Ich wollte mal Bezug nehmen auf zwei Fälle der schon etwas weiter entfernten Vergangenheit, die enger miteinander zusammenhängen, als man denken könnte. Inspiriert von einem Artikel von Stefan Gärtner in The European.
Als Spiegel-Journalist Jakob Augstein im Jahre 2013 davon sprach, dass Gaza-Stadt ein "Lager" sei, da wurde er von einer gefühlten Mehrheit und beinahe durch die gesamte Presselandschaft von dem Vorwurf, er sei Antisemit, befreit. Man war ihm beigesprungen und verwies auf die Lage im Gaza-Streifen, an der schließlich Israel die Schuld habe, und auch als Deutscher müsse man Israel kritisieren dürfen.
Als im Jahre 2012 eine Gruppe Deutscher syrischer Herkunft durch eine Kirmes in Eisleben spazierte und von einer Dreiergruppe Neonazis überfallen und krankenhausreif geschlagen wurde, dass einer von ihnen Tage lang im Koma lag, da wartete die verantwortliche Staatsanwaltschaft erstaunliche acht Monate darauf, überhaupt Anklage zu erheben. Die Anklage ging dann unter "schwere Körperverletzung", nicht unter "versuchte Tötung", obwohl der Frau, die noch später unter den Folgen des Angriffs litt, noch als sie am Boden lag Schläge und Tritte zugefügt wurden.
Der Araber hat aus Sicht vieler Deutscher also eine ambivalente Rolle: Er kriegt jede Sympathie, solange er dabei hilft, dass Juden als KZ-Wächter dastehen, so dass der Deutsche einspringen kann, um den nächsten Völkermord (auch noch von Juden verübt!) verhindern kann - womit man dann quasi historisch quitt wäre. Spaziert er jedoch in Eisleben über 'ne Kirmes und wird geschlagen, bis er ausblutet, dann kann das zugehörige Verfahren erst einmal warten.
Wer sich beschwert, dass das nicht hierher gehört, sollte das begründen. xD