Sterbehilfe

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  • Dazu gesagt soll die Sterbehilfe natürlich keine Kostenfalle sein und voll und ganz von der Krankenkasse übernommen werden, damit auch nicht deren Angehörigen die Kosten zu tragen hätten. Mir fehlt zur Sterbehilfe auch die ärtzliche Untersuchung. Sterbehilfe sollte eigentlich nur dann in Kraft getreten werden wenn es wirklich eine Krankheit die 1. unheilbar ist 2. unerträglich ist (schwere Schmerzen), spricht keine Lebensqualität. 3. Sollte es der Arzt es bestätigen.


    So wie ich das lese, soll es heißen, dass jeder Angehöriger Sterbehilfe in Anspruch nehmen könnte. Es kann doch nicht das Ziel sein, dass suizidgefärdete Menschen dabei noch unterstützt werden umzubringen, obwohl man denen helfen könnte.

  • Zitat von Edex

    Es kann doch nicht das Ziel sein, dass suizidgefärdete Menschen dabei noch unterstützt werden umzubringen, obwohl man denen helfen könnte.

    Das soll es ja auch gar nicht und das werden auch die wenigsten Ärzte unterstützen. Ich glaube kaum, dass ein Arzt, wenn jemand zu ihm kommt und den Wunsch äußert zu sterben, diesem Jemand direkt ein passendes Mittel verschreiben wird, solange nicht klar ist, was die genauen Gründe dafür sind, solange nicht ausreichende Untersuchungen gemacht wurden und keine Versuche unternommen, demjenigen auf jedwede andere Weise zu helfen.


    Die genauen Richtlinien für den Beschluss des BVerG dürften noch ein wenig auf sich warten lassen, da das Urteil noch sehr jung ist, dennoch bezweifle ich stark - gerade da die Bedenken diesbezüglich ja auch vorwiegend aus den Kreisen der CDU kamen -, dass es so einfach wird.

  • Sterbehilfe sollte eigentlich nur dann in Kraft getreten werden wenn es wirklich eine Krankheit die 1. unheilbar ist 2. unerträglich ist (schwere Schmerzen), spricht keine Lebensqualität. 3. Sollte es der Arzt es bestätigen.


    So wie ich das lese, soll es heißen, dass jeder Angehöriger Sterbehilfe in Anspruch nehmen könnte. Es kann doch nicht das Ziel sein, dass suizidgefärdete Menschen dabei noch unterstützt werden umzubringen, obwohl man denen helfen könnte.

    Es ist stark anzunehmen, dass es am Ende so geregelt würde, wie in den Ländern, die es bereits haben. Das heißt, dass zwei bis drei unabhängige Ärzt*innen vorher bestätigen müssen, dass die Krankheit nicht heilbar ist und so schwer, dass es die Lebensqualität massiv beeinträchtigt.

  • Das erstmal geguckt wird, ob die Entscheidung sinnvoll gefällt wurde oder leichtfertig in einer emotionalen Krise finde ich richtig. Diese Definitionen mit "starker Leidensdruck" dagegen sind mir zu schwammig. Wenn ich mehrfach und bei klarem Verstand entscheide mein Leben beenden zu möchten, wieso bitte soll jemand, ob Arzt oder Angehöriger, das Recht haben zu sagen "nee, du leidest nich genug"?

  • Das erstmal geguckt wird, ob die Entscheidung sinnvoll gefällt wurde oder leichtfertig in einer emotionalen Krise finde ich richtig. Diese Definitionen mit "starker Leidensdruck" dagegen sind mir zu schwammig. Wenn ich mehrfach und bei klarem Verstand entscheide mein Leben beenden zu möchten, wieso bitte soll jemand, ob Arzt oder Angehöriger, das Recht haben zu sagen "nee, du leidest nich genug"?

    Das ist auch in den betreffenden anderen Ländern immer wieder eine Diskussion. Ich verweise auf den Fall der jungen traumatisierten Frau mit einer schweren, nicht als heilbar eingeschätzten Depression, die Sterbehilfe wollte. Obwohl sie die Atteste bekam, dass es nicht heilbar war, wurde viel darüber diskutiert.

  • Sterbehilfe sollte eigentlich nur dann in Kraft getreten werden wenn es wirklich eine Krankheit die 1. unheilbar ist 2. unerträglich ist (schwere Schmerzen), spricht keine Lebensqualität. 3. Sollte es der Arzt es bestätigen.


    So wie ich das lese, soll es heißen, dass jeder Angehöriger Sterbehilfe in Anspruch nehmen könnte. Es kann doch nicht das Ziel sein, dass suizidgefärdete Menschen dabei noch unterstützt werden umzubringen, obwohl man denen helfen könnte.

    Es ist stark anzunehmen, dass es am Ende so geregelt würde, wie in den Ländern, die es bereits haben. Das heißt, dass zwei bis drei unabhängige Ärzt*innen vorher bestätigen müssen, dass die Krankheit nicht heilbar ist und so schwer, dass es die Lebensqualität massiv beeinträchtigt.

    Eben das find ich auch icky. Inwiefern kann ein anderer für einen urteilen, wie weit die Lebensqualität für einen beeinträchtigt ist?

    Und was Lebensqualität überhaupt im Allgemeinen bedeutet? Da Menschen nunmal so unterschiedlich sind, hängt deren Lebensqualität von unterschiedlich Faktoren ab.

    Jemand, der zuvor schon ein totaler Loner war, wird sich viel weniger dran stören isoliert zu leben (zB schwer depressive Menschen, die wirklich gar keinen guten Freund oder nur Bekannte haben), als ein sehr kontaktfreudiger Mensch.

    Wenn ein "normaler" Mensch nach einem Unfall für immer etwas humpeln wird, kann ihn das bereits einschränken, aber wenn derjenige ein Profisportler war, wird sich das extremer auf ihn auswirken.

    Wenn sich ein Zeichner an der Hand dauerhafte Schäden zuzieht... you get the idea.


    So wie ich das lese, soll es heißen, dass jeder Angehöriger Sterbehilfe in Anspruch nehmen könnte. Es kann doch nicht das Ziel sein, dass suizidgefärdete Menschen dabei noch unterstützt werden umzubringen, obwohl man denen helfen könnte.

    Manchen kann man jedoch nicht mehr helfen und manche wollen es auch gar nicht. Das sollte man nach mehreren Therapien dann auch irgendwanm so akzeptieren.

  • ich bin der Meinung, man sollte die Freiheit haben auch zu sterben, das unabhängig von der Krankheit und andere soziale Dinge.

    Ich weiss, das klingt hart, aber ich glaube, wenn man das Recht zum leben hat, sollte auch das Recht zu sterben gewährt sein.

    Ich weiss, das ist ein wenig einfsch gedacht.

    Andereseits sollte man das selber entscheiden.

    Es gibt genug andere Menschen, die sterben wollen und es nicht können.

    So mancheiner ist die Krankheit zu überdrüssig, mancheiner ist von der Gesellschaft überfordert und andere ältere Herrschaften haben ihre eigene Gründe zu sterben.

    Meine Oma hat zwölf Jahre immer davon geredet, dass sie bald sterben wird um ihren Gatten ins Jenseits zu folgeb. Man hatte durchaus den Eindruck bekommen, sie hatte ihren Lebenswillen verloren. Viel mehr hat sie sich durch das Leben gequält.

    Ich habe allerdings keine Ahnung ob sie in diese Zeit je glücklich war. Auf mich hatte sie den Eindruck gemacht, dass sie auf den Teufelsengel gelauert hat.

    Letztensende ist sie gestorben.

    Manchmal frage ich mich, ob ihr diese zwölf Jahre Freude bereitet hat oder ob das alles nur ein Lauern auf den Tod war. Ich meine aus ihre Sicht gesehen.

    Ich weiss, das klingt selbstsüchtig und gemein, aber einige dieser Momente habe ich genossen, aber das war nur ein Bruchteil.

    Die Frage, die ich mir stelle ist Sterbehilfe unter diesen Gründen gerechtfertigt

  • Ich frage mich gerade etwas:

    Denkt ihr, eine Art Organisation wie etwa das Kinderdorf oder WWF welche sich für aktive Sterbehilfe einsetzt wäre okay oder grenzwertig?


    Um das zu erklären. Die Mentalität hinter Suizid ist in der Regel, dass man nicht sterben soll, denn das Leben ist halt da. Allerdings wird man auch nicht gefragt, ob man Leben will.

    In unserem Land ist es verboten zu sterben. Suizid ist die einzige Möglichkeit für viele Menschen, mit dem Sterben umzugehen. Suizid birgt allerdings noch deutlich mehr Probleme dahinter, eventuell traumatisierte Menschen, eventuell zurückgelassene Personen, die nicht verstehen wieso?


    Ich stelle mir das ungefähr so vor, dass man dorthin gehen kann, wenn man sterben möchte. Dort soll man dann eine Hilfe bekommen, welche natürlich auch zuerst diverse andere Dinge prüft, eventuell auch solche Hilfsgruppen wo man sich mit anderen Menschen austauschen kann, welche gleich fühlen. Oder eben auch mit Menschen, welche lange Suizid Gedanken hatten und es geschafft haben. Mein Ziel ist dabei, aber die Unterstützung der Entscheidung, des Menschen. In der Regel wird Suizid, und sterben wollen immer sehr abgelehnt, eben mit Worten wie "aber ich liebe dich doch. Man wird dich vermissen"

    In erster Linie ist es also ein Ort, an welchem man speziell für den Willen zu sterben hingeht, allerdings eben nicht mit den üblichen Floskeln beruhigt wird. Sondern einem jede Alternative offen bleibt und es auch möglich ist dort aktive Sterbehilfe zu realisieren. Insofern die Person sich dessen 100% sicher ist. Sie würden eben auch helfen, mit Angehörigen zu sprechen und viele andere Dinge klären und regeln. Ein Mensch der dann wirklich so weit geht und so viele Schritte und Entscheidungen trifft, wird sich der Sache eben auch sicher sein.

    Ich kann mir vorstellen, dass die Zielgruppe für solch eine Organisation da ist. Allerdings glaube ich nicht, dass andere Menschen sowas geil fänden. Prinzipiell eben die, welche es nicht verstehen.


    Allerdings finde ich, dass jeder Mensch das recht hat professionelle Hilfe zu bekommen, auch beim Sterben und sich eben nicht durchs Leben quält und die einzige andere Möglichkeit wäre Suizid zu begehen. Die generelle Hilfe dort sollte schon darauf ausgelegt sein, eher nicht zu sterben und den Menschen zu helfen, aber eben diese Option offen zu lassen.


    Und ja ich weiß in Deutschland ist es verboten und in vielen anderen Ländern auch. Aber man hat es schon geschafft für viele andere Dinge zu kämpfen. Warum also nicht auch dafür?


    Ich überlege wirklich schon länger ob ich sowas vielleicht gründen will.. Ich weiß es klingt dumm und ich habe kaum Erfahrung mit so Start-ups und Firmen. Aber ich kenne dieses Gefühl, seit Jahren und kann mir nicht vorstellen, dass ich die einzige Person bin, welche so fühlt. Wenn es dann eine Möglichkeit gäbe, Menschen helfen zu können, würde es vielleicht wirklich einen Sinn für mich finden und ich würde auch für mein eigenes Recht kämpfen, professionell sterben zu wollen.


    Bitte keine dummen Antwort hier drunter. Ich brauche hier nicht noch weitere unnötige Floskeln zu hören :3 Es gibt nun mal Menschen denen es so geht, wenn andere glücklich sind ist das schön. Aber übertragt nicht immer nur Gefühle auf andere.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Sicher, dass du aktive Suizidhilfe meinst? Weil wie du schon richtig andeutet, sowas zu "gründen" wird in Deutschland relativ schwierig werden, wenn du nicht im Gefängnis landen willst.


    Edit: Falls du hingegen von assistiertem Suizid sprichst: Der wird in Deutschland, seit das Bundesverfassungsgericht den entsprechenden Gesetzesartikel als verfassungswidrig eingestuft hat, sowieso immer stärker Thema werden und ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es nicht schon entsprechende Organisationen gibt, die sich dafür einsetzen.

  • Sicher, dass du aktive Suizidhilfe meinst? Weil wie du schon richtig andeutet, sowas zu "gründen" wird in Deutschland relativ schwierig werden, wenn du nicht im Gefängnis landen willst.

    Solange wie es in Deutschland nicht erlaubt ist, ist ja klar, dass es nicht zu realisieren ist. Es geht mir da nur generell auch erstmal darum sich diese Rechte zu erkämpfen und eine Gruppe an Menschen zu finden, damit es an mehr Relevanz gewinnt.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Ja, aber es gibt quasi kein Land, in dem die aktive Sterbehilfe bzw die Tötung auf Verlangen legal wäre. Vielleicht wäre es sinnvoller, sich erst für einen Ausbau des System des begleiteten Suizids analog der Schweiz einzusetzen - dafür die nötige Lobby zu finden dürfte erstmal auch realistischer sein.

  • Wegen aktiver Sterbehilfe kann man gut in die Nachbarländer Belgien und Niederlande schauen, da ist das ganze seit gut 20 Jahren schon Legal (in Belgien seit 2014 sogar für Minderjährige unter strengeren Bedingungen).
    Zu Belgien:
    Voraussetzungen dafür sind ein längeres Verfahren, in dem man mit Ärzten viel in Kontakt kommt, da es dabei eben darum geht, unheilbar psychisch oder körperlich kranke Menschen in medizinisch aussichtslosen Situationen von ihrem Leiden zu erlösen, was von mehreren Ärzten unabhängig voneinander so bestätigt werden muss. "Einfach so" wird da sicher niemandem aktive Sterbehilfe geleistet. Außerdem wird dabei geprüft, dass der Patient eben das ganze aus eigenem Wunsch heraus möchte, was auch voraussetzt, dass der Patient zurechnungsfähig ist, und nicht unter Druck gesetzt wird (was auch in der Schweiz bei der passiven Sterbehilfe mit ein ausschlaggebender Punkt ist, da man bei passiver Sterbehilfe aus egoistischer Motivation trotzdem bestraft wird afaik). Ebenso gelten Patientenverfügungen, in denen der Wunsch steht und bevor tatsächlich aktive Sterbehilfe geleistet wird, muss der Betroffene das ganze auch nochmal schriftlich festhalten und unterschreiben (bzw wenn der Patient selbst nicht mehr in der Lage ist, kann das auch jemand machen, der aber materiell in keiner Weise vom Tod des Patienten profitieren darf) und danach muss in den meisten Fällen noch mindestens ein Monat Zeit vergehen, bevor dann aktive Sterbehilfe geleistet wird. Das ganze wird dann auch nochmal von einer Kommission geprüft, damit eben alles rechtmäßig abläuft und damit kein Unfug betrieben wird (was ja oft die Bedenken der Gegner aktiver Sterbehilfe sind).


    Somit: Möglich ist das durchaus. Es gibt sicher auch viele Leute, denen aktive Sterbehilfe helfen würde, eben weil sie unheilbar krank sind und damit noch in einer gewissen Restwürde gehen und nicht langsam und qualvoll an ihrer Krankheit sterben wollen.


    Ob das aber realistisch umzusetzen ist für Leute, die eigentlich gesundheitlich fine sind und aus gewissen Gründen keinen oder wenig Lebenswillen haben, halte ich für fragwürdig und ich denke, dass da vielleicht eine ausführlichere psychologische Betreuung erstmal sinnvoller wäre, als in einer Art Selbsthilfegruppe voller ähnlicher Leute zu landen (zumindest habe ich deine Idee so aufgefasst PLUSQUAMPERFEKTION ), wo man sich dann vllt nur gegenseitig hochschaukelt.
    Wenn das Leiden tatsächlich psychisch so schwerwiegend ist, dass auch Ärzte unabhängig voneinander feststellen, dass eben die Voraussetzungen für gesundheitlich auswegslose Situationen wie oben genannt zutreffen, dann würden diese ja auch entsprechend in Kraft treten können.

  • was auch in der Schweiz bei der passiven Sterbehilfe mit ein ausschlaggebender Punkt ist, da man bei passiver Sterbehilfe aus egoistischer Motivation trotzdem bestraft wird afaik


    Um Begriffsverwirrung zu vermeiden: Passive Sterbehilfe betrifft in erster Linie Palliativmedizin und meint das verzichten auf die Aufnahme bzw. den Abbruch lebenserhaltender Massnahmen (z.B. Verzicht auf Reanimation, Abstellen des Sauerstoffgerätes). Das passive Gegenstück zur aktiven Sterbehilfe, welche in diesem Kontext wohl gemeint ist, ist die Suizidhilfe bzw. der assistierte Suizid.

  • Somit: Möglich ist das durchaus. Es gibt sicher auch viele Leute, denen aktive Sterbehilfe helfen würde, eben weil sie unheilbar krank sind und damit noch in einer gewissen Restwürde gehen und nicht langsam und qualvoll an ihrer Krankheit sterben wollen.


    Ob das aber realistisch umzusetzen ist für Leute, die eigentlich gesundheitlich fine sind und aus gewissen Gründen keinen oder wenig Lebenswillen haben, halte ich für fragwürdig und ich denke, dass da vielleicht eine ausführlichere psychologische Betreuung erstmal sinnvoller wäre, als in einer Art Selbsthilfegruppe voller ähnlicher Leute zu landen (zumindest habe ich deine Idee so aufgefasst Happily ), wo man sich dann vllt nur gegenseitig hochschaukelt.
    Wenn das Leiden tatsächlich psychisch so schwerwiegend ist, dass auch Ärzte unabhängig voneinander feststellen, dass eben die Voraussetzungen für gesundheitlich auswegslose Situationen wie oben genannt zutreffen, dann würden diese ja auch entsprechend in Kraft treten können.

    Aber warum sollte Sterbehilfe nur möglich sein für Menschen, welche unheilbar krank sind? Ich verstehe nicht ganz, woher der Gedanke kommt, bei einem Thema was jeden Menschen betrifft. Für mich macht es halt keinen Sinn.

    Des weiteren nein, eine Selbsthilfegruppe wäre nur ein Aspekt davon. Esgibt einen gewissen Unterschied dazwischen, zu einem Psychologen zu gehen, wenn man leben möchte, oder am Leben festhalten möchte und wohin zu gehen, wenn man sich schon ziemlich sicher ist, sterben zu wollen.

    Ich denke auch, dass jeder Mensch sich da auch einordnen kann, oder eben auch durch psychologische Hilfe richtig eingeordnet werden kann und natürlich auch sollte.


    Ich werde mich heute nach solchen (wenn) existierenden Gruppen umschauen und mich da mehr reinlesen. Ich denke, dass es etwas für mich wäre und nur weil mein näheres Umfeld immer meinte so eine Idee ist dumm, habe ich mich bisher davon abhalten lassen. Aber ich sollte für Ziele kämpfen. Vielen Menschen fällt es einfach zu schwer zu verstehen, dass man auch dafür kämpfen möchte sterben zu wollen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Aber warum sollte Sterbehilfe nur möglich sein für Menschen, welche unheilbar krank sind? Ich verstehe nicht ganz, woher der Gedanke kommt, bei einem Thema was jeden Menschen betrifft. Für mich macht es halt keinen Sinn.


    Weil staatlich assistierte/durchgeführte Tötungen halt generell ein heisses Eisen sind und das wäre erst recht der Fall, wenn man keine strengen Anforderungen daran stellen würde, wer dieses Angebot annehmen darf. Der begleitete Suizid aufgrund von dauerhaften psychischen wird zumindest hier nur im Ausnahmefall zugestanden (gefordert sind iirc zwei unabhängige Gutachten des psychischen Zustandes und ein okay der Ethikkomission) und ich bin auch absolut nicht überzeugt davon, dass wirklich jeder vermeintlich Sterbewillige sich "da einordnen kann". Ich denke, weitläufige Abklärungen sind nötig, um eben zu verhindern, dass der Tod zu einem Businessmodell wird, weil man anfängt, Menschen aufgrund einer "momentanen Krise" umzubringen, wie es beispielsweise EXIT selber nennt.

  • Somit: Möglich ist das durchaus. Es gibt sicher auch viele Leute, denen aktive Sterbehilfe helfen würde, eben weil sie unheilbar krank sind und damit noch in einer gewissen Restwürde gehen und nicht langsam und qualvoll an ihrer Krankheit sterben wollen.


    Ob das aber realistisch umzusetzen ist für Leute, die eigentlich gesundheitlich fine sind und aus gewissen Gründen keinen oder wenig Lebenswillen haben, halte ich für fragwürdig und ich denke, dass da vielleicht eine ausführlichere psychologische Betreuung erstmal sinnvoller wäre, als in einer Art Selbsthilfegruppe voller ähnlicher Leute zu landen (zumindest habe ich deine Idee so aufgefasst Happily ), wo man sich dann vllt nur gegenseitig hochschaukelt.
    Wenn das Leiden tatsächlich psychisch so schwerwiegend ist, dass auch Ärzte unabhängig voneinander feststellen, dass eben die Voraussetzungen für gesundheitlich auswegslose Situationen wie oben genannt zutreffen, dann würden diese ja auch entsprechend in Kraft treten können.

    Aber warum sollte Sterbehilfe nur möglich sein für Menschen, welche unheilbar krank sind? Ich verstehe nicht ganz, woher der Gedanke kommt, bei einem Thema was jeden Menschen betrifft. Für mich macht es halt keinen Sinn.

    Weil diese Gründe eben für andere am besten nachzuvollziehen sind und der Tod eines Schwerkranken nicht unerwartet kommt. Zudem ist aktive oder passive Sterbehilfe für Menschen, die vielleicht auch körperlich nur noch wenig handlungsfähig sind.


    Und weshalb sollte jemand anderes Teil eines Suizidversuches werden? Es ist nicht "verboten" Suizid zu begehen, aber jemanden anderen in diesen Prozess mithineinzuziehen empfinde ich als absolut unverantwortlich.

    Wenn es um das eigene Leben geht, ist es in die eigene Hand nehmen, anstatt andere Menschen damit mit-zu-traumatisieren, auch wenn es grausam klingt. Andere mithineinziehen ist noch grausamer als das.


    Öfters hab ich schon gelesen "darf man etwa mit seinem Körper und Leben nicht tun, was man will... !?" Natürlich kannst du das, aber wieso sollte der Staat einem dabei helfen müssen, oder eine andere Person im Allgemeinen?


    Zudem ist es genauso absolut unverantwortlich, dass man jemanden bei den ersten Suizidgedanken gleich Sterbehilfe vorschlägt, anstatt diese in eine positive Richtung zu bewegen und zu therapieren.


    Ansonsten... sag mal, bist du okay? Solche Fragen zu stellen wirft schon Fragen über die eigene, momentane Verfassung auf, genauso wie Aussagen wie "keiner fragt dich, ob du leben willst!" Hatten wir schon im Antinatilsmus-Topic schon. Solche Leute mit einer derart lebensverneinenden Einstellung sind halt nicht okay und erscheinen oft schwer depressiv.

  • Weil diese Gründe eben für andere am besten nachzuvollziehen sind und der Tod eines Schwerkranken nicht unerwartet kommt. Zudem ist aktive oder passive Sterbehilfe für Menschen, die vielleicht auch körperlich nur noch wenig handlungsfähig sind.


    Und weshalb sollte jemand anderes Teil eines Suizidversuches werden? Es ist nicht "verboten" Suizid zu begehen, aber jemanden anderen in diesen Prozess mithineinzuziehen empfinde ich als absolut unverantwortlich.

    Wenn es um das eigene Leben geht, ist es in die eigene Hand nehmen, anstatt andere Menschen damit mit-zu-traumatisieren, auch wenn es grausam klingt. Andere mithineinziehen ist noch grausamer als das.

    Wenn man einfach so Suizid begeht werden andere Menschen doch genauso da rein gezogen. Entweder sie werden traumatisiert, vielleicht weil jemand vor einen Zug gesprungen ist. Vielleicht aber auch die Angehörigen, weil es der Person nie möglich war darüber zu sprechen gerade weil es so ein Tabu Thema ist.

    Ich habe aber ohnehin das Gefühl, dass einige hier falsch verstanden haben was ich überhaupt will. In erster Linie sollen die Gesetze in Deutschland dafür ebenso zugelassen werden wie etwas in Belgien.

    Mit vernünftigen Psychotherapeuten und Ärzten dafür. Diese Option soll einfach offen sein für alle Menschen. Diese Organisation soll die Menschen dann eben unterstützten, zusätzlich. In erster Linie eben damit, ob dieser Wunsch wirklich existiert. Sie soll einem dabei helfen mit Angehörigen zu reden und eben Dinge zu klären, für die man als einzelner Mensch nicht in der Lage ist, weil es schwer ist. Deswegen na ja, verstehe ich auch dein Argument nicht, andere Menschen hinein zu ziehen, wenn jemand so hilft, wird der Mensch das aus freien Stücken machen. Es wird niemand gezwungen da zu arbeiten. Insbesondere nicht in so einem Job, wo man auch ein wenig mehr Wissen braucht.

    Deswegen auch ich habe mit keinem einzigen Wort erwähnt, dass jemand nur bei dem Gedanken an Suzid direkt dort hin gehen könnte und Sterbehilfe bekommt. Wüsste auch nicht wo? Nur das die Option offen sein sollte.


    Und ja ich bin okay. Warum auch nicht? Ich wusste, dass so eine Frage irgendwann kommt. Ich habe jedenfalls nichts vor. Es geht mir irgendwo auch eher um längerfristige Rechte. Meine Eltern haben einige schlechte Erbkrankheiten und bevor ich so ende wie mein Opa, als Beispiel, welcher mehrere Jahre mit Demenz im Endstadium nur noch gelegen hat und nichts mehr konnte, will ich lieber für den Fall dann so eine Option in Deutschland haben, ohne dann in irgendwelche Nachbarsländer fahren zu müssen *shrug* Bei ihm konnte halt nichts abgeschaltet werden, weil niemand eine Patientenverfügung hatte. Aber ich will auch nicht erst bei diesem Stadium ankommen, bevor ich sterben darf...

    Das habe ich eben auch mit diesem Gefühl gemeint. Ich hatte noch nie vor wirklich alt zu werden, weil ich jetzt schon viele Schmerzen und Krankheiten habe, im Alter wird es halt nicht besser. Und nein, ich lebe lieber jetzt, wo ich es noch kann alles voll aus, wo ich noch jung bin, als im Alter wenn ich nichts mehr kann. Wenn ich dann dadurch, dass ich dafür kämpfe auch anderen Menschen helfe, insbesondere die, welche jetzt Probleme haben umso besser.


    Trotzdem finde ich, dass es auch für zumindest insgesamt 'Kerngesunde' Menschen ebenfalls eine Option geben sollte, solange diese vernünftig überprüft wird. Aber ich glaube, dass ist dann noch mal ein anderes Thema.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • PLUSQUAMPERFEKTION

    Das kann man so machen und an sich hätte ich auch nichts dagegen, wenn man jemanden Sterbehilfe gewährt, der zuvor bereits Suizidversuche hinter sich hatte und klipp und klar verständlich macht, dass derjenige nicht mehr leben möchte. Allerdings geht das nicht ohne "Erlaubnis" von einem Facharztkomitee, weil solch ein Thema eben derart sensibel ist und man jede voreilige Entscheidung oder Missbrauch vorbeugen muss. Und ja, natürlich ist jeder frei zu tun, was er möchte, und niemand hat die Pflicht am Leben zu bleiben, aber hart gesagt... der Staat muss nicht in jedem dieser Fälle helfen. Am Ende bleibt die Verantwortung bei der Person, die sich das Leben nehmen möchte, und niemand kann dem Gesetzgeber oder den zuständigen Ärzt*innen vorwerfen voreilig und unverantwortungslos Leben zu beenden.


    Wenn Leute sagen "Das ist mein Leben und ich entscheide, wann ich es beende und das ist meine Sache!", dann verstehe ich es tbh auch nicht ganz, wieso man dem Staat vorwirft, dass einem dabei nicht geholfen wird. Es passt einfach nicht zusammen, einerseits damit zu argumentieren, dass es ganz alleine die Sache der betroffenen Person ist und dann... andererseits auch nicht?


    Und ich sehe durchaus die Gefahr, dass man Sterbehilfe, die man Menschen, die körperlich nicht totkrank sind, nicht bloß nach einem wirklich ausführlichen Prozess in wirklichen Ausnahmefällen gewährt, zu voreiligen Entschlüssen führt und schwer depressive Menschen, die bisher noch nichtmal Therapien, Medikamente und eine zweite Chance nach einem einmaligen Suizidversuch, durchgemacht haben, gleich diesen Schritt ergreifen, weil manche in schwer depressiven Phasen alles schwarzmalen und in dem Beenden ihres Lebens ihre einzige Chance sehen.

    Es gibt nunmal auch sehr viele Leute, die sind dankbar drum, dass man sie nach einem Suizidversuch gerettet hat. Vor allem der Erste oder Zweite ist selten eine endgültige Entscheidung, sondern erstmal eine Verzweiflungstat.


    Die Frage hier ist bloß: Wie viele Therapieversuche muss jemand durchgehen, damit einem quasi "offiziell" Sterbehilfe bewilligt wird? Ich bin auch dafür, dass man Leute sterben lassen sollte, die bereits seit Jahren diesen Wunsch haben und keinen Sinn in ihrem Leben sehen, aber nicht, ohne zuvor alles andere versucht zu haben.


    Zitat von Happily

    Wenn man einfach so Suizid begeht werden andere Menschen doch genauso da rein gezogen.

    Aber nicht DIREKT in die Tat selbst.


    Zitat von Happily

    Deswegen auch ich habe mit keinem einzigen Wort erwähnt, dass jemand nur bei dem Gedanken an Suzid direkt dort hin gehen könnte und Sterbehilfe bekommt. Wüsste auch nicht wo? Nur das die Option offen sein sollte.

    Und wenn man sich doch dafür entscheidet, was dann? Wer soll das durchführen? Wie wird entscheiden, wem Sterbehilfe gewährt wird?

  • Ohne mich jetzt näher damit befasst zu haben, wie das in Deutschland (und neu auch Österreich meinte ich) geregelt werden soll, jetzt, wo die dortigen Verfassungsgerichte das Verbot der Suizidhilfe als verfassungswidrig erklärt haben, kann ich mir gut vorstellen, dass man sich zumindest zu Teilen am Schweizerischen System der Suizidhilfeinstitutionen orientieren wird, da das bei uns ja doch schon so etwas gefestigter ist. Die beiden bekanntesten Schweizerischen Organisationen - EXIT und Dignitas - bieten beispielsweise die Suizidhilfe nur in folgenden Fällen an:


    - ärztlich diagnostizierte unheilbare/hoffnungslose Krankheiten oder

    - unerträgliche Schmerzen oder

    - unzumutbare Behinderungen


    In ganz seltenen Fällen hilft zumindest EXIT auch bei psychischen Leiden, wobei es da, wie gesagt, zwei unabhängige Fachgutachten und bei Bedarf das Okay der Ethikkomission braucht. Entscheidend ist bei allen Fallgruppen, dass die jeweiligen Personen noch voll urteilsfähig sind. Im Falle einer Demenzdiagnose kann der assistierte Suizid also beispielsweise nur im Frühstadium der Krankheit in Anspruch genommen werden, solange der Patient noch urteilen kann (die Patientenverfügung ist aber natürlich jederzeit bindend, solange sie im urteilsfähigen Zustand verfasst wurde).


    Nicht, dass unsere Nachbarn irgendwie an unsere Handhabung gebunden wären und das nicht auch einschränken oder ausweiten könnten, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das ungefähr auch da hinkommen wird.