So sehr sie alle auf ihre eigene Art auch kämpften, die angriffe der Gegner nahmen einfach nicht ab. Amaris spürte, wie ihre magisch Kraft langsam nachließ und biss die Zähne zusammen. Sie beobachtete nebenbei wie Medusa von Renée unterstützt wird, damit sie auch wirkungsvolle Angriffe starten konnte. Dann plötzlich wie aus dem Nichts, erstrahlte der gesamte Wald in einem strahlend hellen Licht, dass Amaris die Augenlider schließen musste. Diese Lichtmagie war um ein vielfaches stärker als der Angriff der Lichtmagierin vorhin. Als sie wieder die Augen öffnete und sich ihre Pupilllen wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatte, waren die Hände verschwunden.
Ihre beiden Anführer Estella und Felio führten die Gruppe rennend weit weg von der Lichtung. Vermutlich zum Ausgang. Amaris war darüber dankbar, denn manchmal war Flucht das einzige was einem in einer solchen Ausganglage half. Während sie rannte, dabei ihre schwache Kondition verfluchte, hielt sie weiter die Pflanzen in der Umgebung, ihnen in den Rücken so zu fallen. Dann erreichten sie unter mühervoller Anstrengung den Ausgang und die Auserwählten erspähten bald ein Gasthaus. Amaris war noch nie so froh gewesen ein Haus zu sehen. Sie tauschte einen erleichternden Blick mit Damian ... sie wollte es doch ihr grünen Augen starrten entsetzt auf das klaffendeLoch an seinem Bauch. Es blutete sehr stark. Das Mädchen dachte nichts mehr und eilte zu ihm. Jedoch zu spät, denn er brach zusammen. Felio stellte seinen Tod fest und Amy nahm geringfügig wahr, dass er auch mit sich kämpfte. Ismea saß auf Damians noch warmen Körper und fauchte jeden an, der sich ihrem Freund und Partner näherte. Die einzige die sie duldetete, war Amaris. Das Mädchen streichelte sanft das vom Kampf zerschundende Gefieder und sie beugte sich über den Halbelfen. Sie betrachtete ihn lange und schweigend. Überwinden ihn zu berühren, konnte sie nicht, denn wenn sie das tat, dann würde sie hier und jetzt zusammenbrechen. Das Trauern musste noch warten.
Sie war Felio so dankbar, dass sie Damians Körper mitnahmen und ihn an einen passenden Ort vergraben wollten. Dieses Glück hatte Iken nicht gehabt. Nichtsdestotrotz mussten sie weiter, denn Erholung hatten sie alle mehr als nur nötig. Während sie zum nächsten Dorf eilten, wich die Pflanzenmagierin nicht von der Seite von Damian. Das Dorf selber nahm sie kaum wahr. Die Bewohner stellten keine Fragen und nahmen die Leiche entgegen. Sie passen auf sie auf. Die Auserwählten wurden zu einem Gasthauf gebracht. Amy ignorierte den freudige Begrüßung des Wirts, denn trotz seiner Unwissenheit, kam ihr das so falsch vor.
Ihre Trauer schwächte sich ab, als sie Tabathea sah. Noch nie war sie so erleichtert gewesen, sie zu sehen. Sie war zwar geschwächt, aber es ging ihr gut. Als die Dunkelmagierin von dem Tod von Iken und Damian erfuhr, machte sie sich schwere Vorwürfe. Sie hätte die Gruppe nicht verlassen sollen. Felio hingegen sagte, dass es seine Schuld gewesen war.
Estella versuchte die Gruppe aufzumuntern, was ihr bei einigen gelang, aber bei Amaris auf Ablehnung stieß. Das Mädchen bekam langsam Kopschmerzen und wollte nur noch alleine sein. Sie wandte sich ab, ging raus und von dort aus zu einer kleinen Wiese, auf dem auch ein Baum wuchs. Sie setzte sich zu ihm und dann brachen die Tränen aus ihr herraus. Sie weinte nur noch. Mit dem Tränen um den Tod der beiden Halbefelfen vermischte sich auch Verzweiflung um den Schmerz in der Welt.
OT: Wenn jemand Amy trösten will, der kann es tun