Ungewollte Schwangerschaft: abtreiben oder behalten?

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  • Wie steht ihr dazu? Seid ihr der Ansicht, dass eine öffentliche Bereitstellung von Ärzt:innen, die Abtreibung anbieten, unter Werbung fällt und somit (weiterhin) verboten sein sollte oder seid ihr eher der Meinung, dass die Bereitstellung der Informationen erlaubt sein sollte?

    Oliver Welke hat das in einer heute-show (die ich leider nicht mehr wiederfinde help) ganz gut beschrieben:
    Dieses Gesetz (und Konservative) geht davon aus, dass das Informieren darüber, dass eine Praxis Abtreibungen durchführt und wie die Abtreibung von statten geht, dasselbe ist wie "Abtreibungen jetzt im Sonderangebot!!! Zahle 2 und mache 3!!!"


    Ich finde, dass dieser Paragraph (sowie der, der Abtreibungen an sich auch immer noch unter Strafe stellt) abgeschafft gehören.

    Der Staat und diejenigen, die ihn führen, haben nicht das Recht durch Gesetze oder ähnliches Frauen bei solchen Entscheidungen einzureden oder sie von der Selbstbestimmung abzuhalten.

    Ich finde es schon schlimm genug, dass es Menschen gibt, die solchen Frauen dann "Mord" vorwerfen. Die Entscheidung für eine Abtreibung ist für die Frau schon schwer genug (denn, große Überraschung an der Stelle: Abtreibung ist nichts, was man mal eben so macht, weil man "Lust" darauf hat), da braucht man nicht noch Konservative wie die aus der AfD oder der (Werte-)Union, die diese Entscheidungen und die Menschen, die sie getroffen haben, öffentlich diffamiert

  • Das Ding, dass mich bei der ganzen Sache am meisten stört, ist die Tabuisierung in der Gesellschaft zum Thema Schwangerschaftsabbruch. Kein Mensch sollte sich dermaßen alleine gelassen fühlen und wenn die Unterstützung durch die Familie nicht da ist, dann traut man sich das oft auch einfach nicht zugeben. "Beworbene" Beratung zum Schwangerschaftsabbruch ist der erste Schritt in die richtige Richtung, denn es ist im Grunde genau das: Beratung. Man weiß, wo man hingehen KANN, wenn man Hilfe oder Informationen benötigt. Wie Arrior bereits erwähnte, hat das nichts mit irgendwelchen Sonderangeboten zu tun, sondern dient lediglich bei Betroffenen dazu, dass man sich endlich traut sich richtig zu informieren und sich nicht bevormunden lässt. Nicht jede Person, die sich Informationen zum Abbruch einholt, bricht dann wirklich ab. Und was denken sie denn, dass man einfach mal so aus Jux und Tollerei einen Abbruch durchführen will, weil man Werbung dafür gesehen hat?

  • Solange das Kind (mit medizinischer Hilfe) nicht außerhalb des Körpers der Mutter überlebensfähig wäre, geht es imo auch niemanden etwas an, ob die Mutter es behält oder nicht.


    Etwas anderes ist es, wenn eine Chance darauf bestehen würde, dass das Kind mit Hilfe der modernen Medizin überleben könnte. Dann kann man man nicht mehr damit argumentieren, dass es um den Körper und die Selbstbestimmung der Frau ginge, aber bis es eventuell so weit sein könnte, dass man Embryonen eine Chance geben könnte, die jetzt noch in die Fristenregelung fallen, dauert es bestimmt noch einige Zeit.


    Davor jedoch darf ihrer Entscheidung keine zusätzliche Hürde in den Weg gestellt werden und ist einfach nur ein Relikt vergangener Jahrhunderte, dass dieses Informationsverbot herrscht.


    Außerdem hat die gesamte Menschheitsgeschichte gezeigt, dass Frauen immer einen Weg finden werden das Kind abzutreiben, wenn die Verzweiflung nur groß genug ist. Bloß wurde dadurch auch immer das Leben der Frau gefährdet.

  • Außerdem hat die gesamte Menschheitsgeschichte gezeigt, dass Frauen immer einen Weg finden werden das Kind abzutreiben, wenn die Verzweiflung nur groß genug ist. Bloß wurde dadurch auch immer das Leben der Frau gefährdet.

    So ist es. Und Ruck-Zuck hat man wieder ein Neugeborenes, was einfach weggeworfen und zum sterben zurückgelassen wird, weil die Mutter verzweifelt war oder aber geistig gar nicht dazu fähig war, ihr Kind ernsthaft zu behalten.


    Klar gibt es Möglichkeiten, ein Kind, wenn es geboren wurde, abzugeben oder wegzugeben. Aber wenn eine Frau schon früh genug weiß, dass sie weder emotional, finanziell noch gesundheitlich dazu in der Lage wäre, dieses Kind zu bekommen, dann sollte sie bitte auch die Freiheit haben, es abzutreiben. Bin da ebenfalls der Ansicht wie Bastet , wenn der Embryo ohnehin nicht lebensfähig ist, dann ist es in meinen Augen auch kein Mord, wie es viele ja so gerne nennen.


    Schwangerschaften passieren, ob gewollt oder nicht. Es ist immer so leicht über die Mutter zu urteilen ("ein Kind zeugen kann sie, aber dann die Verantwortung nicht tragen wollen" hab ich erst neulich von jemandem gehört) wenn man selbst nicht drin steckt. Aber es ist nunmal ihr Leben, ihr Körper und ihre Entscheidung. Und sollte das Kind nun einmal schon lebensfähig sein, dann kann und muss so viel Hilfe angeboten werden wie nötig, damit das Kind trotzdem die Chance auf ein angenehmes Leben hat, auch wenn dies dann nicht bei der leiblichen Mutter sein wird.


    Ich selbst kann für mich sagen dass ich niemals eine Abtreibung in Erwägung ziehen würde, selbst wenn die Schwangerschaft denkbar unpassend kommen würde. Aber ich werde niemanden dafür verurteilen, der diesen Schritt für sich selbst als den richtigen ansieht.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Das Problem ist einfach, dass zu viele Menschen (unter dem Deckmantel der Anteilnahme und Nächstenliebe) ein ungeborenes Leben dazu nutzen, ihre eigenen kruden Vorstellungen durchdrücken zu wollen.


    Im Prinzip begegnen gerade diese Menschen einem ungeborenen Kind respektlos, indem sie es instrumentalisieren.

    Es gibt da leider eine nicht zu vernachlässigende Fraktion von Menschen, die einerseits einer Frau (die abtreibt) Mord vorwerfen, andererseits aber die Ersten sind, die sich das Maul zerreißen, wenn eine Mutter mit ihrem Kind aufmarschiert, die nicht ihren Vorstellungen entspricht.

    Da ist das Leben des Kindes dann nur etwas wert, wenn es ein ungeborenes Kind ist, das gegen die eigenen Ansichten abgetrieben werden soll.

    Sobald besagtes Kind dann wirklich auf der Welt ist, dann wäre es besser gewesen "die hätte nie ein Kind bekommen".

    Wenn du beispielsweise als 16-Jähriges Mädel dein Kind abtreibst wirst du zur "Mörderin" erklärt, wenn du es nicht machst und damit die Ideen dieser Leute ja eigentlich umsetzt, dann werden sie dich trotzdem verachten und dir bei jeder Gelegenheit ein "Wenn Kinder Kinder kriegen" entgegenschmettern.

    Wie Bastet schon richtig sagte, ist so eine Abtreibung ja auch wirklich nichts was man mal so nebenbei erledigt.

    Deshalb ist ein umfassendes Informationsangebot (und auch die Bewerbung eben dessen) alternativlos und sollte in einer Gesellschaft, die sich als angeblich aufgeschlossen und modern bezeichnet, gar kein Diskussionsthema sein.

  • https://www.thelily.com/there-…one-just-passed-in-texas/?


    In Texas wurde gerade ein besonders scharfes Abtreibungsgesetz durchgewunken: "The Texas Heartbeat Act", wonach schwangere cis Frauen oder trans Männer nur bis zur 6. Schwangerschaftswoche (wenn das "Baby" sich noch nichtmal im Stadium eines Fötus befindet und auch noch kein Herz hat) noch die Möglichkeit hätten abzutreiben und danach auch nach einer Vergewaltigung das Kind zur Welt bringen müssen. Außerdem kann jede*r, di*er Texaner*innen dabei hilft, Zugriffsmöglichkeiten zur Abtreibung eines Babys zu ermöglichen verklagt werden, was zu einer Flut and "Schadensersatz" Klagen führen und Abtreibungskliniken bankrott gehen lassen kann. Dieses Gesetz ist so fundamentalistisch und frauenfeindlich wie es nur geht und der Name des Gesetzes wäre angesichts dessen, was ich beschrieben habe fast schon "lustig", wenn das Thema und die Konsequenzen nicht so ernst wären. Hier in Deutschland sind Abtreibungen wohlgemerkt offiziell zwar nicht mehr verboten, aber auch im ach so fortschrittlichen Deutschland machen sich Ärzt*innen strafbar, wenn diese über Abtreibungen informieren (!).

  • wonach schwangere cis Frauen oder trans Männer nur bis zur 6. Schwangerschaftswoche (wenn das "Baby" sich noch nichtmal im Stadium eines Fötus befindet und auch noch kein Herz hat) noch die Möglichkeit hätten abzutreiben und danach auch nach einer Vergewaltigung das Kind zur Welt bringen müssen.

    Würde ungelogen eher mein eigenes Leben beenden bevor ich mich dazu zwingen lassen würde ein aus einer Vergewaltigung resultierendes Kind zur Welt zu bringen.

  • In Texas wurde gerade ein besonders scharfes Abtreibungsgesetz durchgewunken: "The Texas Heartbeat Act", wonach schwangere cis Frauen oder trans Männer nur bis zur 6. Schwangerschaftswoche (wenn das "Baby" sich noch nichtmal im Stadium eines Fötus befindet und auch noch kein Herz hat) noch die Möglichkeit hätten abzutreiben und danach auch nach einer Vergewaltigung das Kind zur Welt bringen müssen. Außerdem kann jede*r, di*er Texaner*innen dabei hilft, Zugriffsmöglichkeiten zur Abtreibung eines Babys zu ermöglichen verklagt werden, was zu einer Flut and "Schadensersatz" Klagen führen und Abtreibungskliniken bankrott gehen lassen kann. Dieses Gesetz ist so fundamentalistisch und frauenfeindlich wie es nur geht und der Name des Gesetzes wäre angesichts dessen, was ich beschrieben habe fast schon "lustig", wenn das Thema und die Konsequenzen nicht so ernst wären. Hier in Deutschland sind Abtreibungen wohlgemerkt offiziell zwar nicht mehr verboten, aber auch im ach so fortschrittlichen Deutschland machen sich Ärzt*innen strafbar, wenn diese über Abtreibungen informieren (!).

    Ein Kumpel von mir hat mir das ebenfalls heute gezeigt und alles was er gesagt hat ist "Warum interessieren die sich so für Kinder, bis sie geboren sind? Texas ist eines der Länder in welchem Kinder am wenigstens gefördert werden."


    Nothing more to say. Es ist so ironisch, dass es schon wieder schmerzt.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • wonach schwangere cis Frauen oder trans Männer nur bis zur 6. Schwangerschaftswoche (wenn das "Baby" sich noch nichtmal im Stadium eines Fötus befindet und auch noch kein Herz hat) noch die Möglichkeit hätten abzutreiben und danach auch nach einer Vergewaltigung das Kind zur Welt bringen müssen.

    Würde ungelogen eher mein eigenes Leben beenden bevor ich mich dazu zwingen lassen würde ein aus einer Vergewaltigung resultierendes Kind zur Welt zu bringen.

    Verstehe ich sehr gut.


    Es gab bloß schon vor dem Entstehen von Abtreibungskliniken viele Möglichkeiten abzutreiben, unter anderem mit Kräutermischungen. Das ist eben um einiges gefährlicher als eine moderne Abtreibung, weil auch die Wahrscheinlichkeit an Pfuscher zu geraten, oder selbst Pfusch zu machen, viel höher ist.

    Unter anderem wird viel selbst Pfusch mit dem Aufstechen der Fruchtblase gemacht, inklusive eventuell darauf folgender Blutvergiftung.


    Die Oma einer Schulkollegin hätte stolze elf Kinder gehabt, wenn ich mich nicht irre, allerdings haben sie in Serbien in einer kleinen Hütte gelebt bzw eben sehr armen Gegend gelebt und so schon kaum überlebt. Am Ende hatte sie "bloß" fünf oder sechs Kinder und wäre an zwei Abtreibungen fast gestorben.


    Sprich: Es werden nicht so gar viel mehr schwangere Frauen, oder trans Personen, ihr Kind zu Welt bringen als zuvor. Sie bringen sich bloß in größere Gefahr, was auch immer das Ironische an Abtreibungsgesetzen ist. Sie verhindern ohnehin nicht gar sooo viele Abtreibungen.

    Nur wenige werden denken: "Oh mei, jetzt tu ich ja was Illegales. Gegen das Gesetz verstoßen, das geht ja nicht. Besser ich bring das Kind zur Welt, das ich um nichts in der Welt nicht wollte."

  • Mipha

    Hat das Label Gesellschaft hinzugefügt.