Jule's Gedichte (neu: Fluss der Zeit)

  • Huhu :)
    Nach sage und schreibe über drei Jahren melde ich mich zurück. In diesen Jahren hat sich einiges getan, mittlerweile bin ich weggezogen und studiere, und zwar einen Studiengang der nicht im Entferntesten etwas mir Lyrik zu tun hat. Gegenteiliger gehts eigentlich kaum ;)
    Da ich durch das Abi, den Umzug, das Studium und eine ganz neue Lebenssituation nicht zum Schreiben kam war der Thread hier ziemlich verstaubt als ich ihn gestern ausgegraben habe. Dies soll sich in der nächsten Zeit wieder ändern, denn ich habe das Gefühl dass die vielen neuen Eindrücke die ich gewinnen durfte viel Stoff für neue Gedichte liefern.


    Ein paar Worte noch zu mir, da sicher viele neue Leser im Fanfictionbereich dazugekommen sind in den drei Jahren meiner Abwesenheit.
    Mittlerweile bin ich 21 Jahre alt, mache gerne Sport, lerne viel für mein Studium da ich ziemlich ehrgeizig bin, koche gerne und spiele wenn genug Zeit da ist auch Videospiele. Zum Schreiben kam ich durch meine damalige Deutschlehrerin, die mich mit Ihrer Freude an Lyrik inspiriert hat und mich immer wieder zum Schreiben ermutigt hat. Dies ist nun schon 4 Jahre her, und ich hoffe dass meine Werke sich mit der Zeit zum Positiven hin entwickeln werden.


    Die Rechte an sämtlichen Gedichten die hier veröffentlicht werden liegt bei mir, sie dürfen nicht ohne mein Einverständnis weiterverbreitet werden.


    Über Kommentare zu meinen Werken würde ich mich natürlich sehr freuen.



    Hier gehts direkt zu den Gedichten:


    Kampf der Welten
    Träumerin
    Perfekt?
    Loona
    Den Horizont bereisen
    Winterschlaf
    Überfluss
    Größenwahn
    Pasión
    Waldspaziergang
    Entgegen aller Vernunft
    Engelsstimmen
    Herzenswünsche
    Leben
    Seelenfänger?
    Himmelsstern
    Immer dann.
    Ein Funke Hoffnung
    Der Klang der Stille
    Der alte Spiegel
    Kalt.
    Was ihr seht
    Asphalt
    Erwachen
    Fluss der Zeit

    Benachrichtigungen:

    - Fatum
    - Aevum
    - Cassandra
    - Leandy
    - Black Cat




    So hier kommt auch schon das erste Gedicht. Entstanden ist es an nem langweiligen Mittwochnachmittag, ich hab grade ferngesehen und da dacht ich ich tu einfach mal was halbwegs sinnvolles. Es ist wie schon gesagt das erste Gedicht meines Lebens, ich weiß auch dass es nicht perfekt ist ;)
    Einige Teile werd ich auch noch verbessern, wenn ich weiß wie ;)






    Kampf der Welten



    Der Herbst ist da, die Blätter fallen,

    das würd’ mir eigentlich gefallen,
    wenn da nicht diese Sehnsucht wär.

    Menschen seh ich auf den Straßen,
    lachen, singen, reden, spaßen,
    doch mir, mir sind sie alle fremd.


    Die Tage werden immer trüber,

    und langsam schweift mein Geist hinüber,

    gleich werd ich wieder bei dir sein.


    Die Sonne blendet meine Augen,

    und fühlt ich’s nicht, ich könnts kaum glauben,

    dass du an meiner Seite bist.


    Jetzt zeig mir deine kleine Welt,

    du weißt, dass sie auch mir gefällt,

    wie gern ich dort würd’ leben.


    Doch naht schon jetzt der Augenblick,

    ich muss in meine Welt zurück,
    mein Schicksal noch erfüllen.

    Dein Bild verschwimmt, ich muss nun gehn,

    darf länger nicht mehr bleiben,
    doch werden wir uns wiedersehn
    ich kann es nicht beschreiben:

    Es ist als ob ein Kampfe tobt,
    in meinem kleinen Herzen.
    Zwei Welten streiten sich um mich,
    die eine voller Schmerzen.


    Doch deine Welt ist wundervoll,

    mit Liebe, Hoffnung, Freuden.

    die andere voll Leid und Groll.

    Warum noch Zeit vergeuden?

    Doch leider weiß ich ganz genau,
    wer wohl gewinnen wird,
    die Wirklichkeit zieht mich zurück
    zurück ins Alltagsgrau.

    Doch irgendwann komm ich zurück,
    zurück in deine Welt,
    ich weiß, dort liegt mein wahres Glück,

    das meine tiefe Nacht erhellt.

  • Gott Mädls, das sind keine gescheiten Kommentare, die helfen mal so mit 100% Lob und 0% Inhaltsbezug ihr mal so ziemlich gar nicht weiter, lol.


    Zitat

    In der Schule haben wir in letzter Zeit sehr viel über Gedichte geredet, da kam ich auf die Idee, mich auch mal daran zu versuchen. So kam es dass ich mich eines Nachmittags hingesetzt habe, und einfach angefangen hab zu schreiben.

    Hm, aber warum? :P Ich dachte immer die Schule sei irgendsoein langweiliges System von Folterkammern, das garantiert niemandes Freizeit freiwillig ausfüllte. Da müsste man doch schon wenigstens irgendwas "Cooles" gelesen haben, oder nicht?


    Zitat

    Ich lese schon seit ich klein bin sehr gerne, leider komme ich im Moment nur selten dazu. Mit Gedichten hab ich mich allerdings bis jetzt nur in der Schule beschäftigt.

    Dann besorg Dir doch mal einen guten Gedichtband, das kann notfalls sogar als Scheißhauslektüre (aber nicht Arschpapier...) herhalten. ;D


    Zitat

    und jeder hat irgendwann mal mit dem Schreiben angefangen.

    Jeder nicht. :P


    Haha, nu pflück ich schon das Drumherum auseinander. Wo soll das hinführen? ;D




    Na gut, Du sagst, Du hättest von Metrum und so Zeug keine Ahnung? Muss ich Dich enttäuschen, es liegt Dir offenbar im Blut. Die ersten drei Trios sind dahingehend perfekt (na ja, Vers 9 musste ich zweimal lesen, aber dann ging's), erst im vierten finde ich einen Fehler und den zu beheben ist wie geschenkt:

    Zitat

    Die Sonne blendet meine Augen,
    und fühlt ich’s nicht, ich könnte kaum glauben,

    Vierhebiger Jambus und danach irgendwas nahe am vierhebigen Jambus wegen eines depperten Schönheitsfehlers. Du stellst ihn in dem Fall ganz einfach wieder her, indem Du aus "könnte" etwas Einsilbiges machst, halt einfach "könnt'" oder auch "könnt's" könnt' (;D) ich mir vorstellen.

    Zitat

    Dein Bild verschwimmt, ich muss nun gehen,
    (...)
    doch werden wir uns wiedersehn,

    Kann zwar nicht ausschließen, dass das hier alles gewollt ist, aber mir persönlich ist da ja ein E zu viel. ;)

    Zitat

    Die andere ist wundervoll,

    Ok Kindchen, mir reicht's mit Dir und Deiner Tiefstapelei. Es kann unglaublich verlockend sein, die hässlichen anderen mal eben auf die and'ren zu beschneiden, aber das hier nicht zu tun war genau die richtige Entscheidung. Du wirst nirgendwo mehr schreiben, Du hättest von dem Formkram keine Ahnung; für einen Anfänger ist das alles viel zu sauber hier. ;)


    Das soll's dann erstmal zur nackten Struktur gewesen sein. Die ist ironischerweise perfekt, wenn Du die beiden genannten Punkte ausbesserst und so saubere Sachen hab ich in diesem Forum gerade in den letzten Wochen selten gelesen. Von daher wie gesagt, entweder bescheißt Du uns oder Dich selbst, such Dir was aus. :P Dann mal zu Inhalt und Wortwahl...


    Zitat

    Jetzt zeig mir deine kleine Welt,
    du weißt, dass sie auch mir gefällt,
    wie gern ich hier würd’ leben.

    Wäre dort nicht treffender? Das Hier haste doch eigentlich, so wie ich das verstanden hab, davor die ganze Zeit eher genervt beschrieben.
    Ansonsten hat mich ja die "kleine Welt" zum Lächeln gebracht, weil ich diese Formulierung mit dem Vorstellungsvermögen einfältiger Leute assoziiere. Klingt von daher irgendwie zynisch. ;D

    Zitat

    Doch naht schon jetzt der Augenblick,
    ich muss in meine Welt zurück,
    mein Schicksal noch erfüllen.

    Nanu, was für ein Zeitraffer. Aber ok, kann man machen. Für den letzten Vers hier müsste ich aufgrund der Verwendung meines Namens halt eigentlich Schadensersatz verlangen, lal. Gefällt mir aber. Ironischerweise auch mitunter deswegen, weil Fantasy und fantasyähnliches Zeug irgendwie immer eine Grunddosis Fatalismus dabei hat und sich niemals keiner nicht drüber beschwert... Wenn's eben passt, wieso auch? :P


    Zitat

    Zwei Welten streiten sich um mich,
    die eine voller Schmerzen.
    Die andere ist wundervoll,
    mit Liebe, Hoffnung, Freuden,
    die andere voll Leid und Groll.

    Was ich davor alles kritisiert hab waren leichtere Sachen, aber hier scheint mir irgendwie was grundlegend daneben gegangen zu sein, huh. Zwei Welten, ok. Die eine, ok. Die andere, ok. Mit blah, ok. Die andere, WAS? 'Ne Dreiteilige eine/andere-Konstruktion ist mir leider nicht bekannt und wird's hierdurch auch nicht mehr... Das kriegste denk ich nochmal besser hin. ;)


    Hm, erst heißt es, Dings würde gewinnen (bin's nur ich, der damit eine gewisse Endgültigkeit assoziiert?), aber dann scheinbar doch wieder nicht?



    Zusammengefasst: Ist doch ein super Anfang. Mit den "obligatorischen" Anfängerfehlern nun auch, ja, aber auch mit 'ner Menge Potenzial, find ich. Gibt andere Leute, die machen erstens viel mehr Anfängerfehler und sind zweitens auch noch so langweilig oder gezwungen wie ein Hund im Zwinger ;D, dass die noch 'n ganz anderen, weit längeren Weg vor sich hätten, um da noch einen Schuh rauszukriegen. Will jetzt nicht unbedingt jemanden diskriminieren oder sowas, aber lügen halt schon gar nicht. Von daher, schreib gerne weiter, wenn's noch besser als das wird. :) Würd auch den "Newsletter" abonnieren, solltest Du einen einrichten.


    Nebenbei frag ich mich ja irgendwie, ob meine Nachtschwärmerei Dich auch irgendwie beeinflusst hat, gerade nachdem ich den allerletzten Vers gelesen hab... Oder sind die Parallelen nur zufällig?


    /edit: Ach Scheiße, wie ich doch direkt mal den Punkt vergessen hab, den ich ganz zum Anfang ansprechen wollte: Ich mag den Titel nicht. Der klingt einfach so platt imho, hat das Gedicht nicht verdient... Da wär sowas wie "Krieg der Welten" (ohne Anspielung auf so ein Buch, das es wohl gibt) eleganter gewesen. Aber ich glaub es ginge auch was noch Besseres/Treffenderes. Wollt's nur noch gesagt haben. :P

  • Ersteinmal vielen Dank für den langen Kommentar Fatum. Ich werd hier mal antworten, ich hoff ich bekomm das mit dem Zitieren hin.

    Hm, aber warum? :P Ich dachte immer die Schule sei irgendsoein langweiliges System von Folterkammern, das garantiert niemandes Freizeit freiwillig ausfüllte. Da müsste man doch schon wenigstens irgendwas "Cooles" gelesen haben, oder nicht?

    Wir wurden vor ca zwei Wochen mit dem Arbeitsauftrag "guckt mal was es so für Gedichte gibt" in den Computerraum geschickt. Da hab ich dann erstmal ne halbe Stunde "Gedichte" gegoogelt, aber des fand ich alles langweilig. Dann bin ich mehr oder weniger heimlich ins BB gegangen, und da kam mir die Idee, mal hier im Fanstory Bereich nachzuschauen. Da kam ich dann wies der Zufall so will auf deinen Thread. Ich war ziemlich.. beeindruckt. Und da dachte ich halt, ich probier das einfach mal aus, selbst was zu schreiben. Die ersten Versuche waren dann eher ernüchternt, ich bekam selten mehr als zwei Zeilen hin die Sinn ergaben... Aber dann hab ichs letzten Mittwoch nochmal versucht, und dabei entstand dann das Gedicht hier. Also bist du quasi schuld daran, dass ich das BB mit meinen kranken Gedanken nerven werde :D

    Dann besorg Dir doch mal einen guten Gedichtband, das kann notfalls sogar als Scheißhauslektüre (aber nicht Arschpapier...) herhalten. ;D

    Öh ich werd drüber nachdenken :D

    Vierhebiger Jambus und danach irgendwas nahe am vierhebigen Jambus wegen eines depperten Schönheitsfehlers. Du stellst ihn in dem Fall ganz einfach wieder her, indem Du aus "könnte" etwas Einsilbiges machst, halt einfach "könnt'" oder auch "könnt's" könnt' (;D) ich mir vorstellen.

    Kann zwar nicht ausschließen, dass das hier alles gewollt ist, aber mir persönlich ist da ja ein E zu viel. ;)

    Ja da hast du Recht. Ist schon verbessert ;)

    Nanu, was für ein Zeitraffer. Aber ok, kann man machen. Für den letzten Vers hier müsste ich aufgrund der Verwendung meines Namens halt eigentlich Schadensersatz verlangen, lal. Gefällt mir aber.

    Wie gnädig dass du mich nicht verklagst... Nunja, du mumsst wissen, ich hab erst seit knapp 3 Monaten Latein, und in den 5
    Lektionen die wir bisher hatten kam das Wort Schicksal noch nicht vor ;)


    Was ich davor alles kritisiert hab waren leichtere Sachen, aber hier scheint mir irgendwie was grundlegend daneben gegangen zu sein, huh. Zwei Welten, ok. Die eine, ok. Die andere, ok. Mit blah, ok. Die andere, WAS? 'Ne Dreiteilige eine/andere-Konstruktion ist mir leider nicht bekannt und wird's hierdurch auch nicht mehr... Das kriegste denk ich nochmal besser hin. ;)

    Ich hab schon mal versucht, es vorübergehend zu verbessern. Aber auf Dauer werd ich sicherlich noch ne bessere Lösung finden.


    Hm, erst heißt es, Dings würde gewinnen (bin's nur ich, der damit eine gewisse Endgültigkeit assoziiert?), aber dann scheinbar doch wieder nicht?

    Naja. Das Lyrische Ich muss für den Moment wieder zurück in seine eintönige, verhasste Realität. Aber irgendwann (evtl nach dem Tod)
    wird es zurückkehren in die Welt wo es im Moment schon gerne leben möchte. So hab ich mir das jedenfalls gedacht^^"

    Zusammengefasst: Ist doch ein super Anfang. Mit den "obligatorischen" Anfängerfehlern nun auch, ja, aber auch mit 'ner Menge Potenzial, find ich.

    Danke.. ich werd mir Mühe geben.. Und in Zukunft auf deine Ratschläge hören..


    Ach Scheiße, wie ich doch direkt mal den Punkt vergessen hab, den ich ganz zum Anfang ansprechen wollte: Ich mag den Titel nicht. Der klingt einfach so platt imho, hat das Gedicht nicht verdient... Da wär sowas wie "Krieg der Welten" (ohne Anspielung auf so ein Buch, das es wohl gibt) eleganter gewesen. Aber ich glaub es ginge auch was noch Besseres/Treffenderes. Wollt's nur noch gesagt haben. :P

    Wenn ich ehrlich bin hatte ich das anfangs vor, aber die erste Person die das Gedicht las, meine ganz trocken: nuja so heißt schon en film
    Aber ich find Kampf der Welten auch besser. Und wenn das nicht schlimm ist dass ein Buch auch so heißt dann ist das ja kein Problem :)


    So. Ich bin jedenfalls schon an was neuem dran, mit mehr Fantasy und hoffentlich besser als die armseligen Versuche die ich zwischenzeitlich mal hier stehen hatte.

  • So hier ist auch schon mein zweites Gedicht. Dazu möcht ich erstmal gar nicht so viel sagen, lest es einfach. Ich würd mich sehr über Kritik oder eure Interpretation davon freuen.






    Träumerin


    Leuchtend hell wie echte Seide

    Weht ihr schimmernd’ Haar im Wind,

    und in Ihrem bunten Kleide

    macht sie alle Männer blind.


    Lippen dunkelrot und glänzend,

    ihre Nase zart und klein,

    ihr Gesicht perfekt ergänzend,

    ihre Haut so hell und rein.


    Wunderschöne blaue Augen,

    Wimpern schwarz, so wie die Nacht.

    Schönes Mädchen könnt man glauben,

    wenn sie wie ein Engel lacht.


    Doch schon seit dem ersten Tage,

    weiß ich, dass da was nicht stimmt,

    deuten kann ich es nur vage,

    was ihr da das Denken nimmt.


    Eben noch war sie hier bei mir,

    plötzlich scheint sie ganz weit weg.

    Ihr Körper eine leere Hülle,

    ihr Geist nicht mehr an diesem Fleck.


    Ihre Worte seltsam klingen,

    starr geradeaus ihr Blick.

    Würde sie so gerne bringen

    In die Wirklichkeit zurück.


    Warum will sie keine Nähe,

    könnte ich sie doch verstehn.

    Wenn ich doch die Wahrheit sähe,

    könnt ich ihr zur Seite stehn.


    Ein kleines Lächeln auf den Lippen,

    frag mich, wo sie jetzt wohl ist,

    frage mich was es nur sein kann,

    dass sie alles hier vergisst.


    Julia, 5. - 7. 11. 2010

  • Die faulen Säcke, sagt doch auch mal was...


    Ach kein Titel ist doch doof. Das kann man sich halt einmal erlauben und wenn man dann irgendwann mehrere Sachen ohne Titel hat, kriegt man ein Problem im System. ;D Ich bin mir sicher, für sowas Langes und folglich Inhaltsreiches muss sich was Gutes als Titel finden lassen...


    Hm, ich hab den Eindruck, Du scheinst sehr formvernarrt zu sein oder sowas, lal. Das hab ich bei (selbsternannten, sag ich mal noch *hust*) Anfängern noch nie gesehen. Ist Old-School, aber cool (haha schon wieder so ein depperter Reim im Satz). Na ja ok, in Strophe 5 gibt es dann doch mal einen Bruch damit und später auch wieder, lal. Wirkte auf den ersten Blick besonders komisch dazwischen, aber gut, kann mich mittlerweile vollkommen damit anfreunden. Ansonsten hier und da Groß-, Kleinschreibung und Zeichensetzung leicht durcheinander, falls mich da überhaupt wer beachtet. .-. Vielleicht haben die Schlingel einfach Angst zu kommentieren, weil es ihnen zu gut ist? ;D Ich find's lustig, find doch immer wieder irgendwas Klares zum Meckern, aber das hier sieht ziemlich sauber aus. Ich hab keine Idee, was ich Dir da noch an Tipps geben soll, kein Witz.


    Dann gehen wir mal rüber zum Inhalt... Spannend. Musste's mehrmals lesen und dann hat sich da was entwickelt, das mich überrascht und wo ich mir im Moment immer noch unsicher bin, was da jetzt genau passiert, kommen irgendwie mehrere Sachen zusammen. Von Freundschaft über Misstrauen und Leere bis hin zu Liebe, Tod und keine Ahnung was noch, viel zu viel jedenfalls. Ich vermute mal, da steht irgendeine reale Geschichte (oder auch kreative Fantasie ;)) dahinter und ist hier so verschleiert worden, dass es schwer ist, diese Geschichte da genau rauszufiltern, wenn man sie nicht selbst kennt. Irgendeiner von meinen Gedanken wird nach der Logik wahrscheinlich Unsinn sein, nur wenn's so einfach wäre, das zu sagen, lal... Hm, aber ein Titel könnte da ein bisschen lenken, wenn man's denn beabsichtigt, fällt mir gerade sein. :P


    Und jetzt können die anderen mal ran mit Kommentaren hier. Ich seh garantiert nicht alles.

  • Unverhofft kommt oft. Hier kommt mein drittes Gedicht. Entstanden ist es in den letzten vier Tagen, hauptsächlich habe ich in der Schule daran gearbeitet, wenn mir lanweilig war (vor allem in Mathe *hust*) Auf das Thema kam ich, weil ich aus dem Fenster schaute, und mich über das schlechte, trübe, dunkle Wetter ärgerte. Ich stellte mir vor, wie schön es wäre, wenn jetzt Sommer wär. Ich träumte ein wenig vor mich hin, bis die Stimme meiner Mathelehrerin mich aus den Gedanken riss. Daraufhin sind dann diese Zeilen entstanden. Ich weiß, es ist kein großes Meisterwerk, eher eine kleine Spielerei. Ich würde mich echt sehr über Kritik freuen : )


    Perfekt?


    Vögel zwitschern fröhlich, laut.
    flattern munter, Morgen graut.
    Weiter Himmel, strahlend blau.

    Kleine Wolken, weiß und grau.
    Sommerregen, klar und rein,
    kühl erfrischend, glücklich sein.
    Regenbogen wunderschön,
    unbeschreiblich anzusehn.
    Bunte Blumen, zart und klein.
    wunderhübsch doch alles Schein?


    Julia, 19.-24. 11. 2010

  • Wie es halt so kommen musste, nehmen wir zur Zeit in der Schule immer noch Lyrik durch. Leider sind wir im Moment bei der "Liebeslyrik", und naja.. kurz gesagt, mich nervt das ewige "sie hat mich verlassen, mein Leben hat keinen Sinn mehr, ich will sterben ;_;" Doch dann bekamen wir vor einigen Tagen ein Gedicht, das so ganz anders war. Es ging um einen Mann, der gerne eine Nacht an der Seite des Mondes verbringen möchte, um die Welt zu überblicken, seiner Liebste bespannen zu können etc. Und da kam ich auf den Gedanken, dass auch Liebeslyrik nicht immer von Mann und Frau handeln muss. So ist dann in den letzten Tagen das folgende Gedicht entstanden. Ich würde mich wie immer sehr über Kommentare freuen.


    Luna


    Steh' ich spät noch vor dem Fenster,
    mich an deinem Anblick laben,
    wie schon in den letzten Tagen
    scheinst du mir zum Greifen nah.


    Deine Blicke mich erreichen,
    sanft mein Sein mit Licht bedecken,
    alle Sorgen schnell verstecken,
    wiegen mich in Sicherheit.


    Deine Worte mit dem Herzen
    hörend, schönster Klang der Erd',
    lindern meiner Seele Schmerzen,
    Luna, wie ich dies begehrt.


    Deine Gegenwart sinkt nieder,
    berührt jetzt zögernd meine Haut,
    legt sich über meine Glieder,
    nie warst du mir mehr vertraut.


    Hüll mich ein in deinen Frieden,
    nichts ergreift mich so wie du,
    werde ewiglich dich lieben,
    Find in dir nur Seelenruh.


    Julia, 01. 12. 2010

  • Zitat

    Doch dann bekamen wir vor einigen Tagen ein Gedicht, das so ganz anders war. Es ging um einen Mann, der gerne eine Nacht an der Seite des Mondes verbringen möchte, um die Welt zu überblicken, seiner Liebste bespannen zu können


    lol, erinnert mich an ein altes Volkslied:


    Mond, du Freund der reinsten Triebe,
    schleich dich in ihr Kämmerlein;
    sag es ihr, daß ich sie liebe,
    dass sie einzig und allein
    mein Vergnügen, meine Freude,
    meine Lust, mein alles ist,
    dass ich gerne mit ihr leide,
    wenn ihr Aug' in Tränen fließt.


    Aber egal XD Zu deinem letzten Gedicht:


    Ich mag die Titelwahl. Wundert mich jedoch trotzdem wieso du ausgerechnet das spanische Wort für Mond genommen hast?


    Deine Worte mit dem Herzen
    hörend, schönster Klang der Erd',
    lindern meiner Seele Schmerzen,
    O' Loona, wie ich dies begehrt.


    Das finde ich sehr interessant. Dabei wirkt mir der Mond immer so weit entfernt, und du betitelst seine Worte als schönster Klang der Erde. Sicher, muss es hier nicht der Mondsein, den du anbetest. Aber trotzdem fidne ich, dass es eine inhaltliche Antithese ist. Gefällt mir jedoch sehr gut.
    Ich kann nicht leugnen, dass ich mich stark mit dem Gedicht identifizieren kann. gerne verbring ich Stunden am Fenster in Vollmondnächten. Wenn wir Vollmond haben, befindet sich dieser nämlich direkt vor meinem Fenster.



    Hüll mich ein in deinen Frieden,
    nichts ergreift mich so wie du,
    werde ewiglich dich lieben,
    deck mich mit deim Kleide zu.


    Du beschreibst dieses Versinken im Licht, im Einfluss des Mondes sehr schön, vor allem sanft. Diese "Vorsicht" wird auch schön weitergeführt in der letzen Strophe:


    Deine Gegenwart sinkt nieder,
    berührt jetzt zögernd meine Haut,
    legt sich über meine Glieder,
    nie warst du mir mehr vertraut.


    Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, aber diese Strophe erinnert mich extrem an eine intime zärtliche Situation zwischen Mann und Frau. Aber da es sich um ein Liebesgedicht handelt, ist es wohl kaum verwunderlich, dass ich es damit assoziiere. Die Wortwahl ist wirklich super, alles langsame, vorsichtige Begriffe (sinken, zögernd, berühren). Das beschreibt perfekt das Licht, das das lyrische Ich umfasst. Sehr schön dargestellt.

  • Konnichi wa lemontree. =)
    Oha, hier haben ja schon Gedichtgrößen wie Fatum und Cassandra geschrieben. :O Ob da mein Kommentar überhaupt noch etwas bringt? Nun, da du mich darum gebeten hast, werde ich es einfach trotzdem mal versuchen. :3


    Startpost:
    Ordentlicher Startpost, vielleicht etwas kurz geraten, aber vielleicht hübschst du ihn später noch einmal auf? ^^ Er ist mir persönlich jetzt etwas zu leer, zu den Punkten hast du jeweils nur ein oder zwei Sätze geschrieben, halte ich persönlich für zu wenig, als das du einen eigenen Punkt dafür nehmen musst. Da kannst du es auch gleich unter einem Unterpunkt zusammenfassen. =) Gibt es eine bestimmte Inspiration für deine Gedichte? Oder schreibst du deine Gedichte vielleicht noch wo anders auf? ^^ Die Entstehungsgeschichte eines Gedichtes finde ich persönlich jetzt auch immer recht interessant, aber das hast du ja bei deinen Gedichten ohnehin immer dazugeschrieben. :>
    Vielleicht findest du noch ein schönes Bild oder etwas anderes, damit der Startpost etwas ansprechender aussieht. Aber ich denke, du wirst dir da sicher noch Gedanken machen, weil so ein Startpost wie der Umschlag eines Buches ansprechend gestaltet sein sollte. ;>


    Gut, dann komm ich doch gleich mal zu deinem ersten Gedicht

    Hoffe, dass mein Kommentar nicht total nutzlos ist. ~


    ~ Cynda

  • Nach fast zwei Wochen lad ich mal wieder ein neues Gedicht hoch. Und das entstand so: Meine Deutschlehrerin (die ich an dieser Stelle ganz lieb grüße, falls sie das hier lesen sollte ) schickte uns nach Hause mit den Worten: "Ihr schreibt als Hausaufgabe mal ein Sonett" Thema war uns freigestellt. Nunja. Es war mir klar, dass ein Sonett nicht zu den leichetern Gedichtsformen gehört, weil man ja doch sehr viel beachten muss, aber der Ehrgeiz hatte mich gepackt. Und so saß ich da und versuchte, meine Gedanken aufs Papier zu bringen, und gleichzeitig alle Regeln einzuhalten. Ich entschied mich für die "Shakespeare-Sonettform", und dabei entstanden dann die folgenden Zeilen. Ich saß ca 2 Stunden daran, hab es aber auch danach noch öfters überarbeitet. In der Schule bekam ich dann ein positives Feedback, deshalb lade ich es nun auch hier hoch. War eigentlich nicht geplant, weil es evtl doch vom Thema her vielleicht etwas an mein erstes Gedicht erinnert, aber zu dem Thema könnte ich halt ganze Bibliotheken füllen.
    Ich hoffe jedenfalls, dass mein Werk den Anforderungen eines "Sonettes" genügt.
    Wie bei allen anderen Gedichten auch, würde ich mich sehr über Kritik und Verbesserungsvorschläge, sowie eure Interpretationen und Gedanken beim Lesen freuen.

    Den Horizont bereisen

    Ich sehe abends gerne in die Sterne,
    sie scheinen sehr weit weg von diesem Ort.
    Zu ihnen reisen würd' ich wirklich gerne,
    von dieser mir so fremden Erde fort.


    Ich sehe morgens gerne in die Ferne,
    und blick hinaus auf's stürmisch graue Meer.
    Den Horizont bereisen würd' ich gerne,
    denn innerlich fühl ich mich seltsam leer.


    Doch kann ich leider nicht so einfach gehen,
    ich muss noch leben hier auf dieser Welt.
    Mich oberflächlich gut mit ihr verstehen,
    obwohl mich hier schon lange nichts mehr hält.


    Ich sehe gerne in die Dunkelheit,
    denn sie alleine zeigt die Wirklichkeit.


    Julia, 11. Dezember 2010

  • Also hier ist ein Kommentar für dich


    Die Einleitung wie du zu den Gedichten gekommen bist finde ich cool. Aus purer Langeweile entstehen schöne Werke, grandios. Langsam glaube ich das nur Gymnasiasten der heutigen Zeit wirklich gute Gedichte hinbekommen. (Auch Studenten)
    Ich bin auch en Fan von Bildern im Startpost. Bei Gedichten ist das für mich kein muss aber ich finde das so schöner. Trotzdem sind hier die poetischen Werke im Vordergrund!
    Dich kurz vorzustellen ist auch gut nur sollte man mit dir befreundet sein um auch in dein Profil zu kommen. (Wir sind ja quasi Freunde) Trotz alledem ist dein Starpost sehr gut und übersichtlich. Auch das du Eine verzinkte Titelübersicht und Benachrichtigungsliste hast ist wirklich Top.
    Dein geistiges Werk zu schützen ist sehr gut, da es die meisten abschreckt etwas derartiges zu machen. Naja Kontrolle ist schwer.


    So ich habe mich entschieden drei deiner Geschichte zu Kommentieren.
    Mal sehen was sich so ergibt.


    Kampf der Welten


    Wenn ich mir ein Gedicht durchlese dann versuch ich immer eine Welt dahinter aufzubauen. Bei guten Gedichten funktioniert das bei anderen nicht. Jedenfalls klappte das bei dir super. Am Anfang war es noch schwer sich konkrete Vorstellungen zu machen was meine Fantasie zu tun hat, jedoch wurde es mit Ende des Gedichts alles mehr und mehr Komplet. Du beschreibst sehr schön das Verhältnis zwischen Sehnsucht auf das Vollkommende und Abneigung für das Unvollkommene. Das du doch lieber in die Unvollkommene Welt möchtest und dein Schicksal (ich bezahle später :yeah: ) zu erfüllen. Ich bin der Auffassung das du von der Realen- (welch großen Rätsel) und einer Fantasiewelt oder eher gesagt einer Welt von dein Herz verweilt berichtest. Den Gedanken daran da du das gefundene verlassen musst aber vielleicht eines Tages wieder finden wirst ist wirklich schön dargestellt. Irgendwie romantisch aber auch verstörend.
    Irgendwie aber eher unwahrscheinlich überreiße ich das mit dem Reimschema. Um mich nicht in die Bredouille zu gelangen mach ich das mal sehr Oberflächlich!
    Die Wortwahl finde ich gelungen und auch das Reime sind passend platziert. Die Reime sind immer ineinandergreifend wie Zahnräder... :thumbsup:


    So ich muss doch die Aussage das alles gut verlinkt ist anfechten. Ich lande immer wieder am Anfang = Frustrierend! Wenn du es nicht weißt dann klär ich dich nun darüber auf wie man einem Post verlinkt. In deinem Post hast du (mir will das Wort nicht in den Sinn kommen) In der Zeile von Datum und Uhrzeit stehen auf eine Ziffer, der wievielte Beitrag ist. Wen du darauf Klickst verändert sich oberhalb in der Adresszeile die Seitenadresse und nun kannst du wie gewohnt verlinken.


    Perfekt?


    Aber den Titel bin ich mir noch immer nicht im klaren! Irgendwie versteht mein Gehirn die Komplexität dieser Überschrift nicht. Egal nun zu deinen Zeilen.


    Hier fiel mir auf das deine Strophen aufeinander abgestimmt sind. Erst kommen Vögle, jetzt blauer Himmel, dann der Regen, nun noch der Regenbogen und Blumen. Super!
    Wie du auch schon in der Einleitung sagtest/geschrieben hast passt das Ende gut dazu


    Zitat von lemonthree

    wunderhübsch doch
    alles Schein?


    Leider fällt mir dazu mehr nicht ein - sorry -


    Wow das ging ja fix. Schon das letzte.


    Den Horizont bereisen


    Ich versuche mal jede einzelne Strophe zu bewerten. Sonett lustig. Ich weiß warum ich auf der Hauptschule vergammelt bin. Das ist ja hoch - abba – abba – ccd – eed FTF?
    Egal nun rasch ans Werk.


    1. Strophe
    Ich finde es schön wie du den bezeug auf das weite unbekannte und das schlechte in näheren Umgebung erläuterst. Die Entfernung der Sterne zu verwenden und noch dazu die Distanz der Erde zu den Sternen zu verwenden ist wirklich gut. Die Reise in das vom schlechten in das Unbekannte schlechte oder gute ist phänomenal.
    2. Strophe
    Die ist wirklich schwer zu bewerten. Hier ist für mich der Wunsch die innerliche leere zu füllen im Vordergrund. Ob Wissen, Liebe etc. Diesen Wunsch hast du gut dargestellt.
    3. Strophe
    In der dritten Strophe zeigst du schön die Beziehung vom Menschen zur Erde. Die Abhängigkeit zum Leben des Einzelnen. Erst wenn diese Bindung erloschen ist ist es möglich das unbekannte zu bereisen.
    4. Strophe
    Die letzte Strophe ist die beste meiner Meinung nach. Man meint man hat alles und kann vieles. Alle Erlebnisse und Vorstellungen die man im Leben gemacht hat sind im Dunkeln der Wahrheit unwichtig und im großen ganzen klein und nichtig. WOW!


    Ich hoffe das Kommentar ist so ok. Gedichte sind noch Neuland für mich.
    Ich würde mich freuen wenn du mich auf deine Benachrichtigungsliste setzen würdest.


    lg Aevum ^.^

  • Wie sicherlich auch einige von euch, hat mich in den letzten Tagen das Schneechaos erreicht. Ich drücks mal nett aus: Ich bin ziemlich eingeschneit. So kam es, dass ich mir einige Gedanken über den Winter allgemein gemacht habe. Ich kam dann zu der Erkenntnis, dass der "Winter" zwischen dem ganzen "Weihnachten" ziemlich untergeht. Die Leute sind viel zu sehr damit beschäftigt, ihren ganzen unsinnigen Traditionen gerecht zu werden, dass sie oftmals den Blick in die Natur vergessen. Die Natur ist schließlich das, was noch nicht von der Schlechtigkeit der Menschen erreicht ist. Deshalb hab ich mich bei dem Gedicht nicht auf Weihnachten, sondern auf die tolle Jahreszeit an sich konzentriert. Ich hoffe, mein Gedicht gefällt euch. Über Kommentare, Kritik und Interpretationen freue ich mich wie immer sehr.


    Winterschlaf


    Eisig’ Zapfen, klar und rein.
    Könnten nirgends schöner sein.


    An den Fenstern wunderschön,
    Eisblum’bilder anzusehn.


    Kalte Winde wehn daher.
    Schneegestöber mag ich sehr.


    Menschenkinder groß und klein
    Schneeballschlachten, die sind fein.


    Weiße Flocken, eisig kalt.
    Stille über Feld und Wald.


    Viele Tiere, Winterruh.
    Schützend Dickicht deckt sie zu.


    Schlafen lange, gut versteckt,
    bis der Frühling sie erweckt.


    Kahl und einsam steht ein Baum.
    Lebend hält ihn Sommertraum.

  • Die Idee zu meinem nächsten Gedicht spukte mir schon seit meinem ersten Gedicht im Kopf herum, aber ich fand bis gestern keinen richtigen Anfang dafür. Das änderte sich gestern Abend, als mir plötzlich die ersten Worte "durch den Kopf schossen". Hatte Glück, dass grade was zu schreiben hier herumlag. Der Rest war dann allerdings etwas knifflig, fand ich zumindest. Ich hoffe, es gefällt euch, und ihr lasst euch mit hineinnehmen in die Geschichte eines Menschens, der eigentlich alles hat, materiell gesehen, und doch unglücklich ist. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen. Achja, meine Inspiration dafür war ein Lied, und zwar "Living Hell" von die Ärzte.


    Überfluss


    Er ist charmant und sieht gut aus,
    besitzt ein Auto und ein Haus,
    und Geld hat er genügend.


    Die Menschen sehen zu ihm auf,
    quasi perfekter Lebenslauf,
    sie würden gerne tauschen.


    Sein Auftritt ist stets kontrolliert,
    bis ins Detail gut einstudiert,
    und Fehler macht er niemals.


    Doch nichts ist so, wie es erscheint,
    ich hör, wenn er verzweifelt weint,
    wenn er sich fühlt alleine.


    Die Einsamkeit umschließt sein Herz,
    in seinen Augen tiefer Schmerz,
    in seiner Seele Wunden.


    Die dunklen Schatten hol'n ihn ein,
    ergreifen ihn, sein ganzes Sein.
    Er kann sie nicht vertreiben.


    Er weiß nicht, wie es weitergeht,
    wenn er vor Angestellten steht,
    möcht er am liebsten heulen.


    Doch darf er keine Schwäche zeigen,
    muss halten seinen Schmerz sein eigen,
    sein wahres Fühlen stumm verschweigen,
    um irgendwann dann auszusteigen.


    Julia, 27. - 28. Dezember 2010

  • Hallo,


    Das neue Gedicht gefällt mir gut, dagegen finde ich die Überschrift nicht gerade passend.
    Die ersten drei Strophen hören sich wie ein Lebenslauf man. Die nächsten zwei Strophen erinnern mich an Inseption. Es hört sich an wie ein Traum der einstürzt, der aber durchaus Real ist. Die restlichen Strophen hören sich an wie eine Aufgezwungene Persönlichkeit, die ihm gar nicht gut tut.
    Im ganzen Gedicht (außer in der letzten Strophe) lassen die erste zwei Verse überlegen und dann lasst die letzte diese Überlegung ausklingen, find ich super.
    Vielleicht könntest du die Überschrift noch genauer erläutern?
    Die letze Strophe ist meine liebste aus dem Gedicht. Es klingt so endlos aber gleich auch so zweideutig. Stark!


    Ist ein bisschen kurz geworden aber ich hoffe es ist ok und hilft dir ein bisschen.
    Freu mich schon auf das nächste Gedicht!


    lg Aevum


    Ps Ich hoffe ich habe nicht Vers mit Strophe verwechselt :pika:

  • Mir fällt grade auf, dass ich unabsichtlich jeden Dienstag etwas neues hochlade.. war eigentlich keine Absicht.. naja egal ;)
    Hier ist jedenfalls mein jüngstes Gedicht. Die Entstehung find ich ganz lustig, aus Langeweile kramte ich in meiner "Welt der Wunder das Magazin" Sammlung herum und da fiel mir der Aufreißer auf einer Titelseite direkt ins Auge: "Der Geheimcode für das ewige Leben, wie die Wissenschaft den programmierten Zelltod in unserem Körper stoppen will". Hatte diese Ausgabe vor knapp 2 Jahren zuletzt gelesen, blätterte also die knapp 10 Seiten zu diesem Thema nochmal durch.. Naja begeistert war ich nicht. Ich für meinen Teil kann mir angenehmeres vorstellen, als ewig (bzw. 200 Jahre wie die Wissenschaftler vorsichtig vermuteten) hier auf der Welt zu leben.. Nunja. jedenfalls entstanden dann daraufhin die folgenden Zeilen über die Allmachtsfantasien der Menschheit.


    Größenwahn


    Kleiner Mensch auf Erdenstern
    würdest gerne alles können,
    dich der Herr der Erde nennen,
    dabei ist dir dies so fern


    Nur aus Büchern möchtest du
    nun dir selbst und andren Leuten
    den Verlauf des Lebens deuten,
    stößt die Grenzen an im Nu.


    Wer gibt dir dazu das Recht?
    Richtest über Tod und Leben,
    über andre dich erheben,
    bist genau wie alle schlecht


    Bist du doch des Todes Knecht.
    Würdest gerne ewig leben,
    dich an meine Seite heben
    Hältst dich selber für gerecht.


    Willst der Klügste gerne sein.
    Und es würde dir gefallen,
    Herrscher über einfach allem?
    Bist in Wahrheit nichtig klein.



    Julia, 03.-04. Januar 2011

  • Bei diesem Gedicht fällt es mir etwas schwer, etwas zur Entstehung zu schreiben. Entstanden ist es teilweise beim Fernsehen, teilweise in der Schule. Ich wollte eigentlich über Musik schreiben, aber als ich anfing entwickelte sich das alles in eine ganz andere Richtung. Vermute, man kann das hier durchaus als Liebesgedicht bezeichnen.. hätte nie gedacht dass ich mal sowas schreiben werde..



    Pasión


    Du hältst mich fest in deinem Arm,
    ich fühl mich sicher, Dir so nah.
    Dein Atem intensiv und warm
    Dein Anblick himmlisch, wunderbar.


    Mit allen Sinnen spür ich Dich,
    auf dieser Welt wir zwei allein,
    berührst, ergreifst, beherrschst Du mich,
    von heute an bin ich nur Dein.


    Entfachst ein Feuer tief in mir,
    treibst mich auf meinem Weg voran.
    Dein Blick alleine sorgt dafür
    dass ich mich fallen lassen kann.


    Und Deine Kraft durchströmt mein Sein,
    mein Herzschlag kontrolliert von Dir,
    Du gibst mir Stärke, hüllst mich ein,
    von heute an gibt es ein Wir.


    In Deinen Augen sanfter Glanz
    und Deine Stimme klar und rein.
    Du reißt mich mit, erfüllst mich ganz,
    will ohne Dich nie wieder sein.


    Julia, 15.-18. Januar 2011

  • So, gerade mal ein bisschen Luft... Verbrat ich sie einfach mal mit dem nächsten Kommentar *hust*, sonst werd ich ja nie fertig. ;D Und Leute, kommentiert doch mal hier! Hier ist ja schon wieder kaum was los Mann, das hat sie nicht verdient.



    Ich will heute mal das Sonett nehmen. Ich fühl mich bei so einem inhaltlichen Thema einfach besser als bei dem ganzen Liebeszeug... Nichtsdestotrotz, warum haste gerade die englische Form genommen? Ich persönlich hätt ja bei 'nem Sonett, wenn ich's schon direkt als ein solches Projekt starte, direkt 'ne deutsche Form genommen, weil wo sind wir hier halt ne. (Den alten Will muss ich aber irgendwann in meinem Leben nochmal lesen...) Na gut, wie gesagt nur 'ne Frage aus purer Neugier.
    (Deutschlehrer sind gut, lol... Uns korrigieren die nachm Schema "Lieblingsschüler" und Euch zwingen sie zu geistigen Ergüssen in Versform.)


    Zitat

    Ich sehe abends gerne in die Sterne,
    sie scheinen sehr weit weg von diesem Ort.
    Zu ihnen reisen würd' ich wirklich gerne,
    von dieser ungerechten Erde fort.

    Fresse voll von der Welt, aber was sie umschließt, wirkt immer noch jung, unverbraucht und einfach schön, so in dem Dreh? Na ja, wer sich über 'ne ungerechte Welt beschwert, ist aber imho 'n verträumter Trottel, denn wie soll schon sowas wie "Gerechtigkeit" möglich sein? Hm, aber ja, er guckt eben die Löcher ins Universum, weil sich da noch viel eher Gerechtigkeit, Perfektion und sonstwas vermuten lässt, wer weiß. Im Gegenzug sieht das Universum vielleicht eher die Erde als perfekt an, weil es auf ihr "intelligentes Leben" geben soll. ;D Ok, das wird jetzt depperte Philosophie, weiter lal.
    Schöner Binnenreim am Anfang - wär echt cool gewesen, wenn sich diese Struktur anderswo wiederholen würde, aber ok, tut dem Spaß, den ich an dem Werk hab, jetzt keinen Abbruch. Wär einfach nur noch "sonnierender" gewesen und so, im blödestmöglichen Fall aber auf Kosten der Wortwahl. ;D Statt scheinen wär vielleicht leuchten 'nen Hauch eleganter gewesen, aber ist schwer zu sagen. Der Grund, warum ich das anmerke, ist eben einfach, dass das eine eindeutig für Licht und Glanz steht, aber das andere so den Beigeschmack einer "leicht zu fällenden Realität" hat. Schein und Sein halt eben, ne. (Haha, so ganz nebenbei wären wir dann wieder beim Opitz, wenn man das als Form genommen hätte. Ach, ich schweif schon wieder ab, was soll denn das...)


    Zitat

    Ich sehe morgens gerne in die Ferne,
    und blick hinaus auf's stürmisch graue Meer.
    Den Horizont bereisen würd' ich gerne,
    denn innerlich fühl ich mich seltsam leer.

    Muh, erst abends und dann morgens, sowie erst das Universum und dann nur das geschlossene System Erde? Na gut, nehmen wir's erstmal hin, huh. Ahja, nun versteh ich auch, wieso Du mit "ich sehe" statt "ich blicke" anfängst...das hätt hier blöd ausgesehen, von daher genau richtig gelöst. Aber hey, da begegnet mir doch glatt doch noch ein Binnenreim ;D, er sitzt nur an einer anderen Position und war 'nen Hauch weniger offensichtlich, huh.
    Hm, inhaltlich hab ich hier etwas Startschwierigkeiten. Der Horizont ist für mich so eine Art Grenze, Maximum, was auch immer, so in dem Dreh halt. Der Sprecher ist offenbar noch irgendwo unter dem/seinem Horizont, aber trotzdem fühlt er Leere? Könnt ich mir nur mit irrationaler Lethargie (Moment mal, ob's "rationale Lethargie" überhaupt gibt, halt ich für diskutabel) vorstellen, aber wenn er andererseits irgendwann den Horizont erreicht, dann ist das ja gleichbedeutend damit, dass es nichts mehr gibt, was er noch sehen/erreichen/... könnte; von da geht's nur noch abwärts oder vielleicht "zumindest" unter Stagnation irgendwie weiter, lol (wie doof formuliert ich das mal wieder hab...). Von mir aus soll er seine Leere damit füllen, zu versuchen, diesen Horizont zu erreichen, aber wenn er ihn (zu früh) erreicht, dann wird er erst noch 'ne Leere ganz anderen Ausmaßes kennenlernen. :( Etwas, das ihm bei den Sternen nicht passieren täte, wenn man (entgegen des wohl berühmtesten Nicht-Einstein-Zitats) von einer Unendlichkeit des Universums ausgeht... ;)
    Ach so, es heißt nur "aufs" ohne den Fliegendreck. Man apostriert nur "es" weg, aber nicht "das", da wird einfach verschmolzen. </Dudengedudel>


    Zitat

    Doch kann ich leider nicht so einfach gehen,
    ich muss noch leben hier auf dieser Welt.
    Mich oberflächlich gut mit ihr verstehen,
    obwohl mich hier schon lange nichts mehr hält.

    Hm, jetzt wird Strophe 1 noch konkretisiert, mit einem Beigeschmack von Lebensverneinung noch dazu. Er fühlt sich geknechtet und sich so leer, dass er auch zum Ausbrechen keine Kraft hat. (Gut, umbringen muss er sich meinetwegen jetzt auch nicht, aber er könnte seinem Leben halt auch irgendwie wieder einen Wert geben, auch dann müsste er nicht mehr "ich muss" sagen. Wenn er nur rumsitzt und meckert statt mal den Sinn daran zu hinterfragen, ist er egoistisch und feige. Vor allem wenn er sich "schon lange" darauf ausruht. ;D)
    Vor dem "mich" bitte ein Komma, ist nicht wirklich ein neuer Satz.


    Zitat

    Ich sehe gerne in die Dunkelheit,
    denn sie alleine zeigt die Wirklichkeit.

    Wie mir hier schon wieder der Philosophiekram in den Sinn kommt, lol. Wirklichkeit, Realität, Wahrheit... Sie sind ja alle Namen für so eine "kognitive Sicherheit", die aber nicht wie eine höhere Macht über uns liegt, sondern die wir uns selbst und gegenseitig zu konstruieren vermögen. Was im Dunkel liegt, ist (für uns) nur schlecht erkennbar und damit nicht sicher. Wenn er schon gerne dahin sieht, könnte er sich ja zumindest mal überlegen, den ganzen Komplex *etwas* positiver zu sehen... Unsicherheit birgt sicherlich das Risiko, Opfer von "Ungerechtigkeit" zu werden, aber auch die Chance auf gute Dinge, mit denen man nie wirklich gerechnet hat. Ich persönlich würd nie wollen, dass man mir mein Leben mit 'nem schicken kleinen UV-Licht durchleuchtet: Diese Leere, die darauf folgen würde, schon alles zu wissen, wär nicht mehr zu mindern - willkommen am Horizont.



    Hm, ob es Dein bestes ist, kann ich nicht sagen, aber ich glaub es ist mein Liebling der Sammlung. Von der Form her muss ich Dir ja eh nicht viel erzählen, und inhaltlich find ich's interessant - ich denk, da gibt es viele Türen, um sich dies Werk zu öffnen (und ich hab davon jetzt vielleicht nur 1-2 angerührt), also auch wenn der Heini so frustriert rüberkommt, es ist kein "Klischeefrust". ;D
    Die Schule ist doch viel zu billig für diese Kunst...



    So, und jetzt darf mal wieder wer anders hier. Kann doch nicht sein, dass in letzter Zeit mehrere gepostet wurden und keiner mal was dazu schreiben wollte, kommt schon und so. ;)

  • Dieses Werk tanzt von der Form her wohl etwas aus der Reihe. Es ist das erste Werk ohne Reimschema, das ich veröffentliche. Mir persönlich fällt es ehrlich gesagt viel leichter, was mit Reimen auszudrücken, und ein klarer Rhytmus macht es noch einfacher. Über dieses Thema schreiben wollte ich schon länger. Inspiriert hat mich zum einen die Natur, zum anderen Ereignisse, Erlebnisse etc. Viel mehr möchte ich auch an dieser Stelle gar nicht verraten, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und würde mich sehr über Kommentare freuen.



    Waldspaziergang


    Blendendes Licht die Baumkronen durchbricht.
    Gesten, unehrlich doch schmeichelnd
    wollen verletzen, nicht erbauen,
    die Sinne überlisten.


    Nebel, die Sicht verschleiernd.
    Trennt von allen Andren,
    lässt die Wahrheit verkennen,
    isoliert.


    Ranken ergreifen die Füße,
    wollen zum Stolpern bringen,
    fesseln und verzehren,
    Schaden anrichten.


    Wind, schneidend und kalt.
    Worte, zerstörend und tötend.
    Taten, hasserfüllt.
    Kälte, die alles ergreift.


    Schlamm zerrt an den Sohlen,
    will ergreifen, besitzen.
    immer tiefer hineinziehen,
    immer tiefer hinab.


    Julia, 29. Januar 2011

  • Mah, hier ist tatsächlich nicht viel los. Eine Schande. Ich gebe mir größte Mühe, aber ich muss sagen, dass ich mich nicht mit Gedichten auskenne. Schön also, dass du diesmal freie Rhythmen verwendet hast, das macht es für mich einfacher.



    Inhalt & Stil:


    Da dieses Kommi in furchtbare Interpretationen ausgeartet ist, möchte ich noch etwas mehr schreiben. Von der Idee her ist dieses Gedicht einfach unglaublich, es ist nicht das offensichtlichste, die Wirren unseres Lebens oder der Gesellschaft mit der sonst so friedlichen Natur zu vergleichen. Auch die Beispiele, die du gewählt hast, halte ich für sehr ansprechend. Dein Stil ist sehr flüssig, und mich persönlich stört es nicht, dass du keine Reime verwendet hast. Vielleicht könntest du noch einmal überlegen, was du mit den jeweils letzten Versen von Strophe 1 und 2 machen kannst, da dies den Lesefluss ein wenig stört. Es wäre interessant zu wissen, was dich (außer der Natur) noch so alles inspiriert hat, denn dieses Gedicht ist von der Bedeutung sehr speziell.
    Das wäre es dann auch schon. Tut mir Leid, dass ich so wenig zu kritisieren habe.
    Ach, und ich hätte gern eine PN-Benachrichtigung, falls es weiter geht. Bin gespannt, was die nächsten Gedichte so ergeben. Vielleicht schaffe ich es dann auch, was vernünftiges beizutragen.


    Liebe Grüße,
    Leandy


  • Insgesamt gefällt mir die Wahl deiner Metaphern. Es ist interessant Elemente der Natur mal als etwas wirklich aktiv Bedrohliches zu sehen. Bis auf die letzte Strophe hat sich für mich alles so angehört, als wäre es der Mensch, der dem anderen schaden möchte. Frei nach dem Motto "homo hominis lupus est". Man will sich gegenseitig unterkriegen, aus dem Weg schaffen und am Ende zu siegen. Jedoch lässt sich diese Interpretation für mich nicht auf die letzte Strophe so leicht übertragen. Da hab ich eher das Gefühl, dass tatsächlich die Natur aktiv wird um den Menschen endlich loszuwerden. Einfach verschlucken und weg ist der Schädling. Das wäre eine schöne Pointe für die Menschheitsgeschichte...
    Das freie Reimschema macht sich hier wirklich gut. Man wird nicht dazu verführt alles rhythmisch zu lesen, sondern es geht eher schleichend voran. Ähnlich wie bei einem Horrorfilm, bewegt man sich durch dieses Gedicht, wie durch einen Wald. Ängstlich, weil etwas/jemand irgendwo lauert... Aber vielleicht ist man am Ende ja selber sein eigener Feind? Das wäre nämlich meine Interpratation Version 3. Man zerstört sich selber, blendet sich, isoliert sich und am Ende verkriecht man sich tief in einer dunklen Ecke der eigenen Gedanken. Vielleicht sogar so tief, dass man tatsächlich unter der Erde landet...


    Ein tolles Gedicht mit vielen Möglichkeiten, so wie ich das sehe. Du kannst dich ruhig öfters an ein freies Reimschema wagen :) Auf jeden Fall liegt es dir auch sehr gut mit Wörtern aus der Natur zu arbeiten.