Man versucht sich von ihnen ja zu distanzieren. Solche Distanzierungsversuche wirken allerdings höchst fragwürdig, wenn man sie dann doch dankend annimmt. Selbst wenn die AfD keine rechtsradikale Partei ist, werfen doch solche Gestalten in der eigenen Partei ein schlechtes Licht auf selbige. Zumindest sollte man sich schon fragen, warum man diese Neonazis so stark anzieht. Und dann eventuell mal auf die eigenen Worte achten. Sonst braucht man sich auch nicht wundern, dass man von den Medien in die rechte Ecke geschoben wird.
Durchaus,wenn PI News und ähnliche Konsorten die AfD dann noch online unterstützen ist das weniger wünschenswert,aber mehr als distanzieren kann man sich nicht.Zu den Medien allerdings habe ich ein chlechteres Verhältnis,deren Denunzierungsversuche drifteten ins Lächerliche ab.Auch CDU,SPD und andere etablierte Parteien haben wichtige Posten mit Leuten besetzt,die aus unserer Perspektive womöglich unerwünscht wären.
Ein paar Beispiele:
Erst 2013 trat Norbert Geis (CDU Bundestagsabgeordneter) wegen voranschreitendem Alter aus dem politischen Geschehen aus.Der Herr war dafür bekannt jedweden gesellschaftlichen Fortschritt,u.a. gleichgeschlechtliche Partnerschaften,Vergewaltigungen in der Ehe als Strafakt,Säkularisierung usw. abzulehnen und nach Möglichkeit zu bekämpfen.
Volker Kauder,Vorsitzender der CDU schlägt als vermeintlich Evangelikaler in eine ähnliche Kerbe.
Thilo Sarrazin bei der SPD spricht für sich,Joschka Fischer war damals Linksextremist usw.
Das soll die betroffenen Personen nun nicht beleidigen,ich will lediglich aufzeigen,dass Personen und einzelne Gruppen nicht unbedingt für Parteien stellvertretend sein müssen.Wenn nun irgendein Journalist die AfD als rechts bezeichnet,weil von Storch oder Hofsommer in diese Richtung tendieren,so müsste er strenggenommen das gleiche Maß auch bei den anderen Parteien anlegen.
Die Abschaffung der Prozent-Hürde ist einfach ein riesiges Problem, nicht nur, weil es dadurch viele kleinere rechte Parteien ins Parlament schaffen (könnten), sondern auch, weil dadurch eine Zersplitterung des Parlaments allgemein auftreten kann/wird, wie es in der Weimarer Republik zum Beispiel auch der Fall war und die Handlungsfähigkeit der politischen Organe stark einschränkte.
Zersplitterungen sind immer irgendwie schwierig,je nachdem wie kompromissbereit die einzelnen Abgeordneten sind,aber weimarer Zustände haben wir zum Glück nicht mehr,das verdanken u.a. den inzwischen stärkeren Verfassungen.
Das BVG hat die Prozenthürde allerdings mit dem Argument der Demokratie gekippt,da so gesehen jede Stimme zählen soll,demnach sind Hürden im europ. Parlament unangebracht.Für den deutschen Bundestag hoffe ich jedoch,dass die Hürde noch ein wenig erhalten bleibt.