Ich komme aus einem anderen Land, das viel, viel weit zurückgebildeter ist als die westlichen Länder und Vieles, was ich hier erlebt habe, ist für mich neu gewesen, weil ich sonst nur als Kind hier aufgewachsen bin. Wir sind auch nicht in den gleichen gesellschaftlichen Gruppen unterwegs. Ich tausche mich weniger mit Deutschen und viel mehr mit "Kanacken" aus, die viel mehr Verständnis für mein "Gedankengut" haben. Mein Gedankengut hat weniger was Sexismus, sondern viel mehr mit kulturellen und religiösen Hintergründen zu tun. Das müsstet du langsam aber auch checken können. Und nein, nicht alle Kanacken lassen sich durch irgendwelche schwule Türken, die du mal getroffen hast, repräsentieren.
Das hat auch nicht viel mit kulturellen und religiösen Hintergründen bzw. eine Ausrede für Sexismus ist das sicher nicht. Ich komme auch aus einer muslimischen Familie mit Migrationshintergrund und finde es mittlerweile echt eklig wie präsent Genderrollen und Vorturteile in unserer Welt immer noch sind (Nicht nur bei Muslimen).
Als ich erwachsener wurde und mich getraut habe auch mal ausserhalb meiner Bubble was zu lernen, habe ich auch erstmal gemerkt wie viel ich nicht wusste oder wie viel ich dachte zu wissen. Ich denke jeder der in so einem Kulturkonflikt aufgewachsen ist kommt an so einen Punkt. Aber viele schreckt es ab und bleiben dann lieber bei dem Gedankengut was sie sich vorher schon zusammengebastelt haben weil es in ihrem Kopf funktioniert und/oder weil ja meine Ausländer-Brüder genauso denken.
Ich jedenfalls habe mich dazu entschieden meine Vorurteile abzulegen und mir selbst ein Bild zu machen, mich mit den Menschen auszutauschen und nicht in meinem konservativen Gedankengut zu verkümmern. Kultur und Religion können ein Grund für solch ein Gedankengut sein aber keine Ausrede.