Sexismus

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  • Hm. Mir (als heterosexuelle Cis-Frau) passiert es in meiner Wahrnehmung doch recht häufig, dass sich meine nicht-weiblichen Freunde und Kollegen anzügliche oder unmoralische Witze verkneifen oder sich bei mir entschuldigen, nachdem sie einen vermeintlich derben Spruch gebracht haben. Und andersrum werde ich auch gerne mal verwundert angestarrt, wenn ich selbst einen anzüglichen Witz bringe.


    Ich hatte also schon öfter das Gefühl, dass sich nicht-weibliche Bekannte mir gegenüber anders ausdrücken, weil sie mir allein aufgrund meiner Weiblichkeit keinen anzüglichen/derben Humor zutrauen. Da würde es mich jetzt nicht wundern, wenn nicht-hetero bzw. nicht-cis Menschen ähnliche Erfahrungen in ihrem Umfeld machen, ganz besonders dann, wenn ihr Freundeskreis überwiegend aus heterosexuellen Cis-Personen besteht.

  • Das schon, hatte ich selbst auch angesprochen, aber wenn man über einen anderen Mann einen Witz macht, sind in der Regel Männer eben nicht so zimperlich. Dass sie Frauen anders behandeln sollen, haben sie ja leider gelernt. ^^" ich meine ja, manche wirken dafür einfach seltsam anzüglich und so. Das hat aber weniger mit dem Joke an sich zu tun, als mit der Person, die dahintersteht. Eigentlich hängt das meiste nur davon ab. Bei einer Person kann man irrsinnig lachen und bei einer anderen will man denselben Witz nicht hören, weil man cringed.

  • Das schon, hatte ich selbst auch angesprochen, aber wenn man über einen anderen Mann einen Witz macht, sind in der Regel Männer eben nicht so zimperlich. Dass sie Frauen anders behandeln sollen, haben sie ja leider gelernt. ^^" ich meine ja, manche wirken dafür einfach seltsam anzüglich und so. Das hat aber weniger mit dem Joke an sich zu tun, als mit der Person, die dahintersteht. Eigentlich hängt das meiste nur davon ab. Bei einer Person kann man irrsinnig lachen und bei einer anderen will man denselben Witz nicht hören, weil man cringed.

    Kenne das von mir und Cassandra. Sobald ich einen zweideutigen Witz mache, blockt sie ab und es kommt eine verachtende Stille. Ob sie bloß Berührungsängste hat oder glaubt ich sei hässlich, wer weiß. ( ͡° ͜ʖ ͡°)

  • MAl eine andere Sache zum Thema Sexismus: Friseure


    Nach allem was ich mitbekommen habe ist hier offenbar nicht die Länge und/oder der Aufwand entscheidend, sondern vor allem das Geschlecht. Schlimmstenfalls kommt nochmal die Länge oben drauf.

    So zahlen Männer mit langen Haaren oft genauso viel (oder eher wenig) wie Mänenr mit kruzen haaren, und umgekehrt zahlen Frauen mit kurzen haaren ebensoviel (kein wenig) wie Frauen mit langen Haaren.

    DAS ist doch eigentlich absoluter Sexismus in Reinform. Wieso wird das nicht nach Aufwand gemacht? Lange Haare sind doch perse mehr Aufwand, egal ob da jetzt ein Mann oder eine Frau sitzt? Und genauso wenn man "nur" die Haare schneiden lassen will, sind doch lange Haare auch mehr aufwand als kurze. Also wieso müssen Frauen mit Kruzen mehr bezahlen als Männer mit kurzen?


    Übersehe ich etwas essentielles oder ist das "Branchenüblicher" Sexismus?

  • Übersehe ich etwas essentielles oder ist das "Branchenüblicher" Sexismus?

    Das ist unterschiedlich.. Wenns so gehandhabt wird, würde ich es schon als Sexismus bezeichnen.. Ich hab sehr lange Haare und das ist beim Frisör jedes mal Thema^^ Wenn ich beim Dorffrisör sitze, dann ist es meistens so wie du es beschreibst.. Ich bezahl einfach nen Männerhaarschnitt, obwohl immer jemand dazu nen Spruch parrat hat. In Städten sieht das meistens anders aus.. da bezahl ich dann auch mehr.. Aber selbst da.. ich geh davon aus dass Frauen trotzdem noch n bisschen was mehr bezahlen.

  • Übersehe ich etwas essentielles oder ist das "Branchenüblicher" Sexismus?

    Ist es.

    Zumal Cissexismus auch noch mit dazu kommt. (Also abgerechnet wird das Geschlecht, was ein Friseur annimmt, dass du hast.)

    Ich finde es jedes Mal widerlich, wenn ich für meine 5mm einmal mit dem Schergerät mehr zahle, als mein Freund mit seinen langen, widerspenstigen Haaren.

  • Ich schneid mir selbst seit zwei Jahren selbst die Spitzen und dann schauen andere drüber, ob es nicht mies aussieht und umgekehrt. Das letzte Mal hab ich fast 40 € für Waschen, Schneiden, Föhnen gezahlt. Ich war zusammen mit einem Kumpel in einem Einkaufszentrum und er war bei einem Frisur für vielleicht 15 €. Ich fühl mich dezent verarscht.

    Gerade Kurzhaarfrisuren sind sehr aufwändig, da sich Frisuren rasch rauswachsen und eigentlich sogar mehr Arbeit sind, aber bei langen Haaren Stufen nachschneiden... dazu zum Friseur gehen?

    Würde nur noch zum Färben oder Blondieren zum Friseur gehen.

  • Mal hab ich fast 40 € für Waschen, Schneiden, Föhnen gezahlt. Ich war zusammen mit einem Kumpel in einem Einkaufszentrum und er war bei einem Frisur für vielleicht 15 €. Ich fühl mich dezent verarscht.

    Habe ich persönlich auch noch nie so ganz verstanden, warum Frauen so extrem viel mehr zahlen, ich meine 2 meiner Freundinnen brauchen nicht länger als ich beim Friseur.

    Die eine lässt sich die Spitzen schneiden, die andere hat schon kurze Haare und die lässt sich die nicht aufwändig schneiden. (ähnlich wie bei mir, wenn ich zum Friseur gehe, sage ich nur Seiten/Hinten 14mm Maschine, oben etwas länger als 2cm, vorne minimal, dann ist das Ding in 10min geritzt)

    Sie muss dafür über 30€ zahlen und ich zahle 14.

  • Ich möchte jedem hier (der den Beitrag sieht oder das Thema abonniert hat) sich das folgende Video anzuschauen:


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    Es macht mich unfassbar wütend, obwohl ich als Mann nicht davon betroffen bin, mit was für einer Selbstverständlichkeit, als sei es das normalste der Welt, Männer Frauen belästigen, sowohl im Internet als auch der Realität.

    Und ja, das ist natürlich nichts neues. Leider Gottes. Und ich war mir dessen auch immer bewusst, da ich seit meinem 8. Lebensjahr mit meiner Mutter und Schwester alleine lebe und ich dadurch auch zwangsläufig erfahren habe, was sie bereits ausgesetzt waren.

    Und auch wenn das nichts neues ist, sollte man mMn solche Anlässe dazu nutzen, um laut zu werden und härtere Strafen für sexuelle Belästigung bei Frauen durch zubringen.

    Ja, es herrscht auf dem Papier Gleichberechtigung und vor dem Gesetz sind wir alle gleich. Aber wenn Personengruppen aufgrund von Dingen, die sie nicht beeinflussen können, ständig Gewalt und Belästigung ausgesetzt sind, sollte man entsprechende Gesetze veranlassen, die diese Personengruppen vor solchen Verbrechen mehr schützen.

  • Ogott wenn die solche Chatgespräche vorspielen wird es noch schlimmer als es schon ist irks. :pinch: Die Situation im Taxi wäre purer Horror und der Mitbewohner des besten Freundes. :eeeek: Gerade da hat man ja noch die Naivität von "die Freunde meines besten Freundes werden etwa genauso sei wie er." Also wenn mir meine besten, männlichen Freunde mir erzählen, dass sie den Kerl schon lang kennen und ich dort auf ihn warten soll und der mich auch mit'm Auto noch mitnehmen kann, etwa als wir zu einem See gefahren sind, dann hab ich immer so diese "Restnaivität", dass ich dem vertrauen kann, obwohl ich den kaum kenne. Bisher bin ich auch gut damit gefahren, aber wie man öfters mitbekommt, haben nicht alle dieses Glück.

    Mal natürlich vom letzten Teil abgesehen, der einen einfach nur Magenschmerzen bereitet, auch wenn ich selbst einige Male persönlich wie auch in der Schule aufgrund sozialer Projekte mit weiblichen wie männlichen Vergewaltigungs/Missbrauchsopfern zu tun hatte.

    Es gibt auch so verrückte Dinge, die man dann denkt, die man nicht denken sollte, beispielsweise: "Na zum Glück ist mir dann doch viel weniger passiert als diesen Freunden" oder auch zB war ich feiern, hatte zu viel getrunken und bin im kurzen Kleid eingeschlafen (oder einfach nur so mal im Bikini eingeschlafen) und hab mich dann gefreut, dass ich von meinen Freunden zugedeckt wurde und es eben keiner ausnutzte. Da war ich so 14-16 oder so, erst später denkt man sich wie verrückt es ist, dass man sich darüber freut decent human beings im Freundes/Bekanntenkreis zu haben und wenn mir eine Person eben anvertraut, was ihr im engeren Kreis passiert ist, freue ich mich immer dann später, wenn ich meine Freunde treffe und darüber nachdenken muss, noch darüber, obwohl das eher selbstverständlich sein sollte.


    Es macht mich unfassbar wütend, obwohl ich als Mann nicht davon betroffen bin, mit was für einer Selbstverständlichkeit, als sei es das normalste der Welt, Männer Frauen belästigen, sowohl im Internet als auch der Realität.

    Das bist du nur deshalb nicht, weil du wohl(?) nicht bi/schwul bist und nicht nach einem männlichen Partner suchst. ^^"

    Oder im Allgemeinen: für Jungs im Kindes- und Jugendalter ist es genauso gefährlich und ich würde auch einem Sohn die selbe Vorsicht einbläuen. Die Dunkelziffer ist nur noch viel höher als bei Frauen und Mädchen.

    Ich war tbh echt enttäuscht und verärgert darüber, dass ich von so einigen Frauen gelesen habe die meinten, Männer bräuchten auf Twitter den MeToo-Tag gar nicht benutzen, um schon wieder die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken etc. :pinch:



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    Nun sonst... gut, solche Kommentare wie "die ist ja ein Klappergestell" über Models können auch von anderen Frauen kommen. Hat man da nachgeprüft, ob alle Kommentare von Männern kamen? Ist ja bei Youtube nicht immer so ersichtlich und solche Art von Kommentaren, die sich drauf beziehen, dass die Frau "zu dünn" sei, "wie eine Schlampe aussehe", zu hübsch sei und deswegen dumm sein müsste, etc. kommen meiner Erfahrung nach sogar noch häufiger von Frauen, die halt vor dem Computer sitzen und gerade einfach nur vor Neid regelrecht platzen. Es sind leider noch viel zu viele Frauen drauf sozialisiert, dass sie aufeinander losgehen müssen, wenn sie sich von der anderen bedroht sehen oder die Frau ihnen "zu stereotypisch" ist und sie denken man sei deshalb ein leichtes Ziel. Ja solche Frauen sind mir speziell online begegnet, aber auch zwei in real, die stolz rausposaunten wie feministisch(tm) sie wären und wenn du dann so bist, wie du bist, passt es ihnen doch nicht. Es war gelinde gesagt eklig und diese sind dann überrascht, wenn man gegen deren Erwartungen doch kein gutes Ziel abgibt. xD

    Also ja, gerade solche Kommentare können sehr leicht von beiden Geschlechtern kommen.

    Aber generell, egal ob schlussendlich von Männern und Frauen blöde Kommentare über deren Äußeres und Stil kommen, ist es so, dass sich die Gesellschaft speziell auf Frauen zB hier in der Öffentlichkeit einschießt.

  • Das alles ist ja schon bekannt. Es gibt halt Männer, wo es besser gewesen wäre wenn diese keinerlei Pubertät durchgegangen wären und Kinder geblieben wären. Ich glaube man sollte lieber die Selbstbefriedigung positiver in die Öffentlichkeit mittragen, weil es wird selbst auf Pornoseiten als das Schlechte dargestellt. Dabei ist es wissenschaftlich bewiesen, dass selbst die Selbstbefriedigung zu einen positiven Effekt kommt. Der Vorteil hierbei ist wohl, dass man keine anderen Leuten belästigt und es lenkt wohl von Gedanken ab, Andere mit wirren Aussagen zum fi**** einzuladen usw..


    Letztendlich ist es wichtig zu vermitteln, dass Frauen kein Spielzeug sind, sondern Menschen sind. Also wenn jemand belästigt fühlt usw... man kann das sagen und sich trennen. Ich verstehe hier nicht so, wieso bei sowas eine Trennung so schwerfällt. Ich halte mich ja auch nicht dort länger auf, wo ich mich unwohl fühle. Gut, vielleicht bin ich nur ein Mann, aber Frauen halten sich doch sicherlich auch ungern dort auf, wo man sich unwohl fühlt.


    Dass so wenige Fälle aufgedeckt werden bzw. straftrechtlich nachgegangen werden ist ein großes Problem. Letztendlich sind es aber die Frauen, die das mit sich machen lassen. Es wird belästigt, dann wird immer wieder neue Hoffnung geschöpft bis die Frauen physikalisch am Ende sind. Aber da ist es aber schon meist zu spät und seelisch ist viel kaputt, was sich nie mehr ganz heilt.

  • Letztendlich ist es wichtig zu vermitteln, dass Frauen kein Spielzeug sind, sondern Menschen sind. Also wenn jemand belästigt fühlt usw... man kann das sagen und sich trennen. Ich verstehe hier nicht so, wieso bei sowas eine Trennung so schwerfällt. Ich halte mich ja auch nicht dort länger auf, wo ich mich unwohl fühle. Gut, vielleicht bin ich nur ein Mann, aber Frauen halten sich doch sicherlich auch ungern dort auf, wo man sich unwohl fühlt.


    Naja, einerseits dreht sich der Beitrag in erster Linie um Alltagssexismus ausserhalb von Beziehungen, andererseits kann es diverse Gründe geben, wieso man sich in einer toxischen Beziehung gefangen fühlt: Angst vor dem Partner bzw. vor dessen Racheaktionen, Scham, ein geringes Selbstbewusstsein, emotionale oder finanzielle Abhängigkeit von seinem Partner, Misstrauen gegenüber der Polizei... Oft sind solche Menschen auch Opfer von Gaslighting seitens ihres Partners und gar nicht in der Lage, zu erkennen, dass sie abused werden bzw. wie eine gesunde Beziehung eigentlich aussehen müsste.


    Letztendlich sind es aber die Frauen, die das mit sich machen lassen.


    Nein, damit machst du schlicht und ergreifend die Opfer von Straftaten für die Taten der Straftäter verantwortlich. Das ist genau das victim blaming, dass die letzten paar Minuten des Beitrags verdeutlichen wollten: Es sollte egal sein, was Frauen tragen, wie betrunken sie sind, wie nett sie sich verhalten, ob sie (nicht) in einer Beziehung sind...


    Fand den Beitrag gut gelungen. Das Einzige, was mir da bisschen sauer aufgestossen ist, war die Aussage, dass männliche Influencer "0 sexistische Kommentare" bekommen würde. Einerseits, weil das natürlich nicht stimmt. Andererseits kann man nicht den bei diesem Thema oft vorkommenden Whataboutism ("aber Männer erleben auch Sexismus!") abblocken (meiner Meinung nach übrigens absolut legitimerweise, weil es bei der Diskussion über Sexismus gegenüber Frauen auch um diesen gehen soll), dann aber selber völlig unnötigerweise so einen Quervergleich ziehen. Besonders dann, wenn er eigentlich nichts zur Sache tut.

  • Letztendlich sind es aber die Frauen, die das mit sich machen lassen.

    Nein, damit machst du schlicht und ergreifend die Opfer von Straftaten für die Taten der Straftäter verantwortlich. Das ist genau das victim blaming, dass die letzten paar Minuten des Beitrags verdeutlichen wollten: Es sollte egal sein, was Frauen tragen, wie betrunken sie sind, wie nett sie sich verhalten, ob sie (nicht) in einer Beziehung sind...

    "victim blaming"

    Das Schlagwort hat bei mir wieder mein Grundstudium mit Sozialwissenschaften ins Gedächtnis gerufen. (Es war hass, aber auch interessant...)

    Blaming the victim sagt ja schon aus, was da passiert. Man macht das Opfer dsfür verantwortlich, dass ihm was passiert ist.

    Dass man dabei die Täter in Schutz nimmt, ist völlig falsch.

    Frauen werden belästigt und können nichts dagegen tun. In dem Film lag es wohl nicht an Klamottenwahl, dass man Opfer von Sexismus wurde. So etwas wie Aussehen oder Klamotten sollte nie Grund für Übergriffe sein.

    Und dass Frauen dies nicht melden oder direkt melden ist rein psychologisch schon verständlich. Es ist ihnen was schlimmes widerfahren, was sie psychisch belastet und einen Schock haben.

    Da denken wohl die wenigsten direkt mal daran polizeilich vorzugehen oder trauen sich einfach nicht.

    Stellt man sich allein mal vor, dass es in der Gesellschaft gibt, die Opfern genau immer das sagen, dass sie doch hätten weniger kurze oder anzügliche Sachen anziehen sollen. Dass sie wahrscheinlich auch noch visuelle Andeutungen gegeben hätten, dass es ok wäre. Genau so was ist blaming the victim.

    Das verunsichert Opfer noch mehr und bestärkt sie darin, dass es keinen Wert hat, dass anzeigen zu lassen oder davon zu erzählen. Wieso auch, wenn man am Ende der dargestellte Schuldige für manche ist.

  • CN: Sexuelle Belästigung, Vergewaltigung


    Fand den Beitrag sehr gelungen auch. Hatte noch lange überlegt, ob ich ihn mir anschaue, da ich aktuell psychisch nicht auf der Höhe bin und ich von Thema sexuelle Übergrifflichkeit halt mein Leben lang immer wieder betroffen war. Aber ich fand den Beitrag sehr gut aufgearbeitet und es auch sehr, sehr positiv, dass sie haben eine Frau das ganze präsentieren lassen. Natürlich habe ich mir halt die ganze Zeit gedacht: "Ja, alles schon gehört." Aber es war dennoch als Aufarbeitung von diesen Aspekten wirklich gut gemacht.


    Einzig störend fand ich, dass vornehmlich über die Erfahrungen weißer cis Frauen gesprochen wurde, anstatt zumindest ein wenig Intersektionalität mit hineinzubringen. Immerhin sind WoC (women of color, also nicht-weiße Frauen) von all diesen Dingern noch häufiger betroffen und werden auch häufiger Opfer von sexuellen Übergriffen - und ähnlich sieht es mit bspw. trans Frauen aus, aber allgemein auch queeren Frauen aus. Wer halt ohnehin dann schon in einer gesellschaftlich ausgegrenzten Position ist, macht ein besseres Opfer. Gerade für WoC ist es mit der Polizei schwer, da diese sie noch weniger ernst nimmt, als sie es bei weißen Frauen machen, und oftmals halt eben da auch andere Vorurteile reinspielen.


    Das war etwas schade. Man hätte es wenigstens etwas intersektionaler gestalten können. Aber vielleicht war es so auch besser, um Leute, für die das Neuigkeiten waren (und solche gibt es nun einmal ja) abzuholen. Die wären ggf. von zu viel Intersektionalität überfordert gewesen, weil die Empathie dahingehend nicht ausgeprägt ist ... :/


    Ich war tbh echt enttäuscht und verärgert darüber, dass ich von so einigen Frauen gelesen habe die meinten, Männer bräuchten auf Twitter den MeToo-Tag gar nicht benutzen, um schon wieder die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken etc. :pinch:

    Ich finde es bei MeToo tbh aber auch etwas kompliziert. Du hast auf der einen Seite natürlich Recht, dass Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe auf Männern zu häufig totgeschwiegen werden und das ein riesiges Problem ist. Auf der anderen Seite ging es bei MeToo aber letzten Endes auch darum, dass eben sexuelle Übergriffe gegen Frauen ein gesellschaftlich-strukturelles Problem sind, das unglaublich viele betrifft, aber dennoch nicht besprochen wird. Und strukturell ist es vornehmlich gegenüber weiblich gelesenen Personen. Natürlich spielt jetzt auch noch einmal Intersektionalität mit herein, aber prinzipiell ... ja, ist es eben vornehmlich in der Konstellation (cis) Mann zu weiblich gelesener Person strukturell. Und darum ging es eben oder geht es eben bei #MeToo: Das unglaublich viele Frauen und weiblich gelesene Personen schon solche Erahrungen machen mussten, oftmals mit cis Männern in Machtpositionen und dass ihnen nicht geglaubt wurde oder selbst wenn ihnen geglaubt wurde die Männer dennoch ihre Machtpositionen behalten durften, weil es für cis Männer so häufig eben keine Konsequenzen gibt, wenn sie bereits eine gewisse Menge an Macht und Geld angehäuft haben. Und wenn man bedenkt, dass die nächste US-Präsidentschaftswahl die Wähler zwischen zwei mutmaßlichen Vergewaltigern entscheiden lässt ... ist halt doch was dran, ne?


    Das alles ist ja schon bekannt. Es gibt halt Männer, wo es besser gewesen wäre wenn diese keinerlei Pubertät durchgegangen wären und Kinder geblieben wären. Ich glaube man sollte lieber die Selbstbefriedigung positiver in die Öffentlichkeit mittragen, weil es wird selbst auf Pornoseiten als das Schlechte dargestellt. Dabei ist es wissenschaftlich bewiesen, dass selbst die Selbstbefriedigung zu einen positiven Effekt kommt. Der Vorteil hierbei ist wohl, dass man keine anderen Leuten belästigt und es lenkt wohl von Gedanken ab, Andere mit wirren Aussagen zum fi**** einzuladen usw..

    Das Problem sind aber nicht einzelne Männer mit sexuellem Frust, sondern eine gesellschaftliche Struktur, die Leuten suggeriert, dass männliche, sexuelle Dominanz ein Zeichen von Stärke ist, die bewiesen werden kann, wenn nicht sogar muss. Bei vielen Vergewaltigungen geht es nicht um Sex, sondern um Dominanz. Es ist gesellschaftlich normalisiert, dass man(n) bei einem "Nein" weitermachen kann, weil es ebenso die gesellschaftliche Narrative ist, dass ein "Nein" nur ein "Anstands-Nein" ist, ein "Ich bin so leicht nicht zu bekommen"-Nein. Genau so sind sexuelle Belästigungen in Form der dort gezeigten Konversationen oder im realen Umgang auch ungewollter Berührungen und Gesten für viele eben normalisiert. Das Dickpics eine solche Plage sind ist kein Zufall. Auch das hat mit Dominanz zu tun. Nicht damit, dass man(n) untervögelt ist.


    Entsprechend tut die Pubertät dahingehend auch nichts. Es ist die gesellschaft und speziell die Art, wie Jungs dahingehend erzogen werden und dass gesellschaftlich das Gespräch über "Einvernehmen" immer noch ganz, ganz am Anfang ist.


    Ich verstehe hier nicht so, wieso bei sowas eine Trennung so schwerfällt. Ich halte mich ja auch nicht dort länger auf, wo ich mich unwohl fühle.

    Weil toxische Beziehungen (egal ob zwischen Partnern in einer Beziehung, zwischen einfachen Freund*innen oder auch zwischen Familienmitgliedern, wie Eltern und Kindern) immer ein Kreislauf ist, in dem ein Missbrauch gefolgt von Wiedergutmachungen ist, die wiederum zu einer "Honeymoon-Phase", in der alles perfekt ist, führen, ehe der nächste Missbrauch kommt. Dabei lernt das Opfer der Beziehung den Missbrauch zu normalisieren, da in der "Honeymoon-Phase" ja alles super und perfekt ist.


    Dazu kommt, dass gesellschaftlich eben Missbrauchsmuster auch in den Medien so normalisiert sind, dass viele es eben nicht als solchen erkennen können.Deswegen sind ja so Sachen wie 50 Shades so unglaublich kritisch: Da sie eben Missbrauch normalisieren. Aber es sind nicht nur 50 Shades und die heftigeren Konsorten. Es ist wirklich so allgegenwärtig. Ganz viele Kinderbücher allein sind schon voller normalisierter Missbrauchsbeziehungen. So lernt man halt, dass das "normal" ist und hinterfragt etwaiges Verhalten nicht. Schlimmstenfalls macht man sich selbst fertig, weil man sich nach den Missbrauchsmomenten so schlecht fühlt, obwohl es doch so nicht gemeint war.


    Letztendlich sind es aber die Frauen, die das mit sich machen lassen.

    Nein.

    Das ist Victim Blaming.

    Es ist nie ein "Opfer, das das mit sich machen lässt". Es ist immer nur ein Täter, der macht.

    Entschuldige dich bitte für so eine Aussage. Sie ist einfach nur unglaublich verletzend und nebenbei einfach komplett falsch.

  • Alaiya

    Ja schon, aber an sich geht es doch eher darum, dass es ein gesellschaftliches und strukturelles Problem ist, dass sexuelle Gewalt zwar nicht immer, aber in like... 95 % der Fälle (hab gerade keine realen Zahlen hier) von Männern ausgeht und gegen andere gerichtet ist, ob nun gegen Frauen, andere Männer oder andere Geschlechter. Das ist schließlich das Kernproblem, das man angehen muss und Opfer sollte man generell nie mundtot machen wollen, wenn sie was zu sagen haben.


    Zwar wird man eben die wenigsten jener Männer, die bereits in dem Mindset festsitzen sich immer das nehmen zu dürfen, was ihnen gerade gefällt (ich sag absichtlich was und nicht wer, weil ich nicht glaube, dass diese Typen das Objekt (literally) ihrer Begierde als menschliches Wesen ansehen) wohl nicht dazu bringen können sich nun zu ändern, aber die Leute können die Erziehung ihrer eigenen Söhne besser machen und Schulen müssen sich darauf sensibilisieren, sodass sexuelle Übergriffe und solche ekligen Anmachen, wie diese, die vorgetragen wurden, mit der Zeit hoffentlich immer weniger werden.

    Gibt ja auch das leider weit verbreitete Vorurteil, dass sich Männer aufgrund des Y-Chromosoms und Testosterons nicht kontrollieren könnten, was nicht nur die Männer beleidigt, die es schaffen sich wie ein normaler Mensch zu benehmen, sondern eben auch aussagt "das ist eben so, das ist "biologisch", da kann man halt nichts dagegen tun, damit muss man leben ..."


    Ich kann es Arrior auch gar nicht verübeln, dass er denkt als Mann nicht betroffen zu sein. Wenn heterosexuelle Männer (zum Glück, nicht dass ich das wollen würde oder so) nicht als Kind einen sexuellen Übergriff erfahren haben, werden sie das wohl auch selten als Erwachsener erleben, da sie eben nicht auf der Suche nach einem Mann als Partner sind, und daher denken das sei ein reines Frauenthema. Und auch wenn manche Übergriffe von Frauen ausgehen, sind es tatsächlich deutlich viel, viel weniger.


    Edex

    Bitte hör auf schon wieder mal eine Meinung zu einem Thema zu haben, zu dem du null Ahnung und null Einfühlvermögen hast. Ich weiß nicht, was ich darauf sonst noch sagen soll... ich bin leider so blöd und versuch es dennoch. Auf anderes geh ich gar nicht ein, aber das hier...


    Zitat

    Ich halte mich ja auch nicht dort länger auf, wo ich mich unwohl fühle. Gut, vielleicht bin ich nur ein Mann, aber Frauen halten sich doch sicherlich auch ungern dort auf, wo man sich unwohl fühlt.

    Also soll sich Frau nirgendwo mehr aufhalten?

    Es stimmt zwar, dass Missbrauch oft in Beziehungen vorkommt, aber wenn du das Video gesehen hättest, wüsstest du, dass die Frauen Dickpics von Fremden zugesandt oder eklige Anmachen in Chats bekamen.

    Dann ging es weiter mit Frauen, die etwa vom Taxifahrer betatscht wurden, von dem Mitbewohner des besten Freundes fast vergewaltigt wurden und schlussendlich erzählten Frauen, was sie anhatten, als sie vergewaltigt wurden. Bei einem Mädel fing es als Kind an und jetzt zeig mir wie das Kind sich so einfach "trennt".


    Zitat

    Letztendlich sind es aber die Frauen, die das mit sich machen lassen.

    Ich würde gerne was schreiben, kann aber das, was ich gerne sagen würde, nicht sagen. xD Denk dir hierher was Passendes hin.


    Aber gut, du lebst wieder mal gern in deiner simplen Welt, in der alles so einfach ist und auch alles halb so schlimm, solange es nicht um deine Mini-Belange geht. Dann ist es natürlich ganz furchtbar. :rolleyes:


    Edit:

    Zitat von Alaiya

    Und wenn man bedenkt, dass die nächste US-Präsidentschaftswahl die Wähler zwischen zwei mutmaßlichen Vergewaltigern entscheiden lässt ... ist halt doch was dran, ne?

    Man will sich bei dem Wahlkampf einfach nur noch die Kugel geben. x.x

  • Wenn heterosexuelle Männer (zum Glück, nicht dass ich das wollen würde oder so) nicht als Kind einen sexuellen Übergriff erfahren haben, werden sie das wohl auch selten als Erwachsener erleben, da sie eben nicht auf der Suche nach einem Mann als Partner sind, und daher denken das sei ein reines Frauenthema. Und auch wenn manche Übergriffe von Frauen ausgehen, sind es wohl tatsächlich deutlich viel, viel weniger.

    Ich denke das (und dass ich nicht Homosexuell oder Bisexuell bin) kann mit einer der Gründe sein


    Ich war tbh echt enttäuscht und verärgert darüber, dass ich von so einigen Frauen gelesen habe die meinten, Männer bräuchten auf Twitter den MeToo-Tag gar nicht benutzen, um schon wieder die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken etc. :pinch:

    Kann ich nachvollziehen

    Ich denke, es gibt zwei Gründe, warum Vergewaltigungen von Männern (durchgeführt von Frauen) bzw generell sexueller Missbrauch von Frauen an Männern noch weniger im Fokus steht.

    1.: Die Zahl ist, selbst mit Dunkelziffer, deutlich geringer als sexuelle Übergriffe von Männern auf Frauen. Woran das jetzt liegt, kann verschiedene Gründe haben

    2.: Wenn es Vergewaltigungen/sexuelle Übergriffe von Frauen auf Männer gibt, werden diese vermutlich noch weniger zur Anzeige gebracht. Ich bin zwar bei weitem kein typischer Mann, aber meine Mutter hat mir das mal versucht damit zu erklären, dass es viele Männer als "peinlich" empfinden, wenn ihnen so etwas geschieht und ihr "maskuliner Stolz" es dann verhindert, dass sie deswegen zur Polizei gehen

    Und selbst dann steht noch auf der andere Seite, ob man sie bei der Polizei ernst nimmt, denn in vielen "typischen" Männerköpfen sind Vergewaltigungen/sexuelle Übergriffe von Frauen wahrscheinlich eher Trophäen als ein traumatisches Ereignis. Lefloid hat mal in einer seiner "LeNews" über einen Fall in den USA berichtet (konnte die Folge leider nicht wiederfinden) wo ein junger Mann von seiner Ex-Freundin vergewaltigt wurde, da sie ihn mit einer Machete bedroht hat. Der Richter hat dann keine Anklage zugelassen (wenn ich mich richtig erinnere) da der junge Mann laut Richter den Sex bestimmt genossen habe.


    Unabhängig von solchen Fällen (gegen die man auch vorgehen muss) sind sexuelle Übergriffe/Belästigungen an Frauen dennoch deutlich höher und sollten deswegen mMn auch priorisiert behandelt werden

  • Unabhängig von solchen Fällen (gegen die man auch vorgehen muss) sind sexuelle Übergriffe/Belästigungen an Frauen dennoch deutlich höher und sollten deswegen mMn auch priorisiert behandelt werden

    Sind sie eben nicht. Ich hab nun schon einige Male Schätzungen gelesen, dass es sich die Waage hält, also speziell aufs Kindesalter bezogen, und da sollten vor allem Pädagog*innen nicht den Missbrauch an Mädchen priorisieren, weil es ihnen vollkommen aus dem Blickfeld rutscht auf die Jungen genauso zu achten. Was viele jedoch tun. Sie denken einfach nicht dran und sie übersehen ja ohnehin schon bei Mädchen oft Signale oder trauen sich nicht nachzuhaken. Bei Jungen ist es noch mehr der Fall.

    Eltern denken genauso schneller daran, dass ihre Töchter gefährdet sind und erkennen es bei Söhnen einfach nicht oder noch sehr viel später, wenn sich Bekannte der Familie oder iwelche Lehrer in der Schule oder Freizeit dem Kind gegenüber seltsam anzüglich verhalten.

    Eine Ami Online-Freundin von mir hat als Lehrerin erlebt und es ließ sie nicht los, wie ein Sportlehrer VOR dem Vater dem Jungen kurz in den Schritt gekniffen hat, in etwa meinte "da müssen dir noch Eier wachsen (weil er halt nach dem Hinfallen weinte)" und Lehrer und Vater gelacht haben. Stell dir jetzt vor wie der Vater höchstwahrscheinlich so gar nicht mehr gelacht hätte, wenn das Kind ein Mädchen wäre.


    Und bei Erwachsenen... ich hatte tbh nicht dass ich wüsste je einen bi / schwulen Freund / guten Bekannten, sowohl real oder online, der nicht mindestens einmal belästigt worden wäre. Entweder, wenn es "harmloser" war eben von schmierigen, alten Typen, die ihnen Geld anboten, um sich doch noch mit ihnen zu treffen, wenn sie natürlich nicht wollten, bishin eben zu tatsächlichen sexuellen Übergriffen. Ich glaube, ich kenne genauso viele oder sogar mehr Männer, die irgendwann missbraucht aka tatsächlich vergewaltigt wurden. :/

    Das hat jetzt keine statistische Aussagekraft weil Bias, ich hatte vor allem früher mehr männliche und auch queere Bekannte und Freunde (nun ist es so 50:50), aber ich kann trotzdem nicht so wirklich glauben, dass die Anzahl missbrauchter Frauen so viel höher ist. Also bei erwachsenen Frauen schon, aber bei Mädchen nicht. Ich glaube, die Dunkelziffer ist bei Jungen und Männern nur nochmal so immens höher ist (speziell wenn du alle Übergriffe und auch seltsame Anzüglichkeiten miteinbeziehst, nicht ausschließlich das, was im Erwachsenenalter passiert ist), obwohl die bei Frauen ja schon hoch ist.


    Wie gesagt geht es mir ja auch in erster Linie darum von wem sexuelle Gewalt und Belästigungen ausgehen und das sind fast nur Männer. Das Kernproblem liegt eben hier, dass diese vermittelt bekamen, man dürfe sich nehmen, was man will und könne so auch Macht auf andere ausüben und naja natürlich greifen sehr viele Männer nicht darauf zurück, aber wenn die Person ein Arsch ist, dann well... eben schon.

  • Zitat von bodennaher monarch

    Naja, einerseits dreht sich der Beitrag in erster Linie um Alltagssexismus ausserhalb von Beziehungen, andererseits kann es diverse Gründe geben, wieso man sich in einer toxischen Beziehung gefangen fühlt: Angst vor dem Partner bzw. vor dessen Racheaktionen, Scham, ein geringes Selbstbewusstsein, emotionale oder finanzielle Abhängigkeit von seinem Partner, Misstrauen gegenüber der Polizei... Oft sind solche Menschen auch Opfer von Gaslighting seitens ihres Partners und gar nicht in der Lage, zu erkennen, dass sie abused werden bzw. wie eine gesunde Beziehung eigentlich aussehen müsste.

    Also heißt das, dass manche Frauen mit der Beziehung das Selbstwertgefühl verlieren und deshalb in einer toxischen Beziehung mit all den Schicksalen verfangen sind und nicht mehr heraus kommen?


    Zitat von bodennaher monarch

    Opfer von Straftaten für die Taten der Straftäter verantwortlich. Das ist genau das victim blaming, dass die letzten paar Minuten des Beitrags verdeutlichen wollten: Es sollte egal sein, was Frauen tragen, wie betrunken sie sind, wie nett sie sich verhalten, ob sie (nicht) in einer Beziehung sind...

    Was ist victim blaming? Immer diese englische Begrifflichkeiten. Ich höre das zum ersten Mal. Ich wollte niemals die Opfer für die Straftaten verantwortlich machen, ich möchte und wollte damit nur ausdrücken, dass ich es vermisse, dass sich die Opfer wehren. Jeder muss ja schließlich auf sich selbst hören, was man will und nicht will. Aber wenn ich hier lese, dann klingt das so als wären die Frauen 24 Stunden lang an Ketten gelegt und die Männer peitschen mit der Peitsche. Aber so ist es ja nicht. Der Mann ist auch mal weg, die Frau kann überall anrufen. Ob Polizei, bei der Stadt usw.. sie kann wenn sie anruft wenig falsch machen.


    Dann fehlt es an Selbstsicherheit. Ja, Frauen und auch Männer werden belästigt, fertig gemacht usw.. und wenn jemand schreibt, dass sie häßlich aussieht usw.. dann muss man auch mal kontern und sagen, dass er selber seinen Hof kehren soll oder wenn ich deinen Profilbild anschaue, dann sollten sie erst recht still sein. Ich werde auch oft in Spielen beleidigt und auch auf Netzwerken. Ich sage immer wieder: "Man soll im Leben sich nichts gefallen lassen! Nichts!" und es auch offen und ehrlich sagen, was einen nicht passt. Ich bekomme leicht den Eindruck, dass viele runtergemacht werden und dann wird dieser Leid so auf Selbsthilflosigkeit und Verzweiflung in die Öffentlichkeit übertragen. Dabei fände ich es aber deutlich effektiver wenn man zum Beispiel diese Täter aufspürt um mit denen ins Gespräch zu kommen. Man sollte diesen Täter letztendlich dazu zu bringen, dass sie zur Erkenntnis kommen, dass sie mit ihrer Art und Weise als Angehungsweise Frauen phychisch zerstört haben. Und erst wenn diese Männer merken, dass sie keine Chance haben bei Frauen irgendwas zu erreichen, erst dann werden sie aufgeben.


    Deshalb ist diese Video rein gesehen nur ein Aufklärungsvideo, was die Geschehnisse verdeutlicht, aber das wird ja nicht dazu führen, dass die Täter in die Schranken zugewiesen werden.


    Zitat von Alaiya

    Das Problem sind aber nicht einzelne Männer mit sexuellem Frust, sondern eine gesellschaftliche Struktur, die Leuten suggeriert, dass männliche, sexuelle Dominanz ein Zeichen von Stärke ist, die bewiesen werden kann, wenn nicht sogar muss. Bei vielen Vergewaltigungen geht es nicht um Sex, sondern um Dominanz. Es ist gesellschaftlich normalisiert, dass man(n) bei einem "Nein" weitermachen kann, weil es ebenso die gesellschaftliche Narrative ist, dass ein "Nein" nur ein "Anstands-Nein" ist, ein "Ich bin so leicht nicht zu bekommen"-Nein. Genau so sind sexuelle Belästigungen in Form der dort gezeigten Konversationen oder im realen Umgang auch ungewollter Berührungen und Gesten für viele eben normalisiert. Das Dickpics eine solche Plage sind ist kein Zufall. Auch das hat mit Dominanz zu tun. Nicht damit, dass man(n) untervögelt ist.


    Entsprechend tut die Pubertät dahingehend auch nichts. Es ist die gesellschaft und speziell die Art, wie Jungs dahingehend erzogen werden und dass gesellschaftlich das Gespräch über "Einvernehmen" immer noch ganz, ganz am Anfang ist.

    Wenn Männer ihre Dominanz preisgeben müssen, warum kontern die Frauen dann nicht, dass es kein dominantes Geschlecht gibt? Sondern, dass wir verdammt nochmal alle Menschen sind, unangängig des Geschlechts. Sexuelle Belästigung ist wie Mobbing. Man bekommt diese Leute nur wenn man sie aufzeigt, dass sie keinen Deut besser seien.


    Aber durch die Pubertät bekommen auch die Männer erst das sexuelle Bedürfnis. Ohne die Pubertät hätte man das nicht und die Männer hätten garkein Interesse an Geschlechtsverkehr usw.. wenn ich das so richtig verstanden habe.


    Zitat von Alaiya

    Nein.

    Das ist Victim Blaming.

    Es ist nie ein "Opfer, das das mit sich machen lässt". Es ist immer nur ein Täter, der macht.

    Entschuldige dich bitte für so eine Aussage. Sie ist einfach nur unglaublich verletzend und nebenbei einfach komplett falsch.

    Ich wollte niemals die Frauen zum Täter machen. Deshalb entschuldige dafür. Ich möchte nur, dass Frauen offen und ehrlich zeigen, dass sie wie Männer sind nur ohne Schwänze und deshalb keine Dominanz und so einen Quatsch gibt.


    Zitat von Bastet

    @Edex

    Bitte hör auf schon wieder mal eine Meinung zu einem Thema zu haben, zu dem du null Ahnung und null Einfühlvermögen hast. Ich weiß nicht, was ich darauf sonst noch sagen soll... ich bin leider so blöd und versuch es dennoch. Auf anderes geh ich gar nicht ein, aber das hier...

    Bitte Bastet, ich habe das Thema auch in der Schule gehabt und es trifft mich auch hart was da vorgeht. Ich finde es traurig, dass du sagst, dass ich kein Einfühlsvermögen hätte. Ich habe das Gefühl, dass ich oftmals falsch verstanden werde...:tired:


    Zitat von Bastet

    Also soll sich Frau nirgendwo mehr aufhalten?

    Es stimmt zwar, dass Missbrauch oft in Beziehungen vorkommt, aber wenn du das Video gesehen hättest, wüsstest du, dass die Frauen Dickpics von Fremden zugesandt oder eklige Anmachen in Chats bekamen.

    Dann ging es weiter mit Frauen, die etwa vom Taxifahrer betatscht wurden, von dem Mitbewohner des besten Freundes fast vergewaltigt wurden und schlussendlich erzählten Frauen, was sie anhatten, als sie vergewaltigt wurden. Bei einem Mädel fing es als Kind an und jetzt zeig mir wie das Kind sich so einfach "trennt".

    Wo habe ich denn gesagt, dass Frauen nirgendswo aufhalten dürften? Jeder Mensch hält doch lieber dort auf, wo man sich wohl fühlt als dort, wo man sich nicht wohl fühlt. Wenn Frauen belästigt werden, dann kontert man oder man geht weg. Aber es mit sich machen zu lassen, das würde alles nur schlimmer machen.


    Zitat von Bastet

    Ich würde gerne was schreiben, kann aber das, was ich gerne sagen würde, nicht sagen. xD Denk dir hierher was Passendes hin.


    Aber gut, du lebst wieder mal gern in deiner simplen Welt, in der alles so einfach ist und auch alles halb so schlimm, solange es nicht um deine Mini-Belange geht. Dann ist es natürlich ganz furchtbar. :rolleyes:

    Du kannst es als PN mir schreiben, wenn du hier Bedenken hast.


    Nein, das stimmt einfach nicht. Bei so einem ernsten Thema muss es eine klare Botschaft geben, dass sich Frauen jederzeit wehren können.

  • Ich hätte mal kurz eine Frage an die weiblichen Mitleser hier (die männlichen dürfen sich natürlich auch äußern), denn mir ist da etwas eingefallen.

    In Japan gab (oder gibt es immer noch?) es enorme Probleme mit Belästigungen in den U-Bahnen (und Bahnen allgemein). Deswegen wurde "veranlasst" (kann man das so bezeichnen?), dass Frauen, wenn es zu solchen Übergriffen kommt, laut "Chikan" (jap. für Belästiger) rufen sollen, damit diese dann an die Sicherheitsbeamten der Bahn überstellt werden können. Dadurch kommt es dann zu einer Art öffentlichen Stigmatisierung der Täter, womit diese (und deren Familienmitglieder) es enorm schwer haben, noch an Jobs oder Anerkennung in der japanischen Gesellschaft zu kommen. (bitte korrigiert das, falls das falsch ist, so hab ich das in einem YT-Video mitbekommen)

    Denkt ihr, dass eine ähnliche Handhabung von sexuellen Straftätern in Deutschland (also die öffentliche Stigmatisierung der Täter) dabei helfen könnte, solche Straftaten vorzubeugen?

  • Denkt ihr, dass eine ähnliche Handhabung von sexuellen Straftätern in Deutschland (also die öffentliche Stigmatisierung der Täter) dabei helfen könnte, solche Straftaten vorzubeugen?

    Nein. Also ja. Aber nein.

    Leider ist es durchaus in Mode gekommen, dass Frauen Männer "einfach so" beschuldigen. Die einen bereuen einen ONS, die anderen wollen dem Mann wirklich was böses und weiß der Geier warum. Und leider ist es schwer, so eine Anschuldigung wieder loszuwerden. Selbst wenn man unschuldig ist. Sie verlieren ihre Jobs, ihre Familie, ihre Freunde. Und zum anderen leiden auch die wahren Opfer - weil es zu so vielen Falschanschuldigungen kommt, glaubt man dann dem wirklichen Opfer nicht mehr - was es fürm die noch schwerer macht die Tat dann auch anzuklagen.


    Wenn jetzt noch die vermeintlichen Täter einfach öffentlich stigmatisiert werden würden, wäre die Hürde für Falschanschuldigungen sogar noch gesenkt und die Gefahr für Schäden sogar noch gesteigert. Stell dir vor, du willst einfach nur mit deiner Ex ruhig über etwas reden, die ruft auf einmal "CHIKAN!" und schon stürzen sich ein paar hilfsbereite, starke Kerle auf dich, die der armen Frau einfach nur helfen wollen: und dich ins Krankenhaus prügeln. Dann ist egal, ob die Frau am Ende selbst verklagt und verurteilt wird: dein Schaden ist da.


    Und bevor mir nun jemand mit den 3% kommt, die erwiesene Falschbeschuldigungen sind: 45% werden wegen mangelnden Beweisen eingestellt. Und keiner weiß, wie die Quote da liegt. Vielleicht sind 30% falsch beschuldigt (weswegen es keine Beweise gibt) und nur 15% sind wahr und können trauriger Weise nicht verurteilt werden. Vielleicht ist die Quote auch ganz anders. Man weiß es einfach nicht. Ein recht guter Artikel dazu



    Letztendlich sind es aber die Frauen, die das mit sich machen lassen.

    Das ist nicht dein ernst?

    Wenn also eine Frau von einem körperlich deutlich stärkeren Mann ins Gebüsch gezerrt und vergewaltigt wird, ist sie selber Schuld, weil "sie hats ja machen lassen?" Wenn Kinder von ihren Eltern, Onkel, Tanten, Geschwister, [...] missbraucht werden, sind sie dran schuld, weil "sie haben es ja mit sich machen lassen"? Wenn man gut manipuliert wird - was bedeutet, dass man es selbst nicht merkt - und deswegen in die Falle gerät: selbst schuld? Ich verlinke dazu einfach mal einen Blogpost von Jule. Da geht es zwar mehr um Pädophilie aber es wird sehr gut dargestellt, wie einfach es Tätern fällt an Opfer zu kommen, wenn sie gut manipulieren können. Nein, da liest man nichts ekliges, nichts gefährliches. Das war im Zuge eines Experiments, durchgeführt von jemanden, der Opfern hilft und zwei (damals) angehenden Ärztinnen.


    Nur mal ein Ausschnitt:


    Zitat von Jule-Stinkesocke-Blog

    „Wie meinst du das?“ – „So wie ich das sage. So, wie wir ein Eis zusammen essen, während ihr mit dem Wunsch zu mir gekommen seid, etwas über das Thema zu erfahren, so missbraucht ein Täter seine Opfer. Das Eis wollte ich. Ihr habt nur zugestimmt. Es ist aber keineswegs üblich, dass ich mit meinen Studentinnen oder Praktikantinnen Eis essen gehe.“ – „Naja, machst du das denn mit den anderen Leuten, die sich auf wissenschaftlicher Ebene für deine Arbeit interessieren, auch?“ – „Nein. Mit denen gehe ich meistens nur einen Kaffee trinken. Dann komme ich mal aus meinem Büro … aber wir kennen uns ja von deiner Mutter und haben uns ja da schon gut unterhalten.“ – „Ja, deshalb dachte ich…“ – „Täter suchen sich ihre Opfer auch gezielt aus. Und haben meistens ein gutes Verhältnis zu den Eltern. Warum geht ein zwanzig Jahre älterer Mann mit zwei jungen Frauen Eis essen?“ – Mir wurde mulmig.


    (Der Beitrag lohnt - auch um sich Dinge bewusst zu machen - macht aber enorm mulmig und nachdenklich!)