Wie weit soll Tierschutz gehen?

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  • Hatt hier jemand schonmal von Xenotransplantation gehört? Dabei werden Organe von Tieren als Spendeorgane für Menschen herangezüchtet und verwendet. Im Januar hat man dann tatsächlich auch das erste Schweineherz in einen Menschen transplantiert (der leider aufgrund eines unentdeckten Virus im Schweineherz dann doch 2 Monate später gestorben ist).


    Ich finde die Option tatsächlich spannend. Wenn es funktioniert und damit Menschen gerettet werden können, die ansonsten wegen Organmangel sterben müssten, dann ist das natürlich medizinisch verdammt viel Fortschritt. Andererseits hat es doch einen mulmigen Beigeschmack, sich "Organbanken" heranzuzüchten und um ehrlich zu sein klingt es für mich auch sehr weird, ein Organ in sich zu haben, dass davor einem Schwein gehört hat. Man tötet halt effektiv ein Lebewesen, um ein anderes zu retten.

    Was haltet ihr davon? Ist es moralisch vertretbar, den Organmangel durch spezielle Tierzucht und tatsächliches "Ausschlachten" der Tiere nur für ihre Organe zu beheben?

  • Hatt hier jemand schonmal von Xenotransplantation gehört? Dabei werden Organe von Tieren als Spendeorgane für Menschen herangezüchtet und verwendet. Im Januar hat man dann tatsächlich auch das erste Schweineherz in einen Menschen transplantiert (der leider aufgrund eines unentdeckten Virus im Schweineherz dann doch 2 Monate später gestorben ist).


    Ich finde die Option tatsächlich spannend. Wenn es funktioniert und damit Menschen gerettet werden können, die ansonsten wegen Organmangel sterben müssten, dann ist das natürlich medizinisch verdammt viel Fortschritt. Andererseits hat es doch einen mulmigen Beigeschmack, sich "Organbanken" heranzuzüchten und um ehrlich zu sein klingt es für mich auch sehr weird, ein Organ in sich zu haben, dass davor einem Schwein gehört hat. Man tötet halt effektiv ein Lebewesen, um ein anderes zu retten.

    Was haltet ihr davon? Ist es moralisch vertretbar, den Organmangel durch spezielle Tierzucht und tatsächliches "Ausschlachten" der Tiere nur für ihre Organe zu beheben?

    Ich meine, wenn man's tun kann, um Nahrungsmittel zu gewinnen, kann man's auch für die Medizin tun.

    Hab mit beiden grundsätzlich kein Problem, außer dass Ersteres mit sehr viel Emissionen und durch den zu großen Konsum mit Massentierhaltung einhergeht, was man beides reduzieren könnte, indem man sich einschränkt.

  • Mipha

    Hat das Label Tiere hinzugefügt.
  • Ich poste es mal stattdessen hier rein, weil es doch zu sehr Offtopic im anderen Thema wird:

    Toll find ich auch "Kastration ist Verstümmelung!!!" Dann erklärst du diesen Leuten all die Vorteile einer Kastration oder auch Haustiere in einer Wohnung zu halten, aber sie sind immun gegen Fakten und Objektivität.

    "Ja also kastrierte Kater leben länger, weil ihr Stresslevel sinkt, freilebende Kater weniger häufig in Kämpfe verwickelt werden und die Population sonst massiv ansteigt. Außerdem ist die Haltung von Haustieren gesundheitsfördernd für Halter*innem und btw. freilaufende Katzen gefährden Vogelpopulationen und ..." - "ES IST FALSCH, WEIL ES FALSCH IST!" Dagegen kann man halt nicht argumentieren. Manche Leute haben einfach lustiges Zeugs geraucht.

    Generell sind Kastration und Freigang in den meisten Gruppen ein beliebtes Thema für hitzige Diskussionen. Kastration sollte in allen Bundesländern als Pflicht endlich eingeführt werden und unter heftigen Strafen gestellt werden. Städte wie meine Heimatstadt Mönchengladbach hatten im letzten Jahr eine unfassbare Schwemme an herrenlosen Katzen, die sich unkontrolliert vermehren. Die Stadt kriegt es einfach nicht auf die Reihe eine Kastrationspflicht einzuführen, siehe diesen Beitrag. Da fängt halt auch nachhaltiger Tierschutz an, um solch ein Katzenleid verhindern. Bei solchen Zuständen ist das dann auch kein Wunder, dass die Tierheime so krass überlastet sind und keine Tiere mehr aufnehmen können. Durch die Energekrise explodieren die Kosten ja jetzt schon wahnsinnig.


    Ungesicherter Freigang ist für mich mittlerweile ein absolutes No-Go, auch wenn ich jahrelang Freigänger hatte und die Katzen das sehr genossen haben. Inzwischen kann ich das nicht nur nicht nur aus Sicherheits- und ökologischen Gründen mit meinem Gewissen vereinbaren, sondern eigentlich mehr aus persönlichen und emotionalen Gründen. Wie du weißt, hab ich ja zwei Katzen durch Unfälle verloren und tot selbst gefunden, Gretchen wurde damals ja auch angefahren und schwerst verletzt. Das will ich einfach nicht mehr.

    Zudem hatte unser erster Kater auch im Freigang seinen schweren Unfall gehabt, bei dem er sich das Bein gebrochen hat und wir vor der Entscheidung standen, das Bein abzunehmen. ^^"

    Daher käme für mich nur noch gesicherter Freigang in Frage, auch weil ich zwei Rassekatzen habe, entweder durch ausbruchssicheren Garten, ein Freigehege oder Geschirr. Geschirrtraining mache ich zurzeit mit Maya und Sangha. ^^


    Letzten Endes muss jeder das für sich selbst entscheiden. Für mich lautet die Antwort: Nein, ungesicherter Freigang auf keinen Fall mehr.

    Sure, der Kater, der sich lautstark aufregt, wenn auch nur ein kleiner Brocken im Katzenklo ist, bevor er nochmal geht, wird bestimmt draußen prächtig zurechtkommen

    Irgendwoher kenne ich das... Maya mag auch nicht aufs Klo gehen, wenn die Katzenklos zu voll sind und sagt mir dann Bescheid. :s Da kackt sie mir dann gerne mal vor's Klo.

  • Ich glaube es hat schon sehr viel damit zu tun, dass wir Tiere sehr vermenschlicht haben. Jetzt nicht, wenn man ihnen halt Spitznamen gibt, aber dann heißt es "ich will nicht, dass man mich kastriert, deswegen darf man das bei Tieren nicht", "ich will nicht in der Wohnung eingesperrt sein, deswegen darf man Tiere nicht in der Wohnung einsperren, das nimmt ihnen ihre Freiheit" und es wird einfach so getan als wären es Mini-Menschen anstatt Katzen bzw. wird deren "Freiheit" einfach nur romantisiert. In Wahrheit bedeutet Freiheit ohne jede menschliche Zuwendung endlose Überlebenskämpfe, Frieren im Winter und bei Sturm, Parasiten, Katzenleukose, für weibliche Katzen ein Wurf nach dem anderen, für Kater endlose Revierkämpfe etc... und sie ist nicht frei hinzugehen wohin sie möchte, weil Territorien nunmal meist abgesteckt sind. Die meisten leben auch nur 4-6 Jahre im Gegensatz zur Haltung mit menschlicher Zuwendung.


    Mir ist an sich egal wer seine Katzen zum Freigänger macht und wenn man sich um die Jungtiere dann tatsächlich kümmert, finde ich es auch nicht schlimm sie nicht zu kastrieren, aber das muss man dann eben unter Kontrolle haben, nur geschieht das oft nicht.

    Katzen sind halt sehr effiziente Jäger, was viele Leute wohl oft vergessen, weil sie ein Kuscheltier mit Kulleraugen sehen und keinen Predator. Je mehr in einem Gebiet sind, desto höher ist der Schaden, den sie an Populationen an Beutieren, aber auch an anderen Raubtieren anrichten. Die vorhandenen Beutetiere sollten die Nahrungsquelle für Füchse, Eulen, Marder, jeden anderen Predator in Europa sein und nicht für abertausende, rumstreunende Katzen, die halt auch nur aus Spiel- und Jagdtrieb heraus jagen, aber nicht aus Hunger heraus.


    Und klar wenn man schon erlebt hat, dass die eigenen Haustiere im Straßenverkehr sterben oder verletzt werden, dann ist es verständlich, dass man es auch für das Tier selbst nicht mehr will.

  • Meines Erachtens vollkommen am falschen Punkt angesetzt. Die Gesellschaft hat mangels fehlender Aufklärung schlichtweg verlernt, mit Wildtieren zusammen zu leben. Zudem wurde von der Regierung jahrelang einfach gepennt, rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen, und das nicht nur in den neuen Bundesländern, die seit den 2000er Jahren Wolfsland sind.

    Ebenso wird die Bevölkerung nicht ausreichend sensibilisiert wie Mensch und Wildtier friedlich nebeneinander leben können. Dafür muss man aber die Menschen über korrektes Verhalten bei Wildtierbegegnungen aufklären, zB dass es ziemlich uncool werden kann, wenn Menschen Wildtiere bewusst(!!) anfüttern.


    Aber die Menschen wissen ja nicht Mal, dass im Wald LeinenPFLICHT für Hunde besteht...

    Im März wurde in Sachsen ein Hund von einem Wolf getötet, der einem Reh nachgestellt hat. Ein Kumpel aus meiner Guild Wars 2-Gilde ist Förster und hätte den wildernen Hund geschossen. Anders lernen die Menschen es ja scheinbar nicht.

    Bericht darüber ist HIER zu lesen.

  • Aber die Menschen wissen ja nicht Mal, dass im Wald LeinenPFLICHT für Hunde besteht...

    Im März wurde in Sachsen ein Hund von einem Wolf getötet, der einem Reh nachgestellt hat. Ein Kumpel aus meiner Guild Wars 2-Gilde ist Förster und hätte den wildernen Hund geschossen. Anders lernen die Menschen es ja scheinbar nicht.

    Politikern vorwerfen sie würden zu schnell Tiere zum Abschuss freigeben (wo ich zustimme) aber mal gerade einen unschuldigen Hund abknallen "weil Menschen es ja eh nicht anders Lernen" als mit Vergeltung? Klingt für mich eher danach als hätte er Gefallen daran. Genauso wie Förster die Katzen im Wald ermorden einfach weil sie dürfen. Satte Geldstrafen für Hundebesitzer halte ich da für die weitaus moralisch vertretbarere Alternative. Erschießen riecht für mich nach Machtmissbrauch und letztendlich leiden wie immer nur die unschuldigen.

  • Politikern vorwerfen sie würden zu schnell Tiere zum Abschuss freigeben (wo ich zustimme) aber mal gerade einen unschuldigen Hund abknallen "weil Menschen es ja eh nicht anders Lernen" als mit Vergeltung? Klingt für mich eher danach als hätte er Gefallen daran. Genauso wie Förster die Katzen im Wald ermorden einfach weil sie dürfen. Satte Geldstrafen für Hundebesitzer halte ich da für die weitaus moralisch vertretbarere Alternative. Erschießen riecht für mich nach Machtmissbrauch und letztendlich leiden wie immer nur die unschuldigen.

    Ein HAUStier(!), egal ob Katze oder Hund, hat nichts im Wald zu suchen, noch dazu ein Reh jagend(!!). Deshalb ist es vollkommen gerechtfertigt, einen nicht angeleinten und nicht abrufbaren Hund zum Abschuss freizugeben. Schuld ist natürlich nicht der Hund, sondern das Leinenende - der Mensch.

    Solche Aussagen wie deine verschließen die Augen vor der Wahrheit: Wildernde Hunde richten mehr Schaden an Wild- und Nutztieren an als der Wolf. Auch Freigängerkatzen sind schädlich für das Ökosystem. Dementsprechend halte ich auch die Ausgangssperre in Walldorf (BaWü) zum Schutz Haubenlerche als absolut gerechtfertigt - auch wenn ich selbst jahrelang Freigängerkatzen hatte (mittlerweile ist ungesicherter Freigang absolutes No-Go für mich!).

  • Ein HAUStier(!), egal ob Katze oder Hund, hat nichts im Wald zu suchen, noch dazu ein Reh jagend(!!). Deshalb ist es vollkommen gerechtigt, einen nicht angeleinten und nicht abrufbaren Hund zum Abschuss freizugeben. Schuld ist natürlich nicht der Hund, sondern das Leinenende - der Mensch.

    Dieses Denken setzt voraus, Tiere grundlegend als wertlose Lebewesen ohne Empfinden und Gefühle anzusehen oder diese einfach zu verachten. Wie du schon selbst feststellst, wird der Schuldige mit dieser grausamen Vorgehensweise kein Stück in Rechenschaft für sein falsches Handeln gezogen, was z.B bei einer Geldstrafe der Fall wäre. Dass dein Kumpel gesagt hat "anders lernen es Menschen ja nicht" sagt ja schon gleichzeitig aus, dass es Alternativen gibt, er (und du scheinbar auch) aber die unwirksamste und grausamste bevorzugt "um den Besitzern eine Lehre zu erteilen" (wtf).

    Solche Aussagen wie deine verschließen die Augen vor der Wahrheit: Wildernde Hunde richten mehr Schaden an Wild- und Nutztieren an als der Wolf

    Woran letztendlich aber nicht der wildernde Hund dran Schuld ist. Würden Kinder im Wald ein Reh jagen oder selbst quälen und töten, würde man sie auch offensichtlich nicht erschießen, sondern die Eltern, sprich Verantwortlichen, dafür zur Rechenschaft ziehen. Selbst Katzen oder ausgesetzte Hunde sind (in Deutschland) im Normalfall immer einem Besitzer zuzuordnen und auch wenn nicht, ist das keine Rechtfertigung diese zu ermorden. Sie haben sich letztendlich nicht ausgesucht dort zu sein und wissen nicht was sie gerade "falsch machen".

  • Dieses Denken setzt voraus, Tiere grundlegend als wertlose Lebewesen ohne Empfinden und Gefühle anzusehen oder diese einfach zu verachten. Wie du schon selbst feststellst, wird der Schuldige mit dieser grausamen Vorgehensweise kein Stück in Rechenschaft für sein falsches Handeln gezogen, was z.B bei einer Geldstrafe der Fall wäre. Dass dein Kumpel gesagt hat "anders lernen es Menschen ja nicht" sagt ja schon gleichzeitig aus, dass es Alternativen gibt, er (und du scheinbar auch) aber die unwirksamste und grausamste bevorzugt "um den Besitzern eine Lehre zu erteilen" (wtf).


    Woran letztendlich aber nicht der wildernde Hund dran Schuld ist. Würden Kinder im Wald ein Reh jagen oder selbst quälen und töten, würde man sie auch offensichtlich nicht erschießen, sondern die Eltern, sprich Verantwortlichen, dafür zur Rechenschaft ziehen. Selbst Katzen oder ausgesetzte Hunde sind (in Deutschland) im Normalfall immer einem Besitzer zuzuordnen und auch wenn nicht, ist das keine Rechtfertigung diese zu ermorden. Sie haben sich letztendlich nicht ausgesucht dort zu sein und wissen nicht was sie gerade "falsch machen".

    Du verstehst einfach nicht das Grundproblem:

    Ein HAUSTIER gehört NICHT in die Natur. Wilderne Hunde (und auch Katzen!) haben eine enorme Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht; sie zerstören Sozialverbände und reißen eventuell Muttertiere mit Nachwuchs, der dann elendig verreckt. Selbst wenn Wildtiere bloß angebissen werden, sterben diese Tiere qualvoll.

    SUPER TIERSCHUTZ - nur an falscher Stelle, ernsthaft. Das sind mir die liebsten "Tierschützer". Am besten auch noch dazu sagen, wenn ein Hund ein Tier zu Tode hetzt: "Der Hund will nur spielen!"


    Es mag dir scheinbar nicht in den Kram passen, aber wilderne Hunde sind eine Gefahr für die Ökologie und stören Wildtiere; sie hetzen ohne Einwirkung des Halters und töten(!) Wildtiere. Das gilt als Wilderei - das IST ein Straftatbestand - und auch wenn dir das nicht gefällt: Wenn der Halter keinen Einfluss auf seinen Hund hat, sind Jagdschutzberechtigte dazu ermächtigt, wilderne Hunde abzuschießen, um Wildtiere zu schützen(!). Oder sind Haustiere deiner Meinung mehr Wert als gefährdete Tierarten?

    Kein Förster macht das gern und macht davon leichtfertig Gebrauch, aber leider ist es nicht unumgänglich, sich diesem "Recht" zu bedienen.


    Das hat auch nichts damit zutun, Lebewesen als wertlos bezeichnen. Nur um gefährdete Lebewesen zu schützen, muss man eben auch zu unliebsamen Mitteln greifen, wenn "Gefahr in Verzug" ist.


    Außerdem sind die Halter dazu verpflichtet, ihre Hunde so zu führen und zu beaufsichtigen, dass keine Gefahr für Leben oder Gesundheit für Mensch und Tier besteht. Hunde, die Wild reißen, sind nach § 3 Abs. 3 Nr. 6 LHundG NRW auch potenziell als gefährlich einzustufen. Für solche Hunde gilt übrigens Leinen- und Maulkorbpflicht, sofern sie nicht den Sachkundenachweis erbracht haben. Das ist eine Ordnungswidrigkeit.


    Im Wald ist Leinenpflicht und Punkt. Wer sich nicht daran hält, der muss halt auch mit den Konsequenzen rechnen - egal in welcher Form.

  • Also die einfachste Lösung wäre halt die Beschlagnahme und Umsiedlung in ein Tierheim, sollte es Probleme mit den Tieren geben.

    Den Schaden den Wildtiere wie seltene Vogelarten durch Katzen ect erleben ist nichts was man ignorieren kann, aus reiner Freundlichkeit des Halter Haustier Bandes wegen, aber sofort ein Tier nicht komplett unkontrolliert und ohne Halter in Sicht rumrehnt, sollte es auch ausgeschlossen sein, diesen niederzuschießen.

  • Ich glaube (korrigiere mich wenn ich falsch liege) Darling bestreitet nicht unbedingt, dass Haustiere in Wäldern eine Gefahr darstellen können sondern kritisiert vielmehr diese endgültige Maßnahme gegenüber einem Tier, welches selbst natürlich nicht das Bewusstsein dafür hat, eine Gefahr für Wildtiere darzustellen und nicht in den Wald zu gehören. Wie bei dem Rest auch ist der Halter dafür verantwortlich und das Tier wird in diesem Falle für etwas bestraft weswegen der Halter einfach absolut versagt hat.


    Und ich kann verstehen wieso man gegen diese harten Maßnahmen ist. Mir selbst widerstrebt es ebenfalls dass ein Tier sein Leben lassen muss weil der Mensch mal wieder nicht nachgedacht hat.


    Allerdings ergibt sich hier eine Problematik die, wie Rajani richtig bemerkt, zu dringlich ist. Nehmen wir an ein freilaufender Hund reißt Wild. Bis jemand wirklich dazu kam den Hund wieder einzufangen um dann (!) den Besitzer angemessen zur Rechenschaft zu ziehen, kann bereits massiver Schaden angerichtet worden sein.

    Nehmen wir an der Hund reißt ein Wildtier welches Junge hatte und diese sterben anschließend ebenfalls. Dann wurde zwar der Hund gerettet (wird aber dennoch vermutlich seinem Halter entrissen und kommt in ein Tierheim > Tierheime sind oft überlastet und können nicht immer unter perfekten Umständen aufnehmen > Hund erwartet ein restliches eher trauriges Leben in welchem nicht einmal garantiert ist dass er je wieder an einen neuen Halter kommt), aber 5-6 Wildtiere starben in diesem Moment. Und das ist nur der Fall wenn wir von einem Angriff reden. Wenn der Hund noch länger frei dreht dann reißt er halt 3-4 Tiere oder verwundet sie stark und dann ist das Endresultat noch schlimmer.


    Man könnte den Gedanken jetzt immer weiter spinnen und ja, es bleibt weiterhin schlimm, dass dann dennoch das Tier für die Fehler des Halters bestraft wird, dennoch muss man in diesem Moment größer denken.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Ursprünglich wurde auf die Gefahr hingewiesen, wenn man Wildtiere bewusst anfüttert.

    Ich lebe mit Wildtieren zusammen, also 2-5 Meter von meinem Haus habe ich ab und zu Keiler und einmal auch einen Wolf gehabt. Mitten auf der Strasse, die eben daneben ist.


    Es ist so, dass niemand von uns hier diese Kollegen bewusst anfüttert. Trotzdem verzieht es sie immer näher Richtung Zivilisation, weil sie einen Lebensraum brauchen und nicht alle in demselben Wald leben können.


    Ich sehe Nachbarn mit teilweise Dreifachzaun mit Stromschutz wegen den Wildschweinen, ich würde hier keine Kinder zum Spielen rausschicken, speziell, nachdem mich auch schon ein Wildschwein im Gebüsch am Strassenrand charmant angeknurrt hat, zur Dämmerung meide ich das Rausgehen und dann bin ich eben auch noch mit einem Hund unterwegs, der ursprünglich dazu gezüchtet wurde, Wildschweine zu jagen.

    Dass ich einen Umzug in Erwägung ziehe und es hier wegen den Wildtieren zu gefährlich finde, ist also nicht verwunderlich.


    Sie versammeln sich im Kreis ruhig um einen, bleiben wie doof auf der Strasse stehen und hauen erst ab, wenn mein Hund Randale macht.

    Der Wolf war noch ziemlich scheu, daher fürchte ich den Kollegen (noch) nicht.


    Jetzt ist die Frage: Was sollen hier die Lösungen sein?

    Warten, bis genug Leute verletzt werden, damit es ok ist, sie abzuschiessen? Soweit ich weiss, kann man sie hier im Dorf selber auch gar nicht schiessen und muss sie rauslocken.

    Sie irgendwie in den Wald zu locken und hoffen, dass sie wieder scheuer werden?


    Ahja, zu den wildernden Hunden: Die ins Tierheim zu schieben oder abzuknallen ist nicht die Lösung. Anders als bei diesen angewöhnten Wildtieren kann man den Hund aber als Mensch deutlich besser unter Kontrolle halten.

    Mehr Aufklärung (viele kennen Brut- und Setzzeit nicht mehr), Strafen, die dem Besitzer weh tun, ist hier also deutlich einfacher, weil man damit gut zukünftigen Schaden vermeiden kann.

    Bei Wildtiere zu nahe an der Zivilisation gibt es nur noch entweder Konflikte oder eine der beiden (Menschen oder Tiere) weichen.

  • Ja, der Punkt war ja auch selbstverständlich. Ein bestimmtes Tier in einem Wald zu finden ist absurd schwer, da ists auch einfach oft keine Option die einzusammeln. Andernfalls wäre ich auch kein Freund davon wenn Jäger gegen Katzen vorgehen. Kleine Kitty Cats 😔

  • Ich glaube (korrigiere mich wenn ich falsch liege) Serg Darling bestreitet nicht unbedingt, dass Haustiere in Wäldern eine Gefahr darstellen können sondern kritisiert vielmehr diese endgültige Maßnahme gegenüber einem Tier, welches selbst natürlich nicht das Bewusstsein dafür hat, eine Gefahr für Wildtiere darzustellen und nicht in den Wald zu gehören. Wie bei dem Rest auch ist der Halter dafür verantwortlich und das Tier wird in diesem Falle für etwas bestraft weswegen der Halter einfach absolut versagt hat.

    Da liegst du absolut richtig. Gegen das Morden an ausgebüxten Haustieren zu sein, schließt immerhin nicht aus, sich verantwortungsvoll mit seinem Haustier im Wald zu verhalten. Befürwortet wahrscheinlich sogar eher das Gegenteil.

    Ich habe schließlich nicht dazu animiert, Haustiere wahllos in der Natur auszuwildern oder den eigenen Hund mit Wild "spielen" zu lassen, hier gings es anfangs immer noch um einen Hund, welcher ein Reh gejagt aber nie erlegt hat, wozu du meintest, dein Kumpel hätte diesen gerne erschossen, damit der "Besitzer" daraus eine Lehre zieht. Es gibt zig Szenarios, in denen ein Haustier irgendwie im Wald landen könnte und kein einziges würde auf faire Weise rechtfertigen, das Haustier zu ermorden. Wenn der Mensch Wild aus eigenem Nutzen der Natur entreißt, ist es ironischerweise auch kein Problem dieses zu betäuben oder auf andere Weise einzufangen, aber ist dies nicht der Fall, ist es natürlich wertlos und man kann es erschießen, um seine eigene Macht zu demonstrieren, weil man ist ja dazu "ermächtigt".


    Das hat auch nichts damit zutun, Lebewesen als wertlos bezeichnen. Nur um gefährdete Lebewesen zu schützen, muss man eben auch zu unliebsamen Mitteln greifen, wenn "Gefahr in Verzug" ist.


    Außerdem sind die Halter dazu verpflichtet, ihre Hunde so zu führen und zu beaufsichtigen, dass keine Gefahr für Leben oder Gesundheit für Mensch und Tier besteht. Hunde, die Wild reißen, sind nach § 3 Abs. 3 Nr. 6 LHundG NRW auch potenziell als gefährlich einzustufen. Für solche Hunde gilt übrigens Leinen- und Maulkorbpflicht, sofern sie nicht den Sachkundenachweis erbracht haben. Das ist eine Ordnungswidrigkeit.


    Im Wald ist Leinenpflicht und Punkt. Wer sich nicht daran hält, der muss halt auch mit den Konsequenzen rechnen - egal in welcher Form.

    Damit bist du nun mal nicht besser als die hier anfangs kritisierten Politiker, welche über den Wert eines Lebens entscheiden, weil sie es können und dieses als "potenzielle Gefahr" einstufen. Wer so denkt, sollte anerkennen, dass man mit zweierlei Maß misst, in dem er Lebewesen in wertloser und wertvoller einteilt und über eben diese richtet.

    Wie schon gesagt: Die von dir so gehypte "Konsequenz" trifft in keinster Weise den Schuldigen, sondern einzig und allein ein unschuldiges Tier. Eine hohe Geldstrafe (und evtl Beschlagnahmung) würde vermutlich sogar mehr Menschen abschrecken als ein totes Haustier und es wäre im Nu allgemeines Wissen Haustiere nicht in den Wald zu lassen. Das Abschießen endet meist immer darin das der Halter nicht wusste was er tut und ein unschuldiges Leben genommen wurde.

    Auch wenn es sich um eine Straftat handelt, sollte wie bei anderen Straftaten auch, das Töten immer nur die aller letzte Lösung wie Notwehr sein. Sollte es tatsächlich so sein, das ein Hund z.B gerade dabei ist ein Blutbad anzurichten, wäre ich wahrscheinlich sogar bei dir dies aber präventiv, wie im Beispiel, zu tun halte ich weiterhin für grausam, vor allem da die wenigsten Haushunde tatsächlich ein Reh reißen würden.


    Wie würdest du denn gegen invasive Tierarten vorgehen? Alle zum Abschuss freigeben? Die Frage stelle ich mir gerade, weil du ja so sehr mit dem Gleichgewicht der Ökologie das menschliche Morden begründest.

  • Es gibt zig Szenarios, in denen ein Haustier irgendwie im Wald landen könnte

    Vor allem Katzen sind gar nicht immer Haustiere. Wildkatzen im Wald schiesst man auch nicht einfach ab, nur weil sie wildern.

    Hunde können auch mal im Wald landen, weil sie sich losreissen oder Leine/Geschirr zerrissen haben.


    Klar gibt es auch fehlerhafte Hundebesitzer, aber die werden Gesetze weiterhin ignorieren, wie sie es auch sonst tun (bis man endlich mal was unternimmt).

  • Das Abschießen endet meist immer darin das der Halter nicht wusste was er tut

    Sorry, aber das ist Schwachsinn. Unwissenheit schützt nicht vor Ordnungswidrigkeiten und auch nicht vor Straftaten. An jedem Waldstück stehen Schilder, dass Hunde an der Leine zu führen sind. Wer dies konstant Aufforderungen der Waldbehörden ignoriert oder gar diese beleidigen, muss eben mit Konsequenzen rechnen, auch mit den schlimmsten. Und auch wenn es dir immer noch nicht gefällt: Hoffentlich wird diese Konsequenz auch für den Betroffenen lehrreich sein, sonst hat dieser keinen Hund zu führen!


    Du gehst ja auch nicht in einen Supermarkt und begehst einen schweren Diebstahl, bei dem andere Menschen verletzt oder gar getötet werden und sagst dann bei deiner Verurteilung, dass du das nicht wusstest, obwohl an jedem Geschäft, Schilder aushängen, dass jeder Diebstahl zur Anzeige gebracht wird.

    Wie würdest du denn gegen invasive Tierarten vorgehen? Alle zum Abschuss freigeben? Die Frage stelle ich mir gerade, weil du ja so sehr mit dem Gleichgewicht der Ökologie das menschliche Morden begründest.

    Invasive Tier- und Pflanzenarten sind gebietsfremd und müssen der Natur entnommen werden, weil sie heimische Arten verdrängen. Das ist ein Fakt. Hierbei muss der Mensch aber dafür sorgen, dass entsprechende Unterkünfte bereitgestellt und unterstützt werden, zB für das klassische Beispiel, den Waschbär.

  • Du gehst ja auch nicht in einen Supermarkt und begehst einen schweren Diebstahl, bei dem andere Menschen verletzt oder gar getötet werden und sagst dann bei deiner Verurteilung, dass du das nicht wusstest, obwohl an jedem Geschäft, Schilder aushängen, dass jeder Diebstahl zur Anzeige gebracht wird.

    Deiner zuvor angewendeten Logik nach würde man den Dieb erschießen, obwohl niemand verletzt oder getötet wurde, aber es würde ja deiner Meinung nach die potenzielle Gefahr bestehen und man muss Menschen eine Lehre erteilen nicht zu stehlen


    Hierbei muss der Mensch aber dafür sorgen, dass entsprechende Unterkünfte bereitgestellt und unterstützt werden, zB für das klassische Beispiel, den Waschbär.

    Inkonsequent irgendwie. Ein Hund muss abgeschossen werden, weil er potenziell das ökologische Gleichgewicht stören könnte, aber der Python, welche ein ganzes Biotop zum Zusammenfallen bringt, muss Unterkunft und Unterstützung bereitgestellt werden. Macht langsam den Eindruck als würdest du einfach gerne Haustiere tot sehen.

    Hoffentlich wird diese Konsequenz auch für den Betroffenen lehrreich sein, sonst hat dieser keinen Hund zu führen!

    Man ermordet einfach kein unschuldiges Leben damit andere etwas daraus lernen können. Verstehe nicht wie man da ernsthaft so hart dran festhalten kann. Tiere sind keine Objekte die dem Menschen gewidmet wurden.

  • Deiner zuvor angewendeten Logik nach würde man den Dieb erschießen, obwohl niemand verletzt oder getötet wurde, aber es würde ja deiner Meinung nach die potenzielle Gefahr bestehen und man muss Menschen eine Lehre erteilen nicht zu stehlen

    Wenn eine unmittelbare Gefahr besteht, dann ist sicherlich auch der Gebrauch einer Schusswaffe gerechtfertigt. Aber wie auch beim Abschuss von wildernden Hunden zieht dies Konsequenzen nach sich, da bewiesen werden muss ob das Tier tatsächlich Wildtiere gerissen hat und damit ein Abschuss gerechtfertigt war.

    Inkonsequent irgendwie. Ein Hund muss abgeschossen werden, weil er potenziell das ökologische Gleichgewicht stören könnte, aber der Python, welche ein ganzes Biotop zum Zusammenfallen bringt, muss Unterkunft und Unterstützung bereitgestellt werden. Macht langsam den Eindruck als würdest du einfach gerne Haustiere tot sehen.

    Der Unterschied besteht darin, dass ein Hund eine unmittelbare Gefahr für das Ökosystem bringt. Ein wildernder Hund kann in einer Nacht oder mehrere Tage mehr Schaden anrichten als du für möglich hältst. Denn sie jagen vornehmlich leichte Beute wie zB Nachwuchs von Wildtieren, Nutztiere und dergleichen.

    Invasive Arten dagegen richten langfristig Schäden an. Das Verdrängen heimischer Tierarten geht nicht über eine Nacht; es ist ein schleichender Prozess, der zum Aussterben heimischer Tierarten führt.


    Und nein, ich sehe keine Haustiere gerne tot - wenn du dich erinnerst: Ich habe selber Katzen. Aber selbst Haustierhalter haben keine Narrenfreiheit und können machen, was ihnen in den Kram passt. Hundebesitzer müssen ebenso dafür Sorge tragen wie ich als Katzenhalter, dass meine Tiere für Mensch und Tier keine Gefahr darstellen. Wenn man dem nicht nachkommt, muss man auch selbst mit den Konsequenzen leben.

    Man ermordet einfach kein unschuldiges Leben damit andere etwas daraus lernen können. Verstehe nicht wie man da ernsthaft so hart dran festhalten kann. Tiere sind keine Objekte die dem Menschen gewidmet wurden.

    I don't care. Ist dann eben so, dass wir in diesem Punkt nicht gleicher Meinung sein werden.

  • Wir sind hier gerade wieder massiv dabei, Tiere zu vermenschlichen, eh?


    Leute, schaut: Das Ökosystem braucht Wölfe.


    Freilaufende Hunde und vor allem freilaufende Katzen schaden dem Ökosystem, weil sie anders als die Wölfe eine invasive Spezies sind. Das heißt vor allem, dass sie keinen natürlichen Platz in der Nahrungskette haben und auch nicht mehr das natürliche Jagdverhalten zeigen, was eben Wölfe oder auch Luxe haben und das dafür sorgen würde, das Ökosystem zu regulieren. Im Gegenteil, sie bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und sind daher gefährlich. Vor allem, weil sie eben auch ihrerseits keine natürlichen Raubtiere haben.


    Das große Problem mit freilaufenden Katzen ist, dass sie zwar einen Jagdtrieb haben, aber häufig keinen Trieb mehr das erlegte Tier zu essen. Was dazu führt, dass sie einfach immer und immer wieder "zum Spaß" töten (aka ihren Jagdtrieb befriedigen). Und deswegen sind sie so unglaublich gefährlich für das Ökosystem, da sie eben Kleintierpopulationen - sowohl Nager, als auch Vögel - teilweise komplett zerstören.


    Wölfe sind derweil wichtig für das Ökosystem, weil sie weitaus besser als der Mensch darin sind, die Population von ihren Fluchttieren zu kontrollieren. Das heißt unter anderem vor allem Rehe. Und ich weiß, die meisten werden es nicht mitbekommen, aber wir haben in Deutschland ein massives Problem mit der Rehpopulation - eben genau weil es keine Tiere gibt, die diese Jagen. Es wird immer wieder versucht diese durch gezielte Jagden unter Kontrolle zu bringen, aber wir Menschen sind nicht so gut wie der Wolf darin die richtigen Tiere herauszusuchen.


    Die Populationsprobleme, die wir in Bezug auf Rehe haben, wirken sich unter anderem auch auf die Gesundheit der Wälder aus. Wälder, die wir - wie ich erinnern möchte - brauchen, weil CO2 Speicher und all diese Dinge.


    Deswegen: Ja. Objektiv bewertet ist beides richtig. Den Wolf zu haben. Und streunende Haustiere abzuschießen.

  • Hier wird halt so getan, als würden Hunde immer und ständig im Wald auf Wildtiere losgehen und ein massives Problem darstellen, während dies wohl eher seltener aufkommende Fälle darstellt. An einem gewissen Punkt sollte man sich dann auch mal entscheiden, ob Rehe hier ein Populationsproblem darstellen oder ein einziges von einem Hund gerissenes Reh bereits potenzielle das gesamte ökologische Gleichgewicht stört. Hier hat btw. niemand davon gesprochen Haustiere auszuwildern.

    Es gibt halt mehrere Alternativen ohne Leid und Mord um ein wilderndes Haustier aus der Natur zu entfernen - sich trotzdem für Mord zu entscheiden ist verachtend und einem Lebewesen sein Recht auf Leben abzuerkennen ist auch de facto keine Meinung.

    Man muss Tiere auch nicht erst vermenschlichen, um sie zu respektieren.