Fairy Tail: Seals of Fate

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  • Es gibt Menschen, die sich auf die Landschaft konzentrieren, wenn sie in einem Zug sitzen. Und es gibt Menschen, die den Kontakt zu anderen suchen. Karasu jedoch distanzierte sich von diesen Möglichkeiten. Auch wenn das Ende der Zugfahrt Richtung Clover fast erreicht war, schlurfte er durch die Gänge, auf der Suche nach technologischen Eigenarten des Zuges.
    Wenige Minuten zuvor war er dabei gescheitert das Führerhaus zu stürmen, um die komplette Funktionsweise des Zuges zu studieren. Dementsprechend niedergeschlagen sah sein Gang durch den Zug aus. Welche Hoffnung hatte dieses Geschöpf noch zu bieten, wenn nicht Antrieb und Führung?
    Einen vagen Moment lang dachte er über die Toiletten nach, verwarf den Gedanken aber so schnell, wie er gekommen war.


    Warum Clover? Warum nicht irgendeine andere x-beliebige Stadt?
    Gute Frage. Karasu war immer auf der Suche. Neue Abenteuer, neue Upgrades, aber vor allem: Leute, bei denen er sich wohlfühlte.
    Etwas energetischer griff er nach seinen Sachen, als der Zug in Clover hielt. Es gab noch genug Möglichkeiten etwas Spass zu haben.
    Also, wohin gehe ich zuerst?, fragte der Rotschopf sich innerlich. Unschlüssig sprang er auf den belebten Bahnsteig, der sich mit Leuten füllte, die ebenfalls hier ausstiegen.
    "Bist du Karasu Yerai?", hörte er es plötzlich über den Bahnsteig schallen. Der Rotschopf sah sich nach der Quelle um, und entdeckte einen kleinen schwarzhaarigen Jungen in seiner Nähe. Mit wenigen Schritten hatte er diesen erreicht, dann erwiderte Karasu: "Und wenn ich es wäre?"
    Der Junge griff in seine Taschen. "Ich habe hier einen Brief für dich. Von Ryuuzaki."
    Schnell griff Karasu nach dem Brief. Das musste wohl die Antwort sein auf Karasu's Brief an seinen Ziehvater. In Karasu's letztem Schreiben hatte er darauf hingewiesen, dass er nach Clover reiste.
    "Danke, Kleiner.", meinte er dann nur, dann öffnete er den Brief, einige Schritte vom Steig weg machend. Schnell überflog er das recht kurz gehaltene Schreiben. Fairy Rose besuchen? Pff, meinetwegen.
    In dem Schreiben empfahl Ryuuzaki ihm die Gilde als Anhaltspunkt für Fragen, oder falls er nach Aufträgen suche, um Geld zu verdienen.
    Damit stand sein erstes Ziel schon einmal fest. Das Gildenhaus. Schnell drehte er sich um, nach dem Überbringer des Briefes suchend.
    "Hey!", rief er ihm zu. "Kannst du mich zum Gildenhaus von Fairy Rose führen?"


    Konnte er. Und hier stand Karasu nun. Vor der Gilde. Er drückte dem Jungen einige Jewel in die Hand, als Lohn für seine Dienste und entließ ihn mit einem Strahlen auf dem Gesicht.
    Schon am Eingang waren Leute zu sehen, die ebenfalls grad die Gilde betraten, kommunzierten, das Übliche eben.
    Selbstsicher - und etwas arrogant - schritt Karasu auf den Eingang zu und presste einfach alle zur Seite, die im und hinter dem Eingang standen.
    "Ja, super, danke, darf ich mal. MEINE FRESSE, ihr steht im Weg!", ließ er es lautstark dabei tönen. "Gott, ist ja nicht so schwer, hm?"

    OT: Ja, da bin ich dann auch endlich :)
    Mir ist egal, ob sich einer von Karasu's Gemecker am Eingang angesprochen fühlt, oder von seinen Schubserein :D Oder ob jemand drauf reagiert.

  • Anna konnte es immer noch nicht so recht glauben, dass sie sich nun im Gildenhaus befand. Endlich war sie am Ziel angelangt und musste nicht noch weiter reisen. Klar das Reisen hatte Spaß gemacht, aber für jemanden der ein ausgesprochenes Problem mit seiner Orientierung hat, empfiehlt sich das eher weniger weiter nach der passenden Gilde zu suchen. Mit Scham dachte sie zurück, als sie sich unzählige Male verlaufen hatte und nur mit viel Glück am Ende am richtigen Ziel angelangt zu sein. Auch dieses Mal hatte sie Hilfe bekommen um hier zu landen. Ohne Shira wäre sie wahrscheinlich Millionen Mal durch Clover gereist und wäre doch nicht hier gelandet. Aber zum Glück war es dieses Mal gerade noch gut gegangen. Dafür war sie anderem Magier sehr dankbar, dass er ihr geholfen hatte. Apropos Shira, dieser hatte sich gleich nach dem Betreten des Hauses von ihr abgesetzt und sich den anderen Leuten in dem Saal zugewandt. Es war seltsam dass er nicht mehr bei ihr war, denn mittlerweile hatte sie sich an seine Anwesenheit gewöhnt, auch wenn sie sich kaum kannten. Ihr war aber auch klar, dass sie sich wie ein Anhängsel fühlen würde, wenn sie ihm immer noch hinterherlief und so war sie nicht. Sie hatte immer noch ein eigenes Leben und dies musste sie alleine bewältigen.


    Die junge Runenmagierin sah sich genau um. Es gab vieles zu entdecken. Sie fühlte sich hier sogleich wohl. Ob es an den Leute hier oder an der Inneneinrichtung lag, war schwer zu sagen. Im Grunde war es aber auch egal. Alle schienen sich zu verstehen und es wirke sehr familiär. Anna verspürte den Wunsch ein Teil dieser Familie zu werden. Sie war gespannt wie die anderen sie und die anderen Neuankömmlingen empfangen werden. Diese musterte sie aus den Augenwinkeln. Sie kannte ein Teil von ihnen noch vom von gestern auch wenn sie keinen Kontakt mit ihnen geknüpft hatte. Um nicht allzu neugierig zu werden, hatte sie sich ein Buch aus der Tasche genommen, das von Shiras Bibliothek stammte. So konnte sie zwei Dinge gleichzeitig tun. Das eine war die Umgebung im Auge zu behalten und das andere war Lesen. Nebenbei trank sie ein Glas eines seltsamen Getränks, von dem sie gar nicht wissen wollte, welche Zutaten darin waren. Aber die Hauptsache war, dass es schmeckte.


    Sie verfolgte noch interessiert wer noch das Gildenhaus betrat. Da wäre zum einen ein junger Mann dessen rote Haarfarbe sofort allen ins Auge sticht. Ferner fiel ihr noch auf, dass dieser doch tatsächlich eine Krawatte trägt. Neben diesem entdeckte Anna noch einen etwas älteren Mann dessen Haare dunkelblond waren und zudem noch einen Dreitagebart besitzt. Zudem sah sie einen Burschen der ungefähr 2 m groß sein müsste. Mehr oder weniger. Er hat langes blondes Haar, das er zu einem Zopf gebunden trägt. Zu guter Letzt erblickt sie noch ein Mädchen, dessen lachsfarbenes Haar offen über ihren Rücken fiel. Noch wusste sie nicht wie sie die vier einschätzen sollte, aber sie schienen nett zu sein und das genügte der Runenmagierin.


    Sie strich mit ihrer Hand sacht eine Seite ihres Buches um und las in dem äußerst interessanten Buch weiter. Diese Lektüre handelte von der Entstehung der Stadt Clover und war auf ihre Weise sehr lebendig beschrieben. Anna konnte es kaum erwarten, was noch auf sie alle zukam.


    OT: So mal wieder ein Lebenszeichen von mir ^^ Das ganze ist ein wenig kurz geraten, aber was solls.

  • Das Tor der Gilde war das Selbe, wie immer. Auch sonst konnte Shira nichts wirklich Aussergewöhnliches an dem Tag feststellen. Ausser dass er eine wunderschöne Begleitung dabei hatte, aber das hatte nichts mit seinem unguten Gefühl zu tun. Auch wenn er befürchtete, dass die nächste Stunde wirklich unterhaltsam werden würde, so löste es auch ein bedrückendes Gefühl in seiner Magengegend aus, weshalb war ihm aber nicht sofort klar. Erst als er einige Sekunden nachdachte, kam ihm der Grund in den Sinn, es war Anna, er wollte sie nicht der Gefahr aussetzen, welche er mit dem Durchschreiten der Türe unweigerlich heraufbeschwor. Er wollte nicht, das sie wegen ihm verletzt wurde, aber das hiess, das er aufpassen musste, wo er stand, und sie immer im Auge behalten, eine vollkommen neue Situation, jemanden zu beschützen, konnte er das? Naja es der einfachste Weg es herauszufinden, war es zu testen. Dementsprechend mit einem komischen Gefühl schritt er durch das Tor. Doch weit kam er nicht, da kurz nach dem Eingang eine weibliche Person stand, welcher er gerade noch so ausweichen konnte. Was war denn heute los, normalerweise standen keine Menschen im Weg, wenn er eintreten wollte, aber er konnte sie dafür ja nicht gerade schlafen schicken, immerhin sah Anna zu, und er wollt nicht gerade das sie einen falschen Eindruck von ihm bekam. Denn auch wenn er es nicht offen zugeben wollte, ihre pure Existenz interessierte ihn, die Art Mensch, die sie war, und wie sie mit neunen Situationen umging, kurz gesagt, er mochte sie. Also schritt er einfach zur Seite und ignorierte das Verhalten, obwohl er nicht darum herumkam, kurz die Augen zu schliessen, den Kopf leicht zu schütteln, und seinen Puls zu beruhigen. Der Tag würde nicht anstrengend genug werden, da musste er die Ruhe geniessen, solange er noch konnte.
    Doch mit dieser Ruhe kam er nicht weit, denn nur ein paar Schritte weiter, stiess er mit einer weiteren Person zusammen, die einfach so in seinem Weg stand. Das reichte nun, er konnte noch ein Auge zudrücken, wenn jemand vor Staunen stehen blieb, aber nicht zweimal so kurz nacheinander. Das war einfach zu viel. Auch wenn er den Typen, der offensichtlich neu hier war, nicht aus Prinzip nicht mochte, so musste doch ein Mindestanstand bestehen bleiben. Besonders, wenn jemand neu war. Dementsprechend genervt, drehte er sich um, und sah dem Typ mit einer Ausstrahlung an, bei der man die Lust, ihm eine Lektion zu verpassen, förmlich greifen konnte. Nur noch schwer konnte Shira sich zurückhalten, wäre es nicht im Gildenhaus, wäre der Typ schon lange an der nächsten Wand gelandet. Mit einem vollkommen gegenteiligen Ausstrahlung, wandte er noch mehr oder weniger höflich das Wort an den Fremden: "Mach das noch einmal, und du landest an der nächsten Wand, kapiert?" Eigentlich konnte einem der Typ echt leid tun, er stand einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, und konnte eigentlich auch nichts dafür, Shira brauche nun mal jemanden, an der er seine Überschüssige Energie loswerden konnte, wobei normalerweise Yuki das bevorzugte Opfer war. Doch da diese allem Anschein nach noch nicht da war, musste halt jemand anderes hinhalten. Dennoch ging er nicht sofort auf den Typen los, sondern gab ihm die Möglichkeit sich zu entschuldigen, oder zu erklären. Und wenn er nichts davon machen wollte, wenigstens Zeit sich auf das folgende Gefasst zu machen. Dennoch liess er während der kurzen Pause, Magie in seine Haut fliessen, so dass diese um einiges Widerstandsfähiger wurde. Jetzt wollte er erst einmal sehen, wie der Neuling so tickte.


    OT: So auch von mir ein kurzes Lebenszeichen.^^
    Carus Lux. Tut mir leid, dass ich dich in so eine Situation bringe, aber es musste halt einfach sein^^

  • Natürlich können Sie der Gilde beitreten“, antwortete eine Frau auf Jans Frage. „Ihre Magie brauchen Sie nicht zu demonstrieren, aber darf ich fragen, welche Sie beherrschen und wie gut Sie darin sind?
    Ich beherrsche die Bildermagie, kann also selbst gezeichnete Tiere mit meiner Magie zum Leben erwecken. Aber bei der anschließenden Steuerung der Tiere bin ich noch ein Anfänger - ich habe spät mit dem Erlernen der Magie angefangen, müssen Sie wissen.
    Wenn das so ist ... Willkommen in der Gilde“, sagte die Frau.
    So einfach hatte er sich den Beitritt zur Gilde nicht vorgestellt. Aber jetzt stand er vor der nächsten Aufgabe: Weil die Gilde nicht über eigene Unterkünfte verfügte musste er sich selbst um eine Wohnung kümmern. Also verließ er kurz darauf das Gildenhaus. In der Nähe des Bahnhofs kaufte er sich eine Tageszeitung und einen Stadtplan und begann, die Anzeigen mit den Mietangeboten zu studieren und sich auf dem Stadtplan anzusehen, wo diese genau lagen. Tatsächlich konnte er einen Großteil davon sofort aussortieren, weil diese entweder zu teuer, zu klein, zu weit außerhalb der Stadt oder nicht ab Sofort zu haben waren. Es gab auch ein paar Angebote, bei denen die Wohnung nicht vermietet, sondern verkauft werden sollte, aber Jan hatte einen Großteil seines Geldes für die Überfahrt nach Fiore ausgegeben und konnte sich daher den Kaufpreis nicht leisten. Am Ende blieben noch drei Angebote übrig, und so zog er los, um sich die drei Wohnungen einmal anzusehen.


    Bei der ersten besuchten Adresse fand er niemanden an. „Bin ich zu früh dran, so dass die Vermieter noch nicht hier sind?“, fragte er sich. Aber vielleicht war er nur zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen und die Vermieter waren gerade einkaufen oder so. Er entschied sich also, sich erst einmal die anderen Angebote anzusehen und bei Bedarf später noch einmal zurück zu kommen.


    Bei der zweiten Adresse - nach der Anzeige eine günstige Wohnung leicht außerhalb der Stadt - traf er tatsächlich jemanden an - aber es stellte sich heraus, dass die Anzeige die Adresse der Vermieter, aber nicht die der Wohnung enthalten hatte. Die Wohnung selbst war noch einige Kilometer weiter von der Stadt entfernt - so weit, dass Jan auf eine Besichtigung verzichtete.


    Die dritte Wohnung hatte er bewusst für den Schluss eingeplant, weil die Anzeige einfach zu gut klang, um Wahr zu sein: geräumig, mitten in der Stadt und vor Allem günstig - irgendwo musste es da einen Haken geben. Weil er bei den anderen beiden Angeboten nichts erreicht hatte, lief er nun auch zu dieser Adresse - und musste gar nicht lange suchen, um den Haken zu finden: Gleich beim Betreten schlug ihm ein muffiger Geruch entgegen, und wenig später bemerkte er Wasserflecken und eine Reihe von schwarzen Stellen auf der Tapete. Der Magier überlegte gar nicht lange, sondern verließ fluchtartig das Haus, um noch einmal zu sehen, ob er bei der ersten Adresse doch noch jemanden antreffen würde.


    Tatsächlich war der Vermieter jetzt erreichbar - aber wie Jan erfuhr, hatte dieser die Wohnung in der Anzeige gerade eben an einen anderen Interessierten vermietet. „Wenn Sie allerdings bereit sind, etwas mehr für eine Wohnung zu bezahlen, können Sie sich eine andere Wohnung ansehen, die gestern frei geworden ist“, meinte der Vermieter. Diese andere Wohnung war zwar eigentlich zu groß für Jan alleine, aber dennoch ließ er sich dazu überreden, sich diese einmal anzusehen. Sie hatte drei schöne, große Zimmer, eine recht kleine Küche und ein vergleichsweise geräumiges Bad. Die Miete war für diese schöne Wohnung recht niedrig - aber mehr als Jan für eine Unterkunft ausgeben wollte. Aber bei einer solchen Wohnungsgröße könnte man vielleicht einen Untermieter finden, der bereit war, einen Teil der Mietkosten zu übernehmen.
    „Ich kann Ihnen die Wohnung bis heute Abend reservieren“, unterbrach der Vermieter Jans Gedanken. „Aber zu morgen setze ich sie in die Zeitung, und wenn sich darauf ein Interessierter meldet, haben Sie Pech gehabt.“
    Ich hätte einmal eine Frage: Wie sieht es mit möglichen Untermietern aus? Würden sie mir so etwas verbieten oder kann ich die Mietkosten so mit jemand Anderen teilen?
    „Solange die Untermieter nicht ständig wechseln und Sie die Miete regelmäßig bezahlen, habe ich nichts dagegen einzuwenden.“
    Jan verabredete also mit dem Vermieter, dass dieser die Wohnung für ihn bis zum Abend reservieren und dass Jan ihm im Laufe des Nachmittags mitteilen würde, ob er die Wohnung haben wolle oder nicht.


    Inzwischen war es bereits Mittag geworden. „Vielleicht sollte ich im Gildenhaus etwas essen“, überlegte er sich. „So kann ich vielleicht ein paar meiner neuen Kollegen kennenlernen.“ Also machte er sich auf den Weg dorthin. Dort angekommen ging er zum Bartresen und suchte sich dort eines der Hauptgerichte aus. Während der Barkeeper dieses zubereitete, sah er sich schon einmal um, wer denn nach einem interessanten Gesprächspartner aussehen würde. An einem der Tische bemerkte er zwei Personen, bei denen auf dem Tisch eine Amsel saß. Jan war immer schon gut mit Tieren klar gekommen, und so brauchte er gar nicht lange, zu überlegen, welche Magier er als erstes kennen lernen wollte.
    Also nahm er kurz darauf das Tablett mit dem Essen mit zu ihrem Tisch und fragte einfach: „Entschuldigt, bitte. Ist an eurem Tisch noch ein Platz frei?




    Off Topic:
    Der letzte Absatz deutet übrigens schon etwas weiter in die Mitte eines gemeinsamen Beitrags, den ich derzeit zusammen mit Carus Lux und Feunard ausarbeite.

  • Vladimir sah an sich hinauf und gähnte. „Wem gehörst denn du, kleiner Kerl?“ Als er nach dem Vogel greifen wollte flog er wieder kreischend von ihm davon. Schnell schoss Vladimirs Hand nach vorne und packte den Vogel. „Mach mal halblang, du Suppenhuhn!“, lachte der Blonde.


    Suppenhuhn? Interessanter Name. Seufzend trat Can auf den Blonden zu, welcher Alisanos nun in den Händen hielt und lachte. Alisanos gefiel das ganze überhaupt nicht, er begann wild zu strampeln und gab armselige Piepser von sich, um irgendwie Mitleid zu erregen. Bisher erfolglos. „Verzeihen Sie...“, begann Can und deutete auf ihren Begleiter. Dieser sah erschrocken hoch und erblickte eine Rettung, welche mit kühlem Blick den Fremden anstarrte. „Ich bin mit nicht sicher, ob er nicht vielleicht froh wäre, wieder die Flügel bewegen zu können. Platzangst, wissen Sie?


    Vladimir hatte gar nicht bemerkt das er die Hand so fest geschlossen hatte und lockerte den griff sofort. Jedoch lies er den Vogel noch nicht laufen. Er streichelte dem Tier über den Kopf und meinte: „Ach, das Suppenhuhn gehört Ihnen? Sie sollten aufpassen, sonst trifft er noch auf jemanden der lieber Geflügel als Fisch isst.“ Sprach es und gab dem Vogel ein hungriges, durchaus grausames Lächeln. Widerwillig ließ er das Tier los und sofort flog es auf seinen Retter zu. Als er dem Vogel nachschaute, leckte er sich die Lippen und schnalzte mit der Zunge.


    Mit einem grimmigen Blick flog die Amsel sofort wieder zu Can und setzte sich auf dessen Schulter. „Suppenhuhn... Also wirklich“, murmelte er entrüstet, jedoch zu leise, als dass der Fischliebhaber es verstehen konnte. „Danke. Aber falls Sie wirklich Hunger haben, so würde ich wohl auf das 'Suppenhuhn' verzichten. Amseln sind ungenießbar, heißt es.


    Wirklich? Hmm, es sieht doch sehr lecker aus. Na gut, dann was halten Sie davon heute mit mir zu essen, als kleine Entschädigung sozusagen.“ Vlad hatte schon fast wieder vergessen warum er das nochmal tat, aber dieser Mensch vor ihm schien ihm sehr freundlich zu sein.


    Etwas essen? Etwas perplex schwieg Can zunächst. Das Angebot kam ihr doch etwas spontan. Ehrlich gesagt, sie wollte von diesem... Typ nichts, einzig, dass er Alisanos in Ruhe ließ. Was sollte sie nun sagen? Es wäre unhöflich, das Angebot abzulehnen. Und außerdem hatte sie bisher bloß ein Sandwich verdrückt, was auch nicht wirklich gegen Hunger hilft. Vielleicht zahlt der Kerl die Rechnung ja... Bisher nur Vorteile. Aber... Irgendetwas in Can weigerte sich, das Angebot anzunehmen. Irgendetwas. Vielleicht war es die Eigenschaft, dass sie nichts von fremden Leuten wollte, andere in Ruhe lassen möchte. Eigentlich brachte es sie rein gar nicht weiter, mit ihm etwas zu essen. Also kann sie es ruhig ablehnen. Nur war ihr Magen wohl nicht ganz einverstanden damit - Genau in diesem Moment gab er sein Bedürfnis nach Essen mit einem leisen Knurren bekannt. Verdammt, das hatte ja gerade gefehlt... Sie holte Luft. „Wenn Sie es als Entschädigung ansehen...“, begann sie in einem sehr trockenen Tonfall. Alisanos betrachtete sie mit einem aufmunternden Blick, als möchte er etwas sagen. Er tat es aber nicht, was Can momentan doch sehr froh machte. „... Nehme ich das Angebot gerne an.


    Vlad der blonde Schönling, trat sofort in die richtige Richtung. Er roch das Essen bis hier und das sagte einiges über seinen derzeitigen Stand der Dinge aus. Seine Nase schnupperte gleichgesetzt mit seinem Gang und so kam er auch an. Schnell brabbelte er seine verschiedenen Wünsche. Als die Platte voll war, grinste er seiner mysteriösen Begleitung zu und sagte Damien, dem Barmann, er solle doch auch ihr dies und jenes auf den Teller geben. Vladimir war sich zwar nicht ganz sicher was seine Begleitung essen würde, aber solange es er zahlte schien es ihr egal zu sein. Nachdem Damien den Teller schön randvoll gemacht hatte, schickte er die beiden an einen Tisch. Vlad dachte sofort an eine schöne dunkle Ecke.


    Can folgte dem Suppenhuhn-Fänger stumm und wartete, bis er die Bestellung ausgesprochen hatte. „Guten Tag. Für mich bitte ein gutes Nudelgericht. Welches spielt keine Rolle“, sagte sie etwas leiser, damit es der Blondhaarige nicht hören konnte. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass sie sich in einer Bar (oder einer Gilde, welches jenem erstaunlich glich) satt essen konnte - Und wenn man eine solche Gelegenheit bekommt, sollte man zuschlagen, den Preis mal ignorieren. Er zahlt ja schließlich ...


    Vladimir zeigte auf einen Tisch in der Ecke, der aber schön beleuchtet durch ein offenes Fenster war. „Setzen wir uns dort hin?“, fragte, der Hüne. Mit einem seltsamen Gehüpfe ging er zu dem Tisch hin und hängte demonstrativ seine Jacke über den Stuhl.


    Etwas verwundert beobachtete Can die seltsame Art und Weise, sich fortzubewegen, welche der Fremde benutzte, folgte ihm aber auf, ihrer Meinung nach, natürlicher Art und setzte sich ihm gegenüber. So hatte sie ihn gut im Blick. Ihre Jacke zog sie nicht aus, dafür klappte sie ihre Kapuze runter und gab ihr Gesicht nun zur Gänze frei, während Alisanos mit raschen Flügelschlägen auf den Tisch flog und beobachtete von seinem Standpunkt aus die beiden.


    Bevor die beiden mit dem Essen anfangen oder sich weiter unterhalten konnten, trat ein weiterer Magier an ihren Tisch heran. „Entschuldigt, bitte. Ist an eurem Tisch noch ein Platz frei?“, fragte er.


    Can hob überrascht den Kopf und musterte die Person, die um einen freien Platz fragte. War dass nicht der Typ mit dem Hund, dem sie begegnet war, als sie den Mitgliedern des Magischen Rates gefolgt war? Sie war sich sogar ziemlich sicher, dass er derjenige war, nur - Wo war denn der Hund?
    Alisanos tat es der Teenagerin gleich: Er musterte den Mann, legte den Kopf schief, als würde auch er sich erinnern, dann flog er, sicherheitshalber, wieder auf Cans Schulter und betrachtete die Szene von dort aus. Beide sagten nichts und waren felsenfest davon überzeugt, dass ihr Tischnachbar irgendetwas erwidern würde. Nur ihre Gedanken waren nicht die selben. Alisanos schien der Gedanke, plötzlich zwei fremde Kerle um sich zu haben, nicht sehr zu begeistern - Can aber war es herzlich egal. Welchen Unterschied machte es denn schon... Sie behielt sie ihr Pokerface aufrecht und beobachtete die beiden einfach nur. Mal sehen, was kommt.


    Lächelnd und teilweise sehr hungrig guckt Vlad den Tölpel an der ihn da störte. Natürlich dachte sich das Vladimir nur und dort auch sehr sarkastisch. Strahlend stand er auf und nahm die Hand des fremden Magiers zwischen seine Hände und schüttelte sie energisch. „Willkommen, willkommen, setz dich nieder, ich geb’ dir heute einen aus. Na wo kommst du her, alter Junge? Haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen.“ Ganz begeistert seinen neuen Freund begrüßen zu können rückte Vladimir noch näher mit seinem Stuhl zu dem Fremden und sah ihn erwartungsvoll an.


    Kennen wir uns irgend woher?“, fragte der Bildermagier leicht überrascht. So wie sich der schätzungsweise zwanzig Jahre junge Mann verhielt, musste man das fast annehmen. Aber andererseits hielt Jan es für unwahrscheinlich, dass der Junge ihn im Ausland gesehen hatte - dann hätte er sicher etwas Anderes gesagt. Vielleicht so etwas wie: „Schön, dass du jetzt auch nach Fiore zurück gekommen bist.“ Aber vielleicht könnte es ja auch sein, dass er nur so jung wirkte und durch irgend einen fehl geschlagenen Zauber oder so jung geblieben war. „Ich war die letzten neunzehn Jahre in Übersee“, ging er dann doch noch auf die letzten Worte seines Gesprächspartners ein, „und habe dort tatsächlich die Gilde gefunden und später dann die Bildermagie erlernt.“ Das war zwar eine sehr kurze Zusammenfassung, aber wenn Fairy Rose tatsächlich die Gilde war, die er vor neunzehn Jahren besucht hatte und sich jemand hier an ihn erinnern konnte, würde das für den Anfang des Gespräches ausreichen.


    Die zwei kennen sich bereits? Sieht ganz danach aus. Nunja, fast.
    Mit gelangweilter Miene stocherte Can in ihrem Essen herum, schob sich etwas davon in den Mund und beobachtete die beiden Fremden. 19 Jahre in Übersee... Der Name dieser Ortschaft sagte ihr nichts. Was eigentlich kaum wunderlich ist, bei dem geringen Wissen über alles, was sich außerhalb ihrer Sichtweite verbarg. Sie konnte (leider) kaum von einer sehr tollen Schulausbildung sprechen, aber sei’s drum - Sie lebt und hat bisher überlebt, das reichte ihr bisher vollkommen.
    Nach der herzlichen Begrüßung des Blondschopfs konnte man sich eigentlich ganz gut vorstellen, dass sich die beiden nicht ganz fremd sind, wobei der Hundehalter einen so überraschten Eindruck machte, dass es einem die Vorstellung des kompletten Gegenteils gibt. Die Szene erinnert die Feuermagierin nicht wirklich an das Treffen alter Kumpanen, mehr an den Versuch, in der jemand einen Fremden über’s Ohr hauen möchte, indem er sich als Freund ausgibt. Soll's ja immerhin auch geben. Nebensächlich stopfte sie einen weiteren Happen in den Mund - Das Essen schmeckte sehr viel besser, als Can es erwartet hätte - strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und beobachtete die beiden weiterhin stumm.


    Nein natürlich nicht!“, entgegnete Vladimir. Stutzig meinte er: „Ich habe dich noch nie in meinem jungen Leben gesehen, aber wie waren deine Jahre außer Landes denn so? Erzähl mal, alter Junge!“ Grinsend stopfte er sich noch einen Bissen in seinen Mund und kaute konzentriert darauf rum. Es interessierte ihn sehr was sein Freund denn dort getrieben hatte wo er war. Immerhin war der Jungspund, Vladimir auch schon überall rum gekommen. Er richtete seinen Blick auf die Dame neben ihm und lächelte sie an. „Ich hoffe doch dem Fräulein schmeckt das Essen? Nicht das du noch Hunger hast im Nachhinein!“, lachte der Hüne schallend und schlug mit der Faust ein paar mal auf den Tisch um seinen unlustigen Witz zu untermalen.


    Can“, nuschelte die Teenagerin schnell, als das Wort 'Fräulein' fiel und blickte ihn kurz, aber intensiv mit giftigen Augen an. Sie sprach ihren Namen zwar nur sehr ungerne einem Fremden gegenüber aus - vor allem Fremden, dessen Namen sie nicht einmal kannte - aber 'Fräulein' war der allerletzte Spitzname, den sie wohl akzeptieren würde, neben diversen weiteren Wörtern, bei denen sie einfach nur den Kopf schütteln musste. In der Öffentlichkeit einen solchen Namen tragen, und vor allem: Von einer fast kindischen Person so angesprochen werden - Nein Danke!
    Es mundet, danke der Nachfrage.


    „Also hat er nur so getan, als ob er mich kennen würde“, dachte Jan. Der Junge schien keine Probleme damit zu haben, auf andere Leute zu zu gehen - ganz anders als das Mädchen, welches bisher noch gar nichts gesagt hatte. Aber bevor er auf die Frage nach dem Leben außer Landes eingehen konnte, antworte sie dann doch auf die Frage, wie ihr das Essen schmeckte. Weil sie dabei ihren Namen genannt hatte, stellte er sich jetzt aber auch erst einmal vor: „Ich heiße Jan. Jan von Übersee.
    Anschließend fügte er mit einem Blick auf den Jungen noch hinzu: „Was das Leben im Ausland angeht würde ich sagen, dass man dort wahrscheinlich genauso leben kann wie in Fiore auch. Aber genau kann ich das nicht sagen, weil ich gerade erst zurück gekommen bin und sich bei meinem Umzug vor neunzehn Jahren mehr geändert hat als nur der Wohnort.“ Das war wohl noch etwas sehr ungenau - aber die Frage des Jungen war auch recht unspezifisch gewesen. Wollte er wirklich Jans kompletten Lebenslauf hören?


    Vlad nahm einen großen Schluck Wasser und starrte unabdingbar in die Augen seines Gegenübers, Seine Frage schien quasi im Raum zu schweben, jedoch schien sie keiner zu beantworten. Eigentlichkeit wollte Vladimir auch nicht sein ganzen Leben oder so in etwa hören. Lässig winkte er ab und meinte nur: „Vergiss es wieder, so interessant kann es ja eh nicht sein.
    Er fühlte sich jetzt schlecht weil er diesen Jan einfach so unterbrochen hatte. Also gähnte er einen Runde und meinte wieder mit voller Gabel zu seinen Tischnachbarn: „Also, wer von euch ist denn schon längers hier in der Gilde?


    Ich bin erst vor kurzem in Clover angekommen und habe noch vor, mich als Mitglied der Gilde zu bewerben, antwortete Can nach einigem Zögern. Alisanos sah sie mit einem verwunderten Seitenblick an, als hätte er kaum erwartet, dass sie etwas sagen würde. Als die Teenagerin allerdings den Kopf zu ihm drehte, sah er schnell wieder weg. Ebenfalls verwundert runzete sie die Stirn, sah dann wieder zu ihren Tischnachbarn und wartete stumm.


    Auch Jan winkte erst einmal ab: „Ich bin der Gilde erst heute Morgen beigetreten.“ Aber stellte diese Frage nicht normalerweise nur jemand der auch gerade eben erst hier angekommen war? Nach einem kurzen Zögern fragte er: „Habt ihr eigentlich schon eine Wohnung?“ Falls nicht, könnte er ihnen ja vielleicht anbieten, dass sie zusammen in der großen Wohnung wohnen könnten.


    Der blonde Hüne zuckte nur mit den Schulter: „Ich hab eigentlich nur ein Zelt. Ein richtiges Bett wäre sicher mal wieder etwas tolles.


    Eine Wohnung? Sie konnte sich ja nicht einmal ein paar Tage ein Hotelzimmer besorgen. Wobei, deren Preise sind sowieso völlig neben der Spur... „Nein, eine Wohnung habe ich noch nicht“, antwortete sie knapp. Wobei, ob sie jemals eine bekommen wird - Nun, wenn man in dieser Gilde gut verdient, könnte sie sich ja irgendwann eine leisten. Irgendwann.


    Ich war heute schon auf Wohnungssuche“, erzählte Jan. „So wirklich viele gute Angebote scheint es nicht zu geben, aber ich habe eine gefunden, die ...“ Er zögerte etwas. Wie sollte er das am sinnvollsten erklären, damit es nicht so klang, als ob er die Frage nach ihren Wohnungen nur gestellt hatte, um die Miete mit Jemandem teilen zu können? Schließlich fügte er noch hinzu: „... zu groß für mich alleine ist und mehr kostet als ich eigentlich für eine Wohnung ausgeben wollte.


    Worauf wollte der Wohnungssucher denn hinaus? Die beiden warnen, dass es keine guten Angebote gibt? Nebensächlich aß sie noch einen Happen Nudeln, schluckte sie hinunter und sah Jan, so hieß er ja, an. „Warum teilen Sie die Wohnung denn nicht mit Freunden? Die Größe und der Preis wären dann ein kleineres Problem“, gab sie als Antwort.


    Jan schien wohl eher der Typ der keine großen Freundschaften zu pflegen schien. Immerhin wollte er doch irgendwas damit sagen, deshalb strengte Vlad seinen Menschensinn an. „Ja, ich glaub er will uns beide fragen ob wir eine Wohngemeinschaft oder so brauchen“, meinte der Blonde zu seiner Begleitung. Er aß unbehelligt weiter und sagte unter seiner Fressattacke mehrmals: „Es gibt doch nichts besseres als ein großes weiches Bett.


    Can sah ihren Gastgeber mit einem schrägen Blick an. Jan kannte sie beide erst seit wenigen Minuten. Wie wird er da bereits ein Angebot für eine Wohngemeinschaft machen? Er hat bestimmt gute Freunde, mit denen er sich sicher gut versteht. Zwei eher fremde Leute in die eigene Wohnung mitnehmen - Das kam ihr doch ziemlich daneben vor.


    Da ich gerade erst hier angekommen bin, kenne ich hier noch niemanden“, murmelte der Bildermagier. Zu seinen beiden Gesprächspartnern sagte er dann: „Eine Wohngemeinschaft ist genau das, worauf ich hinaus wollte.“ War das jetzt nicht zu direkt gesagt? Zur Sicherheit fügte er noch hinzu: „Natürlich nur, wenn ihr dabei mitmachen wollt.


    Er wollte tatsächlich Can und den Fischliebhaber fragen, ob sie Interesse hätten? Für einen Moment konnte man tatsächlich etwas wie große Verwunderung in ihren Augen lesen. Das war... Doch etwas voreilig, oder? Wie gesagt, sie kannten sich seit wenigen Minuten. Selbst wenn sie gerade gemütlich am selben Tisch saßen und etwas aßen, so kennen sie ja auch nur die Namen der anderen. Gerade wollte sie verneinen, da hielt sie inne. Moment ... Eine Wohngemeinschaft, dass hieß doch, dass man sich die Wohnung und den Preis unter sich aufteilt, oder? Dass heißt, der ganze Preis wird für sie durch drei geteilt. Das ist doch sehr wenig, dafür, dass Jan meinte, es sei eine große Wohnung. Das hieße dann, sie bekäme ein eigenes Zimmer, ein eigenes Bett und sogar ein Badezimmer. Sie erinnerte sich an das kleine Zimmer am Hafen, dass sie mit ihren Brüdern teilen musste. Ein Badezimmer gab es nicht. Ein wirklich weiches Bett ebenfalls. Das heißt also nichts anderes als: Günstiger würde sie nie-wie-der zu einem Zimmer gelangen! Und da sie sich sowieso in der Nähe niederlassen wollte... „Das Angebot klingt... Verlockend“, sagte sie langsam schwieg dann, da sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Alisanos sah sie kurz geschockt an, blickte dann zu Jan und Suppenhuhnfänger und stieß etwas aus, dass einem zwitschernden Seufzer erstaunlich ähnlich klang. Mit gerunzelter Stirn sah Can ihren Begleiter an. „Was denn?“, fragte sie leise. „Ich brauche eine Wohnung in der Nähe. Wäre es vielleicht... Möglich, dass wir sie uns ansehen könnten?“, fragte sie etwas lauter, damit die zwei anderen es verstehen konnten.


    Also ich bin dabei, hab eh nichts zu verlieren!“, warf Vlad noch lachend ein.


    Ich denke schon, dass ihr es euch ansehen könnt“, sagte Jan. „Aber vielleicht sollte ich den Vermieter vorher informieren, damit er dann auch da ist und uns aufmacht. Ich habe die Wohnung erst einmal nur reservieren lassen, um mir bis heute Abend zu überlegen, ob ich sie nehme oder nicht.“ Er holte sich aus seiner Stofftasche einen Block, und riss zwei Seiten heraus. Auf das eine Blatt zeichnete er eine Brieftaube - die kurz darauf auch in Echt auf dem Tisch erschien. Anschließend begann er auf den zweiten Zettel eine Notiz für den Vermieter zu schreiben, zögerte dann aber. „Ich gehe davon aus, dass wir nach dem Essen zur Wohnung gehen?


    Interessante Magie, die Jan beherrscht. Can betrachtete das schöne Tier in Ruhe, während sie nachdachte, was sie sagen sollte. Nach dem Essen? Nun, wann sonst? „Nach dem Essen erscheint mir passend“, antwortete sie, mehr nicht. Alisanos war von dem fremden Vogel ziemlich erschrocken - Can spürte das kleine Vogelherz wild wummern auf ihrer Schulter - blickte mit einem gehetzten Blick auf Jan, dann auf die Taube. Beruhigend strich die Feuermagierin dem Tier über den Rücken, während sie auf die Zustimmung des Blonden abwartete.


    Mit großen Augen starrte Vlad auf die Taube die Jan einfach so hergezaubert hatte. Es schien mehr wie ein Zaubertrick als Magie zu sein. Er schluckte hungrig und leckte sich die Finger. Die Taube sah gerade zu zum anbeißen aus. Obwohl sie ja bekanntlich die Ratten der lüfte waren war eine magische Taube sicher schmackhaft. Allerdings wollte er auch seinen Fisch nicht vernachlässigen, von dem immerhin noch ein Stückchen über war. Vlad bekam seinen Hunger in den Griff und schluckte heftigst. „Ok, ich teile ja gerne mit anderen, also können wir jederzeit gehen. Ich denke nicht das Wohnung so schlecht sein wird, Hauptsache sie hat eine große Küche“, schmunzelte der Hühne.


    Die Küche ist recht klein, aber dafür hat die Wohnung ein geräumiges Bad“, erinnerte sich Jan. Er beendete schnell die Nachricht an den Vermieter, rollte sie zusammen und befestigte sie an dem Bein der Brieftaube. Anschließend ging er kurz zur Eingangstür der Gilde und schickte sie los. Schließlich ging er wieder an den Tisch und begann, ein inzwischen schon nicht mehr ganz warmes Mittagessen zu essen - durch das Gespräch war er bis jetzt noch nicht dazu gekommen.


    Kurz blickte Can Jan nach, wie er seine Brieftaube losließ, dann begann sie weiterzuessen. Die Hälfte ihres (köstlichen, wahrhaft köstlichen) Menüs war bereits weg. Genüsslich packte sie noch einen Berg Nudeln auf ihre Stäbchen und stopfte sie in ihren Mund. „Findest du das wirklich so eine gute Idee?“, fragte Alisanos leise, während er den Hünen auf der anderen Tischseite und Jan betrachtete. „Die zwei...“ - „... Erscheinen mir bisher ganz okay.“ Sie nahm noch einen Happen, schluckte und flüsterte weiter. „Wir kommen nie wieder günstiger an eine gute Wohnung. Das Angebot gefällt mir.“ Die Amsel schwieg betroffen. „Aber... Nun, sehen wir sie uns erstmal an.“ Er seufzte wieder mit gezwitscherter Stimme, flatterte auf den Tisch und pickte nach einer Bohne, die aus Cans Schüssel gefallen war und ließ es sich schmecken.


    Nachdem sie aufgegessen hatten, brachten sie das Geschirr zum Bartresen. Vlad bezahlte die Rechnung für das Essen, und danach machten sie sich auf den Weg zur Wohnung.

  • Nachdem sie bei der Wohnung angekommen waren, wurden die drei Magier von dem Vermieter begrüßt, der Jan die Brieftaube zurück gab. „Die brauche ich jetzt nicht mehr“, sagte der Bildermagier und zerriss das Blatt mit der Zeichnung - worauf sich die Taube in Luft auflöste. Anschließend betraten sie gemeinsam die Wohnung.


    Vladimir ging als erstes gleich in die Küche, da er wie gesagt ein großer Fan derjenigen war. Leicht enttäuscht blickte er auf den kleinen Raum. Zumindest schien die Wohnung einigermaßen Möbliert zu sein. Auch die Ecken und Flächen waren auf das sauberste geputzt. Vermutlich hatte sich der Vormieter viel Mühe gegebene sie so reinlich hin zu bekommen. Immerhin musste man nicht lange suchen um die Zimmer ausfindig zu machen. Es waren tatsächlich drei relativ große Zimmer und zwei im Osten der Wohnung und eins schräg gegenüber zum Eingang. Vlad fand diese eine sehr schöne Lage und schwärmte sofort für die Wohnung.


    Mit schnellen Flügelschlägen flatterte Alisanos voraus (im saß noch immer der Schock wegen der verschwundenen Brieftaube in den Knochen) und landete schließlich im Badezimmer des Hauses. Mit einem prüfenden Blick sah er sich um, als Can ihm schließlich gefolgt war. Es war ein geräumiges Bad, und schön geputzt erweckte es den Anblick, als wäre es der reinste Luxussaal. Langsam trat Can ein wenig im Raum umher - Eine Dusche, ein Bad, ein Wandschrank über einem Waschbecken... Und ein großer, sauberer Spiegel. Mit leeren Augen sah Can das pieksaubere Objekt an. Es kam ihr vor, als hätte sie seit Jahren in keinen Spiegel mehr gesehen - Als würde sie noch in den selben Spiegel blicken, in den sie vor Jahren als kleines Mädchen geblickt hatte...
    Das Schaufenster eines Ladens war es, ja. Hinter dem Ebenbild eines jungen, traurigen Mädchen lagen weiche Kissen, schöne decken und Plüschtiere aus buntem Stoff. Ein Textilgeschäft, welches sie sie gerne besuchte, wenn auch nur von außen. Wie gerne hätte sie wenigstens etwas hinter dieser Scheibe, um irgendwie beweisen zu können, dass sie kein Mädchen in Lumpen war, dass sich nichts leisten konnte. Zu gerne hätte sie wenigstens ein Stück Stoff, dass sie sich um den Körper wickeln konnte, um etwas Schönes tragen zu können...
    „Can?“ Der besorgte Ruf der Schwarzdrossel holte Can wieder in die Realität. „Ja?“ - „Was ist los? Du starrst schon seit Minuten in den Spiegel. Ich wusste gar nicht, dass du eitel bist...“ Verärgert drehte sie sich zu Alisanos zurück. „Ich bin nicht eitel“, fertigte sie sich zurecht, „Ich habe nur nachgedacht. Es ist ein schönes Bad, findest du nicht?“ der Vogel nickte. „Ja, nicht schlecht. Wollen wir uns die anderen Räume ansehen?“ Zur Antwort nickte sie bloß.
    Die anderen Räume waren alle sehr gut geputzt - Vielleicht vom Vormieter oder von Vermieter selbst - waren geräumig und wirkten allesamt einladend. Als Can in einem der drei Schlafzimmer ankam und sich auf das Bett setzte, fühlte sie sich einen Moment lang einfach nur... Glücklich. Es war ein seltsames Gefühl; als wäre sie in einem einladenden Zuhause gelandet. Es war ganz anders als damals, am Hafen. Dies wird ihr Zuhause sein... Die anderen können ihr ja relativ egal sein. Sie hatte ihr Bett, ihr Bad, sie hatte sogar eine Küche. Sie würde Mitglied dieser Gilde werden. In ein neues Leben starten. Sie lächelte, ließ sich auf die Matratze fallen und grinste die Decke an. Das Leben kann ja doch schön sein.
    „Can?“ - „Was denn?“ - „Wollen wir nicht langsam gehen?“ Die Angesprochene stand auf. „Du willst hier bleiben“, meinte Alisanos knapp fest, als sie sich nochmals umsah und dabei sich sichtlich wohl fühlte. „Sieht so aus“, meinte sie in einem zufriedenen Tonfall. „Es ist geräumig, einladend und in der Nähe. Und wir werden nie wieder zu einem günstigeren Preis ein Dach über den Kopf kriegen.“ Ihr Begleiter nickte. „Dann eben. Die anderen warten schon. Draußen im Flur.“ Er flatterte auf ihre Schulter, dann verließen beide das Zimmer.


    Jan hatte sich die Wohnung bereits am Vormittag angesehen, brauchte sich also kein Bild mehr davon zu machen. Während seine beiden Kollegen sich die Küche und das Bad ansahen, ging er aufs Gratewohl in eines der drei großen Zimmer und setzte sich auf das Bett. „So wie es aussieht, bin ich jetzt also wirklich richtig in Fiore angekommen“, überlegte er. Wenn die beiden anderen Magier zustimmen würden, würde er den Mietvertrag für diese Wohnung gleich im Anschluss an diese Besichtigung unterschreiben, und dann brauchte er nur noch sein Gepäck vom Bahnhof zu holen. Er ruhte sich noch einige Minuten aus und ging dann in den Flur, um auf seine Kollegen zu warten. Als diese ihre Besichtigung beendet hatten, fragte er: „Was meint ihr, wollen wir hier gemeinsam wohnen?
    Nachdem sie sich zustimmend geäußert hatten, zog der Vermieter einen Mietvertrag aus der Tasche, Jan las ihn sich durch und unterschrieb. Nachdem der Vermieter den Magiern die Wohnungsschlüssel ausgehändigt hatte, verabschiedete er sich und ging zurück in seine eigene Wohnung. Die drei Magier einigten sich noch, wer in welches Zimmer einziehen würde, und danach verabschiedete Jan sich von Vlad und Can: „Ich muss noch Gepäck vom Bahnhof holen. Aber ich denke, wir sehen uns noch. Spätestens, wenn wir heute Abend wieder hier her zurück kommen.
    Danach machte er tatsächlich sich auf den Weg zum Bahnhof und holte sein Gepäck, das er am frühen Morgen im Schließfach deponiert hatte, von dort ab. Nachdem er es zur Wohnung gebracht hatte, lief er noch einmal durch die Stadt - um sich anzusehen, wo er einkaufen, spazieren gehen oder essen gehen konnte, falls er einmal nicht selbst kochen wollte und keine Lust hatte, in der Gilde zu essen. Am späten Nachmittag ging er schließlich erneut zur Gilde - vielleicht konnte er dort ja ein paar weitere Kollegen kennen lernen.


    Alles, was folgte, war die Unterschrift auf dem Mietvertrag und der Hausschlüssel, der allen drei überreicht wurde. Danach verließ der Vermieter das Haus wieder. Schnell wurden die Zimmer untereinander zugeteilt, dann verabschiedete sich Jan bereits: „Ich muss noch Gepäck vom Bahnhof holen. Aber ich denke, wir sehen uns noch. Spätestens, wenn wir heute Abend wieder hier her zurück kommen.“ Dann ging er.
    Kurz wandte Can sich an ihren weiteren Mitbewohner: „Danke nochmals für das Essen... Ansonsten wäre ich wohl nie zu dieser Wohnung gekommen. Falls ich ihnen irgendwie behilflich sein kann, wenden Sie sich einfach an mich. Und...“ Sie verschränkte abwesend die Arme. „... Wenn wir nun eine Wohnung teilen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn ich wenigstens Ihren Namen kenne. Muss wohl irgendwie untergegangen sein.“ Nachdem sich der Hühne als Vladimir vorstellte, verabschiedete sich auch Can von ihm: „Freut mich, Vladimimir. Ich muss nochmals zurück zur Gilde, dir noch einen schönen Tag. Bis... Heute Abend.“ Danach verließ sie ebenfalls ihr neues Zuhause und lief schnurstracks zur Gilde. Es fehlte nicht mehr viel bis zum neuen Leben. Nur noch diese Mitgliedschaft. Dann konnte es beginnen.

  • Mit etwas Geld, dass er in seiner Manteltasche gefunden hatte, hatte sich der Magier sein Mittagessen bezahlt. Eine wirkliche Seltenheit, da er jedoch noch nicht die Stadt verlassen wollte um zu jagen, man konnte nicht wissen, wem man begegnen könnte, auch wenn die Soldaten des Rates die Stadt verlassen zu haben scheinen, und auch keinen weiteren Einbruch begehen sollte, war dies für Drake die einzige Möglichkeit an etwas Essbares zu kommen. Am Nachmittag wandelte der Blutmagier schließlich wieder durch die Stadt. Weder besaß er hier eine Bleibe noch wäre es so sonderlich ratsam sich schon an einem Ort nieder zu lassen, solange er sich nicht ganz sicher sein konnte, dass nicht noch ein Mitglied des Rates in der Nähe war.
    Es wurde schließlich dunkler. Die Sonne begann vom Himmel zu verschwinden und die Stadt ein weiteres mal in Finsternis zu hüllen. Blutregen entschied sich nun auf den Weg zur Gilde zu begeben. Noch länger zu warten hätte keinen Sinn gehabt.


    Die Sonne war fast gänzlich verschwunden und die Gildenmeisterin hatte die Gäste verscheucht, die nur zum Essen und Trinken hier waren. Inzwischen hatten sich alle Gildenmitglieder eingefunden. Wegen den Ereignissen des letzten Tages und da es eine Menge neuer Mitglieder gab, wollte sie eine kurze Ansprache halten. Bevor es dazu jedoch kommen konnte betrat eine vermummte Gestalt die Gilde.
    Auf den ersten Blick hätte Cassandra fast gedacht, es wäre Mystogan, jedoch gab es trotz gewissen Ähnlichkeiten einige Punkte, in denen sich der Neuankömmling von dem Fairy Tail Magier unterschied. So war dieser hier zwar vermummt, man konnte ihr Gesicht wegen der Kapuze nicht erkennen und er wirkte mysteriös, jedoch fehlten ihm unter anderem die Stäbe, die der echte Mystogan mit sich geführt hätte und auch ein paar Bandage, die man erkennen konnte, wiesen darauf hin, dass diese nicht nur zur Bedeckung der Haut genutzt wurden, sondern echte Wunden verbargen.
    "Ich würde gern der Gilde beitreten!" Meinte der Neue schließlich, nach dem er sich kurz im Raum umgesehen hatte. Die Frau musste sich erst wieder fassen, bevor sie ihm antworten konnte, da sie weder am Abend mit einem neuen Interessenten für ihre Gilde, noch mit solch einem ungewöhnlichen gerechnet hätte. "Ja... natürlich... ich wüsste nicht was dagegen spräche... Bevor wir uns aber um die Formalitäten kümmern, möchte ich noch ein paar Worte an die Gildenmitglieder richten."
    Cassandra sprach nun etwas lauter, damit alle sie verstehen konnte. "Ich finde es schön, dass wir gerade einen so großen Zuwachs an neuen Mitgliedern bekommen haben und im Normalfall würde ich euch nun erklären, wie es hier in der Gilde so abläuft, wo ihr Aufträge finden könnte um Geld zu verdienen und so weiter, jedoch gab es ein paar Ereignisse, weswegen ich dies lieber auf später verschieben möchte. Von welchen Ereignissen spreche ich? Nun, all jene, die Gestern auf dem Fest waren, wissen es und vielleicht haben es auch ein paar andere von euch schon erfahren, jedoch sind auch bei uns diese Siegel erschienen, die schon überall für Aufregung sorgen. Auf Grund dessen möchte ich nun die normalen Gildenaktivitäten vorerst aussetzten und unsere Handlungen auf die Erforschung der Siegel beschränken. Natürlich wäre es eigentlich die Aufgabe des magischen Rates sich darum zu kümmern, aber nach dem dieser bisher immer noch nichts geschafft hat, denke ich, dass wir ihm etwas unter die Arme greifen sollten." Sie ließ das Gesagte kurz auf ihre Gildenmitglieder wirken. "Da es sinnlos wäre, wenn wir alle nur einer Spur nach gehen, die sich möglicherweise sogar als ein gänzlicher Reinfall entpuppt, würde ich vorschlagen, dass wir dreier und vierer Gruppen bilden. Zwei mögliche Ziele, die mir spontan einfallen würden, wären die magische Bibliothek und der magische Rat. Wir haben zwar auch hier eine Menge Bücher, aber die Bibliothek könnte dennoch nützliches Wissen beherbergen und es wäre sicherlich nicht falsch, sich auch mal beim magischen Rat um zu schauen und dort ein paar Informationen auf zu schnappen... Insofern ihr nun keine Fragen mehr habt, wäre es gut wenn, ihr euch in Gruppen zusammen finden würdet und falls ihr selbst Ideen für Orte habt, an denen man etwas über die Siegel herausfinde könne, könnt ihr auch dort nach Informationen suchen. Nach Möglichkeit sollten wir schon morgen aufbrechen. Es erscheinen immer mehr von den Siegeln und wir wissen nicht, worin es enden könnte."
    Damit endete Cassandra ihren längeren Monolog und wartete auf mögliche Fragen oder Vorschläge für weitere Zielorte. Sie hatte zwar einige genannt, aber so groß wir ihre Gilde nun war, dürften durchaus noch ein paar weitere Orte untersucht werden können.


    OT: sry, das ich wieder so lang gebraucht habe, bis ein Handlungsschritt erschienen ist.
    All jene, die sich noch nicht in der Gilde eingefunden haben, sollen das bitte nachholen (Bitte zeitlich vor Cassandras Rede, sonst würde es nicht so ganz passen). Ansonsten könnt ihr natürlich über das Gesagte diskutieren und Gruppen bilden.


    Welche Orte eure Charas dann später besuchen werdet, steht euch grundsätzlich offen und ihr könnt an diesem Punkt auch gern etwas von der Vergangenheit eures Charakters einfließen lassen. Auch bei der Gruppenbildung möchte ich euch nicht direkt beeinflussen, jedoch wäre es vermutlich besser, wenn in jeder Gruppe zumindest ein Spieler ist, der sich selbst etwas mit dem Fairy Tail Universum auskennt, also den Anime verfolgt hat oder den Mange liest. Aus diesem Grund wäre es gut, wenn ihr ins OT eures nächsten Posts hierzu eine kurze Info schreibt, falls ihr nicht schon direkt eine Gruppe gebildet habt.


    Da im weiteren einige Spieler ziemlich weit zurück liegen, würde ich gern etwas mit inaktiven Spielern aufräumen. Wenn ihr nur gerade/etwas länger keine Zeit habt, ist es okay. Schreibt mich dann per PN an oder hinterlasst im Diskussions-Topic einen Post, dass es eben zeitlich gerade nicht geht. Seid ihr jedoch bis ende August nicht im Gildengebäude und habt mir auch nicht bescheit gegeben, werde ich euch aus dem RPG austragen.


    Bisher sind folgende Spieler schon (so weit ich es interpretieren kann) im Gildenhaus:
    -Liu
    -zeev
    -Destiny Moon
    -Raven
    -Feuerdrache


    Spieler, die vor meinem letzten Post schon eingetroffen sind, habe ich ignoriert, da zwischen den beiden Posts fast ein ganzer Tag liegt und die Charaktere daher die Gilde auch wieder verlassen haben könnten.

  • Langsam wanderte Juste durch das Gebirge um Clover. Vor etwa einer Stunde hatte er von Magiergilden gehört, und da er nach wie vor obdachlos und pleite war, konnte dies seine Chance sein, zumindest letzteres zu ändern. Außerdem erinnerte er sich, ganz in der Nähe eine große Höhle gesehen zu haben, die er bewohnen könnte. Als er sie schließlich fand, hörte er ein Knurren aus dem Inneren. Seufzend zog Juste sein Messer und betrat die Höhle. Drinnen fand er eine Gruppe Vulcans, die er mit Giftgas betäubte und rauswarf. Dann begann Juste, passende Steine als Übergangsmöbel zu sammeln und die Höhle einzurichten.
    Einige Stunden später war Juste zufrieden. Da es jedoch schon zu spät war, um noch in die Stadt zu gehen, beschloss Juste, erst am nächsten Tag Fairy Rose aufzusuchen und ging schlafen.


    Am nächsten Morgen ging Juste zu einem kleinen Bach, um sich zu waschen. Anschließend jagte er ein paar kleinere Tiere als Frühstück und trank ein wenig Wasser.
    Kurz darauf befand sich Juste in Clover. Dort versuchte er erstmal, durch Beobachten möglichst viel über das Stadtleben zu lernen, jedoch bemerkte er bald enttäuscht, dass es sich kaum von dem in seinem Heimatdorf unterschied. Nach einigen Stunden verließ er die Stadt wieder, um sich sein Mittagessen zu fangen.


    Am Abend kehrte Juste schließlich gesättigt in die Stadt zurück. Er hatte weiter weg gehen müssen, als er gedacht hatte, deshalb war es auch etwas später geworden als geplant. Als Juste schließlich zur Gilde kam, sah er gerade eine merkwürdige Gestalt das Gebäude betreten. Als er ebenfalls durch die Tür schritt, begann gerade eine Frau mit einer Rede. Bisher hatte Juste noch keiner bemerkt, weshalb er sich einfach an den Türpfosten lehnte. Als die Frau mit ihrer Rede fertig war, sprach er zum ersten Mal seit Tagen: Mein Name ist Juste Morres, und ich bin Giftmagier. Nun, ich habe zwar keinen umsetzbaren Vorschlag, würde aber dennoch gerne der Gilde beitreten. Damit schritt er in den Raum auf Cassandra zu.


    [color=#ff0000]EDIT:
    Da ich vergaß, zu erwähnen, wie ich mich in FT auskenne, hole ich das jetzt nach. Ich habe sämtliche deutsche Mangas, den Anime komplett gesehen und ein Videospiel gespielt, schätze also, dass meine Kenntnisse ausreichen müssten.

  • Es war bereits Abend, als Can das Gildenhaus erreichte. Es sah noch alles gleich wie zuvor aus, bis auf die Tatsache, dass sehr viele 'Bargäste' nicht mehr an ihren Tischen sassen, um sich den Bauch vollzuschlagen, wie die Magierin es noch vor einiger Zeit tat. Nach einigem umsehen entdeckte sie Jan, welcher sich ebenfalls im Raum befand. Die restlichen Menschen, höchstwahrscheinlich alles Mitglieder, waren ihr unbekannt.
    Beiläufig zog sie ihre schwarze Kapuze über den Kopf, damit man ihr Gesicht nicht so klar sehen konnte und verzog sich in eine Lücke in mitten der Personenmenge, um niemandem zu nahe zu sein und niemandem aufzufallen. Sie brauchte wohl die Gildenmeisterin, um sich hier eintragen zu können - Nur, wer war hier der Chef?
    "Ich finde es schön, dass wir gerade einen so großen Zuwachs an neuen Mitgliedern bekommen haben und im Normalfall würde ich euch nun erklären, wie es hier in der Gilde so abläuft, wo ihr Aufträge finden könnte um Geld zu verdienen und so weiter, jedoch gab es ein paar Ereignisse, weswegen ich dies lieber auf später verschieben möchte", hörte sie plötzlich eine jüngere Frau wieter hinten im Raum sagen. "Ist dass die Gildenmeisterin?", fragte Alisanos leise und beugte sich auf ihrer Schulter etwas vor, um sie besser erkennen zu können.
    "Ich schätze, ja", antwortete Can knapp und schwieg, um ihr besser zuhören zu können.
    "Von welchen Ereignissen spreche ich? Nun, all jene, die Gestern auf dem Fest waren, wissen es und vielleicht haben es auch ein paar andere von euch schon erfahren, jedoch sind auch bei uns diese Siegel erschienen, die schon überall für Aufregung sorgen. Auf Grund dessen möchte ich nun die normalen Gildenaktivitäten vorerst aussetzten und unsere Handlungen auf die Erforschung der Siegel beschränken."
    Ich komme wohl zu einem eher ungelegene Zeitpunkt für Neulinge, ging es der Feuermagierin durch den Kopf. Neben ihr zitterte Alisanos unmerklich. Offensichtlich gefiel ihm die Sache mit den Siegeln nicht.
    "Natürlich wäre es eigentlich die Aufgabe des magischen Rates sich darum zu kümmern, aber nach dem dieser bisher immer noch nichts geschafft hat, denke ich, dass wir ihm etwas unter die Arme greifen sollten." Sie liess das Gesagte kurz auf ihre Gildenmitglieder wirken. "Da es sinnlos wäre, wenn wir alle nur einer Spur nach gehen, die sich möglicherweise sogar als ein gänzlicher Reinfall entpuppt, würde ich vorschlagen, dass wir dreier und vierer Gruppen bilden. Zwei mögliche Ziele, die mir spontan einfallen würden, wären die magische Bibliothek und der magische Rat. Wir haben zwar auch hier eine Menge Bücher, aber die Bibliothek könnte dennoch nützliches Wissen beherbergen und es wäre sicherlich nicht falsch, sich auch mal beim magischen Rat um zu schauen und dort ein paar Informationen auf zu schnappen... Insofern ihr nun keine Fragen mehr habt, wäre es gut wenn, ihr euch in Gruppen zusammen finden würdet und falls ihr selbst Ideen für Orte habt, an denen man etwas über die Siegel herausfinde könne, könnt ihr auch dort nach Informationen suchen. Nach Möglichkeit sollten wir schon morgen aufbrechen. Es erscheinen immer mehr von den Siegeln und wir wissen nicht, worin es enden könnte."
    Ich komme wirklich ungelegen. Wäre es ihr egal gewesen, ob sie Aufmerksamkeit bekäme oder nicht, hätte sie nun einen tiefen Seufzer von sich gegeben. Eine Gruppenarbeit auf der Suche nach etwas, wovon Can keinen blassen Schimemr hatte, was es damit eigentlich auf sich hatte? Eine wundervolle Beschäftigung. Sie hatte ihre Portion Gesellschaft für heute bereits, und der Gedanke, ab nun ihre Arbeitszeit ständig mit irgendwelchen Leuten verbringen zu müssen, stimmte sie nicht sehr glücklich. Und dazu noch etwas über diese seltsamen Siegel... Can wusste praktsich nichts über sie. Zeitungen waren ihr zu teuer, den tratschenden Leuten in den Städten und Dörfern hatte sie nie wirklich zugehört, eigene Erfahrungen besass sie nicht.
    "Bist du dir immer noch sicher, dass du dieser Gilde beitreten möchtest?", fragte Alisanos vorsichtig, als könne er ihre Gedanken lesen. Die Angesprochene sah ihn mit kalten Augen an, schiweg jedoch und dachte einen Moment darüber nach.
    Sie war hier her gekommen, weil sie hier ein neues Kapitel anfangen wollte. Hier ein neues Leben starten wollte. Die Mitgliedschaft einer Gidle wäre dabei durchaus vorteilhaft, da Can ansonsten keinerlei andere Chancen auf eine Geldquelle sah. Sie hatte nie einen Beruf gelernt, beherrschte bloss die Magie und kannte sie wenig in der Fischerei aus. Aber die wollte sie endgültig hinter sich lassen. Sie musste sich hier eintragen, oder sie konnte zurück auf die Strasse.
    "Da müssen wir wohl oder übel durch", antwortete sie nach kurzem Zögern, "aber zuerst müssen wir uns hier eintragen." Mit diesen Worten setzte sie sich in Bewegung, schnurstracks zur Gildenleiterin. Ihr fehlte die Lust, irgendwelche Vorschläge oder dergleiches zu liefern. Über die Siegel war sie so oder so unwissend.
    "Mein Name ist Juste Morres, und ich bin Giftmagier. Nun, ich habe zwar keinen umsetzbaren Vorschlag, würde aber dennoch gerne der Gilde beitreten", hörte sie irgendjemanden sagen, dann bemerkte sie einen schlacksigen, braunhaarigen Jungen, der ebenfalls in Richtung Gildenmeisterin ging. Kurz musterten Cans kühle, blaue Augen den Fremden, dann fixierten sie die junge Frau weiter vorne. Noch war er für sie völlig uninteressant.


    Offtopic
    Sou, damit wäre Can wieder zum Leben erweckt worden und ist nun offiziell ansprechbar. Ich kenne mich in Fairy Tail relativ gut aus, nicht wie meine Westentasche, aber die Kenntnisse scheinen mir genügend. Falls jemand einen Kenner bräuchte, stände ich zur Verfügung.

  • Der Tag hatte sich schnell dem Ende zugeneigt, viel zu schnell, so war das zumindest wenn es nach Shira ging. Er hatte noch nicht mal eine ordentliche Schlägerei bekommen, es war einfach noch nichts los. Er hasste es, okay hassen war vielleicht ein wenig zu schlimm, man konnte eher sagen, er mochte es nicht. Die ganze Langeweile das war nichts für ihn, er hatte noch nicht einmal Zugang zu der Bibliothek der Gilde bekommen, offensichtlich meinte Cass ihn damit bestrafen zu müssen, da dies ihrer Meinung nach effektiver war als ihn einfach zu etwas zu zwingen. Und sehr zu seinem Leidwesen funktionierte es prächtig. Unterdessen waren auch schon alle verschwunden, die nicht zu der Gilde gehörten, oder kurz vor der Aufnahme standen, und wie oftmals waren auch wieder ein paar Gesichter dabei die Shira noch nicht kannte. Das konnte interessant werden, denn spätestens wenn es ihm noch länger so langweilig bleiben würde, würde er sich seine Prahlerei selber herbeiführen müssen. Doch da kam ihm eine viel bessere Idee, denn er konnte sich ja auch weitaus sinnvolleren Projekten widmen. Solche die sogar noch relativ Gewaltlos ablaufen würden. In diesem Moment fiel ihm auf, das er Yuki heute noch gar nicht in der Gilde gesehen hatte, und es vermutlich nur deswegen so ruhig war. Aber was noch nicht war konnte ja noch werden, und diese Konfrontation würde sich höchstens verschieben, und spätestens bei der nächsten Lektion würde sich Yuki daran erinnern. Aber auch das war noch in der Zukunft, und er wollte sich auf das hier und jetzt konzentrieren.


    Mit ein paar schnellen Blicken hatte er sich umgesehen, und sein Ziel lokalisiert. Anna schien immernoch an einem Tisch zu sitzen und vertieft in ihrem Buch zu lesen. Nicht gerade die Ideale Position, aber da konnte er auch nicht wirklich viel dagegen machen, es waren nun mal die Fakten, und die liessen sich nicht verändern. Langsam und unauffällig bewegte er sich in Richtung der Tische, dabei verursachte er kaum ein Geräusch, welches nicht von der Geräuschkulisse verschluckt wurde. So schritt er langsam auf den Tisch zu, an welchem es sich Anna bequem gemacht hatte. Immernoch darauf bedacht, möglichst keine Geräusche zu machen bewegte er sich so weiter fort. Die eigentliche Schwierigkeit war dabei nicht wirklich die Geräusche, sondern eher dass die andere im Raum nicht auf die Idee kamen ihn auf seine komische Fortbewegung anzusprechen, oder mit ihnen zusammen zu stossen. Aber auch das war zu bewältigen, so stand er nun direkt hinter Anna, welch ihn noch nicht bemerkt zu haben schien und ganz ruhig in einem Buch aus seiner Bibliothek las. Eigentlich hätte der Moment ewig gehen können, wenn es nach Shira gegangen wäre. Wie er einfach so da stand, wie ein unsichtbarer Beschützer der seine schützende Hand über sie hielt. Aber naja, das was als nächstes geplant war, war auch nicht übel. Langsam, bemüht keinen Luftzug zu verursachen, der ihn verraten hätte. Jetzt war er mit seinem Kinn etwa auf der Höhe ihrer Schulter. Ohne gross zu warten, legte er ihr seine Hände um die die Taille und streckte seinen Kopf so weit nach vorne, das er über ihrer Schulter stehen blieb und ihr:"Hey, traumhafte Schönheit, wird dir nicht langsam langweilig, ich meine hättest du nicht auch Lust auf ein wenig Abwechslung?", hauchte und ihr, noch bevor sie Antworten konnte in der Verwirrung, die Lippen sanft auf die Wange legte, und sie erneut sanft küsste. Jetzt kam es darauf an, wie Anna reagieren würde.

    OT: Also der Post ist absichtlich vor dem HS angesiedelt, da ich noch auf einen Post von Fatalis warte, es aber nicht lassen konnte etwas zu schreiben^^
    Zu deiner Frage bezüglich des Hintergrundwissens, als den Anime habe ich bis zur S-Klasse Prüfung verfolgt, und seit dort lese ich den Manga, und bin da auf dem Aktuellsten Stand, ich würde also sagen, das ich mich recht gut auskenne...

  • Die Sonne kroch langsam ins Land und brachte ihr Licht über Fiore. Es wurde später und später, während die Leute ihrer Dinge und ihrem Leben nachgingen. Nun konnte man argumentieren, dass ein Mensch wohl ziemlich ermüdet sein durfte, nach der Aufregung des Vortages, wäre es bei Meian nicht der übliche Tagesablauf. Und wie üblich wachte er erst auf, als es Richtung Mittag ging und das auch nur, weil Shiranui genug hatte. Die weiße Wölfin hatte bereits gut zwei Stunden damit zu gebracht im Zimmer herum zu strollen und immer wieder an der Tür zu kratzen, darauf hoffend ihren menschlichen Gefährten zu wecken. Öfters blieb sie auch beim Bett stehen und wimmerte in das Ohr des Grünhaarigen, welches leicht zu erreichen war, da er mit dem halben Oberkörper über dem Bettrand hing. Schließlich hatte sie genug und sprang kurzer Hand auf das Bett, wodurch der Dragon Slayer aufschreckte und hinunterfiel. Mit einem zufriedenen Schnauben begab sie sich zu ihrem Freund, der sich benommen die Stirn rieb und fing munter an ihm die Wange zu lecken. Als sich Meian's Hirn wieder soweit gesammelt hatte, um funktionsbereit zu sein, setzte sich der Magier auf und blickte Shiranui eine Weile ratlos an, bevor ihm wieder einfiel wo er war und der Grund für die Störung klar wurde. Mit einem Seufzer richtet er sich auf und streichelte dem Tier über den Kopf, welches die Zuneigung nur zu gern entgegennahm. Die Arme hoch über dem Kopf streckend stellte sich Meian an das kleine Fenster, welches die Wand schmückte und sah auf die Menschen nieder, die durch die Straßen wuselten. Sobald auch die letzten Reste des morgendlichen Nebels auf den Sinnen verschwunden war, brachte der Rotäugige im nebenliegenden Badezimmer schnell seine Wäsche hinter sich und zog die Oberbekleidung wieder an, der er sich für die Nacht entledigt hatte.


    Frisch für den neuen Tag (was von ihm übrig war) verließ der Magier sein Zimmer, Shiranui schwanzwedelnd nebenher. Die Wölfin war energiegeladen wie eh und je und ließ es nicht neben, jedwedes Möbelstück neugierig zu beschnuppern. Ein totales Gegenbild zu dem Menschen, der geschlaucht und mit den Händen in den Taschen daher ging. Als das Gespann in dem Raum des Gasthauses ankam, der Abends zugleich als Bar diente, setzte sich der Grünhaarige gähnend und mit grummelnden Magen an einen unbesetzten Tisch, um darüber nach zu denken, was er für den Tag tun sollte. Der Besitzer des kleinen Etablissements hatte ihm zwar versichert, dass er ein paar Tage ruhig bleiben könnte, aber das löste das Problem der Behausung auf lange Zeit nicht und sein Magen war sowieso ein viel Größeres. Über Shiranui's wollte er gar nicht nachdenken. Also musste ein Job her. Er seufzte. Damit war die nächste Zeit dahin. Dem Dragon Slayer kam wieder das Angebot der Gildenmeisterin in den Sinn, aber wollte er sich wirklich an einer Gilde festmachen? In seinem Innern flüsterten zwei Stimmen zwei vollkommen unterschiedliche Meinungen. Einerseits sagte ihm seine faule Seite, dass es viel zu viel Arbeit wäre, andererseits wollte seine Neugier-ohne Zweifel ein Andenken seiner Eltern-unbedingt etwas über diese Siegel wissen und gleichzeitig könnte er seine Geldprobleme lösen. Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als vor ihm ein Teller mit einem schon klischeehaften 'Frühstück' aus Speck, Eiern und Toast abgestellt wurde. Verwirrt blickte Meian auf und sah in das lächelnde Gesicht des alten Mannes, den er am vorherigen Tag aus der Menge gerettet hatte. „Ihren rumorenden Magen hört man durch das ganze Haus. Sie vertreiben mir noch die anderen Gäste“, beschuldigte er den Magier. Dieser nickte dankend und nahm zugleich Messer und Gabel zu Hand. „Sie nehmen diese ganze Sache mit dem 'schuldig sein' wohl sehr ernst, was?“, fragte der Rotäugige amüsiert, bevor er den ersten Bissen machte. Der Besitzer lachte laut und gutmütig. „Nein, nicht wirklich. Auch wenn sie mir einfach so über den Weg gelaufen wären hätte ich sie mit offenen Armen empfangen. Das sie mir mein Leben gerettet haben war nur der Bonus. Meine Frau sagte immer: „Wenn wir Alten den jungen Leuten immer nur etwas vormeckern und ihnen nicht zeigen wie es gemacht wird, ändert es sowieso nichts"“, erwiderte er mit ein wenig stolz in der Stimme. Der Finsternismagier lächelte und ließ es sich schmecken. Das 'sagte' machte ihn zwar neugierig, aber die Vergangenheit des Alten ging ihn nichts an. Während die beiden sich unterhielten, machte sich Shiranui selbständig daran etwas zu essen zu bekommen, indem sie sich schwanzwedelnd an die anderen Tische stellte und mit großen Augen zu den Gästen aufsah. Nachdem sie sich auf diese Art und Weise satt gefressen hatte, trabte die Wölfin gähnend wieder zu ihrem menschlichen Freund, bevor sie sich zu seinen Füßen niederlegte. Der Besitzer verfolgte dies mit einem neugierigen Summen und kniete sich, mit einigem Ächzen, zu dem Tier herunter, um ihr über den Rücken zu streichen. Meian's Begleiterin belohnte das mit einem zufriedenen Brummen und schloss die Augen. „Ist schon ne Weile her, seitdem ich diese Art von Wolf gesehen hab“, meinte der Mann nachdenklich. „Sind intelligente aber scheue Zeitgenossen.“ Der Dragon Slayer schluckte den letzten Bissen herunter. „Mhm. Shiranui hier ist ein wenig komisch. Sie hat mich gefunden und ist mir seitdem nicht mehr von der Seite gewichen.“ Während der Alte sich noch ein wenig mit dem Wolf beschäftigte, schaute Meian aus einem Fenster, wobei er merkte, dass draußen auf der Straße eine ziemliche Aufruhr zu herrschen schien. „Ist irgendetwas vorgefallen?“, fragte er verwundert. „Anscheinend sind ein paar Leute vom Rat in die Stadt gekommen, um sich der Siegel anzunehmen“, bekam er als Antwort, ohne angesehen zu werden. „Oh“, meinte Meian nachdenklich. Das ging aber schnell. Dass die vom Rat aber mal was richtig machen kommentierte er innerlich, behielt das aber für sich. In einem gemächlichen Tempo stand der Grünhaarige auf und streckte sich. Das sorgte dafür, dass auch Shiranui aufsprang und den Besitz beinahe auf seinen Rücken stieß. Der Rotäugige schmunzelte und bat dem Mann eine Hand an, um ihm aufzuhelfen. „Ich mach mich dann mal auf den Weg, ein wenig Geld verdienen. Kein Angst ich komme wieder und werde für meinen Aufenthalt bezahlen“, verabschiedete/versicherte Meian, als er die Tür durchschritt. „Nur keine Hast, sie sind hier immer willkommen“, rief der Besitzer ihm hinterher.


    Der Magier trat lächelnd auf die menschengefüllte Straße hinaus und sah sich ein wenig um. Netter Kerl. Wenn es nur mehr solcher Menschen geben würde dachte er sich, während nachdenklich einfach einen Weg einschlug. So, wo ist jetzt die Gilde? Sein Beschluss stand fest. Er würde sich erstmal hier niederlassen und Geld in der Gilde verdienen. Für wie lange das hielt würde sich zeigen. Die nächste Zeil war, das Gildenhaus zu finden. Was sich leider als nicht ganz einfach erwies, denn nichts an den Gebäuden in der Nähe wies darauf hin, dass sich in ihnen die Gilde befand. So wanderte Meian eine Zeit lang verloren durch Clover, Shiranui immer neugierig an seiner Seit und aufgeregt über die vielen neuen Dinge. Irgendwann hatte er jedoch genug und ließ von dem nächstbesten Menschen den Weg weisen. Der lotse ihn zu einem Gebäude, welche östlich der Stadt ein wenig einsam stand. Das Gildensymbol sowie der Name 'Fairy Rose' prankten am Eingang und mit einem sichtlich erleichterten Seufzer betrat der Grünhaarige das Gebäude.


    Nachdem auch die Wölfin schnell durch den Türspalt gehuscht war, den er offen gehalten hatte, sahen sich beiden in der geräumigen Halle um. Sie machte noch viel weniger den Eindruck einer Gilde und wirkte doch eher einer Bar ähnlicher, da die meisten Besucher anscheinend keine Gildenmitglieder waren. Meian blickte kurz zur seiner Freundin hinunter, die voller Begeisterung und schwanzwedelnd den Blick schweifen ließ, nur darauf wartend los zu zischen und alles zu erkunden. Der Rotäugige lachte und begab sich zu den Tresen, der im Moment verlassen war. Als er sich gegen das Holz lehnt, versuchte er auf sich aufmerksam zu machen: „Hm, hallo, ist jemand hier?“ „Ah, sofort da, komme sofort“, antwortete eine Stimme aus dem anliegenden Raum, wohl die Küche. Kaum eine Sekunde später öffnete sich die Tür und der junge Mann, der Meian am Vortag zurück zur Lichtung gerufen hatte, trat hinaus. Er stellte sich vor den Dragon Slayer, welcher sein Kinn auf eine Hand abgelegt hatte und gähnte, und lächelte: „Aha, sie waren einer derjenigen, die uns gestern geholfen haben, nicht wahr? Danke nochmal deswegen. Was kann ich für sie tun.“ „Nun, ich würde gerne der Gilde beitreten, wenn es keine Umstände machte“, erwiderte der Grünhaarige. Mit einem empörten Laut meldete sich Shiranui zu Wort und er strich ihr lächelnd über den Kopf. „Und natürlich auch meine Freundin Shiranui hier.“ „Ah, natürlich, kein Problem, einen Moment bitte“, meinte der andere Magier und verschwand auf der Treppe in die nächste Etage. Mensch und Wolf sahen ihm kurz hinter, bevor letztere ihren Blick zu Meian wandte und ihn flehend ansah. Er seufzte und bedeutete seiner Freundin sich noch etwas zu gedulden. Schnell kam Damien zurück, in seiner Hand der Stempel für das Gildensymbol. „Darf ich denn erfahren, wie unser neustes Mitglied“-Ein empörtes Knurren ertönte- „unsere neuen Mitglieder heißen und welche Magie sie verwenden?“, fragte er lächelnd. „Ich bin Meian und das ist Shiranui“, antwortete der Rotäugige, wobei er auf die Wölfin wies, die angefangen hatte nervös zu zappeln. „Dragon Slayer.“ Damien murmelte kurz etwas, was sich für Meian verdächtig wie 'Noch einer?' anhörte, bevor den Stempel etwas hob und fragte: „Ok. Wohin und welche Farbe denn?“ Der Finsernismagier kratzte sich kurz nachdenklich am Kinn, bevor er mit einer Hand die Haare von der Stirn hielt. „Hier ist glaub ich in Ordnung, weiß und grau bitte.“ Nachdem der Mensch sein Symbol erhalten hatte, wandte sich Damien der Wölfin zu: „Und du?“ Ohne zu zögern öffnete Shiranui ihr Maul weit und streckte die Zunge hervor. Verwundert blickte der Gildenmagier das Tier an, bevor er lächelte und Meian's Tipp folgend ein schwarzes Symbol auf die Zunge stempelte. „So, das ist erledigt. Die Gildenmeisterin möchte heute Abend etwas zu den Siegeln sagen, also seit bitte anwesend. Wenn noch etwas sein sollte, fragt einfach mich. Der Name ist übrigens Damien. Willkommen in der Gilde“, erklärte der Sohn von Cassandra, bevor er sich abwand um seiner Dinge nachzugehen. Meian nickte nur und begab sich sofort zu einem nahen Tisch. Dort gab er Shiranui ein Zeichen, dass sie endlich sich amüsieren dürfte, was sie sich nicht zweimal sagen lies und sofort los zischte um alles in der Gilde zu untersuchen. Der Grünhaarige sackte einfach auf einem Stuhl zusammen und döste trotz ausgiebig viel Schlaf recht schnell ein.


    Genau die Rede der Gildenmeisterin war es, die Meian wieder ins Land der Wachen zurückholte. Sie gab bekannt, dass sich die Gilde erstmal auf die Siegel konzentrieren würde, bevor man zu den eigentliche Jobs zurückkehrte, was dem Dragon Slayer eher ungelegen kam. Wie sollte er denn das Geld für ein gutes Mal zusammen bekommen? Shiranui hätte seine Sorgen wohl geteilt, wäre sie nicht erschöpft auf dem Boden zusammengesunken und laut schnarchen. Sie sollten Gruppen bilden, um verschiedene Ort anzusteuern, an denen sich Cassandra Hinweise erhoffte. Meian beschloss, dass zu tun was er am besten konnte, abwarten und faulenzen.


    OT: Ich kenne mich in Fairy Tail ganz gut aus, nur bei Details könnte es sein, dass ich nachgucken müsste.

  • Nachdem er im Gildenhaus angekommen war, warf Jan erst einmal ein „Guten Abend“ in die Runde - obwohl es erst spät Nachmittag war, aber da er in der Nacht zuvor im Nachtzug nicht besonders gut geschlafen hatte und heute mehrere Male kreuz und quer durch die Stadt gelaufen war, war er schon recht müde, so dass er jetzt nur noch kurz ein paar weitere Mitglieder der Gilde kennen lernen, dann zu Abend essen und schließlich ins Bett gehen wollte.
    Tatsächlich waren gerade einige Personen anwesend, von denen er nur wenige von seinen zwei Besuchen am Vormittag und am Mittag vom Sehen her kannte. Einige nickten ihm kurz zu, aber keiner der Anwesenden kam auf ihn zu, um sich ihm gegenüber vorzustellen. Vielleicht sollte er auf sie zugehen? Er ließ seinen Blick über die versammelten Gildenmitglieder schweifen, aber irgendwie konnte er sich nicht entscheiden, wen er sich dafür aussuchen sollte: Die meisten Personen waren gerade in Gesprächen mit Kollegen, und er wollte sich da als Neuling nicht aufdrängen. Andere wiederum waren gerade alleine, sahen aber irgendwie beschäftigt aus oder wirkten auf ihn so, als ob sie aus anderen Gründen nicht gestört werden wollten. Er entschied sich also, erst einmal irgendwo Platz zu nehmen und seine zukünftigen Kollegen zu beobachten. Dabei könnte er sich sogar etwas ausruhen, so dass es nicht ganz so schlimm werden würde, wenn es ein später Abend werden sollte.
    Er setzte sich also am Rand des Raumes auf einen Stuhl und beobachtete seine neuen Kollegen eine Weile. Mit der Zeit wurden seine Augenlider immer schwerer, und nicht einmal eine halbe Stunde, nachdem er das Gildenhaus betreten hatte, war er eingeschlafen. Die vergangene Nacht war ja auch nicht sehr erholsam gewesen, und nach der langen Untätigkeit bei der Seereise war das viele Laufen am heutigen Tag anstrengender gewesen als er gedacht hatte.


    Als das Gemurmel im Gildenhaus plötzlich verstummte, wachte er wieder auf. Er sah sich schnell einmal um und bemerkte, dass die Gildenmeisterin offensichtlich vor hatte, eine Rede zu halten.
    Ich finde es schön, dass wir gerade einen so großen Zuwachs an neuen Mitgliedern bekommen haben“, begann sie ihre Rede. Offensichtlich waren Jan, Can und der dritte Wohnungsgenosse - dem Bildermagier war dessen Name irgendwie entfallen, oder hatte der sich heute Mittag gar nicht vorgestellt? - nicht die einzigen neuen Mitglieder, denn bei der großen Anzahl der versammelten Personen würden drei Personen nicht wirklich als großer Zuwachs durchgehen.
    Die Gildenmeisterin ging im Folgenden darauf ein, dass sie die normalen Gildenaktivitäten vorerst aussetzen und statt die Handlungen der Gilde auf die Untersuchung dieser ominösen „Siegel“ beschränken wollte, von denen Jan schon bei dem Hundespaziergang am frühen Morgen erfahren hatte. Nach einer kurzen Kunstpause schlug sie vor, dass sich die versammelten Gildenmitglieder in Gruppen von drei oder vier Personen aufteilen sollten, die dann für die Untersuchung unterschiedliche Orte aufsuchen würden. „... und falls ihr selbst Ideen für Orte habt, an denen man etwas über die Siegel herausfinde könnte, könnt ihr auch dort nach Informationen suchen. Nach Möglichkeit sollten wir schon morgen aufbrechen. Es erscheinen immer mehr von den Siegeln und wir wissen nicht, worin es enden könnte“, beendete sie die Rede.


    Weil Jan erst am gestrigen Abend in Fiore angekommen war, hatte er keine Ahnung, wo man in Clover oder in dessen Umgebung nach Inforationen über die Siegel suchen könnte. „Vielleicht sollte ich mich irgend Jemandem anschließen, der sich hier besser auskennt“, überlegte er sich. Natürlich konnte er auch versuchen, zusammen mit seinen Wohnungsgenossen ein Team zu bilden. Während er sich umblickte, bemerkte er, dass Can und einige andere Personen zur Gildenmeisterin getreten waren und sich mit ihr zu unterhalten schienen. Anscheinend hatten die wohl schon ein Team gebildet. Den männlichen Mitbewohner konnte Jan im Moment nicht entdecken, aber vielleicht lag das auch nur daran, dass das Gildenhaus im Moment einfach zu voll war. Dafür bemerkte er, dass nicht weit von ihm entfernt ein Wolf lag und schnarchte. Obwohl er sich eigentlich gut mit Tieren aus kannte, konnte er die genaue Rasse des Tieres nicht zuordnen. Kurze Zeit die eigentlich wichtigeren Themen vergessend trat er interessiert etwas näher und sprach einen etwa 20 Jahre jungen Mann mit grünen Haaren an, der so aussah, als ob der Wolf ihm gehören könnte: „Darf ich fragen, was das genau für eine Rasse ist?




    Off Topic:
    Bitte versteht die Tatsache, dass mein Chara nach seinem Auftauchen keinen Gesprächspartner findet und dann eine Runde schläft, nicht falsch. Ich habe das so geschrieben, um die zeitliche Lücke zwischen dem späten Nachmittag und dem Abend zu überbrücken, ohne dass ich nachträglich ein Gespräch mit einem der anderen Charas einfügen muss. Ich hätte statt dessen gerne eine Interaktion mit anderen Charas eingefügt, aber ich denke, dass die Gruppenbildung und (nach einem weiteren Handlungsschritt) die Untersuchung der Sache mit den Siegeln noch genügend Material für eine Interaktion hergibt.
    Mit dem „etwa 20 Jahre jungen Mann mit grünen Haaren“ ist übrigens drsnakes Chara gemeint.


    Was meine Kenntnisse des Fairy-Tail-Universums angeht, habe ich die deutschsprachige Ausgabe des Mangas bis Band 26 gelesen. Band 27 und 28 habe ich zwar auch schon im Regal stehen, aber da ich die Mangas (und andere Bücher) eher phasenweise lese, warte ich mit dem Lesen der beiden noch, bis ich mit dem erneuten Lesen der Bruder-Cadfael-Bücher durch bin.

  • Langsam blätterte die Runenmagierin die Seiten ihres Buches um und widmete sich erneut dem neuen Absatz. Zugegeben der Inhalt ihrer Lektüre war nicht besonders interessant, aber sie konnte einfach nicht aufhören. Einfach mittendrin aufhören und das Buch weglegen kam einfach nicht in Frage. Jedes Buch, jede Schriftrolle war es wert gelesen zu werden. So verhielt es sich auch hier. Während sie las, füllte sich der Innenraum der Gilde bereits mit Magiern. Davon ließ sie sich nicht stören.


    Plötzlich jedoch spürte sie wie jemand hinter ihr stand, seine Hände um ihre Taille legte und ihr ins Ohr flüsterte: „Hey, traumhafte Schönheit, wird dir nicht langsam langweilig, ich meine hättest du nicht auch Lust auf ein wenig Abwechslung?" Anschließend küsste er sie sanft auf die Wange. Eine tiefe Röte überzog ihr Gesicht und sie spürte wie die Hitze sich von der Mitte ihres Bauchs bis über den gesamten Körper ausbreitete. Schon als sich die Hände an ihrer Taille befanden, geriet ihr Herz in helle Aufregung und klopfte schneller denn je. Eigentlich wollte sie dann den Täter wie eine Furie anfahren, was er sich einbilden würde und dass dieser seine schmutzigen Griffel bei sich behalten sollte. Doch sie konnte es nicht. War es weil es sich um Shira handelte? Natürlich hatte sie ihn anhand seines Duftes und seiner Stimme gleich erkannt.


    Im nächsten Augenblick dachte sie, ob der Kerl wirklich verrückt war so was in der Öffentlichkeit zu tun. Sie kannte ihn zu wenig um zu wissen, ob er sie nur provozieren oder tatsächlich was für sie empfand … ach du meine Güte. Sie benahm sich ja wie eine dieser Heldinnen aus diversen Schundromanen. Anna holte tief Luft um sich zu konzentrieren, klappte das Buch zu und legte es beiseite. Dann drehte sie sich um und fragte ihn mit einem kurzen Lächeln:“ Nein langweilig ist mir nicht. Aber an was für eine Abwechslung hast du denn deiner Meinung nach denn gedacht?“ Sie hatte beschlossen mitzuspielen, denn das Buch konnte sie später immer noch weiterlesen. Außerdem wer weiß was Shira ansonsten anstellen würde?


    OT: So ich habe mich wie man lesen kann auf den Post von Zeev bezogen.
    Desweiteren beziehen sich meine Kenntnisse auf den Anime, den ich vollständig gesehen habe.

  • Dumpfe Geräusche und ein drückendes Gefühl in der unteren Bauch- und Leistengegend weckten Yukira aus ihrem Tiefschlaf. Die Sinne von Müdigkeit benebelt, aber gerade wach genug, um die fremden Klänge zu vernehmen, griff sie aus einem instinktiven Impuls nach der schweren Bettdecke, um sie sich über den Kopf zu ziehen, wurde jedoch durch Berührung mit etwas Kühlem in der Bewegung gestoppt. Unsicher wanderte die Hand zu der Wange und stieß sachte mit etwas Feuchtem zusammen, das sich an ihre bloße Haut schmiegte.
    Irritiert hob die Magierin den Oberkörper leicht an, in dem sie sich auf ihre Ellbogen stützte. Zweifarbige Augen erblickten eine kleine, in sich gerollte Katze auf dem zerknautschten Kissen liegen, leise vor sich hin murmelnd und zusammenzuckend, als Yuki ihr sanft über den fast schon winzigen Rücken strich. Ein kaum merkliches, aber herzliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Miki wirkte im Schlaf so viel zierlicher und kindlicher, friedlich. Ein Bild, das einfach nicht zu ihrem sonst so frechen Wesen passen wollte.
    Einen Moment verharrte sie noch in der Stellung, halb über die junge Kätzin gebeugt, ehe sie sich schließlich aufrichtete. Mit einer trägen Bewegung wurde die Decke zurückgeschlagen, die Beine aus dem Bett geschwungen. Leichter Schwindel überkam sie im selben Moment, in dem ihre Füße den eisigen Boden berührten. Der Druck im Unterleib nahm augenblicklich zu. Yukira verzog das Gesicht, zwang ihren ächzenden Körper aber dennoch in eine stehende Position.
    Sie bereute es beinahe sofort.
    Eine heiße Welle des Schmerzes jagte unversehens durch ihre Gliedmaßen. Ihre Muskulatur schrie regelrecht auf unter der jähen Last und ihre Beine drohten ihr den Dienst zu verweigern. Kira stieß ein unterdrücktes Stöhnen aus, halb des Katers, halb des Frustes wegen. Mit zusammengebissen Zähnen setzte sie ihren steifen Körper in Bewegung gen Zimmertür, in der Absicht dem geplanten Badbesuch spontan ein sehr langes und sehr heißes Bad anzuhängen.


    Gute drei Stunden und eine, Yukiras Auffassung nach nicht in Worten beschreibbare Linderung feingerissener Sehnen später, trat die Neunzehnjährige wieder in den Flur, lediglich mit einem Handtuch bekleidet. Die schwarzen Haare standen ihr angetrocknet in wirren Strähnen vom Kopf ab, dem schenkte sie jedoch keine Beachtung. Sie schlenderte zurück in ihren Raum, wo die improvisierte Körperbedeckung durch richtige, willkürlich gewählte Kleidung ersetzt wurde – ausgebleichte Röhrenjeans sowie ein dünner, etwas zu großer Kapuzenpulli.
    Ein lautes Gähnen entfuhr ihr. Trotz des ausgiebigen Bades war die Müdigkeit kaum verflogen. Eher im Gegenteil. Sie fühlte sich vollkommen erschöpft, ja, regelrecht zermartert. Ihre Glieder waren schwer, als hätte jemand ihre Muskeln durch Blei ersetzt; der Kopf pochte noch immer, wenn auch etwas schwächer als zuvor und die Schmerzen, die ihr Kater verursachte, waren noch nicht vollständig verebbt. Sie wusste, dass unter ihren Augen dunkle Schatten lagen und sie im wahrsten Sinne des Wortes gerädert wirkte.
    Die Folgen der Überanstrengung gestern waren dennoch geringer ausgefallen, als sie vermutet hatte. Zwar zogen die Lacrima ebenso gewisse Schmerzen mit sich, die war sie allerdings gewohnt. Zumal sie sich äußerst glücklich schätzten konnte, nicht in einen Zustand gefährlich hohen Fiebers zu fallen wie das letzte Mal. Es hatte sie einiges an Mühe und Anstrengung gekostet, Kaelie eine schwere Grippe weiszumachen, um den wahren Grund des Ausbruchs zu verschweigen.
    Sie erstickte den aufkommenden Gedankengang im Keim, bevor er weitere Ausmaße annehmen konnte, in dem sie einmal kräftig ihren Kopf schüttelte und begann zur Ablenkung schwach eine Melodie zu summen. Sie wollte jetzt nicht über das alles nachdenken. Die Geschehnisse der vergangenen zwei Tage ließen ihr kaum Ruhe, sicher, zu groß waren Sorge und Angst, was die nahe Zukunft bringen könnte. Aber dennoch wollte sie es nicht in ihr Bewusstsein lassen. Zumindest..wenigstens nicht heute. Ein einziger Tag ohne Furcht war doch selbst für sie nicht zu viel verlangt, oder?


    Um auf andere Gedanken zu kommen, beschloss die Magierin, sich zwei ihrer größten Vorlieben zu widmen – dem Zeichnen und der freien Natur. Sie verschwand in ihrem Atelier; einem anliegenden Raum, der allein für diese Leidenschaft Verwendung fand. In ihm ruhten unzählige Blöcke, Stifte, Pinsel, Farben, Leinwände neben bereits vollendeten Bildern und angefangenen Skizzen, darauf wartend, dass auf ihnen ebenso ein kleines Meisterwerk entstand, geschaffen durch die Hand einer befähigten Künstlerin.
    Mit einem der vielen Zeichenblöcke unterm Arm und einzelnen Bleistiften verschiedener Stärken in der Hosentasche, kehrte sie schließlich zurück, um ihren Weg direkt Richtung Haustür und aus ihr hinaus fortzusetzen.


    Draußen empfing sie ein kühler Wind, der abgefallene Blätter in zarten, herbstlichen Farben über die leeren Straßen fegte und auf dem Pflasterstein liegenden Staub leicht aufwirbelte. Hier am äußersten östlichen Stadtrand, wo das kleine Haus der beiden Magierinnen stand, herrschte selten reges Treiben. Die meiste Zeit war es still, da dieses Viertel kaum bewohnt war. Man fand in dieser Gegend nur wenige Gebäude, alle breit und niedrig im Bau, anders als im Rest der Stadt.
    Es war früher Nachmittag – Yukira konnte noch immer nicht so recht fassen, dass sie tatsächlich so lang geschlafen hatte – und nicht weniger ruhig als gewöhnlich auch. Die einzige Menschenseele, die man weit und breit erblicken konnte, war die Neunzehnjährige, die gen naheliegenden Waldrand schritt. Ihr Ziel war ein kleiner Hain, etwas abgelegen vom restlichen Forst, der Clover umgab.
    Sie kannte den kurzen Weg dorthin auswendig, sodass es weder lang dauerte noch wirklich von Nöten war, darauf zu achten, wo genau sie lang ging. Die Lichtung lag zwar unweit der letzten Häuser entfernt, dennoch kannte sie kaum jemand und zu dieser Tageszeit verirrte sich ohnehin niemand dorthin. Yukira war demnach vollkommen ungestört, als sie den beinahe winzigen Platz erreichte.
    Sie setzte sich kurzerhand unter das bunte Blätterdach einer alten Eiche, den Rücken an den kräftigen Stamm gelehnt. Die Beine angezogen und auf ihnen den Block platziert, fing sie an leichte Linien über das unberührte Papier zu ziehen. Mit jeder weiteren Bewegung verlor sie sich mehr in ihrer Tätigkeit, bis die Welt um sie herum schlussendlich verschwunden war, die Sinne waren fest auf die Skizze fixiert.
    Kira kam recht häufig hierher, meist wenn sie einfach ihre Ruhe vor allem haben wollte. Hier war sie für sich allein, niemand schwirrte um sie herum, hielt ihr Vorträge wegen ihrem hitzigen Gemüt und dessen Zerstörungswut oder reizte sie bis aufs Blut, sodass rabiate Kabbeleien entstanden, die zumeist viele Schäden mit sich brachten. Hier herrschte nichts als Stille. Man konnte sich auf einen selbst besinnen, zur Rast kommen und alles, was Sorgen, Befürchtungen bereitete, gänzlich vergessen.
    Und dafür liebte sie diesen Ort so, besuchte ihn, wann immer es ihr möglich war. Einfach um zu vergessen.


    Die Zeit schritt voran und der Tag neigte sich allmählich dem Ende. Yukira war zu vertieft in ihre Zeichnung, die nunmehr die Gestalt eines detailgetreuen Drachens erhalten hatte, als dies wirklich zu bemerken. Erst als das Sonnenlicht bereits begann deutlich zu schwinden, wurde sie darauf aufmerksam. Der Himmel hatte sich inzwischen in ein tiefes Meer aus ineinander verlaufenden Rot- und Orangetönen verwandelt, das Gestirn seinen Weg zum Horizont beinahe vollendet.
    Kaum dass ihr der hereinbrechende Abend auffiel, kam ihr im selben Moment Cassandras Wort, sich bis zu jener Tageszeit im Gildenhaus eingefunden zu haben, nahezu siedend heiß in den Sinn. Hastig packte sie ihre wenigen Utensilien zusammen und begann im Lauftempo Richtung Stadtrand zu joggen.
    Die Gilde lag nicht weit von Yukiras Haus entfernt, fand beides doch seinen Standort an der östlichen Ortsgrenze. Der Weg dorthin jedoch erschien der Magierin wie eine schiere Ewigkeit. Sie wusste, dass, sollte sie es wirklich wagen, zu spät einzutreffen, Cassandra sie bereits erwarten würde. Mit einer äußerst unangenehmen Predigt und möglichen Konsequenzen in der Hinterhand. Der bloße Gedanke daran ließ sie erschaudern. Unruhe stieg in ihr auf, veranlasste sie dazu, ihre Geschwindigkeit steigern, um so möglichst früh anzukommen.


    Letztlich benötigte es keine zehn Minuten, bis sie das große Gebäude erreichte. Leise, darauf bedacht, keinen Laut von sich zu geben, der sie verraten könnte, öffnete sie die Doppeltür einen Spalt breit und spähte hindurch. Auf den ersten Blick schien die Gildenmeisterin nicht in der Nähe, sie blieb dennoch vorsichtig. Yukira weitete die Lücke genug, dass ihr Kopf bequem durch passte und riskierte eine genauere Sicht. Wachsam glitten die mehrfarbigen Iriden durch den Raum, konnten jedoch nichts, was Cassandra ähnlich sah, erblicken. Lediglich eine Menge neuer Gesichter, vermutlich Neuzuwachs oder Leute, die allabendlich wieder ihre Küche leerfraßen. Irgendwann musste was dagegen unternehmen, dass diese Halunken ihr praktisch die Mahlzeiten klauten und dann nicht mal anständig dafür zahlten. Hinterhältiges Pack.
    Kira atmete mehrmals tief durch, ehe sie ihren Mut zusammenfasste und auf eigene Gefahr ganz eintrat. Sie blieb einen Moment im Eingang stehen, darauf wartend, dass eine giftige Furie aus dem Schatten und ihr an die Kehle sprang, dergleichen blieb allerdings aus. Cassandra schien wirklich nicht anwesend, oder sie war schlichtweg blind geworden.
    Nunmehr innerlich beruhigt, schritt sie durch die Halle, die fremden Gestalten eingehend musternd. Ein Großteil war männlich, sollte es sich also um künftige Mitglieder handeln, war Damien wenigstens nicht mehr so allein.
    Ihr Blick blieb an einer ganz bestimmten Person hängen. Den Kopf augenscheinlich auf die Schulter eines Mädchens gebettet, stand er da, nichts ahnend, was ihn bald erwarten würde. Der gestrige Abend kam ihr wieder in den Sinn, und ihre neutrale Laune kippte unversehens. Die Augen verengten sich etwas, der Ausdruck in ihnen wurde eisig. Yukira zwang sich, ihre Fassade aufrecht zu erhalten. Sich den Kerl wegen seiner Dreistigkeit jetzt vorzuknüpfen, wäre äußerst ungünstig. Sie musste warten.
    Im Vorbeigehen an den Beiden, ließ sie deshalb nur ein kühles „Musst du eigentlich immer alles, was weiblich ist, angraben?“ fallen. Sie setzte sich auf einen Stuhl, zwei Tische weiter. Den Block auf die Holzplatte gelegt, widmete sie sich erneut ihrer Zeichnung, die nicht nur irgendeinen Drachen, sondern ihren geliebten Ziehvater darstellte. Was nun kommen würde, war nur eine Frage der Zeit.


    Offtopic
    Immer das Problem mit der Länge. Das Ganze gleicht mehr einem Lückenfüller, Hauptsache, Yuki kommt ins Gildenhaus~
    Nun ja, wie man sieht, lebe ich noch. Ich hab für meinen Teil das RPG nicht aufgegeben, dank diverser Umstände nur keine Lust und Motivation aufbringen können, auch nur irgendwas zu schreiben. Eine aufrichtige Entschuldigung meinerseits.
    zeev: Du wolltest, da hast du >D

  • Sie ging tatsächlich auf seine Anfrage ein, nicht gerade das was er erwartet hatte, aber dennoch erfreute es ihn. Denn immerhin hiess das, dass es sie nicht gross störte, denn die Röte, welche ihr Gesicht zeigte, als sie sich umdrehte, und ihm ein lächeln schenkte, sprach Bände. Das sie dann allerdings fragte, was, verunsicherte ihn dann doch ein wenig, denn einerseits wusste er mehr oder weniger genau, was die beste Abwechslung war, aber das konnte er ihr nicht einfach so Vorschlagen, sie würde höchstwahrscheinlich in Ohnmacht fallen, und ihn nachher dafür hassen. Zudem wollte er das genau nicht, denn er mochte sie ganz ehrlich, und der Gedanke, dass sie ihn hassen würde, schmerzte recht stark. Also musste er vorsichtig sein, was er sagt, und vor allem, wann und wie. Keine einfache Aufgabe. Aber man wuchs ja mit den Herausforderungen.
    Dementsprechend sanft und mit einem kurzen zuckersüssen lächeln, das jedes Herz sofort schmelzen liess, antwortete er auf ihre Frage:" Ich habe da nicht an etwas spezielles gedacht, aber dennoch schweben mir da ein paar Sachen vor, die ohne weiteres versprechen äusserst genussvoll und interessant zu werden. Nach was tönt das denn in deinen Ohren?"Er schenkt ihr dabei ein weiteres dieser herrlichen, vollkommen aufrichtigen lächeln, verriet dabei allerdings nicht, an was er dabei genau dachte. Immerhin wollte er gerne von ihr wissen, an was sie dabei dachte, immerhin war sie in dieser "Beziehung", wenn man das so nennen konnte, der vermutlich weitaus unerfahrenere Teil.
    Am liebsten hätte er sie gar nicht mehr los gelassen, immerhin mochte er sie wirklich, und die Position in der er gerade war, fühlte sich einfach so gut an, er konnte einfach nicht anders als es zu geniessen. Dazu kam ihr Duft, welchen er tief in seine Nase sog, und das Gefühl, wie ihre samtweichen Haare sanft seine Haut berührten. Er hätte wie gesagt ewig so da sein können. Doch wie schon so oft hatte jemand eine Etage höher etwas gegen sein momentanes Glück, und wie konnte es auch anders sein, so musste er versuchen das zu zerstören, was Shira absolut nicht verlieren wollte.


    Und der Überbringer musste ausgerechnet Kira sein. Es war so klar, die Strafe für seine nett gemeinte Hilfe am Vorabend, es war ein Wunder, das ihn nicht schon lange etwas am Kopf getroffen hatte. Denn auch wenn es ihm vollkommen komisch erschien, so marschierte sie einfach so vorbei an ihm und seiner, er musste kurz nachdenken, wie er Anna nennen sollte, so dass es ihre Position am besten beschrieb. Geliebten, würde passen, hätte bei ihm aber eher den Ruf, etwas nicht gerade Ehrvolles zu sein, Partnerin, wäre nicht gerade viel besser. Es war echt schwer das passend zu beschreiben. Dennoch, mögliche zukünftige Freundin, traf es am besten, denn das wollte Shira, sofern es möglich wäre. Jedenfalls, war der abschätzige Kommentar alles was er von ihr zu hören bekam, und auch wenn es nur Worte waren, so waren es doch alles Treffer ins Schwarze. Der Vorwurf hätte er normalerweise einfach so als Kompliment genommen, doch jetzt, wenn Anna hier war, da konnte er es nicht einfach so spurlos gefallen lassen. Denn es beleidigte an sich nicht mal ihn so sehr wie Anna, denn immerhin stellte es sie auf eine Ebene mit all den Mädchen, welche sich ihm zuvor hingegeben hatte. Und das war definitiv nicht so, denn die anderen waren hauptsächlich zum Vergnügen gewesen, Yuki um ihr zu helfen, auch wenn sie das nicht wollte, und Anna war eben etwas spezielles. Das konnte er nicht einfach so stehen lassen, nicht wenn seine hoffentlich zukünftige Freundin hier war. Beinahe wie in Trance drückte er Anna nochmal schnell sanft einen Kuss auf die Stirn, und flüsterte nochmal kurz sanft:" Es tut mir aufrichtig leid, dass du das hören musstest, ich wollte nicht, das du so etwas mitbekommen musst. Aber ich muss kurz was erledigen, halte bitte solange den Kopf unten, und schau, dass dir nichts passiert, das fände ich nämlich äusserst Schade." Mit einem weiteren lächeln stand er auf, und drehte sich um.


    Mit einem schnellen Blick sah er sich um, im Haus waren keine Gäste mehr, lediglich die Mitglieder, und die, welche gerade dazu gekommen waren. Also keine zivilen Opfer, das war schon mal gut. Zwei Tische weiter entdeckte er seine Zielperson. Sein Verstand war gerade dabei auszurasten, wäre es nicht besser gewesen, wenn sie ihn einfach angegriffen hätte, dann hätte Anna das Ganze, was jetzt kommen würde nicht mit ansehen müssen. Er hasste es, nicht das er so war, sondern, er wollte einfach nicht, dass Anna diese Seite von ihm sah. Denn das war nicht gerade das auf was er wirklich stolz war, denn so charmant er auch sein konnte, so Wild war er auch, das war seine Kehrseite. Seine Augen verengten sich leicht zu schlitzen, seine Haut überzog schnell einen Schimmer, er war bereit. Bereit loszuschlagen, auch wenn man es ihm von aussen nicht ansah, denn er war so locker wie immer, lediglich innerlich war ein Unterschied da. Seine Sinne waren Aufmerksam, sein Herz Pochte, und pumpte Blut durch seinen ganzen Körper, seine Muskeln waren angespannt, und jederzeit bereit loszuschlagen. Doch zuerst musste er Kira die Chance geben, sich zu erklären, und bei Anna zu entschuldigen. Soviel Anstand hatte er auch wenn er keine grosse Lust hatte zu warten.


    Schnell formten sich seiner Hand ein paar Kugeln aus Sand, nicht das sie dazu zu gebrauchen gewesen wären jemanden zu verletzen, eher um die Aufmerksamkeit zu erwecken, und warf sie nach seiner Zielperson: "Jo Yuki, mal ganz unter uns, ich kann es nicht gutheissen, das du so etwas sagst, und schon gar nicht wenn ich in ihrer Gegenwart bin. Wenn du also bitte die Freundlichkeit hättest dich zu entschuldigen, das würde vieles erleichtern. Ich kann ja auch nichts dafür, dass du keinen Freund hast, bei dem du dich beschweren kannst." Er wusste nicht, in welchem Sinne das etwas bewirken würde, aber vermutlich war es noch nicht genug. Und wenn doch, konnte ein weiterer Ansporn sicher nicht schaden. "Und nur so nebenbei, sie ist bei weitem nicht so verklemmt wie du." Das sollte eigentlich reichen, damit sie an die Decke ging. Sicherheitshalber hatte er sich ein paar Schritte von Anna's Tisch entfernt, und genug Energie gesammelt, damit er sobald Yuki angriff schnell genug einen Schild vor Anna aufstellen konnte.

  • Neben der Gildenmeisterin entdeckte Can noch einen Typen, der ihr gänzlich unbekannt war. Kurz musterte sie den jungen Mann mit dem dunkelroten Haar, welcher von oben bis unten komplett schwarz eingekleidet war und mit der Frau neben ihm anscheinand ebenfalls reden möchte. Was an ihm hervorstach, waren die ganzen Verbände, die er überall trug. Viele davon hatten sich rötlich verfärbt und bewiesen damit deren Nötigkeit, da sie zweifelsohne echte Wunden schützten. Der Kerl sah zwar keinesfalls so aus, als würde er seinen Verletzungen jeden Moment erliegen, dennoch schien es der Feuermagierin ein kleines Wunder zu sein, dass dieser Mensch mehr oder weniger lebendig auf eigenen Beinen stand. Aber, ehrlichgesagt - Was suchte der denn überhaupt hier? Das Gildenhaus ist doch kein Hochspital.
    Sie wendete den Blick zur Gildenmeisterin. Jetzt musste sie ein Gespräch anfangen, sonst konnte sie sich hier kaum eintragen lassen. Der Gedanke stimmte sie ärgerlich. Sie hatte ihre Portion verbale Kommunikation für heute bereits gehabt, sie brauchte nicht noch mehr. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie jetzt in ihrem eigenen, neuen Zimmer, würde ihre Sachen auspacken und sich den Gedanken schmackhaft machen, dass sie nun einen festen Wohnsitz sowie Arbeit hatte. Aber irgendwie war heute nicht ihr Tag.
    Sie sah kurz zu Alisanos - der sah mit ängstlichen Augen zum Rotschopf, welcher ihm wohl nicht ganz geheuer war - räusperte sich dann und blieb vor der jungen Frau stehen.
    "Verzeihung", begann sie, "wir würden uns gerne in dieser Gilde eintragen lassen." Alisanos drehte seinen Kopf nun ebenfalls zur Chefin des Hauses, als er im 'wir' erwähnt wurde. "Wäre das möglich?"


    Offtopic
    Da ich mich mit dem letzten Post irgendwie in eine Sackgasse geschrieben habe und damit es hier wieder etwas lebendiger wird... Was von meiner Seite.
    Ich habe noch keine Gruppe. Falls jemand Interesse hätte, sich mit Can zusammen zu tun, kann er sie einfach ansprechen. Beisst nicht. ~

    .

  • Auch Juste musterte misstrauisch den Mann, der am ganzen Körper mit blutigen Verbänden bedeckt schien. Wie konnte man mit derart vielen blutigen Wunden überhaupt noch stehen, geschweige denn laufen, als wäre nichts? Dann wandte er sich an das Mädchen, das kurz vor ihm die Gildenmeisterin reicht hatte. "Wenn du ebenfalls neu eintreten willst, hast du vermutlich auch noch keine Gruppe, oder? In dem Fall könnten wir nämlich sehr gerne eine bilden." Dann drehte er seinen Kopf wieder zu dem verletzten Mann. Seine Wunden schienen ihn überhaupt nicht zu interessieren. Als ihm jedoch direkt Zeit bewusst wurde, wie er den Verletzten anstarrte, zwang Juste sich, wegzuschauen und sah zuerst zur Meisterin, dass zu dem anderen Mädchen, dass er zuvor angesprochen hatte. Im Gegensatz zu dem blutigen Mann schien sie, bis auf den Vogel, der sie begleitete, relativ normal zu sein. "Ich bin übrigens Juste, ein Giftmagier, wie du wahrscheinlich eben bereits mitbekommen hast", hängte er noch an und sah kurz Richtung Eingang, wo er kurz zuvor noch gestanden hatte.



    OT:
    Schön, dass endlich mal wieder jemand schreibt :D
    Und ja, Can darf sich gerne angesprochen fühlen^^

  • Die Sache mit den Gruppen schien wohl etwas zu stocken, doch leider war auch Meian nicht wirklich enthusiastisch eine von selbst zu finden. Die beste Situation wäre es gewesen, wenn sich schnell ein paar Gruppen gebildet hätten und er sich der angeschlossen hätte, die am wenigsten Mitglieder hatte. Doch so konnte er nur gelangweilt dasitzen und sich unmotiviert dazu motivieren sich zu erheben und irgendjemanden fragen, ob er eine Gruppe bilden möchte. Jedoch fragte ein Mann mittleren Alters mit dunkelblonden Haaren plötzlich und ohne Vorwarnung nach der Rasse Shiranui's. Diese lag immer noch schnarchend am Boden, wobei sie mittlerweile ihre tägliches Fell gegen ihre Nachtgestalt ausgetauscht hatte und jetzt mehr einen dreidimensionalen Schatten glich. Der Dragon Slayer blickte den anderen Magier nur einen kurzen Augenblick uninteressiert an, bevor er antworte: „Man nennt sie 'Tasogare ōkami', weil ihr normalerweise weißes Fell in der Nacht eine schwarze oder zumindest dunklere Farbe annimmt. Sie sind eine...ich will nicht sagen seltene, aber zumindest nicht gerade häufige Art. Ihr Name ist übrigens Shiranui.“ Damit war für den Finsternismagier die Sache auch wieder erledigt. Eigentlich war jetzt natürlich die Gelegenheit dazu, sich vorzustellen und danach zu fragen eine Gruppe zu bilden, aber er wurde abgelenkt. Bevor den Gedanken fassen konnte seinen Namen zu nennen, fiel sein Blick auf eine Gestalt, die in der Nähe der Gildenleiterin stand und darauf zu warten schien, mit ihr reden zu können. „Wer hätte das gedacht?“, murmelte der Grünhaarige, als er sich erhob ohne weiter auf den Blonden zu achten. Es war eine gute Sache, dass der Mann, den er so unbedacht angegriffen hatte ebenfalls ein Mitglied der Gilde zu sein schien und er sich so schnell entschuldigen konnte. Mit eiligem Schritt ging er auf den rothaarigen Mann zu, vorbei an zwei Leuten, die sich wohl gerade erst der Gilde anschließen wollten. Heißt das, dass der Typ sich auch gerade einschreiben lassen wollte? Wäre ja ein Zufall dachte Meian amüsiert, als er vor dem Blutmagier zu stehen kam und erstmals einen besseren Blick von diesem bekam. In ihrem Kampf hatte er zwar rot gesehen, aber nicht gerade dieses rot. Aber wenn man wohl seine Magie bedachte ergab der Zustand wohl seinen Sinn. „Ah...hätte nicht gedacht, dich so schnell wieder zu sehen...nein...Komisch, dass wir beiden in derselben Gilde landen?...Auch nicht...Man, wie fang ich denn jetzt am besten an?“, versuchte der Dragon Slayer ein paar Mal, während er den Blick abwandte und verlegen lächelte. „Hör mal, die gestrige Aktion tut mir extrem Leid. Es war ein furchtbares Missverständnis. Ich hab nur Shiranui ohnmächtig und mit blutiger Schnauze gesehen...und du hattest ihren Geruch an dir...da hat für mich 1+1=3 plötzlich Sinn gemacht und ich hatte einen Kurzschluss. Sie ist eine wirklich, wirklich gute Freundin (obwohl sie ein Vielfraß und Energiebündel ist) und deshalb kann ich einfach nicht mehr denken, wenn sie verletzt wird. Ich war einfach nicht genug bei der Sache, um fest zu stellen, dass es nicht ihr Blut war. Wie gesagt tut es mir wirklich Leid und ich hoffe, du kannst diesem Idioten seinem Fehler verzeihen.“

  • Man nennt sie 'Tasogare ōkami', weil ihr normalerweise weißes Fell in der Nacht eine schwarze oder zumindest dunklere Farbe annimmt. Sie sind eine...ich will nicht sagen seltene, aber zumindest nicht gerade häufige Art. Ihr Name ist übrigens Shiranui“, antwortete der junge Mann mit den grünen Haaren.
    „Von so einer Tierart habe ich noch nie etwas gehört“, dachte sich der Bildermagier. „Klingt auf jeden Fall nach einer interessanten Art.“ Bevor er jedoch darauf antworten, das Gespräch mit Smalltalk fortsetzen oder eine Gruppenbildung vorschlagen konnte, schien der Grünhaarige einen Bekannten zu bemerken und ging davon, ohne sich zu verabschieden. Das Gespräch noch bevor es richtig in Gang gekommen war einfach so abzuwürgen empfand Jan zwar nicht als besonders freundlich, aber nach diesem kurzen Wortwechsel wollte Jan das nicht überbewerten. Vielleicht waren das ja nur Anfangsschwierigkeiten und Jan würde etwas anders behandelt, wenn er nicht mehr ganz so neu in der Gilde war.


    Allerdings stellte sich jetzt wieder die Frage, was für einer Gruppe er sich anschließen sollte. Während er dem Mann mit dem Wolf nachblickte, fiel sein Blick wieder auf Can und den Mann mit den Verbänden. Bei den beiden stand nun auch ein etwa 16 Jahre alten braunhaariger Junge, der sich mit Can zu unterhalten schien. Tatsächlich verwickelte der Wolfsbesitzer den Mann mit den Verbänden in ein Gespräch - was Can und ihren Gesprächspartner wiederum nicht zu stören schien. „Also scheint Can nicht mit ihm eine Gruppe zu bilden, aber vielleicht mit dem Braunhaarigen?“, überlegte der Bildermagier. Weil er sonst nicht wirklich jemanden kannte, mit dem er eine Gruppe bilden konnte und auf ein weiteres so kurzes Gespräch wie mit dem Wolfsbesitzer gerne verzichten wollte, ging er kurzerhand zu Can und dem Jungen, wartete kurz auf eine passende Gelegenheit und mischte sich dann in ihr Gespräch ein: „Entschuldigt bitte, aber habt ihr schon eine Gruppe ausgewählt? Falls nicht könnten wir vielleicht zu dritt eine bilden.




    Off Topic:
    Nach meiner etwas längeren Abwesenheit kommt jetzt endlich der nächste Beitrag von mir. Ich bin überrascht, dass die Handlung noch nicht weiter fort geschritten ist. Hoffentlich ändert sich das demnächst einmal.


    @Liu/Wunderwache: Bitte entschuldigt, dass sich mein Bildermagier einfach so in euer Gespräch einmischt - das ist ehrlich gesagt für ihn auch etwas Out-of-Character, aber ich habe im Moment nicht wirklich den Überblick, welche Gruppen es bis jetzt schon gibt, und da wir ja Gruppen bilden sollen und der Gesprächsansatz mit drsnake aufgrund meiner Abwesenheit keine Früchte getragen hat, sah ich mich zu irgend einer Handlung meines Charas gezwungen.

  • Kurz musterte Can erneut den Jungen mit den braunen Haaren und überlegte, wie sie am besten Antworten sollte, da hackte Alisanos sanft auf ihrer Schulter herum: „Wie wär's, wenn du mit den beiden Typen von der Wohnung ein Team bildest? Ihr kennt euch wenigstens schon!“ Leicht genervt sah die Feuermagierin zu ihrem Weggefährten. „Wahrscheinlich muss ich die beiden Typen so oder so die meiste Zeit ertragen.“ Die Schwarzdrossel sah sie fragend an. „Na und?“ - „Ich kann mir nichts vorstellen, dass ich es lange mit dem hyperaktiven Blonden aushalten würde“, antwortete sie leise und blendete ihre Umgebung praktisch vollständig aus. Der Vogel schwieg leicht gekränkt und flatterte kurz mit den Flügeln, ehe Can sich an den Jungen von vorhin wendete. „Ich habe in der Tat noch kein Team. Falls nötig, bilde ich mit Ihnen eines.“


    „Ich bin übrigens Juste, ein Giftmagier, wie du wahrscheinlich eben bereits mitbekommen hast.“


    „Freut mich“, quittierte sie die kurze Vorstellung knapp. Lust, ihren eigenen Namen zu nennen, hatte Can keine, und auch Alisanos schwieg. Offenbar schien er immer noch etwas beleidigt, dass die Feuermagierin seinen Vorschlag nicht angenommen hatte. Entschuldigens kraulte die Feuermagierin das schwarze Gefieder ihres Freundes und sah sich, leicht gelangweilt von diesem monotonen Gespräch, in der Menschenmenge um, die hinter Juste stand - und entdeckte nach einiger Zeit Jan, welchen sie schon vom Eingang aus entdeckt hatte. Er schien ebenfalls ihre Gruppe zu beobachten und wirkte, als suche er ebenfalls Zuschluss zu ihrer Konversation.


    Als er ihren Blick bemerkte, ergriff der Bildermagier das Wort: „Entschuldigt bitte, aber habt ihr schon eine Gruppe ausgewählt? Falls nicht könnten wir vielleicht zu dritt eine bilden.“


    Überrascht drehte sich Juste um und musterte den Mann, der sich so unhöflich in das Gespräch einmischte. Er war ein wenig kleiner als Juste, hatte blaue, leicht grünliche Augen und wirkte generell ziemlich normal. Fragend drehte er sich wieder zu der Magierin um und fragte: „Hättest du etwas dagegen?“


    Can schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe nichts dagegen“, meinte sie tonlos und musterte die beiden mit trüben Augen. Nun gut, jetzt hatte sie anscheinend ihr Team. Schneller als erwartet. Aber dennoch - So hatte sie sich ihr Team irgendwie nicht vorgestellt.


    Damit hatte Jan also seine Gruppe - und zwar unkomplizierter als er es sich nach dem Gespräch mit dem Wolfsbesitzer vorgestellt hatte. Weil er bisher nur Can kannte, wandte er sich nun einmal an den Jungen: „Ich bin übrigens Jan. Ich bin ein Bildermagier und habe mich auf das Zeichnen von Tieren spezialisiert.“


    „Ich bin Juste, ein Giftmagier. Schön, dich kennen zu lernen“, antwortete Juste. Dann sah er fragend zu dem Mädchen. „Und wie heißt du, wenn ich fragen darf?“


    Nicht noch jemand, der meinen Namen wissen muss, schoss es Can durch den Kopf. Okay, er fragte ja auch nur nach dem Namen - dennoch störte es die Feuermagierin, dass an einem Tag so viele Menschen etwas von ihr wissen wollten. Gleichzeitig kam sie sich unheimlich pingelig vor, denn es war ja wirklich nicht mehr als ihr Name, der bisher gefallen war. So antwortete sie schlicht: „Can.“ Auf kurzen Protest von Alisanos fügte sie noch kurz hinzu: „Und das hier wäre Alisanos.“ Mehr brauchten beide nicht zu wissen.


    Nachdem sich die Magierin vorgestellt hatte, ließ Jan seinen Blick noch einmal schnell durch den Raum schweifen. Nachdem er nicht fündig geworden war, wandte er sich an die Magierin des Teams: „Wir dürfen ja vier Personen in die Gruppe aufnehmen. Meinst du, wir sollten unseren Mitbewohner in die Gruppe mit aufnehmen?“ Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu: „Wo ist er eigentlich? Ich habe ihn heute Abend hier noch nicht gesehen.“


    Der Hyperaktive! Der Gedanke, die Arbeitszeit mit einem Typen zu verbringen, der wohl eher kurze Zeit stillsitzen konnte, ließ Can innerlich erschaudern. Ausweichend antwortete sie: „Ich bin mir nicht sicher, ob er vielleicht nicht schon ein Team gebildet hat.“ Den schrägen Blick seitens Alisanos ignorierte sie.


    „Vielleicht hast du Recht“, meinte Jan. Nach kurzem Zögern fügte er noch hinzu: „Falls er noch keine Gruppe hat und wir bis dahin noch nicht zu viert sind, kann er ja morgen früh noch spontan dazu kommen.“


    Verwundert schaute Juste zwischen Jan und Can in und her. „Wer ist denn dieser Mitbewohner, von dem ihr da redet?“, fragte Juste. „Ich kenne ihn wahrscheinlich sowieso nicht, aber es wäre trotzdem schön zu wissen.“


    Die Erleichterung nicht anmerkend, nickte Can bloss, Justes Frage schob sie stillschweigend auf Jan über. Alisanos tat es ihr gleich, jedoch nicht ohne einen langen, dem Seufzen ähnlichen Ton von sich zu geben - er hatte im Grunde ja auch nicht die besten Erfahrungen mit Vlad gemacht. „Dieser Fischfresser“, meinte er leise, doch zornig.


    „Das ist ein etwa zwanzig Jahre alter, groß gewachsener Magier mit blonden Haaren, der genau wie Can und ich heute zur Gilde beigetreten ist“, antwortete Jan. „Er scheint recht gut auf andere Personen zugehen zu können, auch wenn das auf manche vielleicht etwas aufdringlich wirkt.“ Nach kurzem Zögern fügte er noch hinzu: „Sein Name ist mir gerade allerdings entfallen.“ Oder hatte der Mitbewohner Jan gegenüber seinen Namen verschwiegen? So wie er auf Can und ihn eingegangen war, war sich der Bildermagier da nicht so sicher.


    Juste nickte langsam. Wie erwartet kannte er die Person nicht. "Kannst du dich an seinen Namen erinnern?", wandte er sich wieder an Can.


    „Sein Name war Vlad. Und er war in der Tat ein sehr... Offener Mensch“, antwortete Can knapp. „Ein elender Tierquäler ist er!“, quietschte Alisanos gepresst hervor und drückte die Klauen seiner Vogelfüße etwas tiefer in Cans Schulter.


    Juste schnaubte belustigt. „Ein Tierquäler also, sehr interessant. Wie quält er seine Opfer denn?“, fragte er Alisanos mit belustigtem Funkeln in den Augen.


    Überrascht, dass man ihm Aufmerksamkeit schenkte, beugte der Vogel sich etwas nach vorne, damit man ihn besser verstand. „Freiheitsberaubung, mein Lieber. Mit bloßen Händen nimmt er einer armen Amsel jegliche Chance, sich irgendwie aus dem Staub machen zu können!“ Er schüttelte den Kopf. „Man packt einen Vogel nicht so, dass er keine Fluchtmöglichkeiten mehr hat, so etwas gehört sich einfach nicht. Da kommt man sich doch vor wie... Wie...“ - „Ein Suppenhuhn?“, half ihm Can mit einem leichten, belustigten Lächeln. Rasch sprang Alisanos von ihrer Schulter und landete auf Justes Kopf. „Und dann nannte er mich auch noch so! Dieser Halunke!“


    „Das klingt wirklich nicht besonders nett“, murmelte Jan. Wenn er es richtig einschätzte musste das kurz bevor er Vlad und Can begegnet war passiert sein. Da er erst auf einem Bauernhof aufgewachsen war und dann einige Jahre in einem Tierpark gearbeitet hatte, konnte er über so eine Tierquälerei - anders konnte man das tatsächlich nicht nennen - nur den Kopf schütteln. Falls Vlad sich tatsächlich der Gruppe anschließen sollte, nahm er vor, daran zu denken, damit es mit seinen gezeichneten Tieren nicht zu Problemen kommen würde.


    Als Alisanos auf seinen Kopf sprang, musste Juste sich sehr beherrschen, um ihn nicht direkt wieder abzuschütteln. Stattdessen hielt er erstmal komplett still. Dann legte er vorsichtig die Hand vor den Vogel und sagte, darauf bedacht, den Kopf nicht zu stark zu bewegen: „Suppenhuhn, ernsthaft? Wie kommt man denn bitte auf so einen bescheuerten Spitznamen?“


    Noch immer leicht lächelnd schüttelte Can ihren Kopf - wegen eines kleinen, dummen Vorfalls ein solches Theater machen. Sie verstand Alisanos' Sorge eher geringfügig. Selber schuld war er, wenn er fremden Menschen zu Nahe kam. So, wie er es doch immer tat.


    Alisanos balancierte mit leichten Schwierigkeiten auf dem Kopf des Giftmagiers, ehe er erneut seinen Schnabel öffnete: „Wie man darauf kommt, habe ich mich auch schon gefragt. Suppenhuhn! Zu einer Amsel!“ Vorsichtig hüpfte er auf Justes Hand, welche sich ihm anbot. „Manche Menschen haben keine Ahnung, wie sehr es einen Vogel verletzt, mit einer Leibspeise verwechselt zu werden! Von wegen zivilisiert!“


    Vorsichtig legte Juste die Hand, auf der Alisanos saß, auf einen Tisch und sah ihn aufmerksam an. „Ich glaube kaum, dass es überhaupt ein Mensch wirklich nachvollziehen kann. Aber ein wenig mehr Taktgefühl sollte man trotzdem erwarten können, da hast du auf jeden Fall recht“, antwortete er mit einem Lächeln.


    „Schön, jemanden zu Treffen, der Ahnung von der Sache hat!“, meinte die Amsel freudig, hüpfte auf den Tisch und drehte sich mit freudigem Glanz in den Augen zu seinen neuen Kameraden um. Offensichtlich schien er - zumindest Juste - schon ins Herz geschlossen zu haben. „Ich denke, wir werden ein gutes Team bilden!“



    Gemeinschaftspost von Feuerdrache, Liu und mir.

  • Destiny Moon

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