Jap, das Black Widow Fiasko war wohl deutlich Executive Meddling. Ich meine, von allem was ich gehört habe, dass sich Whedon mit einem der Produzenten LAUTSTARK am Set darüber gestritten und hat dann irgendwann den Film einfach nur noch abgearbeitet.
Ich meine, ernsthaft, Whedon bezeichnet sich meines Wissens nach selbst als Feminist, insofern ist es klar, dass er sich da wahrscheinlich genau so drüber geärgert hat, wie du oder ich. Argh, an den Film zu denken, macht mich echt nur wieder wütend. Ich meine, ganz ehrlich, Phase 2 ließ mich ja eh schon da: Winter Soldier war toll, Guardians war lustig und Thor 2... Hatte Loki und Loki retteet eh alles, aber Iron Man 3 war einfach nur mies (oh, mich hat es auch so aufregregt, wass sie mit Maya Hansen gemacht haben) und Avengers 2 war einfach nur ein Desaster - nicht nur bezüglich Black Widow, sondern auch mit so vielen anderen Charakteren.
Autsch, das klingt nach einer echten Katastrophe. Beziehungsweise, wir haben den Film alle gesehen - es war eine echte Katastrophe.
Ja, Whedon bezeichnet sich tatsächlich als Feminist, und nach meinen Maßstäben ist er auch ein ziemlich guter. ^^
Iron Man 3 ist einer der Filme, die wirklich absurd sind, was Frauendarstellung betrifft, einfach weil total unlogische Wege eingeschlagen werden, damit die auftretenden Frauen in eine passivere Rolle abdriften. Maya Hansen hat in den Comics Extremis mitentwickelt und Iron Man 3 will uns weismachen, dass sie nicht in der Lage ist, innerhalb eines guten Jahrzehnts ein Problem zu lösen, das Tony Stark besoffen innerhalb einer halben Stunde fast schon erledigt hat?
Klar, in der dargestellten Welt soll Tony der Klügste sein, aber das Level ist wirklich absurd. Und, wieso Tony, wieder, anders als in den Comics, es zwar fertig bringt, sich Unmengen von gepanzerten Anzügen zu bauen, aber nie auf die Idee kommt Pepper, die ihm ja so wichtig ist, auch nur einen (hust *Rescue* hust) zu bauen, oder seinem besten Freund Rodey eventuell einen Ersatzanzug zu machen? Nee, das wäre ja fast schon logisch.
Aus feministischer Perspektive ist der Film ein Fiasko.
Was ich ihm zumindest theoretisch anrechnen wollen würde (wenn sie es nicht so mies vergeigt hätten), wäre, dass sie versucht haben, Tony Stark, der ja quasi die coolste Sau im Marvel-Universum sein soll, mit PTSD darzustellen. Einerseits ist es nett, weil dadurch gezeigt wird, dass solche Traumata und Probleme wirklich jede Person erwischen können, aber andererseits wurde das ganze Thema viiiiel zu inkonsistent behandelt und hat sich am Ende ja sowieso in Luft aufgelöst (und wird nach dem Film auch nie wieder erwähnt), was es halt zu einer wieder schädlichen, weil falschen Darstellung von psychischen Problemen macht. :/
Reden wir nicht mehr über Iron Man 3, das ist für uns alle wohl das beste.
Ich meine, ernsthaft, ich verstehe es nicht. Auch in Ant-Man dann. Ja, ja, lol, Schenkelklopfer, Hope ist wesentlich besser für den Job geeignet, aber sie wird dennoch nicht Ant-Man. lol Ist das nicht lustig?
NEIN!
Gott, das war echt schlimm bei Ant-Man. Ich meine, ich habe gehört, dass Hope im originalen Edgar Wright-Skript eine wesentlich kleinere Rolle gespielt hat (was effektiv bedeutet, dass es eine darkest Timeline gibt, in der Ant-Man überhaupt keine weibliche Hauptrolle hat), aber gerade die Tatsache, dass das den Leuten von Marvel bewusst war und sie dafür gesorgt haben, dass Hope im tatsächlichen Film eine Hauptrolle erhält, aber sie es sich aus irgendwelchen unlogischen Gründen dennoch verkniffen haben, ihr einfach den Wasp-Anzug zu geben, war echt ein völlig neues Level an Frustration. Ihr wart in der tendenziell richtigen Richtung, Marvel! Wieso seid ihr den Weg nicht zu Ende gegangen?
Vor allem, weil Wasp im MCU schon lange überfällig ist. Ursprünglich sollte sie ja bereits in Avengers 1 auftauchen. ^^"
Vor allem verstehe ich immer noch nicht, was genau Disneys (und sehen wir es, wie es ist: Das können wir Disney attributieren) großes Problem mit weiblichen Charakteren ist?
Ich habe mal einen Artikel gelesen, wo erklärt wurde, wie Disney das (zumindest vor sich selbst) ''rechtfertigt''. Disney hat ja die ganzen Prinzessinen-Filme. In ihrer Logik sind diese Filme nur für Mädchen interessant (dass sie eigentlich total schädlich sind, tut in Disneys Finanzplan nichts zur Sache), also haben sie Marvel als 'nur für Jungs'-Sache dazugeholt. Damit decken sie ihrer Meinung nach das ganze Spektrum ab. In Disneys perfekter Welt schauen die Mädchen die Prinzessinenfilme und die Jungs die Marvel-Sachen, Überschneidungen sind nicht erwünscht, beziehungsweise ist es in ihrer Weltanschauung gar nicht möglich, dass Jungs Filme mögen können, in denen ein Mädchen mehr als nur eine Damsel in Distress ist, weil das wäre ja eine gleichwertige Darstellung, and after all, girls have cooties!
Ich habe die erste Staffel geschaut, fand sie auch toll, vor allem weil es beinahe mal umgekehrt war: Fast nur weibliche Charaktere mit Jarvis als Quotenkerl, wenn man so möchte, was zur Abwechselung mal nett war. Aber ich muss ganz offen und ehrlich sagen: Ich habe aktuell Hemmungen die zweite anzuschauen, nachdem ich SHIELD gedropt habe. Ich habe so eine Angst, dass sie Carter auch noch kaputt machen <.<
Also, falls es dich beruhigt, auf meiner feministischen News-Seite klingt es so, als wäre Agent Carter weiterhin genau so toll. Und meine beste Freundin, die bei der feministischen Gruppe unserer Uni dabei ist, hat auch gemeint, dass die Serie nur ein Problem (aufgrund des Location-Wechsels) hat: Zu wenig Angie!
Ich selbst habe die zweite Staffel noch nicht gesehen, aber ich mache mir in dieser einen Hinsicht keine so großen Sorgen. Ich habe auf jeden Fall vor, mir die Staffel anzusehen. :)
Und jetzt zu meinem Lieblingsthema: Wieso Steve Rogers canon bisexuell ist.
Wenn ich den Film so analysiere, wie ich es gelernt habe, ist das im Grunde die einzige Antwort, die dabei herauskommt:
Wir alle wissen dank Capt. America 1 und Peggy Carter, dass der gute Steve auf Frauen steht.
Und in Captain America 2 geht es dann mit der filmischen Diskussion um Bisexualität los, sogar intradiegetisch. Betrachten wir die Fakten: In CA2 (so kürze ich das jetzt einfach mal ab) wird gezeigt, dass Steve nicht mehr mit seiner Freundin Peggy zusammensein kann, weil sie zu alt ist und an Alzheimer leidet. Damit wird sie als potenzielle romantische Partnerin quasi ausgeschlossen.
Aber, Steve kommt im ganzen Film mit keiner anderen Person zusammen. Natürlich könnte man diesen Punkt jetzt abtun und sagen, dass er einfach zu beschäftigt damit ist, Hydra zu besiegen, um sich einer Beziehung zu widmen. Dieser Punkt wird aber vom Film angesprochen, nämlich durch die gute Natascha Romanov: Durch sie wird nämlich die Tatsache, dass Steve sich nicht in einer Beziehung befindet, immer wieder explizit thematisiert. Also stellt der Film ziemlich direkt die Frage, mit wem Steve gerne eine Beziehung führen würde.
Und Steves Antwort darauf, wieso er keine Beziehung mit jemandem eingeht, ist die folgende: Er braucht eine Person mit gleicher Erfahrung wie er. Das sagt er direkt so.
Und da kommen dann die anderen Figuren des Films ins Spiel. Der Film präsentiert nur drei Personen, die ähnliche Erfahrungen wie Steve gemacht haben und damit potenzielle romantische Partner darstellen: Einmal wie gesagt Peggy Carter, die aber vom Diskurs des Films bereits als romantische Option ausgeschlossen wurde, und dann... ja, dann kommen Falcon und Bucky, beides Männer.
Die Ähnlichkeit mit Falcon wird schon in der ersten Szene des Films angedeutet, als man merkt, dass nur die beiden Ex-Soldaten frühmorgens ihre Runden joggen, während der Rest der Stadt noch schläft. Dann, als wir sehen, wie Falcon die anderen Kriegsheimkehrer betreut, tauschen Steve und Falcon Nachkriegserfahrungen aus, wie schwer es ist, sich wieder in einem normalen Leben einzufinden, wie schlimm es war, den besten Freund verloren zu haben, die Liste der Ähnlichkeiten wird beim Bonding ziemlich deutlich.
Und bei Bucky ist es sogar noch härter, weil er im Grunde die gleiche Origin Story hat: Bucky und Steve haben im zweiten Weltkrieg gekämpft, an beiden wurden Experimente gemacht und beide waren eingefroren (bzw. Bucky wurde halt immer wieder eingefroren) und haben so bis in die heutige Zeit überlebt, nur, dass es bei Bucky eben durch Hydra geschah (wobei Steve auch nie im Eis gelandet wäre, wenn Hydra nie existiert hätte) . Und nicht nur das, wie wir im Grunde bereits seit Captain America 1 wissen, haben Steve und Bucky ihre Kindheit zusammen verbracht und kennen sich quasi ihr ganzes Leben lang. Viel mehr Gemeinsamkeiten können die beiden im Grunde nicht haben, und diese Gemeinsamkeiten werden explizit als Basis für eine Beziehung mit Steve dargestellt.
Und deswegen bin ich der festen Ansicht, dass Steve Rogers canon bisexuell ist.
(aber machen wir uns nichts vor, Marvel wird nie im Leben zulassen, dass Steve jemals onscreen was mit einem Mann anfängt, egal wie viele SteveXTony-Hints sie in Ultron und die Captain America 3-Trailer streuen *heul*).
[Blockierte Grafik: https://45.media.tumblr.com/8edcb0f41e6f864c9704243914de3087/tumblr_nyd0o1LWcY1s14k1wo7_250.gif]
PS: Die einzige andere Antwort, die dabei herauskommt, ist, dass CA2 unglaublich gerne Die drei Tage des Condor wäre. Sie haben wirklich alles von dem Film übernommen, inklusive Robert Redford, lol.