere, spreche ich noch kurz deinen Startpost an. ;D
    Dein Startpost gefällt mir allgemein wirklich gut, bisschen inhaltslos meiner Meinung nach - aber gut ich gehöre auch zu der Kategorie "total ausführlich" insofern. x3 Andererseits wäre so ein bisschen Urheberrecht gar nicht mal so schlecht, man muss als Künstler ja seine Rechte kennen und auch darauf aufmerksam machen. Es sei denn du magst Creative Commons, was ich aber nur bei Bildern und nicht bei Schriftwerken sinnvoll finde. Jedenfalls könntest du das und eventuell deine Inspiration noch etwas weiter ausbauen. Vor allem Poeten - zumindest empfinde ich das bei anderen so - haben in meinen Augen eine besondere Begabung für die Natur oder allgemein ihr Umfeld. Du erwähnst das hier kurz, aber vielleicht gehst du da noch etwas mehr ins Detail. ;D Verlinktes Inhaltsverzeichnis - pretty nice - aber überprüf die Links regelmäßig, teilweise wollen die dann doch nicht mehr funktionieren. (Ich kenne das Problem und finde es einfach nur ätzend...)
    Dein Cover ist echt schön, gefällt mir wahnsinnig gut. <3 Aber auch hier - Don't violate the Copyright! - bitte Bildquelle angeben. Ach ja und solche Formulierungen wie © deviantArt, © photobucket oder noch schlimmer © Google sind a) falsch und b) nur Quellenangaben aber nicht die korrekte Angabe des Künstlers. (Lese ich oft und ich finde es immer wieder eine Unverschämtheit. ^^") Insofern, wenn man sich schon die Mühe macht ein Cover zu suchen ist in meinen Augen das Mindeste, dass man die Quelle oder direkt den Künstler noch angibt. Ich bin mir aber sicher, dass du das wusstest und hier nur vergessen hast, kann gut passieren. ^^
    Ich sehe gerade, du hast dein Inhaltsverzeichnis nach dem Alphabet geordnet. Schön, das ist mal was anderes, man könnte es ja nach Posts oder Entstehungsdatum auch sortieren, aber so gefällt es mir glatt noch besser. Wusstest du, dass man Artikel nicht ordnet? ^^ (Zumindest im Bibliothekarischen wird das nie gemacht.) Zwar kenne ich die Ordnung nach den Artikeln auch - sehe ich auch -, fände es aber ohne Artikel fast noch besser. Aber das stelle ich dir frei, wollte ich nur anmerken. (*sigh* typisch RAK, immer wieder kann ich es mir nicht verkneifen das anzusprechen. Entschuldige. ^^")


    Sou, nachdem ich also das losgeworden bin, zum aktuellen Gedicht. ;D


    Flieg!
    Einworttitel. <3 Und nicht nur das, es handelt sich um eine Aufforderung, was es in meinen Augen sogar noch schöner macht. Warum? Weil das irgendwie den Leser selbst anspricht und man sich fragt, wen du damit meinst. Ob das lyrische Ich gar jemanden dazu auffordert. Geht es um einen Vogel oder ein anderes Lebewesen? In der ersten Zeile wird schon klar, es handelt sich also um Anna. (A/N: Normalerweise bin ich ein Freund der "Strophe für Strophe" Betrachtung eines Gedichtes. Dieses Mal möchte ich das aber mal auslassen, weil ich glaube, da wenig dazu schreiben zu können. Außerdem bin ich gerade so schön in Fahrt. ^^)
    Also deine erste Strophe führt den Charakter praktisch ein, um den es geht. Es geht also nicht um einen Vogel - was in diesem Zusammenhang auch irgendwie gepasst hätte. Spontan war mir nämlich zu dem Titel irgendwie eine kurze Geschichte über einen Vogel eingefallen, der sich vielleicht den Flügel gebrochen hat und nach längerer "Krankheit" dann endlich wieder fliegt. (Hört sich irgendwie kitschig an...)
    Jedenfalls kreierst du mit Anna wohl das typische unbeliebte Kind, dass keiner beachtet und wohl im Laufe des Gedichtes noch einiges schlimmes erleben wird. Eigentlich bekommt man jetzt schon etwas Mitleid, keine Ahnung, vielleicht weil man solche Geschichten schon öfter gehört oder gar selbst miterlebt hat, wie die "unbeliebten" Personen am Ende doch immer am meisten leiden. Irgendwie je weiter man liest, desto mehr bestätigt sich das, zwar verändert sie sich - wohl zum Positiven -, aber das hält die Leute natürlich nicht davon ab, sie wie ein Stück Dreck zu behandeln. (<- entschuldige die Ausdrucksweise. ^^) Die letzten drei Zeilen der zweiten Strophe gefallen mir hier sehr gut, wundervoll beschrieben. Man kann dem nur zustimmen. Ja, irgendwie kommt dann das, was man so erwartet, der Mensch beginnt sich abzuschotten. Gefühle? Was ist das? Viele tragen mit Sicherheit eine solche Maske - ich selbst des öfteren ^^ - einfach weil es meist leichter ist, nicht darüber zu sprechen. Warum auch jemanden mit seinen Gefühlen belasten, wenn man doch ohnehin nur noch mehr verletzt wird? Hat also in diesem Fall keinerlei Nutzen, da kann ich Anna schon verstehen.
    Mh... sie hat also einen Traum? Interessant dieser Wunsch fliegen zu können, wohl um wirklich etwas Besonderes zu sein, damit sie wirklich vollständig akzeptiert wird. Könnte ich mir gut vorstellen. (Warum erinnert mich das grade so stark an meine KG "Shinda"? o.o Wohl haben wir beide über ein ähnliches Thema geschrieben. xD) Ein Rabe also, auch wenn der Ruf dieses Vogels wohl eher schlecht ist, finde ich sie faszinierend. ;D Vor allem weil sie so intelligent sind.
    Dass das Lyrische Ich, ihr nicht glaubt, kann ich verstehen, aber wenn sich Anna an dieser Vorstellung labt, scheint sie davon ziemlich überzeugt zu sein. Bin ja mal gespannt, wie das endet...
    Äh, whut? o.O Sind sie auf ein Hochhaus geklettert oder wie? Interessant, dass sich das lyrische Ich, da einfach überreden ließ mitzugehen.
    Okay, jetzt ist sie übergeschnappt... A) sie stürzt sich von einem Hochhaus b) sie schneidet sich auch noch die Arme auf. Ich meine, wenn sie am Boden aufkommt ist sie doch so oder so tot, warum das unnötige Blut? Okay, aber vielleicht muss man das ja nicht verstehen. Das Bild, was das Blut sicherlich bei dem Fall zeichnet - angedeutete Federn I think - ist aber trotzdem schön. Die Idee gefällt mir zumindest. Das lyrische Ich lässt Anna also handeln, wohl nicht nur wegen dem Traum, sondern auch, weil wohl so das Leiden von Anna ein Ende haben könnte. Das wünscht man ihr schon.
    Und dann kommt wohl die Verwandlung, die keiner für möglich gehalten hätte, aber es ist tatsächlich passiert - so ein bisschen Fantasie passt hier aber gut - und ihr Wunsch hat sich erfüllt.
    Keiner hat es gesehen? Das hinterlässt irgendwie einen bitteren Geschmack auf der Zunge, aber vielleicht ist es besser so.


    Sehr, sehr schönes Gedicht, wirklich gefällt mir unglaublich gut. ^^ Auf Metrum und ähnliches kann ich ja jetzt nicht groß eingehen, aber selbst dieses Unregelmäßige hat hier sehr gut gepasst. Falls du da irgendeinen tieferen Sinn ausdrücken wolltest oder irgendwelche Andeutungen versteckt hast, habe ich sie bestimmt nicht gesehen. ^^" Sorry, in so was bin ich schlecht...
    Trotzdem merkt man, dass du echt Talent hast, dein Können zeigt sich hier deutlich und ich habe in deine anderen Gedichte auch etwas geschnuppert und zumindest die im Startpost gelesen. :3 Mach weiter so!


    ~ Cynda

  • Oh, Cyndaquil! Danke, dass du dich so früh gemeldet hast!


    Ich werde dann mal kurz und flockig (hoffentlich krieg ich das diesmal hin^^) auf deinen Kommentar eingehen.
    Erstmal freue ich mich, dass dir mein neustes Gedicht gefallen hat. Allerdings muss ich zur Bedeutung vielleicht einiges klarstellen:


    Eigentlich will sie weniger fliegen, um etwas "Besonderes" zu sein. Viel mehr dachte ich an das losgelöste, freie Gefühl, dass sich der Mensch beim Gedanken ans Fliegen vorstellt. Anna möchte endlich aus den Zwängen, aus ihrem einsamen, missverstandenen Leben ausbrechen und sich von allem loslösen (was man auch durch Suizid erreichen kann, weshalb ich beides auch verknüpft habe).
    Und zu dem Raben zum Schluss kann ich sagen (auch wenn ich immer hoffe, dass der Leser es von allein versteht^^) - der Rabe war nicht wirklich da. Das lyrische Ich hat zwar geistig den Raben vor sich gesehen, weil es sich an ihren Traum erinnerte und ihn praktisch im Geiste vor sich sah. Er sah die Freiheit und die endlose Weite. Deswegen schrieb ich ja "Niemand hat den Raben gesehen", um zu verdeutlichen, dass sich niemand für Anna und ihre Träume interessiert hat und somit wieder ein guter Mensch umsonst gestorben ist. Und dass es einfach nur IHR Traum war, an dem niemand teilhaben konnte, weil sie niemand wirklich verstanden hat. Außer vielleicht das lyrische Ich. Aber das brauchte ich, um irgendwie eine Verbindung zu Annas Leben herzustellen, damit man auch als Leser alles nachvollziehen kann.
    Was ich als Intention wählen würde, ist relativ vielschichtig. Einerseits natürlich, dass auch psychische Angriffe auf eine Person diese stark schädigen können. Ich sehe Anna als kluge, nachdenkliche, aber auch kindliche Person vor mir. Also, sie hat den Sprung nicht aus purem Leichtsinn gewagt. Sie wollte einfach zeigen, dass sie letztenlich doch noch den Mut hat, über den anderen zu stehen und von allem wegzukommen. Trotzdem ist sie psychisch natürlich gestört.
    Und ansonsten würde ich eben sagen, dass begabte, unterschätzte Menschen durch Oberflächlichkeiten in unserer Gesellschaft viel zu schnell untergehen als Aussage...


    Ich habe keine Ahnung, wie sich das jemand zusammenreimen soll, der das Gedicht nicht geschrieben hat. Aber das dachte ich auch immer bei Interpretation in Gedichten. Und ansonsten weiß ich auch nicht, was ich noch schreiben soll. Ich wollte nur Licht ins Dunkel bringen und das Verständnis von "Flieg!" verbessern.
    Liebste Grüße und vielleicht sieht man sich in diesem Faden ja nochmal...?
    Scaro

  • Hallo Scaro,
    da ich schon etwas länger mit deinen Gedichten liebäugele und du doch schon sehr lange, trotz vieler Updates, keine Kommentare gekriegt hast, nehme ich mal dieses Vorhaben endlich in die Hand.
    Ich habe mir mal ein Werke rausgesucht, das noch kommentarlos geblieben ist und mich selber aber stark von der Thematik her anspricht. Das wäre einmal So wie du es einst tatest. Da kann es auch eigentlich schon losgehen:



    So wie du es einst tatest
    Der Titel beginnt gleich mal mit einem Vergleich und bringt schon jetzt ein lyrisches Du ins Spiel. Das Thema selber verrät er nicht, aber gibt schon einen gewissen Einblick worum es grob gehen könnte. Ich bin ja selber eher ein Fan von „Ein-Wort“-Titeln, dennoch finde ich diesen Satz als Titel gut und kann mir in Hinsicht auf den Inhalt des Gedichtes auch nichts Passenderes vorstellen. Aber erst einmal zum Gedicht selber, dann kann man am Ende auch mehr zum Titel sagen :3


    Ich will mich treten, will mich schlagen,
    will nur weg hier, mich bestrafen,
    nicht in deine Nähe wagen.
    Will mich prügeln, will mich knebeln
    und mir dann die Haut zersäbeln,
    will mich quälen, weiß nicht weiter
    und der Schorf beginnt zu eitern...

    Den Selbsthass hast du ja eigentlich schon erwähnt und mit dem beginnst du auch gleich deutlich. Zu diesem selbstzerstörerischen Gefühl kommt auch durch Vers 3 ein Minderwertigkeitsgefühl mit ins Spiel: „nicht in deine Nähe wagen“ klingt in Verbindung mit der Gewalt als ob man das Lyrische Du vor seiner Existenz schützen will bzw. seine Anwesenheit dem anderen ersparen. Zusammen mit den ausgewählten Verben ergibt das schon in dieser einleitenden Strophe eine äußert intensive Emotion, die einen sofort mitreißt. Der vorletzte Vers spricht von „will mich quälen, weiß nicht weiter“, dabei scheint das Lyrische Ich sich schon stark zu quälen, worauf auch der „eiternde Schorf“ anspielt. Doch das scheint dem Lyrischen Ich nicht genug, auch wenn es nicht weiß, wie es weitermachen soll. Ein furchtbares Gefühl, wenn man aus seiner Haut raus will, sich selbst am liebsten zerstören würde, aber nicht kann, weil man einfach man selber ist, egal wie sehr man sich in dem Moment hasst.
    Angenehme Reime, die zwar nicht so regelmäßig sind, aber durchaus den Lesefluss unterstützen und das reicht hier auch vollkommen aus.


    Was mach ich allein, weinerlich,
    sag, was mach ich ohne dich,
    will mich verletzen mit meinen Händen
    so wie du es einst tatest, will mich schänden,
    denn so denk ich immer an dich
    und du vielleicht so auch an mich,
    so ist ein Stück von dir an meiner Seite,
    auch wenn ich noch so grausam leide.

    Die zweite Strophe erweitert ein wenig den Selbsthass und macht nochmal die Minderwertigkeitskomplexe deutlicher. Es ist anscheinend nicht nur so, dass das Lyrische Ich ein Problem mit sich alleine hat, sondern auch die Beziehung zum Lyrischen Du schon zerstörerische Eigenschaften hatte. Es herrscht hier eine ungesunde Abhängigkeit vom Lyrischen Du, denn obwohl man an dieser Sehnsucht nach dem gleichen Schmerz, wie einem zugefügt wurde, leidet, will man sie trotzdem und kommt sich ohne recht verloren vor. Verzweifelt, ich würde sogar fast schon sagen „süchtig“, ist hier das Lyrische Ich und in einer ziemlich misslichen Lage. Es kommt nicht vom Fleck, kann sich nicht weiterentwickeln.
    Ich finde hier die oft gebrauchten Worte „dich“ und „dir“ sehr gelungen, weil es diese Abhängigkeit nochmal betont. Es scheint auf der Welt für das Lyrische Ich sonst nichts zu geben.


    Will mich hassen, mich verachten,
    will mich ritzen, mich abschlachten,
    nur ganz langsam, ich hab Zeit,
    selbst wenn ich deine Blicke meid'.
    Denn in deinen Augen dort
    verbirgt sich Lüge und auch Mord,
    kann dich nicht anseh'n, wies beliebt,
    denn dann siehst du, was mit mir geschieht.

    Die Grausamkeit in dieser Beziehung wird hier jetzt wirklich verdeutlicht und offen ausgesprochen. Zudem kommt jetzt zu Selbsthass und Minderwertigkeitskomplexen auch noch eine Portion Ekel mit ins Spiel bzw. Selbstverachtung. Der Hass gegen sich selbst ist wirklich mehr als deutlich, allein schon durch solche Verben wie „abschlachten“ wird das echt gut ausgedrückt. Hier kommt aber noch der Aspekt dazu, dass das Lyrische Ich trotz Wunsch beim Lyrischen Du zu sein, seine Blicke meidet, sich also irgendwo dann wieder schämt. Das erinnert nochmal an die erste Strophe, wo sich das Lyrische Ich nicht in seine „Nähe wagen“ möchte. Diese innere Zerrissenheit macht die gesamte Situation umso schlimmer, da sowohl die Nähe als auch die Abwesenheit des Lyrischen Du diesen Selbsthass verstärkt.
    Die Formulierung „denn in deinen Augen dort verbirgt sich Lüge und auch Mord“ ist echt toll. Es sagt so viel aus über die Beziehung. Vor allem die Wortwahl „Mord“ deutet darauf hin, dass auch das Lyrische Du zerstörerisch ist und ein Teil des Selbsthasses wohl auch daher rührt, dass man sich nicht wehren kann.


    Ich will flehen auf den Knien
    vor deinem Schoß, du darfst nicht gehen,
    denn dann bin ich ganz alleine
    auf der Welt, ja, und ich weine,
    weine in mich selbst hinein
    und sag ich will nicht einsam sein.

    Hier ist dann doch wieder eine inhaltliche Wendung zu bemerken. Eine Entscheidung ist wohl gefallen, in welche Richtung das Lyrische Ich gehen will. Was ich schön finde, ist dass man hier eine Einsicht kriegt, warum das Lyrische Ich diese Situation wählt. Es scheint im Leben sonst niemanden zu haben, um einen Ausgleich zu schaffen zu dieser Beziehung und dadurch auch eine gewisse Unabhängigkeit zu gewinnen. Der Mensch ist nicht für das Allein Sein geschaffen und lieber wählt man oft den Schmerz und das Leid, bevor man es riskiert auf sich allein gestellt zu sein. Ein Gedankengang, den man oft bei Frauen findet, die von ihren Ehemännern misshandelt werden. Diese flehende Position „auf Knien vor deinem Schoße“ bestärkt auch noch die verzweifelte Lage und die wie viel Angst das Lyrische Ich eigentlich hat.


    Hör mein Flehen, hör mein Schreien,
    ramme in mein Herz hinein,
    damit ich nie vergesse, dass du bei mir bist,
    denn das ist meine einz'ge List,
    Ich kann mir nicht denken, dass du auf mich wartest,
    drum tu ich mir weh...
    - so wie du es einst tatest.

    Ein sehr trauriger Abschluss. Das Lyrische Ich holt sich die Anwesenheit des Lyrischen Du durch Zufügen von Schmerzen her. Es erinnert mich ein wenig daran, wie man in Erinnerungen an verlorene Liebe schwelgt, obwohl das einem nur noch mehr wehtut. Trotzdem hat man Angst diese zu verlieren, bis man endlich langsam darüber hinwegkommt. Nur hier scheint ein Hinwegkommen nicht möglich und wo andere sich nur erinnern, wird hier das ganze physisch durchgezogen. Es gibt kein Voranschreiten in diesem Gedicht und das macht das ganze so unglaublich depressiv.
    Der Schluss kehrt zum Titel zurück und jetzt ist natürlich absolut klar, was damit gemeint war. Es liegt wirklich der Schwerpunkt auf diesem Vergleich zu den Taten des Lyrischen Dus und dem, was das Lyrische Ich sich jetzt selber antut, dementsprechend passt die Titelwahl unglaublich gut.


    An der äußeren Form ist insgesamt auffällig, dass die Strophen unregelmäßig sind und sich je nach dem in der Anzahl der Verse unterscheiden. Eine Regelmäßigkeit muss hier auch gar nicht wirklich sein, denn es sind mehr oder weniger chaotische Gedanken und Gefühle, die ausgedrückt werden. Fast schon schade finde ich deswegen die Reime, weil diese einem Gedicht immer etwas leicht geordnetes, teilweise kindliches geben. Aber allzu sehr fällt das nicht negativ ins Gewicht. Auch diese Kindlichkeit der Reime kann man in Verbindung mit dem Inhalt setzen, denn irgendwie ist das Lyrische Ich wie ein Kind, das nicht eigenständig sein kann.
    Unglaublich gut finde ich die Wahl der Verben im Gedicht. Die vielfältigen Begriffe für Wörter, die etwas mit Schmerz zufügen zu tun haben sind super eingesetzt und drücken doch immer was anderes aus, auch wenn die Botschaft des Selbsthasses erhalten bleibt. Deine Metaphern sind auch echt toll und wecken passende Bilder zu den Emotionen des Gedichts. Auch der inhaltliche Verlauf ist nachvollziehbar und deckt das Essentielle für dieses Gedicht ab.



    Als Schlusswort kann ich nur sagen, dass du tolle Werke bietest, bei denen es viel zu entdecken gibt. Vor allem viel Menschliches. Ich überlege, ob ich vielleicht auch demnächst das Gedicht „Flur“ kommentieren soll, da mir das Motiv zusagt.
    Also vielleicht schon bis bald :3 Hoffe du freust dich über meinen bescheidenen Kommentar.



    .: Cassandra :.

  • Oh Cassandra!


    Falls du hier ab und zu reingeschaut haben solltest, muss es dir ja so vorgekommen sein, als hätte ich dich ignoriert!
    Tatsache war aber, dass ich alle paar Wochen nach meinem letzten Post vielleicht mal hier reingeguckt habe und nachdem ich nichts Neues vorfand, habe ich es ruhen lassen, bis ich von Neuem inspiriert wurde.
    ~~
    Zuerst einmal hat mich deine streng analytisch gehaltene Interpretationsmethodik plattgemacht. Kenne ich noch gut aus der Gymnasial-Oberstufe. Ob sich Lehrer auch so erschlagen fühlen, wenn sie die vielen, durchdachten Arbeiten lesen?
    Man hat dann als Autor eines Gedichtes irgendwie das Gefühl, das Gedicht würde zerrupft und viel zu komplex und objektiv analysiert. Was aber gar nicht schlimm ist, weil es mich wirklich ehrt, dass du dir so viele Gedanken machst und freiwillig alles ins Kleinste interpretierst... Und ja, das Gedicht stammt aus meiner sehr depressiven Zeit.
    Da es teilweise so klang, als würdest du denken, dass ich mit der Person, die das Gedicht beschreibt, mal zusammen war, muss ich dir Unrecht geben. Ich war nur hoffnungslos und unglücklich verliebt in eine Person, die mir nicht gut getan hat. Dauerte aber ein paar Monate, das einzusehen.
    Da du auch mehrfach die Phrase "Nicht in deine Nähe wagen" wiederholtest, gehe ich kurz nochmal darauf ein - ist weniger darauf bezogen, dass ich Angst davor habe, dass er mir wehtut, wenn ich ihm zu nahe komme, sondern viel mehr der Sache geschuldet, dass es mir das Herz zerriss, bei ihm zu sein, weil seine Anwesenheit mit die Kehle zuschnürte und ziemlich heftige, körperliche Reaktionen mit sich führte. Und vielleicht auch der Tatsache, dass ich ihn nicht haben konnte und eigentlich auch nicht wollte. Aber das war ein eher schwieriges Thema, ich erwarte nicht, dass du oder irgendjemand sonst das versteht.^^
    ~~
    Aber nun zum eigentlichen Grund, warum ich meinen Poesiefaden noch einmal (und hoffentlich nicht das letzte Mal!) aufsuche - ein neues Gedicht, tatsächlich, und kein altes Ausgegrabenes, das ich immer noch lesenswert finde! :D
    Man könnte es als Natur-Lobrede meiner momentanen "Heimatstadt" bezeichnen.
    ~~



    Parkdösen


    Wie schön es ist, in der Sonne zu liegen,
    wenn Blätter sich stumm im Winde wiegen.
    Vögel ringsherum, ihr lautes Lied
    macht, dass man den Frühling sieht.
    Ein Meer aus Grün erstreckt sich vor
    und hinter mir, und nebenan.
    Über mir ein Piepmatzchor,
    ich schließ' die Augen dann und wann.
    Wie alles schießt und heiter macht,
    der Bäume und Blüten Knospen,
    von der Sonne hell bewacht,
    strahlend aus dem Osten.
    Duft umgibt und treibt wie Brise
    über diese Parkeswiese.
    Berührt es mich? Werde ich alt?
    Deine herrliche Gestalt,
    oh Natur, nie warst du so schön
    wie im wunderbaren Greifeswald.


    ~~


    24.04.2012



    Das wars dann erstmal wieder von mir,
    Scaro