Organspende

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  • Ich persönlich würde ebenfalls meine Organe nach dem Tod spenden wollen.
    Wenn man mal rein logisch darüber nachdenkt.
    Warum sollte man seine Organe in einem Loch verrotten oder in einem Ofen verbrennen lassen, wenn man sie auch einer bedürftigen und in einer lebensbedrohlichen Situation lebenden Menschen spenden kann?
    Ich persönlich hätte gegen eine Spende nichts, dennoch wünsche ich mir dass sobald ich sterbe, mein Körper entweder bei meiner Frau begraben wird oder wir beide zsm. verbrennt und ausgeschüttet werden ^^.

  • @Catlas Bei der BZgA kann man einen Organspendeausweis (oder auch mehrere) kostenfrei bestellen. Nicht einmal Porto fällt an! Und es gibt den Organspendeausweis dort auch als stabile Plastikkarte und nicht nur diese Pappdinger. Ich habe meinen Ausweis auch dort bestellt, hat super funktioniert und ich musste keinen Cent bezahlen.


    Hier der Link zur Seite der BZgA: http://www.bzga.de/infomaterialien/organspende/

  • Wirkt schon irgendwie schäbig, dass man die als Papdinger zugeschickt bekommt.
    Es wirkt nicht so, als würde sich der Staat viel dafür interessieren, dass man da Fortschritte macht.
    Viele denken ja nicht mal daran, dass sie sich einen besorgen könnten.

  • Ist die Pappe wirklich ein Problem? xD Wird doch eh genug Plastik produziert.
    Soweit ich weiß reicht auch eine eindeutig geäußerte Willenserklärung gegenüber der Person, die für solche Entscheidungen dann verantwortlich ist.

  • Nachdem ich mittlerweile herausgefunden habe, wie man den Editor umstellt, muss ich das gleich einmal hier testen ^^


    Ich nehme einmal vorweg: Ich besitze keinen Organspendeausweis. Aber in der letzten Zeit habe ich mir einige Gedanken dazu gemacht. Im letzten Herbst hatte ich einen langen Krankenhaus-Aufenthalt. Eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber bei den täglichen Check-Ups stiegen meine Leberwerte plötzlich konstant an. Keiner konnte sich so recht erklären, weshalb. Alle Bluttests auf Hepatitis waren negativ. Ich nehme keine Medikamente und trinke sehr selten Alkohol. Übergewicht auch keins. Auf einmal war man beunruhigt und sprach vorsichtig von möglichen Auto-Immunerkrankungen. Irgendwie sprach so direkt mit mir aber keiner, also habe ich etwas gegoogelt ^^'
    Letztlich bin ich auf Horror-Szenarien gestoßen, bei denen auch eine Lebertransplantation mit etwa 50% (Oder ähnlich - Was ich meine, sollte deutlich werden :flinch:) der Fälle sehr wahrscheinlich war. Vorher hatte ich das Thema ganz bewusst verdrängt. Ich wollte doch irgendwie nicht, dass man nach meinem Tod an mir herum schnippelt. Gleichzeitig hatte ich deshalb ein schlechtes Gewissen.
    Am Ende war es zum Glück nichts, was eine Transplantation nötig gemacht hat. Mittlerweile geht es mir wieder gut. Trotzdem blieben die Gedanken, weil ich diese Woche voller Angst und Ungewissheit nicht vergessen konnte. Es ist immer noch ein Teil in mir, der sich dagegen sträubt. Ein anderer schämt sich dafür. Vielleicht kommt dieses Sträuben daher, dass ich sehr christlich-konservativ aufgewachsen bin. Aber das ist nur eine Erklärung und keine Entschuldigung. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mir in absehbarer Zeit keinen Ausweis holen werde. Das hat den Grund, dass ich mich nicht dazu zwingen will. Wenn ich spende, will ich hinter meiner Entscheidung stehen und mich nicht unwohl damit fühlen. Allerdings habe ich mich über Alternativen informiert. Dauerhaftes Blutspenden wird leider schwer: Bei der jährlichen Kontrolle hat das zuletzt eine Stunde gekostet. Nein, das ist keine Übertreibung, die Schwester nahm es zunächst auf die leichte Schulter - Am Ende waren es sieben Versuche, unendliches Abschnüren, Sprays zur Gefäßerweiterung, sanfte Schläge und ein Bad in warmem Wasser. Alles hat trotzdem nicht geholfen. Zuletzt musste man auf gut Glück in meine Hand und an mein schmales Handgelenk. Ich hatte nie Angst vor Spritzen, aber wenn mich das noch einmal erwartet, fehlt nicht mehr viel :totumfall:
    Trotzdem ist in mir der Wunsch da, etwas zu tun. Und weil mir die Begleitumstände "nur" für Blut zu viele Kopfschmerzen bereiten, will ich lieber, dass ich gleich etwas "Wertvolleres" gebe.

    eigentlich muss es auch nicht immer ein Organ treffen; vielleicht muss man sich am Anfang einfach etwas mit der Stammzellenspende auseinander setzen, um danach über "größere" Dinge nachzudenken, denn auch damit ist Menschen auf der Welt geholfen.

    Die Stammzellspende! ^^'
    Lange Zeit habe ich den Mythen darüber geglaubt: Unendlich schmerzhaft, dicke Spritze rein ins Rückenmark, Rehabilitation im Krankenhaus. Dann habe ich mich doch informiert und war total überrascht, wie der aktuelle Stand jetzt ist. Ich finde es wahnsinnig schade, dass zwar viel Werbung dafür betrieben wird, aber ich mit meinen Fehlinformationen bei weitem nicht die einzige im Freundeskreis war. Natürlich muss man dafür auch an meine Blutbahn. Aber irgendwie finde ich hier, dass es die Sache noch mehr wert ist. Viele Bekannte und Familienmitglieder haben Krebs, darunter meine Tante. Ich habe gesehen, wie sie, aber auch mein Onkel und meine Cousine damit kämpfen. Gerade jetzt, wo es einfach nicht mehr gut aussieht ... :verysad:
    Deshalb möchte ich am liebsten noch in diesem Jahr, spätestens 2017 in die Spenderkartei aufgenommen werden ... In der Hoffnung, irgendwo einen Unterschied zu machen. Einen Anfang zu finden und dann schließlich hinter einer Organspende stehen.


    So viel dazu. Aber ich will jedem hier einmal danken und Respekt aussprechen, der ein Organ spenden will. Ich hoffe, dass man bald die Chance nutzt noch besser darüber aufzuklären. Auch über die Stammzell-Spende.

  • Alsooo.. ich habe einen.. und da ist auch angekreuzt dass man mich gerne ausschlachten darf xD


    Ich sag mal so.. ich bin jemand, der sehr gern etwas für andere macht. Ich habe ne weile im KH gearbeitet und vieles gesehen.
    Und nunja.. wenn ich tot bin, brauch ich meine Organe eh nicht mehr xD


    Okay es gibt viel Korruption im Markt.. viele Organe gehen an jene die Geld haben etc pp... aber wenn es nicht mhr Organe gibt, wird sich das auch nicht ändern... von daher.. nehmt mich aus :'D


    Joah.. Knochenmarkspender bin ich auch :) Blutspender auch.. irgendwie hab ichs mit dem Geben xD

  • Außerdem sollten Menschen, die selbst Schuld sind, dass sie ein neues Organ brauchen - beispielsweise eine neue Lunge wegen jahrelangem Rauchen - keins bekommen. Sie sind selbst Schuld, keiner hat sie gezwungen ihren Körper zu zerstören und sie haben meiner Meinung nach keinen Ansprung auf ein ,,neues'' Organ.

    Um altes Zeug wieder auszugraben: Damit sagst du effektiv, dass diese Menschen kein Recht haben zu leben, oder besser gesagt maßt du dir mit dieser Aussage an, darüber urteilen zu dürfen, wer es verdient hat zu leben. So eine Entscheidung zu treffen ist sowieso heikel, das jedoch an dem Konsum gewisser Substanzen festzumachen ist schon sehr fraglich. Ich würde bspw. lieber an einen Kettenraucher der sehr viel Alkohol konsumiert spenden, der dafür aber sonst ein gutmütiger und sozial engagierter Mensch ist, als 'nem gesund lebenden Menschen, der ein absolutes Arschloch ist und andere belügt, betrügt und ausnutzt. Im Endeffekt entscheide ich aber sowieso nicht, an wen meine Organe nun gehen, und das ist meiner Meinung nach auch gut so.


    Ich sterbe früher oder später so oder so. Ob mein Organ an jemanden geht, der nichts für seinen Zustand kann, oder an jemanden, der sich selbst in diese Lage gebracht hat, kann mir absolut egal sein. Ich helfe so oder so Menschen und verlängere das Leben eines anderen. Ich könnte zwar nachvollziehen, wenn du sagen würdest, dass du eher jemandem ein Organ spenden würdest, der für seine gesundheitliche Lage nicht selbst verantwortlich ist, als es jemandem zu geben, der unachtsam gehandelt hat, falls nur für einen der beiden ein Organ zur Verfügung steht. Dabei stimme ich zwar auch nicht zu, aber diese Ansicht finde ich zumindest nachvollziehbar. Allgemein zu sagen, dass gewisse Leute kein Recht auf ein Spenderorgan haben sollten, kommt aber nun mal der Aussage gleich, dass du Menschen sterben lassen willst, weil sie andere Lebensentscheidungen treffen als du und das ist für mich auch nichts anderes als die Todesstrafe für Raucher, lol.

  • Ich würde bspw. lieber an einen Kettenraucher der sehr viel Alkohol konsumiert spenden, der dafür aber sonst ein gutmütiger und sozial engagierter Mensch ist, als 'nem gesund lebenden Menschen, der ein absolutes Arschloch ist und andere belügt, betrügt und ausnutzt.

    Nun kann man relativ leicht und objektiv feststellen, ob jemand raucht und trinkt, während Gutmütigkeit und soziales Engagement gar nicht so eindeutig sind. Letztlich läuft sie auf fragwürdige "99% der Menschen sind Arschlöcher, deshalb spende ich nicht"-Argumentation hinaus. Natürlich muss man glücklicherweise gar nicht entscheiden, wer ein Organ bekommt, aber moralische Maßstäbe halte ich nicht für passable Kriterien. Wenn der Entscheidende nun völlig andere moralische Ansichten hat, dann wird dem vielleicht der Rassist der geeignetste Kandidat sein. Daher kann ich mich mit objektiveren Kriterien wie "Raucher, Trinker" eher anfreunden, als mit moralischen "Ist ein guter Mensch"-Kriterien.

    Damit sagst du effektiv, dass diese Menschen kein Recht haben zu leben, oder besser gesagt maßt du dir mit dieser Aussage an, darüber urteilen zu dürfen, wer es verdient hat zu leben.

    Aber du nicht? Ist deine Argumentation denn keine Anmaßung X habe das Recht weiterzuleben und Y nicht? Wann immer man Kriterien benennt, nach denen man entscheiden würde, wem man ein Organ geben würde, maßt man sich an zu entscheiden, wer es verdient hat zu leben. Du formulierst es halt mit mehr hätte wäre könnte, aber das Ergebnis ist das gleiche wie bei @Shadow-Ace. Ihr seid beide nicht berechtigt Kriterien festzulegen und formuliert, wie ein aus eurer Sicht idealer Spendenempfänger aussähe. Wenn ich das richtig sehe, habt ihr beide einen Organspendeausweis, also erklärt ihr euch im Zweifelfsall unabhängig von der Erfüllung irgendwelcher Kriterien bereit Organe zu spenden.

  • Wenn der Entscheidende nun völlig andere moralische Ansichten hat, dann wird dem vielleicht der Rassist der geeignetste Kandidat sein. Daher kann ich mich mit objektiveren Kriterien wie "Raucher, Trinker" eher anfreunden, als mit moralischen "Ist ein guter Mensch"-Kriterien.


    Wenn ich das richtig sehe, habt ihr beide einen Organspendeausweis, also erklärt ihr euch im Zweifelfsall unabhängig von der Erfüllung irgendwelcher Kriterien bereit Organe zu spenden.


    Im Endeffekt entscheide ich aber sowieso nicht, an wen meine Organe nun gehen, und das ist meiner Meinung nach auch gut so.


    Ich helfe so oder so Menschen und verlängere das Leben eines anderen.


    ?_____?


    Ich maße mir überhaupt nichts an, ich hab lediglich ein Beispiel dafür gebracht, warum ich seine Argumentation nicht unterstütze lol.

  • Du hast ihm unterstellt, er würde sich irgendwas anmaßen. Da aus dem Beitrag aber auch hervorgeht, dass er Organspender ist, maßt er sich eben genauso viel oder wenig, wie du an. Er entscheidet genauso wenig wie du, er spendet so oder so, wenn du ihm also unterstellst, er würde sich irgendwas anmaßen, kann man dir das gleiche aufgrund deiner Argumentation ebenfalls unterstellen.

  • Im Gegensatz zu ihm ist es für mich aber kein Kriterium. Ich hab's genannt um ein Beispiel dafür zu geben warum's meiner Meinung nach Mist ist, nicht, weil meine Organe unbedingt an Mutter Theresa höchstpersönlich gehen müssen. Und wenn er offen sagt, dass er nicht will, dass gewisse Leute Spenderorgane bekommen, dann maßt er sich nun mal was an, so einfach.

  • Unter dem Strich kann man denke ich sagen, dass sich eindeutig sehr wenig Menschen wirklich(!) damit auseinander setzen und natürlich gibt es viel zu wenig Spender, das habe ich schon mehrmals an den Zahlen von Umfragen etc. gesehen

    Ich bin jedenfalls froh, dass ich mich damit nicht auseinandersetzen muss. Wenn ich tot bin dann muss es mir egal sein was mit meinem Körper und meinen Organen gemacht wird. Ich will mich in meinen Lebzeiten nicht mit meinem Tod beschäftigen müssen. Man muss schon ziemlich asozial sein, außer es ist religiös motiviert, wenn man sich bewusst gegen eine Organspende entscheidet. Daher finde ich das österreichische System deutlich besser als das deutsche: jeder ist Spender bis er widerspricht. Wer spenden will oder wem es egal ist, muss sich mit dem Thema nicht befassen. Wer nicht spenden will, muss sich damit befassen. Da ist die Last auch besser verteilt.



    Das Einzige was mir vielleicht nicht egal wäre ist, wer meine Organe bekommt. Aber nicht weil "Arschlöcher" oder "Raucher" meine Organe nicht bekommen sollen, sondern weil ich eher wollen würde, dass mir nahestehende Personen bevorzugt meine Organe bekommen. Ist aber ohnehin recht unwahrscheinlich, dass eine dieser Personen auf meine Organe angewiesen sein wird, wenn ich sterbe.

  • Der Tod wird ja derzeit durch den Hirntod definiert, weil man dann davon ausgeht, dass das Bewusstsein und der Schmerz nicht mehr vorhanden sein dürften. Für eine Organspende muss der Rest des Körpers, oder ein Teil davon aber noch "leben". Denn tote Organe kann man nicht spenden. Also "lebt" man doch noch irgendwie, nur das Gehirn ist nicht mehr funktionisfähig. Die Krux dahinter ist, dass niemand weiß, ob man wirklich noch was bemerkt, wenn einen die Organe entnommen werden und nicht doch noch eine Art von Bewusstsein hat. Da sich "Hirntote", also potentielle Organspender, nicht mehr mitteilen können.


    Ich finde es schon etwas bedenklich, sollte vorausgesetzt werden, dass jeder - bis zum Widerspruch - einfach ein Organspender ist und praktisch wie ein Schwein geschlachtet und ausgenommen wird. Nichts anderes ist es im Prinzip. Auch wenn man anderen das Leben rettet, bzw verlängern könnte. Ich bekomme bei diesen Gedanken schon Gänsehaut, denn wirklich wissen, wie und was man nach einen Hirntod empfindet, wenn der Körper noch lebt, weiß ja niemand. Ich glaube, ich würde eine Organentnahme bei mir auch bewusst widersprechen, auch wenn ich nicht religiös bin und vielleicht als asozial gelte.


    Es ist ein schwieriger Gedanke und ich weiß auch nicht, ob ich Organe um jeden Preis annehmen würde, nur um mein Leben einige Jahre zu verlängern. Man denkt sowieso im Angesicht des Todes immer anders. Ich hoffe aber darauf, dass es der Wissenschaft bald möglich sein wird, Organe mit identischen Gewebe zum eigenen Körper herzustellen und z.B. ein künstlich produziertes Herz mit eigener DNA, das vom Körper nicht abgestoßen wird, herzustellen. Ich sehe darin auch nicht unbedingt eine große Gefahr für die Menschheit, da das Gehirn sowieso früher oder später durch Altersschwäche zu Grunde gehen wird, auch wenn sich die Grenzen schon sehr nach hinten verschieben könnten.

    Do you wanna come with me? 'Cos if you do, then I should warn you — you're gonna see all sorts of things. Ghosts from the past. Aliens from the future. The day the Earth died in a ball of flame. It won't be quiet, it won't be safe, and it won't be calm. But I'll tell you what it will be: the trip of a lifetime!


    The Doctor

  • Die Krux dahinter ist, dass niemand weiß, ob man wirklich noch was bemerkt, wenn einen die Organe entnommen werden und nicht doch noch eine Art von Bewusstsein hat. Da sich "Hirntote", also potentielle Organspender, nicht mehr mitteilen können.

    Welchen Anhaltspunkt gibt es, dass etwas außerhalb unseres Gehirns ein Bewusstsein hervorbringt? Ich denke, das Bewusstsein wird ein wenig überschätzt, wahrscheinlich ist es am Ende nur ein verbessertes Betriebssystem fürs Gehirn. Und wenn das Gehirn stirbt, dann ist es mit dem Bewusstsein auch aus.


    Ich finde es schon etwas bedenklich, sollte vorausgesetzt werden, dass jeder - bis zum Widerspruch - einfach ein Organspender ist und praktisch wie ein Schwein geschlachtet und ausgenommen wird. Nichts anderes ist es im Prinzip.

    Ich stimme dir teilweise zu, da ich die Regelung auch bedenklich finde, nicht weil ich Organspende für gefährlich halte, sondern weil ich denke, dass das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper höher einzuschätzen ist als die Verbesserung der Effizienz der Organspende. Jedoch wird man nicht einfach wie ein Schwein geschlachtet, denn eine Schlachtung impliziert den durch die Schlachtung herbeigeführten Tod, der im Falle der Organspende bereits ohne ärztliche Einwirkung eingetreten ist.
    Es wäre eher so, als ob man überfahrene Katzen von der Straße aufpickt und Pelzmäntel aus ihnen macht. :P (Gibt echt Leute, die das machen.)


    Ich bekomme bei diesen Gedanken schon Gänsehaut, denn wirklich wissen, wie und was man nach einen Hirntod empfindet, wenn der Körper noch lebt, weiß ja niemand.

    Es weiß ehrlich gesagt auch niemand, was nach einem Herztod eintritt, weil man die betroffenen Personen nicht mehr fragen kann. Trotzdem würde niemand testamentarisch verfügen, nicht beerdigt zu werden, weil das furchtbar sein muss, wenn man es bewusst wahrnimmt.


    Es ist ein schwieriger Gedanke und ich weiß auch nicht, ob ich Organe um jeden Preis annehmen würde, nur um mein Leben einige Jahre zu verlängern. Man denkt sowieso im Angesicht des Todes immer anders.

    Das überlassen wir lieber denen, die von diesem Schicksal eingeholt werden.

  • Um altes Zeug wieder auszugraben: Damit sagst du effektiv, dass diese Menschen kein Recht haben zu leben, oder besser gesagt maßt du dir mit dieser Aussage an, darüber urteilen zu dürfen, wer es verdient hat zu leben. So eine Entscheidung zu treffen ist sowieso heikel, das jedoch an dem Konsum gewisser Substanzen festzumachen ist schon sehr fraglich. Ich würde bspw. lieber an einen Kettenraucher der sehr viel Alkohol konsumiert spenden, der dafür aber sonst ein gutmütiger und sozial engagierter Mensch ist, als 'nem gesund lebenden Menschen, der ein absolutes Arschloch ist und andere belügt, betrügt und ausnutzt. Im Endeffekt entscheide ich aber sowieso nicht, an wen meine Organe nun gehen, und das ist meiner Meinung nach auch gut so.
    Ich sterbe früher oder später so oder so. Ob mein Organ an jemanden geht, der nichts für seinen Zustand kann, oder an jemanden, der sich selbst in diese Lage gebracht hat, kann mir absolut egal sein. Ich helfe so oder so Menschen und verlängere das Leben eines anderen. Ich könnte zwar nachvollziehen, wenn du sagen würdest, dass du eher jemandem ein Organ spenden würdest, der für seine gesundheitliche Lage nicht selbst verantwortlich ist, als es jemandem zu geben, der unachtsam gehandelt hat, falls nur für einen der beiden ein Organ zur Verfügung steht. Dabei stimme ich zwar auch nicht zu, aber diese Ansicht finde ich zumindest nachvollziehbar. Allgemein zu sagen, dass gewisse Leute kein Recht auf ein Spenderorgan haben sollten, kommt aber nun mal der Aussage gleich, dass du Menschen sterben lassen willst, weil sie andere Lebensentscheidungen treffen als du und das ist für mich auch nichts anderes als die Todesstrafe für Raucher, lol.

    Um mich mal in diese Diskussion einzuklinken:
    Es gibt ganz genau 1 Kriterium an Mensch, an den ich meine Organe nicht gerne spenden würde: Und das sind Leute, die sich welche kaufen. Ja, es gibt auch den reichen Milliardärssohn, der ein Herz braucht - aber im Normalfall gibt es einen Grund, weshalb man weiter oben oder unten auf einer Liste sich befindet.
    Diese Menschen haben so etwas (so schnell zumindest) nicht verdient, klar, auch der Reiche kriegt sein Organ, wenn er dran ist, denn es ist auch Zufall dass man quasi Reich geboren ist, aber dieser Einkauf von Organen hat ja leider erst dazu geführt, dass die Quote der Spender so gesunken ist - man hat den Menschen also doppelt geschadet und daher werde ich jeden, der meint sich meine erstklassigen Organe (Nichtraucher, Nicht Alkohol, Nicht Fett, Yeah) kaufen zu müssen, noch aus dem Grab heraus heimsuchen. :D

  • Im Gegensatz zu ihm ist es für mich aber kein Kriterium.

    Nicht "Im Gegensatz". Wie bei dir. Er spendet, er entscheidet im Zweifelsfall eben nicht, wer seine Organe bekommt. Er hat so seine Präferenzen, wie es sein sollte. Kann man haben, muss man nicht.
    Und solang Organe knapp sind und viel mehr Empfänger als Spender vorhanden sind, ist es leider eine Notwendigkeit Kriterien zur Verteilung festzulegen. Das kann Prognose, first come first serve, Zahlungskraft, guter Mensch oder was auch immer sein. Irgendwer muss eben entscheiden, wenn man nur ein Organ hat, aber zehn Menschen eins bräuchten.

  • Organspende ist ein Thema, mit dem ich mich sehr lange auseinandergesetzt habe. Ich bin dann zum Schluss gekommen, dass ich mich für die Organspende registriert habe. Allerdings nicht nur für die Organspende, sondern auch für Knochenmarkspende und Blutspende.


    Ich sehe das ganze so: Wenn ich nach meinem (frühzeitigen) Ableben mit meinen Organen Leben retten kann, dann bitte. Ich bin schließlich tot und da brauche ich meine Organe nicht mehr. Blut spende ich jeden Monat einmal. Und für die Knochenmarkspende musste ich nur eine Speichelprobe abgeben. Tut ja nicht weh. Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein. Meine Cousine ist Rettungsassistentin und sie meinte auch, dass es auf alle Fälle ein Thema ist, über das man wenigstens nachgedacht haben sollte. Leider sterben immer wieder Menschen, die dringend auf Spender angewiesen sind.


    Aber das muss jeder für sich selbst ausmachen. Da ich Atheistin bin, sehe ich da auch keine religiösen Gründe, dies nicht zu tun. Natürlich wird das bei anderen wieder anders sein.

  • @Shorino: Naja, nach den Herztod kann man theoretisch weiter leben, stellt man es früh genug fest und das Gehirn bekommt Sauerstoff. Mit Spenderherz rechnet man mit 10 Jahren und mit Maschinen wesentlich kürzer. Die Frage ist und bleibt eben der Hirntod. :D Da kann wirklich niemand was erzählen. Zumindest nicht jemand, der es für länger als ein paar Minuten war. Und auch ich glaube, dass das Bewusstsein vielleicht nur eine Art "Betriebssystem" sein könnte, ein Überlebensmechanismus, auf den wir uns möglicherweise viel einbilden. Ganz sicher bin ich mir da aber auch nicht.


    Und das Beispiel mit der Katze hinkt etwas. Wenn die Katze stundenlang tot auf der Straße liegt, sind ihre Organe nicht mehr verwendbar. Die Entnahme muss unmittelbar nach den Hirntod geschehen, oder man hält nur den Körper selbst eben dafür künstlich noch länger am Leben. Also doch ehr Schwein nach Nackenstich. :D Aber das sind Details, um die ich mich jetzt nicht unbedingt kümmern möchte. Meine Tendenz zum "Nein" steht.

    Do you wanna come with me? 'Cos if you do, then I should warn you — you're gonna see all sorts of things. Ghosts from the past. Aliens from the future. The day the Earth died in a ball of flame. It won't be quiet, it won't be safe, and it won't be calm. But I'll tell you what it will be: the trip of a lifetime!


    The Doctor

  • Aus aktuellem Anlass:
    SAT1 plant ein Special zum Thema Organspende und startet die ersten Umfragen über Twitter. Am 8. März werden dann verschiedene Magazine, Dokumentationen, Diskussionen und ein Prime-Time-Drama zur Organspende ausgestrahlt. Beteiligt ist der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.


    Quelle: http://www.presseportal.de/pm/6708/3258621


    Ich bin gespannt, wie das Thema massentauglich aufgearbeitet wird. Der Film dürfte viele erreichen, obwohl ich kein cineastisches Meisterwerk erwarte. Vor allem hoffe ich auf gut recherchierte Berichte und Dokumentationen und Antworten auf Kontra-Argumente :)

  • Ich kann mich da nur den anderen Nutzern anschließen und mich dafür engagieren.
    Nach dem eintreten des Todes ist man in den meisten Fällen Ballast für die Hinterbliebenden. Nicht nur auf psychischer Ebene.
    Die Instandhaltungskosten für Gräber können lächerlich teuer werden. Ich denke auch nicht das der verstorbene in den Genuss von Whisky oder einer Zigarette kommt wenn man dies mitbringt und über den Leichnahm gießt/anzündet.
    Abgesehen davon wird der Körper ohnehin irgendwann zersetzt. Und man zahlt nurnoch für eine Erinnerung in Form von Erde.


    Solange der Umgang mit Organen sauber ist und sich auch keine mafiösen Geschäfte(bei uns) bilden habe ich kein Problem damit mich ausweiden zu lassen. Immerhin bekommt ein anderer Mensch die Möglichkeit dadurch weiter zu leben.