Ritzen, warum?!

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  • Zunächst einmal, Leute mit Depressionen heilen ist schwer allerdings ist es nicht so schwer wie es über mir steht Leute vom Ritzen zu lösen. Manchmal passiert das von alleine, z.b. durch einen Schock. Meine Schwester gibt Nachhilfeunterricht in einem Jugendheim und dort hatte sich ein Mädchen auch lange Zeit geritzt, allerdings ist sie einmal abgerutscht und hätte sich um ein Haar die Pultzader aufgeschlizt und wäre so zu einem ungewollten Selbstmord gekommen,aus Angst davor hat sie aufgehört. Das Mädchen rizte sich zwar "nur" um Aufmerksamkeit zu erlangen (stellte sich später heraus) dennoch denke ich das es bei depressiven Leuten auch vorkommt das sie durch irgendwas getrieben aufhören sich zu ritzen.

  • Auf Wunsch von einem User werde ich mein Beitrag in einen Spoiler verpacken.


  • "Für alle die, die es noch immer nicht verstanden haben: Nicht die schwarz-gekleideten, sich düster schminkenden und hardrock hörenden Menschen sind hiermit gemeint!"


    Baaaam, mitten rein ins Klischee, so sehe ich zufällig nämlich aus, möglicherweise erfülle ich ja auch das "Klischee", aber für viele ist es eben nur das Äußere, und das verspotten sie ja so unheimlich gerne. Auch, wenn man nach außen hin lächelt oder so tut, als ob man die nicht ernst nimmt, innerlich zerbricht man und es tut weh ...
    In der modernen Welt, in der wir heutzutage leben ist der größte Krieg doch das Mobbing. Ok, das mag jetzt etwas übertrieben klingen, aber so ist es doch. Jeder muss irgendwie beweisen, dass er besser ist als der andere, aber im nachhinein geht es ihnen doch genauso schlecht wie denen, die sie verletzen.
    Und das Ritzen, es ist eben quasi sowas wie "Druck ablassen", auch wenn es keine so schöne Möglichkeit ist. Wenn jemand schon zur Klinge oder zum Messer greift, dann hat er einen seelischen Schmerz über den er reden sollte. Mit jemandem zu reden, dem man vertraut, das ist einer der besten Wege wieder rauszukommen.

  • Erstmal @oben: Gut, dass du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst. Großes Lob dafür, auch wenn das übers Internet doof kommt.


    Ich arbeite an einem Internat, Probleme gibt es dort zu Hauf.
    Ein Mädchen hat sich den einen Abend geritzt, da traf an dem Abend auch der Mist den Ventilator.
    Ihr Vater war sturztrunken, sie hatte Zoff mit ihrem Exfreund, der die nächsten Sachen erzählt hat, was er in der Beziehung getrieben hat. Desweiteren zickte ihre beste Freundin mit ihr rum, ihr bester Freund war abweisend, letzte Reaktion war halt das Ritzen.
    Heute gehts ihr wohl besser, psychische Probleme hat sie wohl noch, aber es gibt mehr Ansprechpersonen in ihrem Leben.
    Diese Situation war super ungewohnt, aber so langsam komme ich mit solchen Situationen klar. Mit stumpfer Logik hab ichs öfters mal versucht, dagegen anzukämpfen. Logik hilft immer.

  • Ja, ich ritze mich!
    Diese ganze Diskussion die ihr geführt habt hat die Bedeutng eines Leerzeichens.
    Diese ganzen 2Kinder" die sich vielleicht 2-mal geritzt haben und extra kurze T-Shirts tragen damit man die Narben schön sieht ziehen die Krankheit richtig in den Dreck.
    Dann wurde die halt mal gemobbt. um Aufmerksamkeit zu bekommen ritzen die sich halt.
    Das hat nichts mit einer Krankheit etc. zutun.
    Ich finde es einfach nur erbärmlich.


    Sehr mutig, dass du dich traust das öffentlich zu machen. Naja ich schätze mal dich kennt hier niemand, also niemand weiß wer du in echt bist und das macht es für dich wohl um einiges leichter.
    Ich denke für meinen Teil es gibt mehrere Arten, wie man mit seinen Schnitten umgehen kann.
    Zunächst gibt es, wie du schon erwähnt hast die Menschen, die sich selbst verletzten und es dann zeigen. Aber wirklich mit Absicht. Traurig ist das schon, denn mit solch einer Krankheit ist nicht zu spaßen.
    Da gibt es eine in unserer Klasse... ich fand das einfach um es gerade hinaus zu sagen: scheiße von ihr.
    In der Mittagspause lief sie neben mir zum Laden.
    Sie zeigte mir ihr Hand und drauf zu erkennen war ein Herz. Anfangs sah es aus wie mit Kulli gezeichnet, doch dann erkannte ich das es sich um einen Schnitt handelt.
    Dann kam es. Sie fragte mich ernsthaft ob ichs schön finde. Dann fpgte sie hinzu, das hat sie sich gestern Abend gemacht, weil sie in so einen Jungen verliebt ist aber er nichts von ihr will.
    Ich hab ihr auf ihre Frage keinen Antwort gegeben. Ich habe kurz den Kopf geschüttelt und war den Weg lang still.
    Ich habe ihn nicht geschüttelt, weil sie es gemacht hat. Ich habe ihn aus dem Grund geschüttelt, weil sie so ein breites Grinsen im Gesicht hatte und sie damit schon fast angegeben hat.
    Sowas ist traurig.
    Dann gibt es die Art von Mensch, die mit allen Mitteln probiert die Narben zu verdecken um sie bloß nicht zu zeigen. Das trifft dann wohl auf die Mehrheit zu.
    Aber wie man es auch macht, es ist und bleibt eine Krankheit mit der nicht zu spaßen ist, wie ich aus deinem Text entnehmen kann und selber weiß.


    Ich wünsche dir viel Erflog, dass du das schaffst und auf dem Weg der Besserung ebenfalls.

  • So leicht ist das Ganze aber nicht.
    Natürlich kann man als jemand, der sowas noch nie durchlitten hat sagen, dass es für alles irgend eine Lösung gibt. Es ist ja letztendlich die Seele, die kaputt geht und keiner ritzt sich aus Spaß oder so, ok außer Plastik-Emos (sinnlose Typen). Die haben's dann aber auch nicht verstanden ... 8|
    Ok, um mich klar auszudrücken: Man kann nunmal schlecht in depressive Menschen reinschauen oder mit ihnen mitfühlen. Hab neulich erst wieder mitbekommen wie sich ein Schüler aus der Stufe über mir vor 'nen Zug geschmissen hat. Es ist schwer zu verstehen für Außenstehende.

  • Lal, also nachdem ich die Diskussionen hier ne ganze Weile verfolgt habe, muss ich mich doch wirklich wundern, was manche Leute hier meinen so von sich geben zu dürfen. Manches schlägt meiner Meinung nach echt dem Fass den Boden aus.


    Allgemein finde ich es schlichtweg ungerecht, solche Leute als feige zu bezeichnen, die sich ritzen. Sie sehen nunma keinen anderen Ausweg und vielleicht sollten die Leute, die dergleichen als unreif und feige bezeichnen, mal überlegen, was sie selbst als Angewohnheiten pflegen, die andere Menschen wiederum denken lassen "Was der macht, ist doch total schwachsinnig." Da gibt es sicherlich genug Beispiele. Wie bereits in einem früheren Post gesagt, können Außenstehende das lediglich sehr schlecht nachvollziehen, was in sich ritzenden Menschen vor sich geht, wenn sie es denn versuchen mögen. Sie verstehen nicht, dass Schmerz für sie Erleichterung bedeutet und nichts Schlechtes in dem Sinne, und oftmals sind auch die Gründe für Angehörige eher banal und nichtig.




    wenn man sich ritzt, man nichtmehr leben will und sich freiwillig schmerzen antut, wieso begeht ihr dann kein suizid ?

    Ich muss sagen, das finde ich wirklich sehr liebenswürdig. Zwischen Ritzen und Suizid liegt immer noch ein gewaltiger Unterschied und es braucht viel Mut, diesen letzten Schritt zu wagen. Zudem fügt man sich nicht freiwillig Schmerzen zu, nur, weil man nicht mehr leben will, obwohl es in vielen Fällen einhergeht, dennoch ist das nicht die Regel. Für mich hat das schon so einen Hauch von "Wenn ihr zu schwach zum Leben seid, könnt ihr auch gleich sterben" an sich und ich hoffe, dass das nicht dein endgültiges Gesellschaftsbild bleibt und du dir etwas mehr Gedanken darüber machst, was du schreibst. Naja, der einzig positive Aspekt wäre, die Überbevölkerung dadurch vielleicht ein wenig eindämmen zu können, lol, aber das sei ma so dahin gestellt.




    Am schlimmsten finde ich diese Leute, die sich dann ritzen und davon Bilder auf Facebook stellt..

    Bin ja selbst nicht auf Facebook, hast du dir allerdings jemals die Frage gestellt, wieso die das dort posten? Sicherlich gibt es einige, die sich stolz geben und damit prahlen wollen. Auf der anderen Seite könnte es aber doch sein, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen und zeigen wollen, wie schlecht es ihnen geht, damit ihnen jemand hilft, oder nicht? Ritzen ist ja in vielerlei Hinsicht eine Verzweiflungstat, sie versuchen, es zu verstecken, obwohl sie in Wahrheit das genaue Gegenteil erreichen wollen. Ich verstehe es auch nicht so ganz, soll's aber geben. Deshalb sollte man durchaus mehrere Beweggründe in Erwägung ziehen, anstatt lediglich von Demonstrationslust solcher Leute auszugehen.


    Irgendwo will man sich vielleicht sogar helfen lassen. Ich weiß aus Erfahrung, in was für einem tiefen Loch man bei sowas gefangen ist, man will sich nichts von den Schönheiten des Lebens erzählen lassen und eine Therapie ist weiß Gott nicht einfach. Zunächst kommt man meist an einem Punkt an, an dem die Therapie mehr schmerzt als das eigentliche Problem und es ist verdammt schwierig, das Ganze bis zum Schluss durchzuziehen. Egal, was andere einem sagen, man sieht in allem nur das Schlechte, hat Angst vor Neuem und davor, dass es vielleicht doch besser sein könnte, als im Grunde angenommen. Heißt allerdings nicht, man hat überhaupt keine Glücksmomente im Leben, zumindest ging es mir so. Klar habe ich noch gelacht, manchmal aufrichtig, andere Male, um meiner Familie keine Sorgen zu bereiten, aber Ritzen heißt nicht zwangsläufig, man hat den Lebensmut verloren.


    Zum Thema "Ritzen ist keine Sucht", also dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Ganz ehrlich, im November diesen Jahres sind es drei Jahre, die ich - mit "Pausen" - mit Ritzen gelebt und deshalb auch zahlreiche Narben an meinem Arm habe. Ich bin bereits das zweite Mal bei einer Psychologin, dieses Mal auch offiziell in Therapie, und dennoch hilft es nicht zu 100%, davon loszukommen. Beim ersten Mal, wo ich solche Sitzungen mitgemacht habe, ist es mir im Anschluss etwa ein halbes Jahr gelungen, es zu lassen, bis die Probleme wieder so groß wurden, dass ich erneut angefangen habe. Nach einigen Monaten bin ich von selbst wieder zu meiner Psychologin gegangen, weil ich wusste, es kann so nicht weitergehen. Trotzdem gibt es keine Garantie, vollständig damit aufzuhören. Ich merke, dieser befreiende Schmerz ist in meinem Gehirn mit ... Glücksgefühlen verankert und dieser Drang, es zu tun, wirkt ähnlich wie eine Abhängigkeit. In manchen Situationen will man es unbedingt, wie eine Droge, vergleichbar wie wenn man besondere Lust auf ein Eis oder so hat, lediglich stärker. Und je länger man darüber nachdenkt beziehungsweise je länger man den Drang nicht erfüllen kann, desto stärker wird er und desto schwerwiegender auch das anschließende Schneiden, bei dem sich alles löst, was sich bis dahin angestaut hat.
    Es ist nicht so, dass ich keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen habe oder nicht davon loskommen will und es soll mir keiner sagen, ich sei feige, auf diese Art meine Probleme zu lösen. Denn lösen tue ich sie damit nicht, ich nehme mir ausschließlich die seelische Anspannung, um wieder nen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen. Lebensfreude habe ich trotz Suizidgedanken wieder erlangt. Wäre ich damals nicht zum Psychologen gegangen, wäre ich vielleicht heute nicht mehr am Leben. Zwar ritze ich noch ab und an - seit einem Monat und drei Wochen habe ich es nicht mehr getan, das ist mein momentaner Rekord - , das bedeutet jedoch nicht, ich hätte keine Lebensfreude mehr. Natürlich habe ich die, ich treffe mich mit Freunden, habe Vorstellungen von meiner Zukunft, was ich erreichen will, die ich früher in schlimmeren Zeiten nicht hatte.


    Zu den Gründen... es gibt natürlich ganz unterschiedliche Auslöser dafür, familiäre oder schulische Probleme und was weiß ich nicht. Kurz gesagt war es bei mir schlechter Einfluss, der mich dazu gebracht hat, aber nun gut. Die gängigen "Gründe", welche man annimmt wären ja
    1) Man will sich selbst wieder spüren, weil man das Gefühl einer inneren Leere hat,
    2) Selbstbestrafung oder
    3) Weil man den seelischen Druck nicht aushält und versucht, ihn durch körperlichen Schmerz zu kompensieren.
    Bei mir waren wahrscheinlich 2) und 3) die häufigsten, nein, eigentlich sogar die einzigen Gründe, weshalb ich das angefangen habe, den ersten kann ich deshalb auch nicht ganz nachvollziehen. In jedem Fall sollte man sich aber natürlich Beistand suchen, wenngleich es noch so schwierig für Betroffene sein mag.


    Trotzdem werde ich hier das Gefühl nicht los, dass "Ritzer" für die meisten keine normalen Menschen mehr sind, was ich sehr schade finde. Sie besitzen doch trotzdem ihren Charakter, ihre Persönlichkeit, die Familie und Freunde schätzen und verfügen über so manch wunderbare Eigenschaft, die man nicht auf den ersten Blick erkennt. Nur, weil sie depressiv sind oder sich aus sonst welchen Gründen ritzen, sind das doch keine Unmenschen O_o Das kann man behandeln wie jede andere Krankheit auch! Und es stört mich, wie andere nur aufgrund der Narben einen Menschen einschätzen und abfällig auf ihn herabblicken. Klar, meine Narben kann man auch erkennen, so etwa 20 an meinem linken Arm, die noch nicht so weit verheilt sind, dass man sie bloß noch bei genauem Hinschauen erkennt. Trotzdem bin ich doch noch ich selbst mit all meinen Stärken und Schwächen, welche mich zu den machen, was ich bin. Und sollte ich nicht in gewisser Weise stolz darauf sein, was ich bereits überwunden habe in den letzten drei Jahren? Also als feige würde ich das nicht gerade bezeichnen.


    LG


    Namine ~


  • Was ist denn an Ritzen bitte feige?! Das ist doch nicht feige, eher im Ggenteil .. Man muss "Mut" haben um sich zu ritzen, außerdem wird ja keine andere Person dadurch benachteiligt oder so, von daher verstehe ich nicht, warum ritzen feige sein sollte. Wie dem auch sei ..


    Natürlich sind die Leute feige!
    Okay, manche kennen keinen Ausweg, sind depressiv und weiß ich nicht alles ...
    Aber was ich eindeutig bemängel ist, dass die Leute sich keine Hilfe suchen, nicht ihre Probleme ansprechen und sowas.
    Die brauchen doch nur ein Wort zu sagen und schon wird ihnen geholfen.
    Es gibt genug Menschen auf der Welt, die sich mit den Problemen anderer befassen, da brauchen wir kein Geheimnis drum zu machen.
    Wenn ich also die Behauptung aufstelle, dass ritzen feige ist, dann finde ich das richtig, weil die Ritzer (nenne ich jetzt mal so)
    so depressiv sind (das sind ALLE Ritzer), dass sie keine Hilfe haben wollen.
    Oder ritzt sich hier irgendwer einfach mal grundlos?

  • da


    da spricht jemand, der absolut keine erfahrung hat.
    ich selbst kenne einige die sich ritzen und auch meine freundin tat/tut dies. warum sies machen/wann sies machen? wenn es ihnen dreckig geht, gut das is keine richtige antwort, ich bin ja auch noch nicht fertig. kennst du das gefühl der leere? wenn ja, stells dir einfach mal so vor: du weißt, alle die um dich rum sind, wollen dir helfen (selten versteckt einer ders tut vor allen), aber die die dir helfen könnten sehn es nicht. man fühlt sich leer, alleingelassen, obwohl man es nicht ist. man will nach hilfe schreien, kanns aber nicht, weil die angst vor der reaktion, zum einem auf das ritzen, zum anderen auf das problem an sich zu groß ist.außerdem kommen da mehrere probleme zusammen, depression spielt auch eine rolle, da hast du recht. man lebt einfach mit diesem gefühl der leere vor sich hin, bis man mal wieder emotional auf dem tiefpunkt ist, wo man nicht mehr das gefühl hat, am leben zu sein, real zu sein, da zu sein. der schmerz und dass fließen des blutes gibt einem das gefühl am leben zu sein, zu existieren, nicht gefühlstaub und kalt zu sein.
    einfach leute feige zu nennen finde ich ist eine frechheit.


  • Abgesehen von dem, was Kebein bereits sagte: "Die brauchen doch nur ein Wort zu sagen und schon wird ihnen geholfen". Ja das sagst du so leicht. Zu wem sollte man denn deiner Meinung nach gehen? Familie und Freunde will man mit so etwas meist nicht belasten, geschweige denn sich diese Blöße geben, denn da gehört auch eine große Portion Mut und Überwindung hinzu. Psychologen? Ja gut, wenn du das so einfach findest, vor jemand völlig Fremden einen "Seelen Striptease" hinzulegen, bitte.
    Die Probleme anzugehen bedeutet für so jemanden nochmals ein Einschnitt ins Leben, den man durch die Krankheit, die sich wie auch immer äußert, sowieso schon hat. Regelmäßige Besuche beim Psychologen, die man nicht einfach mal zwischen zwei Termine schieben kann, da so eine Therapiestunde auch mal sehr aufwühlend sein kann. Eventuell reihenweise Psychologenwechsel, da man sich da auch nicht den erstbesten aussucht, es muss ein Vertrauensverhältnis bestehen. Zumal nicht alle Psychologen mit der Krankenkasse zusammen arbeiten bzw. manche Kassen solche Behandlungen nicht in voller Höhe bezahlen, kann ergo (hohe) Kosten bedeuten. In manchen Fällen ist eine ambulante Therapie nicht aussreichend, man wird stationär behandelt, was bedeutet, aus seiner gewohnten Umgebung gerissen zu sein und je nachdem in Schule/Job für längere Zeit auszufallen.


    Aber sag mir mal, was hat depressiv sein denn bitte mit keine Hilfe haben wollen zu tun? So ein Blödsinn, tut mir Leid. Oder glaubst du wirklich, dass alle, die sich selbst verletzen sagen "Lasst mich in Ruhe, ich will keine Hilfe, weil das macht mir Spaß"? Ich weiß nicht, Depressionen findet eigentlich niemand spaßig. Wie gesagt, das hat in gewisserweiße auch viel mit Schamgefühl zu tun, da muss man schon über seinen Schatten springen, sich jemandem anzuvertrauen. Geschweige denn das Problem selbst überhaupt richtig wahrzunehmen, da ist Magersucht ein ganz gutes Beispiel für. Viele Betroffene merken einfach nicht, dass das alles zu weit geht und sie Hilfe brauchen. Aussagen ala "Ich schaff das schon", sind jetzt auch keine Seltenheit.


    Kann mich Kebein nur anschließen, zu sagen, dass das was mit Feigheit zu tun hat, geht gar nicht.
    Ich will niemandem verbieten sich eine Meinung über etwas zu bilden, aber gerade bei solch einem empfindlichen Thema sollte man mit solchen Aussagen vorsichtig sein, sich da ein wenig zu informieren bzw. das etwas sensibler anzugehen.

  • Ich denke mal so, warum sich die jungen Leute in die Arme ritzen, nicht nur um sich selbst zu schaden, sondern weil sie sich nicht (z.B. Therapeuten, Ärzte...) über ihre Probleme sprechen (oder trauen) können und sich deshalb die Probleme in die aufgeritzte Haut übergehen lassen wollen. Das die sogenannten "Emo's" sowas machen, ist mir da eher noch nichts aufgefallen, aber das interessiert mich eher nicht...

  • Ich will diese Diskussion nicht mehr führen. Ich sehe ein, dass ihr zum größten Teil recht habt.
    Und ich sehe auch ein, dass ich mit meinen Beiträgen etwas großkotzig rübergekommen bin,
    wenn ich das so sagen darf. Von mir aus.
    Nur meine Meinung könnt ihr mir nicht verbieten. Und mir zu unterstellen, dass ich keine Ahnung
    habe, ist auch nicht gerade nett ...


    Soviel nur dazu: Ich denke, und davon bin ich überzeugt, dass in jedem Ritzer ein kleines bisschen
    Feigheit steckt. Mit dieser Aussage möchte ich keinem Ritzer der Welt angreifen. Und wie gesagt,
    Experte bin ich auch nicht. Nur ich finde, man muss doch instande sein, irgendwie Hilfe zu holen.
    Und nur, weil man sich ritzt, heißt das doch noch lange nicht, dass man in die Psychiatrie
    eingewiesen werden muss. Dann redet man höchstens mit einem Psychologen drüber und gut ist.
    Niemand wird dich zu irgendetwas zwingen.


    Zu Anemone: Auch Ritzer können schwere Depressionen haben. Bzw. andersherum.
    Nur das darf kein Ende sein, man muss sich Hilfe suchen. Und das fällt den Leuten schwer, weil
    sie große Ängste plagen.

  • Das hier hat Potenzial.
    Menschen ritzen sich aus verschiedenen Gründen, manche weil sie Aufmerksamkeit wollen (und das ist ein sehr großer Teil, aber die machens eh nicht gescheit sondern kratzen nur ein wenig an der Haut rum also kann man das eh nicht ernstnehmen), andere weil sie Schmerz mögen, dann gibt es wieder welche die es machen weil es sie in stressigen Situationen beruhigt und dann gibt es wieder welche die es durchaus machen weil sie sich umbringen wollen. Ich persönlich finde es lustig wenn sich jemand ritzt, vorallem wenn es am Ende nichtmal Narben werden, aber so getan wird als wären sie total das psychische Wrack.
    Achja, ritzen ist weder feige noch mutig oder sonst was. Wenn irgendwer denkt dass man um sich selbst zu verletzen viel Mut braucht scheint von der Materie nur minimal Ahnung zu haben. Ich habe das ganze Thema vor 5 oder 6 Jahren mitbekommen als die "Emoszene" so aus dem Boden gesprossen ist und sich sehr viele geritzt haben nur um irgendwie dazuzugehören weil sie eigentlich keine Ahnung hatten was Emos sind. Ist für mich irgendwie damals auf der selben Stufe wie das rauchen gewesen. Leute die sich wirklich ernsthaft verletzen sollten sich Hilfe suchen, oder einfach Alternativen verwenden. Geht raus, legt euch nen Kühlakku aufn Arm oder hört einfach auf solche Heulsusen zu sein.

  • manche weil sie Aufmerksamkeit wollen (und das ist ein sehr großer Teil, aber die machens eh nicht gescheit sondern kratzen nur ein wenig an der Haut rum also kann man das eh nicht ernstnehmen)


    Es geht mir um den teil, der in der Klammer steht.
    Selbstverletzung ist Selbstverletzung. Egal wie oft, wie tief und was man benutzt.
    Und ich zu meinem teil nehme es ernst, denn nur weil ein Schnitt bzw. wie du es nennst ein Kratzer nicht 'tief genug' ist heißt es nicht, dass diese Person keine ernsthaften Probleme hat.
    Man sollte jeden Menschen der soetwas macht ernst nehmen. Wie ich schon erwähnte: Das Material, die Tiefe etc. spielt dabei keine Rolle.

  • Also sollte man Leute die sich mal eben kratzen ernst nehmen und ihnen einen Termin beim Psychologen beschaffen? Jeder Mensch hat Probleme, aber man braucht nicht bei allem ein riesen Trara drum machen. Wenn jemand wirkliche Wunden hat kann ich mir schon eher Gedanken drum machen als wenn jemand ein paar rote Striemen am Arm hat weil er mit dem Löffel über die Haut fährt. Sowas ist doch lächerlich.

  • Also sollte man Leute die sich mal eben kratzen ernst nehmen und ihnen einen Termin beim Psychologen beschaffen? Jeder Mensch hat Probleme, aber man braucht nicht bei allem ein riesen Trara drum machen. Wenn jemand wirkliche Wunden hat kann ich mir schon eher Gedanken drum machen als wenn jemand ein paar rote Striemen am Arm hat weil er mit dem Löffel über die Haut fährt. Sowas ist doch lächerlich.


    Also ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber selbst auffällig viele wenn auch nicht tiefe Kratzer find ich genauso wenig normal oder zu belächeln, wie tiefe Wunden. Weiß ja nicht wie es anderen geht, aber ich, noch kenne ich jemanden, kratz mir jetzt nicht gerade aus Spaß auf der Haut rum. Wenn du das lächerlich findest bitte schön, aber sag das mal einer Person die einfach ein Problem hat und sich deswegen bewusst Schmerzen zufügen will, auch wenn es nur "Kratzer" sind, ob die das so lächerlich findet wie du, wage ich zu bezweifeln.
    Die Schwere der Krankheit an den tiefen der Wunden fest zu machen finde ich da viel lächerlicher, so leid es mir tut. Man muss sich nicht tief ins Fleisch schneiden, um daraus eine "Befriedigung" zu erfahren. Oft wird Menschen mit selbstverletzendem Verhalten Alternativen vorgeschlagen, die sie anwenden können bzw. sollen, sollten sie das Bedürfnis haben, sie verletzen zu wollen. Das kann z.B. sein für kurze Zeit einen Eisbeutel ohne Umschlag auf eine Körperstelle zu legen, weil das z.B. auch für Schmerz sorgt, aber etwa keine Narben zurück lässt. Dem einen hilft das wunderbar als Alternative, bis man sich völlig davon lösen kann, der andere hat einfach ein andere Kälteempfinden und für denjenigen bringt das ergo auch nichts. Genauso hat der eine tiefere, der andere wenig tiefere Wunden, deswegen ist der eine nicht weniger krank als der andere.

  • Genauso hat der eine tiefere, der andere wenig tiefere Wunden, deswegen ist der eine nicht weniger krank als der andere.


    Vielen Dank für deine Antwort!
    Ich hätte es nicht besser sagen können.
    Ich stimme dir vollkommen zu.
    Wie ich schon vorher gesagt habe spielt es keine Rolle wie oft man sich verletzte, wie tief die Wunden sind, mit was man es macht etc.
    Es gibt auch Menschen die Depressionen und Suizidgedanken haben, sich aber nicht selbst verletzten.
    Ich persönlich finde es lächerlich (tut mir leid) wenn man sagt nur Menschen die sich ritzen haben Probleme oder nur die, die es tief machen.
    Soetwas ist lächerlich. Andere Menschen zu 'verurteilen' wenn man sie nicht richtig kennt.


    Ich danke dir nochmals für deinen Text, danke.


  • Also ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber selbst auffällig viele wenn auch nicht tiefe Kratzer find ich genauso wenig normal oder zu belächeln, wie tiefe Wunden. Weiß ja nicht wie es anderen geht, aber ich, noch kenne ich jemanden, kratz mir jetzt nicht gerade aus Spaß auf der Haut rum. Wenn du das lächerlich findest bitte schön, aber sag das mal einer Person die einfach ein Problem hat und sich deswegen bewusst Schmerzen zufügen will, auch wenn es nur "Kratzer" sind, ob die das so lächerlich findet wie du, wage ich zu bezweifeln.
    Die Schwere der Krankheit an den tiefen der Wunden fest zu machen finde ich da viel lächerlicher, so leid es mir tut. Man muss sich nicht tief ins Fleisch schneiden, um daraus eine "Befriedigung" zu erfahren. Oft wird Menschen mit selbstverletzendem Verhalten Alternativen vorgeschlagen, die sie anwenden können bzw. sollen, sollten sie das Bedürfnis haben, sie verletzen zu wollen. Das kann z.B. sein für kurze Zeit einen Eisbeutel ohne Umschlag auf eine Körperstelle zu legen, weil das z.B. auch für Schmerz sorgt, aber etwa keine Narben zurück lässt. Dem einen hilft das wunderbar als Alternative, bis man sich völlig davon lösen kann, der andere hat einfach ein andere Kälteempfinden und für denjenigen bringt das ergo auch nichts. Genauso hat der eine tiefere, der andere wenig tiefere Wunden, deswegen ist der eine nicht weniger krank als der andere.


    Du brauchst mir hier jetzt nichts übers ritzen und über die Leute die es machen erzählen. Mein kompletter rechter Arm ist voll mit Narben. Ich weiß ganz genau wie ernst man sowas nehmen sollte, aber sicherlich nicht weil "xXsweetemogurlx3Xx" sich gerade mit dem Buttermesser am Unterarm ein wenig gekratzt hat. Ein Mensch der sich selber verletzt wird nicht erst ein wenig an sich rumkratzen und dann nach 2 Monaten loslegen. Vergiss es. Du fängst sofort "richtig" damit an. Da gibt es kein Zwischending. Es geht hier jetzt nur ums ritzen, klar sind die Wunden anders wenn jemand seinen Kopf gegen die Wand schlägt. Mit Alternativen musst du mir hier jetzt auch nicht kommen, ich war 2 Monate in einer Psychiatrie und glaube dass ich von der Effektivität mehr Ahnung oder Erfahrung habe. Viele Leute machen sowas auch nicht weil sie auf Schmerz geil sind, einige nehmen es eben nichtmal als Schmerz wahr, weshalb die Wunden dann auch so tief sind.


    Shitpostsurpreme. 0 Inhalt, aber hauptsache danke sagen, dann wird der Beitrag auch nciht gelöscht. Ist ja nicht so als gäbe es eine Funktion dazu.


  • Du brauchst mir hier jetzt nichts übers ritzen und über die Leute die es machen erzählen. Mein kompletter rechter Arm ist voll mit Narben. Ich weiß ganz genau wie ernst man sowas nehmen sollte, aber sicherlich nicht weil "xXsweetemogurlx3Xx" sich gerade mit dem Buttermesser am Unterarm ein wenig gekratzt hat. Ein Mensch der sich selber verletzt wird nicht erst ein wenig an sich rumkratzen und dann nach 2 Monaten loslegen. Vergiss es. Du fängst sofort "richtig" damit an. Da gibt es kein Zwischending. Es geht hier jetzt nur ums ritzen, klar sind die Wunden anders wenn jemand seinen Kopf gegen die Wand schlägt. Mit Alternativen musst du mir hier jetzt auch nicht kommen, ich war 2 Monate in einer Psychiatrie und glaube dass ich von der Effektivität mehr Ahnung oder Erfahrung habe. Viele Leute machen sowas auch nicht weil sie auf Schmerz geil sind, einige nehmen es eben nichtmal als Schmerz wahr, weshalb die Wunden dann auch so tief sind.


    Mir brauchst du darüber genauso wenig zu erzählen, danke, ich weiß ebenso wovon ich rede. Und gerade wenn du ja sagst dass du mehr Ahnung und Erfahrung hast umso weniger find ich deine Aussage verständlich. Es ging nie drum "Langsam anfangen und dann richtig loslegen". Dir muss ich ja am aller wenigsten erzählen, dass Ritzen nur eine Begleiterscheinung ist und damit erklärt sich eh von selbst, dass die tiefe der Wunden null mit der Schwere der Krankheit zu tun hat. Und nur weil das Blut nicht in Strömen aus der frischen Wunde fließt, hat derjenige trotzdem ein Problem. Das hat nichts mit "richtig" anfangen zu tun. Der eine spürt das einfach nicht und schneidet tief, der andere spürt den Schmerz halt eben schon bzw. hat für den einen das Ritzen eben schon früher eine Wirkung, beim anderen halt später oder gar nicht. Und trotz allem hast du mir immer noch nicht erklärt, wieso man bitte die Schwere der Krankheit an der Tiefe der Wunden festmacht, denn das und nichts anderes tust du gerade und dass das von jemandem kommt, der sich selbst mit so viel Ahnung und Erfahrung rühmt, find ich schon sehr grenzwertig.


    Ich meine ich kann jetzt genauso gut hergehen und sagen "Die eine magersüchtige isst mehr als die andere, die eine ist definitiv magersüchtig, bei der anderen muss man das nicht so ernst nehmen", kommt prinzipiell auf genau dasselbe raus, egal ob ich es bei einer magersüchtigen an der Menge des eh schon wenigen Essens festmacht oder bei einem anderweitig kranken Menschen an der Tiefe der Wunden, ist einfach Blödsinn.



    Shitpostsurpreme. 0 Inhalt, aber hauptsache danke sagen, dann wird der Beitrag auch nciht gelöscht. Ist ja nicht so als gäbe es eine Funktion dazu.


    Ich hab jetzt extra mal alles, was nicht fürs Thema relevant ist, aus Psianas Zitat rausgelassen, nur damit du siehst, dass deine Antwort darauf noch viel weniger Inhalt hat.