Ich kaufe - du schuftest

Ich denke das Problem liegt eher daran das diese Länder (China, Indien, usw.) diese Waren (gehen wir jetzt einfach mal Kleidung aus) billiger als alle anderen produzieren können, da die Menschen auf Geld angewiesen sind und dabei ist es egal wie wenig die denen bezahlen, Hauptsache etwas. Die armen Menschen. Würde man so etwas in einem Land produzieren, welches gleich neben oder wenigstens in der Nähe des zu beliefernden Landes liegen würde, wären dies schon einmal besser. Zum Beispiel Frankreich und Deutschland. Wegfall von langem Transport, Zoll, ... Solche Sachen fallen bei China und Indien schon schwer ins Gewicht.
Problem Nummer zwei: Man will alles haben und das so billig wie möglich. Vergleichbar mit der Massentierhaltung. Verständlicherweise ist hier der Otto-Normal Bürger nicht in der Kritik. Wie soll er sich das T-Shirt für einen fairen Preis auch kaufen können wenn er das Geld dafür schlichtweg nicht hat? Damit ist er gezwungen auf billigere Produkte umzusteigen, deren Produzenten haben dann logischerweise auch wieder weniger Geld und müssen bzw. müssten dann auch auf billige Produkte umsteigen. Wenn es diese nicht gibt dann hat man die A Karte gezogen. Das bewegt sich also in einer krassen Abwärtsspirale.
Das ist nun mal echt schei*e. Meiner Meinung nach müsste der Staat, die Staaten oder vielleicht sogar ein Bund (EU) etwas dagegen tun, indem man z.B. Mindest- sowie Höchsteinkommen und Preise auf miteinander funktionierende Werte reguliert. Aber das wird wohl, wie jeder Kommunistisch (angehauchte) Gedanke, nur ein Wunschdenken bleiben. =/

Zitat von KersL

Das stimmt schon aber die Politik wird nichts ändern, wenn die Menschen kein Zeichen setzen, dass sie eine Veränderung wollen!

Wie soll man denn ein Zeichen setzen, wenn dieser ganze Bio und Fair Trade kram eigentlich für einen selber mehr Nachteile mit sich bringt, als Vorteile (den einzigen Vorteil, den ich in Fair Trade sehe, ist, dass man sein schlechtes Gewissen beruhigt, was man sich entweder selber eingeredet oder was man sich hat einreden lassen.)
Diese Fair Trade Produkte sind zum einen wesentlich teurer als normale Produkte. Die T-Shirts aus deinem Online Shop würde ich zum Beispiel niemals anziehen und für den Preis von 24 Euro nicht mal kaufen. In anderen Online Shops sieht man oft ein ähnliches Bild, zu wenig Angebot und meist ziemlich überteuert. Klar geben manche Leute 30 Euro für ein T-shirt einer bestimmten Marke aus, aber diese Klamotten haben wenigstens den Vorteil, dass man sein gesellschaftliches Ansehen steigert, da man zeigt, dass man Geld hat. Ich sehe nämlich, dass der Pulli von einem Markenhersteller ist, bei Fair Trade sehe ich nicht, dass das Fair Trade ist, zudem ist die gesellschaftliche Akzeptanz da niedriger, man wird da eher als jemand gesehen, der Öko ist und der anscheinend zuviel Geld hat (eher abfällig).^^
Hauptproblem ist an den Produkten eins: Sie kosten gut das dreifache wie herkömmliche Produkte. Gut, man kann sich ja EIN T-Shirt für 30 Euro kaufen, Problem nur: Ich brauch nunmal mehr als nur eins. Da ich meine T-Shirts jeden Tag wechsel, brauch ich die Woche min. 7 Stück, da ich aber nicht jede Woche dieselben T-Shirts anziehen will, brauch ich logischerweise mehr. Dann braucht man noch Hosen, Unterwäsche, Socken. Ich meine, wenn die Hersteller es auf die Reihe kriegen, dass ich meine Fair Trade Sachen abends in den Wäschekorb lege und die morgens in einer anderen Farbe und Frisch gewaschen, getrocknet und gebügelt rauskommen, dann gebe ich 30 Euro gerne aus, aber da dies leider nicht der Fall wäre, brauch ich mehrere Klamotten und ja, mit etwas mehr als 1000 Euro Gehalt im Monat kann ich nicht jeden Monat 200 Euro für neue Klamotten ausgeben, wo ich eher für ein Siegel bezahle, nachprüfen, obs den Leuten da unten wirklich besser geht, kann ich nunmal nicht, schließlich ist Bio auch nicht so Bio, wie man es uns oft genug glauben machen möchte (und für Ein Siegel zu bezahlen, wo meine Kohle vlt. nur in die Tasche von fetten Firmenbossen fließt, bin ich nicht bereit dafür noch extra Geld auszugeben). Wo wir beim nächsten Punkt sind, wenn ich nur noch Bio kaufen würde, würde fast mein ganzes Gehalt für Miete, Klamotten und Essen ausgeben. Und sorry, das alleine macht mich nun mal auch nicht glücklich.
Wenn Fair Trade mehr Anklang finden soll, dann muss es billiger werden (aufgrund höherer Produktionskosten unwahrscheinlich), das Angebot müsste größer werden (da aber Fair Trade für viele Otto Normalverbraucher zu teuer ist, wird auch die Nachfrage nach mehr Angebot nicht steigen), sie müssten Qualitativ besser sein und das ganze müsste durchsichtiger sein. Sie müssen einfach einen Vorteil für den Konsumenten haben, das schlechte Gewissen beruhigt das nicht, weil viele da einfach keines haben, weil sie nicht das Gefühl haben, dass sie was falsch machen, sondern sie leben so, wie es für einfach am besten funktioniert.

Zitat von KersL

Heutzutage lässt sich in unserer Gesellschaft leider alles mit dem Argument "Aber 90% der Deutschen machen das doch auch, dann kann es nicht so schlecht sein.".. oder "Ich als einzelner kann sowieso nichts ändern." abtun. Das finde ich ziemlich bemerkenswert - in negativer Weise.

Das kommt aber eher daher, weil man durch viele Veganer und so, oftmals das Gefühl bekommt sich rechtfertigen zu müssen und die Aussage, "ich kanns mir nicht leisten", was man so als Gegenüber eig. nur beurteilen kann, wenn das Gegenüber gerade mit einer S Klasse vorgefahren kommt, dann wird das als Ausrede angetan. Ich höre persönlich dann diese Weltverbessernden Floskeln meist eher nur von Leuten, die mit einem normalen Einkommen sich nur alleine durchbringen müssen oder bereits schon sehr viel verdienen (Man kann es sich ja schließlich leisten). ^^'
Zudem ist die Aussage: "Die anderen machen es doch aus und ich kann eh nix verändern" (was ja so gesehen auch stimmt), sich eben einfacher sagen, als wenn man durchblicken lässt, dass man es nötig hätte aufs Geld zu achten. ;)

Meine Meinung hab ich ja eigentlich schon ausführlich begründet, aber eins nochmal:

Fair trade Produkte sind nicht unbedingt teurer. Ich zB habe mir ein T-Shirt bestellt für 18 Euro inklusive Versand. Und die Qualität ist super! :)
Wenn man an falscher Ort und Stelle sucht, kann man dafür sicher auch 30 Euro blechen. Wenn..

Und das stimmt. Mir direkt bringt es keinen Vorteil. Aber ich zeige, dass es mir nicht egal ist, wie mit den Menschen umgegangen ist. Und umso mehr Menschen das tun, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich irgendwann etwas ändert.
"Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld wenn sie so bleibt."

Und Vegetarier/Veganer haben in diesem Thema nichts zu suchen. :)
Außerdem reden diese einen nicht mit weltverbesserischen Sachen voll (okay, manche vielleicht schon, was weiß ich), die meisten sind nur verzweifelt und wütend (verständlich, bei Sprüchen wie:"Du isst meinem Essen das Essen weg" jeden Tag..), und dann versucht man halt, mit sachlichen Argumenten anderen beizubringen wieso weshalb warum. Wenn dann diese Argumente als Kaudawelsch ausgelegt werden, ist es klar, dass einem vlt. man das ein oder andere Zickige rausrutscht.
Und das ist menschlisch. :)

Es gibt viel, sehr modische fairtrade Kleidung.

Hier mal die 2 bekanntesten:
hessnatur
armedangels

Nicht Öko look und so. :)

Zitat von NANEx

Mir relativ egal woher meine Kleidung oder sonstige Sachen kommen.. Solange für mich der Preis und die Qualität stimmt bin ich zufrieden und wenn ich ehrlich sein soll, interessieren mich die ganzen Japaner, Chinese, Inder oder Afrikaner oder woher auch immer die ganzen Sachen hergestellt werden nicht.

Mich juckts auch nicht, wo mein Kram herkommt, wie es hergestellt wurde und wie viel Cash die Leute bekommen, die das hergestellt haben. Ich kauf mir mein Zeug, weil ich es brauche und nicht weil ich irgendwen unterstützen will. Und wenn mir was gefällt und der Preis dann auch noch stimmt, was zwar nicht oft der Fall ist, aber falls es mal vorkommt: dann wirds einfach gekauft, der Rest interessiert mich nicht.

FairTrade Kram hin oder her. Wenn ich mir was kaufe, dann weils mir gefällt und nicht weil ich n gutes Gewissen haben will. Wenn da Tshirts 20-30 Euro kosten, kauf ich mir lieber für 20-30 Euro 3-5 Tshirts mit 'guter' Qualität. Hauptsache es geht nicht nach n paar Wochen direkt kaputt und ist bequem.

Und wenn ich ehrlich bin, hab ich auch überhaupt kein Bock irgendetwas an dieser Welt zu verändern, was mich nicht betrifft. Ich leb einfach für mich und was mit dem Rest passiert (solangs nicht meine Familie/ Freunde sind) interessiert mich einfach n Keks. Und wenn ich damit irgendwem schade, oder der Umwelt, oder was weiß ich, dann isses halt so.

Gruß an alle, die das asozial finden.

Zitat von NANEx

... und wenn ich ehrlich sein soll, interessieren mich die ganzen Japaner, Chinese, Inder oder Afrikaner oder woher auch immer die ganzen Sachen hergestellt werden nicht. Kann sein das ich in dieser Hinsicht etwas "Rassistisch" bin oder Egoistisch oder was auch immer...

Zitat von Circa

Mich juckts auch nicht, wo mein Kram herkommt, wie es hergestellt wurde und wie viel Cash die Leute bekommen, die das hergestellt haben.

Na Glückwunsch zu dieser Meinung.
Zum Glück denken nicht alle Menschen auf der Welt so, was dazu führt, dass zumindest bei ein paar Firmen laaangsam ein Umdenken einsetzt und irgendwann gerade in Indien nicht mehr unter so absolut katastrophalen Bedingungen produziert wird.
Manchmal wünscht man sich, dass jemand, der eine solche Meinung vertritt mal ein paar Wochen dort lebt und arbeitet. Möglicherweise würde das ja helfen. :D

Zitat von NANEx

Ich persönlich bin mir auch sicher (ACHTUNG: DAS IST KEINE UNTERSTELLUNG) dass hier viele Schreiben "Hey, ich hab dies und das Fair Trade gekauft und damit helfe ich dort und dort" aber in Wirklichkeit das selbe Zeug kaufen wie jeder andere auch. Und da bin ich mir seeehr sicher!

Sagt man ja gerne, dass alle anderen es sich nur nicht trauen zu sagen, was sie denken und nur man selbst so cool ist auszuprechen, wie es nun mal in Wirklichkeit ist. :D
Letztendlich ist es halt eine Meinung (wenn auch eine etwas peinliche) und niemand hier wird etwas daran ändern...Trotzdem gut, dass halt noch genug Menschen anders denken (und offenbar auch entsprechend handeln). Muss sich ja nicht jeder selbst der Nächste sein.
Abgesehen davon kann man vieles, was fair produziert wird ganz normal im Laden kaufen und oft kostet es nicht mal mehr oder nur kaum mehr. Aber dazu muss man natürlich die Augen auf machen.

Zitat von Bastet

Ich glaube auch nicht, dass es allzu viele Menschen gibt, die tatsächlich nur darauf achten, was sie kaufen und woher es stammt. Das liegt nicht einmal in unserer Macht, das wirklich zu kontrollieren und in Wirklichkeit macht das wohl kaum einer so, dass es in Arbeit für ihn selbst ausartet. Sprich, wir leben alle nicht dafür um fair zu konsumieren, egal ob es um Ausbeutung anderer Menschen oder um Tiere geht.

Ja, wer macht das schon. Ich nicht und du (sicherlich) auch nicht. Aber es geht halt darum, ob man versucht zumindest hier und da darauf ein bisschen zu achten oder ob man herausposaunt, dass einem alles am Ar*** vorbei geht und es einem vollkommen gleichgültig ist, was mit den Menschen dort gemacht wird. Sowas ähnliches hatten wir im Vegetarier-Thema ja auch schon, als es darum ging, wie die Tiere gehalten werden. Solche Meinungen sind einfach ... uncool.

Rofl, wie hier wieder versucht wird, anderen Usern eine Meinung aufzuzwingen, köstlich. :D

An die Fair Trade Freunde und Befürworter: Ihr solltet Fair Trade nicht direkt in den Himmel loben, denn so fair wie es dargestellt wird, ist es auch wieder nicht. Informiert euch mal über die Richtlinien, ab wann man ein Produkt als "Fair Trade" bezeichnen darf. Ich habe es nicht mehr genau im Kopf, aber so weit ich mich erinnere reicht es aus, wenn ein kleiner Prozentsatz der Produktionsschritte "fair" produziert wurde, um ein Fair Trade Logo aufdrucken zu dürfen. Und naja, wenn die Arbeiter läppische 20€ mehr im Monat verdienen redet man auch schon von Fair Trade..Klar gibt es einige befürwortende Beispiele, aber die dienen meiner Meinung nach hauptsächlich als Werbung für die "Fair Trade" Produkte, denn letztendlich verdient eher der Händler daran, der mit "fairer Herstellung" wirbt und nicht der Arbeiter.

An sich ist die Sache natürlich keine schlechte Idee, die Weltwirtschaft hat riesigen Nachholbedarf bzw. müsste komplett überarbeitet werden, denn die schnelle Globalisierung hat hauptsächlich nur den Industriestaaten zu Reichtum verholfen. Dennoch gebe ich zu, dass ich nicht auf Fair Trade Logos achte. Zum Einen bin ich ein Pessimist und glaube einfach nicht daran, dass es so fair zugeht, wie man es uns weismachen will und zum anderen werde ich von billigen Angeboten angezogen und nicht von einem Logo, das sogar Ketten wie Lidl auf Produkte druckt. Komischerweise ändert sich in den Supermarktketten ja doch nichts am Preis, woher das wohl kommt? Wirklich fair, oder simples Marketing?
Worauf man sich, meiner Meinung nach, eher verlassen kann, sind die speziellen Fair Trade Läden, die es ja immer öfters gibt, aber mir persönlich sind die Waren, die dort angeboten werden einfach zu teuer.